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    Hokuspokus-Welle --Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.09.10 00:18:14 von
    neuester Beitrag 28.01.12 22:11:37 von
    Beiträge: 17
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      schrieb am 14.09.10 00:18:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hokuspokus-Welle --Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin

      Medizinerausbildung
      Wehe! Wehe!
      Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin.


      Zunehmend lehren deutsche Hochschulen alternative Verfahren. Ein Irrweg, findet Harro Albrecht


      Fläschchen mit homöopathischen Präparaten


      »Made in Germany«, trotz der Pannenserie unserer Hochgeschwindigkeitszüge zählt dieses Qualitätssiegel in der Welt noch etwas. Produkte aus Deutschland sind für gewöhnlich gut, die internationale Kundschaft reißt sich darum. Einst genoss auch »Med. in Germany« den besten Ruf. Mitte des 19. Jahrhunderts pilgerten Ärzte aus aller Welt nach Deutschland, um eine neue, systematische und vor allem naturwissenschaftlich verankerte Medizin kennenzulernen. Selbst das berühmte Johns Hopkins Hospital in Baltimore ließ sich vom Können deutscher Ärzte inspirieren.

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      Vorbei. Das einstige Vorbild zerstört sich selbst. An den Medizinischen Hochschulen unseres Landes floriert, was seit den Tagen Rudolf Virchows, Robert Kochs und Paul Ehrlichs endlich überwunden schien: magisch-mystische Lehren, Konzepte der antiken Viersäftelehre und allerlei esoterische Therapieideen, die keiner Überprüfung standhalten. In einem Wort: Paramedizin.

      Die Liste der Medizinischen Hochschulen, an denen wissenschaftlich ungesicherte Außenseitermethoden gelehrt und praktiziert werden, wächst zusehends. An einem Drittel der 36 Fakultäten lässt sich Homöopathie als Wahlpflichtfach studieren. Fertig ausgebildete Ärzte, die mehr davon wollen, können sich im Wintersemester in Magdeburg erstmals für einen »Weiterbildungsmasterstudiengang Homöopathie« einschreiben. Überall entstehen neue Lehrstühle für Komplementärmedizin – und auch die Therapie zieht nach.

      Mit indischem Ayurveda lassen sich Patienten in Essen die drei »Doshas« ausbalancieren – diese sollen, individuell gemischt, in jedem Menschen die geistigen und körperlichen Funktionen steuern. In München schlucken Kranke homöopathische Kügelchen, in Marburg lassen sie sich akupunktieren. Die deutsche Hochschulmedizin, einst für vorbildliche Wissenschaft gepriesen, verrät ihre Ideale.

      »Naturheilverfahren« steht auch auf dem Praxisschild des niedergelassenen Arztes Michael Jansky in Böhl-Iggelheim bei Mainz. Der Allgemeinmediziner ist nebenbei Leiter des Lehrbereichs Medizin an der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Seit 2003 gehören Naturheilverfahren zum offiziellen Unterrichts- und Prüfungsstoff für angehende Mediziner. Deshalb bringt Jansky den Studierenden mitunter Seltsames nahe. Halbwegs nachvollziehbar mag da noch die Exkursion in urdeutsche Wasserheilkunst anmuten: Am eigenen Leib lässt der Arzt die Nachwuchsmediziner spüren, wie ein Kneippscher Guss auf der Haut prickelt.

      Hochschule Doch dann wird es befremdlich. Auf Janskys universitärem Lehrplan finden sich Methoden aus der Mottenkiste vorwissenschaftlicher Heilungslehren: Ein Nadelgerät dient dem »Baunscheidtieren«. Carl Baunscheidt, Ackerbaugerätehersteller und Muttermilchpumpenerfinder, hatte im 19. Jahrhundert einen Nadelstichapparat konstruiert. Dieser »Lebenswecker« soll gegen Entzündungen aller Art helfen und ebenso bei Magen-Darm-Beschwerden. Kontrollierte Studien, die eine Wirksamkeit belegen könnten, gibt es bis heute nicht. Das gilt ebenso für das Cantharidenpflaster. »Das ist ein getrockneter und gemahlener Käfer, der als Paste auf die Haut aufgetragen wird«, sagt Jansky. Und was bewirkt die Käferpaste? »Es bildet sich eine Lymphblase, und das soll Entzündungsstoffe nach außen führen.«

