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    Wer kennt FinanzUni (Bennett), was haltet ihr davon? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.09.06 11:37:09 von
    neuester Beitrag 05.09.06 15:45:35 von
    Beiträge: 5
    ID: 1.080.676
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      Avatar
      schrieb am 05.09.06 11:37:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich habe mir das Buch von David Bennett „ReichtumsGesetz und DurchführungsVerordnung“ gekauft, das er auf seiner Website FinanzUni vorstellt.
      Er empfiehlt ja in seinem Buch, für die Vermögensbildung sich 5 zielorientierte Aktienfonds auszusuchen (= zielorientierte Streuung über Kontinente, Länder, Branchen) und nicht die Fonds zu nehmen, die am Besten gelaufen sind in der Vergangenheit. Es sollen Fonds sein, von denen man annimmt, dass sie in der Ansparphase (mindestens 20 Jahre) schlecht laufen – so dass man billig Anteile erwerben kann. Am Ende der Ansparphase, wenn die Region oder Branche wie erwartet boomt, hat man dann entsprechend viel Gewinn gemacht.

      Das hört sich zwar gut an, wenn man das Buch das erste Mal liest. Aber die 5 Aktienfonds, die ich mir nach solchen Kriterien aussuchen würde, wären ziemlich spekulativ.
      Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich nach Bennetts Buch vorgehen soll.

      Ich habe mein bislang gespartes Geld für die Altersvorsorge im Fidelity European Growth und im ACM Bernstein Global Growth Trends A.

      Handelt jemand aus diesem Forum nach der Strategie von David Bennett? Oder sind alle dem Meinung, das es nicht empfehlenswert wäre, danach vorzugehen?

      Viele Grüße,
      Rentenanlegerin

      der FinanzUni
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 12:54:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Meine Finanzstrategie ist die, ich nehme jetzt die Fonds die jetzt gut laufen und in 20 Jahren nehme ich die Fonds, die dann gut laufen. Kann ich jetzt auch ein Buch schreiben.
      :cry::mad::cry::mad:
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 13:38:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Rentenanlegerin,

      habe ebenfalls das Buch kürzlich gelesen und mittlerweile wieder verkauft. Fairerweise muß ich sagen das ich von Anfang an sehr neutral an die Sache rangegangen bin. Grundsätzlich wird man in den Foren der "Uni" sofort als Ignorant bezeichnet wenn man an der vermeintlichen Strategie leichte Zweifel aufkommen läßt. Das gefällt mir schonmal gar nicht wenn man keine konstruktive Diskussionen führen kann und erscheint mir als eine Art Schutzreaktion der Mitglieder. Man bekommt laufend als Antwort "Lese das Buch Seite xxx" Kommt mir deshalb vor, das dort keiner der User außer natürlich dem imaginären Herr Bennett der sich dumm und dämlich mit dem Verkauf der Bücher verdient, eine konkrete Ahnung hat. Wenn man nach konkreten Aktienfonds fragt bekommt man die Antwort "Das muß man selbst herausfinden und man solle im Internet suchen". Was hat das mit "Uni" zu tun? Sicherlich ist die langfristige Anlage in Beteiligungspapiere ein guter Schutz vor Inflation und das Ratensparen in Aktienfonds zum Vermögensaufbau als sehr positiv einzustufen. (Was ich auch praktiziere) Auch neben dem Aktienfondssparen ein Finanzpolster für schlechte Zeiten parat zu haben ist sehr sinnvoll. Aber das wars auch schon mit den "Strategien" im Buch. Die Hauptstrategie ist meiner Meingung fahrlässig. Investiere lange und regelmäßig in unattraktive Branchen/Märkte und halte einfach durch, egal was komme. In 20 Jahren ist man dann reich. Wie soll man denn wissen welche Branche in 20 oder 30 Jahren boomen wird? Selbst wenn ich 5 im Moment unbeliebte Branchen/Märkte mische, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben und recht hoch das alle in 20 Jahren schlecht da stehen und die Hauptmärkte normal/gut gelaufen sind. Dazu kommt noch das solche Aktienfonds sehr wenig Volumen haben und deshalb viele eher früher als später geschlossen werden. Weltweit bzw. breit anlegende Fonds sind nämlich laut Herrn Bennett nur Salz streuen und ungeeignet. Gerade diese passen sich meiner Meinung aber kontinuierlich und automatisch immer den aktuellen Trends an. Gute Fondsmanager natürlich vorausgesetzt.

