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    Wallstreet- Der Absturz. (Eine chronologische Fortschreibung) bitte keine Diskussion - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.09.08 09:56:05 von
    neuester Beitrag 27.10.11 10:06:52 von
    Beiträge: 66
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      schrieb am 16.09.08 09:56:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: Sueddeutsche Zeitung

      Wall Street
      Der Absturz
      Die Wall Street: Das war der Stolz Amerikas. Das Herz des Kapitalismus. Der Ort, der die Spielregeln der Weltwirtschaft bestimmte. Die Wall Street, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen: Das war einmal.
      Ein Kommentar von Ulrich Schäfer


      Eine stolze Bank nach der anderen ist gekippt. Sie sind zusammengebrochen in der größten Finanzkrise, die die Welt seit 80 Jahren gesehen hat. Innerhalb von nur sechs Monaten sind drei der fünf großen Investmenthäuser untergegangen. Im März musste der amerikanische Staat bei Bear Stearns einspringen. Vergangene Woche trudelte Lehman Brothers in die Pleite. Und in der Nacht zu Montag wurde auch noch Merrill Lynch eilig verkauft. Zwei große Investmentbanken sind übrig geblieben: Goldman Sachs und Morgan Stanley. Niemand weiß, was aus ihnen wird. Die Geldhäuser selber behaupten, dass sie stark genug seien, die Krise zu überstehen. Aber das haben die Kollegen der drei anderen Häuser vor einem halben Jahr auch behauptet.


      Deutsche Wirtschaft nach Lehman-KollapsKrampfhafte Ruhe
      Der Aufstieg und der Fall der großen Investmentbanken zeigen, wohin Gier führen kann - auf dem Weg nach oben, aber auch nach unten. Amerikas Aufstieg zur größten Wirtschaftsnation der Welt wäre ohne die Geldmaschine der Wall Street unmöglich gewesen. In den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat Washington die Finanzhäuser und die Börsen von ihren Fesseln befreit. Seither haben sich die Kapitalmärkte zu dem am stärksten globalisierten Handelsplatz entwickelt. Sie haben das Geld beschafft, damit die Welt schneller wachsen kann. Sie haben zugleich die Unternehmen verändert. Heute folgen Konzernchefs dem Takt, den Analysten vorgeben, Hedgefonds entmachten Vorstände, und Heuschrecken-Investoren fleddern Traditionsfirmen.


      Handel in Lichtgeschwindigkeit
      Gehandelt wird auf diesem globalen Finanzmarkt in Lichtgeschwindigkeit. Angeboten werden hochkomplizierte Produkte, die selbst viele Banker kaum noch verstehen. Diese Instrumente, die vor allem an der Wall Street erfunden wurden, sollten das Weltfinanzsystem sicherer machen - doch sie haben es unsicherer werden lassen. Die Banker haben Kredite verpackt und weiterverkauft, sie haben Wertpapiere zerlegt und neu zusammengesetzt. Sie haben behauptet, dass man Risiken nur auf möglichst viele Investoren verteilen müsse, damit sie für niemanden zur Gefahr werden. Doch die Finanzkrise zeigt, dass die Risiken sich dort ballen, wo sie nicht mehr sein sollten: bei den großen Banken und Fonds.

      Es ist dabei eine bittere Ironie der Geschichte, dass eine der größten Gefahren derzeit von einem Finanzprodukt ausgeht, mit dem man sich gegen Pleiten versichern kann: den sogenannten Credit Default Swaps. Erfunden wurden diese Papiere erst vor wenigen Jahren. Banken und Fonds nutzten sie schon bald nicht nur dazu, sich gegen Risiken zu versichern, sondern auch dazu, auf die Pleite eines Unternehmens zu wetten. Der legendäre Investor Warren Buffett bezeichnete diese Papiere einmal als "finanzielle Massenvernichtungswaffen".


      Bis ins Mark getroffen
      Der Sturz der Investmenthäuser trifft Amerika ins Mark. Er zeigt, dass der Boom dieses Landes zu einem großen Stück auf der Selbsttäuschung beruhte, dass Geld sich beliebig vermehren ließe. Und dass es im Überfluss vorhanden sei. Die Wall Street hat das ganze Land mit Geld versorgt, die Unternehmen, die hochverschuldeten Immobilienbesitzer und die ebenfalls hochverschuldete Regierung. Die Banken und Fonds haben den Politikern in Washington zudem mehr Geld gespendet als irgendjemand sonst; niemand, der ins Weiße Haus einziehen will, kommt ohne ihre finanziellen Gaben aus - weder John McCain noch Barack Obama.

      Die Wall Street hat eine schier unerschöpfliche Geldmaschine befeuert, die nun nicht mehr funktioniert. Seit die Blase am amerikanischen Immobilienmarkt im Frühjahr 2007 geplatzt ist, entfaltet sich eine beispiellose Krise. Und deshalb funktioniert auch Amerikas Wirtschaft nicht mehr wie gewohnt. Das Land steht vor einer Rezession, wie es sie seit langem nicht erlebt hat. Und die ganze Weltwirtschaft leidet mit.

      Die Amerikaner kämpfen gegen diese Krise so, wie sie auch gegen den globalen Terror kämpfen. Sie mobilisieren alle Kräfte, die sie haben. Sie stehen geschlossen zusammen. Sie tun dies in der festen Überzeugung, dass es hier um eine nationale Aufgabe geht: um Amerikas ökonomische Sicherheit, die genauso wichtig ist wie die militärische. Gemeinsam haben Staat und Banken im März die trudelnde Investmentbank Bear Stearns aufgefangen. Gemeinsam haben sie am Wochenende versucht, Lehman Brothers zu retten - und sind damit gescheitert. Der Sturm an der Wall Street kann etwas Reinigendes haben. Wenn Amerika begreift, dass es der Finanzindustrie andere Regeln vorgeben muss, nützt das der ganzen Welt. Das Beben an der Wall Street kann aber auch zur Bedrohung werden: Wenn die Vereinigten Staaten - wie schon im Krieg gegen den Terror - sich nun noch mehr mit sich selbst beschäftigen, könnten die anderen Nationen dies ebenfalls tun. Sie könnten sich abschotten, anstatt die Probleme des Weltfinanzsystem gemeinsam zu lösen. Ein Rückfall würde die Krise nur weiter verschärfen.



      (SZ vom 16.09.2008/mel)
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      schrieb am 16.09.08 09:59:32
      Beitrag Nr. 2 ()
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      schrieb am 16.09.08 10:06:46
      Beitrag Nr. 3 ()
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      schrieb am 16.09.08 10:12:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      News - 16.09.08 09:58
      Angst um Europas Banken

      Angesichts der neuen Eskalationsstufe an den Finanzmärkten fürchten viele Investoren neue Abschreibungen und zusätzlichen Bedarf an Geld. Unter den europäischen Instituten geriet am Montag besonders die britische Hypothekenbank HBOS unter die Räder.



      LONDON. Die Welle der Angst schwappte am Montagmorgen über den Atlantik. Große europäische Bankenwerte wie das britische Hypothekenhaus HBOS, die Schweizer Großbank UBS, oder die belgisch-niederländische Fortis brachen an den Börsen zweistellig ein. Gleichzeitig stiegen die Risikoaufschläge am Markt für Kreditausfallversicherungen für die Finanztitel auf dem alten Kontinent rapide an.

      Verantwortlich für das Misstrauen der Anleger ist vor allem die Furcht der Investoren vor neuen Abschreibungen und zusätzlichem Kapitalbedarf. "Alle haben Angst, dass diese Institute noch einmal frisches Geld brauchen, und dass es ihnen niemand geben wird", warnte ein Londoner Investmentbanker. "Wir haben es hier nicht mit einer US-Krise, sondern mit einer Krise des gesamten Finanzsystems zu tun."

      Mario Draghi, Leiter des Financial Stability Forum, fürchtet, dass die Banken weltweit noch einmal 350 Mrd. Dollar frisches Kapital brauchen. Das wäre noch einmal die Summe, die die Geldhäuser bereits bei den Investoren eingesammelt haben, um die Löcher zu stopfen, die die Kreditkrise in ihre Bilanzen gerissen hat. Weltweit mussten die Banken bislang rund 510 Mrd. Dollar für Schäden aus der Kreditkrise abschreiben.

      Unter den europäischen Instituten geriet am Montag vor allem die größte britische Hypothekenbank HBOS unter die Räder. Das Geldhaus verlor bis zum Nachmittag rund ein Viertel seines Börsenwertes. "Im Hinblick auf HBOS haben wir eine besonders vorsichtige Haltung eingenommen", warnen die Analysten von Cazenove. HBOS hat gerade erst mit Mühe und Not eine Kapitalerhöhung über vier Mrd. Pfund hinter sich gebracht, aber Experten befürchten, dass der Geldbedarf damit noch nicht gedeckt sein könnte.

      In einer ähnlichen Situation befindet sich die drittgrößte britische Bank Barclays, die am Wochenende noch als möglicher Retter von Lehman Brothers gehandelt wurde. Am Montag brachen die Aktien des Geldhauses allerdings um mehr als zehn Prozent ein. Seit Wochen machen in London Spekulationen die Runde, dass Barclays bei seinen Abschreibungen für die Kreditkrise nicht so rigoros vorgegangen ist wie die Konkurrent und in der Bilanz noch üble Überraschungen lauern könnten.

      Die krisengeschüttelte Schweizer Großbank UBS verlor am Montag mehr als 15 Prozent an der Börse. Am Wochenende waren in der Schweizer Presse Berichte aufgetaucht, dass UBS noch einmal fünf bis sechs Mrd. Franken für Schäden aus der Finanzkrise abschreiben muss. Allerdings weißen die Analysten von Vontobel darauf hin, dass die Eigenkapitalbasis der Schweizer Bank deutlich stabiler sei als bei Lehman oder Merrill Lynch. Die Experten des Bankhauses Sal. Oppenheim betonen, dass UBS über Reserven von sieben bis acht Mrd. Franken verfüge, mit denen das Geldhaus zusätzliche Abschreibungen abfedern könne.

      Zu den großen Verlierern an der Börse zählten auch die Royal Bank of Scotland (RBS) und der Benelux-Finanzkonzern Fortis. Beide hatten gemeinsam mit dem spanischen Bankhaus Santander im vergangenen Jahr in der teuersten Übernahmeschlacht der Finanzgeschichte den niederländischen Konkurrenten ABN Amro geschluckt. Zumindest RBS und Fortis haben sich mit dem teuren Zukauf verhoben und mussten ihre Aktionäre um frisches Kapital bitten. Die Analysten von Dresdner Kleinwort halten es inzwischen für möglich, dass Fortis seine Selbständigkeit aufgibt, und sich in eine Fusion mit der französischen Großbank BNP Paribas flüchtet.

      Angesichts der neuen Eskalationsstufe der Finanzkrise sei die Gefahr groß, dass eine ganze Reihe von Banken noch einmal frisches Kapital braucht, "aber das wird hart, sehr hart", warnt der Europachef einer großen Investmentbank. Kapitalerhöhungen im Finanzsektor hätten überhaupt nur dann noch eine Chance, wenn man den Investoren garantieren könne, dass es sich dieses Mal wirklich um die letzte Runde handle. Aber wer könne das derzeit schon garantieren.

      Aber es gibt auch gute Nachrichten für die europäischen Banken. Martin Faust, Professor an der Frankfurt School of Finance, erwartet, dass Institute, die bislang gut durch die Finanzkrise kamen, an Marktmacht gewinnen werden. "Die Geldhäuser auf dem alten Kontinent werden erstarken - auch die Deutsche Bank", prophezeit Faust. Dagegen seien die amerikanischen Banken stark geschwächt und würden in nächster Zeit eine geringere Rolle in der Welt spielen.



      Quelle: Handelsblatt.com
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      schrieb am 16.09.08 11:02:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Was immer wieder übersehen wird, bei diesem Chaos: Der Mitverursacher dieser Lähmung der Konjunktur der Weltwirtschaft- der wahnsinnig überzogene Ölpreis, der zu langsam zurückkommt.

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      schrieb am 16.09.08 11:45:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Quelle: ManagerMagazin

      16.09.2008



      ABSTUFUNGEN
      US-Versicherer AIG droht das Aus



      Weiterer Rückschlag für den US-Versicherungsriesen AIG: Die Ratingagenturen S&P, Moody's und Fitch haben den Konzern abgestuft, so dass eine Refinanzierung noch teurer und schwieriger wird. AIG droht ebenso wie Lehman der Konkurs. Die US-Banken Goldman Sachs und JP Morgan arbeiten offenbar an einem Notkredit für AIG.


      New York - Statt einer sehr guten bis guten Bonität gestehen die Ratingagenturen AIG nun nur noch eine gute bis befriedigende zu. Angesichts des erhöhten Risikos verteuert sich damit für den ums Überleben kämpfenden Versicherer die Aufnahme von frischem Geld.



      © REUTERS


      Staatliche Hilfe: AIG darf 20 Milliarden Dollar eigene Vermögenswerte als Sicherheiten für Kredite nutzen



      S&P senkte seine Bewertung von AA- auf A-, Moody's von AA3 auf A2 und Fitch von AA- auf A. Alle drei Ratingagenturen stellten AIG darüber hinaus unter Beobachtung für eine weitere Abstufung.

      S&P begründete die Entscheidung mit dem geringeren Handlungsspielraum von AIG bei der Refinanzierung sowie Befürchtungen über weitere Abschreibungen bei Hypotheken. In den vergangenen drei Quartalen hatte der Versicherer bereits 18 Milliarden Dollar auf diese Weise verloren.

      Der Schritt aller drei Ratingagenturen erfolgte im Anschluss an staatliche Bemühungen um eine Lösung der Geldprobleme. Der für die behördliche Aufsicht zuständige Gouverneur des Bundesstaates New York, David Paterson, hatte AIG am Montag erlaubt, Vermögenswerte seiner Töchter in Höhe von 20 Milliarden Dollar als Sicherheiten bei der Aufnahme neuer Darlehen zu verwenden. Auf diese Weise könne sich AIG kurzfristig Überbrückungskredite in dieser Höhe verschaffen, hieß es.

      JP Morgan und Goldman Sachs arbeiten an Notkredit

      Die beiden US-Großbanken JPMorgan und Goldman Sachs arbeiten nach einem Pressebericht an einem Notkredit für den angeschlagenen US-Versicherungskonzern AIG . Die US-Notenbank Fed habe die Institute gebeten, bis zu 75 Milliarden Dollar bereitzustellen, berichtete das "Wall Street Journal" am Montagabend in seiner Online-Ausgabe.


      AIG hatte bereits weitreichende Maßnahmen verkündet, um das Unternehmen zu stabilisieren. Unter anderem erwägt der Konzern, sich von Vermögenswerten zu trennen. Dem "Wall Street Journal" zufolge will AIG ganze Sparten wie die weltweit führende Flugzeugleasing-Tochter ILFC verkaufen.

      "Wenn dies Erfolge zeigt, würden diese Maßnahmen die Ratings auf ihrem derzeitigen Stand halten", ließ Moody's wissen. Die Agentur warnte allerdings auch vor weiteren Risiken durch die instabilen Märkte.

      Am Montag hatte die US-Investmentbank Lehman Brothers Gläubigerschutz beantragt. Der Kurssturz der Finanzwerte wurde dadurch noch beschleunigt.



      Die AIG-Aktie fiel an der Wall Street am Montag um 60,79 Prozent auf 4,76 Dollar. Seit Jahresbeginn hat die Gesellschaft mehr als 90 Prozent ihres Börsenwerts eingebüßt.
      manager-magazin.de mit Material von reuters
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 12:30:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      News - 16.09.08 11:50
      Steinbrück warnt vor Panikmache

      Peer Steinbrück räumt ein: Die Finanzmarktkrise hat Folgen auch für Deutschland. Zum Auftakt der Haushaltsberatungen im Bundestag erklärt der Finanzminister, Deutschland befinde sich im Abschwung. Düstere Untergangsszenarien hält er aber für übertrieben. "Es gibt keinen Anlass, an der Stabilität des deutschen Finanzsektors zu zweifeln."



      HB BERLIN. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat vor einer Dramatisierung der globalen Finanzmarktkrise gewarnt. Zum Auftakt der Beratungen des Bundestages über den Etatentwurf für 2009 wies Steinbrück zugleich Befürchtungen zurück, die Krise gefährde die Haushaltsziele der Großen Koalition.

      "Obwohl diese Finanzmarktkrise zweifellos das größte konjunkturelle Risiko auch für die deutsche Volkswirtschaft darstellt, halte ich die möglichen Auswirkungen auf uns (...) für begrenzt", sagte Steinbrück. Nach bisherigen Informationen bewegten sich die Engagements deutscher Institute bei der zahlungsunfähigen US-Bank Lehman Brothers im überschaubaren Rahmen und seien verkraftbar.

      Steinbrück nannte die Krise, die auch Deutschland belaste, sehr ernst und weitreichend. Es gebe aber keinen Anlass, an der Stabilität des deutschen Finanzsektors zu zweifeln. Das Kreditwachstum sei in Europa und Deutschland nicht beeinträchtigt. Er halte am Ziel fest, bis 2011 einen ausgeglichenen Bundeshaushalt ohne neue Schulden zu erreichen. Dieses Ziel rücke in eine "realistische, greifbare Nähe".

      Mit der gleichen Deutlichkeit, mit der sich Steinbrück düstere Untergangsszenarien verbittet, räumt er allerdings auch ein, dass sich Deutschland im Abschwung befinde. "Die Wirtschaftskonjunktur dreht in den Abschwung, das ist richtig. Keiner verharmlost dies."Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es auch im dritten Quartal kein positives Wachstum gebe. Aufgrund eines unbestrittenen konjunkturellen Abschwungs könnten aber keine Untergangsszenarien gemalt werden. Für 2008 halte er ein Wachstum von 1,7 Prozent in Deutschland weiter für realistisch, sagte Steinbrück.

      Auch wenn das Wachstum 2009 schwächer ausfallen dürfte, könne von einer anhaltenden Rezession keine Rede sein. "Wir befinden uns in einem Abschwung, es gibt Abwärtsrisiken aus der internationalen Entwicklung. Aber eine Wirtschaft mit einer positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist nicht in einer Rezession." Konjunkturprogrammen und weiteren Steuerentlastungen über die bisherigen Pläne der Bundesregierung hinaus erteilte Steinbrück erneut eine Absage. Auch er sei für Entlastungen, aber nicht auf Pump mit neuen Schulden.

      "Das dicke Ende kommt immer"

      Dies würde den politischen Handlungsspielraum weiter einengen, saget er. Schon jetzt gehe jeder sechste Euro nur für Zinszahlungen drauf. Entlastungen auf Pump wären ein "sehr vergiftetes Geschenk", weil dies von Firmen und Bürgern bezahlt werden müsse, sagte er. "Das dicke Ende kommt immer."

      Der Haushaltsentwurf sieht für 2009 Gesamtausgaben von 288,4 Milliarden Euro vor. Das sind gut 5 Milliarden Euro mehr als 2008 und 2,9 Milliarden mehr als zuletzt geplant. Die Nettokreditaufnahme soll um 1,4 Milliarden auf 10,5 Milliarden Euro gedrückt werden. 2011 soll der Bund erstmals seit vier Jahrzehnten wieder ohne neue Schulden auskommen. Endgültig verabschiedet wird der Bundesetat Ende November.



      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 14:02:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      AIG's Zukunft weiter ungeklärt
      New York (BoerseGo.de) – Einem Bericht des US-Börsensenders CNBC bleibt der US-Versicherungsgigant American International Group (News/Aktienkurs) (AIG) die ersehnte Hilfe des Staates in Form eines Überbrückungskredites in Höhe von 40 Milliarden Dollar versagt. Stellvertretend dafür bemüht sich der Staat um die Einberufung eines Bankenkonsortiums, das unter der Führung von JP Morgan und Goldman Sachs Notkredite in Hohe von 75 Milliarden Dollar für den US-versicherungsriesen beschaffen soll.

      Die Aktie beendet den Handel mit einem Verlust von 60,79 Prozent auf 4,76 Dollar.

      (© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Hoyer Christian, Redakteur)
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 14:04:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      Goldman Sachs bringt Zahlen früher
      Aktualisiert am 16.09.2008Drucken Mailen Artikel als E-Mail versendenEmpfänger (E-Mail)*
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      Um 14.30 präsentiert die Musterschülerin der Wallstreet, die Investmentbank Goldman Sachs, ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal.

      Bis jetzt haben die Banker von Goldman Sachs die Finanzkrise relativ gut umschifft. Wie es konkret aussieht, wird am Nachmittag klar. Finanzanalysten haben ihre Erwartungen in den letzten Tagen reduziert.

      Morgan Stanley, die zweite Investmentbank an der Wallstreet, die zuletzt noch schwarze Zahlen schrieb, präsentiert ihre Zahlen morgen Mittwoch.

      Neben den Schwierigkeiten der Investmentbanken, welche weiterhin negativ auf die Märkte wirken, richtet sich der Fokus heute verstärkt auf den US-Versicherer American International Group (AIG). Die Ratingagenturen Fitch Ratings Service, S&P und Moody's haben die Kreditwürdigkeit von AIG herabgestuft und der Konzern braucht dringend frisches Kapital.
      (cpm/ap/sda)

      Erstellt: 16.09.2008, 09:52 Uhr
      Quelle BerlinerZeitung
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 14:15:10
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.129.818 von Dorfrichter am 16.09.08 14:04:28Der Chart der größten amerikanischen versicherung AIG vor Eröffnung in New York:

      Avatar
      schrieb am 16.09.08 14:29:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      Veröffentlicht von Prof. Dr. Eberhard Hamer am 02.12.2004 um 9:41 Uhr
      Der Welt-Geldbetrug

      Der grösste und weitreichendste Wirtschaftsskandal unserer Tage findet zurzeit durch die Manipulationen an den Geld- und Währungssystemen statt. Der Geldbetrug hat erstmalig eine globale Dimension, weil er sich weltumspannend abspielt, von keiner nationalen Regierung deshalb mehr kontrolliert, gestoppt oder verhindert werden kann, und weil er sogar nach den veralteten nationalen Gesetzen formell legal stattfindet. Sicher ist aber, dass der Geldbetrug wie jeder andere Betrug auch nicht langfristig zur Bereicherung der Täter durch Entreicherung der Opfer führen kann, weil kein freies Geldsystem auf Dauer missbraucht werden kann.

      Nach der Finanztheorie ist Geld ein legalisiertes Tauschmittel, welches auch zur Wertaufbewahrung dienen soll. Die Ausgabe von Geld war deshalb früher staatliches Privileg (Münzhoheit). Die als Geld umlaufenden Gold-, Silber- und Kupfermünzen hatten staatliche Prägung. Der Staat garantierte also die Reinheit des Metalls und das Gewicht der Münzen, so dass man nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland jederzeit wusste, wieviel jedes Geldstück wert war. So waren die Metallmünzen zugleich Tauschmittel und Dauerwert.

      Der Staat musste aber, um Geld ausgeben zu können, Gold und Silber haben. Deshalb war es wichtig, dass zum Beispiel Silberbergwerke in staatlicher Hand waren (Rammelsberg bei Goslar) und auf diese Weise der Staat das Silber für zusätzliche Prägemünzen einsetzen konnte. Umgekehrt wussten die Bürger, dass der Staat nur soviel Geld ausgeben konnte, wie er über Edelmetall verfügte. Der Edelmetallvorrat war also die Basis für das in Edelmetall umlaufende Naturalgeld (Goldumlaufwährung).


      Vom Realgeld zum Nominalgeld

      Immer wieder haben Fürsten allerdings versucht, sich mehr Geld zu verschaffen, als sie Edelmetall hatten, indem sie den Anteil des Edelmetalls bei den Münzlegierungen verminderten («kippen und wippen»). Das Ergebnis war jeweils, dass die Kaufleute und Bürger das schlechte Geld weitergaben, das gute aber behielten, bis alle Bescheid wussten und das schlechte Geld wieder eingeschmolzen werden musste. Goldumlaufwährungen gab es noch bis zum Ersten Weltkrieg.

      Jede Goldumlaufwährung hat allerdings den Nachteil, dass Gold nicht so stark vermehrbar ist, wie die Wirtschaft wächst, dass also eine gewisse deflatorische Geldknappheit stärkeres Wirtschaftswachstum behindern könnte. Deshalb gingen viele Staaten zu einer indirekten Goldwährung über: Sie hatten einen bestimmten Goldschatz und gaben auf dieser Basis staatliche Zentralbanknoten aus, die im täglichen Gebrauch leichter zu transportieren, zu zählen und auch in höheren Summen aufzubewahren waren. Ihr Wert beruhte darauf, dass man die Geldscheine jederzeit bei der Zentralbank vorlegen und in entsprechendes Gold oder Silber umtauschen konnte (Goldkernwährung). Auf diese Weise konnte der Staat sogar mehr Nominalgeld ausgeben, als er an Edelmetall verfügbar hatte, denn üblicherweise bestanden nur wenige Geldscheininhaber auf dem Umtausch ihrer Scheine in Gold. Normalerweise reichte also ein Volumen von weniger als 10% Gold für ein Währungsvolumen einer um 90% höheren Geldscheinmenge.

      Das System funktionierte weltweit, weil auch Länder, die selbst keinen Goldschatz hatten, den Inhabern ihrer nationalen Geldscheine einen festen Umtauschkurs zu anderen Währungen garantierten, die ihrerseits wieder einen Goldkern hatten. Solange diese Umtauschgarantie bestand, konnten die Bürger darauf vertrauen, dass sie - wenn auch über doppelten Umtausch - die Geldschein-Nominalwerte in Münzrealwerte umtauschen konnten (Golddevisenwährung), hatten also eine zumindest indirekte Geldwertgarantie.


      Vom staatlichen zum privaten Geld

      Der entscheidende Schritt weg vom Staatsgeld war 1913 die Gründung des Federal Reserve System in den USA. Obwohl nach der amerikanischen Verfassung eigentlich nur Gold und Silber gesetzliches Geld sein dürfen, hat sich ein von privaten Banken gegründetes Kartell unter Führung der beiden Grossfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller eine private Zentralbank geschaffen mit dem Recht, eigenes Geld auszugeben, welches gesetzliches Zahlungsmittel wurde und für welches anfangs noch die amerikanische Zentralregierung garantierte. In dieser privaten Bank wurden nach dem Ersten Weltkrieg die Goldreserven der Welt zusammengekauft, mit der Folge, dass viele andere Währungen ihren Goldstandard nicht mehr halten konnten und in der Deflation zusammenbrachen (erste Weltwirtschaftskrise).

      Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde deshalb 1944 in Bretton Woods wieder die Einführung eines neuen Golddollarstandards beschlossen. Während des Weltkrieges verlangten die USA für die Bezahlung von Rüstungsgütern Gold von den kriegführenden Nationen. Auch das Gold Deutschlands musste als Kriegsbeute abgegeben werden. So sammelten sich über 30000 Tonnen Gold der Welt allein in den USA - mehr als alle anderen zusammen hatten. Dieses Gold diente als Deckung für die Dollars. Da aber ein grösserer Teil der Dollars in den Zentralbanken der Welt als Reservewährung gehalten wurde, konnten die USA mehr Dollars ausgeben als sie an Goldbasis hatten. Die Länder der Welt brauchten nämlich Dollars, um die Rohstoffe dafür zu kaufen, die nur auf Dollarbasis gehandelt wurden. Neben dem Gold wurde deshalb der Dollar immer stärker in den anderen Zentralbanken zur Hauptwährungsreserve. Die Dollarherrschaft über die Welt hatte begonnen.

      1971 kündigte US-Präsident Nixon die Einlösungspflicht des Dollars in Gold (Golddollarstandard) und zugleich die Haftung des Staates für den Dollar auf. Seitdem sind die Dollarnoten weder real durch Gold noch durch Staatshaftung gedeckt, also eine freie private Währung der Federal-Reserve-Bank (FED). Der Dollar und alles andere Geld der Welt sind seitdem nicht mehr werthaltig, sondern nur noch gedrucktes, legalisiertes Zahlungspapier.

      Eine durch nichts gedeckte Währung kann zwar durch Gesetz zum amtlichen Tauschmittel erzwungen werden, nicht jedoch zum Mittel der Wertaufbewahrung. Hierzu bedarf es des Vertrauens der Geldinhaber, dass sie ihr Geld langfristig wertgesichert sehen. Der langfristige Kurswert - das Vertrauen - einer freien Quantitätswährung hängt wiederum allein von der Knappheit des Geldes bzw. der Geldmenge ab. Das Problem: Während sich in den letzten 30 Jahren die Gütermenge der Welt nur vervierfachte, hat sich die Geldmenge vervierzigfacht.

      Geldmengenvermehrung bedeutet nämlich immer Inflation. Und Inflation bedeutet Geldentwertung. Für dieses Problem wurden drei Lösungswege beschritten:

      # Die deutsche Finanzwissenschaft hatte schon bei der Bundesbankgründung eine staatsunabhängige neutrale «vierte Gewalt» für die Bundesbank gefordert, damit diese den politischen Pressionen zum Geldmengenmissbrauch widerstehen könne, damit der Bürger sich also auf die Werthaltigkeit des Geldes verlassen könne. Tatsächlich ist die Bundesbank gesetzlich zur Werthaltigkeit der D-Mark verpflichtet gewesen (Neutralgeldtheorem) und war weitgehend staatsunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass die D-Mark als stabilste Währung der Welt immer mehr auch Währungsreserve und bevorzugte Wertanlage wurde.

      # Die meisten anderen Staaten haben eine "orientierte Quantitätswährung" bevorzugt. Sie verpflichteten ihre Zentralbanken, die Geldmenge an bestimmten Zielen zu orientieren, wie zum Beispiel Wachstum, Vollbeschäftigung oder anderen. Dies gab der nationalen Politik ausreichend Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und auf das Geld und hat regelmässig dazu geführt, dass der politische Missbrauch zu entsprechender Inflationierung der Währungen geführt hat. (Beispiel: Frankreich, Italien, Spanien usw.)

      # Die meisten Diktaturen der unterentwickelten Länder und das private Federal-Reserve-System dagegen bevorzugten eine «freie Quantitätswährung», also eine Währung, deren Missbrauch durch die Politik oder durch die privaten Zentralbankeigentümer nicht gesetzlich beschränkt wurde. «Freie Quantitätswährung» hat immer «Freiheit zum Missbrauch der Währung» bedeutet und nie langfristig funktioniert.


      Vor allem führt ein Nebeneinander von Währungen, die teils von einer unabhängigen Staatsbank in ihrem Wert gehalten werden - wie die D-Mark - oder andererseits von abhängigen Staatsbanken oder sogar von Privatbanken nach deren jeweiligen Zwecken frei manipuliert werden, zu erheblichen Kursspannungen: Weil die Deutsche Mark durch die Bundesbank relativ wertstabil gehalten wurde, andere wichtige Währungen sich dagegen durch Geldmengenvermehrung und Inflation immer stärker wertminderten (Abwertung), versuchen die Geldwertbesitzer naturgemäss, mit ihren längerfristigen Dispositionen in harte Währungen zu gehen und weiche zu meiden.

      So wurde die Deutsche Mark in Konkurrenz zum Dollar immer stärker auch Währungsreserve von Wirtschaft und Zentralbanken in der Welt. Vor allem aber wurde an der "harten" Währung deutlich, wie weich eine ständige Geldmengenvermehrung die inflationierten Privat- oder Staatswährungen gemacht hatte. Die der Geldwertstabilität verpflichtete Bundesbank wurde so zum gemeinsamen Störer im Chor der Geldmengenvermehrer und Inflationisten des Weltwährungssystems - kein Wunder, dass dieser Störer durch Abschaffung der Deutschen Mark und Einbindung in eine wieder mehr von der Politik gesteuerte, nicht mehr souveräne Europäische Zentralbank ausgeschaltet werden musste. Kohl hat dafür gesorgt, dass dies «im kleinen Kreise» entschieden wurde, dass die deutsche Bevölkerung über den Verlust ihrer werthaltigen Währung nicht abstimmen durfte ("Wo kommen wir hin, wenn die Bevölkerung über so wichtige Dinge selbst entscheiden sollte?"). Die Bevölkerung hätte nie freiwillig die solide D-Mark geopfert.

      Inzwischen hat also keine Währung der Welt noch irgendeine reale Wertgrundlage, hat sich das Geld der Welt von jedem zugrundeliegenden Sachwert gelöst, wird es als Papier hemmungslos neu gedruckt und durch ständige Vermehrung ständig entwertet. Dass die Leute immer noch glauben, das Geldpapier, welches sie in der Hand haben, habe einen festen Wert, liegt daran, dass durch geschickte Manipulation der Devisenkurse ein scheinbares Wertverhältnis vorgespiegelt wird. Diese Devisenkurse werden nämlich von genau den gleichen Gruppen manipuliert, die auch die Geldmengenvermehrung produzieren.

      Praktisch hat inzwischen das von der US-Grossfinanz gesteuerte und ihnen gehörende private Federal-Reserve-System Welt-Geldbedeutung erlangt:

      # Das FED-Privatgeld Dollar ist schon von der Geldmenge her in der Welt dominierend. Mehr als 75% aller Geldquantitäten sind Dollars.

      # Die US-Grossfinanz hat auch die von ihnen kontrollierten Rohstoffmärkte gezwungen, nur in Dollars zu verkaufen. Wer sein Öl nicht gegen wertlose Dollars, sondern gegen Euro verkaufen will, wird zum Terroristen erklärt (Saddam).

      # Auch die Zentralbanken der übrigen Länder werden gezwungen, die Dollars in immer stärkerem Masse (Euro-Bank über 90%) als Währungsreserven anzunehmen. Die übrigen Währungen, wie zum Beispiel der Euro, beruhen also in ihrem Wert zu über 90% auf wertlosen, nur durch die Macht und den Willen der US-Grossfinanz gehaltenen Dollar-Papieren.

      # Inzwischen wurden sogar die Nationalbanken sanft oder hart (Schweiz) gedrängt, ihre Goldvorräte gegen Dollars abzugeben oder «auszuleihen». Das Gold der Welt hat sich dadurch wiederum wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise bei den Eigentümern des Federal-Reserve-Systems konzentriert, so dass ein neuer Goldstandard nur mit deren Willen und nach deren Diktat wieder einzuführen wäre und die FED-Eigentümer mit einer Neufestsetzung des Goldpreises (Greenspan: "Möglicherweise bis 6000 Dollar.") allein dadurch im Falle einer Währungsreform ein Jahrhundert-geschäft machen würden.


      Die US-Grossfinanz steuert also über die ihr gehörende FED letztlich das Geld und die Währungen der ganzen Welt. Der Dollar ist privates Geld dieser US-Grossfinanz, von niemandem ausser von ihr garantiert, aber nach Kräften missbraucht, vermehrt und zum Instrument ihrer Weltherrschaft und zum Hilfsmittel für den Raub aller wichtigen Rohstoffe und Sachwerte der Welt missbraucht.

      Durch ungehemmte Vermehrung des Dollars hat natürlich die ausgebende US-Gross-finanz unbegrenzte liquide Mittel, mit denen sie die ganze Welt kaufen kann. Aber auch der amerikanische Staat kann durch die Dollarvermehrung mehr ausgeben, als er einnimmt (Schuldenreiterei). Missbrauch des Dollars durch Geldmengenvermehrung ist also sowohl für die herrschende US-Finanz als auch für die von ihr beherrschte US-Administration einseitiger Vorteil. Deshalb hat sich das Dollarvolumen in den letzten 10 Jahren immer schneller vermehrt.

      Ebenso haben sich die Schulden des amerikanischen Staates gegenüber dem Ausland drastisch vermehrt. Der US-Staat lässt sich also in immer grösserem Ausmass von der Welt Sachgüter gegen wertlose Scheinchen liefern - die moderne Form der Tribute.

      Dass diese ungehemmte Dollarvermehrung nicht längst den Dollarabsturz und zur Zurückweisung des Dollars durch die Kunden geführt hat, ist kluger Regie und Erpressung zu verdanken: Die US-Grossfinanz und die US-Administration zwingen seit Jahren wirtschaftlich und politisch die wichtigen Zentralbanken der Welt (Eurobank, Japan, China und andere), die bei ihnen sich für Exporterlöse oder als Kaufpreise für den Aufkauf von Sachgütern ansammelnden wertlosen Dollars zu behalten und als angeblich werthaltige Devisenreserve zu halten. Praktisch heisst das: Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln die für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger einkommenden wertlosen Dollars in immer grösseren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserve an. Die Währung der Satellitenstaaten wird also und ist bereits mit immer wertloseren Dollars unterlegt - also praktisch ebenso wertlos geworden. Somit sind alle im gleichen Geldentwertungsboot:
      Die Urheber der Geldmengenvermehrung in New York und Washington ebenso wie die Helfer der Geldmengenvermehrung in den Zentralbanken der Satellitenstaaten.

      Damit aber hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er durch offizielle Abwertung des Dollars schliesslich seine Gläubiger entreichern - betrügen - und sich auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird vor allem das 80% aller Dollars haltende Ausland entreichern. Dem Schuldner steht es frei, wie stark er seine Schulden abwerten und damit seine Gläubiger betrügen will.

      Dem Publikum wird inzwischen allerdings mit manipulierten Kursen und Kurspflege suggeriert, die missbrauchten Währungen und das hemmungslos vermehrte Geld hätten immer noch einen soliden Kurswert.

      Würden die Geldbesitzer wissen, dass sie eigentlich nur Papierwert in den Händen haben, alles andere aber von den Manipulationen, den Missbräuchen, der Macht und den Zwecken der US-Grossfinanz abhängt,

      # würde die Geldumlaufsgeschwindigkeit wegen Zurückweisung des Geldes stärker steigen,

      # würde eine Flucht in die Sachwerte einsetzen,

      # und damit eine dramatisch steigende bis galoppierende Inflation beginnen,

      # würde die längst geschehene Entwertung der Geldwertanlagen der Bürger (Geldpapiere, Renten, Fonds und andere) sich in einem zweiten Börsencrash auflösen und zusammenbrechen

      # und würden ganze Branchen der Finanzindustrie und Finanzdienstleistung unter Haftungsprozessen wegen der Entwertung zusammenbrechen,

      # so dass eine Währungsreform unvermeidlich wird.


      Noch wird die Illusion des Geldwertes trotz dramatischer Entwertung durch den Zwang eines gesetzlichen Zahlungsmittels künstlich aufrechterhalten. Nutzniesser dieses Systems sind nicht nur die US-Grossfinanz, welche durch ihre FED immer hemmungsloser Dollarmengen in die Welt jagt, sondern auch die dieses Spiel mitbetreibenden Zentralbanken, wie zum Beispiel die Eurobank, die Banque of Japan und andere. Die Vorstände dieser Banken wissen genau, wie wertlos der Dollar inzwischen ist, stützen aber immer noch die gesetzliche Illusion der Zahlungsmittelfunktion des Dollars, haben sogar aus politischen Gründen geschwiegen und die eigene Währung nahezu ausschliesslich mit wertlosen Dollars in ihrer Währungsreserve unterlegt, also ihre Währung praktisch ebenso wertlos gemacht. Würde eine Währungsreform kommen, stünde zum Beispiel die Eurobank ohne Werte da. Das Gold - auch das deutsche Gold - ist mutmasslich nur noch als blosser schuldrechtlicher Rückgabeanspruch vorhanden, nicht mehr aber als Realgold. Es ist zumeist angeblich naturaliter an die private Federal Reserve Bank und von dieser weiter verliehen, also im Zusammenbruch nicht mehr greifbar. Das System lebt davon, dass ein Missbrauch nicht diskutiert und nicht veröffentlicht wird.

      Tatsache 1: Die wichtigsten Währungen der Welt sind so hemmungslos vermehrt worden und stehen auf so tönernen Füssen, dass ihre Währungen (Dollar, Euro, Yen und andere) keine echte Wertaufbewahrungsfunktion für die Bürger mehr haben.

      Tatsache 2: Auch die Tauschfunktion der Währungen wird nur durch Manipulation und Täuschung über einen angeblichen - aber nicht vorhandenen - Kurswert künstlich aufrechterhalten und ist längst nicht mehr echt.

      Tatsache 3: Das Privatgeld (Dollar) der US-Grossfinanz ist längst von allen Bindungen an Sachwerte (Gold) oder einer Geldmengenbindung befreit, hat also nicht nur seine Wertaufbewahrungsfunktion verloren, sondern täuscht auch die Welt nur noch durch weltweite Kursmanipulation über einen scheinbaren Tauschwert des durch hemmungslose Vermehrung entwerteten Privatgeldes. Nur durch diese Täuschung und die Macht der US-Grossfinanz wird noch künstlich "Vertrauen" der Welt in den Dollar suggeriert. Wüssten die Marktteilnehmer dagegen, dass sie mit dem Nominalwert des Geldscheins nur ein wertloses Wertversprechen von Privatleuten in den Händen haben, denen längst nicht mehr zu trauen ist, die ständig ihre Macht, den Geldwert zu manipulieren, missbrauchen, so würde auch das Vertrauen in diese Privatwährung Dollar zusammenbrechen.

      Mit dem Geld ist es so wie mit den Aktien. Auch die meisten Aktien sind keine Substanzwerte, sondern nur Hoffnungswerte. Wer in der grossen Aktienhausse glaubte, viel gewonnen zu haben, wurde beim Aktiencrash darüber belehrt, dass die Aktie ausser dem Papierwert nur noch Hoffnung trägt, diese aber leicht schwinden kann. Gewinn oder Verlust im Börsenspiel sind reine Hoffnungswerte, keine Sachwerte. Ebenso ist es mit dem Geld. Einziger Sachwert ist der Wert des Papiers. Alles andere ist Hoffnungswert im Vertrauen auf die korrupten, aber stärksten Finanzmächte der Welt.


      Mit Scheingeld zu Sachwerten

      Würden die Marktteilnehmer wissen, dass unser Geldsystem letztlich am Privatgeld Dollar und dieses Geld ohne jeden Wertbezug allein an den Manipulations- und Missbrauchswünschen der grossen Finanzoligarchie hängt, dann würden die Menschen ihr Währungsvertrauen verlieren, ihr Geld nicht mehr als Wertaufbewahrungsmittel betrachten, sondern der laufenden Geldentwertung durch Flucht in die Sachwerte zu entgehen versuchen.

      Genau dies tun die hinter der FED stehenden Täter der grössten Geldvermehrung aller Zeiten: Sie kaufen mit dem immer wertloser werdenden Geld seit Jahrzehnten alle Sachwerte auf, die sie noch erwischen können: Rohstofflager, Industriekomplexe, Immobilien und jede einigermassen intakte ausländische Kapitalgesellschaft in freundlicher oder feindlicher Übernahme zu fast jedem Preis. Und nicht nur die US-Grossfinanz sammelt die Sachwerte der Welt ein, sondern auch der amerikanische Staat importiert für Fiat-Money (gedrucktes, eigentlich wertloses Geld) seit Jahren mehr Sachgüter aus der Welt, als er bezahlen kann, und verschuldet sich dafür hemmungslos im Ausland - solange die ausländischen Gläubiger noch an den Wert des Dollars glauben oder mit politischer Erpressung gezwungen werden können, die faulen Dollars in ihre Währungsreserven anzunehmen.


      Mit Sachwerten zu Monopolen

      Die hinter der FED stehende Grossfinanz hat auf diese Weise durch gezielte Sachwert-politik ganze Marktsegmente mit ihren faulen Dollars aufgekauft und zu Marktmonopolen bzw. -oligopolen entwickelt: Diamanten, Gold, Kupfer, Zink, Uran, Telekommunikation, Gasfaserleitungsnetze, Print- und Fernsehmedien, Nahrungsmittel (Nestlé, Coca-Cola), grosse Teile der Rüstungsindustrie und der Luftfahrt usw.

      Zurzeit läuft ein Monopolisierungsversuch mit Hilfe der Gen-Manipulation. Genmanipulierte Tiere und Pflanzen sind selbst unfruchtbar. Wenn man also die Genmanipulation flächendeckend durchsetzen kann, müssen alle Bauern einer Firma mit einem Patentmonopol das Gen-Saatgut zu dem von ihr festgesetzten Monopolpreis abkaufen, können sie nicht mehr ihr selbst geerntetes Getreide zur Saat verwenden.

      Ein anderes Monopolisierungsspiel läuft zurzeit auf dem Zuckermarkt: Die EU hat ihren Zuckermarkt durch eigene Marktordnung geregelt, um den Bauern die Rübenzuckerproduktion zu erhalten, die für viele von ihnen existenznotwendig ist. Der Rübenzucker ist aber teurer als der in den Tropen wachsende Rohrzucker des US-Kartells. Die der US-Grossfinanzgruppe gehörenden Firmen Nestlé und Coca-Cola verlangen nun gemeinsam mit von ihr abhängigen Wissenschaftern und Politikern eine "Liberalisierung des Zuckermarktes" und betreiben dies über die internationalen Gremien (GATT, Mercosur). Sobald diese Liberalisierung durchgesetzt ist, kann sich der teurere Rübenzucker gegen den billigeren Rohrzucker nicht mehr halten, bricht die europäische Zuckerproduktion endgültig zusammen und wird der Zuckermarkt - anfangs billiger, nachher aber teurer - durch das von der US-Grossfinanz beherrschte Rohrzuckerkartell überschwemmt.

      Mit welchen kriminellen Methoden die US-Grossfinanz dabei ganze Branchen in ihre Hand bekommt, zeigt der Fall Primacom: Dieser Kabelnetzbetreiber operiert höchst lukrativ, steht aber schon länger im Visier der US-Grossfinanz (Telekommunikations-Monopolisierung). Diese hat deshalb erst den Vorstand von Primacom unterwandert und dann diesem Vorstand ein Darlehen mit mehr als 30% Jahreszinsen oktroyiert, so dass die eigentlich gut operierende Firma wegen der Zinslasten in Schwierigkeiten geriet und nach Ansicht der US-Bank "jetzt billigst übernahmereif" wurde. Das Spiel geht gerade in die letzte Runde.

      Ein ähnliches Spiel hat der Abgesandte der US-Grossfinanz Ron Sommer mit der Deutschen Telekom versucht. Die US-Grossfinanz sammelt alle Telekommunikations-Gesellschaften, um sie weltweit zu monopolisieren. Der Abgesandte Sommer hat dazu eine kleine US-Firma der Telekom zum dreissigfachen Preis (30 Mia. US-Dollar) von der US-Grossfinanz gekauft, damit diese aus eigenem Vermögen der Telekom diese aufkaufen konnte. Der zweite Schritt war, die Telekom-Aktien billig zu machen, damit der US-Investor sie billig bekam. In diesem Spiel ist allerdings Ron Sommer über seine Grenzen gegangen und gescheitert. Dies wird aber die US-Grossfinanz in ihren Übernahmeplanungen nur zurückwerfen, nicht hindern. Privatisierung und Aufkauf der Telecom gehen planmässig weiter.

      Ein gleiches Spiel vollzieht sich auch auf dem Welt-Energiemarkt, in Deutschland offensichtlich mit EON und RWE, wobei die US-Grossfinanz bereits eigene Vertrauensleute in die für die Übernahmekandidaten entscheidenden Banken und Vorstände entsandt hat. In 20 Jahren will die US-Grossfinanz auch das Wasser der Welt - nach Aussage ihres Vertreters Brzezinski - monopolisiert haben.


      Mit Sachwerten zur Währungsreform

      Deutet man den Fahrplan der Welt-Grossfinanz richtig, so soll die Geldmenge so lange vermehrt und entwertet werden, bis damit alle wichtigen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert worden sind. Die Grossfinanz ist klug genug zu wissen, dass ihre Geldmengenvermehrung nicht unerkannt bleibt und irgendwann das Vertrauen in den inflationierten Dollar schwindet. Ein Ausbruch der Vertrauenskrise wird die jetzt noch beherrschte, schleichende Inflation zur galoppierenden offenen Inflation machen, die zwangsläufig in eine Währungsreform einmünden muss.

      Dies aber ist genau der Vorteil sowohl der Grossfinanz als auch der USA:
      # Die Grossfinanz hat mit den faulen Dollars vorher ausreichend Sachwerte gekauft, wird also von der Währungsreform mit ihren Sachwerten nicht mehr betroffen, hat sich rechtzeitig aus dem faulen Geld in werthaltiges Vermögen verlagert. Da sie in vielen Bereichen inzwischen Weltmonopolstellungen erreicht hat, kann sie sogar die Welt jederzeit mit Monopolpreisen zu Sonderabgaben heranziehen. Nicht mehr Steuern sind dann das Einkommen der Welt-Herrscher, sondern Monopolerträge. Niemand kann die Grossfinanz hindern, die Preise für Gold, Diamanten, Kupfer, Zink, Eisenerz, Wasser, Saatgut oder Energie um 10, 20 oder 30% anzuheben und auf diese Weise die gesamte Weltbevölkerung zu Sonderabgaben heranzuziehen. Noch nie hat es eine solche Finanzmacht der Welt gegeben, noch nie war sie für die Gesamtbevölkerung der Welt so gefährlich.

      # Listigerweise hat die US-Grossfinanz die faulen Dollars überwiegend ins Ausland gebracht. Mehr als Dreiviertel der gesamten Dollarbestände sind nicht mehr in den USA, sondern sind bei den Gläubigerstaaten der USA. Die USA haben sich nämlich in den vergangenen Jahren immer kräftiger gegenüber dem Ausland verschuldet. Das Ausland hat Güter geliefert (Sachwerte), dafür aber wertlose Dollars bekommen. Alle Zentralbanken sind voll mit faulen Dollars. Werden diese nun plötzlich entwertet, trifft der Schaden zu mehr als Dreiviertel die Zentralbanken, Banken, Staaten und Marktteilnehmer ausserhalb der USA. Dann rächt sich, dass die Europäischen Zentralbanken ihr Gold gegen faule Dollars abgegeben und dafür immer ausschliesslicher Fiat-Money als Basis (Währungsreserve) für die eigene Währung, zum Beispiel Yen oder Euro, eingesetzt haben. Bricht also die Leitwährung Dollar zusammen, werden zwangsläufig auch die Satellitenwährungen mit zusammenbrechen, deren einzige Basis ein Bestand an faulen Dollars ist. Mit anderen Worten: Die sich abzeichnende Währungsreform des Dollars zieht zwangsläufig eine Weltwährungsreform aller Währungen nach sich, für welche der faule Dollar jetzt noch Hauptwährungsreserve darstellt.


      Dass aber jede pausenlose Vermehrung eines Privatgeldes - des Dollars - durch die der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve Bank zur Aufweichung der Dollar-Währung zu immer stärkerer Inflation und schliesslich zur Währungsreform führen muss, ist finanzwissenschaftliches Grundwissen und dürfte nicht einmal Greenspan und seinen Mittätern zweifelhaft sein.


      Durch Währungsreform zur Weltwährung

      Greenspan hat in einer Rede unvorsichtigerweise geäussert, dass "wohl bis 2007 eine grundsätzliche Dollar-Korrektur anstehe und dass man dann zweckmässigerweise den Dollar und den Euro zum `Euro-Dollar` einer neuen Welt-Währung vereinigen könnte". Das macht aus Sicht der US-Grossfinanz Sinn, denn längstens bis 2007 sind die Dollar-Missbräuche noch durchzuhalten, bis dahin dürfte längstens das Vertrauen der Welt in diese hemmungslos vermehrte, immer wertloser gewordene und nur noch künstlich aufrechterhaltene Privatwährung der US-Grossfinanz halten. Irgend etwas wird also in nächster Zeit mit dem Dollar geschehen. Würde dann der Dollar mit dem Euro zur Welteinheitswährung, würden damit für die US-Grossfinanz wichtige Ziele erreicht:
      # Eine neue Währung bietet die Möglichkeit, die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Währung haben, entsprechend zu entreichern. Wenn eben ein neuer Euro-Dollar 20 alte Dollar oder 15 Euro wert ist, sind die alten Währungen entsprechend abgewertet, sind die Gläubiger in alter Währung entreichert, hat sich das Spiel für die privaten Geldausgeber gelohnt.

      # Vor allem würde damit der US-Staat ebenfalls entschuldet: Seine jetzige Auslandsverschuldung von 5200 Mia. Dollar würde bei 50%er Abwertung nur noch 2600 Mia. Euro-Dollar betragen.

      # Geschädigt werden alle Inhaber von Alt-Dollars, deren Bestände um 50% oder sogar 90% abgewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Zentralbanken von China, Japan und Europa mit ihren hohen Dollar-Währungsreserven.

      # Das Hauptziel der US-Grossfinanz ist aber, auf diese Weise eine Weltwährung zu erreichen, über die sie wiederum selbst herrschen. In einem Euro-Dollar-System würde zwangsläufig das der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve System eine Mehrheit haben, also die US-Grossfinanz dann auch mehrheitlich das neue Währungssystem beherrschen. Dazu auserwählt ist die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), eine private Organisation, deren Anteile mehrheitlich bereits von der US-Grossfinanz heimlich aufgekauft worden sind. Würde also die BIZ neue Zentralbank der Euro-Dollar-Währung, sind zufälligerweise wieder die gleichen Privateigentümer Haupteigentümer dieser neuen Zentralbank, die vorher auch Eigentümer der FED waren. Sie könnten dann das gleiche Spiel freier Geldausgabe nach eigenem Belieben, das sie mit dem Federal Reserve System bisher machen, wieder auf höherer Ebene - und dazu auch noch durch Währungsreform entschuldet - erneut -betreiben. Die bisherige Welt-Geldmengenvermehrung, der grosse Geldbetrug gehen dann in der Währungsreform unter. Ein neues System würde den alten Tätern wieder eine neue Währung in die Hände spielen und ihnen damit das neue Spiel mit der Weltwährung Euro-Dollar 20 bis 30 weitere Jahre erlauben.


      Die US-Grossfinanz hätte also auf diesem Wege durch Geldbetrug nicht nur die Sachwerte der Welt bei sich monopolisiert - darunter so existenzwichtige Bereiche wie Saatgut, Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Metalle, sondern darüber hinaus wiederum ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung, nach eigenem Belieben geschaffen - eine Geldvermehrungsmaschine wie den Dukatenesel im Märchen.

      Auch mit Veröffentlichung dieses Geldbetrugssystems wird kein Aufschrei durch die Welt gehen. Man wird dies als "Verschwörungstheorie" oder als "Antiamerikanismus" oder sogar als "Antisemitismus" (Rothschild) abtun oder solche Veröffentlichungen ganz zu verhindern versuchen, denn immerhin gehören der US-Grossfinanz auch wesentliche Teile der Print- und Bildschirmmedien überall in der Welt.

      Das Spiel zu durchschauen ist aber wichtig für Menschen, die durch dieses Spiel Verluste erleiden könnten. Wer also Finanzvermögen hat, sollte zuhören bzw. lesen.

      Verlierer bei dem grossen Spiel der Finanz-oligarchie sind solche Marktteilnehmer in der Welt, welche dem Geld zuviel Vertrauen entgegenbringen, welche immer noch glauben, dass Geld über seine blosse Tauschfunktion hinaus auch noch Wertaufbewahrungsmittel sei. Die laufende Geldentwertung der vergangenen 40 Jahre hat offenbar die Menschen nicht klug gemacht. Sie wird in den nächsten Jahren galoppieren bis zum bitteren Ende, weil sie nämlich ein einseitiger Vorteil der Täter ist. Wer also auf langfristige Wert-erhaltung seines Vermögens Wert legt, kann nicht in Geldwerten, nicht in Versicherungsverträgen, nicht in Renten und nicht in Bargeld bleiben, er muss in Sachwerte gehen, wie dies die Grossfinanz selbst vorgemacht hat.


      Strategieziel des Welt-Geldbetruges

      Soweit von aussen her erkennbar, hat die US-Grossfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Grossfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben.

      Inzwischen aber sind die strategischen Ziele der US-Grossfinanz über die nationale Dimension weit hinausgewachsen. Ihr Ziel ist das globale private Geldsystem, welches sie mit der Vorherrschaft ihres Privatdollars und seiner Durchsetzung als Hauptwährungsreserve überall in der Welt weitgehend erreicht haben und nur noch mit einer Weltwährung - Euro-Dollar - formalisieren müssen.

      Wenn wir also einen zweiten Missbrauch des Welt-Geldsystems zugunsten privater Grossfinanzgruppen und überhaupt den Missbrauch der Geldmengenwährungen verhindern wollen, muss jede Währung vor jedem öffentlichen oder privaten Missbrauch, vor jeder Deflations- und Inflationsmanipulation gesichert werden.

      Das ist sicher nicht erreichbar, wenn man die Währung der privaten Grossfinanz überlässt. Sie wird die Missbrauchsmöglichkeit wieder nutzen und wieder zum eigenen Vorteil mit Geldmengenvermehrung die Welt betrügen und ausbeuten.

      Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass die meisten Regierungen ihre Währungen ebenso missbrauchen, wenn sie die Möglichkeiten dazu haben, wenn sie also Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und ihre Geldmengenpolitik haben.

      Es gilt also, aus den Missbräuchen der öffentlichen Hände und der privaten Gross-finanz die Währungen so unabhängig zu machen, dass privater und öffentlicher Missbrauch ausgeschlossen werden.

      Sicher ist eine auf Gold basierende Währung nicht so leicht zu manipulieren wie eine blosse Quantitätswährung. Die Probleme jeder auf Gold basierenden Währung liegen aber in der Verfügbarkeit von Gold, nachdem die US-Grossfinanz den grössten Teil des Weltgoldvorrates in ihre Hände bekommen hat. Sie würde also mit jeder Art einer auf Gold basierenden Währung wiederum Gewinner und Ausbeuter werden können.

      Bleibt also nur die Lösung einer Quantitätswährung. Diese Quantitätswährung darf aber nicht frei, willkürlich bestimmbar bleiben, sondern muss an dem Neutralgeldziel orientiert werden. Die Geldmenge darf also nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Aus dem monetären Sektor dürfen nicht wieder inflatorische oder deflatorische Effekte auf die Währungen und die Weltwirtschaft ausgehen.

      Dies ist nur mit streng neutralen und so unabhängigen Zentralbanken erreichbar, dass sie gleichsam die "vierte Gewalt" darstellen, nicht in privater Hand liegen und nicht durch Regierungen beeinflusst werden können. Das Urmodell der Deutschen Bundesbank vor ihrer Kastration in die Euro-Bank kam dieser Unabhängigkeit sehr nahe.

      Die kommende Währungsreform bietet eine einmalige Chance, die Täter, ihre Währungsmanipulationen und ihre Missbräuche zu brandmarken und damit eine allgemeine öffentliche Zustimmung zu einem weder von der privaten Grossfinanz noch von den Regierungen mehr beeinflussbares Zentralbankensystem zu schaffen. Dies wäre eine Jahrhundertchance.

      Verhindert werden könnte ein unabhängiges Zentralbankensystem vor allem von der Grossfinanz, welche über die ihr schon gehörende BIZ bereits die Weichen für eine neue Übernahme des nächsten Zentralbanken- und Währungssystems gestellt hat. Deshalb tut Aufklärung not, um der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik die Gefahr des Monopolkapitalismus nicht nur für die derzeitige Währung, sondern auch für ein neues Währungssystem aufzuzeigen.


      © Prof. Dr. Eberhard Hamer
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 14:38:39
      Beitrag Nr. 12 ()
      Man beachte das Datum! Allen Greenspan räumte wohl genau wegen dieser Immobilienblase seinen Platz. Zu diesem Zeitpunkt kam man das erste Mal auf das Problem zu sprechen.
      _________________________________________

      http://www.welt.de/data/2005/01/06/384176.html

      US-Geldhüter drohen den Märkten

      Ära der niedrigen Leitzinsen scheint schneller als erwartet zu Ende zu gehen
      von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz


      US-Notenbankchef Alan Greenspan hat neue Exzesse am Markt ausgemacht

      Berlin - Da ist das neue Jahr gerade einmal drei Handelstage jung, und schon hat sich ein zuletzt in Vergessenheit geratener gewichtiger Marktspieler mit einem verbalen Paukenschlag zurückgemeldet: Die US-Notenbank. Aus dem Dienstag abend veröffentlichten Protokoll des Treffens der Geldhüter vom 14. Dezember 2004 geht hervor, daß die Zeiten des lockeren Geldes wohl viel eher vorbei sein werden, als vielen Marktteilnehmern bisher bewußt ist. Denn in ungewöhnlich deutlicher Form drohen die Notenbanker an, Liquidität und damit den Sauerstoff der Börsenhausse zu entziehen. Als Gründe werden unter anderem die mittelfristigen Inflationsgefahren und Fehlentwicklungen an den Märkten angeführt .


      Der Wortlaut erinnert einige Marktteilnehmer wie John Calverley von der American Express Bank sogar an jenes denkwürdige Treffen des US-Offenmarktausschusses vom Dezember 1996, als Fed-Chef Alan Greenspan eine " irrationale Übertreibung" (" Irrational Exuberance" ) an den Börsen konstatierte. " Die Währungshüter haben jetzt deutlich auf die neue Spekulationsblase aufmerksam gemacht, die sich am Immobilienmarkt bildet" , sagt Calverley.


      Der Passus, der die Marktteilnehmer dieses Mal am meisten aufschreckt, erinnert tatsächlich an die Formulierung vor gut acht Jahren: " Einige Mitglieder des Offenmarktausschusses waren (beim Treffen am 14. Dezember, die Red.) der Meinung, daß die fortgesetzte Phase lockerer Geldpolitik ein beträchtliches Maß an Liquidität erzeugt hat, die zu potentiell exzessiven Risikoinvestments in den Finanzmärkten geführt hat. Zu erkennen ist dies an stark zusammengeschrumpften Zinsaufschlägen für Unternehmensanleihen gegenüber Staatstiteln, einer Zunahme der Neuemissionen, verstärkten Fusionsaktivitäten und nicht zuletzt spekulationsgetriebenen Preisen bei Eigentumswohnungen" , heißt es im Sitzungsprotokoll. " Wenn die Fed mit ihrer Absicht, die Liquidität einzudämmen, ernst macht, hat dies schwerwiegende Folgen für die Risikobereitschaft der Investoren" , schreibt Jacob de Tusch-Lec, Stratege bei Merrill Lynch. " Die Anleihen und die Aktien von Unternehmen mit schwacher Finanzkraft und hoher Schuldenlast wären die Hauptleidtragenden." Als Beispiele nennt der Merrill-Stratege unter anderen ABB, Ahold, Alcatel, Alstom, British Airways, Ericsson, Fiat, Heidelberg Cement, Prosieben und Tui. " Diese Aktien sind besonders anfällig für eine Änderung der Risikobereitschaft der Investoren" , so de Tusch-Lec.


      Auch die Strategen des unabhängigen Analysehauses BCA Research warnen vor einer Zeitenwende am Aktienmarkt, den die Fed auslösen könnte. So hätten nur die wenigsten Anleger ein Szenario für den Fall entwickelt, daß die US-Leitzinsen 2005 auf über 3,5 Prozent steigen.


      Dies zeigen auch die Kurse am Terminmarkt, auf dem die Marktteilnehmer bereits auf die Zukunft des Schlüsselzinses spekulieren. Hier sind die Erwartungen in den vergangenen beiden Tagen zwar nach oben geschossen. So rechnen die Finanzmarktakteure nunmehr damit, daß die Sätze Ende des Jahres bei 3,5 Prozent liegen. Noch im vergangenen Dezember waren drei Prozent anvisiert. Doch trotz des Stimmungsumschwungs ist die Möglichkeit noch längst nicht eingepreist, daß die US-Notenbank auf jeder ihrer acht Sitzungen bis Ende des Jahres eine Straffung der Geldpolitik um 25 Basispunkte beschließen könnte. In dem Fall lägen die Sätze in zwölf Monaten bei 4,25 Prozent. " Der Markt scheint hinter der Realität zurückzubleiben" , sagt Stephen Lewis, Stratege bei Momentum Research in London.

      Ein höherer Ölpreis und eine niedrigere Produktivität könnten dazu führen, daß die Preissteigerung mittelfristig heftiger als erwartet ausfällt und die monetären Zügel schneller gestrafft werden müssen. Viele Marktteilnehmer hoffen jetzt darauf, daß es wie 1996 noch einige Jahre dauert, bis die Spekulationsblase platzt und sich in der Zwischenzeit noch Geld verdienen lasse. Lewis ist sich da nicht so sicher: " Die Fed hat klar gemacht, daß sie die Zinsen anheben wird, bis die Anleger umgedacht haben."


      Artikel erschienen am Do, 6. Januar 2005
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 14:57:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zeit-Fragen Nr.43 vom 17.11.2003

      Wie der IWF das Dollarsystem stützt

      von F. William Engdahl, USA/Deutschland

      Eine der tragenden Säulen zur Stützung des heutigen Dollarsystems ist Washingtons Kontrolle des Internationalen Währungsfonds, des IWF. Wie das tatsächlich funktioniert, wird sorgfältig hinter einer Fassade von Technokraten und einer Wirtschaftstheorie, die auf der Ideologie des freien Marktes beruht, verborgen. In Wirklichkeit ist der IWF eine moderne Geldsammelstelle für das Dollarimperium. Er fordert seinen Tribut mittels bedeutender internationaler Banken, die die Dollars dazu verwenden, die Macht der amerikanischen Finanz- und Geschäftshegemonie weiter auszudehnen - effektiv der treibende Motor dessen, was man Globalisierung nennt.

      Obwohl der IWF eine Hauptstütze des Dollarsystems darstellt, ist sein nomineller Direktor ironischerweise ein Europäer, derzeit der Deutsche Horst Köhler. Davor war es der Franzose Michel Camdessus. Die wirklichen Machtverhältnisse werden sorgfältig hinter dieser Fassade verdeckt. Die Statuten des IWF legen fest, dass keine wichtige Entscheidung ohne die Zustimmung von 85% des Exekutivdirektoriums getroffen werden kann. Die Vereinigten Staaten, welche 1944 die ursprüngliche IWF-Charta in Bretton Woods in New Hampshire entwarfen, sorgten dafür, dass sie mit einem Stimmenanteil von 18% über die entscheidende Sperrminorität verfügen. Diese Sperrminorität besteht bis heute. Insider wissen sehr wohl, dass der IWF von Washington aus geführt wird. Und es ist kein Zufall, dass sich der Hauptsitz auch dort befindet.

      Ursprüngliche Zielsetzungen

      Der IWF wurde 1944 anlässlich der internationalen Währungskonferenz von Bretton Woods in New Hampshire ins Leben gerufen; auf Initiative Präsident Roosevelts wurde dort ein Währungs- und Handelssystem für die Nachkriegszeit gegründet. Der IWF sollte ein Fonds sein, um die Stabilität der Währungen und des Handels der europäischen Alliierten in der Nachkriegszeit zu unterstützen. Zu dieser Zeit besassen die USA den grössten Teil der Weltgoldreserven und rechneten damit, Dollarkredite für den Wiederaufbau Europas zu gewähren. Die ursprüngliche IWF-Idee bestand darin, die Reserven der Mitgliedstaaten in einem Pool zusammenzulegen, aus dem jeder einzelne Staat im Falle einer kurzfristigen Zahlungsschwierigkeit Kredit aufnehmen konnte, um seine Währung zu stabilisieren. Zehn Jahre nach der grossen Depression lag es im Interesse der grösseren Industrienationen, einschliesslich der USA, ein stabiles, wachsendes Europa zu schaffen, nicht zuletzt als Exportmarkt für amerikanische Produkte. Das erste Land, welches nach dem Krieg Kredit aufnahm, war Grossbritannien. Das letzte europäische Land war 1977 Italien.

      Umstrukturierungen in den 80er Jahren

      Seit 1977 wandte sich keines der europäischen G-7-Länder mehr an den IWF, um Geld zu leihen. Statt dessen haben sie Geld bei Privatbanken aufgenommen oder Staatsschulden gemacht. Sie wissen alle nur zu gut, wie zerstörerisch sich die IWF-Bedingungen auswirken. Ende der 70er Jahre vertraten einige die Auffassung, dass der IWF seine Rolle erfüllt habe, ähnlich wie manche sich nach Beendigung des kalten Krieges bezüglich der Nato äusserten. Washington hatte allerdings andere Pläne mit dem IWF.

      In den frühen 80er Jahren änderte sich die Rolle des IWF unter dem Druck der USA dramatisch. Statt als Stabilisierungsfonds für die Industrieländer in Europa oder Japan zu dienen, wurde der IWF nun das entscheidende Instrument zur Kontrolle der Wirtschaftspolitik der unterentwickelten Länder. Im Zuge der ersten lateinamerikanischen Schuldenkrise zu Beginn der 80er Jahre übernahm der IWF eine völlig neue Rolle als Polizist, der Dollaranleihen für private New Yorker und internationale Banken sammelte. Der IWF wurde die treibende Kraft dessen, was später als «Globalisierung» bezeichnet wurde.

      Lateinamerikanische Schuldenkrise

      Nach dem ersten Anstieg des Ölpreises um 400% in den 70er Jahren nahmen viele Entwicklungsländer wie Brasilien, Argentinien und die meisten Länder in Afrika grosse Kredite auf, um die notwendigen Ölimporte oder Handelsdefizite zu finanzieren. Sie tätigten Dollaranleihen bei grossen internationalen Banken, die im Londoner Eurodollarmarkt operierten. London war das tatsächliche Zentrum, über das das Recycling der grossen Summen von Petrodollars der arabischen OPEC-Länder in die USA und auf andere bedeutende Banken abgewickelt wurde.

      Die Grossbanken nahmen die neuen Öldollars und verliehen sie mit einem hübschen Profit sofort wieder an Länder wie Argentinien oder Ägypten. Vor den 70er Jahren war Argentiniens Wirtschaft schnell gewachsen und hatte eine moderne Industrie und Landwirtschaft entwickelt, die seiner Bevölkerung einen steigenden Lebensstandard brachten. Es hatte beinahe keine Auslandsschulden. Zehn Jahre später befand sich das Land unter der Kontrolle des IWF und ausländischer Banken. Die USA veränderten die Regeln und schufen dadurch die Schuldenkrise.

      Der «Volcker-Zins-Schock»

      Im Oktober 1979 erlebten die verschuldeten Länder einen dramatischen Schock. Über Nacht kosteten ihre billigen Dollaranleihen 300% mehr Zinsen. Paul Volcker von der US-Notenbank (FED) veränderte unilateral die Zinspolitik, um den Dollar gegenüber anderen Währungen aufzuwerten. Als Folge wurden die US-Zinsraten um 300%, diejenigen der Londoner Banken gar noch massiver erhöht. Die Bankkredite an Argentinien und andere Länder waren mit «floatenden», das heisst frei schwankenden Zinssätzen vereinbart worden. War der internationale Referenzzinssatz am Londoner Bankenmarkt, Libor (London Interbank Offered Rate, Londoner Interbanken-Angebotssatz), niedrig, zahlte Argentinien einen niedrigen Zinssatz auf seine Schulden. Als dieser aber zwischen 1979 und 1980 plötzlich um 300% stieg, waren viele Länder auf einmal mit einer Zahlungskrise konfrontiert.

      1982 erreichte sie das Niveau der Zahlungsunfähigkeit. An diesem Punkt verlangte Washington, dass der IWF eingeschaltet werde, um einen Prozess der Schuldeneintreibung bei den sich zu Schuldnern entwickelnden Ländern zu beaufsichtigen. Daraus entstand das, was dann als Schuldenkrise der dritten Welt bezeichnet wurde. Dabei wurde der Eindruck erweckt, als ob Länder wie Argentinien diese durch eigenes Missmanagement verschuldet hätten. In Wirklichkeit war - wie gross das Ausmass an politischer Korruption in den Schuldnerländern auch immer gewesen sein mag - die Korruption des IWF-Systems und des Petrodollar-Recycling bei weitem grösser. Der Volcker-Zinssatz-Schock vervollständigte das Bündel der Zerstörung des Lebensstandards durch die Dollarschulden.

      Wie agierte nun der IWF während der Schuldenkrise der dritten Welt? Es ist dieser Ablauf, der deutlich macht, dass die Rolle des IWF darin bestand, die Dollarhegemonie der USA zu unterstützen, und nicht darin, armen Ländern beim Überwinden einer vorübergehenden Schuldenkrise zu helfen.

      IWF als überstaatliche Organisation

      Der IWF wird ab und zu als Werkzeug des Neo-Kolonialismus bezeichnet. Das ist jedoch zu harmlos ausgedrückt, denn der britische oder europäische Kolonialismus des 19. Jahrhunderts - so rücksichtslos er auch war - brachte niemals ein derartiges Ausmass an Abbau und Zerstörung des Gesundheits- und Lebensstandards zustande wie der IWF seit den 70er Jahren.

      Der IWF operiert als eine überstaatliche Organisation mit dem Ziel, hilflose Schuldnerstaaten zu kontrollieren und ihnen eine Wirtschaftspolitik aufzudrängen, die die Länder noch mehr in ihre Schuldenkrise hineintreibt, während er deren Märkte gleichzeitig für die Ausbeutung durch ausländisches, oft US-amerikanisches Kapital und globale Konzerne öffnet. Dass die Schuldnerstaaten nie aus ihren Dollarschulden herauskommen, sondern immer tiefer hineingeraten, ist so gewollt. Die Politik des IWF stellt das in der Tat sicher. Die Dollarverschuldung ist einer der Hauptstützen des Dollarsystems und der internationalen Privatbanken. Würden die Schulden zurückgezahlt, verlören die Banken ihren Einfluss und ihre Kreditverträge. Solange die Schulden zunehmen, wachsen auch die Kreditgeschäfte, das Paradox des modernen Bankwesens.

      Ein Hinweis darauf, dass die wirklichen Ziele des IWF sich deutlich von seinen öffentlichen Stellungnahmen unterscheiden, ist die Tatsache, dass er trotz wiederholter Beweise für die zerstörerische Wirkung seiner Politik, «Konditionalitäten» genannt, seine Methoden nie geändert hat. Das hat seinen Grund.

      Zum Beispiel Argentinien

      Nehmen wir zum Beispiel Argentinien: Im Frühjahr 2002 war Argentinien nicht in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen über 141 Milliarden Dollar Auslandsschulden nachzukommen. Als Folge erlebte es eine der verheerendsten Wirtschaftskrisen der modernen Geschichte. Der IWF spielte eine entscheidende Rolle. Im Frühjahr 2000 hatte sich Argentinien an den IWF gewandt, um einen Notkredit aufzunehmen, mit Hilfe dessen der Zusammenbruch seiner Währung verhindert werden sollte, die damals an den starken US-Dollar gebunden war. Als der Dollar an Wert gewann, brach der argentinische Exporthandel zusammen. Das Land erlebte eine Rezession. Der IWF schritt ein mit einem «Rettungs»-Paket über 48 Milliarden Dollar - aber er stellte Bedingungen.

      Als erstes, und bevor irgendwelche Kredite gezahlt wurden, musste die Regierung einschneidenden Ausgabenkürzungen, die vom IWF diktiert wurden, zustimmen. Staatliche Subventionen auf Lebensmittel für Menschen mit niedrigem Einkommen wurden gestoppt, was zu Plünderungen von Lebensmitteln führte. Die Zinssätze explodierten beim vergeblichen Versuch, damit ausländische Banken und Inhaber von Wertpapieren vom Verkauf abzuhalten. Dadurch verschlimmerte sich die wirtschaftliche Depression nur noch mehr. Staatliche Gesellschaften sahen sich zur Privatisierung gezwungen, um an Geld zu kommen und sich für die Liberalisierung des freien Marktes einzusetzen. Die Wasserversorgung von Buenos Aires wurde zu einem lächerlich niedrigen Preis an Enron verkauft genauso wie eine Pipeline von Argentinien nach Chile.

      Mit dem Argument, das Vertrauen ausländischer Besitzer von Wertpapieren und ausländischer Gläubiger habe oberste Priorität, bestand Washington darauf, dass Argentinien seine feste Währung beibehielt. Dadurch geriet das Land in die schwerste Depression seiner Geschichte: Millionen Menschen verloren ihre Arbeit, im Endstadium wurden sogar die Bankkonten eingefroren; der gewöhnliche Bürger konnte sein erspartes Geld nicht einmal mehr für das Lebensnotwendigste abheben.

      Der «Washington Consensus»

      Was genau unternimmt der IWF, wenn er in einem Land eingreift, das in einer Krise um einen Notkredit ersucht, um eine Verschuldung oder eine Währungskrise zu überbrücken? Der IWF geht immer nach dem gleichen Muster vor, sei es in Russland, Argentinien, Simbabwe oder Südkorea - alles sehr unterschiedliche Kulturen, Wirtschaftssysteme und gesellschaftliche Situationen. Die Forderungen des IWF werden häufig auch als der «Washington Consensus» bezeichnet; ein Begriff, den der amerikanische Wirtschaftswissenschafter und IWF-Förderer John Williamson 1990 prägte, um die Angriffsmethode des IWF zu umschreiben. (vgl. unten)

      Die Medizin des IWF beinhaltet fast immer Forderungen nach Privatisierung der staatlichen Industrien, er verlangt, dass die öffentlichen Ausgaben - selbst für Gesundheit und Bildung - drastisch gekürzt werden, dass die inländische Währung gegenüber dem Dollar abgewertet wird und dass das Land für den freien Fluss des internationalen Kapitals geöffnet wird - sowohl für den ins Land hinein als auch insbesondere für das Kapital, das aus dem Land fliesst.

      «Memorandum of Understanding» - die Voraussetzung

      Als erstes verlangt der IWF von der jeweiligen Regierung, ein geheimes «Memorandum of Understanding» mit dem IWF zu unterzeichnen, in welchem sie sich mit einer Liste von «Konditionalitäten» (Bedingungen) einverstanden erklärt - Voraussetzung für jegliche finanzielle Zuwendung durch den IWF. Bei den globalisierten freien Kapitalmärkten von heute investieren die Banken in keinem Land, das nicht die offizielle Zustimmung des IWF hat. Daher besteht die Rolle des IWF in weit mehr als nur dem Gewähren eines Notkredits. Er legt fest, ob ein Land überhaupt Geld erhält, sei es von der Weltbank, von Privatbanken oder aus einer anderen Quelle.

      Die vier Schritte der IWF-Kur:I. Die Privatisierung

      Die Bedingungen eines IWF-Deals sind immer dieselben: Oberste Priorität hat die Privatisierung der staatlichen Industrien. Die Privatisierung bei einem schwachen Peso oder Rubel führt dazu, dass ausländische Dollarinvestoren in der Lage sind, die Hauptvermögenswerte eines Landes spottbillig aufzukaufen. Häufig werden die zuständigen Politiker des Landes mit verlockenden heimlichen Deals dazu korrumpiert, nationales Vermögen zu privatisieren. Ausländische multinationale Konzerne können sich mit ihren Dollars profitablen Bergbau, Öl oder andere wertvolle nationale Ressourcen schnappen.

      Zum Beispiel Russland

      Klassisches Beispiel dafür ist die russische Regierung unter Jelzin: Über Nacht tauchten Dollar-Milliardäre auf - im Zuge der Plünderung des Volksvermögens via vom IWF diktierter Privatisierung. Die Clinton-Administration stand voll hinter diesem Prozess. Sie wusste, dass Russland sich so zu einer Dollarzone entwickeln würde, und das war auch die Absicht.

      II. Die Liberalisierung der Finanzmärkte

      Als zweite Auflage verlangt der IWF, dass das jeweilige Land seine Banken- und Finanzmärkte liberalisiert, das heisst für ausländische Investoren öffnet. Dies ermöglicht es hochprofilierten Spekulanten, wie zum Beispiel einem George Soros, der Citibank oder einem anderen Geldinstitut, sich in einem Land zu etablieren, Vermögenswerte in einer Spekulation zusammenkommen zu lassen, immensen Profit zu machen, wie in Thailand Mitte der 80er Jahre, und schnell wieder zu verkaufen, um schliesslich mit riesigen Gewinnen das Land zu verlassen, während die Wirtschaft des Landes hinter ihnen zusammenbricht. Dann können sich die multinationalen Konzerne des Westens einschalten und die Hauptvermögenswerte sehr billig aufkaufen.

