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     3418  0 Kommentare Der paradoxe Obama-Effekt - Seite 2



    Am nächsten Wochenende treffen sich zum ersten Mal die Industriennationen beim Weltwirtschaftsgipfel in Washington, um ein koordiniertes Rettungsprogramm für die Welt zur Vermeidung einer schweren Weltwirtschaftskrise zu besprechen. Es ist ganz klar, dass dann Konjunkturprogramme (auch für Infrastrukturinvestitionen), aber auch gegenseitige Erleichterungen und Hilfen besprochen werden. Wer aber soll das alles finanzieren? Gefordert sind schon jetzt China, Russland und die arabischen Länder in hohem Masse, denn die müssen weiter die US-Anleihen kaufen, da die USA sonst das gleiche Schicksal erleiden wird wie Island, Ungarn, Ukraine und Pakistan, die faktisch Pleite sind und nun auf die IWF-Kredite warten.

    Neben der dringenden Wirtschaftsprobleme wird möglicherweise aber auch die Frage des „Weltfriedens“ (hoffentlich) besprochen, denn die USA führen mit einem Teil der Weltgemeinschaft schon viele zu lange zwei Kriege und zwar im Irak und in Afghanistan, demnächst wohl auch in Pakistan. Denn auf Obama kommen auch hier sehr brisante Probleme und Fragestellungen auf ihm zu. Wie lange wird die USA im Irak bleiben? Wann wird die USA Pakistan bombardieren (müssen), um den einen oder anderen Taliban zu treffen. Auch in Pakistan droht ein gefährlicher Bürgerkrieg, denn Pakistan ist schon eine Atommacht. Was wird Obama mit dem Iran machen ohne China und Russland auf einmal als Gegner zu haben? Wie wird Obamas Außenpolitik zu Russland sein? Kann es zu einem „kalten Krieg“ kommen?

    Russland bzw Medwedew provozierte Obama schon am ersten Tag mit der Ankündigung der Positionierung von Kurzstreckenraketen? Damit will Russland deutlich machen, dass Obama auch von der Stationierung der geplanten Flugabwehrraketen auf polnischen und tschechischen Boden Abstand nehmen soll, was er wohl nicht so schnell machen wird. Hier wird auch auf höchstem Niveau (auf dem Rücken der Weltbevölkerung) gepokert, was nicht ganz ungefährlich für die Welt ist. Eine Aufrüstungswelle Bzw Stationierunsgwelle von Raketen demnächst auch in Venezuela??) kann sich im Moment weder die USA noch Russland finanziell erlauben, da sich beide Länder in einer Finanzkrise befinden. Die Sowjetunion ist letztendlich auch durch die Aufrüstungspolitik zugrunde gerichtet worden, weil der Rüstungswahnsinn irgendwann nicht mehr finanzierbar war. Ich kann nur hoffen, dass sich Obama und Medwedew nicht allzu sehr von der Rüstungslobby vereinnahmen lassen, weil dies für den Weltfrieden äußerst bedeutsam ist, übrigens auch für die Weltbörsen. Der verstorben Altmeister Andre Kostolany wies zu recht auf die große Bedeutung der „Friedensdividende“ als wichtigsten Stimulus für die Weltbörsen hin. Die ist aber gefährdet bzw. kehrt sich ins Gegenteil um, wenn es zu einem Konfrontationskurs USA-Russland/China kommen sollte.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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