      Wie gesagt ich gehe eigentlich meistens unvoreingenommen an neue Strategien heran und habe gelernt. Wer gesunden Menschenverstand hat läßt die Finger davon. Letztendlich tun mir aber die Mitglieder leid die sich auf so ein Abenteuer eingelassen haben und felsenfest davon überzeugt sind.

      fondsrecovery
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 13:41:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.768.192 von rentenanlegerin am 05.09.06 11:37:09Hallo,

      ich gebe zu, dass ich mich auch schon bei diesem Gedanken erwischt habe. Aber ich finde ihn jetzt nicht mehr gut. Fonds die lange schlecht laufen werden übrigens gern geschlossen.
      Avatar
      schrieb am 05.09.06 15:45:35
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Forum,
      ich denke, dass die Umgangsformen im Finanzuni-Forum die eine Sache sind, der inhaltliche Wert von dem ReichtumsG ist etwas Anderes.
      Vorab möchte ich bemerken, dass ich mir die Freiheit einer Kollektivantwort genommen haben, da die bis jetzt geäußerten Standpunkte nicht wirklich differieren. Da jeder weiß, was er selbst gepostet hat, ist das auch kein Problem.

      Zum Forum: Sicher, der Ton ist nicht immer wirklich freundlich, durchaus auch arrogant. Ich will diese Stillosigkeit nicht relativieren, habe aber schon das Gefühl, dass viele der Poster zwar behaupten, dass Buch xmal gelesen zu habenjedoch die Thesen falsch zusammenfassen und dann an diesen entstellten Thesen mit der Kritik ansetzen...

      Zum Inhalt des ReichtumsG:
      Meiner Meinung nach ist der Inhalt für sich genommen trivial. Es ist an Gesetzen, Leitsätzen (wie auch immer man das nennen mag) nichts im Buch enthalten, was nicht ein analytisch handelnder Investor selbst entwickeln könnte. Dies behauptet der Autor aber auch nicht...

      Entscheidend ist für mich jedoch folgendes:
      Der Autor vermittelt das Thema sehr anschaulich, inhaltlich exakt und geht im Anhang des Buches auch auf viele der hier geäußerten Bedenken ein (einen Verweis auf die FAQ im Buch oder auf der Webseite kann ich mir jetzt doch nicht ersparen).

      Er empfiehlt ja in seinem Buch, für die Vermögensbildung sich 5 zielorientierte Aktienfonds auszusuchen (= zielorientierte Streuung über Kontinente, Länder, Branchen) und nicht die Fonds zu nehmen, die am Besten gelaufen sind in der Vergangenheit. Es sollen Fonds sein, von denen man annimmt, dass sie in der Ansparphase (mindestens 20 Jahre) schlecht laufen – so dass man billig Anteile erwerben kann.

      Nachdem ja allgemein Kritik an der "Wo steht das im Buch?"-Argumentation geübt wird, möchte ich mir diesen Ansatz verkneifen, in meinem Buch habe ich jedoch eine derartige Empfehlung nicht gefunden.
      Es geht ja auch gar nicht darum, dass die Fonds 20 Jahre lang schlecht laufen... Es geht vielmehr um eine langfristige Chancenorientierun, man sucht sich die Felder aus, denen man langfristig Potential zutraut und lässt sich dann von kurzfristigen (gerne auch mal 5 Jahre) Rückschlägen nicht entmutigen.


      Am Ende der Ansparphase, wenn die Region oder Branche wie erwartet boomt, hat man dann entsprechend viel Gewinn gemacht.

      So einfach ist das nicht, insbesondere wird eine derartige, verkürzte Betrachtung dem Unterschied zwischen Einmalanlage und Investmentsparen nicht gerecht.

      Man bekommt laufend als Antwort "Lese das Buch Seite xxx" Kommt mir deshalb vor, das dort keiner der User außer natürlich dem imaginären Herr Bennett der sich dumm und dämlich mit dem Verkauf der Bücher verdient, eine konkrete Ahnung hat. Wenn man nach konkreten Aktienfonds fragt bekommt man die Antwort "Das muß man selbst herausfinden und man solle im Internet suchen". Was hat das mit "Uni" zu tun?

      Mit der Universität im klassischen Sinne bestimmt mehr als man denkt: Es geht halt gerade nicht um den bloßen Transport von Fakten, sondern um die Anleitung zum eigenständigen, methodischen Denken.
      Konkrete "Anlagetipps" gibt es doch genug, die Zahl an"Börsenbriefen" geht bestimmt in die Tausende...