      Zum Beispiel Asien

      Genau dies spielte sich in den 90er Jahren in Asien ab. Der IWF und das US-Finanzministerium, das eigentlich die US-IWF-Politik bestimmt, begannen 1993, starken Druck auf die schnell wachsenden ostasiatischen «Tigerstaaten» auszuüben, um deren nationale Kontrolle über den Kapitalfluss zu unterbinden. Sie argumentierten, dass man Asien so zu grossen Geldsummen für Investitionen verhelfen würde. In Wahrheit eröffnete dies amerikanischen Rentenfonds und grossen Banken einen riesigen neuen Markt für ihre Spekulationsgeschäfte. Es floss viel zuviel Geld ins Land, und der Immobilienmarkt wurde in ungesunder Weise aufgeblasen. Dieser Ballon platzte, als Soros und andere US-Spekulanten 1997 bewusst den Hahn zudrehten und damit die Asien-Krise auslösten. Als Endresultat sahen sich die asiatischen Wirtschaften gezwungen, sich für Rettungsmassnahmen an den IWF zu wenden.

      ... Kollaps der Banksysteme in Indonesien

      Der IWF «rettete» 1998 jedoch keine dieser asiatischen Wirtschaften. Er rettete vielmehr die internationalen Banken und den Hedge-Fond-Spekulanten. In Indonesien verlangte der IWF von der Regierung, die Zinssätze auf 80% anzuheben, mit der Begründung, dies würde die ausländischen Investoren davon abhalten, das Land zu verlassen und die Situation des Landes stabilisieren. In Wahrheit - das hatten IWF-Kritiker wie Joseph Stiglitz damals auch zum Vorwurf gemacht - garantierten die Zinsauflagen des IWF den totalen Kollaps des indonesischen und anderer asiatischer Banksysteme.

      ... versuchte Schwächung Südkoreas

      Sobald der IWF auf Südkorea, weltweit eine der stärksten industriellen Wirtschaftsmächte, Einfluss gewonnen hatte, machte er zur Auflage, die grossen Industrie-Konglomerate aufzulösen, denen er «Korruption» und kapitalistische «Vetternwirtschaft» vorwarf. In Wirklichkeit hoffte Washington, einen heranwachsenden Konkurrenten schwächen zu können und amerikanischen Firmen wie GM (General Motors) und Ford die Türe für eine Übernahme zu öffnen. Dies gelang auch zum Teil - bis Korea und andere regionale Wirtschaftsmärkte stark genug waren, wieder eigene nationale Kontrollen aufzubauen. Malaysia widersetzte sich offen den Auflagen des IWF und verhängte während der Krise Währungskontrollen. Als Folge trug es nur einen geringen Schaden davon - was den IWF in grosse Verlegenheit brachte.

      III. Die «Marktpreis»-Forderung

      Die nächste Stufe der IWF-Auflagen besteht darin, dass ein Land seine inländischen Preise «dem Markt entsprechend» festlegt - so die verschlüsselte Formulierung, die im Klartext die Abschaffung staatlicher Subventionen und Preiskontrollen bedeutet. In Entwicklungsländern werden häufig Benzin, Lebensmittel oder andere für die Bevölkerung lebensnotwendige Güter vom Staat subventioniert. 1998 verlangte der IWF zum Beispiel von Indonesien, die staatlichen Subventionen für die Armen zu streichen. Die Vorstellung eines «auf dem Markt basierenden» Preises ist in sich selbst eine Fiktion. Der Markt wird immer von Menschen gemacht. Der Markt in der Schweiz oder in Dänemark oder Japan ist ein anderer als in Kuba oder Kamerun. Das Ziel des IWF ist es, die Staatsbudgets drastisch zusammenzustreichen, um den Einfluss des Staates auf die Wirtschaft zu minimieren und das jeweilige Land wehrlos zu machen gegen die ausländische Übernahme seiner wichtigsten Vermögenswerte. Auch die Regierungsanteile an der schwachen Wirtschaft werden gekürzt, um damit den ausländischen Banken ihren Anteil an der Beute zu sichern.

      IV. Die Abwertung

      Schliesslich verlangt der IWF vom jeweiligen Land, seine Währung abzuwerten, und dies in massivem Umfang, häufig um 60 bis 70% oder mehr. Hier ist das Argument, dass dies den Export «wettbewerbsfähiger» mache und zu einem höheren Einkommen führe, mit dem man die ausländischen Dollarschulden dann abzahlen könne. Das ist ein entscheidender Bestandteil der Washingtoner Konsens-Medizin des IWF. Wenn zum Beispiel Chile den Peso um die Hälfte abwertet, oder die Republik Kongo, müssen zweimal soviel Tonnen Kupfer exportiert werden, um den gleichen Dollargewinn wieder aus Exportüberschüssen zu erwirtschaften. Für die riesigen multinationalen Konzerne der Industrieländer bedeutet dies eine Verringerung der Rohstoffpreise um die Hälfte.

      In den letzten 20 Jahren - seit der IWF sich eingeschaltet hat, um bei der Restrukturierung der Entwicklungsländer die entscheidende Rolle zu spielen - sind die Rohstoffpreise drastisch gedrückt worden, und dies, obwohl die Nachfrage gestiegen ist. Der Grund liegt darin, dass die Länder Afrikas und Lateinamerikas vorwiegend rohstoffexportierende Länder sind, und ihre Waren, wie zum Beispiel Öl, alle zu Dollarwerten verkauft werden. Sie müssen Dollars verdienen, um ihre Dollarschulden begleichen zu können. Der IWF hat also mit seiner Politik die Rohstoffpreise, die in Dollars berechnet werden, nach unten getrieben. Das war auch so beabsichtigt, wird aber nie zugegeben. Der IWF ist eine Agentur, die sicherstellt, dass der Dollar den Weltmarkt beherrscht, er ist nicht eine Organisation, die den Entwicklungsländern hilft.

      Der wahre Leistungsausweis des IWF

      Leider ist nichts von alledem Übertreibung. Verteidiger des IWF behaupten, die «Marktliberalisierung» habe während der letzten 20 Jahre in den Entwicklungsländern zu einem grösseren Wirtschaftswachstum geführt. Das Gegenteil ist Realität. Gemäss einer Studie, die Joseph Stiglitz während seiner Zeit bei der Weltbank durchführte, fiel das Bruttoinlandprodukt in allen Ländern der früheren Sowjetunion zwischen 1989 und 1997 auf 30% bis 80% des Standes, der vor dem Zusammenbruch der staatlichen Kontrolle erreicht worden war - einzige Ausnahme war Polen.

      Schnelle Privatisierung in Russland ...

      Das Bruttoinlandprodukt Russlands betrug nur noch 60% vom Ergebnis von 1989. Es brach um 40% ein, und die Zahl der Arbeitslosen stieg von 2 Millionen auf 60 Millionen. Die schnelle Privatisierung ohne angemessene gesetzliche und institutionelle Absicherungen, wie eine Arbeitslosen- oder Krankenversicherung, führte zu einer sozialen Katastrophe - derjenigen in Kriegszeiten vergleichbar. Die Forderungen des IWF nach freiem Kapitalverkehr erlaubten es den neuen russischen Dollar-Oligarchen wie Beresovsky, Milliarden von Dollars zu plündern und auf geheime Bankkonten in Zypern oder Liechtenstein zu verschieben und Luxusvillen in Monte Carlo zu kaufen.1

      ... Wirken des IWF in Afrika

      Das Wirken des IWF in Afrika ist ebenso ungeheuerlich und zerstörerisch. In Zimbabwe verlangte der IWF von der Regierung, bestimmte staatliche Unternehmen zu privatisieren und die Subventionen für Lebensmittel, Bildung und Gesundheitsversorgung zu kürzen, um Hilfe vom IWF zu bekommen. Die Regierung erfüllte die meisten Forderungen, doch dann erhob der IWF den Vorwurf, sie unterstütze den Krieg in der Demokratischen Republik Kongo und verweigerte unter diesem Vorwand die Vergabe von Krediten an Zimbabwe. In Kenia hatte der IWF verlangt, dass bestimmte westlichen Interessen wohlgesonnene Personen in die Regierung Moi berufen werden. Später beschuldigte Washington diese Regierungen, «korrupt» zu sein, ein Vorwurf, der sich gut eignet, um die öffentliche Meinung im Westen blind zu machen gegenüber dem moralischen Zerrbild, das die Vorgänge unter der Schirmherrschaft des IWF abgeben.

      Tiefer in die Schulden

      Nimmt man die offiziellen Schuldenstatistiken der Weltbank, wird offensichtlich, dass das Spiel des IWF dazu dient, den Dollar zu stützen. Die erste Schuldenkrise in der dritten Welt brach 1982 aus. Der IWF griff ein, um das Schuldenproblem zu «stabilisieren». Seither sind die Auslandschulden der Entwicklungsländer exponentiell angestiegen. In Argentinien, dem früheren «Erfolgsland» des IWF, lagen die Auslandschulden 1990 bei 62 Milliarden Dollar. Im Jahr 2000 waren es 146 Milliarden Dollar. Brasiliens Auslandschulden sind im gleichen Zeitraum von 120 Milliarden Dollar auf 240 Milliarden Dollar gestiegen. Der Iran, durch US-Sanktionen vom IWF-System isoliert, ist eines der wenigen Entwicklungsländer, die es zustande gebracht haben, ihre Auslandschulden zu reduzieren.

      Die gesamten Dollarschulden aller Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen stiegen von 1,4 Billionen 1990 auf 2,5 Billionen (2500000000000) Dollar im Jahr 2000; sie haben sich also nahezu verdoppelt. In den meisten Fällen wurden die unbezahlbaren Zinskosten lediglich dem Kapitalbetrag, der ausländischen Kreditgebern geschuldet wurde, hinzugefügt - natürlich mit Zinseszinsraten. Bei Zinseszinsen in Höhe von oftmals 10 bis 15% pro Jahr wachsen die Schulden exponentiell.

      Eine Schuldenpyramide

      Das Ergebnis ist eine Ponzi-Schuldenpyramide:2 Je mehr ein Land zahlt, desto mehr verschuldet es sich. Banker nennen das «Zinskapitalisierung». Es besteht kein Unterschied zu der Zwangslage eines armen verschuldeten Ladenbesitzers, der gezwungen ist, sich an einen Kredithai der Mafia zu wenden, um zu überleben, und der am Ende mehr und mehr Zinsen bezahlt, bis er bankrott ist und die Mafia seinen gesamten Besitz übernimmt. IWF und Banken wissen, dass nur ungefähr 80% der Schulden der dritten Welt überhaupt jemals zurückgezahlt werden können. Worauf es ihnen ankommt, ist lediglich die Fiktion der Legalität und die Möglichkeit, die Schulden als Hebel zu benutzen, um das Vermögen der Länder billig an sich zu reissen. Laut Weltbank wurden zwischen 1980 und 1986 von einer Gruppe von 109 Schuldnerländern an die ausländischen Kreditoren insgesamt 326 Milliarden Dollar allein an Zinsen gezahlt; die Rückzahlungen der eigentlichen Schuld beliefen sich auf weitere 322 Milliarden Dollar. So floss also als Schuldendienst ein Gesamtkapital von 648 Milliarden Dollar auf New Yorker Banken und anderer Kreditinstitute - und dies für eine ursprüngliche Kreditsumme von 430 Milliarden Dollar. Aber trotz dieser enormen Anstrengung schuldeten die 109 Schuldner den Banken 1986 noch immer eine Summe von 882 Milliarden Dollar. Die Gründe dafür sind der Pyramideneffekt von Zinseszins, Zinskapitalisierung und Volckers Zinspolitik der floatenden Zinsen.

      1990 zahlten die Entwicklungsländer ungefähr 150 Milliarden an Zinsen auf ihre Dollarschulden, dreimal mehr als das, was sie insgesamt an Hilfe erhielten. Dies gab dem Dollarkreditsystem mächtigen Auftrieb, welches Geld auf der Basis der Annahme verleiht, dass die gesamten 2,5 Billionen Schulden der dritten Welt zurückgezahlt werden. Der IWF lässt diesen Mythos weiter bestehen. Der besetzte Irak muss trotz seiner verheerenden Situation heute noch die Milliarden von Schulden aus der Hussein-Ära «anerkennen», viele davon gegenüber der ehemaligen Sowjetunion. Russland ist immer noch gezwungen, Milliarden von Schulden aus der sowjetischen Ära gegenüber westlichen Agenturen zu akzeptieren. Unter dem IWF-System sind Schulden heiliger als Menschenleben.3

      Der gemeine Trick aller vom IWF durchgeführten «Schuldenumstrukturierungen» ist folgender: Solange der Schuldner in der Lage ist, die Zinsen auf seine Schulden zu bezahlen, müssen die kreditgebenden Banken in New York, London oder wo auch immer ihre Kredite nicht als überfällig deklarieren. Auch wenn sie wissen, dass sie niemals zurückbezahlt werden, behandeln sie die Darlehen, als wären es gute Kredite, und nutzen sie als zusätzliche Sicherheit für weitere Kreditvergaben durch ihre Bank. Das Bankensystem der Dollarwelt ist zu einem überwiegenden Teil abgestützt durch die Pyramide der nichtbezahlbaren Schulden der dritten Welt - von Afrika bis Indonesien, von Argentinien bis Kroatien.

      Entwicklung rückwärts dank IWF

      Das Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten dramatisch verlangsamt - seit der IWF 1982 begonnen hat, die Schuldnerstaaten zu überwachen. Hier besteht ein direkter Zusammenhang. Wenn wir das Wachstum des Bruttoinlandproduktes pro Kopf zugrunde legen, wies Lateinamerika zwischen 1960 und 1980 ein Wachstum von 75% auf. In den folgenden 20 Jahren bis 2000 stieg das Bruttoinlandprodukt pro Kopf lediglich um 6%.

      In den subsaharischen Ländern Afrikas wuchs das Bruttoinlandprodukt pro Kopf in den zwei Jahrzehnten bis 1980 um 36%. In den nächsten beiden Jahrzehnten ging es um schwankende 15% zurück. Gemäss eigenen Angaben der Weltbank müssen ungefähr 300 Millionen Afrikaner - fast die Hälfte der Bevölkerung des Kontinents - mit weniger als 0,65 Euro pro Tag überleben. Die vom IWF diktierten Einschnitte in das System der nationalen Gesundheitsversorgung haben zu einem Anstieg der Kindersterblichkeit auf dem ganzen Kontinent geführt. Im Jahr 2002 machte Malawi eine Hungersnot durch. Dies fiel mit der Entscheidung des IWF vom April 2002 zusammen, Malawi mit dem Vorwurf der «Korruption» von Hilfsgeldern auszuschliessen. Der IWF hatte die Regierung Malawis angewiesen, die Getreidereserven des Landes zu verkaufen, um ein Darlehen der Nationalen Food Reserve Agency bei einer Bank von Südafrika zurückzuzahlen. Der IWF verlangte auch den Export von Mais, um die Schulden zu bedienen, und ignorierte dabei die sich entwickelnde Hungersnot. Der IWF leugnete scheinheilig, dass dieses Vorgehen bei der Hungersnot irgendeine Rolle gespielt habe.4

      Bei den arabischen Staaten, einschliesslich Algerien und Marokko, ging das Wachstum des Bruttoinlandprodukts pro Kopf zwischen 1960 und 1980 von plus 175% auf minus 2% in den folgenden zwei Jahrzehnten zurück, ein atemberaubender Zusammenbruch.

      Die einzige offensichtliche Ausnahme in dieser negativen Entwicklung bildet Ostasien, einschliesslich China. Hier war das Wachstum zwischen 1980 und 2000 höher. Dafür gibt der Einbezug von China den Ausschlag: Das Land erlebte einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 400% und umfasst 83% der regionalen Bevölkerung. China hat alle Geschäfte mit dem IWF unnachgiebig verweigert, es führt eine kontrollierte Staatswirtschaft bei voller Kontrolle über die eigene Währung - also kaum ein Modellstaat im Sinne des IWF.



      Fazit

      Globalisierung ist ein Begriff, der heute oft ungenau benutzt wird. Wenn wir den Begriff Globalisierung verwenden, um auf den Gesamtprozess des von IWF und WTO geführten Neokolonialismus unter dem Dollarsystem zu verweisen, dann ist dies ein beschreibender Begriff. Er beschreibt die Schaffung eines weltweiten Dollarimperiums, einer Pax Americana. Etablierte Kritiker des IWF-Systems, wie beispielsweise Joseph Stiglitz, der früher Berater von Clinton und Chefökonom der Weltbank war, formulieren präzise Vorwürfe gegen den IWF. Sie vermuten jedoch, dass es lediglich eine fehlgeleitete Politik ist, die die Probleme verursacht. Aber die Institution des IWF an sich, wie auch die Weltbank und die WTO, sind vorsätzlich entwickelt worden, um die Globalisierung des Dollarsystems - neben der militärischen Macht die zweite Säule der Pax Americana - voranzutreiben. Es ist keine fehlgeschlagene Politik, kein Ergebnis verwaltungstechnischer Fehler. Das ist der entscheidende Punkt, der verstanden werden muss: Der IWF besteht, um das Dollarsystem zu stützen.5

      Marc Weisbrot et al. Growth may be good for the poor but are IMF and World Bank Policies good for growth? Center for Economic Policies Research Washington, August 2000. In diesem Papier wird die Politik des IWF scharf kritisiert. Es dokumentiert das reale Sinken des Lebensstandards seit 1980 in Ländern, die Zielscheibe des IWF sind.

      Charles Ponzi versprach den Leuten in den 20er Jahren, er kenne einen Weg, wie sie ihr Vermögen in lediglich 90 Tagen verdoppeln könnten. Er erstellte dazu ein eigenes Schema in Pyramidenform. Für ihn funktionierte es eine gewisse Zeit, bis er schliesslich wegen Betrugs usw. ins Gefängnis musste.

      Weltbank. World Development Indicators 2002, Table 4.16, External Debt.

      Belege für die Auswirkungen der IWF-Forderungen an Afrika finden sich unter www.africanperspective.com und im dem Magazin African Business vom Januar 2003, im Artikel «Who Caused the Malawii Famine?» von Kwesi Owusu und Francis Ng`ambi.

      Eine nützliche, aber begrenzte Kritik der Politik des IWF findet sich im Buch von Joseph Stiglitz. Schatten der Globalisierung. Berlin 2002. (Englisch: Globalization and its Discontents. London 2002)


      «Als Teil des amerikanischen Systems muss ausserdem das weltweite Netz von Sonderorganisationen, allen voran die internationalen Finanzinstitutionen, betrachtet werden. Offiziell vertreten der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank globale Interessen und tragen weltweit Verantwortung. In Wirklichkeit werden sie jedoch von den USA dominiert, die sie mit der Konferenz von Bretton Woods im Jahre 1944 aus der Taufe hoben.»

      Zbigniew Brezinski. Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Frankfurt am Main 1999. S. 49.



      Was ist der «Washington Consensus»?

      we. Die Politik, die der IWF einem Land abverlangt, wurde in einer Liste von Punkten beschrieben, die als «Washington Consensus» bezeichnet wird. Der Consensus, der nirgends als offizielles Dokument dieser Politik existiert, ist eine genaue Beschreibung der politischen Leitlinien des IWF und wird auch als solche verwendet. Er wurde 1989/1990 von John Williamson, einem Wirtschaftswissenschafter am Institut für Internationale Wirtschaftslehre in Washington entworfen. Er listete 10 zentrale Ziele der Politik auf und bezeichnete sie als «Washington Consensus». Diese umfassen «Disziplin» beim Staatshaushalt, das heisst die Beschneidung öffentlicher Ausgaben, selbst im Gesundheits- und Erziehungswesen; Liberalisierung der Finanzmärkte, selbst wenn die meisten Länder nicht in der Lage sind, die grossen Mengen ins Land fliessenden ausländischen Kapitals zu handhaben; das Zulassen «wettbewerbsfähiger» Wechselkurse, um ein schnelles Exportwachstum anzukurbeln; die Aufhebung von Schutzzöllen, was ausländischen Importen den Weg freimacht, wobei es sich oft um amerikanische Landwirtschaftsprodukte handelt, die die heimischen Reis- oder andere Nahrungsproduzenten in den Bankrott treiben; die Abschaffung von Barrieren für ausländische Direktinvestitionen; die Privatisierung staatlicher Unternehmen; die Deregulierung, auch bei den Gewerkschaften, um einen neuen Wettbewerb zuzulassen, der auch ausländische Firmen einbezieht, die weit mehr Mittel zur Verfügung haben; die Garantie von Eigentumsrechten, besonders für ausländische Betriebe und Banken.

      Der Consensus als politisches Paket stellt sicher, dass ein schwaches Entwicklungsland wie Indonesien oder Zimbabwe gezwungen ist, seine Wirtschaft auf allen Ebenen für die Übernahme seiner wertvollsten Ressourcen durch ausländische Kräfte zu öffnen. Der Consensus enthält technische Beschreibungen, die vernünftig klingen. In Wirklichkeit ist er die Vorlage für eine fremde multinationale Herrschaft, von einigen Kritikern Neo-Kolonialismus genannt. Einmal ihrer Verteidigung und ihres Schutzes beraubt, vermögen nur wenige Länder mit riesigen multinationalen Unternehmen oder Banken zu konkurrieren.

      Die IWF-Strategie wird ausserdem durch die US-Vorherrschaft in der Welthandelsorganisation (WTO) und bei der Weltbank unterstützt, was bedeutet, dass ein Entwicklungsland nur wenige Möglichkeiten hat, den Forderungen zu widerstehen. Um überhaupt ausländisches Kapital in seinen Wirtschaftskreislauf zu bekommen, benötigt ein Land zuerst die Zustimmung des IWF. Das bedeutet, mehr oder weniger mit dem einverstanden zu sein, was im Washington Consensus beschrieben wird. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Joseph Stiglitz, erhebt den Vorwurf, dass viele Länder in Lateinamerika und Afrika «dem Diktat des `Washington Consensus` - Herabsetzung der Inflation und Haushaltsdefiziten, Handelsliberalisierungen, Privatisierung staatseigener Unternehmen gefolgt sind - aber sie warten noch immer auf die Entwicklung».

      Im Gegensatz dazu verfolgten viele lateinamerikanische und afrikanische Wirtschaften in den sechziger Jahren gegenteilige Strategien und erfreuten sich eines starken Wirtschaftswachstums. Aus naheliegenden Gründen sieht man beim IWF gewöhnlich über diesen Punkt hinweg. Trotz der zunehmenden Angriffe auf die Vorstellungen des Washington Consensus und seiner marktwirtschaftlichen Politik, wird diese Politik weiterverfolgt. Dies deswegen, weil es nicht um Wirtschaftswachstum geht, sondern um ökonomische Steuerung durch multinationale Banken und Firmen, die das Dollarsystem stützen.

      «Die erste Stufe ist die Privatisierung - die laut Stiglitz treffender `Korruptisierung` genannt werden kann. Anstatt dem Ausverkauf staatlicher Betriebe zu widersprechen, sagt er, verscherbeln nationale Führungspersönlichkeiten fröhlich Elektrizitäts- und Wasserwerke, wobei sie die Forderung der Weltbank nutzen, um lokale Kritiker zum Schweigen zu bringen. `Man konnte zusehen, wie ihre Augen gross wurden` bei der Aussicht auf die zehnprozentigen Provisionen, die allein dafür auf Schweizer Bankkonten gezahlt wurden, dass einfach der Verkaufspreis der nationalen Vermögenswerte um ein paar Milliarden gekürzt wurde.»

      «The Globaliser who came in from the cold»Interview mit Joe Stiglitz von Greg Palast. London Observer vom 10. Oktober 2001

      «Die sich stetig weitende Kluft zwischen den Besitzenden und den Habenichtsen hat eine wachsende Zahl von Menschen in der dritten Welt, die mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen, in bittere Armut gestürzt. Trotz wiederholter Versprechen in den neunziger Jahren, die weltweite Armut zu verringern, hat die Zahl der Menschen, die in Armut leben, tatsächlich um 100 Millionen zugenommen. Im gleichen Zeitraum ist das gesamte Welteinkommen im Schnitt um 2,5 Prozent jährlich gestiegen.»

      Stiglitz, Joseph, Die Schatten der Gloabalisierung. Berlin 2002. ISBN 3-88680-753-3. S. 20

      «Die moderne High-Tech-Kriegführung ist darauf ausgerichtet, physischen Kontakt zum Feind zu vermeiden: Wenn man Bomben aus einer Höhe von 10000 Metern abwirft, Đspürtđ man nicht, was man tut. Bei der modernen Wirtschaftssteuerung verhält es sich ganz ähnlich: Von einem Luxushotel aus kann man gefühllos Konditionen auferlegen, über die man zweimal nachdächte, würde man die Menschen kennen, deren Leben man zerstört.»

      Stiglitz, Joseph, Die Schatten der Gloabalisierung. Berlin 2002. ISBN 3-88680-753-3. S. 38
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 19:27:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      Quelle:sueddeutsche Zeitung

      Das Ende der Wall Street
      In der Finanzkrise hat sich das Modell der Investmentbank überholt: Die Zukunft gehört der altmodischen Geschäftsbank.
      Von Nikolaus Piper

      Finanzkrise: Blick auf BarclaysScheibchen für Scheibchen
      Ein Video sagt mehr aus als tausend Worte. An diesem Montag, der Verkauf der 97 alten Investmentbank Merrill Lynch an die Bank of America war gerade besiegelt, sah man auf den Fernsehschirmen zwei Männer bei einer Pressekonferenz. Links den Chef von Merrill Lynch, John Thain, rechts neben ihm sein künftiger Chef, Kenneth Lewis, der Boss der Bank of America (BoA). Thain ist einer der bisher unbestrittenen Stars der Wall Street.

      Vor seinem Wechsel zur Merrill Lynch hatte der Harvard-Absolvent die New Yorker Börse in ein profitables Unternehmen umgebaut. Sein Maßanzug sitzt perfekt, er hat kein Gramm Körpergewicht zu viel, seine Gestik ist zurückhaltend und vornehm. Lewis dagegen kommt aus der Provinz. Er ist in Mississippi geboren, seine Bank sitzt in North Carolina. Der Banker gestikuliert ziemlich unelegant, er trägt etliche Pfunde zu viel mit sich herum und pflegt seinen Südstaaten-Akzent.


      Grundstürzende Veränderung
      Es ist der Provinzler Lewis, nicht Thain, der künftig bestimmen wird, wie die Dinge im amerikanischen Finanzsystem zu laufen haben. Der soeben eröffnete, ökologisch vorbildliche Wolkenkratzer der Bank of America mitten in Manhattan wird zum neuen Machtzentrum der amerikanischen Finanzwelt.

      Der Aufstieg der Bank of America zur Retterin der Wall Street illustriert besser als alles andere, welche grundstürzende Veränderung in New York gerade stattgefunden hat. In gerade einmal einem halben Jahr sind drei der einstmals respektabelsten Investmentbanken vom Kurszettel der New York Stock Exchange verschwunden: Bear Stearns, Lehman Brothers und Merrill Lynch. Zurück bleiben noch zwei: Goldman Sachs und Morgan Stanley.

      Die Kategorie der "Wall-Street-Bank", die einst den Puls des Finanzplatzes New York bestimmte, gibt es nicht mehr. Die Zukunft gehört der normalen, altmodischen Geschäftsbank.




      Die Folgen für die gesamte Wirtschaft werden gewaltig sein. Jede Bank auf der Welt hat eine Grundfunktion: Sie transferiert Geld von Leuten, die es haben, zu solchen, die es brauchen. Die Art, wie dies geschieht, unterscheidet Geschäfts- und Investmentbanken.

