checkAd

    Sind Geldmarkt/-nahe Fonds noch sicher? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.08.07 14:29:03 von
    neuester Beitrag 18.03.08 23:39:38 von
    Beiträge: 79
    ID: 1.131.226
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 18.807
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 14:29:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sind die sog. sicheren Anlagen, in die die deutschen Anleger in diesem Jahr geflüchtet sind, nun das Vehikel, um notleidende Kredite abzuladen? Schaut man sich die Portfeuilles von Geldmarktfonds genauer an, so findet man auch da in vielen Fonds die sog. die MBS, ABS etc. Papiere. Kredite mit geringerer Bonität lassen sich wohl relativ leicht in Wertpapiere mit kurzer Laufzeit von den Grossbanken umpacken, neu etiketieren und über den Globus weiterverkaufen. Werden hier nun die vorsichtigen Kleinanleger zur Kasse gebeten?


      Freitag, 3. August 2007
      Großkunden-Fonds geschlossen
      Union Investment handelt

      Angesichts der Liquiditätskrise am Markt für Kreditverbriefungen nimmt Deutschlands drittgrößte deutsche Fondsgesellschaft Union Investment keine Anteile ihres Fonds ABS-Invest mehr zurück. "Es geht um den Schutz der Anleger", sagt Union-Geschäftsführer Nikolaus Sillem der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Anderenfalls wäre es zu Zwangsverkäufen von Positionen im Portfolio gekommen, deren Erlös weit unter dem angemessenen Wert gelegen hätte.

      Betroffen seien 200 Großkunden, überwiegend Genossenschaftsbanken und Unternehmen. Die überwiegende Anzahl der betroffenen Anleger habe Verständnis gezeigt. Offen sei, wann Anteile des Fonds mit Schwerpunkt auf forderungsbesicherten Wertpapieren (Asset Backed Securities, ABS) wieder zurückgenommen würden.
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 15:20:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.004.317 von thallo am 03.08.07 14:29:03AXA schließt wegen US-Hypothekenkrise zwei Fonds für neue Gelder
      03.08.2007 15:05:47 (dpa-AFX)
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der Krise bei den US-Hypotheken hat die Fondstochter der Versicherung AXA zwei Publikumsfonds für neue Gelder geschlossen. Die Anteile könnten aber weiterhin zurückgegeben werden, sagte eine Sprecherin von Axa Investment Managers am Freitag in Frankfurt. Sie bestätigte
      damit Teile eines Vorab-Berichts der 'WirtschaftsWoche'.

      Die beiden Geldmarkt-Fonds hatten unter anderem in Hypotheken mit niedriger Bonität investiert. In den vergangenen Wochen war der Wert der Fonds um teils mehr als 20 Prozent zurückgegangen, was für einen Geldmarktfonds ungewöhnlich stark ist. Die Fondsgesellschaft nehme Anteile jetzt auch auf ihre eigenen Bücher, sagte die Sprecherin.

      http://news.onvista.de/alle.html?ID_NEWS=56590815
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 15:27:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      ob das JEDER Anleger in diesem Produkt wusste/weiss? was das "Plus" zu bedeuten hat? - nur ein Auszug:

      Beliebt als Beimischung sind vor allem forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities - ABS), in denen beispielsweise Hypotheken- oder Konsumentenkredite gebündelt sind. Inzwischen geht der ABS-Anteil in einzelnen Fonds sogar längst über den Charakter einer Beimischung hinaus. So ist mit dem Activest Euro-Geldmarkt Plus einer der am weitesten unter Privatanlegern verbreiteten Geldmarktfonds ein reiner ABS-Fonds mit einem Portfolioanteil von rund 90 Prozent. Immerhin verhalf dem Activest-Produkt dieser Ansatz zu einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung von 2,3 Prozent jährlich in den vergangenen drei Jahren.

      http://www.faz.net/s/Rub04800A2BAF024C88B735731D412C18AB/Doc…
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 15:33:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Was viele, die sich nie die Rechenschaftsberichte anschauen, nicht wissen, ist, dass viele Geldmarktfonds auch Unternehmensanleihen enthalten. Generell ist zu sagen, das es keine hundertprozentig sichere Geldanlage gibt - weder Aktien, Immobilien, Staatsanleihen, Tagesgeld, Geldmarktfonds, Rohstoffe, Edelmetalle oder Bargeld schützen das Vermögen vor Wertverlust. Mit jeder dieser Anlageformen konnte man in der Vergangenheit Geld verlieren, teilweise bis zum Totalverlust. Was man nur sagen kann ist, dass es unterschiedliche Grade der Sicherheit gibt, aber es gibt keine absolute Sicherheit.

      Da man in der Finanzbranche und bei den Behörden Angst vor einer Finanzkrise hat, vor einer größten Bankenkrise seit 1931, wird man auch den Fall mit den ABS-Fonds möglichst \"tief hängen\".
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 17:22:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wenn ich mir alleine mal die "Plus" produkte bei der DWS angucke im Geldmarktbereich... teilweise bis zu 20% in ABS drin.

      Puh, was kommt da noch auf uns zu?

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4080EUR -1,92 %
      NurExone Biologic: Das sollten Sie nicht versäumen! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 17:23:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Am besten finde ich diesen:

      DWS ABS FundISIN: LU0177859823 WKN: 249868 Valoren-Nr.: 1708436

      Fund Award 2007


      2. Platz Rentenfonds Unternehmensanl./ Euro über 1 Jahr


      Schließen

      Preise per 02.08.2007Währung
      EUR Rücknahme
      102,47 Ausgabe
      103,50 Anlegerprofil

      Anlageziel: stetige Wertentwicklung, gesicherte Ertragserwartung
      Mögliche Risiken: kurzfristige moderate Kursschwankungen, aber mittel-/ langfristig kein Vermögensverlust zu erwarten
      Anlageschwerpunkt

      In Euro denominierte Asset Backed Securities (inkl. Mortgage Backed Securities und Collateralised Debt Obligations) guter Bonität mit variabler Verzinsung.
      Einflussfaktoren
      N.A.
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 19:49:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Der Meag Prozins (ISIN: DE0009754192 / WKN: 975419) hat mir bisher sehr gut gefallen, aber nach den inzwischen bekannt gewordenen Problemen überlege ich sehr, mich davon zu trennen. Die Münchner Rück-ERGO-Gruppe könnte von der subprime-Krise ebenfalls betroffen sein (s. MUV Kurs) und subprime exposures (ABS, MBS) an ihre Fondsgesellschaft durchreichen. Die Mittelzufluesse hielten an (ca. 20 Mio EUR im 2. Quartal) und diese Liquidität kam vielleicht \"gerade zur rechten Zeit\". Mir missfaellt, dass der ABS/MBS-Anteil stark erhoeht wurde.

      Im Halbjahresbericht vom 31.03.07 steht:
      Bei der Auswahl der Wertpapiere favorisierte das Fondsmanagement
      weiterhin Staatsanleihen und erstklassige Bankschuldverschreibungen
      inklusive öffentlicher Pfandbriefe. Ihr
      Anteil am Fondsvermögen betrug 57,3 % (nach 59,5 % Anfang
      Oktober). Abgebaut wurden auf Grund des zusammengeschmolzenen
      Zinsvorsprungs von Industrieunternehmen
      begebene Anleihen. Ihr Anteil am Portfolio wurde von 19,7 %
      zu Beginn der Berichtsperiode auf 9,6 % zum Ende der
      Berichtsperiode hin gesenkt. Ausgebaut wurde die Position in
      gut gerateten Asset-Backed- und Mortgage-Backed-Securities
      (durch Hypotheken gedeckte Schuldverschreibungen) auf
      32,6 % (nach zuvor 17,1 %).
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 19:58:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.005.232 von Baikani am 03.08.07 15:20:57Schock - Wahnsinn :eek::eek:

      Ich bin gerade fett in dem Activest/Pioneer Euro Geld Plus drin !

      -> Hosenschisser - der Markt war mir gerade zu unsicher, und vom Gewinne mitnehmen ist noch niemand arm geworden !

      Ich dachte die Kohle ist save !!!!:confused:

      Wahnsinn - zugeg. das Prospekt nicht gelesen - aber hätte wahrscheinl. (mit Sicherheit) im Vorfeld auch die "Gefahren" nicht erkannt / verstanden !:(

      Alternativen - wohin mit der Kohle - wo ist es "relativ" sicher oder zumindest sicherer ???:keks:

      Wie legt Ihr Euer Cash an (Rentenmarkt ist dto. - selbst in kurzen Laufzeiten zu volatil ?) ??:confused:

      Oder bin ich schon wieder zu panisch - aber die 20% (vgl. #2)sind mir dann doch auf den Magen geschlagen !

      Liebe Grüße


      baereli
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 20:22:17
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.010.807 von 08152508 am 03.08.07 19:58:11festgeld, tagesgeld, bundesanleihen mit kurzer laufzeit:D
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 20:35:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      Helm auf zum Gebet!
      Der GIP Rendite Plus zeigt ebenfalls erstmalig eine ungewoehnliche Schwaeche seit seiner Auflage. Nun fast 2% Verlust vom Hoechstand heute abend. Habe heute vormittag verkauft.
      Noch vor kurzer Zeit von verschiedenen Zeitschriften und Fondanalysten hochgejubelt und empfohlen, z.B.
      Nach Ansicht der Experten von "FONDS im Visier" ist der GIP Invest-Rendite Plus ein gutes Investment, vor allem in kritischen Phasen am Rentenmarkt
      Avatar
      schrieb am 03.08.07 21:34:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      Die Finanzmuell faengt an zu stinken.
      Klingt irgendwie sehr bekannt. Erst schliessen, dann Wert berichtigen, danach wieder für neue Kundengelder oeffnen. In welchen Misch-Dachfonds und Immobilienfonds dieser Finanzmuell noch drinsteckt, ist zur Zeit kaum zu durchschauen.
      Neueste Meldung Financial Times Deutschland:
      Nach Union Investment hat am Freitag auch HSBC Investments Deutschland seinen 200 Mio. Euro schweren ABS-Fonds vorläufig ausgesetzt. Eine faire Preisfindung sei derzeit unmöglich, hieß es zur Begründung.
      ANZEIGE
      Avatar
      schrieb am 04.08.07 12:50:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die angeblich wertstabilen Geldmarktportfolios werden inzwischen fast durchgehend mit ABS und SPL-Papieren (siehe Definitionen unten) gespickt. Ein angeblich nur 6%iger Anteil ! von MBS-Papieren bei dem Union-Investmentfonds haette zur Schliessung des ABS-Fonds wegen Illiquidität der Positionen geführt.

      Bei den Wertberichtungen wird es diesmal nicht so glimpflich zugehen wie zuletzt bei den offenen Immobilienfonds (ein rein deutsches Problem). Dieselben illiquiden High-Risk-Papiere werden auch von Hedgefonds ins Portfolio genommen. Die Auswirkungen lassen sich gerader erahnen. Zwei Hedge-Fonds der australischen Macquarie Bank z.B buessten im bisherigen Jahresverlauf 25 Prozent an Wert ein.

      Michael Ross (bekannt durch N24 u.a. www.mross.de) schreit dazu:

      Das alles ist Geldvernichtung pur. Und es ist ein Skandal, dass unser Bankensystem so etwas nicht verhindert hat.

      BaFin, Riskmanagement, Wirtschaftsprüfer, Aufsichtsräte, Prüfungskommissionen, CEOs und CFOs – alle haben die Augen zugemacht. Das ist der Skandal!

      Die lachenden Dritten in diesem Skandal sind die US – Bankhäuser, Broker und Hypothekenverkäufer, welche sich ihrer zweifelhaften Verbindlichkeiten entledigt haben. Faule Kredite wurden in wohlklingende Derivate verpackt und an dumme Ausländer verkauft.

      Die Zeche zahlen wir alle.

      Anmerkung dazu:
      Das schlimmste haben die größten amerikanischen Investmentbanken und Broker somit von sich schon abgewendet. Den schwarzen Peter habe nun die anderen in ihren Buechern\".

      Anhang:
      Begriffe, mit denen sich Finanzmuell verstecken laesst:

      ASB
      Asset backed security - Wertpapier (Anleihe) oder Schuldschein, der Zahlungsansprüche gegen eine ausschließlich dem Zweck der Transaktion des forderungsbesicherten Wertpapiers dienende Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV) zum Gegenstand hat.

      CDO
      Collateralized debt obligations - individuelle Hypotheken, zusammengefasst in einem Wertpapier.

      SPL
      Subprime lending - Hypotheken an „unterklassige“ Schuldner, gemessen an ihrer Kreditbonität.

      AAL
      Alt-A lending: kürzerfristige, im Vertragsverlauf mit hoher Tilgung einhergehende Hypotheken an Schuldner, die zwar Angaben zu ihren finanziellen Verhältnissen machen, diese Angaben aber nicht kontrolliert werden.

      ARM
      Adjustable rate mortgages: Hypotheken mit variabler Verzinsung.

      IOM
      Interest only mortgages: Hypotheken, bei denen ausschließlich die Zinsen bedient werden, eine Tilgung nicht stattfindet und auch nicht vorgesehen ist.
      Avatar
      schrieb am 04.08.07 13:25:03
      Beitrag Nr. 13 ()
      Offene Immobilienfonds haben auch erhebliche liquide Mittel in Geldmarktfonds geparkt - das sind oft speziell für den Immobilienfonds aufgelegte Geldmarktfonds. Ein Beispiel aus dem Rechenschaftsbericht des Kanam Grundinvest:

      \"(...)Große Teile der liquiden Mittel des
      KanAm grundinvest Fonds werden seit
      dem 05. Mai 2004 in einem »liquiditätsverwaltenden
      Wertpapierspezialfonds
      « gehalten. Der hierfür aufgelegte
      KanAm EuroCash Warburg-Fonds
      investiert in Vermögensgegenstände
      gemäß § 80 Abs. 1, Nr. 1, 2 und 4a
      InvG. Zum 30. Juni 2006 handelte es
      sich hierbei überwiegend um Geldmarktpapiere
      und geldmarktnahe Rentenpapiere.(...)

      Anlagestruktur des KanAm EuroCash Warburg-Fonds:

      Unternehmensanleihen 63%
      Commercial Papers (kurzlaufende abgezinste Schuldverschreibungen) 25%
      Barbestände 12% (...)\"
      Avatar
      schrieb am 04.08.07 21:59:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das Kartell der Finanzindustrie bzw. seine gut bezahlten Lobbyisten sind offensichtlich schon gut darauf vorbereitet, das Problem nach bewährter Masche herunterzuspielen.

      siehe z. B
      http://www.versicherung-in.de/uwe/sind-geldmarktfonds-noch-s…

      Es geht hier nicht "um einzelne Fondsmanager, die versucht haben ihre Rendite im Fonds zu steigern", es wird in dieser Branche gnadenlos und skrupelos um Performance und Markanteile gekämpft und zwar auf jeder Stufe der vermeintlichen Wertschoepfungskette.


      Ich habe mir eine grosse Zahl von Geldmarktfonds d.h. deren Jahres-/Halbjahresberichten inzwischen angeschaut und dabei festgestellt, dass ABS-Papiere, Unternehmensanleihen, Pfandbriefe aus der ganzen Welt (Macquarie-Emissionen, IKB, Depfa, Hypo Real Estate) und ähnliche Papiere der sog. Finanzdienstleistungsindustire in fast jedem Geldmarktfonds enthalten sind.

      Staatsanleihen und verzinste Bankeinlagen sind in der Unterzahl. Verbriefte Privatschulden und Unternehmensschulden (sog. Fremdkapital; leverage capital) dominieren. Diese Kreditnehmer koennen im Krisenfall nur Insolvenz anmelden (Chapter 11), der Staat hingegen kann ja die Steuern erhöhen.

      Wer weiss, dass die Ratingindustrie eher wie ein Leichenbeschauer arbeitet, wird auf die Ratings der Anlagen in diesen Fondsberichten nichts geben.
      Avatar
      schrieb am 04.08.07 23:46:44
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.022.916 von thallo am 04.08.07 21:59:40ist schon der Wahnsinn Thallo,

      damit haben sich die Banken & Finanzindustrie (getrieben und genötigt durch die Performancegeilheit der Kundschaft) ein Ei gelegt. Ein Geldmarkt Produkt wird wohl in Zukunft "schwerer" zu verkaufen sein.

      Zu S&P und Moodys würde ich noch ergänzen wollen, daß das eher noch die "guten" in dieser Branche sind - im Vergleich zu den Analysten und "Berichten=Marketing/Werbung=im schlimmsten Fall Lügen" der Banken und der Industrie selber sind.

      Ich glaube eher, daß Moodys und S&P selber geblendet wurden und das inzwischen auch offen zugeben, daß diese Risiken vorher nicht zu sehen waren und von denen falsch eingeschätzt wurden. Inzwischen hat ja S&P und Moody so gut wie alle Anleihen auf Ramsch gesetzt - und damit deutlich gehandelt.