      Heilen mit der Käferpaste und dem Nadelstichgerät

      Der Arzt drückt sich vorsichtig aus. Er ist in heikler Mission unterwegs. Mittelalterliche Therapien zu unterrichten – das passt nicht in eine Zeit, in der medizinische Behandlungen ihren Effekt zweifelsfrei nachweisen müssen. Die Studierenden, findet Jansky, sollten von den Außenseitermethoden zumindest etwas gehört haben: »Es gibt meines Erachtens nichts Schlimmeres, als wenn der Arzt bei jeder zweiten Frage dem Patienten antworten muss: ›Davon habe ich noch nie gehört.‹«

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      Wehe! Wehe!
      Dass ein deutscher Mediziner in seinem Berufsleben mit Patienten konfrontiert sein wird, die auf vermeintlich sanfte Alternativen schwören, ist sicher. Je nach Umfrage haben bis zu zwei Drittel aller erwachsenen Bundesbürger schon einmal solche Verfahren in Anspruch genommen. Jansky betont zwar, dass er versuche, »den Stoff möglichst wertfrei darzustellen« – wenn er dies sagt, klingt es fast wie eine Entschuldigung.

      Die Universitätsmedizin beugt sich indes bereitwillig dem Wunsch des Publikums. Im ganzen Land werden passende Lehrstühle zu diesen Therapierichtungen installiert. Vor zwei Jahren entstand die erste deutsche Professur zur Erforschung der Komplementärmedizin in Berlin. Seit Anfang des Jahres gibt es an der Technischen Universität München ein Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde. Komplementär heißen Angebote wie Naturheilkunde, Homöopathie, Osteopathie und Akupunktur, weil sie die naturwissenschaftliche Medizin, die Biomedizin, nicht verdrängen, sondern ergänzen wollen.

      Der jüngste Zugang im komplementärmedizinischen Kreis ist das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Anfang Juli eröffnete dort das erste Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Es ist ein Paradebeispiel für die ambivalente Motivation der Hochschulen, die eben nicht nur Forschungsneugier befriedigen möchten, sondern auch die Kundschaft im Blick haben.

      »Die Hälfte der Deutschen wollen alternative Medizinangebote, und TCM steht an ganz vorderer Stelle«, begründet der ärztliche Direktor des UKE, Jörg Debatin, sein Engagement im fernöstlichen Segment. Bisher habe sich die wissenschaftliche Medizin kaum durch kontrollierte Studien mit TCM auseinandergesetzt. Debatin will dies ändern: »Wenn jeder zweite Patient meint, TCM sei eine gute Idee, dann muss die Universitätsmedizin irgendwann aufhören, das zu ignorieren.«

      Sein Zentrum will nun herausfinden, was sinnvoll ist und was nicht. Der normale Gang der Dinge wäre, dass erst Studienergebnisse abgewartet – und danach die Therapien begonnen würden. Im UKE muss der willige Patient indes nicht jahrelang auf Forschungsergebnisse warten. Er kann sich auf dem Unigelände (Pavillon O55) sogleich mit geheimnisvollen Tinkturen behandeln lassen.

      Geboten werden chinesische Diätetik, Heilpflanzen, Akupunktur oder Tuina, eine spezielle Massage- und Grifftechnik. »Das ist natürlich zu früh«, sagt der Berliner Medizinhistoriker und Sinologe Paul Unschuld, »wir wissen gar nicht, ob es wirkt, wie es wirkt, dass es wirkt – aber wir therapieren schon mal drauflos.«

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      Alternative Medizin | Medizin | Studium | Hochschule Dieser Diskrepanz war sich offenbar auch der ärztliche Direktor des UKE bewusst – und man bemühte sich vorsorglich um eine gewisse Abgrenzung: »Der krankenversorgerische Teil ist privat organisiert«, sagt Debatin, »daran hält das UKE keine Anteile, das ist wie eine normale Praxis.« Für den Patienten ist dieser feine, aber wichtige Unterschied zwischen universitärer Forschung und privater Behandlung von außen nicht erkennbar.

