Lufthansa AG: Wie geht`s weiter? (Seite 1048)

[Ines43]

Was will die EU da in 90 Tagen prüfen, was sie nicht in kürzerer Zeit machen kann.
Fest steht, weil die Air Berlin Flugzeuge am Boden stehen, gibt es Engpässe.
Sollte die EU die Prüfung ohne Not absichtlich verzögern, ist sie Teil und auch
Ursache des Problems.
Die Bundesregierung sollte den entsprechenden Druck aufbauen, dass die LH nicht unnötig behindert und z.B. Easyjet bevorteilt wird, in dem deren Prüfung sehr viel schneller gemacht wird.

[odu2000]

Antwort auf Beitrag Nr.: 56.267.903 von Ines43 am 24.11.17 15:43:42

Die LH täte gut daran etwas bescheidener aufzutreten, Auseinandersetzungen mit deutschen Kartellbehörden und europäischen Wettbewerbshütern gehen selten zu Gunsten eines Unternehmens aus und die Zeit spielt gegen sie:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/…

Wenn die intensive 9o Tage Prüfung seitens der EU kommt, steht bis Ende März alles still und die Konkurrenz fischt mit neuen kapazitäten die Passagiere ab, nächster wichtiger Termin folgt Anfang Dez. wenn die EU sich erstmals äußert.

[Ines43]

http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Lufthansa-Akt…

Die Kartellbehörden sollte sich mit der Prüfung des Air Berlin Deals beeilen.
Je eher die am Boden stehenden Flugzeuge von Air berlin wieder in der Luft sind,
desto eher löst sich der Mangel an Sitzplätzen auf.

Das die Preise, die Air Berlin erzielte, nicht kostendeckend waren,
darüber muss man ja nicht diskutieren. Wären sie es gewesen, wäre Air Berlin nicht pleite.
Preissteigerungen von bis zu 30 % erscheinen mir nicht zu hoch angesichts der Tatsache, dass sie vorher offensichtlich zu niedrig waren.

Die Lusthansa tut gut daran, Preise zu nehmen, die nicht nur kostendendeckend sind sondern auch noch einen ausreichenden Gewinn abwerfen.

Vielleicht sollte das Kartellamt die Flugzeuge stellen.
Bin mir sicher, die Preise würden eher noch weiter steigen statt zu fallen.

[Kwerdenker]

Antwort auf Beitrag Nr.: 56.255.501 von Ines43 am 23.11.17 11:59:04

Kein Betriebsübergang

Ich war von vornherein der Überzeugung, dass es schwer werden wird einen Betriebsübergang nach §613a zu konstruieren, auch wenn die LH mit ehemaligem AB Personal und vormals AB-Flugzeugen die Strecken bedienen sollte.

Offenbar wurde aber ein anderer Modus operandi verabredet. Inzwischen haben sich m.E. die Chancen dafür nahe 0 zurückentwickelt, denn anders als ursprünglich geplant, fliegen die Maschinen der Air Berlin ja gar nicht mehr und das (ehemalige) Personal dreht Däumchen. Da der Geschäftsbetrieb mit den Maschinen, dem Buchungssystem, den Ground Services und dem Personal etc. schon zum 28.10. eingestellt wurde, im Kern also gar nicht mehr existiert, mithin auch nicht "übergehen" kann, sehe ich nicht, welcher "Betrieb" nun überhaupt übergehen könnte.

[Ines43]

Zum Punkt Betriebsübernahme,

ich bin davon überzeugt, dass Carsten Spohr sich genau überlegt hat, warum er die Teile von Air Berlin nach der Insolvenz übernimmt und sie nicht vor der Insolvenz schon übernommen hat.

Seine Juristen werden ihm den entsprechenden Rat gegeben haben.
Carsten Spoh will die LH nach vorn bringen und nicht ruinieren.

Er wird sich auch hüten die Altitalia als Ganzes zu übernehmen.
Nach einer Zerschlagung wird er sich vielleicht größere Teile herauspicken und nach Art der Übernahme von Swiss Air eine neue wettbewerbsfähige Italia gründen.

[Ines43]

Zu den hier oft zitierten Ergebnissen in 2017: eine Auflösung von Rückstellung und die "zufällige" Pleite eines Hauptkonkurrenten in Q4. sind einmalige Effekte,"

Genau, die Auflösung der Rückstellung für die Pensionen der Piloten ist ein einmaliges Ereignis.

Der bereinigte Gewinn liegt nach Börse online für 2017 bei 4,39 E.
Im Jahre 2016 lag der bereinigte Gewinn bei 2,81 E.
Ein enormer Zuwachs.
Zum bereinigten Gewinn kommt wahrscheinlich der Gewinn aus der Auflösung der Rückstellung (EBIT 600 Millionen Euro, 420 Millionen netto?. 0,89 E/Aktie netto?)


Börse online gibt drei Zahlen an
Ergebnis: 4,46 E KGV = 28,50/4,88 = 6,39
Ergebnis bereinigt. 4,39 E KGV = 28,50/4,88 = 6,49
Ergebnis reported 4,88 E (KGV = 28,50/4,88 = 5,84)

Nimmt man an, 4,39 E sei das wahre bereinigte Ergebnis, muss man den Effekt aus der Auflösung der
Rückstellung hinzuaddieren und man kommt auf 5,28 E, wenn man etwa 30 % Steuern von den 600 Millionen Zusatz EBIT abzieht.

