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Die Stärken aktiver Fonds - Seite 3
Dilg: Für jüngere, private Anleger mit einem längeren Anlagehorizont sind ETFs oft ungeeignet, da sie oft nur auf die ‚past performance‘ des Index setzen. Da gibt es eben auch Kosten, im Vergleich zu Investmentfonds niedrigere, okay, aber wie soll ein Rückstand aufgeholt werden, wenn der Index gekauft wird? Und zur „lost-generation: Das Thema „Investieren“ wird z.B. in der Schule viel zu wenig aufgegriffen. Hier müssten wir mehr tun, um Menschen wirkungsvoller an langfristige Anlageformen heranzuführen.
Schneiders: Wir hatten in den vergangenen 8 Jahren Märkte, die auf der Aktien- und Bondseite nach oben liefen. Dies hat den ETFs sehr geholfen. Wenn dies einmal anders aussieht, kommt für sie die Probe aufs Exempel. Es gibt an den Märkten eben immer wieder Situationen, in denen sich aktive Investments auszeichnen. Kunden brauchen deshalb m.E. eine sehr ausgewogene Mischung zwischen aktiven und passiven Investments.
Kolitsch: Aktives Management bedeutet in der Regel ein sehr viel höheres Maß an Aufwand, was das Research betrifft und die Kosten für eigene Analysten sind ebenfalls höher als bei ETFs. Nehmen wir als Beispiel einen global anlegenden Dividendenfonds, der monatlich ausschüttet und so für bestimmte Anleger eine Gehalts-, Mieteinnahmen- oder sonstige Alternative sein kann. Wenn die Produkte konstant für den Anleger einen Mehrwert sprich eine Outperformance liefern und wir Produkte auflegen, die in der ETF-Welt nicht nachgebaut werden können, kann die Managementgebühr gerechtfertigt sein.
Brodnik: MiFID II macht uns das Leben nicht einfacher. Damit können wir umgehen, denn gute, innovative und langfristig erfolgreiche Produkte machen für unsere Kunden Sinn und damit auch für uns. Aber leider macht die Regulierung auch die Beratung nicht besser und nachhaltiger, was eigentlich einmal die Idee war.
(DIF)
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Teil 1 zum Thema MIFID II und Vertrieb, lesen Sie hier: