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    Die Gier hat uns den Wohlstand beschert - Gier ist geil - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.11.08 15:02:40 von
    neuester Beitrag 17.11.08 18:32:53 von
    Beiträge: 17
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      schrieb am 14.11.08 15:02:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.welt.de/wirtschaft/article2547596/Die-Gier-hat-un…

      Die Gier hat uns den Wohlstand beschert

      08.10.2008

      Wer die Gier verurteilt, verurteilt den Kapitalismus. Das ist absurd. Denn der Wunsch, mehr zu verdienen und besser zu leben, hat der Welt einen Wohlstand beschert, der vor 100 Jahren unvorstellbar erschien. Daran ändert auch die überall gegenwärtige Finanzkrise nichts: Gier ist geil.

      Die Luft ist voll der Rufe der Moralprediger. Schuld an der Krise sei die „Gier" der Banker und Manager, heißt es allerorten. Selbst der Papst, sonst nicht als Wirtschaftsfachmann bekannt, fühlt sich berufen, sich zur Bankenkrise zu äußern und darauf hinzuweisen, dass man das „Haus des Lebens" nicht auf materielle Dinge bauen dürfe.

      Als ob das irgendjemand täte. Das eigene Reihenhäuschen freilich möchte man schon durch bezahlbare Hypotheken finanzieren können. Die eigene Altersvorsorge möchte man nicht allein der christlichen Nächstenliebe – oder der Vatikanbank – überlassen.

      Um von der „Gier“ der Banker und Broker abzulenken, haben einige konservative Kommentatoren in den USA die „Gier“ der Prekarier entdeckt, die sich Häuser finanzieren ließen, die ihnen einkommensmäßig nicht zustanden. Abgesehen davon, dass man als Hausbesitzer in den USA ziemlich dumm sein musste, wenn man sich die immer günstigeren Finanzierungsangebote der Banken entgehen ließ, ist eine solche Verteidigungsstrategie falsch, weil defensiv. Die Gier ist nicht schlecht. Die Gier ist geil. Und allemal geiler als der Geiz.

      Wer die Gier verurteilt, verurteilt den Kapitalismus. Kapitalismus ohne Gier ist so absurd wie Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Wie schon Adam Smith sagte: Wenn es um mein täglich Brot geht, verlasse ich mich nicht auf die Menschenliebe des Bäckers, sondern auf seine Gewinnsucht.

      Der Wunsch, mehr zu verdienen und besser zu leben hat der Welt einen Wohlstand beschert, der vor 200, ja selbst vor 100 Jahren unvorstellbar erschien. Natürlich lebt der Mensch nicht von Brot allein. Sagen Sie das aber einer hungernden Bäuerin in Nordkorea oder in irgendeinem Land der Erde, das sich infolge der Abschottung vom Weltmarkt in Armut verharrt. Solche Sprüche sind für Leute, die rote Designerschuhe tragen.

      Führt die Gier zu Exzessen? Ja klar, regelmäßig. Von der „Südsee-Blase“ im England des 18. Jahrhunderts über die Eisenbahn-Blase im Deutschland des 19. und die Reparationsblase des 20. bis hin zur Dotcom-Blase und zur heutigen Immobilienblase. Kapitalismus ohne Krise ist wie Twix ohne Keksfüllung.

      Und: die nächste Krise kommt bestimmt: zum Beispiel, wenn die Babyboomer in den USA alle ihre Optionen ziehen. Oder wenn China überhitzt. Denn hinzu kommt: die Krisen sind absehbar. Nur im Sozialismus kommt die finale Krise völlig unerwartet.

      Auch in Putins Reich übrigens wurde die „Gier“ der „Oligarchen“ als ideologisches Mittel benutzt, der machtgierigen Kremlcliques noch mehr Macht zuzuschustern. Machtgier mag moralisch daherkommen, sie ist allemal schädlicher als die Gier nach dem guten Leben, das bei denen da unten „Hunger“ heißt und Abermillionen Menschen dazu treibt, ihre Heimat zu verlassen, hart zu arbeiten, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, Produkte zu erfinden, von denen wir nichts ahnen, und Bedürfnisse zu wecken, von denen wir nicht einmal wussten, dass wir sie hatten.

