Aktien Europa
Talfahrt an Chinas Börsen drückt auf die Stimmung
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Talfahrt an den chinesischen Börsen hat am Montag auch in Europa ihre Spuren hinterlassen. Der wichtige Shanghai Composite Index war bis zum Handelsschluss um 8,5 Prozent eingebrochen und damit so stark wie seit Anfang 2007 nicht mehr. "Insgesamt zeigt sich aktuell eine größere Sensibilität der Anleger gegenüber schwachen Konjunkturdaten, insbesondere aus China", kommentierte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets. Hinzu kämen mit Blick auf die angelaufene Quartalsberichtssaison Sorgen vor negativen Überraschungen.
Der EuroStoxx 50 büßte im späten Vormittagshandel 0,78 Prozent auf 3571,97 Punkte ein. Der Pariser Leitindex CAC 40 verlor 0,85 Prozent auf 5014,19 Punkte, während sich in London der FTSE-100-Index mit plus 0,04 Prozent bei 6582,64 Punkten kaum vom Fleck bewegte. In Athen blieb die Börse weiterhin geschlossen. Der Handel an Griechenlands Aktienmarkt ruht damit bereits seit einem Monat.
Sämtliche Branchen notierten in rotem Terrain. Am schwächsten zeigte sich unter den Subindizes des Stoxx Europe 600 dabei der Bankensektor, der um 1,39 Prozent nachgab. Die Aktien der UBS hielten sich hier gleichsweise gut mit minus 0,97 Prozent. Die ausgewiesenen Quartalszahlen lagen über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Allerdings, so sagten Börsianer, hätten einige Marktteilnehmer nach der deutlich positiveren Ergebnisüberraschung der Credit Suisse sogar noch etwas mehr erwartet.
Im EuroStoxx 50 waren die Papiere von Philips Electronics nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen unangefochtener Spitzenreiter mit einem Plus von 4,92 Prozent. Der seit längerem schwächelnde Elektronikkonzern fasste mitten in der Aufspaltung wieder Fuß. Im zweiten Quartal profitierten die Niederländer nicht nur vom schwachen Euro, sondern auch von einem wieder besser laufenden Geschäft in der größten Sparte mit Medizintechnik.
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