      Die ersteren nehmen Sicht- und Spareinlagen von Kunden in ihre Bücher, um Kredite vergeben zu können, die letzteren verschulden sich auf dem Kapitalmarkt. Investmentbanken sind wesentlich weniger reguliert als Geschäftsbanken, deshalb können sie entsprechend höhere Risiken eingehen. Wenn es gut läuft, verdienen sie phantastische Renditen, wenn es schlecht läuft, sind sie schnell am Ende.


      Riskante Strategie
      Das hat früher den Glamour der Wall Street ausgemacht, das ist jetzt ihr Drama. Noch vor zwei Jahren schienen Investmentbanker wie die Herren des Universums. Mancher smarte 30-Jährige in einem Handelsraum der Wall Street verdiente mehr Geld als ein altgedienter Bankvorstand. All dies ist erst einmal vorbei. Dass das Modell der unabhängigen Investmentbank einmal überholt sein könnte, ahnten manche schon 1999.

      Damals hob Präsident Bill Clinton das noch aus der Weltwirtschaftskrise stammende Glass-Steagall-Gesetz auf, das Investment- und Geschäftsbanken strikt trennte. Der Umbau begann: Chase Manhattan erwarb JP Morgan, europäische Universalbanken wie Deutsche Bank, UBS und Credit Suisse wurden zu wichtigen Mitspielern in New York. Auf die wachsende Konkurrenz reagierten die Institute durch eine noch riskantere Strategie: Sie investierten nicht nur das Geld ihrer Kunden, sondern ihr eigenes.


      Pleiten der US-Investmentbanken Das Wall-Street-Massaker



      Damit entwickelten sie sich zu einer Art Hedgefonds, hochprofitabel aber extrem gefährdet. Sie ähnelten Weinhändlern, die immer mehr von ihrem eigenen Produkt trinken. Aber auch die Universalbanken drehten ein großes Rad, die riskantesten Geschäfte wurden aus der Bilanz in sogenannte Zweckgesellschaften ausgelagert. Dies leitete den Niedergang der Citigroup ein, dies besiegelte in Deutschland das Schicksal von IKB und SachsenLB.

      Künftig werden kleine Brötchen gebacken. Merrill Lynch wird zu einer Art Privatkundenabteilung der Bank of America. Die Reste von Lehman werden an die britische Barclays-Gruppe verkauft. Bei der Deutschen Bank verschieben sich die Gewichte dramatisch: Die Bank, die sich sehr weit auf das Feld des Investmentbanking gewagt hatte, erwirbt die praktisch nur auf Kundeneinlagen bauende Postbank. Ein Blick zurück zeigt, was für ein gewaltiger Einschnitt dies ist. Vor gerade einmal vier Jahren überwarf sich Bankchef Josef Ackermann mit Aufsichtsrat Ulrich Cartellieri, weil der damals schon die Postbank kaufen wollte und Ackermanns Strategie missbilligte.

      Irgendwann wird die Finanzkrise überwunden sein. Dann gibt es die Wall Street immer noch, aber sie wird ihren Charakter verändert haben. Mit dem Investment-Boom ist es wie mit jedem Exzess im Kapitalismus: Das Nützliche bleibt. Als die Räuberbarone im 19. Jahrhundert ihre Eisenbahnkriege austrugen, wurden unzählige Anleger um ihr Geld gebracht, aber die Vereinigten Staaten bekamen ein effizientes Schienennetz. In der jetzigen Krise wurden Milliardenvermögen vernichtet, aber es bleiben wichtige Innovationen, vor allem neue Techniken der Verbriefung von Krediten und Finanzderivate, die, wenn sie in einem richtig regulierten Markt gehandelt werden, Gutes bewirken können.

      Auch künftig werden Anleger ihr Geld in Hypothekenanleihen stecken, aber eben nicht mehr in undurchsichtige Konstrukte, sondern in konservative Covered Bonds, die in den entscheidenden Punkten den guten alten deutschen Pfandbriefen ähneln. Insgesamt wird das Geschäft mit Geld weniger riskant, weniger profitabel, strenger reguliert und viel langweiliger werden. Provinziell eben.
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      schrieb am 17.09.08 09:19:47
      !
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      schrieb am 17.09.08 12:17:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      News - 17.09.08 11:58
      +++ Ticker zur Finanzkrise +++ 11:34 Uhr: Angst vor "tiefer Rezession"

      Die Finanzkrise hat bereits mehrere Banken ihre Existenz gekostet oder in Allianzen mit Konkurrenten gezwungen. Doch was bedeutet das Desaster für die Realwirtschaft? Mehrere Skeptiker meldeten sich zu Wort. FTD.de protokolliert die dramatischen Ereignisse.



      11.48 Bundesbank-Vorstand Hermann Remsperger hat sich angesichts der Finanzmarktkrise dafür ausgesprochen, die Ziele der Notenbanken auszuweiten. Er plädiere für ein duales Mandat, sagte Remsperger am Mittwoch laut Redetext in Frankfurt. "Zusätzlich zur Sicherung der Preisstabilität umfasst es auch das Ziel der Stabilität des Finanzsystems." Dabei betonte er Synergieeffekte zwischen der operativen Geldmarktsteuerung und der Bankenaufsicht. "Da die Bundesbank eng in die Bankenaufsicht eingebunden ist, konnten wir diese Synergieeffekte auch voll ausschöpfen." Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht es als ihre Hauptaufgabe, Preistabilität in der Euro-Zone zu gewährleisten.

      EZB-Ratsmitglied Mario Draghi hatte am Dienstag davor gewarnt, die Geldpolitik als Instrument im Kampf gegen eine Ausweitung der Finanzmarktkrise einzusetzen. Zinssenkungen seien der falsche Weg, sagte er. Wenn die Märkte nicht mehr funktionierten, sei nicht die Geldpolitik gefragt, sondern die Regulierungsbehörden.

      11:34 Im Sog der US-Finanzmarktkrise wächst die Sorge um die weltweite Konjunkturentwicklung. Zwar sei nicht damit zu rechnen, dass aus der Finanz- eine schwere Weltwirtschaftskrise wird, sagte der Chef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Christoph Schmidt, der "Rheinischen Post". Die Finanzkrise könne aber dazu führen, "dass der Wirtschaftsabschwung nun zu einer tiefen Rezession wird".










      Britische Finanzaufsicht fürchtet Konsumkrise

      10:59 Die britische Finanzaufsichtsbehörde FSA befürchtet dramatische Konsequenzen der Finanzkrise für die Realwirtschaft. Das Desaster werde möglicherweise drastische Folgen für den Konsum haben, teilte die Financial Services Authority am Mittwoch mit. Auch die deutsche Wirtschaft wird nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von den jüngsten Turbulenzen auf dem US-Finanzmarkt "nicht völlig unberührt" bleiben. Die internationale Konjunktur stehe jedoch auf einer breiteren Basis als vor Jahrzehnten, sagte die Kanzlerin in der Generaldebatte des Bundestags zum Haushalt 2009.


      10:56 Der Kollaps von Lehman Brothers versetzt den ohnehin gebeutelten europäischen Banken nach Einschätzung der Ratingagentur S&P einen neuen empfindlichen Schlag. Auch wenn das direkte Engagement in Papieren oder Derivaten der zusammengebrochenen US-Investmentbank gering sei, drohten über den Preisverfall an den Märkten bedeutende Abschreibungen, teilten die Bonitätswächter am Mittwoch mit. Besonders Häuser mit einem starken Kapitalmarktgeschäft wie etwa die Deutsche Bank müssten sich auf neue hohe Belastungen einstellen.









      10:36 Eine schnelle Neuordnung der Landesbanken wird wegen der sich verschärfenden Finanzkrise nach Ansicht des baden-württembergischen Sparkassenpräsidenten Peter Schneider dringender. "Die Zuspitzung der Finanzkrise erhöht den Druck auf eine Konsolidierung der Branche eindeutig. Der Fall von Lehmann Brothers ist ein bisher unvorstellbarer Vorgang", sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. "Die Ergebnisse aller Banken, die im internationalen Finanzmarkt aktiv sind, werden deutlich stärker belastet und die Erlösaussichten sind noch schlechter."




      10:32 Der größte britische Baufinanzierer HBOS stemmt sich gegen einen
      Vertrauensverlust an der Londoner Börse und könnte einem BBC-Bericht zufolge von Lloyds übernommen werden. HBOS und LLoyds befänden sich in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen, berichtete der britische Fernsehsender ohne genaue Quellenangabe.

      Eine Übernahme würde auf einen Kaufpreis von rund 300 Pence je Aktie hinauslaufen, hieß es in dem Bericht. Weder HBOS noch Lloyds wollten sich dazu äußern. Die Aktie von HBOS erholte sich in Folge des Berichtes deutlich. Sie notierte nur noch rund zwei Prozent bei 178 Pence schwächer, nachdem sie zwischenzeitlich mehr als 50 Prozent
      eingebüßt hatte.

      10:27 Die Bundesregierung spielt nach Ansicht von Linksfraktionschef Gregor Gysi die Auswirkungen der Probleme auf dem US-Finanzmarkt herunter. "Wir haben weltweite Finanzkrise. Ich bin ziemlich entsetzt, was auf dieser Strecke alles passiert ... Alle tun so, als ob das Deutschland nichts anginge", sagte Gysi am Mittwoch in der Generaldebatte über den Haushalt 2009 im Bundestag.


      WestLB: Sind kaum betroffen

      10:25 Die WestLB ist von der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers und den Problemen beim US-Versicherer AIG nach eigenen Angaben nur gering betroffen. Das Geldinstitut habe keine unbesicherten Engagements in Anleihen und strukturierten Papieren, die von Lehman Brothers ausgegeben worden seien, betonte die Düsseldorfer Bank am Dienstagabend. Das Nettoengagement bei derivativen Produkten liege im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Kreditlinien mit Lehmann Brothers bestünden nicht.







      10:03 Die Bundesregierung hat von der staatlichen KfW Aufklärung über einen Kredit von mehreren Hundert Mio. Euro an Lehman Brothers noch unmittelbar vor der Insolvenz des US-Instituts gefordert. Fehlverhalten müsse aufgeklärt werden, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Mittwoch in Berlin. Die Innenrevision der KfW müsse prüfen, wie dies habe passieren können.

      Die KfW hat nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) noch am vergangenen Montag, als die bevorstehende Insolvenz von Lehman Brothers erwartet worden war, 300 Mio. Euro an das US-Institut überwiesen. Die KfW habe ein Engagement "im mittleren dreistelligen Millionenbereich" bestätigt. Die KfW sprach laut FAZ von einer "fehlerhaft ausgelösten Swap-Zahlung am Montag", deren Umstände durch die Innenrevision geprüft würden.



      Fusionsgerüchte um Morgan Stanley

      09:59Die US-Investmentbank Morgan Stanley erwägt dem Fernsehsender CNBC zufolge einen Zusammenschluss mit einem anderen Institut. Fusionsgespräche würden zwar derzeit nicht geführt, berichtete CNBC am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen auf seiner Internetseite. "Aber führende Manager bei Morgan sind zu dem Schluss gekommen, dass ein weiteres Auf- und Ab des Aktienkurses das Unternehmen wahrscheinlich zu einem Umschwenken zwingen dürfte", hieß es.






      09:57 Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter rechnet nicht mit einer raschen Rückkehr zur Normalität auf dem Geldmarkt. "Wir können nicht damit rechnen, dass die Finanzinstitute ohne außerordentlich hohe Risikoaufschläge ihre Finanzierung bekommen. Das bedeutet, dass die Geldbeschaffungskonditionen für die Finanzinstitute auf längere Sicht sehr, sehr schwierig bleiben", sagte Walter dem Sender HR-Info.

      Die Potenz der Kreditvergabe der Finanzinstitute sei angeschlagen und reduziert. "Das bedeutet natürlich auch, dass alle jene, die gute, innovative Geschäftsideen hatten und die keine eigenen Mittel besitzen, derzeit ganz besondere Schwierigkeiten haben, solche Dinge umzusetzen." Die Abschwungstendenz, die die Weltwirtschaft nun schon seit einem Jahr eingeschlagen hat, werde sich nicht so leicht überwinden lassen, sagte Walter.







      9.47 Der Kurs der britischen Bank HBOS bricht um 42 Prozent ein. Die Ratingagentur Fitch senkte Medienberichten zufolge das Rating der HBOS auf "AA" ("AA+"). Der Ausblick bleibe negativ, meldete das Online-Portal Financial.de. Fitch habe den Schritt mit der gestiegenen Sorge über die Aussichten für die Kernbereiche im Retail- sowie Corporate Banking begründet.

      9.25 Der Versicherungskonzern Allianz wollte nach einem Medienbericht beim taumelnden US-Rivalen AIG einsteigen. Zwei Tage bevor AIG vom Staat aufgefangen wurde, habe die Allianz ihr Angebot unterbreitet, schreibt die Finanz- Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf zwei eingeweihte Personen. Die Deutschen hätten sich dazu mit dem US- Finanzinvestor J.C. Flowers verbündet. Finanzielle Details nannte Bloomberg nicht.

      9.12 Uhr Der Satz für Dollar-Ausleihungen unter Banken über Nacht ist laut einer Indikation der Agentur Reuters auf acht Prozent gestiegen. Üblicherweise liegt der Satz etwas über dem Leitzins, derzeit zwei Prozent. Die hohe "Zitterprämie" spricht dafür, dass die Banken derzeit kaum noch Willens sind, sich gegenseitig Dollar über Nacht auszuleihen.





      7.49 Die internationale Finanzkrise hat nach Einschätzung des Vorsitzenden der Euro-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, ihr vorläufiges Ende noch nicht erreicht. Eine Rezessionsgefahr sah Juncker am Mittwoch im Deutschlandfunk aber weder für die Euro-Zone noch für Deutschland. "Die Finanzkrise, die weiter tobt, und die nicht einmal ihr vorläufiges Ende erreicht hat, bereitet uns größtes Kopfzerbrechen", sagte Juncker. "Ich sehe allerdings nicht, dass Europa in dem selben Maße von dieser Finanzkrise erfasst würde, wie dies augenscheinlich in den USA der Fall ist."

      7.39 Der Eurokurs hat sich von der Rettung des weltgrößten US-Versicherungskonzerns American International Group (AIG) kaum beeindruckt gezeigt. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung nach Bekanntwerden der Rettung durch die US-Notenbank zunächst fester tendierte, kostete sie am Mittwochmorgen mit 1,4170 US-Dollar wieder soviel wie am Vorabend. Ein Dollar war damit 0,7057 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,4267 (Montag: 1,4151) Dollar festgesetzt.


      6.44 Die japanische Zentralbank stellte am Mittwoch zwei Billionen Yen (13 Mrd. Euro) zur Verfügung. Am Dienstag waren bereits 2,5 Billionen Yen geflossen. Den Leitzinssatz von 0,5 Prozent ließ sie indes unverändert. Auch die US-Notenbank hatte die Leitzinsen trotz der dramatischen Zuspitzung der Finanzmarktkrise am Dienstag nicht gesenkt.






      6.02 Der Nikkei für 225 führende Werte zeigte zur Halbzeit einen deutlichen Anstieg von 241,06 Punkten oder 2,08 Prozent beim Zwischenstand von 11.850,78 Punkten. Am Vortag hatte der Nikkei einen heftigen Verlust von rund fünf Prozent erlitten und war unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten gestürzt. Der breit gefasste Topix verzeichnete am Mittwoch zur Handelsmitte einen Gewinn von 14,40 Punkten oder 1,29 Prozent bei 1131,97 Punkten.

      5.10 Die US-Notenbank hat in Washington bestätigt, dass sie dem angeschlagenen US-Versicherungsriesen AIG einen Kredit in Höhe von 85 Mrd. Dollar (60 Mrd. Euro) gewährt. Damit dürfte eine Pleite des größten US-Versicherungskonzerns abgewendet werden können. Der Kredit sei durch Bedingungen abgesichert, "mit denen die Interessen der US-Regierung und der amerikanischen Steuerzahler" abgesichert würden, hieß es in der Mitteilung der Notenbank.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 14:47:05
      Beitrag Nr. 17 ()
      ROUNDUP 2: Finanzkrise forciert Fusionsdruck: Berichte über HBOS und Lloyds
      LONDON (dpa-AFX) - Die Turbulenzen der Finanzkrise könnten einen neuen Bankenzusammenschluss erzwingen: Medienberichten zufolge will der britische Finanzkonzern Lloyds die unter Druck geratene Hypothekenbank HBOS übernehmen. Angesichts des Zusammenbruchs der US-Investmentbank Lehman Brothers hatte die Bank in den vergangenen drei Tage massive Kursverluste erlitten. Während die 'Financial Times' (FT) mit Verweis auf Kreise einen Abschluss noch am Mittwoch für wahrscheinlich hielt, sprach der britische Fernsehsender 'BBC' von Donnerstag.

      Aktien von HBOS sowie des gesamten Finanzsektor erholten sich nach teils starken Schwankungen in Reaktion auf die Nachrichten etwas. Erst am Montag hatte sich Merrill Lynch in die Arme der Bank of America gerettet, während Lehman Brothers Insolvenz anmelden musste. Die erzwungene Fusionswelle begann im März mit der Übernahme von Bear Stearns durch JPMorgan in einer ersten spektakulären Notoperation.

      HBOS UND LLOYDS: KEIN KOMMENTAR

      HBOS und Lloyds wollten sich am Mittwoch nicht zu den Übernahmeberichten äußern. Die Hypothekenbank versuchte, mit einem Verweis auf ihre finanzielle Stärke Befürchtungen über ein Aus der Gesellschaft zerstreuen. Man sei eine starke finanzielle Institution mit beträchtlichen Kapitalressourcen, sagte ein Sprecher in London. HBOS könne sich weiterhin über den Finanzmarkt finanzieren. Die Aktien der Bank drehten bis zum Mittag in Plus und stiegen zuletzt um 0,55 Prozent auf 183,9 Pence - zwischenzeitlich war der Kurs um rund 50 Prozent eingebrochen.

      Die BBC hatte berichtet, Lloyds sei in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme von HBOS, um einen neuen Bankenriesen mit einem Marktwert von umgerechnet fast 38 Milliarden Euro aufzubauen. Demnach habe sich auch Premierminister Gordon Brown in die Gespräche eingeschaltet. Auf dem Sender wurde über eine baldige Ankündigung spekuliert. Schon am Donnerstag könnte es einen Abschluss geben. Die 'Financial Times' zitierte eine informierte Person mit der Vermutung, dass die Gespräche so weit fortgeschritten seien, dass es schon an diesem Mittwoch soweit sein könnte. Es sei aber noch unklar, zu welchem Preis das Geschäft zustande komme.

      HÄLFTE AN WERT VERLOREN

      Die Aktien von HBOS hatten in den vergangenen Tagen die Hälfte ihres Wertes verloren. Die Agentur Fitch senkte ihr Rating für die Bank, die US-Investmentbank Goldman Sachs strich die HBOS-Aktie von ihrer Empfehlungsliste. Die Bankenaufsicht bekräftigte indes, das HBOS mit genügend Kapital ausgestattet sei. Die Kreditkrise hatte HBOS bereits im ersten Halbjahr stark zugesetzt. Der Vorsteuergewinn war um mehr als 70 Prozent auf 848 Millionen Pfund (1,07 Milliarden Euro) eingebrochen./sc/pf/DP/RX/FX/gr

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 15:17:23
      Beitrag Nr. 18 ()
      News - 17.09.08 15:02
      +++ Ticker zur Finanzkrise +++ 14.49 Uhr: AIG braucht womöglich mehr Geld

      Nach der Rettung des Versicherungsriesen AIG durch die US-Regierung scheint der Fall nicht ausgestanden. Das Unternehmen könnte weiteres Geld benötigen. Auch vom US-Immobilienmarkt kommen negative Nachrichten. FTD.de protokolliert die dramatischen Ereignisse an den Weltbörsen.



      14:49 Die US-Versicherungsaufsicht fürchtet, dass der vor der Pleite gerettete Versicherer AIG mehr Kapital benötigt. Dies sagte der Chef der Behörde, Eric R. Dinallo am Mittwoch in New York.


      14:42 Die Lage am US-Immobilienmarkt hat sich im August weiter eingetrübt. Die Zahl der Wohnbaubeginne fiel aufs Jahr hochgerechnet um 6,2 Prozent auf 895.000, teilte das Handelsministerium am Mittwoch mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 950.000 gerechnet. Für Juli wurde die Zahl der Wohnbaubeginne auf 954.000 von den ursprünglich gemeldeten 965.000 heraufgesetzt. Die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime fiel um 8,9 Prozent. Demnach lag die Zahl der genehmigten Anträge aufs Jahr hochgerechnet bei 854.000. Die Zahl ist ein Barometer für den zukünftigen Häuserbau und lag niedriger als von Volkswirten mit 930.000 erwartet.

      14:39 Der im Zuge der Finanzkrise von einem Kollaps bedrohte britische Baufinanzierer HBOS hat Fusionsgespräche mit der Großbank Lloyds TSB bestätigt. Die Verhandlungen befänden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und könnten die Übernahme von HBOS zur Folge haben, teilte HBOS am Mittwoch und bestätigte damit frühere Medienberichte. Spekulationen über Finanzierungsprobleme bei HBOS hatten den Aktienkurs der Bank in den vergangenen Tagen abstürzen lassen.

      14.32Das Defizit in der US-Leistungsbilanz hat sich im zweiten Quartal 2008 überraschend stark ausgeweitet. Der Fehlbetrag stieg auf 183,1 Mrd. $ von revidiert 175,6 Mrd. $ im ersten Quartal, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 180,0 Mrd. $ gerechnet. Das US-Leistungsbilanzdefizit gilt als eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft, da die USA zur Finanzierung des in den vergangenen Jahren stetig gewachsenen Fehlbetrags immer mehr ausländisches Kapital benötigen. Der Dax rutschte ins Minus.

      14.07 Die drittgrößte britische Bank Barclays sichert sich für 1,75 Mrd. $ Filetstücke der zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman Brothers. Dabei handelt es sich um die Sparten Investmentbanking sowie den Handel mit Aktien und festverzinslichen Wertpapieren in Nordamerika. Für den Schnäppchenpreis von 250 Mio. $ in bar erwirbt Barclays damit Vermögenswerte im Volumen von 72 Mrd. $. Der größte Teil der Kaufsumme entfällt auf die prestigeträchtige Zentrale der Traditionsbank in New York und zwei Datenzentren. Im Rahmen der Übernahme sollen rund 10.000 der 26.000 Lehman-Mitarbeiter zu Barclays wechseln.


      13:26 Asien reagiert abwartend auf die Krise des weltweiten Finanzsystems. "Wir sollten nicht wie 1997 in Panik verfallen", warnte der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono. "Die Fundamentaldaten sind gut. Ich bin sicher, das wir mit den Turbulenzen regional und global fertig werden können." Auch der philippinische Zentralbanker Diwa Gunigundo zeigte Zuversicht.


      Handel an russischen Börsen gestoppt

      12:50 Die wichtigsten russischen Börsen, RTS und MICEX, haben den Aktienhandel am Mittwoch nach starken Kursverlusten gestoppt. Die Anordnung dazu sei von der Finanzbehörde gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Trotz weitgehend positiver Vorgaben der weltweiten Börsen sank der Leitindex RTS bis zum Handelsstopp um 6,4 Prozent auf 1059 Punkte, nachdem er am Vortag bereits um 11,5 Prozent eingebrochen war. Vor allem die Kurse von russischen Bankaktien brachen ein. Laut Interfax haben mehrere mittelständische und kleine russische Banken anhaltende Liquiditätsprobleme

      12:35 Nach der Überweisung von 300 Mio. Euro an die zusammengebrochene US-Investmentbank Lehman Brothers hofft die Staatsbank KfW, etwa die Hälfte des Geldes aus der Konkursmasse zurückzuerhalten. Eine Konkursquote von 40 bis 50 Prozent sei denkbar, hieß es am Mittwoch in Finanzkreisen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird der Verwaltungsrat bei seiner Sitzung am Donnerstag in Berlin Aufklärung vom neuen KfW-Chef Ulrich Schröder verlangen.





      Auch Abgeordnete von Union, FDP und Grünen forderten am Mittwoch Aufklärung über den Verbleib der Steuermittel. Die KfW hatte nach eigenen Angaben den Betrag noch am Montag - und damit nach dem Bekanntwerden des Scheiterns der Rettungsbemühungen - irrtümlich an Lehman überwiesen. Dem Vernehmen nach versuchte die staatliche Bank nach der Überweisung noch fieberhaft, die Transaktion zu stoppen.

      12.07 Die Sätze für Tagesgeld am europäischen Geldmarkt haben am Mittwoch angezogen. "Wir liegen zwar etwas fester, aber der Markt ist relativ stabil und entspannt. Es gibt keine Panik", sagte ein Händler. Disponenten nannten am Mittag Zinssätze von 4,30 bis 4,40 Prozent nach 4,25 Prozent am Vortag. Nach Einschätzung von Händlern könnten die Sätze im Handelsverlauf wieder etwas nachgegeben. Der Referenzzinssatz Eonia wurde am Dienstagabend mit 4,216 (Montag: 4,465) Prozent festgelegt.

      Anders als der Euro-Tagesgeldmarkt bleibt der Dollar-Tagesgeldmarkt in Europa wegen der Krise der US-Finanzbranche weiter angespannt. Händlern zufolge liehen sich Banken über die Nacht hinweg Dollar-Geld zeitweise zu Sätzen von rund acht Prozent. Bis Mittag gingen die Sätze dann auf gut vier Prozent zurück.




      12:04 Japans Finanzsystem ist nach Ansicht der Zentralbank des Landes durch den Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers nicht ernsthaft bedroht. Japanische Banken, die bei Lehman Brothers engagiert seien, dürften zwar Einbußen erleiden. Sie seien aber stark genug, um dies zu verkraften, sagte Notenbank-Gouverneur Masaaki Shirakawa am Mittwoch in Tokio. Die meisten Institute hätten ausreichend hohe Gewinne, um die Einbußen wettzumachen. Nach Angaben von 46 der von der Lehman Brothers-Pleite betroffenen japanischen Institute beläuft sich ihr Engagement bei der US-Bank auf insgesamt 440 Mrd. Yen (rund 3 Mrd. Euro).






      11.48 Bundesbank-Vorstand Hermann Remsperger hat sich angesichts der Finanzmarktkrise dafür ausgesprochen, die Ziele der Notenbanken auszuweiten. Er plädiere für ein duales Mandat, sagte Remsperger am Mittwoch laut Redetext in Frankfurt. "Zusätzlich zur Sicherung der Preisstabilität umfasst es auch das Ziel der Stabilität des Finanzsystems." Dabei betonte er Synergieeffekte zwischen der operativen Geldmarktsteuerung und der Bankenaufsicht. "Da die Bundesbank eng in die Bankenaufsicht eingebunden ist, konnten wir diese Synergieeffekte auch voll ausschöpfen." Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht es als ihre Hauptaufgabe, Preistabilität in der Euro-Zone zu gewährleisten.