      Ein altes Sprichwort sagt ja: Verlass Dich auf die Analysen und Einschätzungen der Rating-Agenturen und nicht auf die Analysen der Banken/Industrie - und ich glaube, daß passt auch immer noch bzw. ich werde da in Zukunft schon noch drauf vertrauen.

      So kompliziert und gut versteckt sind die Risiken, daß sogar die Profis in den Ratingagenturen geblendet wurden ... Wahnsinn... :eek:
      Avatar
      schrieb am 05.08.07 10:47:28
      Beitrag Nr. 16 ()
      BVI-Mitglieder aus der Fondsindustrie verwalten Ende Juni 2007 740,6 Milliarden EURO in Publikumsfonds

      Aktienfonds 230,4 Mrd
      Rentenfonds 159,6 Mrd
      Geldmarktfonds 104,1 Mrd
      Offene Immobilienfonds 81 Mrd
      Mischfonds 53,3 Mrd
      Sonstige Fonds 25,6 Mrd
      Wertsicherungsfonds 20,9 Mrd

      Sonstige Fonds (Zertifikate. steueroptimierte Rentenfonds, Wandelanleihefonds)

      Bei einer angenommenen Wertberichtigung von Fondspositionen (was sich in ploetzlichen Kursabschlägen manchmal erahnen laesst) infolge nicht einholbarer Kredite aus dem subprime-Bereich von 1.5% (meine Vermutung) würden sich deutsche Privatanleger unmittelbar mit 10 Mrd zur Überwindung der "hausgemachten" amerikanischen Kredit-Krise "beteiligen". Nicht berücksichtigt habe ich weitere Wertberichtigungen in Spezialfonds, Pensionskassen, in den Deckungsstocks und Altersvorsorge-Produkten der Versicherungen. Diese Wertberichtungen werden dem naiven Anleger gegenüber oft nur als Zinsanstieg wegen hoeherer Inflationserwartungen bzw. Spreadausweitung dargestellt.

      Die bisher hohe Liquidität des Kapitalmarktes nutzten Immobilienfinanzierer, Investmentbanken, Hedgefonds und Private Equity-Fonds für ihre Geschäfte (Mergers & Acquisitions). Liquidität konnte durch zinsgünstige Beleihungen von Immobilien, Firmen, Grundstücken etc. und Versprechungen für die Zukunft (Lohn- bzw. Renditeerwartungen durch Produktivitätssteigerung) bisher enorm ausgeweitet und quasi aus dem Nichts erschaffen werden.

      Liquidität ist im Grunde eine Sache des Vertrauens in die Zukunft. Die brav verdienten liquiden Mittel und Notgroschen fleissiger Sparer kompensieren und ermoeglichen im Grunde erst die enormen Schulden, die "risikofreudige" Investoren und Spekulanten generieren (Hausbesitzer, Staat, Firmen mit wenig Eigenkapital). Liquidität kann rasch verloren gehen, wenn die Kredite zurückbezahlt werden muessen. Bei Insolvenzen und Notverkäufen wird die Liquidität der Kreditgeber abrupt sinken.

      Das raffinierte Spiel der amerikanischen Finanzindustrie ist schwer zu beschreiben. Verluste werden globalisiert und enorme Gewinne (siehe Bonuszahlungen an die Top-Investmentbanker und CEOs) privatisiert. Was nicht auf die dummen Kleinanleger unmittelbar abgewälzt werden kann, wird später unter Vermittlung des "Staates" auf die Steuerzahler übergewälzt.

      Ich habe heute ein gut verzinstes Tagesgeldkonto beantragt und werde aus Geldmarktfonds aussteigen.
      Avatar
      schrieb am 05.08.07 11:45:31
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hier haben wir wieder die Diskussion "durchreichen" von schlechten Risiken von der Mutter an die Fonds. Das geht nicht so einfach. Die Fonds haben in der Regel Beschränkungen, was sie kaufen dürfen. Und subprime-Hypotheken kauft bestimmt momentan kein Geldmarktfondsmanager, der halbwegs vernünftig ist. Macht man sich doch da gegebenenfalls als Fondsgesellschaft schadenersatzpflichtig. Ansonsten: Geldmarktfonds investieren in ABS und MBS (was ja eine spezielle Unterform der ABS ist). Aber sie kaufen da nicht die schlechtesten Tranchen, sondern eben die besten, AAA gerateten. Und insofern würde ich mir da bei den meisten Geldmarktfonds keine großen Sorgen machen. Außer wenn es sich explizit um sehr aggressive Geldmarktfonds handelt. Neben den AXA Fonds dürfte dazu auch Ampega gehören (oder gehört haben).
      Avatar
      schrieb am 05.08.07 12:18:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich stimme Dir zu, es geht nicht um das durchreichen von erteilten Krediten an wackelige Kreditnehmer innerhalb eines Konzerns, sondern weiterreichen dieser Kredite an spezialisierte Emissionshäuser.

      Diese Emissionen, die vom Fondsmanager eingekauft werden, sind sicher weitgehend Investment-grade zertifiziert und gut bewertet.

      Ich frage mich aber, wieviel Prozent an Krediten mit schlechter Bonität in den Emissionen erlaubt sind und darin vesteckt werden koennen. 6% wären mir schon zuviel.

      Ich meine, man sollte gerade beim Notgroschen und der persoenlichen Liquidität das Risiko so gering wie moeglich halten.
      Avatar
      schrieb am 06.08.07 16:09:51
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die Streuung von verbrieften Krediten-Risiken über viele ahnungslose Schultern kann die Panik an der Aktienmaerkten verhindern. Wer die Zeche für die notleidenden Kredite wirklich zahlt, bleibt im Dunkeln.
      Hier ein Artikel aus der Welt am Sonntag vom Wochenende, der das Thema dieses threads auch beleuchtet. Auch das Handelsblatt widmet sich heute diesem Thema.
      http://www.welt.de/welt_print/article1079774/Immobilienkrise…
      Avatar
      schrieb am 06.08.07 19:17:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      Zwei weitere Schliessungen von offenen Publikumsfonds sind heute erfolgt bzw. bekanntgeworden; siehe z.B www.fundresearch.de

      (1) FT ABS WKN 592331 (200 Mio)
      Nach Abfluss von 20% des Anlage-Kapitals innerhalb der ersten Augusttage (es heisst seit Ende Juli) wurde dicht gemacht.
      Der FT ABS-Institutional (WKN A0JEKQ) hat im übrigen 9802,82 !Millionen EUR under management. Dazu wurde bei fundresearch nichts gesagt!

      (2) Oppenheim Asset Backed Securities Fonds WKN A0BKOW (606 Mio, Ende Febr.)
      KAG ist die Hypo

      Die Hypo KAG wird den Eur ABS Income WKN 262013 ebenfalls schliessen, wenn Mittelabfluesse auftreten. Hier betraegt die Einmalanlage 1 Mio EUR. Fondsvolumen mir unbekannt!

      Der am Freitag geschlossene HSBC Trinkaus ABS (WKN 120606) hielt im übrigen nur 4% in Verbriefungen bonitätsschwacher US-Hypotheken.

      Wenn die (konservativen!) Dachfonds erst anfangen, die ABS Produkte zurückzugeben, wird es weitere Schliessungen geben.

      Es stecken vermutlich verdammt viele EUROS in diesen Produkten, vor allem in den institutionellen Tranchen. Ich befürchte, dass fast jeder von uns direkt oder indirekt in diesen Produkten investiert ist, über Versicherungen, Riester, Rürupp, Fondpolicen, Dachfonds, Mischfonds oder Pensionskassen.

      Purismus kann nicht schaden!
      Avatar
      schrieb am 06.08.07 19:44:28
      Beitrag Nr. 21 ()
      Irrtum meinerseits,
      der FT ABS Institutional hat nur 40 Mio EUR.
      Avatar
      schrieb am 07.08.07 19:14:56
      Beitrag Nr. 22 ()
      Wieder eine Schliessung, wie heute bekannt wurde, diesmal von der WestLB

      http://www.boerse-online.de/tools/ftd/2244281.html
      Avatar
      schrieb am 07.08.07 20:14:18
      Beitrag Nr. 23 ()
      Sollte man den SEB MoneyMarket sicherheitshalber verkaufen ?

      Danke,

      JLP2
      Avatar
      schrieb am 08.08.07 14:16:34
      Beitrag Nr. 24 ()
      Das Handelsblatt berichtet auch heute wieder über ABS-bedingte Fondsschliessungen. Zwei Fonds der frz. Oddo & CIE wurden ebenfalls dicht gemacht. Die Probleme koennten auf die Geldmarktmarkfonds übergreifen. Manche deuten dies schon als schwindendes Vertrauen in des Papiergeldsystems, so Hr. Martin Siegel, der als Goldbulle seine Schaefchen vor Unheil bewahren moechte.
      Hier der link zum Handelsblatt-Artikel
      http://www.handelsblatt.com/news/Zertifikate-Fonds/Fonds-Nac…
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 09:10:39
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.078.973 von thallo am 08.08.07 14:16:34wenn geldmarktfonds nicht mehr sicher sein sollen, dann bist du am besten aufgehoben, wenn du dir dein vermoegen bar auszahlen laesst und unter die matratze legst!

      wichtig ist meiner meinung nach, dass man sich die bestaende der jeweiligen fonds in den letzten rechenschafts- bzw. halbjahresberichte ansieht, bei verunsicherung seinen berater oder die fondsgesellschaft um eine auskunft bittet.
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 12:21:36
      Beitrag Nr. 26 ()
      Bei dieser Überschrift ist genau das Gegenteil zu vermuten:


      FTD: Keine Panik bei Geldmarktfonds

      Die Krise an den Kreditmärkten beunruhigt zunehmend Anleger, die vermeintlich sichere Geldmarkt- und Rentenfonds im Depot haben. Branchenexperten geben jedoch Entwarnung.

      Seit einigen Tagen häufen sich Meldungen dass Fonds für forderungsbesicherte Anleihen (Asset Backed Securities, ABS) vorläufig dicht machen, weil Fondsmanager diese Anleihen in der aktuellen Liquiditätskrise nur zu Abschlägen verkaufen können. Vermittler, Banken und Sparkassen sind mit Anfragen nervöser Kunden konfrontiert, die wissen wollen: Sind jetzt etwa auch Geldmarkt- und Rentenfonds nicht mehr sicher?

      Branchenexperten warnen vor Panik, auch wenn einige Fonds in den vergangenen Tagen Kursabschläge hinnehmen mussten. "Jetzt generell Geldmarktfonds zu verkaufen, scheint mir eine übertriebene Reaktion zu sein", sagte Natalia Wolfstetter, Fondsanalystin bei der Ratingagentur Morningstar. "In vielen geldmarktnahen Fonds sind zwar ABS beigemischt. Wenn es zu Abflüssen kommt, können bei Bedarf aber erst andere, liquidere Geldmarktpositionen abgestoßen werden. Das Fondsmanagement hat also die Möglichkeit, Probleme bei ABS eine Zeit lang auszusitzen. ABS bedeutet auch nicht automatisch Subprime", sagte Wolfstetter.

      Mit Subprime sind die unheilvollen Verbriefungen von US-Hypotheken schwacher Bonität gemeint, die zunehmend ausfallen und die aktuelle Krise an den Kreditmärkten ausgelöst haben. Fonds, die in diese Wertpapiere investiert haben, sind im Juli als erste unter Druck geraten: So haben Axa, Union Investment, HSBC Trinkaus und Frankfurt Trust ihre speziellen ABS-Fonds überwiegend für institutionelle Anleger vorläufig geschlossen.

      Mittelabflüsse geldmarktnaher Fonds befürchtet

      Diese Fonds waren zwar nur in geringem Maße im Subprime-Segment investiert, geben aber bis auf Weiteres keine neuen Anteile mehr aus und nehmen - ausgenommen Axa - keine mehr zurück. Selbst Fonds, die nicht direkt im Subprime-Segment investiert sind, etwa der WestLB Mellon Compass ABS Fund, sind mittlerweile geschlossen, da die Märkte für forderungsbesicherte Anleihen auch in Europa weitgehend ausgetrocknet sind.

      Fondsanbieter fürchten nun, dass Mittelabflüsse auch Rentenfonds und große geldmarktnahe Fonds treffen, denen ABS als Renditebringer beigemischt sind. Im ersten Halbjahr waren Geldmarktfonds mit Nettozuflüssen von knapp 28 Mrd. Euro noch die beliebteste Anlagekategorie bei den deutschen Fondsanlegern. Unter den geldmarktnahen Fonds sind zum Beispiel der Deka-Euroflex Plus und der Pioneer Euro Geldmarkt Plus stark in ABS investiert. "Wir haben in den vergangenen Tagen geringe Mittelabflüsse gehabt", sagte Wolfgang Bauer, Fondsmanager des zuletzt knapp 5 Mrd. Euro schweren Pioneer Euro Geldmarkt Plus.

      Ruhe bewahren

      Der Fondsmanager sieht bisher aber genügend Möglichkeiten, mit Anteilsrückgaben umzugehen: Ende Juli war der Euro Geldmarkt Plus noch zu 90 Prozent in ABS und zu fünf Prozent in Pfandbriefen investiert. Die übrigen fünf Prozent lagen bar in der Kasse. "Wir haben zunächst die Barbestände und die Pfandbriefe abgebaut und dann sukzessive auch einige ABS mit kurzer Laufzeit in den Markt gegeben. Für Papiere mit der besten Bonitätsnote AAA, wie wir sie ausschließlich halten, sind die Preise auch in der gegenwärtigen Marktsituation noch akzeptabel", sagte Bauer. Der Preisabschlag habe im Schnitt bei 0,05 Prozent gelegen. Somit hat sich der Fonds auch in den turbulenten Zeiten bisher im Plus halten können. "Diese ABS-Anleihen sind ja werthaltig, es werden laufend Zins und Tilgung ausbezahlt. Wir sehen keine Ausfälle", sagte Bauer. Schließlich sei der Fonds zwar in Forderungsverbriefungen, nicht aber im US-Hypothekenmarkt investiert. "Wir sind überzeugt, dass sich der Markt wieder stabilisieren wird", so Bauer.

      Auch ein Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sagte: "Ich halte die Gefahr für nicht sehr groß, dass Geldmarktfonds unter großen Druck kommen, da die meisten nur zu einem geringen Teil in ABS investiert sind." Wolfgang Mansfeld, Präsident der Fondslobby BVI, sagte: "Anleger sind gut beraten, in dieser Zeit ruhig und besonnen zu handeln. Im Bereich der offenen Immobilienfonds haben wir gesehen, dass es gut ist, wenn Anleger nicht überstürzt agieren. Gerade die Anleger dürften belohnt werden, die jetzt Ruhe bewahren."


      Dazu meine ich: Den letzten beißen die Hunde. Wie immer wird beschwichtigt, egal ob Aktiencrash, Immo-Crash, Großschuldner-Insolvenzen usw.
      Vorteil bei Geldmarktfonds: Ausstieg kostet meistens nichts. Also "Take your money and run"
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 12:57:39
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Aktienfee

      Als ich den Thread eroeffnete, hatte ich noch gehofft, dass ich die Dramatik der Lage heillos überschaetze; daher der harmlos anmutende Titel. Mit dem Wörtchen "noch" ist jedoch alles schon vorweggenommen.

      Heute scheint sogar der Aktienmarkt (DAX) auf die Liquiditätskrise zu reagieren, nachdem BNP Paribas ebenfalls drei seiner Fonds schliessen muss.

      Es handelt sich um die Fonds Parvest Dynamic ABS, BNP Paribas ABS Euribor und BNP Paribas ABS Eonia mit insgesamt 1,6 Mrd EUR. Ich gehe davon aus, dass es massive Wertberichtigungen geben wird, bevor die Fonds wieder aufmachen. Diesmal sieht es schlimmer aus als damals bei den offenen Immobilienfonds.

      Ich werde alle Geldmarktfonds und Dachfonds rauswerfen, die in ABS-Produkten investiert sind. Fact sheets ansehen und Einzelpositionen im Jahres/Halbjahresbericht durchforsten. Auf die Emissionshaeuser achten (IKB, Depfa, Essen Hyp, Hypo Real Estate etc.) und deren Aktienkurse! Wenn die Aktien stark abrutschen, ist auch das Emittentenrisiko gegeben.

      @angkorwat
      Kopfkissen oder Matratze ist nicht schlecht, weil es den Gang zum Geldautomaten erspart und das Risiko vermindert, dass dieser schon leer ist, weil die europäischen Notenpressen nicht mehr hinterher herkommen, das was in elektronischer Form auf den Bank-Konten gelagert ist, in Form von Banknoten zu produzieren.