      Und ob er gut bedient wird, steht dahin. Paul Unschuld erforscht alle Spielarten der chinesischen Medizin. Er berät die chinesische Regierung und kennt die Entwicklung der TCM in Deutschland. Zwar gäbe es in China »sicher sehr viele gut wirksame Arzneidrogen«, die zu Recht den Weg nach Europa gefunden hätten – das starke Abführmittel Semen Crotonis, die Rhabarberwurzel, die je nach Aufbereitung abführend oder stopfend wirken kann, oder Ephedra, das die Bronchien weitet. Aber erstens seien diese längst erschöpfend erforscht, und zweitens gäbe es kaum eine Lücke im Repertoire der wissenschaftlichen Medizin, die ein aus einem Kraut gewonnener Bestandteil füllen könne

      http://www.zeit.de/2010/37/M-Alternativmedizin?page=2

      Wehe! Wehe!
      Im Übrigen, sagt Unschuld, sei an der Traditionellen Chinesischen Medizin fast nichts traditionell. Das meiste sei »ein Kunstprodukt«. Erfunden oder erfinden lassen hat es Mao Tse-tung in den 1950er Jahren. Dem großen Vorsitzenden ging es darum, den traditionellen Kanon dem marxistischen Ideengut anzupassen. Dann stellte sich heraus, dass sich das Produkt TCM gut in den Westen exportieren ließ. Der Medizinhistoriker Unschuld hält den Direktor Jörg Debatin daher für einen »cleveren Geschäftsmann, der diese chinesische Medizin nutzt, um sein Klinikum zu füllen«.

      In den Hotels gibt es Wellness, in den Kliniken »sanfte Medizin«

      Eine Geschäftsidee braucht allerdings immer ein Kundenumfeld. Das UKE liegt im namensgebenden Stadtteil Eppendorf – und damit Tür an Tür mit der Zielgruppe seiner Fernostsparte. Denn die dort wohnenden Gutbetuchten sind alternativen medizinischen Ideen besonders zugeneigt. Den Kreißsaal, Visitenkarte jeder Klinik, richtete das UKE schon vor Jahren nach den Prinzipien der chinesischen Wohnphilosophie Feng-Shui ein.

      Kooperationspartner für das neue TCM-Zentrum ist eine Krankenversicherung. »HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin« steht daher auf dem Praxisschild am Pavillon O55 – in etwa so, wie das Hamburger Volksparkstadion derzeit gerade Imtech-Arena heißt. Für die kommerziellen Umtriebe gibt es einen guten Grund. Universitätskliniken hatten lange eine Sonderstellung. Seit rund zehn Jahren jedoch müssen sie Forschung, Lehre und Krankenversorgung separat abrechnen. Die Landeszuschüsse für den Wissenschaftsbetrieb dürfen nicht mehr die Krankenversorgung quersubventionieren. Als 2001, mit der Einführung der Fallpauschalen, die Bettenzahl schrumpfte und die Universitätskrankenhäuser plötzlich nur noch Kliniken wie alle anderen auch waren, traf es sich gut, dass Jörg Debatin nicht nur ärztlicher Direktor des UKE ist, sondern gleichzeitig Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin. Dessen Generalsekretär, Mathias Goyen, ist gleichzeitig Geschäftsführer der UKE Consult und Management GmbH. Die wiederum hilft den medizinischen Kollegen in Wuhan mit deutschem Know-how Hospitäler aufzubauen. »Eine Hand wäscht die andere«, kommentiert Paul Unschuld.

      Die Komplementärmedizin ist offenbar für die deutschen Kliniken das naheliegendste Rezept, um auf dem Markt bestehen zu können. Die Hotelgastronomie hatte ihre Lukrativität mit Angeboten im Wellnesssegment verstärkt – nun versuchen die Krankenhäuser mit »sanfter Medizin« den Turnaround zu schaffen.

