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    Wulff: Merkel soll in Russland offen reden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.01.06 10:44:35 von
    neuester Beitrag 19.01.06 08:55:34 von
    Beiträge: 34
    ID: 1.032.750
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      schrieb am 15.01.06 10:44:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bundeskanzlerin Angela Merkel hat neue Akzente in den deutsch-amerikanischen Beziehungen angekündigt. Neben der gemeinsamen Bekämpfung des Terrorismus müsse es künftig stärker um wirtschaftliche Aspekte wie etwa die Handelsbeziehungen zu China und Indien gehen, sagte sie nach ihrem Antrittsbesuch bei US-Präsident George W. Bush in Fernsehinterviews.

      Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) formulierte unterdessen seine Erwartungen an die nächste Visite der Kanzlerin. Bei ihrem Russland-Besuch, den Merkel am Montag absolviert, solle sie sich mit deutlichen Worten für mehr Demokratie einsetzten.


      Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Wulff, so wie Merkel das Guantánamo-Problem gegenüber den Amerikanern" angesprochen habe, so "könnte man in Moskau zur Sprache bringen, dass zur Demokratie Oppositionsrechte und die Aussicht einer Opposition auf eine Regierungsmehrheit gehören".

      Er verspreche sich ein "offenes Wort unter Freunden", meinte der CDU-Parteivize. Mit Russland dürfe es kein "taktisches Bündnis" geben, sondern eine "strategische Partnerschaft, die auf gemeinsamen Werten gründet - auf der Herrschaft des Rechts, dem Schutz von Minderheiten, einer freien Presse und einer lebensfähigen politischen Opposition". Da gebe es indes "mit Blick auf Russland einige Sorgen".

      Klaus Mangold, Vorsitzender des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, appellierte ebenfalls an die Bundeskanzlerin, "Russland noch viel näher an die EU heranzuführen". Mit Blick auf den anstehenden Besuch wie er im "Tagesspiegel am Sonntag" auf die "die neue Qualität der Beziehungen der EU und Russlands" hin.

      Merkel war am Samstagmorgen von ihrem Kurzbesuch in Washington zurückgekehrt. Am Freitag hatte sie drei Stunden mit Bush im Weißen Haus verbracht. Mit dem Treffen werde "vielleicht auch ein neues Kapitel in den deutsch-amerikanischen Beziehungen" aufgeschlagen, erklärte sie anschließend.

      Bei dem Treffen bekräftigte die Kanzlerin ihre Kritik am US-Gefangenenlager Guantanamo und regte eine Diskussion in den Vereinten Nationen über das Vorgehen im Anti-Terror-Kampf an. "Ich habe dafür geworben, dass wir im Rahmen des internationalen Völkerrechts auch die Dinge diskutieren", sagte sie in der ARD. "Aus meiner Sicht wäre auch hier die UNO ein Ort, an dem solche Diskussionen stattfinden können."

      Merkel lobte die Offenheit Bushs in den Gesprächen. "Er ist sicherlich kein Mann, der hinterm Berg hält mit seiner Meinung", sagte sie im ZDF. "Das erleichtert es aber dann auch wieder, die eigene Meinung darzustellen und so kommt man in einen sehr lebendigen Dialog."

      Der außenpolitische SPD-Fraktionssprecher Gert Weisskirchen bezeichnete das Verhältnis zwischen Merkel und Bush im Deutschlandradio Kultur als "offen und freundschaftlich". Ein neues Kapitel in den deutsch-amerikanischen Beziehungen sah er allerdings nicht.

      Der stellvertretende FDP-Fraktionschef Carl-Ludwig Thiele sprach in der "Berliner Zeitung" dagegen von einer "neuen Chance für neue Beziehungen". Unter Rot-Grün sei das deutsch-amerikanische Verhältnis extrem abgekühlt. "Mit dem Antrittsbesuch von Angela Merkel ist das Eis gebrochen." Es bestehe nun die Chance, wieder mehr Vertrauen in das transatlantische Verhältnis zu bringen.

      http://www.sat1.de/news/politik/2006/01/14/n2006011422142500…
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 10:50:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      >>>Der " Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Wulff<<<



      Wann geht der eigentlich mal arbeiten?

