Buchhalterische Anpassung
MicroStrategy: 189.150 Bitcoins könnten Bilanz aufhübschen – Chance für Anleger?
MicroStrategy steht möglicherweise vor einer entscheidenden Änderung in der Bilanzierung von digitalen Vermögenswerten.
- MicroStrategy könnte den Wert seiner Bitcoin-Bestände höher ausweisen.
- Analysten erwarten trotzdem einen Verlust in den Quartalsergebnissen.
- Die neue Bilanzierungsregel könnte das Interesse institutioneller Investoren wecken.
Das Unternehmen könnte durch eine kürzlich beschlossene Änderung der Bilanzierungsregeln, die digitale Vermögenswerte zu Marktpreisen bewerten lässt, einen deutlichen Anstieg des Bitcoin-Wertes in seiner Bilanz verzeichnen. Diese Änderung, die bis 2025 umgesetzt werden müsse, würde es MicroStrategy laut Bloomberg ermöglichen, den Wert seiner beträchtlichen Bitcoin-Bestände, die seit dem Kauf und dem Anstieg des Bitcoin-Kurses um fast 60 Prozent gestiegen sind, höher auszuweisen.
Analysten, die von Bloomberg befragt wurden, erwarten, dass MicroStrategy trotz der positiven Entwicklung einen Verlust von etwa 5,8 Millionen US-Dollar in den kommenden Quartalsergebnissen ausweisen wird. Seit 2020, als MicroStrategy Bitcoin in seine Kapitalstrategie integrierte, hat das Unternehmen, unter der Führung von CEO Michael Saylor, eine beachtliche Menge an digitalen Vermögenswerten angehäuft, mit einem Bestand von 189.150 Bitcoins Ende Dezember.
Obwohl Saylors Bitcoin-Strategie bislang nur von wenigen anderen börsennotierten US-Unternehmen übernommen wurde, könnte die neue Bilanzierungsregel das Interesse institutioneller Investoren wecken, meint Lance Vitanza von Cowen gegenüber Bloomberg. Die Aktien von MicroStrategy haben seit Juli 2020 einen erheblichen Anstieg verzeichnet, der die Performance des S&P 500 und des Nasdaq 100 deutlich übertrifft.
Die Bitcoin-Bestände des Unternehmens, die zu Beginn des Jahres auf 1,8 Milliarden US-Dollar geschätzt wurden, könnten auf etwa acht Milliarden US-Dollar korrigiert werden, was der aktuellen Marktkapitalisierung von MicroStrategy näherkommt. Diese buchhalterische Anpassung würde jedoch nur einen Teil der Erfolgsgeschichte darstellen, da das Unternehmen im vierten Quartal 30.905 Bitcoins hinzugefügt hat, die Ende Dezember mehr als eine Milliarde US-Dollar wert waren.
Mit einem erwarteten Umsatz von etwa 133 Millionen US-Dollar, der kaum Veränderungen zum Vorjahresquartal aufweist, könnte das Ergebnis von MicroStrategy in Zukunft noch stärker von den Schwankungen des Bitcoin-Preises abhängen. Die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs im Januar, die eine direkte Konkurrenz für MicroStrategy darstellen, könnte zusätzliches Volatilitätsrisiko für das Unternehmen bedeuten. Vitanza empfiehlt jedoch eine sofortige Übernahme dieser Änderungen, um die Bilanz des Unternehmens und möglicherweise das Interesse der Investoren positiv zu beeinflussen.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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