      Ich denke jedoch, Tagesgeld doch noch ganz gut, da die meisten Banken dem Einlagensicherungsfonds angehoeren.
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 13:02:25
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.069.739 von jlp2 am 07.08.07 20:14:18z.b. bei www.comdirect.de kann man sich den Rechenschaftsbericht herunterladen (Suche nach SEB MoneyMarket / Inhaber-Anteile, WKN 976915) und den Kursverlauf (Chart) anschauen.

      Der Geldmarktfonds hat bestimmt ein höheres Risiko als z.B. eine Bundesanleihe / Bundesschatzbrief mit einer entsprechend geringen Restlaufzeit von wenigen Monaten (allerdings kenne ich keinen Geldmarktfonds mit entsprechend geringem Risiko, obwohl ich danach gesucht habe). Außerdem ist der Kurs von SEB MoneyMarket laut comdirect-Chart Ende Juli / Anfang August nicht mehr weiter gestiegen, sondern seitwärts / leicht abwärts gegangen. Hier gibt es durchaus Geldmarktfonds, die in diesen Tagen weiter gestiegen sind, was ein Hinweis auf ein geringeres Risiko bei diesen weiter- gestiegenen- Geldmarktfonds sein könnte.

      Ob ein bestimmter Geldmarktfonds für eine bestimmte Person der richtige ist, kann nur jeder selbst bestimmen, weil jeder eine andere Einstellung zu einer gegebenen Chance/ Risiko/ Liquiditäts-Kombinationen hat.

      Für hohe Sicherheit (mit normalerweise etwas geringerer Rendite):
      Wenn der Liquiditäts-Gesichtspunkt keine große Rolle spielt, würde ich 1 jährige Finanzierungsschätze kaufen und bei der Finanzagentur verwahren.
      Wenn ich viel Geld hätte, so dass die Gebühren keine grosse Rolle spielen, würde ich liquide Bundesanleihen / Bundesobligationen / usw mit wenigen Monaten Restlaufzeit (-> geringes Zinsänderungsrisiko) kaufen.
      Wenn es liquide und relativ sicher (bei geringem Kapitaleinsatz) sein soll, würde ich einen Geldmarktfonds kaufen, der die letzten turbulenten Tage weiter gestiegen ist... und ihn in schwierigen Zeiten immer beobachten und verkaufen, wenn der Geldmarktfonds aus seinem Aufwärtstrend ausbricht.
      Avatar
      schrieb am 09.08.07 13:18:21
      Beitrag Nr. 29 ()
      @TWC
      Nicht nur auf die Kurse schauen. Darauf achten, um wieviel täglich der Zwischengewinn wächst und um wieviel der Fondskurs.
      Wenn der Zwischengewinn stärker wächst als der Kurs, besteht der Verdacht, dass einzelne im Fondsvermoegen enthaltene Wertpapiere im Kurs gesunken sind. Problematisch wird es aber erst, wenn faellige Papiere am Laufzeitende nicht getilgt werden. Dann sacken die Fonds-Kurse erst richtig ab.
      Bei mindestens 0,3% Kosten (TER) sind viele Geldmarktfonds aufgepeppt, um mit Festgeld oder anderen kurzfristigen Bankeinlagen (EZB-Zins 4%!) mitzuhalten.
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 11:51:21
      Beitrag Nr. 30 ()
      Als Nichtbanken-Fachmann frage ich mich ernsthaft, warum derzeit Liquiditätsspritzen von Seiten der BOJ, EZB und FED und Schweizer Nationalbank notwendig sind. Es hiess doch die ganze Zeit, dass die Banken in Liquidität fast ertrinken. Diese Geldspritzen kosten den Grossbanken immerhin 4% p.a., im Interbanken-Handel wurden schon wesentlich mehr geboten.

      Vermutlich koennen bestimmte Geschäfte durch die Banken nicht rückabgewickelt werden. Liegt dies an der Rückgabe von Fondsanteilen, die in die eigenen Bücher der Banken übernommen werden muessen oder an der Rückabwicklung von Devisengeschäften?

      Heute heisst es in verschiedenen Blaettern, dass auch der DWS ABS starke Abfluesse hat. Auch die sog. Absolute Return Bond Fonds (z.B. Julius Baer) sind meiner Meinung nach unsicher. Sal. Oppenheim scheint ebenfalls einen Fonds schliessen zu muessen.

      Hat jemand Informationen von seinem Vermittler bekommen, welche Fonds geschlossen wurden oder bald geschlossen werden? Bei starkem Mittelzufluss werden diese Schliessungshinweise ja schnell verbreitet, bei starkem Abfluss hoert man nichts.
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 12:17:53
      Beitrag Nr. 31 ()
      Was ich nicht begreife: warum wird bei Fonds die geschlossen sind, nicht der Handel an den ach so tollen Fondsbörsen aufrechterhalten? Bei 592331 wurde der Handel offensichtlich auch ausgesetzt.

      Grad dann wenn es interessant wird, oder werden könnte.
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 12:41:31
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Pfandbrief

      Ich denke, dass auf diese Weise das Fiasko der Wertberichtigung vorlaeufig verschleiert werden soll.

      Schliessung von täglich handelbaren Cashfonds ist für mich eine Form der partiellen Schliessung eines Bankschalters. Man kommt ja nicht an seine Banknoten dran. Nach der "Währungsreform" wird dann wieder geoeffnet.

      Stufen des Eskalation:
      Fondsschliessung, singuläre Bankeninsolvenz, Boersenschliessung (fuer ein paar Tage), Schalterschliessung, etc.


      Wie funktioniert nun ein Schnelltender seitens der EZB:

      Gestern 9.8.2007 lief es so ab:

      Liquiditaetsbereitstellung ueber Offenmarktkredite (Betraege in Mio.
      Euro)
      Refinanzierungsoperation (Sonstige), Tender-ID: 20070052
      Durchfuehrung: Schnelltender (Mengentender)
      Gebotsfrist: 09.08.2007, 13:05 Uhr, Zuteilungstag: 09.08.2007
      Valutierungstag: 09.08.2007, Verfalltag: 10.08.2007, Laufzeit: 1 Tag
      (e)
      Festzinssatz: 4,00 %, Mindestzuteilungsbetrag: -
      Mindestbietungsbetrag: 1,00, Hoechstbietungsbetrag: -
      Beabsichtigtes Zuteilungsvolumen: -
      Mindestzuteilungsquote: -
      Gesamtes Bietungsvolumen: 94.841
      Anzahl der Bieter: 49
      Gesamter Zuteilungsbetrag: 94.841
      Repartierungsquote: 100,0000 %
      Das heisst: 49 Kreditnehmer haben für einen Tag 94 Mrd geborgt.


      Wie sieht es heute aus (Wortlaut EZB vom Freitagmorgen)
      Die aktuelle Feinsteuerungsoperation folgt der gestrigen Maßnahme und dient der Sicherstellung geordneter Bedingungen am Geldmarkt", Der Tender hat einen variablen Zinssatz von mindestens vier Prozent und eine Laufzeit von drei Tagen. Gebotsfrist sei 10.50 Uhr.

      Das Emissionsvolumens gibt die EZB nicht an. Offensichtlich moechte man gut durchs Wochenende kommen und evt. Grosspleiten am Montag morgen verhindern.
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 14:07:42
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hallo,

      verfolge den Thread mit Interesse, da ebenfalls betroffen. Habe schon vor gut einer Woche meinen DWS-Geldmarkt-Plus verkauft. Halte den zwar nicht für exorbitant gefährdet, bin aber dennoch misstrauisch, da der Fonds ca. 25 bis 30% ABS, CDO und Commercial Paper hält – zwar alles in EUR und alles Triple-A. Traue der Sache dennoch nicht und könnte mir vorstellen, dass es irgendwann mit „Wertberichtigungen“ losgeht.

      Auf der Suche nach Alternativen im Geldmarktbereich habe ich festgestellt (wie auch schon andere hier), dass alles, aber wirklich alles, was man kennt mit potientiellen Schrottpapieren verseucht ist oder zumindest durch den Sog im Umfeld davon in Mitleidenschaft gezogen werden könnte – mal mehr mal weniger.

      Als Alternative erscheint mir folgender Fonds: DJE Inter Cash (164321).
      Das Teil ist eigentlich ein Kurzläufer und hält z.Zt. ca. 88% kurze Laufzeiten und 12% Kasse.
      Vola natürlich moderat höher als reiner Geldmarkt, aber – laut Halbjahresbericht vom 31.12 2006 (www.dje.de) – fast nur Staatsanleihen guter Bonität, wenn auch sehr gerafft. Kein Giftmüll.

      Bin kurz davor, dort einzustiegen (als Parkplatz).
      Was haltet Ihr davon ?

      Gruß k-9
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 15:00:37
      Beitrag Nr. 34 ()
      @KILLminusNEUN
      mir ist der DJE Fonds auch als einziger positiver Fonds aufgefallen, habe ihn aber nicht gekauft. Da ich 3.5% Zins auf Tagesgeld bekomme, gehe ich auch dieses Risiko nicht ein.

      Ich habe alle Bond- und Geldmarktfonds verkauft und auf ein Tagesgeldkonto gestellt. Bei den Misch- und Dachfonds kann man auch nicht sicher sein. Die konservativen A2A /SG Veritas-Fonds z.B. enthalten auch DWS ABS und FT Abs plus neben anderen Geldmarktpapieren.
      Heute hoert man bei Bloomberg, das der DWS ABS 1/3 seines Wertes verloren hat.

      Zur Dimension des Problems:
      Insgesamt 22,7 Billionen Dollar werden derzeit in 62.522 Investmentfonds weltweit verwaltet. Der größte Teil des Fondsvolumens (48,2 Prozent) verteilt sich auf Aktienfonds. Erstmals seit 2004 liegen jetzt wieder Geldmarktfonds (17,8 Prozent) vor Rentenfonds (17,7) auf Platz 2. Die \"dummen deutschen\" Anleger sind allerdings in Aktienfonds unterinvestiert und in Anleihe-Produkten überinvestiert (siehe weiter vorne im Thread).

      Immobilienkredite in den USA sind von 3% des BIPs auf zuletzt 25% des BIPs in den letzten 60 Jahren gestiegen, und machen 55% der Gesamtkredite (Konsumentenkredite plus gewerbliche Kredite plus Staatsanleihen) aus. Insgesamt belaufen sich US-Immobilienkredite auf 3400 Mrd USD (Quellen bei Finanzwoche). Alle diese Immobilien-Kredite wurden schoen verbrieft bis zu den naivsten Kunden immer weiter durchgereicht.
      Naive Kreditnehmer einerseits, naive Gläubiger andererseits. Und dazwischen machen die hochbezahlten Bänker irrsinnige Geschäfte.
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 15:50:27
      Beitrag Nr. 35 ()
      @thallo

      100%ige Übereinstimmung.
      Die einzig wirklich sichere Alternative ist in der Tat Tages- oder Festgeld, das sehe ich genauso. Aus Bequemlichkeitsgründen hätte ich natürlich lieber eine Alternative bei einer meiner Fonds-Plattformen, dann muß ich nicht wieder ein neues Depot oder Konto woanders aufmachen. Nur scheint’s, dass Bequemlichkeit hier fehl am Platz ist.
      Auch die Problematik bzgl. Mischfonds sehe ich genauso. Selbst so konservative Teile wie der Allianz-Dit-Flexi-Rentenfonds haben Original US-Müll drin – wenn auch nur in geringem Ausmaß. Bin übrigens da drin und will es auch bleiben da ich davon ausgehe, dass die Allianz/DIT eins ihrer Dickschiffe nicht leiden lässt sondern die Sache intern regelt – hoffentlich. Das Teil ist – auch in den Augen der Masse der Privatanleger – etwas anderes als ein Fonds wo schon „ABS“ draufsteht, eine mögliche Schieflage also quasi per Etikett „legitimiert“ werden kann.
      ….. denke ich zumindest.

      Gruß k-9
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 16:07:28
      Beitrag Nr. 36 ()
      zur INFO:


      Übersicht
      Deutsche-Bank-Tochter stellt klar: Der DWS ABS Fund bleibt offen
      10.08.2007

      Offenbar als Reaktion auf verschiedene Medienberichte stellt die Fondstochter der Deutschen Bank klar: „Der DWS ABS Fund ist offen.“ Ausschlaggebend hierfür sei die gute Bonität der Papiere im Fonds, heißt es in einer Mitteilung der Gesellschaft. Die DWS komme mit diesem Schritt dem Wunsch der Anleger nach. Den Anlegern des Fonds, überwiegend institutionellen Kunden, sei das Risiko eines liquiditätsbedingten Preisrückgangs vor dem Hintergrund einer extremen Marktlage wie der aktuellen bewusst. Viel wichtiger für den Anleger schätzt das Management die Liquidität des Fonds und damit die Freiheit ein, über einen möglichen Verkauf des Fonds – wenn auch gegebenenfalls mit Abschlägen – selbst zu entscheiden.

      Wie andere ABS-Fonds auch hatte der DWS ABS Fund in den vergangenen Tagen Rückflüsse zu verzeichnen. Das Fondsvolumen des DWS-Fonds beträgt aktuell 2,1 Milliarden Euro (Stand 9. August 2007) nach 3 Milliarden Euro Ende Juli 2007. Die Verunsicherung über die US-Hypothekenkreditkrise habe zu einem Rückgang der Liquidität auch in diesem Markt geführt, teilt die Gesellschaft mit. Selbst für ABS, deren Verbriefungen keine US subprime Hypothekenkredite zugrunde liegen, würden zunehmend die Marktpreise zurückgenommen.

      Die Bonität der Papiere im DWS ABS Fund sei hoch (Durchschnittsrating AA -, 100 Prozent Investmentgrade), und der Fonds sei nicht in US-Subprime-Hypothekenkreditverbriefungen investiert. „Mit einem ausgewogenen ABS Portfolio wie diesem sollten Anleger mittelfristig eine attraktive Rendite erzielen“, glauben die DWS-Strategen.

      DWS Geldmarkfonds nicht betroffen

      Die Geldmarktfondsfonds der DWS sind von der aktuellen Liquiditätskrise nicht betroffen. „Die Geldmarktfonds der DWS enthalten keinerlei Bestände in US-Hypothekenanleihen mit Subprime-Status“, heißt es in der Meldung weiter.

      Der Anteil von ABS an den Geldmarktfonds der DWS liege durchschnittlich bei 15,6 Prozent, davon über 99 Prozent mit einem Rating von AAA, also den qualitativ hochwertigsten und liquidesten Papieren am Markt. Die DWS überprüfe jedes dieser Papiere unabhängig vom Ergebnis der Rating-Agenturen mit einem eigenen definierten Analyseprozess. Die gute Bonität, kurze Restlaufzeiten und die breite Diversifizierung über verschiedene Emittenten und Assetklassen würden eine hohe Liquidität der Fonds gewährleisten. (hh)
      Quelle: FONDS professionel


      Gruß k-9
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 17:36:51
      Beitrag Nr. 37 ()
      Diese Pressemitteilung faellt unter die Rubrik professionelles Krisenmanagement.

      Tatsache ist folgende beim DWS ABS Fund:

      Datum Kurs Zwischengewinn
      09.08.2007 99,76 EUR 5,13 EUR
      08.08.2007 102,47 EUR 2,36 EUR
      07.08.2007 102,48 EUR 2,35 EUR
      06.08.2007 102,47 EUR 2,35 EUR
      03.08.2007 102,48 EUR 2,34 EUR
      02.08.2007 102,47 EUR 2,34 EUR
      01.08.2007 102,43 EUR 2,30 EUR

      Auf den Kurs heute abend bin ich gespannt.
      Der Kurs sinkt schon und wird weiter sinken, je mehr Kredite bei Fälligkeit nicht einholbar sind!

      Mit dem liquiden Mitteln werden hoeher verzinsliche neue Papiere gekauft, die im Kurs gefallen sind und weiter fallen, aber den Zwischengewinn hochtreiben.

      Man zahlt also auf diesen Gewinn noch ZaST und u.U. mehr, je nach Grenzsteuersatz. Das ganze ist weltweite Geldvernichtung im Stile einer Salami-Taktik.

      Man sollte die Bedeutung der folgenden Bloomberg-Meldung mal genau zu Ende denken:

      Aug. 10 (Bloomberg) -- The Federal Reserve added $19 billion in temporary funds to the banking system through the purchase of mortgage-backed securities to help meet demand for cash amid a rout in bonds backed by home loans to riskier borrowers.