      Genau das ist das Problem.
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 11:35:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]19.721.014 von Waldsperling am 15.01.06 10:50:26[/posting]Wann gehst DU eigentlich mal arbeiten?

      Genau das ist das Problem.
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 11:39:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]19.721.601 von CaptainFutures am 15.01.06 11:35:34[/posting]Von Montags bis Samstags.

      Oft bis zu 14 Stunden täglich.

      Oder siehst du mich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang posten?:confused:
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 11:39:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      der sitzt auf seine jacht *dicken fetten bauch* und hat angst um sein geld und raucht nebenbei zigarre:D:D:D

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      schrieb am 15.01.06 11:41:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      BEZIEHT SICH AUF

      capitän-steinzeit:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 11:56:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]19.721.641 von Waldsperling am 15.01.06 11:39:17[/posting]Und der Wulff arbeitet von Montag bis Sonntag oft bis zu 16 Stunden oder siehst Du den hier Sonnenauf- bis Sonnenuntergang posten?:confused:
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 12:00:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      die Merkel sollte wirklich offen reden und sich durchsetzen,das kommt allen zugute die eine Gasheizung haben :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 12:45:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]19.721.865 von CaptainFutures am 15.01.06 11:56:46[/posting]du solltest auch mal arbeiten capitain:D:D:D
      und nicht nur hier posten und zigarre rauchen:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 12:46:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      Merkel soll bei Putin kritischer als Schröder sein

      Nach der Visite bei US-Präsident George W. Bush bricht Angela Merkel am Montag nach Russland auf. Politiker von SPD und Union drängten die Kanzlerin, gegenüber Präsident Wladimir Putin kritischer als die rot-grüne Regierung zu sein.

      Die Bundesregierung schaue "stärker und auch kritischer als früher auf die innere Entwicklung Russlands, einschließlich der Demokratieproblematik und der Kaukasusfrage", sagte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), der "Frankfurter Rundschau". Mit der neuen Regierung hätten sich "Akzente" verschoben. Erler warb für eine Strategie der nicht-öffentlichen Einflussnahme. Als Beispiel nannte er Entschärfungen beim russischen Gesetz über die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die durch vertrauliche Kritik erreicht worden seien.

      Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) forderte Merkel auf, sich bei ihrem Antrittsbesuch am Montag für Demokratie in Russland stark zu machen. So wie Merkel "das Guantanamo-Problem gegenüber den Amerikanern" angesprochen habe, so "könnte man in Moskau zur Sprache bringen, dass zur Demokratie Oppositionsrechte und die Aussicht einer Opposition auf eine Regierungsmehrheit gehören", sagte Wulff der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

      Er verspreche sich vom deutsch-russischen Verhältnis ein "offenes Wort unter Freunden". Mit Russland dürfe es kein "taktisches Bündnis" geben, sondern eine "strategische Partnerschaft, die auf gemeinsamen Werten gründet - auf der Herrschaft des Rechts, dem Schutz von Minderheiten, einer freien Presse und einer lebensfähigen politischen Opposition". Da gebe es "mit Blick auf Russland einige Sorgen", sagte Wulff.

      Merkels Vorgänger Gerhard Schröder (SPD)war immer für enge Bindungen mit Russland eingetreten. Unter seiner Kanzlerschaft hatten sich beide Länder gemeinsam mit Frankreich in der Irak-Krise sogar strikt gegen die Haltung der USA gewandt.

      Der Vorsitzende des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Klaus Mangold, forderte Merkel auf, "Russland noch viel näher an die EU heranzuführen". Angesichts des Besuchs der CDU-Politikerin in Moskau betonte Mangold im "Tagesspiegel am Sonntag" die "neue Qualität der Beziehungen der EU und Russlands". Er sei "ein leidenschaftlicher Befürworter der Ostseepipeline, weil sie Risiken für uns minimiert", sagte Mangold. Eine zu große Abhängigkeit von russischen Energielieferungen sieht der frühere Daimler-Chrysler-Manager nicht. "Es geht doch nicht um Abhängigkeit, sondern um eine strategische Partnerschaft." In der russischen Wirtschaft gebe es einen "enormen technologischen Rückstand und damit große Chancen für uns".

