Das Geschäft brummt
Gut gerüstet? Aktien von Rheinmetall und Hensoldt im Aufwind
Die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt haben sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine teils mehr als verdoppelt. Analysten sehen auch weiterhin Luft nach oben.
Gute Stimmung beim deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall: Nach einem starken Geschäftsjahr 2022 sind auch in diesem Jahr die Auftragsbücher voll. Allein im ersten Quartal 2023 verzeichnete der Rüstungskonzern ein Umsatzwachstum von 7,6 Prozent. Der Konzernumsatz kletterte damit auf stolze 1,4 Milliarden Euro. Und auch im laufenden Quartal verbuchte das Unternehmen mehrere große Aufträge, etwa über Schützenpanzer-Munition, Flugabwehrsysteme oder Nachrüstungen beim Puma, die durchschnittlich im sechsstelligen Bereich liegen.
Das stimmt Rheinmetall optimistisch, die Jahresziele zu erreichen und Umsatz wie auch Ertrag weiter zu steigern – was auch den Börsenwert des Unternehmens deutlich verbessern könnte. So hält Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall, eine Bewertung von 17 Milliarden Euro für Rheinmetall mittelfristig für realistisch, wie etwa das Redaktionsnetzwerk Deutschland schreibt. Derzeit wird der Konzern an der Börse mit rund zehn Milliarden Euro bewertet.
Die starken Geschäftszahlen beschwingen den Aktienkurs schon länger. Seit Februar 2022 verzeichneten die Rheinmetall-Aktien einen Zuwachs von 174 Prozent. Auch wenn der Titel in den vergangenen vier Wochen an Wert eingebüßt hatte, stehen nun seit rund einer Woche die Zeichen auf Erholung. Im Vergleich zu vergangenem Freitag bewegt sich die Aktie nun rund fünf Prozent im Plus und notiert aktuell bei 246,90 Euro. Die gute Nachricht: Analysten sehen mehrheitlich immer noch Luft nach oben. So stufen Experten aus den Häusern Berenberg, JP Morgan und Goldman Sachs das Kursziel auf 300 bis 310 Euro ein.
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Auch der Münchener Rüstungskonzern Hensoldt profitiert vom aktuellen Marktumfeld. So gingen im ersten Quartal erste Bestellungen über Radare für die ukrainische Luftverteidigung und für Ausstattungen des Schützenpanzers Puma und des Kampfpanzers Leopard 2 ein. Auch wenn der Auftragswert mit 347 Millionen Euro noch deutlich unter dem Vorjahreswert liegt – der Rüstungskonzern zeigt sich optimistisch. So geht das Management davon aus, dass der Umsatz im Laufe des Jahres um sieben bis zehn Prozent steigen dürfte.
Die optimistische Prognose dürfte Kursfantasien beflügeln. Derzeit notiert die Aktie bei 29,14 Euro. Seit Februar 2022 ist das Papier damit mit rund 147 Prozent im Plus. Nach einer schwachen vergangenen Woche – die Aktie rutschte Mitte der Woche auf 27,50 Euro ab – geht es wieder aufwärts. Dem Analysten Christian Cohrs vom Analysehaus Warburg Research zufolge dürfte es für die Hensoldt-Aktie auch weiter nach oben gehen. Er erhöht das Kursziel von 34 auf 36 Euro und bleibt bei seiner Kaufempfehlung. Seine Argumentation: Die Ergebnisentwicklung des Rüstungsunternehmens habe im ersten Quartal beachtliche Fortschritte gemacht. Cohrs geht davon aus, dass sich die Auftragsentwicklung zunehmend besser abschätzen lassen sollte.
Das Kursziel von Morgan Stanley liegt mit 29,90 Euro zwar deutlich darunter. Doch das könnte sich ändern. Analyst Joseph Ayoola macht Anlegern Hoffnung: Der Rüstungselektronikspezialist sollte am stärksten von höheren europäischen Verteidigungsausgaben profitieren, schreibt er. Ayoola macht deutlich: Die Bewertung bleibe günstig, sodass die Aktie weiter Luft nach oben habe.
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Autor: ner für die wallstreetONLINE Zentralredaktion