      Ein Wort noch zum bösen amerikanischen Verbraucher, der so viele Jahre über seine Verhältnisse gelebt hat. Ja, wir haben seine Kreditkartenkäufe finanziert. Und zwar im eigenen Interesse. Denn seine Gier nach neuen, billigen Produkten hat den Aufstieg Indiens und Chinas ebenso befeuert wie es der Hunger der Chinesen und Inder getan hat. Die Hochhäuser Schanghais und die Callcenter von Bangalore werden noch stehen, wenn die Krise vorbei ist, ebenso wie die Hochhäuser Manhattans die große Depression überlebten – als Zeugnis für das Gute, das durch die Gier geschaffen wird. Diejenigen aber, die damals das „raffende Kapital“ der Wall Street kritisierten, sind in den Orkus der Geschichte verschwunden.

      Man muss die Gier nicht mögen. Sie ist aber, um Goethes Mephisto zu paraphrasieren, ein Teil von jener Kraft, die stets den privaten Profit will und stets das Allgemeinwohl schafft. Wer in einer Welt ohne Gier leben will, soll ins Kloster gehen, oder in eine Koranschule – oder nach Nordkorea. Wir anderen verlassen uns darauf, dass früher oder später die Gier nach einem guten Geschäft ein paar Waghalsige dazu treiben wird, abgestürzte Aktien zu kaufen – und wieder einmal die Welt zu retten. Bis zum nächsten Mal.

      http://www.welt.de/kultur/article2723124/Banker-aller-Laende…

      Kapitalismus

      Banker aller Länder – seid habgierig!


      14.11.2008

      Börsenzocker, Managergehälter, Finanzkrise: In der aktuellen Kapitalismuskritik wird die Habgier oft als Produkt des freien Marktes bezeichnet. Stimmt nicht, sagt jetzt der Göttinger Soziologe Wolfgang Sofsky. Sie war schon immer da. Und erwies sich dabei als treibende Kraft des Fortschritts.

      Frohen Mutes war der König, als er sich von seinem Gott erbat, dass alles, was sein Leib berührte, zu Gold werden solle. Da verwandelte sich der Zweig, den er vom Baum brach, augenblicklich in zartes Blattgold. Beim Festmahl griff er nach dem Brot – es war steinhart. Das Fleisch im Munde klirrte zwischen den Zähnen, der Wein rann ihm als flüssiges Gold in die Kehle. Auf einmal konnte er Hunger und Durst nicht mehr stillen. Ein trauriges Ende wäre ihm gewiss gewesen, hätte Dionysos seine Bitte nicht erhört und ihn vom Fluch der Habsucht befreit.

      Dass König Midas dem Hungertod entging, verdankte er nicht nur der Gnade der Götter. Noch war die Habgier keine Todsünde, kein böser Tanz um irdische Götzen, kein Verstoß wider die soziale Gerechtigkeit. Das Verfehlen des guten Lebens war Strafe genug. Dem Süchtigen drohten keine Höllenqualen, keine üble Nachrede und keine öffentliche Schändung. Nur von Torheit war er geschlagen, denn er verkannte den Wert der Dinge, welche sich nicht in Schatztruhen horten lassen.

      Erst die Religion verdammte die Habgier

      Die religiöse Verdammung der Habgier fiel weniger nachsichtig aus. Wucher- und Zinsverbot, Geldskepsis und Besitzneid bestimmten die klerikale Kritik am Reichtum auf Erden. Das Christentum machte Armut und Askese zur Herzensangelegenheit. Gegen den Prunk der Kirche und die Pracht der Paläste protestierten Bettelorden, Häretiker, Reformatoren und Revolutionäre.

      Kein Genuss sollte von Gott ablenken, kein Besitzglück das Gebot der Nächstenliebe verletzen. Vorsorge war Teufelei, denn sie misstraute der göttlichen Gnade. Dem einzelnen billigte man nur so viel zu, wie er zum Leben benötigte. Was das Maß überschritt, war Sünde.

      Das Verlangen, immer mehr zu bekommen, gilt heutzutage als Sünde an der heiligen Gesellschaft. Sie widerspricht der Ideologie der Gleichheit. Wer mehr hat als der Durchschnitt, gerät in den Verdacht persönlicher Habsucht. Der Gewinn des einen bedeutet, so denken viele, notwendig den Verlust der anderen. Reichtum ist anrüchig, Besitz verdächtig. Eigentum gilt als Diebstahl. Die Verteilung der Güter hat den Rang einer moralpolitischen Grundsatzfrage. Korruption und Raffgier erregen Empörung. Das Stigma der Habsucht dient als politische Waffe.