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,395366,00.h…
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 15:34:12
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wieso hat sich Merkel eigentlich nicht mit Bush- Kritikern getroffen?
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 15:50:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]19.724.436 von EasternTiger am 15.01.06 15:34:12[/posting]weil dafür vermutlich die Zeit nicht ausreichte :D
      Oder können wir ein Jahr und länger auf AM verzichten?
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 16:24:03
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]19.724.436 von EasternTiger am 15.01.06 15:34:12[/posting]Wozu?:confused:
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 16:30:04
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]19.724.634 von StellaLuna am 15.01.06 15:50:57[/posting]Man kann seine Zeit als Staatschefin auch besser verschwenden als mit den hirnlosen Bush- Kritikern. :D
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 17:33:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]19.724.958 von CaptainFutures am 15.01.06 16:24:03[/posting]Das wird ein fanatischer Bushist wie du nicht verstehen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 17:52:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      Mit Buschkritikern trifft sie sich doch in Deutschland fast jeden Tag.
      Russlandkrtiker sind in Deutschland aber leider nicht sonderlich verbreitet.
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 18:04:25
      Beitrag Nr. 17 ()
      [posting]19.726.278 von Punk24 am 15.01.06 17:33:58[/posting]Was ist denn schon wieder ein "Bushist"? :rolleyes:

      Hast Du sie noch alle? :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 22:38:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      Merkel soll in Russland offen reden

      "Offen" reden, wo sie im Wahlkampf so viel gelogen hat?
      Das dürfte ihr jetzt aber schwer fallen.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 23:01:05
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wird Frau Merkel über die Neuordnung Europas nach dem WKII
      reden, hat sie das auch in den VSA angesprochen und reist sie
      via Polen zurück?
      Avatar
      schrieb am 15.01.06 23:07:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      die merkel sollte sich rußland lieber nicht nur warm - sondern eher heiß halten
      Avatar
      schrieb am 16.01.06 21:15:42
      Beitrag Nr. 21 ()
      Merkel hat offen geredet...

      Richtung Bush und Putin ... und das ist auch gut so .. BASTA.

      Deutschland zählt wieder in der Welt mit sachlicher Kritik und nicht mit einem Showmaster als Kanzler. :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 00:44:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      [posting]19.741.604 von jaujazu am 16.01.06 21:15:42[/posting]:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 20:12:39
      Beitrag Nr. 23 ()
      Tja Connorchen das hat bei Dir wohl gesessen... ;)
      Schröder ist vergessen. :D

      Er wird nur noch mit "Negativschlagzeilen" von sich Reden machen. ;)

      Warum war eigentlich Fischer gegen den BND-Untersuchungsausschuss ???
      Ist das noch was im Busch......????

      Er neue Aussenminister soll sich mal warm anziehen. ;)
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 20:21:08
      Beitrag Nr. 24 ()
      [posting]19.728.814 von ConnorMcLoud am 15.01.06 22:38:24[/posting]:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 20:33:11
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]19.756.431 von jaujazu am 17.01.06 20:12:39[/posting]Merkel hat offen geredet...

      Und, hat sie was bewirkt? Wird in Guantanamo nun ein einziger Mensch weniger gefoltert?:confused:

      Nein, waren alles nur Luftblasen von Merkel.:mad:

      Kein Wunder, so ne alte Schrapnell nimmt Bush sowieso nicht Ernst.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 20:35:02
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]19.756.720 von ConnorMcLoud am 17.01.06 20:33:11[/posting]:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Amerika liebt Merkel!
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 20:38:11
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]19.756.739 von CaptainFutures am 17.01.06 20:35:02[/posting]Klar, Amerika foltert ja auch und ist nicht demokratisch.;)
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 21:20:36
      Beitrag Nr. 28 ()
      Klar, Amerika foltert ja auch und ist nicht demokratisch.

      Wird ConnorMcClown aber nervös!

