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    Erst positive, dann negative Reaktionen auf die Zinserhöhung der FED  4158  0 Kommentare FED signalisiert das Ende der Finanzkrise – wirklich?

    Die amerikanische Notenbank FED erhöhte die Zinsen wie erwartet um 0,25 Basispunkte auf 0,5 Prozent. Die erste Reaktion bei den Weltbörsen war positiv. Am zweiten Tag kam es aber schon zu Korrekturen. Einige Marktbeobachter bewerten die erste Zinserhöhung der FED seit 9 Jahren als endgültige Beendigung der Finanzkrise. Es gibt aber berechtigte Zweifel, ob sich die FED damit einen Dienst erwiesen hat, denn viele Konjunkturindikatoren deuten eher auf eine Abschwächung der US-Konjunktur hin.

    FED fährt eine gegensätzlichen Kurs gegenüber der EZB

     

    Die amerikanische Notenbank erhöhte die Zinsen in den USA um 0,25 Basispunkte auf 0,5 Prozent. Die FED-Notenbankchefin Janet Yellen stellte auch in Zukunft graduelle Zinserhöhungen je nach Konjunkturlage in Aussicht, so dass in Zukunft mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen ist. Dies war die erste Zinserhöhung seit 9 Jahren. Damit fährt die FED einen entgegensetzten Kurs als die EZB, die zuletzt die Negativzinsen bei Bankeinlagen auf -0,3 Prozent erhöht hat.

     

    Der Weg zur Normalisierung ist noch weit

     

    Wesentlich wichtiger als die kurzfristigen Refinanzierungszinsen sind die langfristigen Zinsen von Anleihen. Auch hier gab es erstaunlicherweise nach der Zinserhöhung der FED zunächst eine positive Reaktion für den Euro-Bund-.Future, der am 18. Dezember um 0,39 Prozent anstieg und auch schon am Vortag nach der Zinserhöhung um 0,69 Prozent auf 158,54 zulegen konnte. Aber auch der amerikanische Treasury Bonds mit einer Laufzeit von 10 Jahren stieg im Kurs auf 100,15. Damit beträgt die Rendite für 10-jährige Anleihen in Deutschland immer  noch extrem niedrige 0,42 Prozent und die für 10-jährige amerikanische Anleihen 2,19 Prozent. Am Rendite-Spread von 1,7 Prozentpunkten zugunsten des US-Dollar hat sich damit kaum etwas geändert.  Damit können sich aber auch sowohl amerikanische als auch deutsche Unternehmen weiterhin enorm günstig refinanzieren. Es handelt sich dabei auch nach der Mini-Zinserhöhung um einen Anleihen-Bubble. Der Weg zu Normalisierung wird noch lang und steinig sein.

     

    US-Fracking-Unternehmen geraten in Existenznöte

     

    Etwas anders ist es mit den Junk-Bonds-Anleihen für US-Fracking-Unternehmen. Hier stiegen die Renditen bzw. fielen die Kurse ganz unabhängig von der FED-Entscheidung, da der Ölpreis immer niedriger wird. Die Zahl der aktiven  Ölbohrungen nahm in den USA auf unter 600 ab. Einige Fracking-Unternehmen werden demnächst vor der Pleite stehen, einige sind schon Pleite gegangen. Insgesamt befürchten einige Experten ein 200 Milliarden US-Dollar-Grab für US-Junk-Bonds, denn so hoch sind die Schulden der US-Fracking-Unternehmen. Seit 2010 haben die US-Unternehmen ihr Kreditvolumen um 55% erhöht. Seit 2010 haben US-Energieunternehmen 550 Mrd. USD an Kredite eingesammelt, dabei viele Hochzins-Anleihen. Da Saudi-Arabien gegen die USA einen Öl-Krieg führt, ist mit einer nachhaltigen Erholung des Ölpreises nicht so schnell zu rechnen. Damit könnte auch der Traum der US-Fracking-Unternehmen platzen und damit auch der amerikanische Traum, bei Öl und Gas autark zu werden.  

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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