      Zumal in Krisenzeiten steigt die Bereitschaft zur Entrüstung rapide. Der hilflose Antikapitalismus der Gegenwart vermag für die Unbilden der Wirtschaft nur persönliche Niedertracht verantwortlich zu machen. Unfähig, die Eigendynamik systemischer Handlungszwänge wahrzunehmen, kreidet man verdächtigen Subjekten niedere Motive an.

      Moralpsychologie ersetzt ökonomischen Sachverstand. Maklern und Managern hält man allzu großzügige Prämien und Abfindungen vor, Spekulation und Kredit gelten ohnehin als Teufelswerk. In den aufstrebenden Schwellenländern scheint das Prinzip der Bereicherung zur Hysterie entfesselt. Geradezu unheimlich wirkt das rasante Wachstum, der Sturm des Erwerbstriebs, die Flutwelle globaler Konkurrenz.

      Zwar vermeiden die meisten Prediger des regulierten „Gemeinwohls“ mittlerweile das plumpe, meist antisemitische Bild der nach Gold grapschenden Spinnenfinger, zwischen denen gierig funkelnde Augen auf die Beute lauern. Aber den Kapitalismus missverstehen die allermeisten als ein System der Habgier, obwohl sein Motor nicht persönliche Gewinnsucht, sondern die Angst vor dem ökonomischen Tod, der Zwang zur Akkumulation des Kapitals ist.

      Sein historischer Aufstieg wurde weniger durch Habgier begünstigt als durch Geiz. Profite wurden ins Geschäft investiert, Kosten und Löhne gedrückt. Luxus war dem frommen Bürger verdächtig. Der solide Kaufherr griff niemals das Kapital oder die Zinsen an, sondern allenfalls die Zinseszinsen.

      Ein Missbrauch der Moral

      Die volkstümliche Polemik missbraucht Moral als Instrument der Sozialpolitik. Über die Realität der Habgier ist bei solch durchsichtiger Interessenlage wenig zu erfahren. Habsucht ist weit weniger verbreitet, als viele Zeitgenossen meinen. Als Laster eigener Art verwandelt sie alles in Objekte unersättlicher Begierde.

      Nicht länger dienen die Gegenstände dem Gebrauch oder Verbrauch. Nicht ihr Nutz- oder Tauschwert zählt mehr, sondern einzig ihr Besitzwert. Und da Habgier nichts verbrauchen will, ist sie auch keine Triebkraft des modernen Konsumismus.

      Gabriel fordert Ende des "Prinzips der Gier" Der Habgierige will sich seiner Beute bemächtigen und sie allein für sich haben. Dafür nimmt er manchen Umweg auf sich, belauert sie und greift schließlich zu. Es ist wie eine Obsession. Das Objekt lässt den Süchtigen nicht mehr los. Tag und Nacht denkt er daran, stellt Nachforschungen an, drückt sich am Schaufenster die Nase platt.

      Um jeden Preis möchte er es in Händen halten. Horrende Summen ist er zu zahlen bereit, und auch vor illegalen Aktionen schreckt er nicht zurück. Der Antrieb zum Erwerb scheint in das Objekt selbst verlagert. Eine eigentümliche Strahlkraft geht von ihm aus, es lockt, verführt, ermuntert zum Kauf – oder Raub. Die Beute will geschnappt und besessen werden. Erst dann ist die Mission erfüllt, wenn sie mit niemandem zu teilen ist.

      Die nahe Erfüllung der Wünsche elektrisiert das Gemüt. Unbedingt will der Habgierige der Beute habhaft werden. Es ist wie ein innerer Zwang. Unermüdlich sucht er nach der ersehnten Chance. Nach allen Seiten äugt er, überall will er sein, um nichts zu versäumen. Er ist wach, nervös, fiebert dem Augenblick des Ergreifens entgegen. Umso größer ist die Erschöpfung, wenn das Warten umsonst war.

      Habgier hat es eilig. Sie bevorzugt den raschen Kauf, die zügige Versteigerung, die schnelle Entscheidung. So sehr er die Vorlust des Jagdfiebers zu genießen weiß, zuletzt hat der Gierige nur wenig Zeit. Um in den Besitz des ersehnten Gutes zu kommen, sind ihm viele Mittel recht. Er feilscht und schachert, schmeichelt sich ein, gibt sich verständnisvoll, auch wenn bereits der Ärger in ihm aufsteigt. Die freundlichen Maskeraden des Handels sind ihm längst zum Charakter geworden.