      Wie kann ein Land oder ein Staatenbund foltern? Machen das nicht immer Menschen?

      Und warum ist Amerika nicht demokratisch? Nur weil die Minderheit nicht regieren darf? Ist das Demokratie?

      Frau Merkel gefiel mir bei der Begrüßungszeremonie bei Putin wesentlich besser als dieser Schleimer Schröder. Wenn Schröder den Putin anhimmelte, konnte man fast auf die Idee kommen er sei schwul und in Putin verliebt. Wann hat man je gesehen, daß Schröder eine seiner Angetrauten so angehimmelt hat? Wird wohl lange her sein.
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 21:36:12
      Beitrag Nr. 29 ()
      Connorchen hat "Muffensausen" weil sein Ex-Kanzler und Ex-Aussenminister demnächst vor einem BND-Untersuchungsausschuss aussagen müssen... :D

      Und dann platzt die "Blase" engültig ..... ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 23:51:56
      Beitrag Nr. 30 ()
      [posting]19.757.656 von hete am 17.01.06 21:20:36[/posting]Hallo hete, nicht nur Du, auch G. Bush war ganz begeistert von "Frau" Merkel.




      :D
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 12:04:18
      Beitrag Nr. 31 ()
      Amerika beneidet uns um Merkel! :)
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 14:50:43
      Beitrag Nr. 32 ()
      [posting]19.765.602 von CaptainFutures am 18.01.06 12:04:18[/posting]:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 16:40:21
      Beitrag Nr. 33 ()
      Merkel in Moskau - Ein Scherzchen in Ehren...

      "Wer ein Dienstmädchen einstellt und bezahlt, erhöht das Bruttosozialprodukt; wenn er das Dienstmädchen heiratet, senkt er das Bruttosozialprodukt wieder." Marcel Mart (*1948), frz. Schriftsteller

      Ein Liebesritual der Medien folgt den Besuchen der deutschen Bundeskanzlerin in Washington und Moskau. Lobeshymnen zum deutschen Volkslied verpackt - ein Lied, das uns glauben lässt, wir könnten singen. Das Ausbleiben der "Männerfreundschaft" mit Putin, die fehlende Musterung der Physis durch ausbleibende Saunagänge, werden bereits als aussenpolitische Meisterleistung des ehemaligen FDJ-Mädels gefeiert. Kommt sie - trotz ausbleibender Sauna-Besuche - tatsächlich aus der Schule Helmut Kohls oder folgt sie der Karriereleiter eines Schosshündchens im Gespann von Bush-Rice-Rumsfeld?

      Putin jedenfalls zeigt sich "amused".

      Geätscht...

      Quelle: http://www.TheOligarch.com
      Avatar
      schrieb am 19.01.06 08:55:34
      Beitrag Nr. 34 ()
      Die neue Sachlichkeit

      Wenn die Bundeskanzlerin heute Präsident Putin trifft, will sie auch Kritik wagen. Die Zeiten der Männerfreundschaften sind vorbei. Das kann ein Vorteil für beide Länder sein, sagt ein Experte.

      Wäre da nicht das Protokoll, der russische Präsident könnte die deutsche Bundeskanzlerin am Montag zu einem Tête-à-tête im Kreml empfangen. Einen Dolmetscher brauchen die beiden nicht. Der frühere KGB-Offizier Wladimir Putin spricht und versteht Deutsch, Angela Merkel, geborene Kasner, war als Gymnasiastin immerhin Gewinnerin der Russisch-Olympiade, was ihr 1969 eine Reise mit dem Freundschaftszug in die Sowjetunion eintrug.

