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    Diskussion zu Mawson Resources (Seite 203)

    eröffnet am 29.01.07 17:09:11 von
    neuester Beitrag 30.04.24 08:46:35 von
    Beiträge: 2.052
    ID: 1.108.091
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      schrieb am 09.02.07 13:06:52
      Beitrag Nr. 32 ()
      Eigene Minen sichern Rohstoffe

      Kupfer, Platin und Grafit werden knapp. Das DIW fordert deshalb die deutschen Unternehmen auf, sich an ausländischen Rohstoffquellen zu beteiligen

      BERLIN taz Die Nachfrage auf den wachsenden Märkten in China und Indien verknappt die Rohstoffe und treibt die Preise in die Höhe. Das könnte die deutsche Industrie in Zukunft vor große Probleme stellen, meint das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Deshalb müssten sie sich so schnell wie möglich mit staatlicher Hilfe einen direkten Zugang zu Rohstoffquellen im Ausland erschließen.

      DIW-Rohstoffexperte Eberhard Wettich erklärte, dass sich deutsche Verarbeiter, Anlagenbauer, Handelsunternehmen und Banken zusammenschließen und eine gemeinsame Gesellschaft gründen könnten, die sich am internationalen Bergbau beteiligt. Der Staat müsse die Rahmenbedingungen schaffen.

      Die Versorgung sei zwar vorrangig Aufgabe der Wirtschaft, so Wettich. "Aber nicht nur." Immerhin könnten Produzentenländer, die große Rohstoffvorkommen hätten, strategischen Einfluss auf Preise und Verteilung nehmen und Rohstoffe als politische Waffe einsetzen.

      Die Bundesregierung hat dieses Problem bereits erkannt. In ihrem Auftrag hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe zusammen mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) das Versorgungsrisiko Deutschlands mit metallischen und mineralischen Rohstoffen untersucht. Ergebnis: 2006 hatten die Preise für Rohstoffe wie Metalle und Mineralien im produzierenden Gewerbe einen Anteil von 42,7 Prozent an den gesamten Produktionskosten. Die Kosten für die Energieerzeugung seien dagegen nur mit 1,6 Prozent zu Buche geschlagen.

      Umso wichtiger sei es, dass die Industrie nicht nur das Kosten- und Versorgungsrisiko für Gas und Öl im Blick habe, "sondern auch für Eisen, Kupfer, Grafit, Platin oder Aluminium", so Projektleiter Gerhard Angerer.

      Für Angerer könnte es vor allem in drei Bereichen kritisch werden: "Erstens Rohstoffe wie Kupfer, Eisen oder Aluminium, deren Förderkapazitäten nicht ausreichen, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Zweitens Rohstoffe wie Tantal oder Chrom, deren Vorkommen sich auf wenige Länder beschränkt. Und drittens Rohstoffen aus politisch instabilen Ländern."

      RWI-Experte Manuel Frondel hingegen sieht das Problem bei den steigenden Preisen, "die nur durch angepasste Förderkapazitäten reguliert werden können".

      Die aktuelle Forderung des DIW berührt kein neues Thema. Bis vor knapp zehn Jahren hielten viele deutsche Unternehmen Anteile an Gruben und Minen in Brasilien oder Südafrika.

      Die Industrie sucht allerdings erst einmal andere Wege, mit Angebotslücken oder hohen Preisen umzugehen. Die Autoindustrie verarbeitet beispielsweise in der Produktion von Katalysatoren nicht mehr das teure Platin, sondern Paladi. "Solche Umstellungen schonen die Ressourcen und geben einen Anreiz, neue Produktionstechniken zu entwickeln", sagt Angerer. Würde die deutsche Industrie alle Effizienzpotenziale ausschöpfen, könnte sie 120 Milliarden Euro pro Jahr - 20 Prozent der Rohstoffkosten - sparen. Sven Kulka

      taz vom 9.2.2007, S. 8, 103 Z. (TAZ-Bericht), Sven Kulka

      lg :cool:

      man denkt nach...:D
      Avatar
      schrieb am 07.02.07 22:52:16
      Beitrag Nr. 31 ()
      etwas "politisches",das den focus der anleger wieder in richtung "gold" drängen könnte...(ich stells mal "wertfrei" rein...)

      http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2007/nr5-vom-522007/die-w…

      lg
      AlaskaBear :cool:
      Avatar
      schrieb am 07.02.07 17:59:45
      Beitrag Nr. 30 ()
      Königsweg aus der Klimakrise?

