checkAd

    Abriß von Plattenbauten jetzt auch im Westen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.08.05 11:15:39 von
    neuester Beitrag 24.08.05 11:16:36 von
    Beiträge: 2
    ID: 1.002.238
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 564
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 11:15:39
      Beitrag Nr. 1 ()

      Die Abrißwelle erreicht den Westen Deutschlands

      Demographische Entwicklung zwingt mittlerweile auch Wohnungsbaugesellschaften in den alten Ländern zum Umdenken

      Neuss - Nicht nur im Osten Deutschlands rollt die Abrißwelle - auch der Westen zieht nach. Denn in beiden Teilen des Landes muß sich der Stadtumbau an unabänderlichen Fakten orientieren: Deutschlands Bevölkerung schrumpft dramatisch. Nicht mehr vermietbare Wohnungsbestände müssen vom Markt genommen werden.
      Hans-Dieter Krupinski, Ministerialdirigent im nordrhein-westfälischen Ministerium für Städtebau, sieht die Lösung in der klaren Orientierung der Kommunen auf die Innenstadtentwicklung. Die Zeit der "hochgeschossigen Trabantenstädte, Wohnhochhäuser und industriell vorgefertigten Plattenbauweisen" sei im Westen genauso abgelaufen wie im Osten.
      In seiner Begründung hebt der langjährige Steuermann der Wohnungspolitik im bevölkerungsreichsten Bundesland die "Familienfeindlichkeit" der Großwohnanlagen hervor: "Im Gegensatz zum mehrgeschossigen Wohnungsbau, bei dem sich überschaubare Haus- und Wohngemeinschaften von acht bis zwölf Mieterhaushalten je Treppenhaus bilden, entsteht bei einer Hochhausbebauung eine wohnungswirtschaftliche Großform, bei der sich 60-120 Mieterhaushalte um das Erschließungssystem eines Treppenhauses gruppieren.
      Bei diesen entfällt die soziale Kontrolle durch das nachbarschaftliche Engagement. Die Wohnatmosphäre in diesen Gebäudekomplexen ist vielfach durch ein hohes Maß an Anonymität gekennzeichnet und begünstigt kriminelle Aktivitäten."
      Zu den laut Krupinski nicht mehr marktgerechten Besonderheiten von Hochhauswohnanlagen zählen
      die "deutlich höheren Betriebs- und Instandsetzungskosten",
      die verlängerten Wegebeziehungen für die Bewohner,
      der Beitrag dieser Siedlungsform zur Zersiedlung der Landschaft sowie
      ihre hohe Lärmanfälligkeit auf Grund der Offenheit nach allen Himmelsrichtungen.
      Aus all diesen Gründen habe sich die anfangs heftig umstrittene Beschränkung des öffentlich geförderten Mietwohnungsbaus auf eine maximal viergeschossige Bebauung in Nordrhein-Westfalen bewährt.
      Dennoch hat es fast zwei Jahrzehnte gedauert, bis sich die neuformulierten Grundsätze eines verstärkt in die Innenstadt gelenkten Wohnungsbaus auch in diesem Bundesland in konkreten Planungen der kommunalen Gesellschaften niedergeschlagen haben.
      Das hatte nicht zuletzt mit den Auswirkungen der Wiedervereinigung auf den Wohnungsmarkt in Westdeutschland zu tun. Die schon Anfang der achtziger Jahre obsolet gewordenen Großwohnanlagen füllten sich überraschend noch einmal mit neu zugezogenen Ostdeutschen.
      15 Jahre später sind sie zu kaum noch zu stabilisierenden Gettos für Alte, Ausländer und Asoziale verkommen. Die sich drastisch verdüsternde Perspektive dieser Wohnform in Zeiten der Schrumpfung zwingt die Wohnungsgesellschaften mittlerweile zum Handeln.

      Ein Beispiel für das Umdenken präsentierte jetzt der Neusser Bauverein. Ein achtgeschossiger Wohnkoloß an der Weckhovener Straße wird abgerissen, das Grundstück parzelliert und vom Kölner Architekten Ulrich Böttger mit abwechslungsreich gestalteten Eigenheimen und drei Stadthäusern bebaut.
      Die Kalkulation der Gesellschaft zielt auf Familien mit einem Flächenbedarf, der in Etagenwohnungen kaum noch befriedigt werden kann. Obwohl keinerlei Fördermittel in Anspruch genommen werden konnten, werden die bis zu 130 qm großen Eigenheime für 225 000 bis 250 000 Euro angeboten. Der Anpassungsdruck zwingt die Gesellschaft zu Zugeständnissen: Rund 400 000 Euro Kosten bleiben an dem Unternehmen hängen. http://www.welt.de/data/2005/08/23/764192.html
      Artikel erschienen am Di, 23. August 2005
      Avatar
      schrieb am 24.08.05 11:16:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Alle Hintergründe:
      Platzt jetzt die Blase am Immobilienmarkt in Deutschland ?
      Thread: Platzt jetzt die Blase am Immobilienmarkt in Deutschland ?


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Abriß von Plattenbauten jetzt auch im Westen