      Gemeinsame Biografie

      Nun fährt die deutsche Bundeskanzlerin heute zu Freunden nach Washington und zum strategischen Partner nach Moskau. Was die Begegnung Merkel-Putin jedoch vor allen anderen auszeichnet, ist dieses Detail: alle Sprachbarrieren sind gefallen. Wladimir Putin verliert damit einen Heimvorteil. Künftig wird nicht nur der russische Präsident die deutsche Bundeskanzlerin, sondern auch die Bundeskanzlerin den russischen Präsidenten im Original vor sich haben. Wladislaw Below, Deutschland-Experte der Russischen Akademie der Wissenschaften, misst diesem Umstand eine hoffnungsvolle Bedeutung zu. Das Original ist immer besser als die Übersetzung. Zudem verbindet Wladimir Putin und Angela Merkel ein Teil ihrer Biografie. Beide verbrachten eine nicht unbedeutende Zeit ihres Lebens in der DDR. Dieser Umstand berge ein großes Potenzial, so Below. Altkanzler Gerhard Schröder sei Russland mit Begeisterung begegnet. Von Angela Merkel erwarte sich die politische Elite Russlands dagegen ein tieferes Verständnis. Schließlich teile man eine gemeinsame Geschichte.

      Dass mit Angela Merkel eine neue Sachlichkeit die deutsch-russischen Beziehungen prägen werde, war bald nach dem Zustandekommen der großen Koalition vermutet worden. Merkel sei eine "pragmatische Politikerin" hatte der Vorsitzende des russischen Parlaments, Boris Gryslow, nach ihrer Wahl zur Bundeskanzlerin erklärt. Sie verstehe es Probleme klar und korrekt zu formulieren. Da klang leises Bedauern mit - Pragmatismus ist keine genuin russische Eigenart - aber auch die Erwartung, dass die deutsch-russischen Beziehungen künftig nicht mehr allein eine Angelegenheit zweier Männer sein werden.

      Über Jahrzehnte waren die bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland Chefsache. Es ging herzlich zu, mitunter hemdsärmlig. Entscheidungen von weltpolitischer Bedeutung wurden an Flussufern in Strickjacken, später in der Sauna getroffen. Die Freundschaft zwischen Helmut Kohl und Boris Jelzin ist unverbrüchlich. Noch heute begegnet man sich bei gemeinsamen Jagdausflügen in Sibirien. Dass das deutsch-russische Verhältnis eine noch persönlichere Note erhalten könnte hatte niemand für möglich gehalten, bis die Familien Putin und Schröder dazu übergingen, das Weihnachtsfest gemeinsam zu begehen.

      Eingefahrene Routine

      In der Regierungszeit Gerhard Schröders war zu hören, die Beziehungen beider Länder seien "kaum verbesserbar", die "Übereinstimmung riesig" (Gerhard Schröder) und der "Dialog umso ungezwungener, je häufiger man sich begegne" (Wladimir Putin). Das war das Vokabular einer Männerfreundschaft. Für manchen beteiligten Minister dagegen klang es nach Routine. Gerhard Schröder und Wladimir Putin begegneten sich so häufig, dass das Wort "Gipfel" seine Bedeutung einbüßte. Man pflegte das Ebenmaß. Die jährlichen deutsch-russischen Konsultationen endeten zumeist mit Absichtserklärungen über eine weitere Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen, über Erleichterungen im Reiseverkehr und die Pflege des kulturellen Austauschs. Die Fortschritte blieben nicht aus, aber meist hinter den Erwartungen zurück. Unter der Führung Angela Merkels werden die Begegnungen weniger herzlich sein, der Ton wird kühler werden, vielleicht aber liegt in der auf beiden Seiten erwarteten neuen Sachlichkeit eine Chance.

      Die Rollenverteilung, wie Angela Merkel sie versteht, ist klar. Deutschland und die USA verbinden gemeinsame Werte, Deutschland und Russland gemeinsame Interessen. Auf die innenpolitische Entwicklung Russlands angesprochen, erklärte die Bundeskanzlerin unlängst, es beunruhige sie die gesetzliche Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Nichtregierungsorganisationen. Eben diesen Organisationen war es unter Helmut Kohl und Gerhard Schröder vorbehalten, die Themen anzusprechen, die das bilaterale Verhältnis belasten konnten: Der Krieg in Tschetschenien etwa oder die Gängelung der russischen Medien. Wer gemeinsame Werte teilen will, muss sie benennen. Sollte der politische Pragmatismus Angela Merkels so weit reichen, wird er das deutsch-russische Verhältnis befördern.


      http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/tagesthema/51766…

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