      Atomkraft und Uran sind für viele Menschen hierzulande einklassisches „rotes Tuch“. Aktuellen Umfragen zufolge lehnen über 60 Großbritannien oder den USA und mittlerweile sogar in Russland Atomreaktoren wie die sprichwörtlichen „Pilze“ aus dem Bo-den. Diedortigen Politiker haben scheinbar erkannt, dass Kernkraft nicht nur ein probates Mittel ist, um die sich abzeichnende globale Energiekrise zu meistern sondern gleichzeitig auch einen Ausweg aus der globalen Klimakatastrophe darstellt. Als Folge der „Reaktoren-Renaissance“ hat sich der Uranpreis in den letzten fünf Jahren mehr als verzehnfacht. Grund genug, diesen Rohstoff einmal etwas näher unter die „Lupe“ zu nehmen.

      Uran

      Der Uranpreis vollzog seit Anfang 2001 eine atemberaubende Rallye!

      Verbreitung und Vorkommen

      Reines Uran ist ein silberweiß glänzendes, relativ weiches und radioaktives Schwermetall. In der Natur kommt Uran nicht als reines Metall vor sondern in Form von über 200 Uran-Mineralien. Am häufigsten findet man das so genannte Uraninit (Pechblende, UO²). Relativ verbreitet ist darüber hinaus auch Coffinit. Die Erdkruste enthält mit durchschnittlich vier mg/kg einen bemerkenswert hohen Anteil an Uran. Im normalen Boden kommen Uran-Verbindungen zumeist nur als Spurenelemente vor. Insgesamt rangiert das „strahlende Metall“ in der Elementhäufigkeit an 54. Stelle und ist damit häufiger als beispielsweise Gold, Silber oder Quecksilber.

      Die größten Uranreserven liegen nach Angabe der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in den USA, Niger, Australien, Kasachstan, Namibia, Südafrika, Kanada, Brasilien, Russland, Ukraine und Usbekistan. Die derzeitigen Gesamtreserven (nach dem heutigen Stand der Technik wirtschaftlich nutzbaren Vorkommen) beziffert die IAEA – je nach Höhe der unterstellten Förderkosten – auf 1,73 bis 3,17 Millionen Tonnen. Rechnet man die vermuteten Vorräte hinzu, beläuft sich das Volumen der Ressourcen auf 11,28 Millionen Tonnen. Uran ist damit weit weniger knapp als manch einer vielleicht denken mag.

      Förderung auf wenige Länder begrenzt

      Trotz seiner weiten Verbreitung wird Uran aktuell nur in wenigen Ländern gefördert. Allein Kanada produziert gut ein Viertel des weltweiten Minen-Outputs von etwa 42.000 Tonnen jährlich. Der Rest wird in den bereits angesprochenen Staaten mit großen Vorkommen gewonnen. Aktuell sind 94 Prozent der globalen Uran-Erzeugung gegenwärtig auf nur zehn Staaten begrenzt. Ein Grund hierfür ist der Umstand, dass nur in diesen Regionen der preisgünstige Tageabbau möglich ist. Der erheblich kostenintensivere Untertageabbau ist ungeachtet der stark gestiegenen Weltmarktpreise für Uran momentan nicht wirtschaftlich.

      Uranabbau: Zehn Staaten fördern 94% der weltweiten Urangewinnung Zum anderen kann der Uranabbau zu Schäden bei Mensch und Umwelt führen, da durch den Bergbau radioaktive Substanzen (wie z.B. das Edelgas Radon) freigesetzt werden und an die Oberfläche dringen.

      Versorgungslage schon heute kritisch

      Als Folge der wenig populären Minen-Produktion weist der Uranmarkt bereits heute ein massives Angebotsdefizit auf:
      Die 440 weltweit existierenden Kernkraftwerke verbrauchen mehr als 70.000 Tonnen Uran pro Jahr. Damit deckt der Bergbau gerade einmal 60 Prozent des Gesamtbedarfs. Tonnen. Geschlossen wurde diese beträchtliche Lücke bislang hauptsächlich durch die Wiederverwertung alter russischer Nuklearsprengköpfe aus ausgemusterten Atomwaffen. Doch diese Reserven schwinden rapide und gehen bereits langsam aber sicher zur Neige. Eher früher als später könnte es daher zu echten Versorgungsengpässen kommen.