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      Alternative Medizin | Medizin | Studium | Hochschule Für diese Neuausrichtung in der Therapie und der klinischen Forschung gibt es allerdings keinen wissenschaftlichen Grund. Die Homöopathie versucht seit 150 Jahren vergeblich den Nachweis zu erbringen, dass ihre Wirkung über Placeboeffekte hinausgeht. »Je sauberer die Studienbedingungen waren, desto enttäuschender waren letztendlich die Ergebnisse«, sagt sogar Dieter Melchart, Leiter des Kompetenzzentrums für Komplementärmedizin und Naturheilkunde an der TU München. Genauso die Akupunktur. Sie wirkt offenbar – allerdings ist es egal, wo man hineinsticht. Die Cochrane Collaboration, die höchste Instanz zur wissenschaftlichen Bewertung von medizinischen Therapien, hat auch die übrigen Verfahren im Kanon der TCM unter die Lupe genommen. Ihr trauriger Befund: Es gibt »nicht genug qualitativ gute Studien, um irgendeine Aussage über die Effizienz der jeweiligen Behandlungen zu treffen«.

      Sicher, viele fühlen sich nach der Behandlung mit alternativmedizinischen Therapieformen besser. Das aber habe nicht viel zu bedeuten, sagt der Essener Mediziner Klaus-Dietrich Bock: »Die Patienten verwechseln meist Heilung einer Krankheit mit der Beseitigung eines Symptoms.« Der Emeritus für Innere Medizin führt seit Jahrzehnten einen Kampf gegen diese Methoden. Die meisten alternativen Therapieformen, so hat Bock festgestellt, aktivieren den Placeboeffekt, also unspezifische psychologische Wirkungen, die Bestandteil fast jeder wirksamen Therapie sind. Wer als Heiler ausschließlich auf diese Methoden setze, den vergleicht Bock mit einem windigen Verkäufer: »Er dreht uns Autos ohne Fahrwerk an, in denen man sich zwar wohlfühlen kann, die uns aber nicht von A nach B bringen.«

      http://www.zeit.de/2010/37/M-Alternativmedizin?page=3
      Doch für die Universitätskliniken zahlt es sich aus, solche Mogelpackungen im Angebot zu haben. Zurzeit funktioniert das Sponsoring im Alternativsektor phänomenal: Endlich haben die bisher von den Kliniken verschmähten Lobbygruppen eine Chance, sich Gehör zu verschaffen – mit gesponserten alternativmedizinischen Lehrstühlen. Die Firma Heel, Hersteller homöopathischer Mittel, unterstützt eine Stiftungsprofessur an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder mit jährlich 100.000 Euro. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanziert eine Professur für Naturheilkunde in Duisburg-Essen, die homöopathisch-naturheilkundliche Karl und Veronica Carstens-Stiftung eine an der Charité in Berlin. Der Psychosomatiker und Prodekan der TU München, Peter Henningsen, räumt ein, dass es das dortige naturheilkundliche Kompetenzzentrum nur gibt, weil ein reicher Gönner eine Million Euro lockergemacht hat. Geld plus Stiftungsprofessur, das hilft außerdem, die Uni im Ranking der Medizinischen Hochschulen ganz nach oben zu hieven. Wer kann da noch Nein sagen?

      Während Chinas Regierung das Heil in der Molekularbiologie sucht, schlittert die deutsche Medizin in die Identitätskrise. Nirgendwo wird dies deutlicher als in der thematischen Gewichtung beim zweiten Staatsexamen: Wurden dort die angehenden Ärzte in den vergangenen zehn Jahren mit 150 Fragen zu Naturheilverfahren und Homöopathie konfrontiert, gab es zu medizinischer Statistik und Informatik (den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens) nur halb so viele Aufgaben. Mit Aspekten der Ethik – hier geht es immerhin um Sterbehilfe, vorgeburtliche Gendiagnostik und Menschenklonen – wurden Prüflinge im selben Zeitraum gar nicht behelligt.