      Die FED kauft die wertlosen MBS auf, ihr bleibt nichts anderes übrig, als die Schulden der Immobilieninvestoren zu monetarisieren, d. h. nochmals die selbe Summe an Banknoten auszugeben, für Haeuser in den USA, die auf unbestimmte Zeit keiner abbezahlen wird. Dem guten Geld des Gläubigers wird schlechtes inflationstreibendes Geld der FED hinterhergeworfen.
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 18:36:07
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.115.836 von KILLminusNEUN am 10.08.07 15:50:27"Die einzig wirklich sichere Alternative ist in der Tat Tages- oder Festgeld"

      Das stimmt nur solange, wie die Bank, die das Tages- oder Festgeldangebot macht, keine Probleme bekommt... wenn die Bank Probleme bekommt, kann man zuerst auf eine Rettungsaktion hoffen (wie bei der IKB) und dann auf den Einlagensicherungsfonds...

      Für mich ist die einzige wirkliche sichere Alternative kurzlaufende Bundesanleihen, Bundesschatzbriefe usw. vom Bund (Deutscher Staat). Allerdings habe ich als Privatanleger das Problem der hohen Gebühren, wenn ich sie über die Börse kaufe... oder der geringen Liquidität, weil ich sie nicht wie Geldmarktfonds täglich ohne Gebühren verkaufen kann...
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 19:41:56
      Beitrag Nr. 39 ()
      @TWC zur Information:

      Quelle: www.bankenverband.de

      (1) Freiwillige Einlagensicherung:

      Der Einlagensicherungsfonds schützt die Guthaben von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen und öffentlichen Stellen und zwar Sicht, Termin-, Spareinlagen und auf den Namen lautende Sparbriefe.

      Die Sicherungsgrenze entspricht 30 Prozent des maßgeblich haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank. Sofern die gesamten Einlagen eines Kunden nicht über dieser Grenze liegen, sind sie vollständig gesichert.

      Im konkreten Beispiel bedeutet dies, dass bei einer Sicherungsgrenze von zehn Millionen Euro alle Kunden, deren Einlagen zehn Millionen Euro nicht übersteigen, vollständig geschützt sind. Auch wenn mehrere Kunden Einlagen in Höhe von jeweils neun Millionen Euro haben, sind sie vollständig abgesichert.

      Aufgrund der Höhe des vorgeschriebenen haftenden Mindesteigenkapitals einer Bank ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein normaler Privatanleger hiervon betroffen ist. Die Bank muss den Kunden informieren, wenn sie aus dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds aussteigt.

      @TWC, richtig:
      eine Abwicklung über den Einlagensicherungsfonds im worst case dauert sicher einige Zeit. In dieser Zeit ist das Geld wohl nicht verfügbar und erbringt auch keine Zinsen. Wie das abgewickelt, weiss ich nicht und habe auch keine Recherche gemacht. Die letzte Pleite war die der Privatbank Reithinger.


      Folgendes noch, das gerne durcheinander gebracht wird:

      (2) Der gesetzliche Einlagenschutz reicht nur bis 20.000 EUR und maximal 90%.

      Über dieses gesetzliche Maß hinaus erstreckt sich die sog. freiwillige Einlagensicherung: Die meisten privaten Banken nehmen daran teil. Daher sind die Spargelder quasi sicher.

      Bundeswertpapiere kann man von der www.deutsche-finanzagentur.de kostenlos erwerben und dort verwalten lassen. Diese ist die Nachfolgeorganisation der Bundesvermoegensverwaltung.
      Manche Direktbanken bieten meines Wissens auch den kostenlosen Erwerb und die Verwaltung von diesen Papieren an. Wenn die Boerse geschlossen wird (11. Sept. 2001), dann kann man auch diese Papiere nicht mehr zu Geld machen.
      Avatar
      schrieb am 10.08.07 21:37:48
      Beitrag Nr. 40 ()
      Der Grund für die Schnellen Zinstender der EZB ist wohl die Tatsache, dass die Banken untereinander sich kein Geld mehr ausleihen wollen (der Interbankenhandel kam zum Erliegen, Libor-Sätze zu hoch). Bankguthaben einer Geschäftsbank bei einer anderen Bank sind nämlich nicht durch den Einlagensicherungsfonds geschützt. Am Montag wird man sehen, ob die Banken ihre Probleme überhaupt noch untereinander regeln koennen.

      Lesenswert hierzu file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/Dieter/Lokale%20Einstellungen/Temporary%20Internet%20Files/Content.IE5/TNBBHDGE/Bankiers%20berichten%20vom%20Aussetzen%20aller%20zwischenbanklichen%20Gesch%C3%A4fte%20in%20der%20deutschen%20Bankenkrise%20%20B%C3%BCrgerrechtsbewegung%20Solidarit%C3%A4t.htm


      Der heutige Notfalltender über 60 Mrd EUR wurde wie folgt abgewickelt.

      Zuteilung
      Liquiditaetsbereitstellung ueber Offenmarktkredite (Betraege in Mio. Euro)
      Refinanzierungsoperation (Sonstige), Tender-ID: 20070053
      Durchfuehrung: Schnelltender (Zinstender, amerikanisches Zuteilungsverf.)
      Gebotsfrist: 10.08.2007, 10:50 Uhr, Zuteilungstag: 10.08.2007
      Valutierungstag: 10.08.2007, Verfalltag: 13.08.2007, Laufzeit: 3 Tag(e)
      Mindestbietungssatz: 4,00 %, Mindestzuteilungsbetrag: -
      Mindestbietungsbetrag: 1,00, Hoechstbietungsbetrag: -
      Beabsichtigtes Zuteilungsvolumen: -
      Gesamtes Bietungsvolumen: 110.035, Anzahl der Bieter: 62
      Gesamter Zuteilungsbetrag: 61.050, Repartierungsquote: 100,0000 %
      Akzeptierter marginaler Zuteilungssatz: 4,05 %
      Gewogener Durchschnittssatz d. Zuteilung: 4,08 %
      Bietungsspanne 4,00 % - 4,15 %
      Avatar
      schrieb am 11.08.07 08:40:23
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hier eine konkrete Darstellung, wie die Wertpapiere, die in abwertungsverdächtige Immobilienkredite investieren, fabriziert werden.
      Zweckgesellschaften (Conduits), die von Banken gegründet werden, investieren (z.B.„Rhineland Funding“ der in eine schwere Schieflage geratenen IKB Deutsche Industriebank oder Ormond Quay der SachsenLB) in langfristige Kreditanlagen und refinanzieren diese durch kurzfristige Anleihen („Commercial Papers“), die von Investmentfonds aufgekauft werden. Im Juni dieses Jahres bestanden laut FAZ 82 Prozent des Portfolios der Ormond Quay aus Immobilienkrediten.



      Im übrigen, die DWS hat den Rücknahmepreis für den DWS ABS noch nicht errechnet. Bisher gab\'s diesen immer schon tagesaktuell am Abend. Also am Montag wird nochmals nachgerechnet.
      Avatar
      schrieb am 11.08.07 11:20:27
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.120.290 von thallo am 10.08.07 19:41:56Freiwillige Einlagensicherung: Der Einlagensicherungsfonds schützt die Guthaben von Privatpersonen... Die Sicherungsgrenze entspricht 30 Prozent des maßgeblich haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank.

      Der Schutz wirkt aber nur solange, wie der Einlagensicherungsfonds ausreichende Mittel hat. Wenn eine sehr schwere Krise z.b. die Deutsche Bank oder mehrere große deutsche Banken in einem Dominoeffekt zahlungsunfähig macht - dann vermute ich mal - werden die Mittel des Einlagensicherungsfonds nicht ausreichen. Und dann ist es eine politische Entscheidung, ob die Zentralbank oder der Staat einspringt.

      Ich spreche hier von einer Krise, die es in dieser Form seit der Weltwirtschaftskrise 1929-1933 nicht gegeben hat und die so höchstwahrscheinlich nicht eintreten wird...
      Avatar
      schrieb am 11.08.07 13:36:29
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.123.775 von TWC am 11.08.07 11:20:27Wie sieht es mit dem hier aus ? Fortis Money Short Term Euro (t)( FR0007029996) Hat bislang nichts verloren. Ist der sicher ????
      Avatar
      schrieb am 11.08.07 14:37:42
      Beitrag Nr. 44 ()
      dieser Fortis Fonds scheint nur für Institutionelle aufgelegt und unterliegt daher anderen Regeln. Man findet keine Angaben zum Portfolio. Hier die verfügbaren Infos.

      http://www.sicavonline.fr/index.cfm?action=fiche&code=000000…

      Bei Morningstar ebenfalls nichts zum Portfolio.
      Fast keine Managementgebühr - 0,03% - und trotzdem flacht die Kurve zuletzt etwas ab. Ich schaetze, da sind Anleihen mit kurzer Restlaufzeit drin.



      Rote Kurve = Fonds
      Schwarze Kurve = Citi 1 M Euro Dep
      Avatar
      schrieb am 11.08.07 17:06:36
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hier die Liste der 16 reinrassigen ABS/MBS-Fonds mit einem Volumen von mehr als 200 Millionen Euro. Für jeden Fonds gibt es oft mehrere Tranchen (für Instis, ausschüttend, thesaurierend, no-load). Das Volumen fasst alle Tranchen zusammen. Informationen bei INFOS.com gefunden, Stand 31.7.07. 41 Fonds der Kategorie "asset backed securities" sind da zu finden.

      Bitte bedenkt, liebe Anleger, dass viele ABS-Papiere auch in anderen Anleihen- /Geldmarktfonds vor sich hin schlummern und sich nach der jeweiligen Restlaufzeit still und leise in Luft aufloesen koennen. Dies wird dann von unseren Finanzakrobaten als ein "segensreiches" kontrolliertes soft landing des kurz vor dem Platzen stehenden Kredit-Ballons dargestellt, womit ein Platzen der Kredit-Bubble und noch groesserer Schaden wieder mal verhindert werden konnte.


      _______________________________________________Volumen x 1 Mio EUR
      LU0177859823 DWS ABS Fund_____________________________________3148
      FR0010286195 NATIXIS ABS Plus R_______________________________2235
      LU0206725011 Parvest Dynamic ABS Classic Cap__________________1517
      LU0194338389 AXA IM FIIS US Libor Plus (Hedged) EUR A__________898
      LU0170294283 Dexia Bonds Mortgages CLASSIC C___________________733
      LU0194337654 AXA IM FIIS US Libor Plus USD A Cap_______________680
      LU0189697427 Julius Baer ABS Fund CHF B________________________643
      AT0000648589 Oppenheim Asset Backed Securities Fonds___________606
      LU0189451189 Julius Baer ABS Fund EUR A________________________549
      DE0007957276 cominvest ABS-Cofonds_____________________________430
      IE00B00GCV28 W&W Asset-backed Securities Fund B________________428
      LU0154844541 Goldman Sachs US Mortgage Backed Securities A_____416
      LU0197575797 SGAM Fund Bonds Europe Asset Backed Securities A__329
      AT0000700786 ESPA Bond Mortgage T______________________________303
      LU0146902399 SGAM Fund Bonds US Mortgage Backed Securities A___231
      LU0208123629 WestLB Mellon Compass Fund ABS Fund A_____________200
      Avatar
      schrieb am 11.08.07 21:05:31
      Beitrag Nr. 46 ()
      Reuters und die Neue Züricher Zeitung melden heute nachmittag,
      dass die Belastungen durch sub-prime-Kredite groesser sind als zunächst geschätzt.

      IKB__________7800 Mio EUR
      SachsenLB__13000
      Citigroup______500
      Postbank______600

      Ein weiterer Hypothekenfinanzierer "HomeBanc" stellte bei einem Gericht in Delaware einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts.

      Hier sind zwei Links mit vielen aktuellen Informationen zur Hedge-Fonds- und Hypothekenbanken-Krise.

      # Seit November 2006 sind 115 Hypotheken-Institute gescheitert. http://ml-implode.com/
      # Seit Mitte 2007 sind 11 Hedge Funds gescheitert. http://hf-implode.com/

      Etliche Hedge Fonds sind praktisch Pleite, daher sperren solche Fonds momentan die Auszahlungen an die Investoren. Wenn Hedge-Fonds Margin Calls von den Geschäftsbanken erhalten, die ihnen für ihre Hebelgeschäfte oft das vielfache des eingelegten Investoren-Kapitals geliehen haben, dann muessen die Hedgefonds gerade die liquidesten Positionen oft unter Verlusten zwangsliquidieren. Gerade jene Assets geben dann an den Boersen nach, die noch fundamental gut bewertet sind.

      @TWC

      Ich stimme Dir zu:
      bei einer groesseren Krise sind auch Sichteinlagen gefährdet. Die Geschäftsbanken sorgen zunächst für ihre eigene Liquidität (z.B. Fondsschliessung, da sie sonst die Wertpapiere in ihre eigenen Buecher übernehmen muessten) und koennen im Extremfall aus dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds austreten.

      Wenn die grossen Geschäftsbanken in naechster Zeit die EZB immer wieder um Liquidität ersuchen und sich wegen "Vertrauensverlust" gegenseitig nichts mehr ausleihen, dann sollten wir im privaten Bereich ebenfalls Eigenvorsorge und Vorkehrungen treffen, z.B. Geld abheben und zu Hause oder in Schliessfaechern lagern. Wir sind doch schliesslich die Bank.
      Oder wie hiess es mal in einer Werbung:
      Werden Sie Ihr eigener Bankdirektor!
      Avatar
      schrieb am 12.08.07 00:41:36
      Beitrag Nr. 47 ()
      Wenn die grossen Geschäftsbanken in naechster Zeit die EZB immer wieder um Liquidität ersuchen und sich wegen "Vertrauensverlust" gegenseitig nichts mehr ausleihen, dann sollten wir im privaten Bereich ebenfalls Eigenvorsorge und Vorkehrungen treffen, z.B. Geld abheben und zu Hause oder in Schliessfaechern lagern.

      Leute...bitte...machts mal halblang. Es kann heutzutage überhaupt nicht mehr zu einer allgemeinen Bankenkrise kommen. Einzelne Institute, ja. Aber vor einer allgemeinen Krise, die mehrere Banken gleichzeitig betrifft ist die Notenbank vor. Vergesst bitte nicht...die drucken das Geld. ;) So dumm, Institute reihenweise platzen zu lassen, war man in den 1930er Jahren. Auch Volkswirte lernen dazu.

      Anfangen Geld daheim zu horten, ist bestimmt nicht die richtige Antwort. Eher sollte man darauf achten, einen Teil seines Hab und Guts in nicht-nominellen Anlagen zu haben.
      Avatar
      schrieb am 12.08.07 10:54:11
      Beitrag Nr. 48 ()
      @Pfandbrief
      Ganz Deiner Meinung: nominelle Anlagen sind ebenso wie Geldmarktfonds keine Dauerloesung, um sich die Kaufkraft auf mittlere und laengere Sicht zu erhalten. Es ist sogar zur Zeit davon auszugehen, dass nach Wertberichtigungen, Managementkosten, Steuern und Inflation der persoenliche Zugewinn der meisten Geldmarktfondsanleger trotz des 4% Diskontsatzes der EZB bei unter Null liegt.

      Damit wären wir wieder bei dem eigentlichen Dilemma, wie ich meine: gibt es zur Zeit ueberhaupt noch Wertpapier-Anlagen, die eine reale Rendite bzw. den Inflationsausgleich bei minimalem Risiko erwirtschaften?

      Bei 3.5% Tagesgeldzins, einem 28,8%igen Steuerabschlag (Annahme, dass die Reform ab 1.1.09 steuerneutral ist, Soli und Kirchensteuer eingerechnet) und einer Konsumenteninflation von 2% kaeme man auf einen Realzins von 0,5%. Mit vielen Geldmarktfonds wird man meines Erachtens in den nächsten Monaten nicht mehr auf eine reale Rendite kommen.

      Alternativen:
      Offene Immobilienfonds, zur Zeit ja, aber wie lange?
      Kurzlaufende Staatsanleihen (Finanzierungsschätze, direkt gekauft und ohne Kosten verwahrt) ja

      Sachwertanlagen (Aktien)
      da bin ich auf absehbare Zeit und mittelfristig sehr skeptisch!

      Das Geschehen an den Kreditmärkten signalisiert nach meiner Einschaetzung ein ganz abruptes Ende der Kreditausweitung. Fällige Tilgungen bleiben aus, Kredite an die Hedgefonds und MBS/ ABS-Papiere in den Büchern der Banken werden abgeschrieben.
      Die Liquiditätsspritzen der Zentralbanken weltweit wirken aber nur einen Bankarbeitstag lang. Damit versucht man nur Bedenkzeit zu gewinnen.
      Ohne Senkung des Mindestreservesatzes und des Diskontsatzes wird man die akut gewordenen strukturellen Bankenprobleme nicht in den Griff bekommen. Je laenger man damit wartet, um so mehr werden die Preise auch für Sachwerte sinken.

      Es scheint aber auch dann fraglich, ob mit niedrigeren Zinsen die Wirtschaft am Laufen gehalten werden kann. Die Kreditinflation geht in eine Kreditdeflation über und dies bedeutet eben nichts Gutes für Sachwertanlagen und Unternehmensinvestitionen.

