JP Morgan-Prognose
Zu teuer? Von wegen! Darum sind die Tech-Bewertungen noch gerechtfertigt
Sind die großen US-Techwerte zu hoch bewertet? Trotz ihrer historisch hohen Dominanz können Nvidia, Apple und Co. mit soliden Fundamentaldaten und starkem Gewinnwachstum punkten, betont JP Morgan.
- Tech-Giganten mit solidem Gewinnwachstum und KGV-Rückgang.
- Massive Bewertungskorrektur unwahrscheinlich, starke Basis.
- KI-Revolution bietet Chancen in vielen Branchen, nicht nur Tech.
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

Die "Glorreichen Sieben" prägen weiterhin die US-Börsenlandschaft. Mit einem Anteil von fast 35 Prozent an der Marktkapitalisierung des S&P 500 und über 70 Prozent der Ertragssteigerungen seit 2023 haben die sieben Tech-Giganten wie Amazon, Nvidia und Co. die Entwicklung der Märkte nachhaltig geprägt.
Doch sind diese Bewertungen Vorboten einer neuen Technologieblase, wie sie im Jahr 2000 zu beobachten war? Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei JP Morgan Asset Management, sieht klare Unterschiede. Im Gegensatz zur Dotcom-Blase, die von Spekulation getrieben war, stützen sich die heutigen Bewertungen auf reales Gewinnwachstum.
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Eine massive Bewertungskorrektur erscheint aufgrund der soliden Fundamentaldaten der "Glorreichen Sieben" unwahrscheinlich. Mit Barreserven von rund 460 Milliarden US-Dollar verfügen diese Unternehmen über eine starke finanzielle Basis. Beispiele wie Amazon und Nvidia unterstreichen die Dynamik: Amazons Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sank bei gleichzeitiger Gewinnsteigerung, was den Aktienkurs um 46 Prozent bis Ende November ansteigen ließ.
Nvidia hingegen profitierte von einer 145-prozentigen Anhebung der Zwölf-Monats-Gewinnprognosen, die eine Kursrallye von 200 Prozent ermöglichte. Dennoch dürfen Anleger nicht nur auf diese Top-Werte setzen. Der Rest des S&P 500 wird derzeit mit dem 21-fachen der zukünftigen Gewinne bewertet und bietet damit laut JP-Morgan-Experte Galler deutlich mehr Potenzial als die großen Tech-Aktien, die inzwischen beim 30-fachen liegen.
Die KI-Revolution bietet weitreichende Chancen, die über den Technologiesektor hinausreichen. Pharmaunternehmen könnten KI nutzen, um Arzneimitteltests zu beschleunigen, während im Versorgungssektor die Nachfrage nach Strom durch Rechenzentren bis 2026 mehr als doppelt so hoch ausfallen dürfte wie heute. Anleger sollten Unternehmen ins Auge fassen, die in der Lage sind, KI erfolgreich in ihre jeweiligen Geschäftsmodelle zu integrieren. Diese Perspektive dürfte langfristig nicht nur im Technologiesektor, sondern auch in Branchen wie Gesundheit, Energie und Konsumgüter Wachstumschancen bieten.
Laut Galler wird die Bewertungslücke zwischen den Mega-Caps im Technologiesektor und dem breiteren Markt nicht dauerhaft bestehen bleiben. Ein Aufholszenario sei wahrscheinlicher als ein Crash. Die "Glorreichen Sieben" bleiben zwar eine dominante Kraft, doch Anleger sollten 2025 verstärkt in Unternehmen investieren, die entlang der KI-Wertschöpfungskette Erfolg versprechen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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