      EZB-Ratsmitglied Mario Draghi hatte am Dienstag davor gewarnt, die Geldpolitik als Instrument im Kampf gegen eine Ausweitung der Finanzmarktkrise einzusetzen. Zinssenkungen seien der falsche Weg, sagte er. Wenn die Märkte nicht mehr funktionierten, sei nicht die Geldpolitik gefragt, sondern die Regulierungsbehörden.

      11:34 Im Sog der US-Finanzmarktkrise wächst die Sorge um die weltweite Konjunkturentwicklung. Zwar sei nicht damit zu rechnen, dass aus der Finanz- eine schwere Weltwirtschaftskrise wird, sagte der Chef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Christoph Schmidt, der "Rheinischen Post". Die Finanzkrise könne aber dazu führen, "dass der Wirtschaftsabschwung nun zu einer tiefen Rezession wird".





      Britische Finanzaufsicht fürchtet Konsumkrise

      10:59 Die britische Finanzaufsichtsbehörde FSA befürchtet dramatische Konsequenzen der Finanzkrise für die Realwirtschaft. Das Desaster werde möglicherweise drastische Folgen für den Konsum haben, teilte die Financial Services Authority am Mittwoch mit. Auch die deutsche Wirtschaft wird nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von den jüngsten Turbulenzen auf dem US-Finanzmarkt "nicht völlig unberührt" bleiben. Die internationale Konjunktur stehe jedoch auf einer breiteren Basis als vor Jahrzehnten, sagte die Kanzlerin in der Generaldebatte des Bundestags zum Haushalt 2009.


      10:56 Der Kollaps von Lehman Brothers versetzt den ohnehin gebeutelten europäischen Banken nach Einschätzung der Ratingagentur S&P einen neuen empfindlichen Schlag. Auch wenn das direkte Engagement in Papieren oder Derivaten der zusammengebrochenen US-Investmentbank gering sei, drohten über den Preisverfall an den Märkten bedeutende Abschreibungen, teilten die Bonitätswächter am Mittwoch mit. Besonders Häuser mit einem starken Kapitalmarktgeschäft wie etwa die Deutsche Bank müssten sich auf neue hohe Belastungen einstellen.









      10:36 Eine schnelle Neuordnung der Landesbanken wird wegen der sich verschärfenden Finanzkrise nach Ansicht des baden-württembergischen Sparkassenpräsidenten Peter Schneider dringender. "Die Zuspitzung der Finanzkrise erhöht den Druck auf eine Konsolidierung der Branche eindeutig. Der Fall von Lehmann Brothers ist ein bisher unvorstellbarer Vorgang", sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. "Die Ergebnisse aller Banken, die im internationalen Finanzmarkt aktiv sind, werden deutlich stärker belastet und die Erlösaussichten sind noch schlechter."




      10:32 Der größte britische Baufinanzierer HBOS stemmt sich gegen einen
      Vertrauensverlust an der Londoner Börse und könnte einem BBC-Bericht zufolge von Lloyds übernommen werden. HBOS und LLoyds befänden sich in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen, berichtete der britische Fernsehsender ohne genaue Quellenangabe.

      Eine Übernahme würde auf einen Kaufpreis von rund 300 Pence je Aktie hinauslaufen, hieß es in dem Bericht. Weder HBOS noch Lloyds wollten sich dazu äußern. Die Aktie von HBOS erholte sich in Folge des Berichtes deutlich. Sie notierte nur noch rund zwei Prozent bei 178 Pence schwächer, nachdem sie zwischenzeitlich mehr als 50 Prozent
      eingebüßt hatte.

      10:27 Die Bundesregierung spielt nach Ansicht von Linksfraktionschef Gregor Gysi die Auswirkungen der Probleme auf dem US-Finanzmarkt herunter. "Wir haben weltweite Finanzkrise. Ich bin ziemlich entsetzt, was auf dieser Strecke alles passiert ... Alle tun so, als ob das Deutschland nichts anginge", sagte Gysi am Mittwoch in der Generaldebatte über den Haushalt 2009 im Bundestag.


      WestLB: Sind kaum betroffen

      10:25 Die WestLB ist von der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers und den Problemen beim US-Versicherer AIG nach eigenen Angaben nur gering betroffen. Das Geldinstitut habe keine unbesicherten Engagements in Anleihen und strukturierten Papieren, die von Lehman Brothers ausgegeben worden seien, betonte die Düsseldorfer Bank am Dienstagabend. Das Nettoengagement bei derivativen Produkten liege im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Kreditlinien mit Lehmann Brothers bestünden nicht.







      10:03 Die Bundesregierung hat von der staatlichen KfW Aufklärung über einen Kredit von mehreren Hundert Mio. Euro an Lehman Brothers noch unmittelbar vor der Insolvenz des US-Instituts gefordert. Fehlverhalten müsse aufgeklärt werden, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Mittwoch in Berlin. Die Innenrevision der KfW müsse prüfen, wie dies habe passieren können.

      Die KfW hat nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) noch am vergangenen Montag, als die bevorstehende Insolvenz von Lehman Brothers erwartet worden war, 300 Mio. Euro an das US-Institut überwiesen. Die KfW habe ein Engagement "im mittleren dreistelligen Millionenbereich" bestätigt. Die KfW sprach laut FAZ von einer "fehlerhaft ausgelösten Swap-Zahlung am Montag", deren Umstände durch die Innenrevision geprüft würden.



      Fusionsgerüchte um Morgan Stanley

      09:59Die US-Investmentbank Morgan Stanley erwägt dem Fernsehsender CNBC zufolge einen Zusammenschluss mit einem anderen Institut. Fusionsgespräche würden zwar derzeit nicht geführt, berichtete CNBC am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen auf seiner Internetseite. "Aber führende Manager bei Morgan sind zu dem Schluss gekommen, dass ein weiteres Auf- und Ab des Aktienkurses das Unternehmen wahrscheinlich zu einem Umschwenken zwingen dürfte", hieß es.






      09:57 Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter rechnet nicht mit einer raschen Rückkehr zur Normalität auf dem Geldmarkt. "Wir können nicht damit rechnen, dass die Finanzinstitute ohne außerordentlich hohe Risikoaufschläge ihre Finanzierung bekommen. Das bedeutet, dass die Geldbeschaffungskonditionen für die Finanzinstitute auf längere Sicht sehr, sehr schwierig bleiben", sagte Walter dem Sender HR-Info.

      Die Potenz der Kreditvergabe der Finanzinstitute sei angeschlagen und reduziert. "Das bedeutet natürlich auch, dass alle jene, die gute, innovative Geschäftsideen hatten und die keine eigenen Mittel besitzen, derzeit ganz besondere Schwierigkeiten haben, solche Dinge umzusetzen." Die Abschwungstendenz, die die Weltwirtschaft nun schon seit einem Jahr eingeschlagen hat, werde sich nicht so leicht überwinden lassen, sagte Walter.







      9.47 Der Kurs der britischen Bank HBOS bricht um 42 Prozent ein. Die Ratingagentur Fitch senkte Medienberichten zufolge das Rating der HBOS auf "AA" ("AA+"). Der Ausblick bleibe negativ, meldete das Online-Portal Financial.de. Fitch habe den Schritt mit der gestiegenen Sorge über die Aussichten für die Kernbereiche im Retail- sowie Corporate Banking begründet.

      9.25 Der Versicherungskonzern Allianz wollte nach einem Medienbericht beim taumelnden US-Rivalen AIG einsteigen. Zwei Tage bevor AIG vom Staat aufgefangen wurde, habe die Allianz ihr Angebot unterbreitet, schreibt die Finanz- Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf zwei eingeweihte Personen. Die Deutschen hätten sich dazu mit dem US- Finanzinvestor J.C. Flowers verbündet. Finanzielle Details nannte Bloomberg nicht.

      9.12 Uhr Der Satz für Dollar-Ausleihungen unter Banken über Nacht ist laut einer Indikation der Agentur Reuters auf acht Prozent gestiegen. Üblicherweise liegt der Satz etwas über dem Leitzins, derzeit zwei Prozent. Die hohe "Zitterprämie" spricht dafür, dass die Banken derzeit kaum noch Willens sind, sich gegenseitig Dollar über Nacht auszuleihen.





      7.49 Die internationale Finanzkrise hat nach Einschätzung des Vorsitzenden der Euro-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, ihr vorläufiges Ende noch nicht erreicht. Eine Rezessionsgefahr sah Juncker am Mittwoch im Deutschlandfunk aber weder für die Euro-Zone noch für Deutschland. "Die Finanzkrise, die weiter tobt, und die nicht einmal ihr vorläufiges Ende erreicht hat, bereitet uns größtes Kopfzerbrechen", sagte Juncker. "Ich sehe allerdings nicht, dass Europa in dem selben Maße von dieser Finanzkrise erfasst würde, wie dies augenscheinlich in den USA der Fall ist."

      7.39 Der Eurokurs hat sich von der Rettung des weltgrößten US-Versicherungskonzerns American International Group (AIG) kaum beeindruckt gezeigt. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung nach Bekanntwerden der Rettung durch die US-Notenbank zunächst fester tendierte, kostete sie am Mittwochmorgen mit 1,4170 US-Dollar wieder soviel wie am Vorabend. Ein Dollar war damit 0,7057 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,4267 (Montag: 1,4151) Dollar festgesetzt.


      6.44 Die japanische Zentralbank stellte am Mittwoch zwei Billionen Yen (13 Mrd. Euro) zur Verfügung. Am Dienstag waren bereits 2,5 Billionen Yen geflossen. Den Leitzinssatz von 0,5 Prozent ließ sie indes unverändert. Auch die US-Notenbank hatte die Leitzinsen trotz der dramatischen Zuspitzung der Finanzmarktkrise am Dienstag nicht gesenkt.






      6.02 Der Nikkei für 225 führende Werte zeigte zur Halbzeit einen deutlichen Anstieg von 241,06 Punkten oder 2,08 Prozent beim Zwischenstand von 11.850,78 Punkten. Am Vortag hatte der Nikkei einen heftigen Verlust von rund fünf Prozent erlitten und war unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten gestürzt. Der breit gefasste Topix verzeichnete am Mittwoch zur Handelsmitte einen Gewinn von 14,40 Punkten oder 1,29 Prozent bei 1131,97 Punkten.

      5.10 Die US-Notenbank hat in Washington bestätigt, dass sie dem angeschlagenen US-Versicherungsriesen AIG einen Kredit in Höhe von 85 Mrd. Dollar (60 Mrd. Euro) gewährt. Damit dürfte eine Pleite des größten US-Versicherungskonzerns abgewendet werden können. Der Kredit sei durch Bedingungen abgesichert, "mit denen die Interessen der US-Regierung und der amerikanischen Steuerzahler" abgesichert würden, hieß es in der Mitteilung der Notenbank.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.09.08 18:15:56
      Beitrag Nr. 19 ()
      News - 17.09.08 18:00
      +++ Ticker zur Finanzkrise +++ 17.49 Uhr: Wall Street bangt um Morgan Stanley
      Mit immer härteren Mitteln versuchen die USA, die Finanzkrise in den Griff zu bekommen - dennoch sinken die Kurse an der Wall Street. Auch an Morgan Stanley zweifeln die Anleger mittlerweile. FTD.de protokolliert die dramatischen Ereignisse an den Weltbörsen.



      17:49 Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch belastet durch anhaltende Sorgen über die Lage in der Finanzbranche weiter nachgegeben. Der Dax schloss nach großen Schwankungen im Handelsverlauf mit einem Minus von 1,75 Prozent auf 5860,98 Zählern und bewegte sich damit weiter auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Der Goldpreis stieg dagegen bis zum Abend um gut acht Prozent.

      17:41 An der Wall Street wachsen die Sorgen, dass die US-Investmentbank Morgan Stanley ebenfalls unter der Last der Kreditkrise zusammenbrechen könnte. Die Aktien des Instituts verloren am Mittwoch fast 40 Prozent, obwohl das Institut am Dienstagabend unerwartet gute Geschäftszahlen vorlegte. Auch Goldman Sachs konnte sich dem Trend nicht widersetzen: Die Aktien des Branchenprimus fielen um mehr als 20 Prozent. Ein Alarmsignal waren auch die Anleihen der Firma, die nach Angaben des Handels- und Research-Unternehmens Market-Axess teilweise nur noch rund 60 US-Cent pro Dollar kosteten. Zu Börseneröffnung zahlten Investoren noch mehr als 70 Cent für die Papiere, vor einer Woche noch mehr als 90 Cent.

      16.54 Unternehmen der Finanzbranche in Großbritannien rechnen damit, dass bis nächstes Frühjahr 110.000 Jobs in diesem Sektor verloren gehen. Dies geht aus einer Umfrage der Unternehmensberatung Hay Group hervor.

      16.53 Der Goldpreis sprang auf seinen höchsten Stand seit zweieinhalb Wochen. Die Feinunze (31,1 Gramm) kostete in London 830.10 $.
      16.37 Das US-Finanzministerium hat ein vorübergehendes zusätzliches Finanzierungsprogramm für die Federal Reserve angekündigt. Nach einer Aufforderung der US-Notenbank würden Schatzanweisungen versteigert, um für die Initiativen der Fed Bargeld zu erwerben, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Vorgesehen sei zunächst die Veräußerung von 35-tägigen Papieren im Gesamtwert von 40 Mrd. $. Die erste Versteigerung werde am Mittwoch über die Bühne gehen.


      Handel in Russland ruht






      16.31 Nach dem Stopp des Handels bleiben zwei russische Börsen am Mittwoch geschlossen. Dies geschehe, um Anweisungen der Behörden abzuwarten, teilten die Börsen MICEX und RTS mit. Zudem pumpte Moskau 44 Mrd. $ in drei große Banken. Gleichzeitig wurden die Anforderungen an die Mindestkapitalisierung der Geldhäuser reduziert.

      16.26 Der Dow-Jones-Index sank um 206 Punkte auf 10.852 Zähler und gab damit seine kompletten Gewinne des Vortages wieder ab. Am Dienstag hatte der Index nach der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen unverändert zu lassen, zugelegt. Der Dax notierte bei 5946 Stellen und damit unter der 6000-Punkte-Marke.

      16.20 Versicherungskonzerne und Landesbanken versuchen angesichts der US-Finanzkrise, Kunden und Märkte zu beruhigen. Allianz und Münchener Rück teilten am Mittwoch mit, sie sähen nach der Fast-Pleite des US-Versicherers AIG und der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers keine größeren Belastungen auf sich zukommen. Möglicherweise böten die Probleme von AIG sogar Chancen für Zukäufe. Auch die WestLB betonte, sie sei durch die Vorgänge in den USA nur gering betroffen.



      Artenschutz für alle

      15.54 Die US-Finanzaufsicht hat die Regeln für Leerverkäufe verschärft. Wie zuvor schon bei einer ausgewählten Anzahl von Finanztiteln, sind ab Donnerstag für alle Aktien sogenannte nackte Leerverkäufe untersagt. Das Verbot bei Finanztiteln war mit dem Begriff "Artenschutz" bespöttelt worden. Die neuen Regeln besagen, dass Anleger, die auf fallende Kurse setzen wollen, die entsprechende Aktie bei Abschluss des Geschäfts auch physisch liefern müssen. Bislang waren Leerverkäufe auch ohne Lieferung der Aktie technisch möglich und auch legal.

      15.42 Aktien des US-Versicherers AIG sanken im frühen Handel in New York um knapp 30 Prozent, der S&P 500 verlor gleichzeitig rund 2,1 Prozent. Nach der Rettung durch den amerikanischen Staat hält dieser knapp 80 Prozent an dem Institut. An der Börse wurde der Kurssturz damit erklärt, dass der Anteil der übrigen Eigner durch die Verstaatlichung stark verwässert wird.


      Vertrauen in Morgan Stanley sinkt

      15.08
      Aktien von Morgan Stanley sanken vor Eröffnung der US-Börsen um mehr als 14 Prozent - obwohl Analysten ihre Gewinnerwartung für 2008 für die Investmentbank angehoben hatten. Gleichzeitig erhöhten sich die Prämien der Credit Default Swaps, mit denen sich Anleger vor einem Zahlungsausfall bei Anleihen absichern können. Eine 10-Mio.$- Anleihe von Morgan Stanley über ein Jahr zu versichern, kostet jetzt 796.000 $. Damit stiegen die Prämien um 40 Basispunkte. Bei Goldman Sachs war eine Anhebung um 16 Basispunkte zu beobachten.

      14:49 Die US-Versicherungsaufsicht fürchtet, dass der vor der Pleite gerettete Versicherer AIG mehr Kapital benötigt. Dies sagte der Chef der Behörde, Eric R. Dinallo am Mittwoch in New York.






      14.42 Die Lage am US-Immobilienmarkt hat sich im August weiter eingetrübt. Die Zahl der Wohnbaubeginne fiel aufs Jahr hochgerechnet um 6,2 Prozent auf 895.000, teilte das Handelsministerium am Mittwoch mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 950.000 gerechnet. Für Juli wurde die Zahl der Wohnbaubeginne auf 954.000 von den ursprünglich gemeldeten 965.000 heraufgesetzt. Die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime fiel um 8,9 Prozent. Demnach lag die Zahl der genehmigten Anträge aufs Jahr hochgerechnet bei 854.000. Die Zahl ist ein Barometer für den zukünftigen Häuserbau und lag niedriger als von Volkswirten mit 930.000 erwartet.

      14:39 Der im Zuge der Finanzkrise von einem Kollaps bedrohte britische Baufinanzierer HBOS hat Fusionsgespräche mit der Großbank Lloyds TSB bestätigt. Die Verhandlungen befänden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und könnten die Übernahme von HBOS zur Folge haben, teilte HBOS am Mittwoch und bestätigte damit frühere Medienberichte. Spekulationen über Finanzierungsprobleme bei HBOS hatten den Aktienkurs der Bank in den vergangenen Tagen abstürzen lassen.

      14.32Das Defizit in der US-Leistungsbilanz hat sich im zweiten Quartal 2008 überraschend stark ausgeweitet. Der Fehlbetrag stieg auf 183,1 Mrd. $ von revidiert 175,6 Mrd. $ im ersten Quartal, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 180,0 Mrd. $ gerechnet. Das US-Leistungsbilanzdefizit gilt als eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft, da die USA zur Finanzierung des in den vergangenen Jahren stetig gewachsenen Fehlbetrags immer mehr ausländisches Kapital benötigen. Der Dax rutschte ins Minus.




      14.07 Die drittgrößte britische Bank Barclays sichert sich für 1,75 Mrd. $ Filetstücke der zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman Brothers. Dabei handelt es sich um die Sparten Investmentbanking sowie den Handel mit Aktien und festverzinslichen Wertpapieren in Nordamerika. Für den Schnäppchenpreis von 250 Mio. $ in bar erwirbt Barclays damit Vermögenswerte im Volumen von 72 Mrd. $. Der größte Teil der Kaufsumme entfällt auf die prestigeträchtige Zentrale der Traditionsbank in New York und zwei Datenzentren. Im Rahmen der Übernahme sollen rund 10.000 der 26.000 Lehman-Mitarbeiter zu Barclays wechseln.


      13:26 Asien reagiert abwartend auf die Krise des weltweiten Finanzsystems. "Wir sollten nicht wie 1997 in Panik verfallen", warnte der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono. "Die Fundamentaldaten sind gut. Ich bin sicher, das wir mit den Turbulenzen regional und global fertig werden können." Auch der philippinische Zentralbanker Diwa Gunigundo zeigte Zuversicht.




      12:50 Die wichtigsten russischen Börsen, RTS und MICEX, haben den Aktienhandel am Mittwoch nach starken Kursverlusten gestoppt. Die Anordnung dazu sei von der Finanzbehörde gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Trotz weitgehend positiver Vorgaben der weltweiten Börsen sank der Leitindex RTS bis zum Handelsstopp um 6,4 Prozent auf 1059 Punkte, nachdem er am Vortag bereits um 11,5 Prozent eingebrochen war. Vor allem die Kurse von russischen Bankaktien brachen ein. Laut Interfax haben mehrere mittelständische und kleine russische Banken anhaltende Liquiditätsprobleme

      12:35 Nach der Überweisung von 300 Mio. Euro an die zusammengebrochene US-Investmentbank Lehman Brothers hofft die Staatsbank KfW, etwa die Hälfte des Geldes aus der Konkursmasse zurückzuerhalten. Eine Konkursquote von 40 bis 50 Prozent sei denkbar, hieß es am Mittwoch in Finanzkreisen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird der Verwaltungsrat bei seiner Sitzung am Donnerstag in Berlin Aufklärung vom neuen KfW-Chef Ulrich Schröder verlangen.





      Auch Abgeordnete von Union, FDP und Grünen forderten am Mittwoch Aufklärung über den Verbleib der Steuermittel. Die KfW hatte nach eigenen Angaben den Betrag noch am Montag - und damit nach dem Bekanntwerden des Scheiterns der Rettungsbemühungen - irrtümlich an Lehman überwiesen. Dem Vernehmen nach versuchte die staatliche Bank nach der Überweisung noch fieberhaft, die Transaktion zu stoppen.

      12.07 Die Sätze für Tagesgeld am europäischen Geldmarkt haben am Mittwoch angezogen. "Wir liegen zwar etwas fester, aber der Markt ist relativ stabil und entspannt. Es gibt keine Panik", sagte ein Händler. Disponenten nannten am Mittag Zinssätze von 4,30 bis 4,40 Prozent nach 4,25 Prozent am Vortag. Nach Einschätzung von Händlern könnten die Sätze im Handelsverlauf wieder etwas nachgegeben. Der Referenzzinssatz Eonia wurde am Dienstagabend mit 4,216 (Montag: 4,465) Prozent festgelegt.

      Anders als der Euro-Tagesgeldmarkt bleibt der Dollar-Tagesgeldmarkt in Europa wegen der Krise der US-Finanzbranche weiter angespannt. Händlern zufolge liehen sich Banken über die Nacht hinweg Dollar-Geld zeitweise zu Sätzen von rund acht Prozent. Bis Mittag gingen die Sätze dann auf gut vier Prozent zurück.




      12:04 Japans Finanzsystem ist nach Ansicht der Zentralbank des Landes durch den Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers nicht ernsthaft bedroht. Japanische Banken, die bei Lehman Brothers engagiert seien, dürften zwar Einbußen erleiden. Sie seien aber stark genug, um dies zu verkraften, sagte Notenbank-Gouverneur Masaaki Shirakawa am Mittwoch in Tokio. Die meisten Institute hätten ausreichend hohe Gewinne, um die Einbußen wettzumachen. Nach Angaben von 46 der von der Lehman Brothers-Pleite betroffenen japanischen Institute beläuft sich ihr Engagement bei der US-Bank auf insgesamt 440 Mrd. Yen (rund 3 Mrd. Euro).




      11.48 Bundesbank-Vorstand Hermann Remsperger hat sich angesichts der Finanzmarktkrise dafür ausgesprochen, die Ziele der Notenbanken auszuweiten. Er plädiere für ein duales Mandat, sagte Remsperger am Mittwoch laut Redetext in Frankfurt. "Zusätzlich zur Sicherung der Preisstabilität umfasst es auch das Ziel der Stabilität des Finanzsystems." Dabei betonte er Synergieeffekte zwischen der operativen Geldmarktsteuerung und der Bankenaufsicht. "Da die Bundesbank eng in die Bankenaufsicht eingebunden ist, konnten wir diese Synergieeffekte auch voll ausschöpfen." Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht es als ihre Hauptaufgabe, Preistabilität in der Euro-Zone zu gewährleisten.

      EZB-Ratsmitglied Mario Draghi hatte am Dienstag davor gewarnt, die Geldpolitik als Instrument im Kampf gegen eine Ausweitung der Finanzmarktkrise einzusetzen. Zinssenkungen seien der falsche Weg, sagte er. Wenn die Märkte nicht mehr funktionierten, sei nicht die Geldpolitik gefragt, sondern die Regulierungsbehörden.

      11:34 Im Sog der US-Finanzmarktkrise wächst die Sorge um die weltweite Konjunkturentwicklung. Zwar sei nicht damit zu rechnen, dass aus der Finanz- eine schwere Weltwirtschaftskrise wird, sagte der Chef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Christoph Schmidt, der "Rheinischen Post". Die Finanzkrise könne aber dazu führen, "dass der Wirtschaftsabschwung nun zu einer tiefen Rezession wird".





      Britische Finanzaufsicht fürchtet Konsumkrise

      10:59 Die britische Finanzaufsichtsbehörde FSA befürchtet dramatische Konsequenzen der Finanzkrise für die Realwirtschaft. Das Desaster werde möglicherweise drastische Folgen für den Konsum haben, teilte die Financial Services Authority am Mittwoch mit. Auch die deutsche Wirtschaft wird nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von den jüngsten Turbulenzen auf dem US-Finanzmarkt "nicht völlig unberührt" bleiben. Die internationale Konjunktur stehe jedoch auf einer breiteren Basis als vor Jahrzehnten, sagte die Kanzlerin in der Generaldebatte des Bundestags zum Haushalt 2009.


      10:56 Der Kollaps von Lehman Brothers versetzt den ohnehin gebeutelten europäischen Banken nach Einschätzung der Ratingagentur S&P einen neuen empfindlichen Schlag. Auch wenn das direkte Engagement in Papieren oder Derivaten der zusammengebrochenen US-Investmentbank gering sei, drohten über den Preisverfall an den Märkten bedeutende Abschreibungen, teilten die Bonitätswächter am Mittwoch mit. Besonders Häuser mit einem starken Kapitalmarktgeschäft wie etwa die Deutsche Bank müssten sich auf neue hohe Belastungen einstellen.



      10:36 Eine schnelle Neuordnung der Landesbanken wird wegen der sich verschärfenden Finanzkrise nach Ansicht des baden-württembergischen Sparkassenpräsidenten Peter Schneider dringender. "Die Zuspitzung der Finanzkrise erhöht den Druck auf eine Konsolidierung der Branche eindeutig. Der Fall von Lehmann Brothers ist ein bisher unvorstellbarer Vorgang", sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. "Die Ergebnisse aller Banken, die im internationalen Finanzmarkt aktiv sind, werden deutlich stärker belastet und die Erlösaussichten sind noch schlechter."




      10:32 Der größte britische Baufinanzierer HBOS stemmt sich gegen einen
      Vertrauensverlust an der Londoner Börse und könnte einem BBC-Bericht zufolge von Lloyds übernommen werden. HBOS und LLoyds befänden sich in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen, berichtete der britische Fernsehsender ohne genaue Quellenangabe.

      Eine Übernahme würde auf einen Kaufpreis von rund 300 Pence je Aktie hinauslaufen, hieß es in dem Bericht. Weder HBOS noch Lloyds wollten sich dazu äußern. Die Aktie von HBOS erholte sich in Folge des Berichtes deutlich. Sie notierte nur noch rund zwei Prozent bei 178 Pence schwächer, nachdem sie zwischenzeitlich mehr als 50 Prozent
      eingebüßt hatte.