      Gutachter beklagen die zunehmende »Entakademisierung« der Ausbildung

      Jürgen Schölmerich, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), konstatiert eine erschreckende Abkehr von der Wissenschaft an deutschen Universitätskliniken und beklagt eine »Deprofessionalisierung« und »Entakademisierung« der medizinischen Ausbildung. Eine Senatskommission der DFG zeichnete im April dieses Jahres ein genauso finsteres Bild vom Zustand der medizinischen Forschung: Ein großer Teil der Dissertationen sei »wenig ergiebig«, eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung nicht gewährleistet. Das Fazit der Kommission: »Ein trauriger Befund!«

      Rund 150 Jahre ist es her, dass Rudolf Virchow, naturwissenschaftlicher Arzt und Revolutionär, sich darüber entsetzte, dass an jeder Ecke andere Erklärungen über Entzündungen feilgeboten wurden. Erst die Methoden der reproduzierbaren Versuche und systematischen Studien verhalf zu jenen Erkenntnissen, die Millionen das Leben retteten. Die wichtigste Lehre: Wissenschaft ist ein ständiger Prozess des Zweifelns und der Verbesserung. Jede Therapieform muss sich daran messen lassen, ob sie reproduzierbar gute Ergebnisse liefert, in sich widerspruchsfrei und prinzipiell widerlegbar ist. Festgeschriebene Wahrheiten, wie sie magisch-mystischen Therapieformen zugrunde liegen, gibt es nicht.

      Dieses Prinzip hat sich die Astronomie zu Eigen gemacht und die einstige Schwester Astrologie fallen gelassen – obwohl Millionen Deutsche gerne Horoskope lesen. In der Chemie versucht niemand mehr alchimistisch aus Blei Gold zu gewinnen – obwohl Fantasyleser davon träumen. Die deutsche Medizin jedoch schreitet auf dem Weg zurück zur Beliebigkeitsheilkunde. Ohne ihr Wissenschaftsverständnis zu hinterfragen. »Nach meiner Wahrnehmung wird das nicht diskutiert«, sagt Volker Hildebrandt, Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentages. So bestimmen Laienwünsche neuerdings die Richtung der Medizin. Was kommt als Nächstes: Pendeln? Geistheilen?

      Dabei gibt es längst eine sanfte Richtung in der Medizin, die es schafft, den Menschen ganzheitlich zu erfassen, inklusive Geist: die Psychosomatik. Doch gerade dieses Fach, das die Wechselwirkungen von Physis und Psyche wissenschaftlich ergründet, wird marginalisiert – zugunsten von Zauberkünsten im Dunstkreis von Yin und Yang. Die Hokuspokus-Welle rollt. Die Hochschulmedizin ist drauf und dran zu kapitulieren.
      http://www.zeit.de/2010/37/M-Alternativmedizin?page=4
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 01:50:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      diese medizin ist besser als der chemie dreck aus den laboren... :rolleyes:
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 04:54:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.144.742 von GueldnerG45S am 14.09.10 00:18:14Du meinst den ganzen Thread eher ironisch,oder ?

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 07:23:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      wer heilt hat recht,sagte meine Oma immer :rolleyes:
      wobei ich denke,irgendwelchen Saft gegen Krebs zu trinken hat die gleiche Wirkung wie Ficken für den Frieden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 10:23:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.144.819 von ionmed am 14.09.10 01:50:04:laugh:Die Hokuspokus-Welle rollt:laugh:

      Deuschland hat GOtt verlassen und wendet sich den Göttern zu :cry:

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      schrieb am 14.09.10 10:32:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      Deuschland hat GOtt verlassen und wendet sich den Göttern zu

      :laugh::laugh::laugh:


      Du meinst weg vom rationalem und hin zum irrationalem :confused:


      :laugh::laugh::laugh::laugh:
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 11:10:06
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.145.893 von Beefcake_the_mighty am 14.09.10 10:32:11:look:

      Also ich finde das Thema schon diskussionswürdig.
      Auf der einen Seite hochinnovative, spezialisierte Konzerne, schwieriges Rechtsumfeld, Investoren, Abzocker.
      Auf der anderen Seite 'alternative' Heilmethoden, überliefert aus traditionellen und kulturellen Kreisen, die unserem etwas ferner sind.