Brüssel wird vielleicht ein paar Korrekturen fordern, aber den Deal nicht grundsätzlich untersagen.
Die Briten gehen ihnen schon laufen, da müssen sie es mit Deutschland nicht übertreiben.
Die Bundesregierung hat Interesse an einer starken Lufthansa.
Die Billigheimer von Ryan Air sind in Berlin sicher nicht all zu gut angesehen.
Und wenn die Arbeitslosen von Air Berlin bei Ryan air landen sollten, dann werden sie noch lauter schreien als jetzt schon.




Im Moment erhöhen sich noch alle zwei Wochen diese Zahlen.

Man soll diesen Einmaleffekt nicht zu klein reden, denn er erhöht den Buchwert der Aktie.

[Ines43]

-das Thema des möglichen (Teil-)Betriebsübergangs ist noch nicht vom Tisch (4000 neue Arbeitslose)2

Sollten der LH die Airberlin-Beschäftigten zu ihren alten Konditionen aufs Auge gedrückt werden,
sollte sie vom Kauf der Air Berlin Trümmer absehen.

Dann soll sich das Arbeitsamt komplett um die Air Berlin Beschäftigten kümmern.
LH ist kein Sozialamt.
Im letzten Jahr wurde sie von den Analysten noch quasi totgeschrieben wegen der Konkurrenz zu den Billigfliegern.

[odu2000]

Antwort auf Beitrag Nr.: 56.251.595 von Ines43 am 22.11.17 22:45:43

Natürlich gibt es noch jede Menge Steine auf dem Weg für die LH:

-die Air-Berlin Maschinen stehen am Boden
-es gibt nur skeptische Töne aus Brüssel
-das Thema des möglichen (Teil-)Betriebsübergangs ist noch nicht vom Tisch (4000 neue Arbeitslose)

Zu den hier oft zitierten Ergebnissen in 2017: eine Auflösung von Rückstellung und die "zufällige" Pleite eines Hauptkonkurrenten in Q4. sind einmalige Effekte, die zunächst mal nix positives an der Struktur der Gesellschaft verändern. Inwiefern das Geschäftsmodell davon profitieren kann zeigt nicht das Q 4. Ergebnis, sondern wird über die Beantwortung der drei o.g. Fragen und der Profession des Managements in 2018 geklärt. M.E. hat der Wert daher ordentliches Rückschlagpotential, siehe gestern...

[Ines43]

Gibt es eine negative Nachricht gegenüber gestern?
Habe keine gesehen.
Im Gegenteil
12:14 Uhr
"Lufthansa verlängert Einsatz von Jumbo-Jets nach Berlin."

Der Andrang auf der Kurzstrecke von Frankfurt nach Berlin und zurück ist so groß,
dass er mit den A320 der Lufthansa nicht zu bewältigen ist,
bevor die Air Berlin Maschinen eingegliedert sind.
Ich glaube, dass hier gut verdient wird.
Trotzdem rechnet man sich das durch,
z.B. 90 Flüge x 350 Passagiere x 100 E (?) /Passagier = 3 150 000 E,
so sind es doch für die LH eher kleinere Umsätze, die da
auf der Strecke zusammen kommen.

Zum Kurssturz von rd 3 % heute,
vielleicht hat ein Leerverkäufer leerverkauft unter der 0,5 % Marke.
Wer weiß.
Oder Gewinnmitnahmen ohne Leerverkauf im Zuge des schwachen DAX heute.
Das soll es ja auch geben.

[Ines43]

Vorgestern,
09:08 Uhr SocGen hebt Ziel für Lufthansa auf 33 Euro - 'Buy'

Fr,
17.11.17 10:06 Uhr Bernstein belässt Lufthansa auf 'Outperform' - Ziel 33 Euro BERNSTEIN

Do,
26.10.17 04:29 Uhr RBC Capital hebt Ziel für Lufthansa auf 33 Euro - 'Outperform' RBC CAPIT..

09:05 Uhr
LYNX: Lufthansa: Die runde 30 Euro-Marke sehen und … abstürzen?
Lynx meint, die Lufthansa sei angesicht der Risiken nun stattlich bewertet, gibt dabei aber kein KGV an. Ist ein KGV von 6,5 wirklich eine stattliche Bewertung?
Ich bezweifele es.
Dann kommt Lynx auf das Kursziel der Socgen zu sprechen, 33 E.
Socgen sei damit aber auch Spitzenreiter.
Dass zwei weitere Kursziele bei 33 E liegen, wird verschwiegen, dass dazu noch weitere Kursziele
bei 30, 31 und 32 liegen wird auch verschwiegen.

Der Kursanstieg der LH scheint Lynx nicht so richtig zu schmecken, wahrscheinlich deshalb, weil sie mit den Prognosen so daneben gelegen haben.
Wahrscheinlich haben sie bei Kursen von 10 E auch noch Puts beworben. Möchte wetten, dass es so ist.