      Nicht der Markt ist die Heimat der Gier

      Notfalls behilft er sich auch mit Gaunerei, Betrug oder Raub. Habgier bringt Tausch und Handel in Gang, wenn der eine etwas begehrt, was der andere besitzt. Aber sie kann auch Wut und Zorn hervorrufen, wenn jener behalten will, was man ersehnt. Gier kann die Preise in die Höhe treiben, wenn das Angebot knapp ist.

      Aber sie kann auch alle Preise durchstreichen, wenn der Süchtige zu Lüge und Gewalt greift. Habsucht operiert häufig am Rande des Marktes. Weil sie Objekte in Beute verwandelt, kann jederzeit das Verbrechen in die friedliche Welt des Tauschs einbrechen. Nicht der Markt ist die Heimat der Habgier, sondern das Jagdrevier.

      Ist die Trophäe erbeutet, verschwindet die Gier keineswegs. Besitz allein verschafft nur kurzzeitig Befriedigung. Oft wissen Habgierige mit ihrem Reichtum wenig anzufangen. Kaum ist das Objekt erobert, verliert es seinen Reiz. Der Besitzer betastet seine Habe, um sich ihrer sicher zu sein. Mit Wehmut erinnert er sich an das kurze Abenteuer des Erwerbs, die riskante Investition, die Begeisterung beim Zuschlag. Doch die Freude versiegt schnell, die Gier regt sich erneut. Sie will nicht nur haben, sie will vermehren.

      Habgier ist unersättlich. Sie kennt kein Ende. Niemals ist die Sammlung vollständig, der Kontostand hoch genug. Der Geldprotz will sich alles einverleiben. Habsucht ist nichts als Völlerei mittels unverdaulicher Güter. Unstillbar ist das Verlangen nach Wachstum. Was immer Menschen zuerst begehren – Spielmünzen, Kupferstiche oder Juwelen, Schlösser, Grundstücke oder Firmen – mit der Zeit verliert die Habgier ihre Richtung. Sie wird wahllos – und kostspielig. Was immer in Reichweite gerät, sie verschmäht nichts.

      Die Gier verselbständigt sich, der Sinn für Qualität und Differenz schwindet. Kosten spielen keine Rolle mehr. Der Erwerbspreis wird nicht länger mit dem Besitzwert verrechnet. Zuletzt widerspricht Habgier jeder ökonomischen Rationalität. Der Habsüchtige hortet alles. In seinem Depot lagert allerlei Gut, das niemals sortiert, geschweige denn genutzt wird. Einmal im Besitz, verlieren die Dinge ihren Wert. Daher rührt die Vorliebe für Geld, diesem Medium ohne Eigenschaften, für das man alles haben kann.

      Besitz beruhigt den Habgierigen nicht

      Manchmal treibt Angst den Gierigen an, die Angst, es könne ihm etwas entgehen, und er habe sich nicht alles rechtzeitig gesichert. Die Ungewissheit der Zukunft schürt die Versorgungsgier. Um nicht in Not zu geraten, türmt er Vorräte auf Vorräte, hortet Geldkatze um Geldkatze. Um dem befürchteten Elend zu entkommen, hetzt er sich zu Tode.

      Ständig prüft er Schätze und Bilanzen, zieht sich in die Geheimkammer zurück und lässt die Münzen durch die Finger gleiten. Doch das Sicherheitsgefühl hält nicht an. Unendlich sind die möglichen Gefahren. Besitz beruhigt nicht. Über der Sorge um die Möglichkeiten, vergisst er das Leben in der Wirklichkeit, das häufig gar nichts kostet.

      Habsucht macht Arbeit. Sie ist eine überaus aktive Untugend. Während Geiz nur Unterlassung verlangt, fordert Raffgier ständiges Handeln. Der Habsüchtige will nicht nur – wie der Geizige – behalten, was er hat. Er will auch endlos wachsen – ein ebenso ziel- wie sinnloses Unterfangen. Jedem Gewinn folgt sofort der Wunsch nach neuem Profit.