      Ich muss sagen, ich kenne beides und schätze beides.
      Bei der alternativen Methode wird einfach der Mensch als Ganzes mehr in den Fokus gestellt und ein Zusammenhang auch mal über die initialen Beschwerden gesucht.
      Hat mir nicht umbedingt Geld gespart aber das Bewusstsein erhöht, was nicht passiert, wenn ich mir gutgläubig Chemikalien einflöße... :rolleyes:
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 11:16:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.146.195 von happihappi am 14.09.10 11:10:06Sehe ich auch so. Die Kombination der klassischen Schulmedizin mit Alternativmethoden ist ein guter Weg. Weder das eine, noch das andere (obwohl es da natürlich viel Hokuspokus gibt) sollte wegfallen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 12:07:20
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.144.819 von ionmed am 14.09.10 01:50:04
      Der Preis ist jedoch sehr hoch der dafür bezalt werden muß, den wer Heilung von Satan bekommt wird sie nur um den Preis seine Seele erhalten :rolleyes:

      Lies dazu Dr. Arne Elsen


      http://geliseins.blogspot.com/2010/02/dr-arne-elsen-erzahlt-…
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 12:15:40
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.146.195 von happihappi am 14.09.10 11:10:06Auf der einen Seite hochinnovative, spezialisierte Konzerne, schwieriges Rechtsumfeld, Investoren, Abzocker.
      Stimmt.Die Nachteile daran sind aber nicht Medizin oder Forschungs- sondern Systembedingt.

      Auf der anderen Seite 'alternative' Heilmethoden, überliefert aus traditionellen und kulturellen Kreisen, die unserem etwas ferner sind.
      Nichts spricht gegen Kräutertees,heiße Umschläge,Massagen oder Wadenwickel.

      Dennoch halte ich mich lieber an beweisbare Fakten


      Dasselbe gilt natürlich auch für Gueldeners Religionsbullshit.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 12:19:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      Deuschland hat GOtt verlassen und wendet sich den Göttern zu


      Würde eine Lobotomie helfen :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 14:47:56
      Beitrag Nr. 12 ()
      Lasst vor allen Dingen die Finger von GÖtterspeise!
      Hungrige GÖtter sind echt gefährlich!:eek:
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 18:00:26
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort:
      "Natürlich beides, mit Heipraktikern u. Homöopathie will ich aber aus Seelsorgerlichen Gründen nix zu tun haben.

      [color=#FF4000]DENN, es gibt sie eben doch die Nebenwirkungen, zumindest wird Mann/frau abhängig davon uns Christen werden Seelisch krank[/color]

      Das Faktum der Nebenwirkung
      Jeder Homöopath, der lange, kritisch und selbstkritisch Homöopathie betreibt, weiß, dass es bei jeder Anwendung der Homöopathie Nebenwirkungen gibt und teilweise auch schädliche.

      Die Wirkung der Homöopathie ist sehr viel breiter und tiefer als allgemein angenommen wird. Wie jedes gute Medizinsystem lebt auch sie von Wissen, Erfahrung und Kontrolle. Nur ein erfahrener Homöopath kann in regelmäßigen und unbedingt notwendigen Kontrollen beurteilen ob die homöopathische Therapie fortgeführt, vertieft oder verändert werden muß. Jede Therapie ist ein Weg und kommt damit auch immer wieder an Weggabelungen und Kreuzungen. Ein wirklich homöopathischer Arzt weiß um die Geographie der Krankheit und um die Wege aus dem Unheil. So kann und muß er in der Therapie Schritt für Schritt für den Patienten die Richtung zur Gesundheit wählen




      Orte und Ebenen der Wirkung
      In der Homöopathie arbeitet man mit Tief-, Mittel- und Hochpotenzen. Dort wo ihre Dosierung liegt, dort liegt auch ihre Wirkung!
      So wirken Tiefpotenzen im materiellen und damit körperlichen Bereich. Mittelpotenzen wirken im funktionellen und regulativen Bereich. [color=#FF4040]Hochpotenzen wirken im geistigen und seelischen Bereich.