      Auch wenn ich generell von Börsenbriefen nichts halte, würde ich - wenn es denn unbedingt einer mit konkreten "heißen Tipps" oder so sein muss - die Publikationen von fool.com empfehlen..


      Die Hauptstrategie ist meiner Meingung fahrlässig. Investiere lange und regelmäßig in unattraktive Branchen/Märkte und halte einfach durch, egal was komme.

      Das finde ich so an keiner Stelle, es geht immer um langfristig attraktive Märkte. Vielleicht folgendes Beispiel:
      Angesichts der steigenden Motorisierung hätte man, wenn man die grün markierte Auffassung Ernst nähme, um 1900 in Kutschenhersteller investieren müssen etc.
      Dann in den 80er Jahren in Schreibmaschinenhersteller etc. Eigentlich ist die Kernthese des Buches, dass "unattraktiv" höchstens "kurzfristig unattraktiv" bedeuten kann....


      Wie soll man denn wissen welche Branche in 20 oder 30 Jahren boomen wird?

      Gar nicht. Darauf kommt es auch gar nicht an. Wenn man die Regeln einer zielorientierten Streuung befolgt, ist es allein von der Wahrscheinlichkeitsrechnung sehr schwer 5 absolute Verlierbranchen zu erwischen.... Vor 10-15 Jahren hätten alle über den Investor gelacht, welcher in Stahl, Rohstoffe oder gar Lateinamerika investiert hätte...
      Gebe Dir aber dahingehend Recht, dass die Fondsauswahl das schwierigste ist. Im übrigen wird im Buch von einem Festhalten an Fonds um jeden Preis explizit abgeraten...


      Selbst wenn ich 5 im Moment unbeliebte Branchen/Märkte mische, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben und recht hoch das alle in 20 Jahren schlecht da stehen und die Hauptmärkte normal/gut gelaufen sind.

      Das wage ich zu bezweifeln. Wenn man sich anschaut, welche Branchen und Länder vor 20 Jahren schlecht dastanden, dann hätte man mit einer Investition nach Bennet-Muster den großen Reibach gemacht...


      Dazu kommt noch das solche Aktienfonds sehr wenig Volumen haben und deshalb viele eher früher als später geschlossen werden.

      Das ist ein Allgemeinplatz, der in dieser Form weder verifizierbar, noch falsifizierbar ist.
      Wenn ich mir anschaue, was für Branchen, Länder oder gerne auch konkrete Fonds momentan "schlecht laufen" und was diese für ein Volumen haben, möchte ich aber leise Zweifel anmelden.

      Weltweit bzw. breit anlegende Fonds sind nämlich laut Herrn Bennett nur Salz streuen und ungeeignet. Gerade diese passen sich meiner Meinung aber kontinuierlich und automatisch immer den aktuellen Trends an. Gute Fondsmanager natürlich vorausgesetzt.
      Gute Fondsmanager=Trendfolger? Diese Aussage halte ich für sehr gewagt....

      Außerdem wären sie unter dieser Prämisse vollkommen überflüssig - dann investiert man alles in den Top Trend Ami oder ähnliche Trendfolgesysteme...

      Aber vielleicht eine Gegenfrage:
      Wenn ich mir schon nicht zutraue, die langfristig wachsenden Branchen herauszufinden (gewisse Streuungsverluste natürlich einkalkuliert), wie könnte ich dann eine langfristige Prognose darüber treffen, welcher Fonds auf 20-30 Jahre Basis von einem guten Manager betreut wird...
      Aktuelle abschreckende Beispiele sind da für mich der Fidelity Fds European Agg LU0083291335 und der jedenfalls hier im Forum ja omnipräsente Templeton Growth (hier in der €-Variante LU0114760746 )....

      Aber nun ja, da niemand gezwungen wird, die Bücher zu kaufen, richtig zu lesen oder gar zu befolgen, ist das letztlich belanglos.
      Jeder wie er mag.
      Da ich nicht davon ausgehe, dass die meisten Forum-Teilnehmer von heute auch die von "in 20 Jahren" sein werden, kann man leider keinen Vergleich führen....

      Wirklich fundierte Kritik am ReichtumsG habe ich, wenn man die Prämissen teilt (auch in 20 Jahren noch (halbwegs) freie Kapitalmärkte, (halbwegs) freie Beweglichkeit der Anleger etc.) noch nicht gefunden.

      Man muss die Prämissen jedoch nicht zwingend, ich kenne genügend Leute, die in Goldmünzen etc. sparen. Unter ihrer Prämisse (Wette auf den großen Crash) werden das natürlich die Könige sein, sonst eben nicht....


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