      10:27 Die Bundesregierung spielt nach Ansicht von Linksfraktionschef Gregor Gysi die Auswirkungen der Probleme auf dem US-Finanzmarkt herunter. "Wir haben weltweite Finanzkrise. Ich bin ziemlich entsetzt, was auf dieser Strecke alles passiert ... Alle tun so, als ob das Deutschland nichts anginge", sagte Gysi am Mittwoch in der Generaldebatte über den Haushalt 2009 im Bundestag.


      WestLB: Sind kaum betroffen

      10:25 Die WestLB ist von der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers und den Problemen beim US-Versicherer AIG nach eigenen Angaben nur gering betroffen. Das Geldinstitut habe keine unbesicherten Engagements in Anleihen und strukturierten Papieren, die von Lehman Brothers ausgegeben worden seien, betonte die Düsseldorfer Bank am Dienstagabend. Das Nettoengagement bei derivativen Produkten liege im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Kreditlinien mit Lehmann Brothers bestünden nicht.







      10:03 Die Bundesregierung hat von der staatlichen KfW Aufklärung über einen Kredit von mehreren Hundert Mio. Euro an Lehman Brothers noch unmittelbar vor der Insolvenz des US-Instituts gefordert. Fehlverhalten müsse aufgeklärt werden, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Mittwoch in Berlin. Die Innenrevision der KfW müsse prüfen, wie dies habe passieren können.

      Die KfW hat nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) noch am vergangenen Montag, als die bevorstehende Insolvenz von Lehman Brothers erwartet worden war, 300 Mio. Euro an das US-Institut überwiesen. Die KfW habe ein Engagement "im mittleren dreistelligen Millionenbereich" bestätigt. Die KfW sprach laut FAZ von einer "fehlerhaft ausgelösten Swap-Zahlung am Montag", deren Umstände durch die Innenrevision geprüft würden.



      Fusionsgerüchte um Morgan Stanley

      09:59Die US-Investmentbank Morgan Stanley erwägt dem Fernsehsender CNBC zufolge einen Zusammenschluss mit einem anderen Institut. Fusionsgespräche würden zwar derzeit nicht geführt, berichtete CNBC am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen auf seiner Internetseite. "Aber führende Manager bei Morgan sind zu dem Schluss gekommen, dass ein weiteres Auf- und Ab des Aktienkurses das Unternehmen wahrscheinlich zu einem Umschwenken zwingen dürfte", hieß es.






      09:57 Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter rechnet nicht mit einer raschen Rückkehr zur Normalität auf dem Geldmarkt. "Wir können nicht damit rechnen, dass die Finanzinstitute ohne außerordentlich hohe Risikoaufschläge ihre Finanzierung bekommen. Das bedeutet, dass die Geldbeschaffungskonditionen für die Finanzinstitute auf längere Sicht sehr, sehr schwierig bleiben", sagte Walter dem Sender HR-Info.

      Die Potenz der Kreditvergabe der Finanzinstitute sei angeschlagen und reduziert. "Das bedeutet natürlich auch, dass alle jene, die gute, innovative Geschäftsideen hatten und die keine eigenen Mittel besitzen, derzeit ganz besondere Schwierigkeiten haben, solche Dinge umzusetzen." Die Abschwungstendenz, die die Weltwirtschaft nun schon seit einem Jahr eingeschlagen hat, werde sich nicht so leicht überwinden lassen, sagte Walter.







      9.47 Der Kurs der britischen Bank HBOS bricht um 42 Prozent ein. Die Ratingagentur Fitch senkte Medienberichten zufolge das Rating der HBOS auf "AA" ("AA+"). Der Ausblick bleibe negativ, meldete das Online-Portal Financial.de. Fitch habe den Schritt mit der gestiegenen Sorge über die Aussichten für die Kernbereiche im Retail- sowie Corporate Banking begründet.

      9.25 Der Versicherungskonzern Allianz wollte nach einem Medienbericht beim taumelnden US-Rivalen AIG einsteigen. Zwei Tage bevor AIG vom Staat aufgefangen wurde, habe die Allianz ihr Angebot unterbreitet, schreibt die Finanz- Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf zwei eingeweihte Personen. Die Deutschen hätten sich dazu mit dem US- Finanzinvestor J.C. Flowers verbündet. Finanzielle Details nannte Bloomberg nicht.

      9.12 Uhr Der Satz für Dollar-Ausleihungen unter Banken über Nacht ist laut einer Indikation der Agentur Reuters auf acht Prozent gestiegen. Üblicherweise liegt der Satz etwas über dem Leitzins, derzeit zwei Prozent. Die hohe "Zitterprämie" spricht dafür, dass die Banken derzeit kaum noch Willens sind, sich gegenseitig Dollar über Nacht auszuleihen.





      7.49 Die internationale Finanzkrise hat nach Einschätzung des Vorsitzenden der Euro-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, ihr vorläufiges Ende noch nicht erreicht. Eine Rezessionsgefahr sah Juncker am Mittwoch im Deutschlandfunk aber weder für die Euro-Zone noch für Deutschland. "Die Finanzkrise, die weiter tobt, und die nicht einmal ihr vorläufiges Ende erreicht hat, bereitet uns größtes Kopfzerbrechen", sagte Juncker. "Ich sehe allerdings nicht, dass Europa in dem selben Maße von dieser Finanzkrise erfasst würde, wie dies augenscheinlich in den USA der Fall ist."

      7.39 Der Eurokurs hat sich von der Rettung des weltgrößten US-Versicherungskonzerns American International Group (AIG) kaum beeindruckt gezeigt. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung nach Bekanntwerden der Rettung durch die US-Notenbank zunächst fester tendierte, kostete sie am Mittwochmorgen mit 1,4170 US-Dollar wieder soviel wie am Vorabend. Ein Dollar war damit 0,7057 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,4267 (Montag: 1,4151) Dollar festgesetzt.


      6.44 Die japanische Zentralbank stellte am Mittwoch zwei Billionen Yen (13 Mrd. Euro) zur Verfügung. Am Dienstag waren bereits 2,5 Billionen Yen geflossen. Den Leitzinssatz von 0,5 Prozent ließ sie indes unverändert. Auch die US-Notenbank hatte die Leitzinsen trotz der dramatischen Zuspitzung der Finanzmarktkrise am Dienstag nicht gesenkt.






      6.02 Der Nikkei für 225 führende Werte zeigte zur Halbzeit einen deutlichen Anstieg von 241,06 Punkten oder 2,08 Prozent beim Zwischenstand von 11.850,78 Punkten. Am Vortag hatte der Nikkei einen heftigen Verlust von rund fünf Prozent erlitten und war unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten gestürzt. Der breit gefasste Topix verzeichnete am Mittwoch zur Handelsmitte einen Gewinn von 14,40 Punkten oder 1,29 Prozent bei 1131,97 Punkten.

      5.10 Die US-Notenbank hat in Washington bestätigt, dass sie dem angeschlagenen US-Versicherungsriesen AIG einen Kredit in Höhe von 85 Mrd. Dollar (60 Mrd. Euro) gewährt. Damit dürfte eine Pleite des größten US-Versicherungskonzerns abgewendet werden können. Der Kredit sei durch Bedingungen abgesichert, "mit denen die Interessen der US-Regierung und der amerikanischen Steuerzahler" abgesichert würden, hieß es in der Mitteilung der Notenbank.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 09:01:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      News - 18.09.08 08:24
      Ausverkauf: Morgan Stanley vor Notfusion mit Wachovia

      Selbst gute Quartalszahlen haben die US-Investmentbank Morgan Stanley nicht vor dem Aktien-Absturz bewahrt. Hektisch prüfen die Bankchefs nun eine Notfusion. Bei der britischen Hypothekenbank HBOS ist ein solcher Zusammenschluss schon perfekt.


      Im Sog der Finanzkrise geht die Welle von Übernahmen und Zusammenschlüssen von Bankhäusern weiter. Wie die "New York Times" berichtet, prüft die in Bedrängnis geratende US-Investmentbank Morgan Stanley eine Fusion mit einem anderen Finanzhaus. Als möglicher Partner wurde die US-Bank Wachovia genannt. Zudem habe sich auch die größte US-Sparkasse Washington Mutual selbst zum Verkauf gestellt.

      Zugleich wird die angeschlagene britische Hypothekenbank Halifax Bank of Scotland (HBOS) vom Finanzkonzern Lloyds TSB übernommen. Das teilten die Konzerne am Donnerstagmorgen mit. Lloyds TSB zahlt 12,2 Mrd. Pfund oder 15,47 Mrd. Euro in Aktien. Zuvor hatte es bereits in Medienberichten geheißen, HBOS werde für 232 Pence je Anteilsschein verkauft. Lloyds zahlt damit 0,83 eigene Aktien je Papier des Immobilienfinanzierers.



      Wachovia, die viertgrößte Bank der USA, habe Morgan Stanley gegenüber selbst Interesse an einem Zusammenschluss geäußert, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Insider. Auch andere Banken hätten bereits angeklopft. Morgan Stanley hatte an der Börse zuletzt drastische Kursverluste erlitten. Am Mittwoch war die Aktie erneut um 24 Prozent auf 21,75 $ abgestürzt. Ähnliche Verluste hatten in den vergangenen Tagen bereits mehrere andere Finanzhäuser in die Pleite oder zum Verkauf gezwungen. So sind wegen der Kreditkrise von einst fünf unabhängigen US-Investmentbanken nur noch Morgan Stanley und Goldman Sachs übrig.



      Auch bei Washington Mutual (WaMu) liefen bereits Verkaufsgespräche, berichtete die "New York Times" nach US-Börsenschluss unter Berufung auf Insider. Zu den möglichen Käufern zählten die britische Bank HSBC sowie die US-Häuser JP Morgan und Wells Fargo , hieß es. Auch der US-Finanzkonzern Citigroup habe erstes Interesse an WaMu angemeldet, berichtete das "Wall Street Journal". Über einen Verkauf war bereits mehrfach spekuliert worden. Die Bausparkasse hatte einen solchen Schritt aber stets als nicht nötig zurückgewiesen.



      Neuer Bankenriese in Großbritannien

      Eine Verschmelzung von Lloyds TSB und HBOS würde in Großbritannien einen neuen Bankenriesen mit einem Marktwert von fast 38 Mrd. Euro schaffen. Beide Unternehmen verfügen zusammen über mehr als 3000 Filialen und 38 Millionen Kunden. Seit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers hatten HBOS-Aktien rund 70 Prozent ihres Werts verloren. Schon seit Monaten war über den Finanzzustand der Bank spekuliert und ein Zusammenbruch befürchtet worden.

      Die Fusion war aus Angst vor einer neuen Bankenpleite offenbar auf höchster politischer Ebene vorangetrieben worden. Mit Unterstützung der britischen Regierung sollen nach Medienangaben auch mögliche Bedenken der Wettbewerbsbehörden ausgeräumt werden.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 09:03:22
      Beitrag Nr. 21 ()
      Der DOW-Chart:

      Avatar
      schrieb am 18.09.08 17:41:02
      Beitrag Nr. 22 ()
      News - 18.09.08 17:15
      Ausverkauf: Morgan Stanleys verzweifelte Suche

      Verrückte Zeiten an der Wall Street: Laut Medienberichten braucht die Investmentbank Morgan Stanley dringend einen Fusionspartner. Citigroup hat bereits abgesagt. Jetzt wird mit Wachovia verhandelt - und mit der chinesischen Regierung.


      Im Sog der Finanzkrise geht die Welle von Übernahmen und Zusammenschlüssen von Bankhäusern weiter. Morgan-Stanley-Vorstandschef John Mack soll am Dienstag bei Citigroup-Chef Vikram Pandit angerufen haben. Das berichtet die "New York Times". "Wir brauchen einen Fusionspartner, sonst schaffen wir es nicht", habe Mack gesagt, berichteten informierte Personen der Zeitung. Laut einer Citigroup-Mitteilung ist die Äußerung so aber nicht gefallen.

      Mack verhandelt nun offenbar mit mehreren potenziellen Partnern Dazu zählt auch die Geschäftsbank Wachovia . Die Gespräche seien bereits weit gediehen, berichtete der Fernsehsender CNBC am Donnerstag. Gleichzeitig setze das Geldhaus seine Bemühungen fort, sich Kapital von der chinesischen Regierung zu besorgen. Konkret soll es um den Staatsfonds China Investment Corp gehen. Die Aktie von Morgan Stanley notierte n New York mit neun Prozent im Minus, Wachovia mit 15 Prozent im Plus.






      Zwei Angeschlagene suchen Halt

      Selbst gute Quartalszahlen konnten Morgan Stanley nicht vor dem Aktien-Absturz bewahren. Allein am Mittwoch waren die Papiere um 24 Prozent auf 21,75 $ abgestürzt. Der Grund: Nach der Pleite von Lehman Brothers wird an dem Geschäftsmodell der Investmentbanken gezweifelt. Merrill Lynch flüchtete sich unter das Dach der Bank of America . Aus Sicht der Analysten ist es unwahrscheinlich, dass Morgan Stanley vor diesem Hintergrund dauerhaft seine Eigenständigkeit bewahren kann.

      Der potenzielle Partner Wachovia steht ebenfalls unter verschärfter Beobachtung. Im zweiten Quartal verbuchte die viertgrößte Bank einen Rekordverlust von 8,9 Mrd. $. Noch heute leidet das Finanzinstitut unter der Übernahme des Hypothekenanbieters Golden West Financial im Mai 2006 - zu den Hochzeiten des Immobilienbooms. Im Juni musste Vorstandschefchef Kenneth Thompson seinen Posten räumen. Sein Nachfolger Robert Steel hat einen Sparkurs eingeschlagen, kämpft jetzt aber mit Rückschlägen. Am Mittwoch fiel die Aktie um 21 Prozent, weil Wachovia die Fondstochter Evergreen Investments stützen musste. Deren Geldmarktfonds hatte mit Lehman-Papieren 494 Mio. $ verloren.

      Wachovia ist gemessen an der Marktkapitalisierung kleiner als Morgan Stanley: Wachovia wird mit 19,7 Mrd. $ bewertet, Morgan Stanley mit 24,1 Mrd. $.




      Auch bei Washington Mutual (WaMu) liefen bereits Verkaufsgespräche, berichtete die "New York Times" nach US-Börsenschluss unter Berufung auf Insider. Zu den möglichen Käufern zählten die britische Bank HSBC sowie die US-Häuser JP Morgan und Wells Fargo , hieß es. Auch der US-Finanzkonzern Citigroup habe erstes Interesse an WaMu angemeldet, berichtete das "Wall Street Journal". Über einen Verkauf war bereits mehrfach spekuliert worden.

      Die Bausparkasse befindet sich in einer prekären Situation: Der Aktienkurs verlor seit Jahresbeginn 85 Prozent, auch der Einstieg der Beteiligungsgesellschaft TPG konnte den Verfall nicht stoppen. Vorstandschef Kerry Killinger musste zurücktreten. WaMu ist besonders stark bei riskanten Hypotheken wie Option ARMs engagiert, bei denen sich Zahlungsausfälle häufen. In den kommenden zweieinhalb Jahren rechnet das Unternehmen mit Verlusten von 19 Mrd. $. Für andere Banken ist die Bausparkasse aber interessant: Sie ist mit 2300 Filialen in der Fläche vertreten und verwaltet Kundeneinlagen in Höhe von 143 Mrd. $.



      Washington Mutual: Der nächste Übernahmekandidat

      Die Bausparkasse befindet sich in einer prekären Situation: Der Aktienkurs verlor seit Jahresbeginn 85 Prozent, auch der Einstieg der Beteiligungsgesellschaft TPG konnte den Verfall nicht stoppen. Vorstandschef Kerry Killinger musste zurücktreten. WaMu ist besonders stark bei riskanten Hypotheken wie Option ARMs engagiert, bei denen sich Zahlungsausfälle häufen. In den kommenden zweieinhalb Jahren rechnet das Unternehmen mit Verlusten von 19 Mrd. $. Für andere Banken ist die Bausparkasse aber interessant: Sie ist mit 2300 Filialen in der Fläche vertreten und verwaltet Kundeneinlagen in Höhe von 143 Mrd. $.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 14:47:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.172.025 von Dorfrichter am 18.09.08 17:41:02Rückblick auf eine unvergessliche Woche an den Finanzmärkten.

      Bereits am vergangenen Wochenende kamen die ersten Gerüchte über die drohende Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers auf und die Finanzkrise warf ihren langen Schatten voraus. Aber, was dann kam konnte niemand erahnen, es folgte eine Woche, die die Wallstreet für immer verändern würde.

      Am Montag Morgen war es dann Gewissheit, Lehman musste Insolvenz nach Chapter 11 anmelden. Obendrein hatte sich ebenfalls am Sonntag die Investmentbank Merrill Lynch zum Verkauf gestellt und wurde prompt von der Bank of America übernommen. Zwei Traditionsunternehmen verschwanden mit einem Schlag von der Wallstreet. Was für ein Wochenstart! Die Börsen weltweit starteten mit drastischen Abschlägen in den Handel. Als ob dem noch nicht genug war, wurde die - bis vor wenigen Wochen noch weltgrößte Versicherung - American International Group (AIG) von einigen Rating Agenturen herunter gestuft. Die Aktie fiel um über 60% und das Unternehmen ersuchte die US-Regierung um $70 Mrd. Soforthilfe um ihr Überleben zu sichern. AIG ist in mehr als 130 Ländern weltweit tätig und beschäftigt über 130.000 Angestellte. Es war ein schwarzer Tag an den Börsen.

      Als unmittelbare Auswirkung der Finanzkrise und der Lehman Insolvenz kletterte der Libor am Dienstag auf Rekordniveau. Der Libor „London Interbank Offered Rate“ ist der Zinssatz zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen. Aufgrund des Vertrauensverlustes schoss dieser nach oben und erschwerte es den Banken zusätzlich an die dringend benötigte Liquidität heranzukommen. Ein Marktteilnehmer beschrieb es folgendermaßen „stellen Sie sich vor, vor Ihnen stehen 10 Flaschen Wasser und sie wissen, dass eine dieser vergiftet ist, Sie wissen jedoch nicht welche“. Ebenso verhält es sich mit den „faulen Krediten“, die sich im Umlauf befinden.
      Nachdem die Indizes im Tagesverlauf neue Jahrestiefststände markierten kam die Nachricht, dass die angeschlagene Versicherung AIG mit staatlicher Hilfe eine Finanzierung in Höhe von $85 Mrd. bekommt und damit zu 80% verstaatlicht wird. Daraufhin erholten sich die Indizes leicht, schlossen jedoch im Minus.
      Ach ja, am Abend traf sich noch der Offenmarktausschuss der Federal Reserve Bank zur Zinsentscheidung, ließ diese aber unverändert bei 2%.

      Am Mittwoch kamen Sorgen um die beiden verbleibenden unabhängigen Investmentbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs auf. Beide mussten erhebliche Verluste hinnehmen und nun kamen zu all den Fakten noch Gerüchte über drohende Übernahmen oder Insolvenzen hinzu. Weitere Unternehmen, um die sich immer wieder Gerüchte rankten, waren Washington Mutual - die größte Bausparkasse der USA und Wachovia eine der größten Banken der USA. Als Folge der Verunsicherung stieg der Goldpreis am Mittwoch zeitweise um knapp $100, bzw. um über 11%, welches den höchsten Tagesgewinn der Geschichte darstellte.

      Am Donnerstag Abend beflügelten Gerüchte die Märkte über einen Beschluss des Finanzministers sowie des Vorsitzenden der Federal Reserve, Ben Bernanke, hinsichtlich der Erschaffung eines Auffangfonds für schlechte Kredite der Banken.

      Am Freitag bewahrheiteten sich diese Gerüchte und die Märkte schlossen auf Wochensicht nur mit einem kleinen Minus. Dieser Beschluss muss natürlich erst noch vom Kongress bewilligt werden, die Kosten hierfür belaufen sich voraussichtlich auf mehrere $100 Mrd. Unterstützung bekam die Politik von der SEC (Securities Exchange Commission, der amerikanischen Börsenaufsicht - dem Pendant zur dt. BaFin), die ein short selling Verbot für 799 Finanztitel auferlegte.
      Über den gesamten Wochenverlauf haben alle wichtigen Zentralbanken der Welt (Fed, EZB, BoE & BoJ) kontinuierlich den Markt mit der notwendigen Liquidität versorgt.
      Am Freitag kam es an dem Londoner FTSE zum größten Eintagesgewinn der Geschichte mit einem Plus von 8.84%.
      Die russischen Börsen bleiben aufgrund hoher Verluste vorsichtshalber 2 komplette Handelstage geschlossen. Seit dem All Time High vom 19. Mai 2008 hatte der Aktienmarkt bis zum Wochenbeginn knapp 60% an Wert verloren.
      Ebenfalls übernommen wurde die größte britische Hypothekenbank HBOS von ihrem Konkurrenten Lloyds TSB, durch die Übernahme entsteht ein neuer britischer Banken Gigant.

      Quelle: www.lrt-finanzresearch.de
      Avatar
      schrieb am 22.09.08 15:00:22
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.216.906 von iKosto am 22.09.08 14:47:34http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,579…
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 14:36:17
      Beitrag Nr. 25 ()
      News - 07.10.08 14:00
      Land vor Bankrott: Island ruft IWF zu Hilfe

      Die Situation der Nordatlantikinsel wird immer auswegsloser. Erst verkündete die Regierung einen Notkredit aus Russland, musste dann aber zurückrudern. Die Zentralbank kündigte an, die Währung zu stabilisieren. Inzwischen ist der IWF vor Ort.

      Die Ereignisse überschlagen sich in Island. Nach der Verstaatlichung des Bankensektors und der Fixierung des Wechselkurses hofft der Inselstaat auf Hilfe durch den Internationalen Währungsfonds (IWF). "Wir sind mit einem Team vor Ort. Wir tragen Informationen zusammen", bestätigte ein IWF-Sprecher am Dienstag.

      Die isländische Zentralbank kündigte am Dienstag nach Angaben des staatlichen Radios an, die Krone bei einem Kurs von 131 Kronen je Euro zu fixieren. Doch der Markt zweifelt an der Glaubwürdigkeit: Nach der Mitteilung handelte der Euro bei 144 Kronen. Zuvor war er in der Spitze auf 230 Kronen gestiegen.

      Die Situation Islands ist so dramatisch, dass inzwischen auch das Ausland Hilfe leisten muss. Die isländische Zentralbank teilte am Dienstag mit, dass Russland einen Kredit von 4 Mrd. Euro bereitstellt. Laut der Stellungnahme versicherte der russische Botschafter dem isländischen Zentralbankgoverneur David Oddsson, dass Russland das Darlehen geben werde. Die Laufzeit des Kredits beträgt drei bis vier Jahre. Der Zinssatz liegt 30 bis 50 Basispunkte über dem Londoner Interbankensatz Libor.

      Allerdings musste die Zentralbank im Tagesverlauf zurückrudern, weil ein Sprecher von Russlands Premierminister Wladimir Putin die Nachricht dementierte. Oddson sagte später: "Das Statement war überdreht. Wir verhandeln. Aber wir sind optimistisch."



      Bank friert Kundenkonten ein
      Die Regierung sprang zugleich den Banken bei. Vor der Verabschiedung eines Eilgesetzes sagte Ministerpräsident Geir Haarde in Reykjavik, Island stehe vor der "reellen Gefahr", dermaßen in die globale Finanzkrise hineingezogen zu werden, dass am Ende der Staatsbankrott stehe.

      Mit den Bestimmungen des Notstandsgesetzes übernimmt die Regierung die totale Kontrolle über die Banken. So dürfen Aufsichtsbehörden künftig eigenmächtig Banken fusionieren und sie zur Bankrotterklärung zwingen. Das Finanzministerium darf bis zu 20 Prozent an heimischen Sparkassen und zudem Hypothekenkredite von Banken übernehmen und diese in einen Regierungsfonds übertragen. Die Aufsichtsbehörden dürfen für Finanzinstitute Aktionärsversammlungen einberufen, diese leiten und die Macht der Direktorien beschneiden.

      Die Ratingagentur Standard & Poor's zeigte sich skeptisch. Sie stufte Islands Bonität um zwei Stufen von "A-" auf "BBB" herunter. Zwar würden die Maßnahmen der Regierung dazu beitragen, die Risiken für den Staatshaushalt zu begrenzen, aber sie würden auch den Zugang der isländischen Banken zum internationalen Markt beschneiden, hieß es in der Begründung der Agentur.



      "Bis gestern Abend sah es noch so aus, als könnten die Banken ihr Geschäft für eine Weile weiterführen", sage Haarde im isländischen Fernsehen. "Heute haben sich die Dinge total verschlimmert." Der Premier kündigte als ersten Schritt den Verkauf von Auslandsaktivitäten der führenden Geldinstitute an.

      Das Problem des isländischen Bankensystems: Es ist stark abhängig vom Interbankenmarkt und damit vom Vertrauen der Handelspartner. In der jüngsten Vergangenheit versuchten Institute wie Kaupthing, gerade im Ausland im Einlagengeschäft zu wachsen, um die Abhängigkeit zu verringern. Dazu boten sie hohe Zinsen auf Tagesgeldkonten an.

      Doch unter der Krise leidet auch die Glaubwürdigkeit bei den Privatkunden. Icesave, die britische Tochter von Landsbanki, teilte am Dienstag mit, dass die Anleger keinen Zugriff mehr auf ihre Konten hätten. "Wir lassen momentan niemanden über das Internet abheben", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Die Kunden würden schnellstmöglich informiert.



      Verkauf von Auslandsaktivitäten

      Die extrem aggressive internationale Expansion der drei größten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300.000 Einwohnern. Die Banken hatten sich bei ihrem raschen Wachstum in den vergangenen Jahren verschuldet, weshalb sie international kaum mehr Kredite bekommen. Aus Sorge um den Bankensektor hatten Agenturen auch Islands Schuldenrating heruntergestuft.

      Ob nationale staatliche Mittel ausreichen, um den gefährdeten Bankensektor zu stabilisieren, gilt als zweifelhaft. Das Bilanzvolumen der drei führenden Banken ist zehnmal so groß wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt des Landes. Die Aktien von isländischen Banken wurden am Montag vom Handel ausgesetzt, teilte die Börse mit. Um dringend benötigte ausländische Devisen zu erhalten, hätten Banken einer Reduzierung ihrer Aktivitäten im Ausland und dem Verkauf von Firmenanteilen außerhalb Islands zugestimmt, sagte Ministerpräsident Haarde. Außerdem wolle die Regierung mit der Vereinigung der isländischer Pensionsfonds über eine Finanzspritze verhandeln.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 09:21:56
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ohne Worte. Der heutige Tag aber kommt erst noch dazu. Der NIKKEI-Index verlor über 9%
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 14:45:18
      Beitrag Nr. 27 ()
      08.10.2008


      US-Rettungsplan
      Ein Mann für 700 Milliarden Dollar
      Die US-Regierung hat einen jungen Ex-Goldman-Sachs-Manager mit der Umsetzung des Rettungspakets für die Finanzbranche beauftragt. Neel Kashkari soll die neue Behörde für Finanzstabilität leiten. Das Büro wurde eingerichtet, um das 700 Millionen Dollar umfassende Hilfsprogramm zu koordinieren.

