Rohstoffe
2933
0 Kommentare
US-Experte Berry: „Der Rohstoff-Supercycle wird weitergehen“ - Seite 3
Frage: Also haben wir beim Roshtoff-Supercycle nur eine Pause aber dieser Trend ist noch nicht vorbei.
Chris Berry: Keine Frage – er ist auf jeden Fall noch nicht vorbei. Sicherlich lässt die Wachstumsdynamik in China nach, wenn man den offiziellen Daten Glauben schenkt. Und daher
schauen wir bei unserem Research verstärkt auf andere Länder, die ein Nachlassen der Rohstoffnachfrage aus China kompensieren können.
„Wenn China nachlässt, werden andere Länder die Lücke bei der Rohstoff-Nachfrage schließen“
Und wir sind dabei auf eine Vielzahl von Ländern gestoßen, die diese Lücke schließen können. So gibt es eine Gruppe von Ländern die CIVETS heißen. Dieser Begriff wurde von einem HSBC-Anbalysten schon vor einigen Jahren geprägt. Im Einzelnen sind das Kolumbien, Indonesien, Vietnam, Ägypten, Türkei und Südafrika. Und dann gibt es noch eine andere Gruppe die TIMBIS heißen. Das sind Türkei, Indonesien, Mexiko, Brasilien und Indien. Dazu gehören also auch zwei der BRIC-Staaten.
Alle diese Länder wiesen eine sehr positive demographische Entwicklung auf. Diese Länder haben eine junge Bevölkerung und die Bevölkerung wächst und zudem breitet sich die Mittelklasse immer weiter
aus. Zudem handelt es sich eher um offene Gesellschaften und sie verfügen über eine breite Wirtschaftsstruktur. Und diese Faktoren stützen auf jeden Fall eine Steigerung der Rohstoffnachfrage in
der Zukunft.
Frage: Das hört sich nicht nur gut für die nächsten Jahre an. Das ist doch eher ein langfristiger Trend auf Sicht von 30 bis 40 Jahren.
„Drei Milliarden Menschen in den Emerging Marktes wollen höheren Lebensstandard“
Chris Berry: Für mich ist das eine epochale Veränderung. Ich habe es schon häufiger gesagt: Der Geist ist aus der Flasche. Die drei Milliarden Menschen in den aufstrebenden Ländern wollen einen höheren Lebensstandard. Sie werden das nicht einfach vergessen. Sie sollen diese Konsumgüter und den gleichen Spaß am Leben haben, wie wir ihn hier im Westen schon so lange haben.
Lesen Sie auch
Ich bin auf jeden Fall weiterhin bullisch für Rohstoffe, aber es kommt schon auf den Anlagehorizont an. So bin ich sehr optimistisch für Gold und Silber auf Sicht der nächsten fünf bis zehn Jahre,
weil wir noch auf Jahre hinaus mit diesem riesigen Schuldenüberhang zu kämpfen haben werden.
Und wir müssen diese Schuldenberge abbauen – vor allem auch hier in der Euro-Zone aber auch in den USA. Und wenn man sich die Daten anschaut haben wir bis jetzt noch nicht mit dem De-Leveraging
begonnen.
Und es gibt Studien die besagen, dass dies ein fünf bis zehnjähriger Prozess ist – je nachdem um wie viele Schulden es dabei geht. Und ich kann an dieser Stelle ganz klar sagen, dass wir in den USA
noch nicht einmal richtig damit begonnen haben. Da liegt auf jeden Fall noch ein langer Weg vor uns.
Und vor allem ausgelöst durch die Politik der Notenbanken besteht auf jeden Fall die Gefahr einer Inflation. Und das ist ohne Frage gut für Gold in der Zukunft.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Artikel und
Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Verfasst von 2Heiko Böhmer
1 im Artikel enthaltener WertIm Artikel enthaltene Werte