      Mittelfristiger Angebotsrückgang wahrscheinlich

      Der Bergbau kann diesen vorprogrammierten Angebotsrückgang nicht einmal ansatzweise kompensieren. Denn kurzfristig lässt sich der Minen-Output kaum in einem nennenswerten Ausmaß steigern. Zwar reichen die globalen Reserven bei stagnierendem Verbrauch im günstigsten Fall noch mehr als 40 Jahre. Allerdings haben neue Uran-Minen eine Vorlaufzeit von wenigstens vier bis fünf Jahren. In den allermeisten Ländern sind wegen der potenziellen Gefährlichkeit der Substanz komplizierte und langwierige Genehmigungsverfahren erforderlich. Auch wenn 2005 und 2006 in einigen Regionen teilweise mit der Planung neuer Minen begonnen wurde, wird frühestens 2010 neues substantielles Angebot in den Markt kommen.

      Permanentes Nachfrage-Wachstum

      Die Nachfrage wird in dieser Zeit demgegenüber kontinuierlich dynamisch zunehmen. Allein China und Indien bauen momentan 26 neue Kernkraftwerke, um ihren explodierenden Strombedarf wenigstens ansatzweise sichern zunahme von Deutschland) findet Atomkraft angesichts der sich abzeichnenden Energiekrise immer mehr Anhänger.
      Schätzungen zufolge werden weltweit längerfristig zwischen 200 und 300 zusätzliche Meiler benötigt. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die nächsten Generationen von Kernkraftwerken effizienter arbeiten und somit für ihren Betrieb etwas weniger Uran benötigen sollten, dürfte die Nachfrage in einem absehbaren Zeitraum auf mindestens 100.000 Tonnen jährlich ansteigen.

      Uran immer noch spottbillig

      Einige Leser mögen vielleicht annehmen, dass der Uranbedarf auf Grund der massiven Preissteigerungen in der Vergangenheit zurückgehen könnte. Dieses Phänomen lässt sich an den Rohstoffmärkten in der Tat regelmäßig beobachten. Bei Uran wird es jedoch aus zwei Gründen nicht dazu kommen: Zum einen können Atomreaktoren nun einmal nur mit dem „strahlenden“ Metall betrieben werden. Eine Substituierung ist daher schlicht und ergreifend – zumindest bislang – unmöglich. Darüber hinaus verfügt „Yellow Cake“ (wie der Rohstoff in pulverisierter Form wegen seiner gelblichen Farbe genannt wird) über derart hohe Energieeffizienz, dass selbst Preise von deutlich über 100 US-Dollar je Pound noch günstig wären. Kanadische Analysten haben errechnet, dass die Notierungen bis auf 500 US-Dollar steigen könnten bevor Uran gleich teuer wie Erdgas werden würde. Erst dann wären höhere Strompreise für den Verbraucher notwendig.

      Uran in Zahlen

      Reserven: 1,73 – 3,17 Mio. Tonnen
      Ressourcen: 11,28 Mio. Tonnen
      Verbrauch heute: 71.450 Tonnen p.a.
      Produktion heute: 42.120 Tonnen p.a.
      Verbrauch 2017 (geschätzt): 100.000 Tonnen p.a.
      Produktion 2017 (geschätzt): 50.000 Tonnen p.a.
      Kernkraftwerke heute: 440
      Kernkraftwerke 2017 (geschätzt): 650

      Fazit:

      Der schon heute dramatische Nachfrageüberhang dürfte sich durch den weltweiten Ausbau der Kernenergie in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Auf Grund der unelastischen Minenproduktion sind dreistellige Notierungen bei dem „strahlenden Metall“ wohl nur eine Frage der Zeit.


      :laugh:
      naja,das mit den 500 us-dollar war denn wohl "nur" rein rechnerisch und graue theorie....

      lg :cool:
      Avatar
      schrieb am 06.02.07 19:18:09
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.465.447 von Boep am 06.02.07 16:41:13sorry-mit "news" kann ich in einem öffentlichen board nicht dienen-aber velleicht weis ja irgendein anderer mitleser etwas (?)-ich bin mir vollkommen sicher,sollte es kursrelevante neuigkeiten geben,wird/würde diese mr. hudson m. sofort veröffentlichen...aber soviel ich weis/mir bekannt ist,steht momentan nichts "tragisches" an...märz eventuell.

      bis dahin vertreibe ich mir die zeit mit warten auf günstigere einstiegskurse...aber irgendwie will und will das nicht klappen...


      lg :cool:
      und schönen abend noch...
      Avatar
      schrieb am 06.02.07 16:41:13
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.465.354 von AlaskaBear am 06.02.07 16:38:25Kommt aber auch nicht so richtig weiter. Wann stehen denn mal NEWS an? Bist du da im Bilde ?