      Doch damit ist es wirklich noch lange nicht getan! Denn in der Homöopathie gilt das Gesetz der [/color]Enantiodromie. Einfach gesagt: Was wir im körperlichen und materiellen verändern hat auch immer Auswirkungen auf den Geist und die Seele.



      Ich habe aus Respekt vor dem erfahrenen Wissen um die Tiefe der homöopathischen Wirkung jahrelang nicht mehr mit Hochpotenzen gearbeitet um nicht in die Psyche des Menschen einzugreifen. Heute weiß ich, dass Tiefpotenzen die Psyche ebenso stark verändern können und den Menschen aus seiner Körper - Seele Bannace bringen können:

      Quelle: http://www.dr-oberhofer.at/homoeopathie/nebenwirkung/index.h…
      Avatar
      schrieb am 14.09.10 18:21:30
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.146.719 von Beefcake_the_mighty am 14.09.10 12:15:40Fakten... zum Stickwort 'Abzocke': bitteschön :)

      Dienstag, 14. September 2010 (Quelle: n-tv.de)

      Pharma-Branche schröpft Deutschland
      Medikamente weit überteuert
      Der Anstieg der Arzneimittelausgaben setzt sich trotz der Spargesetze ungebremst fort. Die Medikamenten-Kosten für die gesetzlichen Krankenkassen steigen 2009 um 4,8 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro. Patentgeschützte Arzneimittel sind in Deutschland 50 bis 100 Prozent teurer als in anderen europäischen Ländern.

      Die Pharma-Industrie schröpft das deutsche Gesundheitssystem dem neuen Arzneimittel-Report zufolge mit stark überhöhten Medikamenten-Preisen. Die Präparate seien in Deutschland 50 bis 100 Prozent teurer als in den Nachbarländern, kritisierten die Herausgeber des Arzneimittel-Reports.

      Patentgeschützte Medikamente kosteten im Schnitt 50 Prozent mehr als etwa in Schweden. Für Nachahmerprodukte, die sogenannten Generika, müssten die Kassen sogar doppelt so viel bezahlen wie in Schweden. Dies belege ein Vergleich der Preise für die 50 umsatzstärksten Arzneimittel in beiden Bereichen.

      Sonderweg in der EU
      Bei gleichen Preisen hätten die gesetzlichen Krankenkassen 2009 in Deutschland 9,4 Milliarden Euro weniger für Medikamente ausgeben müssen, heißt es in dem Report der beiden Herausgeber Professor Ulrich Schwabe und Dieter Paffrath. Dies sei ein Drittel der gesamten Arzneimittel-Kosten. Ein Grund für die hohen Preise ausgerechnet in Deutschland als größtem Arzneimittelmarkt Europas sei, dass fast alle anderen EU-Staaten die Preise regulierten. Neben Deutschland ließen nur Dänemark und Malta den Pharma-Unternehmen die Freiheit, die Preise für patentgeschützte Arzneimittel selbst festzulegen.

      Die Pharma-Branche habe allerdings auch unabhängig von den Einnahmen in Deutschland ein Interesse daran, die Preise hier hoch zu halten. Denn in vielen EU-Staaten würden die Preise für Medikamente über einen internationalen Vergleich festgelegt. Hohe Preise in Deutschland trieben damit auch die regulierten Preise in anderen europäischen Staaten in die Höhe.

      Medikamente immer teurer
      Insgesamt stiegen die Arzneimittel-Ausgaben in Deutschland 2009 dem Report zufolge um 4,8 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten die Kosten noch um 5,3 Prozent zugelegt. Die anderen großen Kostenblöcke der gesetzlichen Krankenversicherung wuchsen 2009 noch stärker als die Arzneimittel-Ausgaben: Die Krankenhauskosten stiegen um 6,8 Prozent auf 56,4 Milliarden Euro, die ärztliche Behandlung um sieben Prozent auf 30,6 Milliarden Euro.

