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     3989  0 Kommentare Sanfte Landung, harte Landung oder „Bruchlandung“? - Seite 2



    Ähnliche Härtefälle wie bei der IKB dürften aber in den nächsten Monaten auch in England, Spanien und Italien bei Hypothekenbanken und Baussparkassen auftauchen. Worauf aber kaum einer achtet, sind gegenwärtig die Kommunalanleihen in den USA, die Warren Buffet angeblich so freigebig gerne von den Bondsversicherern kaufen würde. Ob es sich damit einen Gefallen tun würde, wage ich zu bezweifeln. Denn auch die Kommunen haben in den USA nun erhebliche Probleme bei der Refinanzierung und bei der Verauktionierung ihrer Anleihen.

    Da die zuvor liquiden Geldgeber wie die US-Investmentbanken als Käufer aufgrund hausgemachter Liquiditätsprobleme ausfallen, schnellen die Zinsen im Moment in die Höhe und zwar sehr rasant von 4 auf 20% wie zuletzt bei der Hafenbehörde Port Authority in New York. Einige in den USA (inkl New York) stehen schon jetzt am Rande der Pleite. Auch die US-Bondsversicherer haben den Stresstest übrigens noch nicht bestanden, obwohl das keinesfalls großzügige Warren Buffet-Angebot ablehnten. Sie hängen weiter an berühmten „seidnen Faden“. Ich rechne sogar für US-Staatsanleihen in Zukunft mit steigenden Zinsen, denn wer kauft jetzt schon US-Staatsanleihen bei steigenden Inflationsgefahren und schwachem US-Dollar. Der Dollar könnte jetzt allerdings aufgrund der hohen Auslandsdirektinvestitionen im Volumen von 140 Mrd. USD auch wieder steigen. Aber auch der Ölpreis ist wieder gestiegen und somit die Inflationsgefahr. Insofern könnte US- und auch die Bund-Renditen wieder auf über 4% steigen. In Deutschland drohen zudem demnächst wieder Streikgefahren und Lohnsteigerungen, die in der gegenwärtigen Situation den Inflationsdruck erhöhen könnten.

    Die G7 haben in Tokio angedroht, dass sie noch mit einem Abschreibungsbedarf von 400 Mrd. USD rechnen, von den bisher erst ein Drittel wertberichtigt wurde. Demnach steht das Gröbste noch bevor. Auch wenn daher die Bewertung mit einem KGV von 12 bis 14 in Europa und in den USA recht günstig erscheint, ist weiterhin Vorsicht angebracht. Cash bleibt King!

    Beachten Sie in Zukunft bitte den „Ponzi-Faktor“ weltweit, vor allem in den USA. Der Vorstand von General Motors wollte erst mit einem überraschenden Quartalsgewinn „glänzen“. Als sich herausstellte, dass es sich nur um eine Steuergutschrift und in Wirklichkeit einen hohen operativen Verlust handelt, brach der Kurs wieder ein. Die bittrere Wahrheit ist, dass General Motors jetzt 74.000 Stellen streichen muss, um zu überleben. Letztendlich war wohl auch die Offerte von Warren Buffet eine Finte des „Plunge Protection-Teams“, um den Markt zu beruhigen und mehr Stabilität zu verleihen.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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