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    Buffett-Nachfolge  4229  0 Kommentare Gibt es ein Berkshire ohne Warren Buffett?

    Berkshire Hathaway, das ist vor allem eins: Warren Buffet. Eine Zukunft ohne das "Orakel von Omaha"? Kaum vorstellbar. Trotzdem wird Buffett früher oder später den Chefposten räumen müssen. Und mit ihm könnte sich auch das Vertrauen der Investoren verabschieden.

    Es könnte derzeit kaum besser laufen für Warren Buffett. Gerade verkündete seine Investmentfirma Berkshire Hathaway den höchsten Gewinn der Firmengeschichte. Rund 19,5 Milliarden US-Dollar verdiente Berkshire im vergangenen Jahr. Das entspricht einer Gewinnsteigerung von einem Drittel. Auch der Umsatz konnte um 12 Prozent auf 182 Milliarden US-Dollar angehoben werden. Vor allem das Versicherungsgeschäft machte satte Gewinne. Lediglich der Buchwert je Aktie stieg zwar auf 18,2 Prozent, blieb damit aber wie schon 2012 hinter dem Anstieg des US-Aktienindex S&P-500 inklusive Dividendenzahlungen von 32,4 Prozent zurück. 

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    Der Mythos Warren Buffett

    Die Erfolgsgeschichte Berkshire Hathaway ist eng verbunden mit der Person Warren Buffett. Dieser übernahm 1965 das einstige Textilunternehmen und machte es zu einer milliardenschweren Investmentholding in den Bereichen Einzelhandel, Transport, Verarbeitung, Energie und Versicherung. Buffett ist mit seinen 83 Jahren inzwischen selbst Milliardär und gilt in der Investmentbranche als Legende. Seine Anlagestrategien sind für viele das non plus ultra. Buffett gefällt diese Vorbildrolle und inszeniert sich gerne als weltgewandter Kommunikator. Seine Aktionärsbriefe, in denen er oftmals auch Tipps zum richtigen Investieren gibt, wie zuletzt für Kleinanleger, sind inzwischen fast genauso legendär wie der Altmeister selbst. Davon profitiert letztendlich auch Berkshire Hathaway. Die Holding genießt durch ihren Chef einen großen Vertrauensvorschuss. Doch was passiert, wenn der Kapitän eines Tages von Bord geht?

    Vertrauen durch guten Ruf statt Transparenz

    Auch wenn Buffett zuletzt bekräftigt hatte, in naher Zukunft nicht aus dem Unternehmen ausscheiden zu wollen, so stellt sich früher oder später die Frage der Nachfolge. Und die Frage, ob die "Fußstapfen" von Buffett womöglich zu groß sein könnten, ist berechtigt. Denn schaut man genauer hin, so erkennt man, dass das von den Aktionären entgegengebrachte Vertrauen größtenteils auf dem Altmeister selbst beruht. Zum Einen kennen ihn viele der größten Anleger persönlich. Zum Anderen eilt Buffetts Ruf seinem Namen voraus. Angesichts seiner überdurchschnittlichen Anlageergebnisse drücken viele Investoren bei der teils dürftigen Informationspolitik Berkshires schon mal ein Auge zu. Doch werden sie das auch nach Buffetts Abschied noch tun? Laut Experten ein kritisches Thema, immerhin gibt es schon jetzt Probleme mit der Transparenz des Unternehmens. Noch nehmen Anleger das schweigend hin. Aber wenn Buffett einmal weg sei, würden die Leute anfangen Fragen zu stellen, meint Berkshire-Kenner Jeffs Matthews gegenüber dem "Handelsblatt".

    Geschäftsbericht mit Lücken

    Bisher hatte sich Warren Buffett stets auf die Fahnen geschrieben, den Geschäftsbericht von Berkshire gerade auch für Nicht-Profis verständlich zu gestalten. Ein detaillierter, dem eigentlichen Bericht vorangestellter Aktionärsbrief soll dies gewährleisten. Auch im Bericht selbst gibt sich Berkshire zunächst offenherzig, legt seitenweise Details zu Investments und operativen Vorgängen dar. Einzelnen Firmen sind sogar ganze eigene Abschnitte gewidmet. Doch bei so viel Offenheit ist es interessant auf die Lücken zu achten. So werden wichtige Firmen wie das Textilunternehmen Fruit of the Loom kaum erwähnt. Auch bezüglich Schadensforderungen Naturkatastrophen gab man sich bei Berkshire in der Vergangenheit zugeknöpft. Erst seit die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC das Unternehmen im letzten Jahr zu mehr Transparenz diesbezüglich aufforderte, stellt Berkshire entsprechende Informationen zur Verfügung. Bei anderen Themen wiederum zeigt man sich jedoch noch immer verschlossen, bei Derivate-Kontrakten beispielsweise. 

    Doch nicht nur Berkshire, auch Altmeister Buffett selbst ist längst nicht bei allen Themen so auskunftsfreudig, wie man eigentlich von ihm erwarten würde. Er rechtfertigt dies stets mit der Begründung, andere könnten seine Ideen klauen, wenn er zu viel preisgeben würde. Seinem Image als offenem Kommunikator tut dies indes keinen Abbruch. Und so dürfte sich auch Berkshire Hathaway weiterhin im Schutze des Altmeisters wiegen können. Zumindest so lange, bis sich das "Orakel von Omaha" zur Ruhe setzt.




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