      Wer sich vor 2 bis 3 Jahren in den USA kein Haus wirtschaftlich leisten konnte, wird dies in den nächsten Jahren um so weniger koennen. Und eine neue Klientel, die das in den USA könnte, sehe ich noch nicht heranwachsen. Darauf zu spekulieren, dass irgenwann mal ein 100%iger Wertzuwachs der Immobilie das geliehene Eigenkapital tilgt, kann einfach nicht gut enden.
      Avatar
      schrieb am 12.08.07 13:08:55
      Beitrag Nr. 49 ()
      Also ich sag mal...wer Risiko minimieren will, sollte überlegen sich so etwas wie WKN 103050 zu kaufen. Es ist richtig, auch da bleibt nach Steuern wenig bis gar nichts übrig. Das Risiko, dass die Zinsen in Zukunft wegen diverser Liquiditätskrisen nicht in ausreichendem Maße steigen um die heraufkommende Inflation zu unterdrücken, ist damit ausgeschaltet.
      Avatar
      schrieb am 15.08.07 11:12:22
      Beitrag Nr. 50 ()
      BOSTON (Reuters) - For hedge funds, August 15 may be D-Day, when investors rattled by heavy losses demand their money back from big and small portfolios alike.
      To pull out at the end of the third quarter (Sept 30), investors will have to notify their managers by August 15…
      Avatar
      schrieb am 15.08.07 21:41:34
      Beitrag Nr. 51 ()
      Meiner Meinung nach ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Geldmarktfonds marktgerechte Rücknahmepreise nicht mehr ermitteln koennen. Die Investorengelder werden dann eingefroren.
      Wenn Kreditlinien für Hedgefonds und Hypothekenbroker durch die Grossbanken gekappt werden, ist der Markt für Commercial papers am Ende.

      Commercial Papers sind Schuldscheine mit kurzen Laufzeiten von wenigen Wochen bis zu einem Jahr. Viele Unternehmen geben sie heraus, um ihren kurzfristigen Finanzbedarf zu decken.

      Der amerikanische Commercial-Paper-Markt hat nach Angaben der New York Times ein Gesamtvolumen von 2,2 Billionen Dollar. Davon seien 1,2 Billionen durch Hypothekenkredite, Kreditkarten-Forderungen, Autokredite und andere Anleihen gesichert. Käufer dieser Titel seien Pensionskassen, Versicherungen, Hedge-Fonds und Geldmarkt-Fonds.

      Das Volumen der amerikanischen Geldmarktfonds ist in der vergangenen Woche per Mittwoch kräftig gestiegen. Wie der US-Fondsverband Investment Company Institute (ICI) mitteilte, erhöhte sich das verwaltete Vermögen um 49,28 Milliarden US-Dollar auf nun 2,657 Billionen US-Dollar.

      Somit scheint ein bedeutender Teil der Geldmarktanlagen sich auf Problemkredite zu beziehen. Die Party geht zu Ende. Wer die Zeche bezahlt, steht im Augenblick noch nicht fest.

      Aug. 15 (Bloomberg) -- The risk of owning corporate bonds rose after a Merrill Lynch & Co. analyst said Countrywide Financial Corp., the biggest U.S. mortgage lender, may have to file for bankruptcy.

      Credit-default swaps on Countrywide widened after Merrill Lynch analyst Kenneth Bruce raised the possibility that a loss of access to short-term loan markets could force Countrywide into bankruptcy.

      Deutsche Bank AG and Barclays Plc and other banks refused to provide emergency loans for 17 Canadian finance companies managing funds of C$27 billion ($25.3 billion) after the firms failed to sell asset-backed commercial paper to repay maturing debt. The Canadian issuers may default if they can't raise the money elsewhere.
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 14:34:25
      Beitrag Nr. 52 ()
      „Um zu untermauern, dass der FT Liquima, ein Geldmarktfonds der Investmentgesellschaft Frankfurt-Trust, von den aktuellen Marktturbulenzen nicht betroffen ist, stattet die BHF-BANK den Fonds ihrer Tochtergesellschaft ab sofort mit einer Performance-Garantie aus“, heißt es in einer Erklärung. Diese Garantie orientiere sich am Interbanken-Tagesgeldsatz EONIA. Die Verzinsung des Fonds betrage ab sofort mindestens EONIA plus zehn Basispunkte. „Dies würde einer Mindestverzinsung zum Schlusskurs vom Freitag, dem 10. August 2007, in Höhe von 4,24 Prozent p.a. entsprechen“, schreibt die BHF-Bank.

      Der FT Liquima ist laut Firmen-Webpage ein Geldmarktfonds mit ABS-Beimischung! Meiner Meinung nach ein symbolischer Akt von FT, wobei es bei diesem Fonds nur um einen relativ kleinen Betrag geht und von anderen groesseren Problemen ablenken soll. Bei den 10 groessten Positionen taucht tatsächlich schon an zweiter Stelle eine mortgage-Position auf.

      Größte Positionen (31.07.2007)
      Volumen 31.7.2007 : 273 MIO
      http://fww.biz/ft/DE0009849893_fondsportrait.pdf

      Was Garantien im Ernstfall bedeuten, muss jeder selbst wissen.
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 15:02:31
      Beitrag Nr. 53 ()
      thallo, bleib jetzt mal cool. Alles in einen Topf schmeissen ist nicht sinnvoll. Die meisten Geldmarktfonds sind in der Tat nicht betroffen, und werden auch nicht betroffen sein, falls sich das noch ausweitet.

      Meiner Meinung hat man sich jetzt bereits selektiv nach Chancen umzusehen...
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 16:34:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      Die BHF-Pressemitteilung stammte sicher aus der Marketing-Abteilung. Diese fand ich einfach genial cool. Wenn man weiter recherchiert, dann stoesst man auf folgende "Informationen" bei www.frankfurt-trust.de

      FT Liquima ab sofort mit Performance-Garantie

      "Um die Stabilität und Attraktivität des Fonds zu unterstreichen, wird der FT Liquima ab sofort von unserer Muttergesellschaft, der BHF-BANK, mit einer Performance-Garantie ausgestattet. Die Verzinsung des Fonds beträgt ab sofort mindestens EONIA plus 10 Basispunkte. Dies würde einer Mindestverzinsung zum Schlusskurs vom Freitag, dem 10. August 2007, in Höhe von 4,24 Prozent p.a. entsprechen. Was heißt das?

      (1) Kunden, die bereits im FT Liquima investiert sind, müssen nichts unternehmen. Sie nutzen alle Vorteile einer Geldmarktfondsanlage: Jederzeitige Verfügbarkeit der Mittel bei attraktiver Verzinsung, und das ab jetzt sogar mit Performance-Garantie.

      (2) Was ist mit Neuanlagen? Um einen Missbrauch dieser Zusage zu vermeiden, können Aufträge für neue Anlagen im FT Liquima zur Zeit nicht angenommen werden."

      Wenn der Kurs sinkt, werden dann die 4,24% für Altkunden entsprechend erhöht, so dass man bei Rückgabe immer tagesgenau auf 4,24% Rendite kommt? An anderer Stelle im Internet habe ich gelesen, dass diese Zusage an Altkunden nur bis Ende September gilt.

      Bei so viel Klärungsbedarf kann ich nur sagen, Finger weg.

      @pfandbrief, vielleicht sollte mal sich so langsam nach einem Put auf die BHF-Bank umschauen. Das überlasse ich jedoch lieber den Profis und Hedgefondsmanagern.
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 19:21:43
      Beitrag Nr. 55 ()
      Alle Verlautbarungen der Fondsgesellschaften und der Banken deuten darauf hin, dass die Anleger massenhaft ihr Geld abziehen. Da die Geldmarktpapiere nur sehr kurz laufen und ständig erneuert werden müssen, aber keine Liquidität angeboten wird, beginnt ein Strudel von Verkäufen, der die Kurse - wie momentan im Gange - immer schneller sinken lässt. So wie ich es sehe, werden die Fond-Rückgaben im wesentlichen von den Notenbanken durch ihre Schnelltender finanziert.

      Aus www.finanztreff.de/ftreff/news,id,27302583,sektion,ftd.html:
      "Derzeit im Fokus stehen Asset Backed Commercial Papers (ABCP). Das sind kurzfristige Wertpapiere, die mit einem Pool an Forderungen oder Konsumentenkrediten besichert sind und laufend erneuert werden müssen. Mit einem Volumen von 1200 Mrd. $ ist der ABCP-Markt laut der Investmentbank Lehman Brothers das größte Einzelsegment des sehr wichtigen 2200 Mrd. $ großen Marktes für kurzfristige Wertpapiere. Diese Maschinerie gerät ins Stocken, was dazu führt, dass die Banken einspringen müssen."
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 19:59:58
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Aktienfee
      So sehe ich es auch. Die Geldinfusionen in den Bankenkreislauf halten den Geldstrom gerade noch soweit im Fluss, dass die Banken durch Verkauf von Eigenpositionen die Fondsrückgaben abwickeln koennen. Es ist schlichtweg ein Desaster, dass langlaufende Projekte wie Immobilieninvestitionen und Firmenübernahmen letztendlich mit kurzlaufenden Papieren finanziert wurden. Die Niedrigzinspolitik der FED (billigstes kurzfristiges Geld) hat diese Fehlentwicklung über Jahre gefördert.

      Man stelle sich vor:
      In den USA existieren 2000 Geldmarktfonds, die einen Gesamtwert von 2,3 Billionen US-Dollar besitzen. Zum Vergleich: Alle US-Investment-Fonds zusammen halten ein Vermögen von knapp 10 Billionen US-Dollar. 23% aller US Gelder sind im Geldmarktbereich investiert!

      Der groesste Hypothekenfinanzierer des US Countrywide musste heute 40 Banken 'anpumpen', um eine Kreditlinie von insgesamt 10,5 Mrd USD zusammen zu bekommen. Dies ist die letzte Chance für Countrywide.
      Für mich ist dies wie eine Art Schnellballsystem, das nicht mehr funktioniert.
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 20:16:08
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.191.720 von thallo am 16.08.07 19:59:58Bitte...das stimmt doch nicht...Countrywide hat eine bestehende Kreditlinie ausgenutzt....

      Ich habe gegen einen Zusammenbruch von Countrywide durch das Shorten von Putoptionen gewettet. Die haben eine implizite Vola von 400 % u.dgl. Das ist ganz spannend und wir werden mal sehen was das bringt.
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 20:21:20
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.190.812 von Aktienfee am 16.08.07 19:21:43"So wie ich es sehe, werden die Fond-Rückgaben im wesentlichen von den Notenbanken durch ihre Schnelltender finanziert."

      hier sieht man die Tenderverfahren der EZB:
      http://www.bundesbank.de/download/presse/publikationen/REFD.…

      der zugeteilte Betrag des Hauptrefinanzierungsgeschäfte ist nicht so viel höher als beim letzten Mal (310 statt 292,5 Mrd).

      Die Schnelltender der letzten Tage sind zurückgezahlt...
      siehe "Other Operations" mit Maturity Date 15-8-2007 bei http://www.ecb.de/mopo/implement/omo/html/index.en.html

      Insbesondere die Schnelltender konnten also nicht dazu verwendet werden, dauerhaft (über mehr als 1 Arbeitstag) die Fondsrückgaben zu finanzieren, da sie nach 1 Tag oder nach dem entsprechenden Wochenende zurückgezahlt worden sind und durch kleinere oder keinen Schnelltender mehr ersetzt worden sind.
      Avatar
      schrieb am 16.08.07 23:11:21
      Beitrag Nr. 59 ()
      @TWC
      Sehr wohl wurden die Schnelltender dazu verwendet, die Fondseinlösungen zu finanzieren (sonst hätte es sofort jede Menge Fondsschließungen gegeben) - natürlich nur die unmittelbare Valutierung und nicht dauerhaft, das wäre ja auch gar nicht erlaubt. Auch dürfen die revolvierenden Schnelltender über mehrere Tage natürlich nicht akkumuliert betrachtet werden, ein Teil ist sicherlich als Prolongationen anzusehen. Aber um die Tagesfälligkeit der Rückzahlungen zu ermöglichen waren m.E. die Schnelltender notwendig.
      S. auch http://www.ftd.de/boersen_maerkte/marktberichte/239916.html?…
      Zitat daraus: ""Das Risiko besteht, dass die Käufer von kurzfristigen Geldmarktpapieren, die ohnehin schon nervös sind, sich weigern, nun auch andere Vehikel zu finanzieren. ... Im schlimmsten Fall würden dann immer mehr Banken gezwungen sein, ähnlich wie im Fall der IKB, Liquidität bereitzustellen und die Vermögenswerte dieser Fonds in die eigene Bilanz zu nehmen", so Creditsight-Analyst Christian Stracke. Das Problem: Zum einen müssen Banken Liquidität selbst erst einmal beschaffen, was zuletzt nur mithilfe der Zentralbanken gelang."
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 14:41:28
      Beitrag Nr. 60 ()
      @TWC
      Was wirklich abläuft, wissen wir nicht. Die Schnelltender werden sicher nach einem Bankenarbeitstag zurückbezahlt. Die Geschäftsbanken stellen ja keine Sicherheiten. Zentralbanken koennen aber auch Wertpapiere in 'Pension' nehmen und dafür Cash ausleihen. Die FED hat wohl schon MBS-Papers in Pension genommen.
      Auch wenn heute auf den Titelseiten ein 'Beben an den Weltboersen' vermeldet wird, ist die Besorgnis unter den Fondsparern und deren Beratern meiner Meinung nach immer noch sehr gering. Es wird zwar schon von Panik gesprochen, doch ich denke eher, man moechte Leute jetzt zum einsteigen bewegen.

      Die Bestände an Asset Backed Securities in den USA und weltweit sind gewaltig. Allein 340 Mrd USD an MBS ausserhalb der USA.
      http://www.be24.at/media/BElogs/Medias/photo/3838/scalex/600

      MBS und ähnliche Papiere wurden quasi wie risikoloses Festgeld über den Globus ausgebreitet. Es drängt sich mir immer mehr der Eindruck auf, dass hier eine weltweite Allianz aus Rating-Agenturen, US-Hypothekenbanken, Hedgefonds und Geschäftsbanken Risiken weiterverkauft hat, die diese Profis nie im Leben zu diesen Zinssätzen selber tragen würden.

      Das grösste Bankhaus der Branche steht nun auf der Kippe: Countrywide Financial mit 55 000 Mitarbeitern. Das Kreditinstitut kann meiner Meinung nach nur durch eine Übernahme durch ein Bankenkonsortium gerettet werden, das bereits 11.5 Mrd USD
      als Notfallkredit ohne Sicherheiten bereitgestellt hat bzw. bereits seine Anzahlung geleistet hat.
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 17:46:53
      Beitrag Nr. 61 ()
      FED-Zinsentscheidung laesst das Kernproblem klar sichtbar werden:

      ''Die Fed wird ein breites Spektrum von Sicherheiten (Wertpapieren) für 'Pensionsgeschäfte' akzeptieren, darunter auch Hypotheken und verwandte Wertpapiere.''
      Wenn also Asset-Backed-Securities von der Fed als Sicherheiten und dann noch zum gesenkten Diskont-Satz akzeptiert werden, wäre das Liquiditätsproblem vorläufig gelöst. Damit ist die gesamte Liquiditätskette wieder sichergestellt, da Fonds-Gesellschaften über Ihre Mütter die ABS-Positionen einfach bei der Fed abladen.

      Alles klar: die notleidenden mehrfach gehebelten Kreditpapiere werden von den Grossbanken entweder beim dummen Privatanleger oder bei der FED abgeladen. Was von der Zeche dann offenbleibt, muss der Steuerzahler uebernehmen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.07 16:27:35
      Beitrag Nr. 62 ()
      Der US Geldmarktfondsmanager Sentinel hat am Wochenende Gläubigerschutz beantragt. 200 Kreditgeber mit Forderungen von 1,6 Milliarden Dollar sind damit betroffen.
      Dies reduziert selbstverständlich die Liquidität der Gläubiger.

      Ein Pool der Sparkassen-Finanzgruppe räumte der SachsenLB heute am Samstag eine Kreditlinie von 17,3 Mrd. Euro ein, damit diese ihren Verpflichtungen aus einem US-Fonds nachkommen kann.

      Wozu die 17.3 Mrd Euro genau benötigt werden, wird in keiner Mitteilung für den Laien nachvollziehbar dargestellt. Das Jahresergebnis der SachsenLB wird damit belastet und die Steuereinnahmen für die öffentliche Hand schrumpfen.

      Die Schwierigkeiten der Hypotheken-Finanzierer komme erst allmählich ans Tageslicht. Ich meine, wir stehen am Anfang der Krise und haben die Talsohle noch nicht erreicht. Bis dahin ist Cash fesch.
      http://ml-implode.com/
      Avatar
      schrieb am 20.08.07 20:13:13
      Beitrag Nr. 63 ()
      Zahlreiche Aspekte, die in diesem Threads an vielen Stellen angeschnitten wurden, sind in folgendem lesenswerten Bloomberg-Artikel (in Englisch) ausführlich dargestellt.