      Habgier zielt auf Exklusivität. Der Nimmersatt will nicht nur möglichst viel zusammenraffen, er will mehr haben als die anderen, und er will haben, was andere nicht haben. Mit dem defensiven Recht auf Eigentum gibt er sich nicht zufrieden. Eine Gesellschaft der Gier ist geprägt von Rivalität und Aggression.

      Wer den Zugriff der anderen fürchtet, verbirgt seine Wertsachen im Tresor. Wer andere übertreffen will, ist fortwährend mit Vergleichen befasst. Er will nicht nur etwas haben, damit andere es nicht haben. Er will auch haben, was die anderen haben. Nicht im Traum denkt er daran, fremdes Eigentum anzuerkennen.

      Soziale Nachahmung ist die Triebfeder der Gier

      Nicht Neid treibt die Habgier an, sondern soziale Nachahmung. Der Neider missgönnt dem anderen sein Glück und will es vernichten. Der Habgierige indes will das fremde Glück selbst erringen. Er begehrt, was der andere begehrt, einzig und allein deswegen, weil jener es begehrt. Die Habsucht des einen weckt die Gier des anderen. Die Objekte großen Verlangens müssen weder knapp noch wertvoll sein. Es genügt, dass ein anderer sie ins Auge gefasst hat. Das Kultobjekt erscheint einzigartig, weil jemand danach lechzt, nicht weil es einzigartig wäre.

      Diese Rivalität gewinnt eine fatale Dramatik, sobald Güter tatsächlich knapp werden. Wer zu horten beginnt, verleitet seine Mitmenschen dazu, sich gleichfalls einzudecken. Im Nu türmen sich in den Einkaufswagen Vorräte für die nächsten Wochen. Die Regale leeren sich, Stärkere reißen den Schwächeren die letzten Packungen aus der Hand. Keiner will zu kurz oder zu spät kommen. Am Ende mündet Habsucht in Plünderei und Gewalt. Die Konkurrenz weicht dem Kampf ums Dasein.

      Dagegen schlossen die Menschen einst den Staatsvertrag. Gegen die Raserei menschlicher Gier erklärte der Staat die Habsucht zur Dienstsache. Aber nichts ist gefräßiger als das Ungeheuer Leviathan. Es erstickt nicht – wie einst der närrische König – in Geld und Gold, sondern unterhält Heerscharen von arglosen Dienern, deren einzige Aufgabe darin besteht, das Ungetüm zu nähren und seinen Stoffwechsel in Gang zu halten. Kein gnädiger Gott wird sie von dieser Torheit je erlösen.


      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.11.08 16:01:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schöne Artikel. Ich stimme zu 100% zu. Der unsinnige Kampf der AntiAntis gegen den Mensch ansich stand schon immer auf verlorenen Posten.
      Die "Unmeschnlichkeit" des Kapitalismus läßt sich nur durchbrechen, indem man selbst viel unmenschlicher ist, als es der Kapitalist je sein könnte.

      so denn....gruß
      :)
      Avatar
      schrieb am 14.11.08 18:40:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Im Grunde stimme ich dir ja zu. Aber trotzdem ist zuviel Gier auch nicht Gesund.

      Auch wenn ein Bankangestellter den Job angegangen hat um Geld zu verdienen, hat er auch eine sorgfaltspflicht gegenüber seinem Arbeitgeber.

      Auf biegen und brechen Hypotheken zu vekaufen, mit dem Wissen, dass das System irgendwann platzen muss, und die Bank dann Schaden nimmt, nur um die eigene Provision zu sichern, und zu hoffen, dass der Knall erst kommt, wenn man ausgesorgt hat, ist zuviel Gier.

      Das gleiche gilt für die Vorstandschefs der großen Banken, die gerade in Amerika völlig jenseits von Gut und Böse gewirtschaftet haben. Gerade die müssten den Überblick gehabt haben, dass die Sache nur auf begrenzte Zeit große Profite bringt, und die Sache irgenwann platzt.

      Was da passiert ist, hat nach meiner Meinung nichts mit Marktwirtschaft und Kapitalismus zu tun.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 09:28:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.947.768 von Blue Max am 14.11.08 15:02:40Mit dieser Gier verhält es sich wie mit dem Schlankheitswahn, zu viel ist ungesund, schadet und führt u. U. zum Exitus.