      Mfg

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      schrieb am 06.02.07 16:38:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.441.628 von Boep am 05.02.07 13:15:33alles wartet auf günstige einstiegskurse....und was macht "mawson"?
      will und will nicht "abschmieren"....(ist eh gut so...)

      lg :cool:
      Avatar
      schrieb am 05.02.07 13:15:33
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.441.589 von w.wolle am 05.02.07 13:13:15OK wie siehst Du das denn???
      Avatar
      schrieb am 05.02.07 13:13:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.438.372 von Boep am 05.02.07 10:06:06Ich sehe das anders :lick:



      MfG
      Avatar
      schrieb am 05.02.07 10:06:06
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.411.616 von AlaskaBear am 04.02.07 10:57:01Guten Morgen, wie es scheint sind wir auf den Weg zu den 1,04€:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.02.07 10:57:01
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 27.411.326 von cagliostro12 am 04.02.07 10:36:57dann darf man mal gespannt sein,ob die von euch prognostizierten einstiegskurse von 1,04€ nochmal kommen :confused:

      habe da noch etwas "kurioses" aufgestöbert:

      Öko-Guru fordert Ende der grünen RomantikVon Marco Evers
      Mit provozierenden Thesen sorgt der Brite James Lovelock für Aufsehen: Der einstige Vordenker der Umweltbewegung und Mitbegründer der Gaia-Hypothese fordert ein Ende der "grünen Romantik". Nur durch Kernenergie lasse sich der Klimawandel noch hinauszögern.

      Stephen Hawking, der gelähmte Astrophysiker, hat vor ein paar Tagen in London mit Hilfe seines quäkenden Sprachcomputers vorgetragen, dass der Atomkrieg nicht mehr die einzige existentielle Bedrohung der Menschheit darstelle. Eine fast ebenso große Gefahr gehe nunmehr vom Klimawandel aus; und um diesen abzuwenden, müsse schleunigst alles Menschenmögliche getan werden.


      Als James Lovelock davon erfuhr, 350 Kilometer entfernt auf seinem entlegenen Anwesen nahe Cornwall, stieß er laut Luft aus und sagte: "Hawking untertreibt."

      Lovelock ist Chemiker, Erfinder, Autor und querdenkender Öko-Guru. Er war der Erste, der mit Hilfe eines selbstkonstruierten Detektors die ozonfressenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) in der Atmosphäre nachgewiesen hat. Vor allem aber ist er der Begründer der legendären "Gaia-Hypothese", wonach der Planet (von ihm nach der griechischen Göttin der Erde "Gaia" genannt) all seine Regelkreise zu Land, zu Wasser und in der Luft stets so steuert, dass er das Leben erhält - fast so, als wäre er selbst ein lebendiger Organismus.

      Das hörte sich nach New Age an; und so reagierten seine Forscherkollegen anfangs verschreckt. Mittlerweile aber bilden seine Gedanken nicht nur das Fundament der Öko-Bewegung, sondern, unter neuen Namen, auch der "Erdsystemwissenschaften".
      Genau dieser Lovelock verkündet nun ebenso düstere wie provozierende Nachrichten für die Bewohner der Erde. Das 21. Jahrhundert, sagt er, werde kein gutes. Der vom Menschen gemachte Klimawandel, so behauptet er, werde weite Teile der Welt verheeren; um das Jahr 2100 werde gerade noch eine Milliarde Menschen existieren - vielleicht sogar nur die Hälfte. :eek:

      Lovelock ist 87 Jahre alt und froh, dieser Zukunft zu entgehen (allerdings hat er neun Enkel). Manchmal fühlt er sich wie ein Römer um das Jahr 480, der mit ansieht, wie das ewige Rom zerrinnt. Oder er fühlt sich wie ein Arzt, der eine Todesdiagnose überbringt. Und manchmal genießt er es wohl auch, wie er als weltweit gefragter Prophet des Untergangs sein Publikum verstört. "Selbst ein Atomkrieg", sagt Lovelock, "würde nicht den Grad an weltweiter Zerstörung verursachen, den die globale Überhitzung anrichten wird."