      "Subprime Infects $300 Billion of Money Market Funds"

      http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601206&sid=aEUtlgwz…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601206&sid=aEUtlgwz…


      Ich habe mich von allen Geldmarktfonds verabschiedet, auch wenn im neuesten Fondsexpress die Anleger wieder rundum beruhigt werden. Wer von den Anzeigen der Fondsindustrie und den journalistischen Beiträgen der Fondsindustrie lebt, kann ja wohl kaum etwas anderes schreiben.
      http://www.fondsxpress.de/pdf/fondsxpress_33_07.pdf

      Meiner Meinung nach haben die Banken bis hinunter zu kleinsten Filialen auf den Dörfern ihre eigentlichen Aufgaben bereits aufgegeben: Spargelder zu verwalten und längerfristige Kredite Geschäftsleuten und Privatpersonen zu gewähren, deren Bonität und Geschäftsmodell sie selbst geprüft haben und persönlich einschätzen können.

      Die Banken sind zu anonymen Vermarktungsorganisationen mutiert, die undurchsichtige Verbriefungen von Krediten aus der ganzen Welt an sorglose Mikrosparer über ihre Fondsgesellschaften abladen. Damit verdient man offensichtlich weit mehr und mit weit geringerem Risiko.
      Avatar
      schrieb am 23.08.07 19:51:49
      Beitrag Nr. 64 ()
      Panikmache? Vorwarnung? Sensationsjournalismus?

      Sind die liquiden Mittel der Kommunen und Firmen verzockt? Haben unsere Money Manager in der Privatwirtschaft und in Einrichtungen der öffentlichen Hand viel Geld versenkt?

      Ich weiss es nicht. Nur so viel, dass der 52-jährige Stefan Leusder im Vorstand der SachsenLB gehen muss.

      Wolfgang Münchau in der Financial Times Deutschland:

      "Da wir es mit einer nichttrivialen Wahrscheinlichkeit einer systemischen Bankenkrise zu tun haben, sollte man auf keinen Fall sein gesamtes Vermögen auf der Bank halten, etwa in der Form eines Sparbuchs.

      Wenn man sieht, wie sich gerade die öffentlichen Banken in Deutschland im Kreditmarkt verzockt haben, dann kommt man zu dem Schluss, dass das Sparbuch bei der Sparkasse eines der riskantesten Anlageobjekte überhaupt ist.

      Natürlich sind in Deutschland kleine Spareinlagen effektiv versichert. Natürlich springt der Staat in Fällen wie IKB oder Sachsen LB ein. Die Spielräume von Regierungen und Zentralbanken sind zwar nicht gering, aber im Falle einer systemischen Bankenkrise wäre es wahrscheinlich, dass viele Investoren sicher geglaubtes Geld verlieren".
      Avatar
      schrieb am 24.08.07 13:20:29
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.273.050 von thallo am 23.08.07 19:51:49Und was hat das mit Geldmarkt-Fonds zu tun? :rolleyes:

      Fonds-Sondervermögen fallen ja gerade NICHT in die Insolvenzmasse einer Pleitebank. ;)
      Avatar
      schrieb am 24.08.07 16:18:21
      Beitrag Nr. 66 ()
      Auch Geldmarktfonds und im übrigen auch Immobilienfonds halten verzinsliche Bankguthaben bei anderen Banken.

      Das brisante Thema dieses Threads ist Liquiditäts-Management im weitesten Sinne.

      Auch eingezogene Steuern und Abgaben müssen geparkt werden.
      http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/wirtschaft/…
      Und viele Firmen, gerade nach einem IPO, verfügen über hohe Kasse-Bestände, die vielleicht auch nicht mehr das wert sind, was in den Büchern steht. Denn Cash wird u.a. im asset-backed commercial paper market direkt oder indirekt angelegt.
      Avatar
      schrieb am 26.08.07 15:19:25
      Beitrag Nr. 67 ()
      Vielleicht wäre der Eonia Total Return Index ETF (LU0290358497) eine Möglichkeit der Anlage im Geldmarkt ohne ABS-Risiken.
      Wie ist euere Meinung?
      Avatar
      schrieb am 27.08.07 16:02:40
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.280.598 von walker333 am 24.08.07 13:20:29Hallo, folgender Fall:

      DB Platinum IV Dynamic Cash, steueroptimierter Geldmarkähnlicher Fonds.

      Wirbt damit, dass er über SWAP-Kontrakte einen Index nachbildet, welchem zu 50 - 100 % der EONIA Satz zugrunde liegt.

      Wenn man genau schaut, dann besetht jedoch das Anlageziel des Fonds darin, dem Anleger einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des Basiswerts = Index gekoppelt wird.

      Damit wird aus der supersicheren EONIA-Anlage wieder eine ?. Schaut man in den Wertpapierbestand des Dynamic Cash so sieht man vorwiegend in JPY denominierte niedrig verzinsliche Anleihen. Unter den Emittenten dieser Anleihen befinden sich so illustre Namen wie IKB (0,52% 05-12) oder Ldbk Sachsen mit einer Anleihe 0,25% 05-12.

      Nun zur Frage:
      Ein Fonds (DB Platinum IV), der Anleihen anderer Emittenten hält, die Pleite gehen können??? Wie sieht es da mit Sondervermögen aus? Nutzt mich das noch was, wenn die Anleiheschuldner des Fonds-Sondervermögens pleite gehen???

      Wäre für eine konstruktive Antwort dankbar.

      Gruß
      Preacher
      Avatar
      schrieb am 27.08.07 16:14:50
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.304.230 von Preacher am 27.08.07 16:02:40Wenn Emittenten die im Fondsvermögen vertreten sind, pleite gehen, ist es natürlich schlecht. Allerdings ist das Risiko ja gestreut. Ich bitte aber nochmals darum, realistisch zu bleiben. Die SachsenLB geht nicht pleite, und die IKB sehr wahrscheinlich auch nicht, zumindest nicht in einer Weise, die Halter nicht nachrangiger Anleihen tangiert.

      Verstehst Du das Konzept dieses Fonds? Ich nicht, jedenfalls nicht aus Deiner Beschreibung. Wenn Du das Konzept nicht verstehst, solltest Du deswegen nicht kaufen, völlig unabhängig von Emittenten im Fondsvermögen.
      Avatar
      schrieb am 27.08.07 17:18:36
      Beitrag Nr. 70 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.304.400 von Pfandbrief am 27.08.07 16:14:50Hallo und Danke für die beruhigenden Worte.
      Ich gebe zu, dass ich nicht vollständig verstanden habe, wie der Fonds funktioniert. Ich habe das Ergebnis der letzten Monate gesehen (ca. 3,6 % steuerfreie Rendite pa) und habe mich dadurch zum Kauf verleiten lassen. Aufgeschreckt durch viele Meldungen in den letzten Wochen habe ich dann endlich versucht, den Fonds zu hinterfragen. Dabei bin ich auf die bewußten Anleihen mit den Schuldnern gestoßen. Die machen immerhin 100 Mio. des Fondsvermögens aus (das dürften etwa 5 - 8 % sein). Auch wenn das Risiko breiter gestreut ist, ein Ausfall von nur 5 % des Fondsvolumens war (und ist es auch heute noch nicht) für mich bei einem Geldmarktnahen Fonds nicht vorstellbar. Ob die IKB oder die Sachsen LB pleite gehen vermag ich nicht zu beurteilen. Allein das man darüber nachdenken kann (muß) icht für mich schon schlimm genug. Ein ungutes Gefühl bleibt.
      Gruß Preacher

      PS: Vielleicht kann jemand in einfachen Worten erklären, wie der DB Platinum IV Dynamic Cash wirklich funktioniert?

      Es dürfte klar sein, das die Steuerfreiheit wesentlich durch den niedrigen Kupon der Anleihen erzielt wird, die wohl alle unter pari notieren.

      Der Index, an dem sich die zu erzielende Rendite orientiert ist der DB Dynamic Cash Index (dieser besteht zu 50 - 100 % aus dem EONIA Satz). Im Prinzip wurde für mich als Laien der Eindruck erweckt, dass man in den Übernacht Interbanken satz investiert. Stimmt aber nicht. Der Index ist quasi nur die "benchmark", die es zu schlagen gilt. Dazu werden die Anleihen ins Depot gelegt. Zusammen mit derivativen Techniken soll dann das Geld sprudeln?? Hierzu sagt der Prospekt lapidar: Der Fonds wird unter Einhaltung der Anlagebeschränkungen für jede Anteilsklasse derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontarhenten zu marktüblichen bedingungen ausgehandelte Swaps. Ziel der OTC-Swap-Transaktionen ist es, die Wertentwicklung der übertragbaren Wertpapiere, in die der Fonds investiert, gegen die Wertentwicklung des Index einzutauschen. :confused:
      Avatar
      schrieb am 27.08.07 18:19:38
      Beitrag Nr. 71 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.305.222 von Preacher am 27.08.07 17:18:36Wenn das der ganze Trick ist...da ist es doch nun wirklich besser, selbst Niedrigkupon Anleihen zu kaufen. Da kann man sich Emittent und Laufzeit gleich aussuchen bzw. auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen.

      Das mit den Swaps ist schön, solange es klappt. Es muß natürlich tatsächlich handelbare Swaps für die eingegangenen Positionen geben. Man bekommt auch noch ein (geringfügiges) Kontrahentenrisiko dazu.

      Ich bin kein Steuerexperte, aber es erscheint mir ausserdem fraglich, dass die Erträge aus den Swapgeschäften (und es müssen Erträge sein, wenn Yenforderungen in Euros geswapt werden) steuerfrei sind. Vermutlich müssten sie richtigerweise beim Anleger in der Steuererklärung angegeben werden.
      Avatar
      schrieb am 28.08.07 08:34:06
      Beitrag Nr. 72 ()
      Heute in der Wirtschaftswoche-online:

      Wo Sie jetzt ihr Geld anlegen sollten

      250 Milliarden Euro: So viel pumpte die Europäische Zentralbank seit Anfang August in das Bankensystem. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sagt, die Situation auf den Finanzmärkten habe sich beruhigt und will die Zinsen anheben. Die durch faule US-Hypothekenkredite ausgelöste Finanzkrise breitet sich rasant aus. Wo es brennt, wer zu löschen versucht – und wo Anleger jetzt ihr Geld hinpacken sollten.

      Manchem Banker gehen ganz allmählich die Nerven durch: „Gold- und Silber kaufen, Bargeldbestände sichtbar aufstocken (echtes Bargeld, keine Einlagen auf Girokonten), Lebensmittelvorräte aufbauen, Spritvorräte für das Auto anlegen, Heizöltanks füllen, langlaufende Bonds verkaufen und höchstens zweijährige Anleihen (nur Staatsanleihen!!!) halten.“ Der Absender dieser Katastrophen-Email ist kein Science-Fiction-Autor, er ist Manager einer Großbank. Die Mail schickte er am vergangenen Samstag an Freunde und Investoren. Und der Anlass seiner Warnung ist kein vermeintlich drohender Atomkrieg – sondern die Finanzmarktkrise, die ausgehend von den USA immer weitere Kreise zieht.

      Kein Sprit, kein Geld, kein Essen: Ganz so schlimm wird es nicht kommen. Aber die Krisenangst hat einen ganz realen Grund: Banken geben sich untereinander kaum noch Kredite, biedere deutsche Geldinstitute gehen unter der Last fauler US-Kredite in die Knie. Die Infektion von Sparkassen und Landesbanken durch den Virus legt die Schwächen des deutschen Bankensystems gnadenlos offen. Unternehmen kommen schwieriger an Geld, Hedgefonds melden hohe Verluste. Notenbanken wie die Fed sehen sich gezwungen, per Zinssenkung die Börsen zu stützen und pumpen Milliarden in den Markt.

      Schon kursiert das Horrorszenario einer Rezession in den USA – mit drastischen Folgen für die Weltkonjunktur und für den Exportweltmeister Deutschland. Creditreform warnt schon vor einer neuen Pleitewelle. Und die Serie bitterer Nachrichten aus Amerika reißt nicht ab. Nahezu täglich schliddern US-Hypothekenfinanzierer in die Insolvenz, allein am vergangenen Mittwoch zwei, First Magnus und Quality Home Loans. Mehr als 50 US-Hypothekenbanken sind mittlerweile Pleite.

      Wie konnte es so weit kommen? Der Keim der Krise liegt in Asset Backed Securities, kurz ABS. Das sind verbriefte Forderungen, gebündelte und wieder neu gestückelte Kredite und Hypotheken, die bis vor kurzem als Zaubermittel galten; mit ihnen sollten sich Risiken aus den Finanzmärkten verbannen lassen. Doch als die Immobilienblase in den USA platzte, merkten Investoren, dass die „Assets“ in den ABS nur Subprime-Kredite verkörperten, Hypotheken für kaum zahlungsfähige Amerikaner.

      Von den ABS-Märkten schwappt die Welle nun auf andere Anlageklassen über. Hedgefonds taumeln, Aktienkurse brechen ein, die Renditeunterschiede zwischen Unternehmens- und sicheren Staatsanleihen sind drastisch gewachsen. Anleger, die ihr Geld in vorgeblich todsichere Geldmarktfonds gesteckt hatten, rieben sich die Augen, als diese plötzlich – eben weil auch sie in ABS investiert hatten – Kursverluste hinnehmen mussten.

      „Die ganze Finanzkrise kam doch nicht über Nacht“, sagt Hendrik Leber, Geschäftsführer des Fondsanbieters Acatis. „Mit den faulen Krediten ist es so wie mit Giftmüll: Wenn alle wegsehen, dann wird gut verdient.“ Die Ratingagenturen verdienten blendend am Umetikettieren von Krediten, aber auch die Käufer selbst trifft Schuld: „Sie haben nur auf die Rendite geschaut, was in den Paketen drin war“, sagt Leber, „wollten sie in der Regel nicht so genau wissen.“

      „Am Ende werden mit Ausnahme einer Handvoll Banken die Anleger die größten Verlierer sein“, prognostiziert Andreas Utermann, Welt-Aktienchef der Allianz und verantwortlich für 220 Milliarden Euro. „Aktienanleger sollten jede Erholungsphase zu Verkäufen nutzen“, rät Joachim Paul Schäfer von der PSM Vermögensverwaltung in München, der seine Kunden ohne Verluste durch die Crashjahre 2000 bis 2003 führte. „Wir stehen vor der größten Kreditblase aller Zeiten“. Und dass sie platzt, daran würden auch die Geldspritzen der Notenbanken aus den vergangenen Wochen nichts ändern. Es drohe ein Flächenbrand.

      Wo es brennt: In Deutschland ist die Finanzkrise vor allem bei den Banken eingeschlagen, die ohnehin seit Jahren an Ertragsschwäche leiden. Keine deutsche Bank bringt es gemessen an den Börsenwerten unter die 20 größten der Welt. Die Eigenkapitalrenditen liegen weit unter dem europäischen Schnitt – einer der Gründe, warum hierzulande so viele vor allem kleinere Institute auf der Suche nach Renditequellen im Geschäft mit ABS-Papieren mitmischen. Ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen Banken sind besonders stark betroffen. Sie haben reihenweise Verbriefungsgesellschaften gegründet, so genannte Conduits, die langfristige ABS-Papiere ankaufen und über die Ausgabe kurzfristiger Schuldverschreibungen refinanzieren. Gewinn machen sie, da die angekauften langfristigen Kredite höher verzinst sind, als die kurzfristigen Papiere.

      Die einst ertragsstarken Tochtergesellschaften sind bereits zwei Banken, der IKB und der SachsenLB, zum Verhängnis geworden, da es immer schwieriger wird, Käufer für die nötigen Schuldverschreibungen zu finden. Gleichzeitig bleiben die Banken auf ausgefallenen Krediten sitzen – wie einst am Neuen Markt, als üppig mit Anlegergeldern ausgestattete Filmunternehmen von alteingesessenen Hollywood-Studios über den Tisch gezogen wurden. „Stupid German Money“ hieß das damals. Heute kommt das „dumme Geld“ von IKB und SachsenLB. 258 Sparkassen haben eine Bilanzsumme von weniger als 1,5 Milliarden Euro. So kleine Institute haben allein kaum eine Überlebenschance. Doch sie sind bei weitem nicht die einzigen. Noch verweisen die Banken auf die Top-Bewertungen ihrer Produkte durch die Rating-Agenturen. Aber gibt es keine Nachfrage, weil der Markt den Produkten misstraut, nützt auch das beste Rating nichts. Sollte die Lage sich nicht in den nächsten Wochen beruhigen, werden die Banken ihre Kreditderivate auf Marktwert abschreiben müssen. Dann gesellt sich zur Liquiditätskrise die Ertragskatastrophe.