      Washington - Das US-Finanzministerium hat den früheren Investmentbanker Neel Kashkari zum Sonderbevollmächtigten für die Umsetzung des Rettungsplans für den Finanzsektor ernannt. Finanzminister Henry Paulson betraute Kashkari am Montag mit der Koordinierung des staatlichen Eingriffs, für den die Regierung in der vergangenen Woche 700 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt hatte.


      Verteilt 700 Milliarden Dollar: Ex-Goldman-Manager Kashkari

      © REUTERSKashkari wird insbesondere die Federführung beim Kauf fauler Immobilienkredite übernehmen. Paulson hatte Kashkari bei seinem Amtsantritt als Ressortchef als Berater mit ins Finanzministerium gebracht. Zuvor hatte der 35-Jährige bei der Investmentbank Goldman Sachs gearbeitet, deren Chef Paulson vor seinem Wechsel in die Regierung war. Seit Juli dieses Jahres stand Kashkari im US-Finanzministerium der Abteilung für Internationale Wirtschaft und Entwicklung vor.

      Vor seiner Karriere als Banker hatte Kashkari, der einen Master als Ingenieur hat, bei einer Firma gearbeitet, die Technologie für die Nasa entwickelte.

      manager-magazin.de mit Material von afp und dpa
      Avatar
      schrieb am 09.10.08 23:11:46
      Beitrag Nr. 28 ()
      Der Crash ist da. Der DOW hat heute die wichtige Marke von 9.000 weit unterschritten und verlor zum Schluß über 7%

      Morgen kommen die amerikanischen Versicherer auf den Teststand.

      "Lehman"-Einlösungen
      Avatar
      schrieb am 17.10.08 10:04:43
      Beitrag Nr. 29 ()
      Quelle: WELT.de

      Osteuropäer am Rande des Staatsbankrotts(14) 16. Oktober 2008, 17:27 Uhr
      Die Finanzkrise bringt ganze Staaten an den Rand des Ruins. Nicht nur überhitzte Volkswirtschaften Asiens oder Südamerikas sind vom Staatsbankrott bedroht – auch europäische Länder sind betroffen. Ungarn, Serbien und die Ukraine rufen nach Notkrediten. Einige Länder stehen an der Schwelle zur Panik.
      Ansicht von Budapest: Ungarn braucht dringend Kredite - sonst droht der Staatsbankrott


      Quiz: Was wissen Sie über die Finanzkrise? Währungskrisen und Staatsbankrott galten bis vor kurzem noch als Probleme überhitzter Volkswirtschaften in Südamerika oder Asien. Die Finanzkrise sorgt dafür, dass erstmals auch europäische Staaten ähnlich hart gebeutelt werden. Ungarn hat sich mit der Europäischen Zentralbank (EZB) über einen Notkredit in Höhe von fünf Mrd. Euro geeinigt. Gleichzeitig signalisierten die Krisenexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) dem Land Unterstützung. Auch Ukraine und Serbien sind schon an den IWF herangetreten, Island, unmittelbar vom Staatsbankrott bedroht, sowieso.

      Die Probleme sind aus Währungskrisen der Vergangenheit bekannt. Mit ausländischem Kapital wurde ein teils rasantes Wirtschaftswachstum finanziert. Nun, wo weltweit Banken taumeln, wird ausländisches Kapital abgezogen. Die einheimische Währung verliert dramatisch an Wert; die Auslandsverschuldung schnellt in die Höhe.

      In Ungarn war es Ende vergangener Woche infolge der Finanzkrise zu spekulativen Angriffen auf ungarische Staatsanleihen und die Landeswährung Forint gekommen. Der Handel mit den Anleihen kam zeitweise völlig zum erliegen. Der Forint verlor innerhalb weniger Tage zehn Prozent an Wert im Vergleich zum Euro. Die Auslandsverschuldung könnte zu einem Staatsbankrott führen. Ungarns Bankensystem ist in hohem Maße von ausländischem Geld abhängig. Um die Lage etwas zu beruhigen, hat die EZB den Milliardenkredit gewährt. Das reicht aber längst nicht, um das Land zu stabilisieren. Für Samstag hat der ungarische Premier Ferenc Gyurcsany Parteien und Wirtschaftsführer zu einem „Nationalen Gipfel“ geladen.


      Ähnlich schlecht wie dem EU-Mitglied Ungarn geht es auch der Ukraine. Die Regierung in Kiew hat den IWF offiziell um Beistand gebeten. Zunächst soll nun eine IWF-Delegation in Kiew die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Regierung von Ministerpräsidentin Julia Timoschenko überprüfen. Das Land steht bereits an der Schwelle zur Panik. Die Landeswährung Hryvna hat gegenüber dem Dollar innerhalb weniger Tage rund 20 Prozent an Wert verloren. Die Ukrainer vertrauen ihrer Währung nicht mehr und haben begonnen, Hryvna in Dollar umzutauschen.


      Ungarn Ukraine Staatsbankrott Finanzkrise Wirtschaftskrise Forint Hryvna Allein im Oktober wurden bislang mehr als 1,3 Mrd. Dollar Konten abgezogen. Auch Gold kaufen die Ukrainer in großem Stil. Der Goldimport ist seit Jahresbeginn um das Vierfache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Regierung will den Schaden begrenzen. Strompreise für die Stahl- und Chemieindustrie wurden eingefroren, um die Unternehmen zu entlasten. Die Zentralbank beschränkt Aktivitäten der Geschäftsbanken. Geholfen hat es bislang wenig.
      Avatar
      schrieb am 05.12.08 17:52:36
      Beitrag Nr. 30 ()
      News - 05.12.08 17:22
      Konjunktureinbruch: Deutscher Wirtschaft droht Infarkt

      Schlechte Prognosen, mehr Arbeitslose, weniger Industrieaufträge: Die Wirtschaft rutscht 2009 in den tiefsten Abschwung seit Anfang der 90-er Jahre. Einige Experten gehen sogar noch weiter. Aber es gibt auch Hoffungsschimmer.


      Deutschland droht im nächsten Jahr die schlimmste Rezession seit der Wiedervereinigung. Besserung scheint frühestens 2010 möglich. Die Bundesbank erwartet für 2009 ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent. Die Auftragseingänge der Industrie sind im Oktober erneut deutlich zurückgegangen.

      Bundesregierung und führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechneten zuletzt noch mit einem minimalen Plus von 0,2 Prozent. Die Aussichten hätten sich seit Herbstbeginn jedoch "markant verschlechtert", schreibt die Bundesbank in ihrer am Freitag veröffentlichten halbjährlichen Wirtschaftsprognose. Die Unsicherheiten seien außerordentlich hoch. Auch ein kurzfristig deutlich schärferer Konjunktureinbruch wäre "keineswegs abwegig".

      Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war bereits im dritten Quartal 2008 um 0,5 Prozent und damit zum zweiten Mal in Folge gesunken. Damit steckt Deutschland nach gängiger Definition bereits in einer Rezession. Zum letzten Mal ist die deutsche Wirtschaft 1993 nach dem Wiedervereinigungsboom um 0,8 Prozent geschrumpft, das stärkste Minus gab es 1975 mit 0,9 Prozent während der Ölkrise.

      Die Bundesbank erwartet eine Erholung der Konjunktur erst 2010. Das BIP soll dann um 1,2 Prozent wachsen. Grund für den Wirtschaftseinbruch ist demanch vor allem der Rückgang der Auslandsnachfrage. Zugleich seien vom privaten Verbrauch "keine nennenswerten Impulse zu erwarten".



      Industrieaufträge brechen ein

      Die Auftragseingänge der Industrie sanken nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums im Oktober um 6,1 Prozent. "In der Tendenz nimmt die Nachfrage aus dem Ausland und hier speziell die aus der Eurozone stärker ab als die aus dem Inland", teilte das Ministerium mit. Die Industrieproduktion werde deshalb in den kommenden Monaten weiter zurückgehen.

      Die Arbeitslosigkeit dürfte sich nach Einschätzung der Bundesbank im Jahresdurchschnitt 2009 und 2010 jeweils um mehr als 100.000 Personen erhöhen. Das würde allerdings "im Vergleich mit früheren zyklischen Schwächephasen keinen harten Rückschlag bedeuten". Ein Grund dafür sei, dass die Unternehmen zunächst Überstunden und Arbeitszeit abbauen wollten. Bei der Leiharbeit könne es allerdings zu empfindlichen Kürzungen kommen. Die Gewerkschaft Verdi rechnet damit, dass bis zu 120.000 Leiharbeiter ihre Jobs verlieren.



      Positiv aus Verbrauchersicht dürften sich die Preise entwickeln. Die Inflationsrate könnte sich der Bundesbank zufolge um die Jahresmitte 2009 bis auf weniger als 0,5 Prozent reduzieren oder sogar negativ werden. Ab Herbst 2009 werde sie aber wieder ansteigen.

      Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Nordert Walter forderte eine auf ein Jahr befristete Senkung der Mehrwertsteuer von jetzt 19 auf 16 Prozent. Ohne Steuersenkung könnte das Bruttoinlandsprodukt 2009 um bis zu 4 Prozent einbrechen, sagte er der "Bild"-Zeitung. "Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt rund ein Drittel."

      Ein kleiner Hoffnungsschimmer sind die milliardenschweren Konjunkturprogramme in aller Welt, mit denen die Regierungen versuchen, die Krise abzumildern. "Hiervon kann Exportweltmeister Deutschland in besonderem Maße profitieren", sagte etwa der
      Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier.

      Die meisten Analysten sagen für 2009 jedoch den schärfsten Abschwung seit Jahrzehnten voraus. Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen: "Die heutigen Zahlen sind ein weiterer Beleg
      dafür, dass sich Deutschland in der tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg befindet."

      Der Bundesrat verzichtete am Freitag entgegen früheren Ankündigungen darauf, das Konjunkturprogramm der Bundesregierung zu stoppen und den Vermittlungsausschuss anzurufen. Von dem Paket erhofft sich die Regierung bis zu 50 Mrd. Euro an Investitionen und die Sicherung von einer Million Arbeitsplätzen in den kommenden zwei Jahren.





      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.02.09 21:08:01
      Beitrag Nr. 31 ()
      Heute: Der DOW testet die jüngste Unterstützungslinie.
      17.2.2009

      Avatar
      schrieb am 26.05.09 11:16:42
      Beitrag Nr. 32 ()
      Quelle: Spiegel-Online vom 26.5.09

      US-HYPOTHEKENKRISE
      "Es wird noch schlimmer werden"

      Von Marc Pitzke, New York

      Die steigende Arbeitslosigkeit verschärft die US-Immobilienkrise, sogar bisher kreditwürdige Hausbesitzer werden jetzt zahlungsunfähig. Jetzt folgt eine neue Welle von Zwangsversteigerungen - die auch den Banken weitere Milliardenverluste bescheren dürften.
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      Sie nennen es "die dritte Welle". Denn dies ist schon der dritte Schock für den US-Immobilienmarkt, nach dem Platzen der spekulativen Preisblase vor drei Jahren und dem millionenfachen Kollaps von Ramsch-Hypotheken. Doch diesmal trifft es nicht die windigen Investoren oder armen Schuldner, die sich Abzock-Kredite aufschwatzen ließen. Diesmal trifft es potentiell jeden Amerikaner.


      Hausverkauf in Kalifornien: 1,7 Millionen Haushalte könnten dieses Jahr zwangsversteigert werden
      "Es ist zum Problem für alle Haushalte geworden", sagt Mark Zandi, der Chefökonom der Research-Firma Moody's. "Niedrige Einkommen, mittlere Einkommen, sogar hohe Einkommen. Es reicht von Küste zu Küste."

      Zandi spricht von der Lawine neuer Immobilien-Zwangsversteigerungen, die durch die USA rauscht. Grund: Arbeitslosigkeit, Überstundenverlust und Einkommenseinbußen lassen immer mehr US-Hausbesitzer bei ihren Hypothekenraten rückständig werden. Selbst relativ wohlhabende Schuldner, deren Darlehen - anders als bei den Beziehern der berüchtigten Subprime-Kredite, die die Finanzkrise lostraten - ihren Verhältnissen eigentlich entsprachen. Bis die Rezession kam.

      Klartext: Die US-Immobilienkrise ist nach wie vor virulent - selbst wenn sich die Preise vereinzelt wieder zu erholen beginnen. Rund 1,7 Millionen amerikanische Haushalte werden nach Schätzung von Moody's auch dieses Jahr ihr Haus per Zwangsversteigerung verlieren. 60 Prozent der Zahlungsrückstände, die dem zugrunde lägen, würden die Konsequenz von Arbeitslosigkeit und Einkommensausfall sein - mehr als doppelt so viele wie 2008. Selbst eine solide Kreditwürdigkeit, die einen bisher vor der Katastrophe bewahrte, schützt nicht mehr.

      "Dieses Ausmaß der Notlage, wie wir es zu diesem Zeitpunkt erleben, haben wir nicht erwartet", sagte der Ökonom Mark Fleming dem TV-Sender CBS. Ein Ende dieser "dritten Welle" ist dabei allerdings nicht abzusehen.


      Im Gegenteil: Wirtschaftswissenschaftler rechnen damit, dass sich die US-Arbeitslosenquote von derzeit 8,9 Prozent bis Ende 2010 auf über zehn Prozent erhöhen wird - und damit neue Zwangsversteigerungen bei bisher unbescholtenen Schuldnern auslöst. "Wir stehen vor einem Riesenproblem", sagte Morris Davis, ein Immobilienexperte der University of Wisconsin, der "New York Times". "Waren Zwangsversteigerungen im vergangenen Jahr schlimm? Es wird noch schlimmer werden."

      Nach Berechnungen der Datenfirma First American CoreLogic, die die "Times" jetzt auswertete, erhöhte sich die Zahl der um mindestens 90 Tage rückständigen oder von den Banken bereits aufgekündigten Prime-Hypotheken - also Immobiliendarlehen zu völlig regulären Bedingungen, ohne Schwindel-Verträge und Trick-Zinsen - von November 2008 bis Februar 2009 um fast eine halbe Million auf mehr als 1,5 Millionen. Diese Kredite umfassten rund 224 Milliarden Dollar.

      Das ist ein steiler Anstieg, der 2007 begann. Die Zahl der delinquenten Subprime-Hypotheken dagegen flachte sich im vergangenen Jahr ab: Im selben Zeitraum wuchs sie um weniger als 14.000 auf 1,65 Millionen. Insgesamt waren diesen Angaben zufolge im Februar vier Millionen US-Hypotheken im Wert von 717 Milliarden Dollar rückständig oder schon geplatzt - mehr als 60 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2008.

      Diese dramatischen Kurven laufen parallel zu den Arbeitsmarktzahlen. 2008 verlor die US-Wirtschaft im Durchschnitt 256.000 Stellen im Monat. Inzwischen sind es 665.000 Stellen.

      Am schwersten betroffen von den neuen Zwangsversteigerungen sind folglich Bundesstaaten mit hoher Arbeitslosigkeit. Den höchsten Anteil solcher "foreclosures" bei Prime-Hypotheken hatte Florida (fünf Prozent), gefolgt von Nevada (3,3 Prozent), Arizona (2,1 Prozent) und Kalifornien (1,8 Prozent). In Kalifornien stieg die Arbeitslosenquote von März 2008 bis März 2009 von 6,4 auf 11,2 Prozent - im selben Zeitraum verdreifachte sich die Prime-Zwangsversteigerungsquote fast.

      Die groß angelegten Hilfsmaßnahmen, die US-Präsident Barack Obama für Hauseigentümer in der Bredouille eingeleitet hat, halfen bisher wenig. Im Februar sagte die Regierung den Hypothekenbanken 75 Milliarden Dollar zu, um die Zahlungen für deren Kunden zu verringern. Das würde vier Millionen Immobilienbesitzer vor der Zwangsversteigerung bewahren, erklärte das Finanzministerium damals.

      Doch seither sind nach Angaben des Ministeriums erst 10.000 bis 55.000 Hypotheken dergestalt "modifiziert" worden. Fast gleichzeitig wurden jedoch im ersten Quartal 2009 weitere 313.000 Darlehen delinquent. Dagegen gerechnet waren die Staatshilfen ein Tropfen auf den heißen Stein.


      Auch das massive Engagement neuer Interessengruppen, die gegen die Banken und ihrer gnadenlose Praxis der Zwangsversteigerung protestieren, konnte daran bisher nur wenig ändern. Die Neighborhood Assistance Corporation of America (ACA) zum Beispiel bombardiert die Banken mit Anrufen und ziert ihre Website mit Fotos der verantwortlichen Kundenberater, als "Räuber" gebrandmarkt. Manchmal listet NACA sogar deren private Telefonnummern.

      Mit den größten US-Hypothekengebern - Bank of America Chart zeigen, Wells Fargo Chart zeigen, JPMorgan Chase Chart zeigen und Citigroup Chart zeigen - hat die NACA bereits Abkommen geschlossen, wonach diese für notleidende Kunden die besten Raten herausholen sollen. Doch die Gruppe lässt nicht locker. Im Februar lud sie als Teil ihrer "Verantwortlichkeitskampagne" Möbel auf den Rasen eines Immobilieninvestors, um ihm aus erster Hand das Gefühl einer Zwangsräumung zu geben.

      Doch auch für die Banken stellt die "dritte Welle" ein wachsendes Unheil dar. Jede Zwangsräumung kostet sie nach einer Studie der US-Notenbank rund 50.000 Dollar. Zwei Millionen Zwangsversteigerungen würden die Bankbilanzen also um insgesamt hundert Milliarden Dollar belasten. Dabei ist auch diese Studie schon drei Jahre alt, die aktuellen Zahlen dürften weit darüber liegen. Allein für die Bank of America befürchtete die Federal Reserve im Zuge ihrer kürzlichen Banken-Stresstests potentielle Hypothekenverluste von bis zu 43,5 Milliarden Dollar bis Ende kommenden Jahres.
      Avatar
      schrieb am 10.06.09 13:07:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      DIW: Wirtschaftsleistung schrumpft im 2. Quartal etwas stärker als erwartet

      BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung des Deutschen
      Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im zweiten Quartal etwas stärker
      schrumpfen als bisher erwartet. 'Der freie Fall in der Industrie ist zwar
      gestoppt, allerdings war die Fallhöhe extrem groß', sagte DIW-Konjunkturexperte
      Stefan Kooths am Mittwoch laut Mitteilung. Produktion und Bestellungen seien auf
      einem Niveau aufgeschlagen, das zuletzt vor zehn Jahren beobachtet worden sei.
      Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im zweiten Quartal voraussichtlich um 0,8
      (bisher minus 0,5) Prozent schrumpfen. Die Wirtschaftsleistung werde den
      Vorjahreswert um mehr als sieben Prozent unterschreiten.


      Auch wenn sich der beispiellose Absturz der wirtschaftlichen Aktivität aus dem
      Vorquartal nicht weiter fortsetze, bleibe der Rückgang der Wirtschaftsleistung
      beträchtlich, hieß es. Auch hätten sich die Auftragseingänge der Industrie seit
      Jahresbeginn zwar stabilisieren können, allerdings auf einem sehr niedrigen
      Niveau. Die damit verbundene Kapazitätsunterauslastung habe derzeit zu
      erheblichen Produktivitätsreserven in den Unternehmen geführt. 'Sofern sich die
      Auftragslage nicht rasch und kräftig erholt, wovon derzeit nicht auszugehen ist,
      sind erhebliche Kapazitätsanpassungen und damit vor allem gesamtwirtschaftlich
      empfindliche Arbeitsplatzverluste unvermeidlich', schreibt das DIW./jha/tw

      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 12.06.09 19:23:40
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.362.430 von Dorfrichter am 10.06.09 13:07:38Wenn die Wirtschaft dazu überging, die Schulden abzubauen, dann folgt nun die nächsten 2-3 Jahre eine gigantische Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Produktionsabbau.

      Die Steuereinnahmen des Staates werden sich drastisch verringern.

      http://isht.comdirect.de/html/news/actual/main.html?sNewsId=…
      Avatar
      schrieb am 21.07.09 13:39:12
      Beitrag Nr. 35 ()
      FLUCHT AUS US-ANLEIHEN
      Die nächste Billionenblase droht zu platzen


      weiterlesen unter:
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,637086,00.html
      Avatar
      schrieb am 11.08.09 11:06:43
      Beitrag Nr. 36 ()
      Eine ganz miese, faule Nummer, die eine Schlüsselrolle spielen dürfte bei all den Rettungspaketen, indenen die Steuerbürger brutalst abgegriffen wurden.

      http://www.mmnews.de/index.php/200908103528/MM-News/Goldman-…
      Avatar
      schrieb am 09.10.09 12:39:51
      Beitrag Nr. 37 ()
      Avatar
      schrieb am 14.10.09 09:58:55
      Beitrag Nr. 38 ()
      Avatar
      schrieb am 18.10.09 12:16:40
      Beitrag Nr. 39 ()
      Avatar
      schrieb am 16.11.09 13:29:28
      Beitrag Nr. 40 ()
      Avatar
      schrieb am 23.11.09 10:37:34
      Beitrag Nr. 41 ()
      Und munter geht es weiter mit der Hyperverschuldung:

      Globaler Schulden-Exzess in finaler Phase

      Sunday, 22. November 2009
      Debatte um Haushaltsdisziplin: Ökonom Gustav Horn hält weitere Schulden für unproblematisch. Scharfe Kritik an Brüssel wegen Mahnungen zum Sparen. / Japan muss mehr Anleihen begeben als je zuvor: Nippon braucht umgerechnet 1,1 Billion Euro.

      weiterlesen bei mmnews:
      http://www.mmnews.de/index.php/200911224289/MM-News/Globaler…
      Avatar
      schrieb am 22.02.10 09:29:26
      Beitrag Nr. 42 ()
      Schwelbrand bei den US-Gewerbeimmobilien
      http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/schwelbrand…
      Avatar
      schrieb am 04.03.10 09:03:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      Avatar
      schrieb am 04.03.10 10:49:31
      Beitrag Nr. 44 ()
      Griechenland:
      __________________________________________________

      http://isht.comdirect.de/html/news/actual/main.html?sNewsId=…
      __________________________________________________
      Avatar
      schrieb am 06.03.10 10:04:39
      Beitrag Nr. 45 ()
      Detroit eine Stadt versinkt
      ______________________________________

      http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=2647
      ______________________________________
      Avatar
      schrieb am 06.03.10 11:33:40
      Beitrag Nr. 46 ()
      Avatar
      schrieb am 07.03.10 10:46:49
      Beitrag Nr. 47 ()
      Island: Das Volk lehnt Entschädigungen ab- per Volksentscheid!
      http://isht.comdirect.de/html/news/actual/main.html?sNewsId=…
      Avatar
      schrieb am 11.03.10 09:51:36
      Beitrag Nr. 48 ()
      Avatar
      schrieb am 12.03.10 08:36:51
      Beitrag Nr. 49 ()
      Prüfbericht entlarvt:
      Lehman war schon vorher Pleite!
      http://www.n-tv.de/wirtschaft/Lehman-war-schon-vorher-pleite…
      Avatar
      schrieb am 15.03.10 15:10:49
      Beitrag Nr. 50 ()
      Dem FDIC (Bankenrettungsfonds) scheint das Geld auszugehen:

      _____________________________________________________________

      http://isht.comdirect.de/html/news/actual/main.html?sNewsId=…
      _____________________________________________________________
      Avatar
      schrieb am 11.05.10 09:23:58
      Beitrag Nr. 51 ()
      Dieses Wochenende wurde ein weiteres Rettungspaket geschnürt von fast 700 Milliarden Euro zur Rettung der PIGS-Staaten.

      Wir sitzen jetzt in einem Boot (EWF und IWF) mit den Amerikanern und tun es ihnen gleich. Wir gehen mit der Bedieneng von Staatsanleihen durch die EZB den Gang "des verwässerten Geldes", dessen Auswirkungen wir in Bälde (binnen 1-2 Jahren) verspüren werden.

      Verzweifelte Sparmaßnahmen werden folgen, die jedoch allesamt nicht greifen werden. Viele neue Kontrollorgane aus dem Nichts geschaffen werden folgen. Alle Bemühungen werden die "Wertschöpfung" immer weiter erdrosseln.
      Avatar
      schrieb am 16.05.10 11:39:06
      Beitrag Nr. 52 ()
      Illinois zahlt nicht mehr. Pleite.
      http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=4957
      Avatar
      schrieb am 17.05.10 09:22:48
      Beitrag Nr. 53 ()
      Der Superschuldner Großbritannien rückt immer weiter in den Focus der Finanzkrise:
      http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/art15,39359…
      Avatar
      schrieb am 05.06.10 10:59:08
      Beitrag Nr. 54 ()
      1 Million US-Immobilien in den Händen der Deutschen Bank

      http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/5706-deutsche-bank…
      Avatar
      schrieb am 05.06.10 13:02:43
      Beitrag Nr. 55 ()
      Ungarn: Krditausfälle möglich
      http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=5641
      Avatar
      schrieb am 11.07.10 12:54:28
      Beitrag Nr. 56 ()
      Avatar
      schrieb am 13.07.10 13:50:42
      Beitrag Nr. 57 ()
      CHINA: Es braut sich was zusammen auf dem Immobiliensektor
      http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/5978-in-china-brau…
      Avatar
      schrieb am 05.10.10 09:29:24
      Beitrag Nr. 58 ()
      Asien: Gewaltige Immobilienblasen tun sich auf

      http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=9006
      Avatar
      schrieb am 03.05.11 10:28:12
      Beitrag Nr. 59 ()
      Avatar
      schrieb am 03.06.11 14:36:19
      Beitrag Nr. 60 ()
      USA: Pensionskassen werden beschlagnahmt und geplündert!

      http://www.wallstreet-online.de/nachricht/3163608-us-finanzm…
      Avatar
      schrieb am 07.07.11 09:36:11
      Beitrag Nr. 61 ()
      USA bereiten sich vor auf das Undenkbare
      http://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-plant-…
      Avatar
      schrieb am 07.07.11 09:38:00
      Beitrag Nr. 62 ()
      Avatar
      schrieb am 21.07.11 13:41:26
      Beitrag Nr. 63 ()
      Heute fällt die Entscheidung in Brüssel, wie eine Griechenland-Lösung aussehen wird, Euro-Bonds ja oder nein. Kommt die Transferunion?

      http://www.n-tv.de/wirtschaft/Euro-Loesung-nimmt-Form-an-art…
      Avatar
      schrieb am 05.08.11 09:08:09
      Beitrag Nr. 64 ()
      Avatar
      schrieb am 05.08.11 09:25:41
      Beitrag Nr. 65 ()
      Der DAX auf heute wieder schwer unter Druck:
      http://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?timeSp…
      Avatar
      schrieb am 27.10.11 10:06:52
      Beitrag Nr. 66 ()


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