      Atomkraftwerk Biblis: "Wo sind denn die Massengräber?"

      Keine Macht der Welt, kein Forscher, kein Politiker, kein verzichtleistender Konsument, weder Emissionshandel, Windenergie oder Biotreibstoff könne den Niedergang verhindern. Allenfalls lasse er sich ein wenig hinauszögern - vor allem durch den massiven Ausbau der Kernenergie.Solche kühnen Thesen vertritt Lovelock in einem schlafraubenden Schock-Buch, das im Februar auf Deutsch erscheint*. Die Menschheit, so sein Fazit, müsse "den geordneten Rückzug" antreten - um mit kluger Planung und Technik wenigstens ihr kostbarstes Gut zu retten: die Zivilisation selbst.

      So weit wie der kämpferische Greis geht kaum ein seriöser Klimaforscher oder Politiker. Immerhin beginnt sich die zivilisierte Welt aber nun ernsthaft für die Abwehrschlacht zu rüsten. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos war der Klimawandel vorige Woche ein beherrschendes Thema. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ermahnte ihre Amtskollegen, sich um ein neues Klimaabkommen zu kümmern. Der Vertrag von Kyoto läuft 2012 aus, ein Nachfolger ist nicht in Sicht.

      Vergangene Woche haben die Chefs von Weltkonzernen wie General Electric, DuPont oder Alcoa in einem Brief an US-Präsident George W. Bush einschneidende Maßnahmen zum Klimaschutz angemahnt.
      Dafür war Bush bislang stets taub, doch immerhin nannte sogar er den Klimawandel plötzlich eine "ernsthafte Herausforderung".

      Apokalyptiker Lovelock ist davon nur mäßig beeindruckt. Der alte Herr sitzt in seinem Arbeitszimmer auf seinem Anwesen, knabbert Kekse und trinkt Kakao. Der Bach draußen sei früher nahezu jedes Jahr zugefroren gewesen, erzählt er, doch seit 1991 sei das nicht mehr geschehen. Der erste kommerzielle Olivenhain Englands ist gerade angepflanzt worden, auch der englische Weinbau macht Fortschritte. In Kent, ehemals der mild temperierte Vorzeigegarten Englands, werden Skorpione heimisch. Palmen, Eukalyptus und Sonnenblumen, so melden Botaniker, gehöre auf englischem Boden die Zukunft.
      Die Welt brauche andere Politiker, meint Lovelock. Sie müssten das Unvermeidliche endlich akzeptieren und aufhören, so zu tun, als könnten sie es noch aufhalten.

      Die britische Umweltbehörde hat im November eine Liste veröffentlicht von 100 Menschen, die sich verdient gemacht haben um die Rettung der Welt. Der Gaia-Nostradamus steht da immerhin auf Platz fünf - noch vor grünen Aktivisten wie Al Gore oder Prinz Charles. Frankreichs Präsident Jacques Chirac hat ihm gerade einen Sitz angeboten in einem hochrangigen französischen Klima-Komitee. Im Februar reist Lovelock nach Paris.

      Dort findet seit heute ein Ereignis statt, das die Erwärmungsdebatte weiter anheizt: Das Klimaforschergremium "Intergovernmental Panel on Climate Change" (IPCC) stellt den nunmehr vierten Weltklimabericht vor (den ersten seit 2001).
      Ihre Ergebnisse spiegeln den Konsens von mehr als 2500 Forschern und Regierungsmitarbeitern aus mehr als 130 Nationen: Zweifel am menschengemachten Treibhauseffekt gibt es nicht mehr. Eisberge und Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, die Luft und die Ozeane werden wärmer. Bis 2100, so haben die Klimatologen errechnet, wird die Durchschnittstemperatur auf Erden gegenüber der vorindustriellen Zeit um 2 bis 4,5 Grad Celsius zulegen. Das wahrscheinlichste Szenario geht von einer Zunahme um 3 Grad Celsius aus.

      Immerhin haben die IPCC-Forscher auch eine gute Nachricht parat. Sie haben ihre Vorhersage über den maximalen Anstieg des Meeresspiegels bis Ende des Jahrhunderts überraschend deutlich nach unten korrigiert - von 88 Zentimeter auf nur noch 43 Zentimeter.

      Der weiter reichende Ausblick ist weniger günstig: Allein die von Menschen während des 21. Jahrhunderts freigesetzten Treibhausgase werden den Meeresspiegel die nächsten 1000 Jahre weiter ansteigen lassen. So lange wirken die Gase in der Atmosphäre nach.