      Und das trifft selbst die Sparkassen, die doch eigentlich, so wird Sparkassen-Präsident Heinrich Haasis nicht müde zu versichern, „ein Hort der Stabilität“ seien. Die Sparkasse Köln-Bonn hat schon eingeräumt, Geld in den USA versenkt zu haben. Weitere folgen nun. „Gefahren lauern über indirekte Engagements zum Beispiel durch Fonds“, sagt ein Unternehmensberater, der viele Kunden unter den Sparkassen hat.

      Beispiel Sparkasse Herne: Sie hält ABS über Geldmarktpapiere, das maximale Verlust-Risiko liege bei fünf Millionen Euro, sagt ein Sprecher. Ein Problem sieht er nicht, aber fünf Millionen sind nicht wenig. Weitere öffentlich-rechtliche Institute aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland kündigen an, dass ihnen empfindliche Einbußen drohen, weil sie in betroffene Fonds investiert hätten. „Wir hoffen noch, dass es nicht zum Horrorszenario kommt, denn dann sind wir mit einem Millionenbetrag dabei, der nur noch knapp im einstelligen Bereich liegt“, sagt der Vorstand einer kleinen Sparkasse. Der rheinische Sparkassenverband nimmt zu möglichen Verlusten von Mitgliedern, von denen offensichtlich einige betroffen sind, keine Stellung.

      Ebenfalls Ungemach droht den Sparkassen auch von Seiten ihres Fondsanbieters Deka. Ein Insider berichtet, dass in Fonds der Bank, die von Sparkassen und auch Privatkunden gezeichnet worden wären, ABS-Bestände steckten, „die von Ausfällen betroffen sind“, sagt er. Offiziell bestreitet das die Deka Bank.

      Auftrag der öffentlich-rechtlichen Institute ist, Bürger und Mittelstand mit Krediten zu versorgen. „Die Landesbanken müssen wieder daran erinnert werden“, sagt Uwe Schneider, Professor für Wirtschaftsrecht an der TU Darmstadt. „Ich hoffe dringend, dass die Vorstände der SachsenLB in persönliche Haftung genommen werden.“ Immerhin: Der für das Kapitalmarktgeschäft der SachsenLB zuständige Vorstand Stefan Leusder räumte gerade freiwillig seinen Posten.

      Sorge um ihr Geld haben auch Genossenschaftsbanken. „Wir sind in einen ABS-Fonds investiert, der derzeit nicht am Markt gehandelt wird“, sagt der Chef einer großen Volksbank, „ich bin mir sicher, dass da starke Verluste auf uns zu kommen. Ich glaube kaum, dass sich der Markt in den nächsten Monaten wieder beruhigen wird.“ Er fürchtet, dass Fonds geschlossen oder mit großen Verlusten wieder an den Markt gebracht werden. „Und dann trifft es uns auch“, sagt der Bankchef. Anonym. Denn Anonymität ist das Gebot der Stunde: Wer zugibt, dass er mitgezockt hat, riskiert den sofortigen Liquiditätstod.

      Die Banken misstrauen sich gegenseitig. Das ist die eigentliche Gefahr: Die schnelle Weitergabe von Geld und Kredit ist gestoppt und damit ist auch die Geld- und Kreditversorgung von Unternehmen gefährdet. Neues Vertrauen könnte nur entstehen, wenn alle die faulen Kredite auf den Tisch legen und aufgeräumt wird. Schon raunen Pessimisten davon, dass nur ein Moratorium, ein Aussetzen aller Zahlungen, und eine schnelle Bereinigung in der Schweigeperiode diesen Teufelskreis durchbrechen könnte. Aber bis dahin wird verschwiegen. Den Namen des Fonds will der Volksbanker deshalb auch nicht nennen. Auffällig ist, dass der Fonds ABS Invest des genossenschaftlichen Anbieters Union Investment sein Kapital zu über 50 Prozent in den USA investiert hat, sechs Prozent in Subprime-Produkte. Mit einem Rating von BBB – gerade mal von mittlerer Qualität. Wann sich solche Produkte wieder ohne Verluste handeln lassen, ist offen. Es wird Monate dauern, bis AAA-Produkte wieder salonfähig werden – Triple-B-Produkte bleiben noch länger im Keller.

      Zu existenzbedrohenden Szenarien werde es nicht kommen, meinen Branchenexperten, doch „schmerzhafte Ertragseinbrüche können als gesichert gelten“, sagt ein Insider. Und das wird die Konsolidierung im Sektor vorantreiben. Kommunen, die ertragsschwache Sparkassen besitzen, wollen oftmals ohnehin verkaufen. „Wenn nun auch noch Verluste anstehen, erleichtert das den Bürgermeistern die Entscheidung“, meint ein Branchenexperte. Er geht davon aus, dass es bei Sparkassen mit einer Bilanzsumme von weniger als 1,5 Milliarden Euro im kommenden Jahr zu vielen Zusammenschlüssen kommen wird.

      Bei anderen Banken haben drohende Verluste bereits ähnliche Reaktionen bewirkt. Als die WestLB vor wenigen Monaten dreistellige Millionenverluste ankündigte, brachte das Schwung in die Verkaufsdebatten. In Folge der IKB-Krise forderten Politiker, dass sich die IKB-Mutter KfW von ihrem Anteil trennen müsse, und auch die SachsenLB soll einen Partner bekommen. 7,7 Prozent: So viel hat der Deutsche Aktienindex Dax seit seinem Allzeithoch vom 13. Juli verloren. Aktienhändler rechnen nicht mehr mit einem neuen Rekord in diesem Jahr. In letzter Konsequenz müsste der Steuerzahler für mögliche Verluste von IKB, SachsenLB und anderen gerade stehen. Die KfW gehört dem Staat, die Landesbanken haben die Garantie des Staates, für sie bei Zahlungsproblemen einzutreten (Gewährträgerhaftung) offenbar noch geschickt über die Zeit gerettet. Die Zweckgesellschaft der SachsenLB startete, als die Gewährträgerhaftung gerade noch galt.

      So einen Schutz genießen die Banker in Midtown Manhatten nicht. Auch hier brennt es. Die Chefs der weit über 100 Hedge-Fonds-Gesellschaften sind nervös, berichtet der Assistent eines der Finanzjongleure, die mit geliehenem Geld ein großes Rad drehen. „Es wird schon mal laut,“ sagt er, „und bei einigen Kollegen sieht man den Schweiß auf der Stirn, wenn sie auf den Monitor schauen.“ Viele haben große Teile des eigenen Vermögens in ihre Fonds investiert. Die Nerven liegen blank – was als nächstes auch den Managern der Investmentbanken passieren dürfte.

      Die haben Kreditrisiken vor allem verbrieft, verpackt und weiter gereicht an andere Investoren. Trotzdem stecken sie tief im Geschäft mit US-Hypotheken. Im Januar verkündete die Deutsche Bank, dass sie in den USA den Kauf des Immobilienfonds Mortgage IT für 430 Millionen Dollar komplettierte. Bear Stearns, die Bank, die mit der Pleite von zwei hauseigenen Hedge Fonds die Zuspitzung der Subprime-Krise auslöste, hat einen Hypothekenfinanzierer im Haus. Bei Morgan Stanley ist es Saxon Capital, bei Merrill Lynch First Franklin.

      Überwiegend haben die Hypothekenbank-Töchter der Investmentbanken Subprime und so genannte Alt-A-Hypotheken vergeben, das sind Darlehen an etwas bessere Schuldner als im Subprime-Bereich. Die schwachbrüstigen Schuldner sind die ersten, die bei steigenden Zinsen bei der Verlängerung ihres Kredits aus der Kurve fliegen. Für die Investmentbanken kommt das dicke Ende also erst noch: Im kommenden Jahr werden in Subprime und Alt-A knapp 300 Milliarden Dollar Hypotheken zur Umschuldung fällig, in diesem Jahr sind es erst knapp 200 Milliarden.

      „Zwei Dinge könnten die Situation verschlimmern“, fürchtet Henning Gebhardt, Aktienchef Deutschland beim Fondsanbieter DWS. „Erstens, dass die Unternehmen keine Kredite mehr bekommen, um ihr Wachstum zu finanzieren. Zweitens, wenn noch mehr US-Verbraucher ihre Immobilienkredite nicht zurück zahlen können. Das würde den Konsum nach unten ziehen“. Damit wäre die Finanzkrise auf die Realwirtschaft übergesprungen. Erste Anzeichen dafür, dass dies passiert, gibt es bereits.

      Wenn Panik droht und eine Finanzkrise tobt, dann kennen Abgeordnete keine Sommerpause. Als die IKB Ende Juli in Schieflage geriet, wurde eifrig telefoniert. „Ein guter Finanzpolitiker hat doch alle Telefonnummern seiner Ausschuss-Kollegen im Handy gespeichert“, sagt der SPD-Abgeordnete Reinhard Schultz. Die Finanzpolitiker der Fraktionen entschieden, dass sie sich „dringend“ zusammensetzen müssten. Und das verstehen Politiker im Sommer unter dringend: Am 11. September, auf einer Sondersitzung, sollen Finanzminister Peer Steinbrück und die Spitzen von Bundesbank, BaFin und KfW die Finanzer im Parlament über die Krise unterrichten.

      Die Bundesregierung hat das Thema dagegen nicht auf die Tagesordnung für die Kabinettsklausur auf Schloß Meseberg gesetzt. Steinbrück erklärt permanent, es gebe „keinen Grund zur Nervosität über die Realwirtschaft“. Konkretes plant Berlin im Risikobegrenzungsgesetz, das 2008 in Kraft treten soll. Darin will die Regierung die Transparenz beim Weiterverkauf von Immobilienkrediten und anderen Darlehen erhöhen. BaFin und Bundesbank sollen Risiken intensiver „beobachten“ und „analysieren“. Explizit sollen besonders Banken beobachtet werden, bei denen Hedgefonds ihre Konten führen.

      Politiker aller Parteien fordern lauthals Transparenz auf den Finanzmärkten. Wie genau die aber funktionieren soll – das weiß niemand so recht. „Wir müssen bei den Hedge-Fonds künftig wissen, wo das Kapital herkommt und wie hoch die Kreditrisiken sind“, sagt Kanzlerin Angela Merkel.

      Neben Bankenaufsicht und Hedgefonds hat die Regierung ein weiteres Betätigungsfeld entdeckt: Die Kritik an den Rating-Agenturen, die die Krisen bei IKB und SachsenLB nicht vorhersahen und erst im nachhinein reagierten. Die Agenturen weisen allerdings jede Schuld von sich. „Wir bewerten die Ausfallwahrscheinlichkeit von Papieren“, sagt Bankenanalyst Stefan Best von S&P, also die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditschuldner nicht zahlen kann. Das Problem bei den mit AA bewerteten ABS sei aber nicht, dass Schuldner nicht zahlen könnten, sondern dass es zur Zeit keinen Markt für die Papiere gebe. Wie liquide der Handel sei, bewerte die Agentur nicht.

      Die Politik haut trotzdem drauf: „Es muss künftig klar sein, auf welcher Grundlage sie ihre Bewertungen von Unternehmen vornehmen. Das kann keine Black Box sein, wo etwas herauskommt, das keiner nachvollziehen kann“, sagte Merkel. Und blieb damit reichlich unkonkret. In der SPD-Fraktion sind die Vorstellungen zum Teil banal, zum Teil utopisch. So fordert Finanzpolitiker Schultz, dass Agenturen nur noch Märkte beurteilen dürfen, „bei denen sie über hinreichend statistische Erfahrung verfügen“. Schultz empfiehlt, den „wissenschaftlichen Teil der Bundesbank mit Hilfe der Kreditwirtschaft zu einer Ratingagentur umzubauen“.

      Ähnlich hilflos rudert die EU bei dem Thema. Der für die Finanzmärkte zuständige Kommissar Charlie McCreevy hat zwar angekündigt, im September mit dem Vorsitzenden des Ausschusses der Europäischen Wertpapierregulierer das Thema Rating-Agenturen zu erörtern. Doch das macht McCreevy, um überhaupt etwas zu tun. Die EU-Kommission hat bereits abgewiegelt, dass konkretes frühestens Anfang 2008 erwogen werden könnten.

      Sollen Anleger jetzt an der Börse einsteigen? Die meisten Aktienexperten sind optimistischer als Vermögensverwalter Joachim Paul Schäfer, der in Erholungsphasen immer verkaufen würde. „Kurzfristig wird es weitere Korrekturen geben, auf längere Sicht sollte man kaufen“, sagt Gerard Piasko, Chef-Investmentstratege von Bank Julius Bär in Zürich. „Jetzt wo die Fed eingegriffen hat wird sich die Nervosität schnell wieder legen. Bis zum Jahresende wird der Dax wieder kräftig anziehen“, hofft Acatis-Fondsmanager Leber.

      Angeschlagen sind vor allem Bankaktien. „Wir kaufen unseren Banken-Bären zurück“, verkündete die Investmentbank Lehman Brothers gerade. Stuart Graham, Star-Analyst bei Merill Lynch, empfiehlt Unicredit und Danske Bank, mit „Aufwärtspotenzial von 20 Prozent“. Selbst die angeschlagene IKB wird in Finanzkreisen schon wieder als Kauftipp gehandelt: Die werde doch mit Staatsknete saniert und zum Verkauf geschmückt.

      Doch Vorsicht: Ein Ende der Kursschwäche ist nicht absehbar. Die Ratingagentur Moody´s rechnet damit, dass die Notenbanken den Geschäftsbanken auf absehbare Zeit mit Liquidität aushelfen müssen. Abschreibungen auf faule Kredite und fallende Wertpapiere, Verluste im Eigenhandel und eine restriktive Kreditvergabe werden das Geschäft und die Kurse auf Monate hinaus bremsen. Zwar zählen wieder klassische Werte wie eine hohe Bilanzsumme – hier bieten Aktien wie Citigroup oder UBS ein gutes Polster.

      Doch auch bei den Top-Adressen sind die Risiken noch nicht ausgeräumt. So schließt die Schweizer UBS für das zweite Halbjahr einen Gewinnrückgang nicht aus.

      Also lieber stabile Werte kaufen? Im Dax sind es derzeit zwei Papiere, denen die Turbulenzen nichts anhaben: VW und Bayer. Die Gründe sind ähnlich. Der VW-Aktie helfen zwar auch die operativen Erfolge. Doch damit allein lässt sich der Kursanstieg nicht begründen. Eher schon damit, dass Großaktionär Porsche weiter aufstockt. Als Anleger da noch aufzuspringen, ist angesichts der hohen Bewertung riskant.

      Dann lieber Bayer. Es gibt Gerüchte, dass Novartis bis zu 70 Euro je Bayer-Aktie zahlen würde. Allerdings hat der Schweizer Pharma-Riese in den vergangenen zwei Jahren sieben Konkurrenten übernommen. Damit ist ein so großer Brocken wie Bayer unwahrscheinlich. Immerhin, überzogen ist die Bewertung von Bayer nicht.

      Gibt es verborgene Perlen unter den Nebenwerten? Hier wiederum ist die Gefahr groß, dass es nach den Kurssteigerungen seit 2003 (Salzgitter plus 2250 Prozent, Deutz plus 800 Prozent, K+S plus 630 Prozent) trotz guter Geschäftsaussichten und akzeptabler Bewertungen zu Verkäufen kommt; auch wenn sich Investoren oder Hedgefonds auf diese Weise nur einfach Liquidität verschaffen wollen. Und sollte sich das Konjunkturklima eintrüben, träfe das die im M-Dax reichlich vertretenen zyklischen Aktien aus den Branchen Bau, Anlagen oder Maschinen besonders. »

      Am besten sehen noch Nahrungsaktien aus. Sie sind die Gewinner des steigenden Bedarfs der großen Aufsteiger China, Indien und Russland. Coca-Cola etwa verkauft immer mehr in den Schwellenländern. Bei der Rendite liegt Coke unangefochten an der Spitze der Branche. Wie der Schweizer Nahrungshersteller Nestlé , der dank Marktmacht bei seinen Kunden sogar Preiserhöhungen durchdrücken kann und der damit teure Einkaufspreisen für Zucker oder Weizen mehr als ausgleicht.

      Was sollen Bond-Anleger kaufen? „Auf dem Rentenmarkt ziehen sich die Investoren aus risikobehafteten Papieren wie Hochzinsanleihen aus Schwellenländern zurück“, sagt Matthieu Louanges vom weltgrößten Rentenfondsanbieter Pimco. Von der Angst vor dem Risiko dürften vor allem sichere Staatspapiere profitieren, sagt er: „Wir erleben derzeit einen regelrechten Run auf solche Bonds. Das schlägt sich auch in Kursgewinnen nieder“. Auf Sicht weniger Monate macht es für Vorsichtige Sinn, den Rententeil des Depots nur mit Staatstiteln zu füllen. „Und bitte nur in Euro “, sagt Vermögensverwalter Schäfer, der den Dollar wegen der US-Probleme „auf dem Weg in die Hölle“ sieht. Bis der endgültige Zinstrend klar werde, würde er nur maximal ein Fünftel des Depots mit länger laufenden Anleihen bestücken.