      Die Gier bzw. die Abzocke führte dazu, dass sich Banken gegenseitig misstrauen, und die Menschen misstrauen Banken und Finanzinstituten. Dieser Imageschaden dürfte so schnell nicht wieder gut zu machen sein.
      Diese überzogene Gier führt dazu, dass Finanzmärkte stärker kontrolliert werden, die Finanzmärkte wiederum werden versuchen die Kontrollinstrumente zu umgehen und in ein paar Jahren sind wir dann wieder da, wo wir heute sind.

      Wer die Gier verurteilt, verurteilt den Kapitalismus. Kapitalismus ohne Gier ist so absurd wie Sozialismus mit menschlichem Antlitz - Kapitalismus, dessen Triebfeder nur die Gier ist, hat genau so wenig ein menschliches Antlitz wie der Sozialismus, auf dieser Ebene nehmen sich die beiden Systeme nichts.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 09:32:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wer diesen Kapitalismus, der über die Gier gesteuert wird, befürwortet, befürwortet auch die Mafia, Camorrha, Drogenkartelle etc. die im Namen des Geldes bzw. der Gier auch über Leichen gehen.

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      schrieb am 15.11.08 10:50:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.955.301 von StellaLuna am 15.11.08 09:32:16unsere gier, unser wohlstand.. ist einzig und allein auf der ausbeutung der drittweltländer mit ihren rohstoffen erbaut worden.
      dies gilt für alle westlichen länder, und das schon seid mehr als 500 jahren.
      da gibt es mal nichts dran zu rütteln.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 10:53:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.955.894 von clelia am 15.11.08 10:50:12jau, und deswegen verzichten wir auf jeglichen Fortschritt, ziehen das Büßergewand an, bauen uns eine Pappkartonhütte etc. - hilft das diesen Dritteweltländern?
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 10:57:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.955.930 von StellaLuna am 15.11.08 10:53:59unsinn,
      aber wir sollten nicht so anmaßend sein, denen unseren willen aufzuzwingen, sei es politisch oder wirtschaftlich
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 12:37:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.955.894 von clelia am 15.11.08 10:50:12#6

      Totaler Blödsinn.

      Zb hatte die Schweiz nie eigene Kolonien, und trotzdem geht es denen ziemlich gut.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 12:53:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.977.244 von Blue Max am 17.11.08 12:37:25unsinn,
      die schweiz verfährt auch eine andere politik, seid je her.
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 13:04:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.977.361 von clelia am 17.11.08 12:53:31Richtig...

      Hätten wir alles haben können:eek:

      Aber ein neutrales Deutschland wollte ja Adenauer nicht. Stattdessen holen wir uns noch immer kriminelle Wolga"deutsche" ins Land....:eek:
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 13:53:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      "Die Gier hat uns den Wohlstand beschert"
      Das ist bei den meisten Räubern so - bis sie erwischt werden und man ihnen das Handwerk legt.
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 14:23:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.947.768 von Blue Max am 14.11.08 15:02:40Blue Max,


      wohl zu viel Gordon Gekko geschaut...:laugh:

      Gier ist schon gut - muss aber mit Angst seit an Seit gehen. Und das wurde hier aufgehoben. Banker haben zwar gezockt, sich dickste Boni und Gehälter gegönnt - wollen aber nun nicht für den Schaden aufkommen. Das möchte doch gefälligst der Steuerzahler erledigen...:rolleyes:
      Alle Gewinne können meinetwegen behalten werden - aber alle Verluste muss man auch ausgleichen. Und da hapert es halt gewaltig!


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 15:32:48
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.977.925 von ArthurSpooner am 17.11.08 14:23:07#13



      Den sollte man an allen unseren Schulen unterrichten lassen...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 18:18:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.978.481 von Blue Max am 17.11.08 15:32:48Den sollte man an allen unseren Schulen unterrichten lassen...


      "Die Gier funktioniert - Gordon Gekko für Erstklässler"...:laugh:

      Nur hatte Gekko damals noch den Anstand, auch für Verluste aufzukommen...:look:....war halt noch recht naiv der Mann...:D


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 18:27:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.980.073 von ArthurSpooner am 17.11.08 18:18:45#15

      "...Nur hatte Gekko damals noch den Anstand, auch für Verluste aufzukommen..."

      Offenbar hat man in der Zwischenzeit dazugelernt und die Methoden verfeinert... ;)
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 18:32:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      Und immer an die 208. Regel denken:

      "Gib jemanden einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag; lehre jemanden zu fischen und du verlierst einen verläßlichen Kunden."

      :eek:


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