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    SIW 50/2013  2708  0 Kommentare Wehe, wenn sie losgelassen … - Seite 3



    Royalistische APO
    Dennoch dürfte sich ein möglicher Dissens zwischen den künftigen Regierungsparteien allenfalls hinsichtlich der Geschwindigkeit bei der Vertiefung der bisherigen Politik ergeben. Dass das Ganze vor dem Hintergrund einer ebenso staatsgläubigen und EU-trunkenen Opposition geschieht, die eine noch weitergehende Einmischung des Berliner und Brüsseler Apparats in Wirtschaft und Gesellschaft fordert, verschärft die Situation – zumal Rot-Rot-Grün über eine rechnerische Mehrheit im Bundestag verfügt. In der aktuellen Regierung ist nicht ein überzeugter Marktwirtschaftler vertreten, im Plenum ist es noch eine Handvoll. Den marktwirtschaftlichen Kompass hat das Land allerdings schon länger – und nicht erst mit dem Ausscheiden der Feigenblatt-FDP – verloren. Erstaunlicher Weise hört man in letzter Zeit einige vernünftige – wenn auch keine marktwirtschaftlichen – Gedanken vom Chef der Linksfraktion, Gregor Gysi, etwa seine Bundestagsrede zum NSA-Spitzelskandal (in Auszügen im aktuellen Smart Investor 1/2014 abgedruckt) oder zu einer absehbar von US-Recht dominierten Freihandelszone. Das bürgerliche Lager hat in den nächsten vier Jahren jedenfalls keine Stimme im Hohen Haus. Da fügt es sich, dass sich ausgerechnet die Bild-Zeitung zur neuen außerparlamentarischen Opposition stilisiert: "Liebe Große Koalition, WIR sind jetzt eure APO!" titelte man dort. Praktischen Anschauungsunterricht in Sachen außerparlamentarischer Oppositionsarbeit gab es dann gleich am nächsten Tag, wo die Amtseinführung Merkels beklatscht wurde: „3. Krönung von Königin Angela“ jubelte die APO-Redaktion. Tarnen und Täuschen bleiben also im Spiel zwischen Regierung und Massenmedien weiter das Mittel der Wahl, um die Bürger hinters Licht zu führen.

    100 Jahre Fed
    Apropos Tarnen und Täuschen. Unsere Titelgeschichte im aktuellen Smart Investor 1/2014 widmet sich dem 100sten Geburtstag der US-Notenbank Fed, den wir am 23.12.2013 begehen. Zum Feiern gibt es wenig Anlass, denn die Kaufkraft des US-Dollars hat unter der Ägide dieser „Währungshüterin“ mehr als 95% verloren. Warum die Fed trotz dieser völligen Unfähigkeit die Kernaufgabe der Geldwertstabilität zu erfüllen, noch immer fest im Sattel sitzt, das sollte ein Blick auf die hinter der Gründung stehenden Interessengruppen beleuchten. Interessengruppen, die nebenbei bemerkt auch 100 Jahre nach der Gründung noch immer zu den Hauptprofiteuren der Notenbankpolitik gehören. Was das alles mit uns zu tun hat? Nun, nicht nur gibt die US-Notenbank den Takt beim Geld weltweit vor, sie rühmt sich auch noch, dass praktisch in allen „fortschrittlichen“ Ländern Notenbanken entstanden sind, die nach dem gleichen Muster funktionieren. Bundesbank und EZB erwähnt sie sogar namentlich.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    SIW 50/2013 Wehe, wenn sie losgelassen … - Seite 3 Nach der Vereidigung der Regierung droht neues Ungemach

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