      Louanges rät Anlegern, die für zwei, drei Jahre investieren wollen, noch einige Wochen zu warten, bis sich geklärt hat, ob der Markt nur eine Korrektur oder eine Trendwende gesehen habe. Wäre es nur eine Korrektur, ließen sich zu Unrecht nach unten geprügelten europäischen Unternehmensanleihen günstig einsammeln.

      Warum verlieren Geldmarktfonds? Besonders aufgepeppten Euro-Geldmarktfonds hat die US-Hypothekenkrise schwer mitgespielt. „Wir beobachten vor allem bei dynamischen Geldmarktfonds ungewohnt hohe Verluste wegen der ABS-Krise“, sagt Werner Hedrich, Leiter Fondsresearch bei der Agentur Morningstar. Es müssten nicht unbedingt notleidende Papiere sein, die Fonds in Bedrängnis bringen. „Derzeit lassen sich alle Qualitäten nur mit Abschlag auf dem Markt verkaufen. Fonds mit geringen ABS-Anteil können die Krise aussitzen, aber wer als Geldmarktfondsmanager zu viel davon im Portfolio hat, kann jetzt die Mittelabflüsse nicht mehr mit dem Verkauf von klassischen Geldmarktpapieren auffangen“. Ihm bleibe nichts anderes übrig als die ABS-Papiere zu verschleudern oder den Fonds zu schließen.

      Einigen Verlierern wie dem DWS ABS Fund, der in den vergangenen vier Wochen 4,3 Prozent einbüßte, sieht man schon am Namen an, dass sie auch in die krisengeschüttelten Papiere investierten.

      Es gibt aber auch Fonds, die kein ABS-Etikett tragen und dennoch Geld in verbriefte Kredite gesteckt haben. Da hilft nur ein Blick in den Fondsprospekt. Der DWS Geldmarkt Plus, der noch nicht an Wert verloren hat, hat mehr als ein Viertel ABS im Portfolio. Auch der HSBC Trinkaus Euro Geldmarktfonds (minus 3,3 Prozent) investiert in ABS. „ABS hat eigentlich nichts in konservativen Publikumsfonds zu suchen, sondern ist eine Anlageklasse für Profis“, sagt Hedrich von Morningstar.

      Wie sicher sind Zertifikate? Diese Anlagevehikel knicken ein, weil sie als derivative, abgeleitete Wertpapiere direkt an die Basiswerte gebunden sind. Hautnah bekommen das vor allem die Besitzer so genannter Long-Zertifikate zu spüren. Gehen die Börsen auf Talfahrt, werden reihenweise Knock-Out-Schwellen gerissen. Der Wert dieser Zertifikate löst sich in Luft auf – und Anleger sind nicht mehr mit von der Partie, wenn es nach Kursstürzen zu schnellen Erholungen kommt. Die Bank gewinnt: Seit Anfang August wurden mehr als 4000 verschiedene Papiere ausgeknockt, etwa 15 Prozent des gesamten Angebots.

      Heimtückischer als die Gefahr direkter Verluste durch den Aktienverfall ist das Risiko, dass ein Emittent pleite gehen könnte. Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen. Damit hängen sie, anders als Fonds, direkt an der Rückzahlungsfähigkeit der ausgebenden Bank. „Bisher haben Anleger die Bonität zu wenig beachtet“, sagt Günter Schärtl, Zertifikate-Stratege der Dresdner Bank. Oh Wunder, auch die angeschlagene SachsenLB gibt über eine Luxemburger Tochter Zertifikate aus.

      Ausweg Rohstoffanlagen? Die Flucht in Liquidität hat auch die Rohstoffmärkte durchgerüttelt. Was im Rohstoffboom zuvor am stärksten gestiegen war, kam jetzt am stärksten unter die Räder. So verlor Kupfer seit Anfang August zwischenzeitlich mehr als zwölf Prozent. Auch Aluminium, Zink, Blei oder Nickel mussten herbe Preisabschläge hinnehmen.

      Dabei könnte die große Metallschmelze erst noch bevorstehen. „If you want to panic, panic first“ – getreu diesem Motto sollten Investoren sich mit dem Gedanken vertraut machen, ihre Anlageprodukte, die auf Preissteigerungen von Industriemetallen setzen, in günstigen Phasen zu verkaufen. Ein Stuttgarter Vermögensverwalter sagt mit Blick auf den Chart von Kupfer: „Wer das noch hält, muss verrückt sein.“

      Spitzt sich die Kreditkrise zu, droht eine weitere Liquidationswelle über die Rohstoffmärkte zu rollen, warnt Eugen Weinberg von der Commerzbank. In abgeschwächter Form wird es auch den Ölpreis treffen, glaubt er.

      Auch China wird’s nicht allein richten. Schon eine leichte Wachstumsdelle im Reich der Mitte dürfte für ein böses Erwachen an den Metall- und Energiemärkten sorgen. So geht die Investmentbank UBS davon aus, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum von derzeit mehr als zehn Prozent auf mittlere Sicht bei sechs bis sieben Prozent einpendeln wird. „2006 war das sechste Jahr in Folge, in dem die Investitionen stärker gewachsen sind als die Wirtschaft“, sagt Nicholas Lardy vom Institut für Internationale Wirtschaft in Washington. Doch selbst dieses klare Signal für eine Überhitzung der chinesischen Wirtschaft wird von vielen Anlegern ignoriert. Ebenso die Gefahren, die von den völlig überzogen gelaufenen chinesischen Börsen ausgehen.

      Schon vergessen? Ende Februar löste ein kleiner Rücksetzer an den chinesischen Festlandsbörsen ein Erdbeben an den Weltbörsen aus – alles noch ohne Finanzkrise.

      Wer gedacht hatte, die Krisenwährung Gold würde als einzige Anlageklasse von der Finanzkrise profitieren, wurde enttäuscht. Auch das gelbe Metall wurde flüssig gemacht. Immerhin konnte Gold seinen Nimbus als sicherer Hafen bewahren. Edelmetallhändler berichten derzeit von einem Run ihrer Kundschaft auf klassische Goldanlageprodukte wie Barren und Münzen.

      Gold geht nie pleite, Goldminenbetreiber schon. In Krisenzeiten werden auch sie aus den Depots geworfen. Diese schmerzhafte Erfahrung mussten in den vergangenen Wochen viele Besitzer von Goldminenaktien machen. Besonders bitter: Einige Minen haben ihre Barbestände in illiquiden ABS-Strukturen angelegt.

      Investmentstratege Piasko von Bank Julius Bär spöttelt: „ABS bremst die Märkte.“

      Aus der WirtschaftsWoche 35/2007.
      Avatar
      schrieb am 19.09.07 20:34:33
      Beitrag Nr. 73 ()
      Was zur Zeit hinter den Kulissen der Bankenwelt abgeht, wissen wir noch immer nicht. Versucht ein Fondsmanager z.Z. vorzeitig zu verkaufen, bekommt er einen schlechten Kurs vom Marketmaker zur Abschreckung gestellt. Denn irgend jemand muss die heisse Kartoffel bis zur Tilgung ja halten (siehe unten).

      Die Anleger von Geldmarktfonds sehen die schwer erkennbaren Auswirkungen erstmalig zum 30.9.2007. Hier machen einige Fonds ihren Jahresabschluss (sehr aufschlussreich sind thesaurierende deutsche Fonds, da diese direkt Zinsabschlagsteuer abführen und diese vom Fondsvermoegen bezahlen. Dies sieht man dann am Kursabschlag zum ersten Handelstag im Oktober).
      Anhand des Zwischengewinn-Endstands kann die laufende Verzinsung ermittelt werden. Aus dem reinen Kursverlauf nach Abzug von Zwischengewinnen zum jeweiligen Kauf und Verkaufstag erkennt man Wertberichtigungen bzw. Spreadausweitungen. Durch die spread Ausweitung zwischen Papieren mit guter und schlechter Bonität sollte der Zwischengewinnanstieg (laufende Verzinsung des Portfolios) "steiler" werden, der reine Kursverlauf flacher, wenn der Fondsmanager weiterhin risikoreiche Papier aufnimmt.

      Hier ein aktueller Auszug aus der Financial Times Deutschland

      LBBW-Manager Mansel spricht von einer "negativen Spirale": "Die Banken horten Liquidität, um für die Krise gerüstet zu sein. Sie stellen unattraktive Kurse selbst für solide Wertpapiere, weil sie aufgrund der benötigten Liquidität diese Titel gar nicht in den Büchern haben wollen. Wenn ein Marktteilnehmer diesen Preis dann doch akzeptiert, senkt die Bank den Kurs weiter." Das hat zur Folge, dass der Abstand zwischen An- und Verkaufskurs bei den meisten Papieren enorm zugelegt hat.
      Avatar
      schrieb am 15.03.08 08:06:41
      Beitrag Nr. 74 ()
      Die Darstellung der Zusammenhänge von Lee Adler sollte man sich gerade in diesen Tagen ganz genau ansehen. Die derzeitige massive Ausweitung der Liquidität sammelt sich in den Geldmarktfonds an; die Gegenwerte, die damit derzeit von den Investmentbankern gekauft werden, könnten jedoch bereits im Nirwana angekommen sein.

      Kommentar Nr. 4 (Quelle: http://wallstreetexaminer.com/?p=2452#more-2452)

      In short, the MZM explosion is entirely due to the massive influx of available cash into institutional money funds. It’s all counted in MZM.

      This is the end of the cash panic bubble because a huge portion of the holdings is backed by worthless fictitious capital- short term debt that will never be repaid. The funds are able to hide it because instead of a run ON the funds there’s been a run INTO the funds.

      Once that reverses, look the hell out. It’s going to make what’s going on today with Bear Stains look like a Sunday School picnic. It will be like the bank runs of the 1930s, only worse.
      Avatar
      schrieb am 15.03.08 10:20:09
      Beitrag Nr. 75 ()
      Hier sind Charts von Geldmarkt-nahen bzw. defensiven Fonds, die erhebliche Verluste von ca. 10% seit der subprime-Krise erlitten haben. Darunter befinden sich auch Schwergewichte. Dazu im Vergleich der Long Term Investment Fund, der z.B. im fondsxpress 2/2008 besprochen wurde.
      http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=chart&sS…
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 09:58:34
      Beitrag Nr. 76 ()
      Geldmarktfonds kommen in die Krise

      Hier eine Auswahl an Geldmarktfonds, die zu schwächeln beginnen:

      DWS Geldmarkt Plus


      MEAG ProZins


      Der Pioneer Euro Geldmarkt Plus schwächelt schon seit 6 Monaten:



      Wohlgemerkt - hier handelt es sich nicht um Aktiencharts oder Emerging Markets, sondern um GELDMARKT !!!. Ich sehe diese Entwicklung sehr bedrohlich an. Dabei geht es inzwischen nicht nur um ABS im A-Rating, sondern inzwischen auch im AAA-Rating. Was mir auch Sorgen macht ist der Pfandbriefmarkt, der inzwischen auf Eis liegt, wie die FTD schreibt:

      Die jüngste Kreditkrise macht selbst vor extrem sicheren Wertpapieren nicht Halt: Pfandbriefe werden so gut wie nicht mehr gehandelt. Offiziell gibt es zwar keinen Stopp. Doch die Händler der Banken haben eine Vereinbarung getroffen: Wir rufen uns einfach nicht mehr an.

      Beim Interbankenhandel mit Pfandbriefen und pfandbriefartigen Wertpapieren (Covered Bonds) haben sich die Handelsbanken nun auf ein Stillhalteabkommen geeinigt: Seit vorigem Freitag ist der Handel der Banken untereinander mit Pfandbriefen nach FTD-Informationen praktisch nicht mehr genutzt worden.

      "Der Interbankenmarkt wird nicht in Anspruch genommen", berichtete ein Banker. "Das ist ein Gentlemen's Agreement, offiziell bleibt alles beim Alten", so ein Händler. Das heißt: Der Handel ist nicht offiziell ausgesetzt, aber die Händler rufen sich gegenseitig nicht mehr an, um Kurse für Pfandbriefe zu erfragen. Pfandbriefe sind Bankanleihen, die mit hochwertigen Immobilien oder Staatskrediten besichert sind. Sie werden per Telefon gehandelt. Um den Markt liquide zu halten, gibt es Market-Maker-Vereinbarungen. Dabei verpflichten sich Banken untereinander, für Großpfandbriefe An- und Verkaufskurse in engen Spannen zu stellen.

      Ein Händler auf dem Parkett der New York Stock ExchangeDoch gerade im Handel der Banken untereinander kam es wiederholt zu Störungen. Investoren sind davon indirekt betroffen: Wenn Banken große Pfandbriefmengen nicht an andere Banken weiterreichen können, schränkt das die Fähigkeiten einiger Häuser ein, Anlegern gute Kurse zu bieten. Probleme beim Handel mit Großpfandbriefen sind ein Politikum, weil die Pfandbriefbanken mit der hohen Liquidität werben.

      "Die Liquidität bei Covered Bonds und auch Pfandbriefen ist weiter sehr dünn", so Daniel Rauch, Fondsmanager bei Union Investment. Vorwürfe macht er den Banken aber nicht. Von den Liquiditätsstörungen seien nicht nur Pfandbriefe betroffen. Auch europäische Staatsanleihen notieren mit historisch hohen Renditeaufschlägen. "Daher ist das kein losgelöstes Ereignis", sagte Rauch. "In der jetzigen Marktphase wäre es eher als in der Vergangenheit zu rechtfertigen gewesen, das Market Making einzustellen. Diesmal versucht man aber offensichtlich, eher einen stillen Weg zu wählen, um mit der Situation umzugehen", so Felix Blomenkamp, Fondsmanager bei Allianz Global Investors, einer der weltweit größten Pfandbriefanleger.

      Verglichen mit anderen Papieren hätten sich Pfandbriefe relativ gut gehalten. Dennoch könnten die Probleme Folgen für Pfandbriefe haben - zulasten der Banken, die sich darüber günstig finanzieren wollen. "Uns ist seit Längerem klar, dass wir nicht nur eine Kredit-, sondern auch eine Liquiditätsprämie für Pfandbriefe und Covered Bonds verlangen. Das gilt ganz besonders für die aktuelle Phase, aber das wollen wir auch für die Zukunft festschreiben", sagte Blomenkamp. "Ohne den Banken in der jetzigen Phase Vorwürfe machen zu können: Das Market Making hat nicht so funktioniert, wie die Banken es in Aussicht gestellt hatten", sagte er. "Deshalb wollen wir auch weiterhin unabhängig von der jeweiligen Marktsituation eine Liquiditätsprämie erhalten."

      Dass der Covered-Bond-Handel reformbedürftig ist, ist der Branche bekannt. Derzeit diskutiert sie über die Einführung des elektronischen Handels. Das letzte Treffen des europäischen Branchenverbands ECBC habe aber "keine zählbaren Resultate aufweisen" können, schreibt Dresdner Kleinwort. Die Banken seien gespalten. Die einen wollen ein System, bei dem der Abstand zwischen An- und Verkaufskurs fixiert ist. Die anderen plädieren für ein offenes System ohne feste Spannen.


      Meine Frage: Geht Ihr aus Geldmarktpapieren jetzt raus? Was kauft Ihr stattdessen? :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.03.08 17:23:20
      Beitrag Nr. 77 ()
      gibt es überhaupt eine Berechtigung für Geldmarktfonds, wenn jede vernünftige Bank ein Tagesgeldkonto mit höheren Zinsen bietet. Gut, man muss schauen inwieweit es ein Lockkundenangebot ist oder wie hoch die Einlagensicherung ist. Im Endeffekt liege ich damit jedoch besser als mit einem Geldmarktfonds.
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 09:02:36
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.663.253 von Knalltuete82 am 17.03.08 17:23:20Danke für die interessante Übersicht der Geldmarktfonds.
      Ich hatte mal einen Batzen Geld im "ach so sicheren" Pioneer Euro Geldmarkt Plus und bin dann am 8. August 2007 rausgegangen. Das war wohl das erste und bisher einzige Mal, dass ich den exakt richtigen Ausstiegspunkt bei einem Fonds erwischt habe.
      Avatar
      schrieb am 18.03.08 23:39:38
      Beitrag Nr. 79 ()
      Zumindest hätten gerne sehr viele Anleger anstatt Aktienfonds doch lieber Geldmarktfonds in ihren Depots gehabt ! ;)


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Sind Geldmarkt/-nahe Fonds noch sicher?