      Was all dies für das Leben auf Erden bedeutet, wird Anfang April die Arbeitsgruppe II des IPCC analysieren. Der brisanteste Bericht erscheint Anfang Mai: Dann wird Arbeitsgruppe III erklären, was die Menschheit noch auszurichten vermag.

      Gaia, so will Lovelock erkannt haben, bemühte sich in der Vergangenheit stets, die Lebensverhältnisse auf Erden konstant zu halten. Obwohl die Sonne jetzt 30 Prozent stärker strahlt als zur Geburt des Planeten, ist es nicht 30 Prozent wärmer geworden. Die Erde reguliere ihre Betriebstemperatur über das Zusammenspiel von Boden, Wasser, Luft, Pflanzen, Bakterien und allem Getier. Doch plötzlich kam "die Menschenepidemie", wie Lovelock sagt, und in dem Maße, wie sie Wälder rodete und Landwirtschaft betrieb, beraubte sie Gaia ihrer Reparaturinstrumente.

      Ein Fieber habe Gaia erfasst - und eine neue geologische Ära eröffnet, in der sich verhängnisvolle Effekte selbst verstärken: Es wird wärmer, weil es wärmer wird. Und irgendwann, so Lovelock, schwömmen im Arktischen Ozean wieder die Krokodile wie vor 55 Millionen Jahren.

      "Unsere Lage", orakelt Lovelock, "ähnelt der eines Bootes, das kurz vor den Niagarafällen seinen Motor verliert. Welchen Sinn macht es, die Maschine noch zu reparieren?" Um zu retten, was zu retten ist, müsste die Welt einen ganz neuen Weg einschlagen - vor allem weg von "grüner Romantik".

      Für die Lieblingsthemen der Grünen wie "nachhaltige Entwicklung" oder "erneuerbare Energien" hat Lovelock nur Hohn übrig: "Das ist gutgemeinter Irrsinn." Niemals würden Wind- oder Solarenergie den weltweiten Energiebedarf auch nur
      annähernd decken können.
      Allein China nehme alle fünf Tage ein weiteres großes Kohlekraftwerk in Betrieb, wodurch das Klima zusätzlich belastet werde. Zu verhindern sei dies nur durch einen massiven weltweiten Ausbau der Atomenergie.

      Die sichere Versorgung mit Elektrizität, sagt Lovelock, sei die Schlüsselfrage für das Überleben auf einer wärmeren Erde. Die Risiken der AKW reißen ihn dabei keineswegs aus dem Schlaf."Wo sind denn die Massengräber von Tschernobyl?", fragt der Provokateur. Höchstens ein paar tausend Menschen seien nach dem Super-GAU von 1986 umgekommen - ein kleines Opfer, rechnet er zynisch vor, verglichen mit den Millionen, die dem CO2 zum Opfer fallen würden. Auch sei der kompakte Atommüll weitaus leichter zu beherrschen als die fast 30 Milliarden Tonnen CO2, die jetzt jedes Jahr aus fossilen Brennstoffen in die Atmosphäre entweichen.

      "Fanatische Grüne", die Atomstrom mit Atombomben verwechselten, hätten diese Energiequelle diskreditiert. Gutmenschen sorgten sich über Pestizidreste in Bananen und über Krebs durch Handys, aber die CO2-Vergiftung nähmen sie hin. Lovelock: "Sie sieben die Mücken aus und schlucken ohne weiteres Kamele."

      Ein wenig Hoffnung lässt Lovelock seinen Lesern dann doch. Mit den Mitteln der Technik, so schreibt er, könnten die Menschen ihre Not lindern. Ingenieure sollten zum Beispiel Düsentriebwerke entwickeln, die Spuren von Schwefel im Kerosin vertragen. Das sei der einfachste Weg, Schwefel-Aerosole in der Stratosphäre auszubringen. Dort würden sie Sonnenlicht zurück in den Weltraum strahlen und so zur Kühlung der Erde beitragen. Riesenhafte Spiegel im All seien eine weitere Option.

      Und doch könne all dies nicht verhindern, dass die Krankheit des Planeten weiter voranschreite. Lovelocks Diagnose: keine Hoffnung auf Heilung.

      "krass",aber ernstzunehmen!

      lg
      AlaskaBear :cool:
      (wenns wirklich so "krass" kommt,wird mein smily die sonnenbrille noch dringends brauchen!)
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