      Die Linkspartei forderte eine wirksame Begrenzung der Arzneimittel-Ausgaben. "Der Selbstbedienungsladen für Pharma-Konzerne muss geschlossen werden", sagte die Gesundheitsexpertin Kathrin Vogler. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie erklärte indes, die Ausgabensteigerungen entsprächen den Rahmenvereinbarungen mit den Krankenkassen und seien auch in einer besseren Leistung begründet. So hätten HIV-Patienten heute eine 15 Jahre höhere Lebenserwartung als Mitte der 90er Jahre.
      Avatar
      schrieb am 05.02.11 23:07:36
      Beitrag Nr. 15 ()
      Das Thema sollt mal wieder angesprochen werden

      Hier ein sehr interessanter Bericht

      05.02.2011
      Streit um Homöopathie
      Tierischer Placeboeffekt

      Von Nina Weber

      Homöopathie ist Humbug, ihre Wirkung basiert auf Einbildung - das halten die meisten Wissenschaftler für längst erwiesen. Ihre Gegner haben ein Lieblingsargument: Homöopathie wirke auch bei Kindern und Tieren, und die könnten sich nichts einbilden. Das aber könnte ein Irrtum sein.

      Am Samstag taten sie es wieder: Homöopathie-Kritiker schluckten bei der Protestaktion "10:23" massenweise sogenannte Globuli. Den gesamten Inhalt eines Röhrchens voller homöopathischer Pillen nahmen sie auf einmal zu sich, um zu beweisen: "There's nothing in it" - "Es ist nichts drin". Kein pharmakologischer Wirkstoff, nur Milchzucker. Denn eines der Grundprinzipien der Homöopathie ist die Verdünnung: Die Inhaltsstoffe werden zum Teil so stark verdünnt, dass sich rein rechnerisch kein einziges Wirkstoffmolekül mehr im fertigen Präparat befindet. Deshalb konnten sich die Demonstranten sicher fühlen, die Überdosis schadlos zu überstehen. Im vergangenen Jahr fand die Aktion in Großbritannien statt, in diesem Jahr lief sie auch in sechs deutschen Städten.

      Der Protest ist ein unterhaltsamer Auswuchs eines Dauerstreits: Haben homöopathische Mittel eine Wirkung, die über den Placeboeffekt hinausgeht? Placebos sind Scheinmedikamente ohne Wirkstoff. Sie werden in klinischen Studien verabreicht, um zu ermitteln, ob das getestete, echte Mittel eine größere Wirkung erzielt. Der Placeboeffekt kann bei jeder medizinischen Therapie auftreten - vom Arztgespräch bis zur Operation.

      Zahlreiche Studien haben die Effekte homöopathischer Therapien untersucht - eine Wirksamkeit jenseits des Placeboeffekts wurde nie bewiesen. Trotzdem sind die Diskussionen um vermeintliche Heilerfolge der Homöopathie noch zahlreicher als die Studien. Und dabei fällt immer wieder ein Argument von Seiten der Homöopathie-Unterstützer: Die Methode wirke auch bei Kleinkindern und Tieren. Bei ihnen sei aber kein Placeboeffekt möglich: Sie könnten schlicht nicht begreifen, dass und wie ihnen eine Behandlung helfen soll.

      Placeboeffekt bei Kindern: stärker als bei Erwachsenen

      Experten widersprechen. "Dass Homöopathie bei Kleinkindern und Tieren einen Effekt erzielt, ist kein Argument dafür, dass sie eine Wirkung jenseits des Placeboeffekts besitzt", sagt Paul Enck von der Universitätsklinik Tübingen, einer der führenden Placebo-Spezialisten in Deutschland. "Aus den wenigen Daten, die man zum Placeboeffekt bei Kindern hat, ist ersichtlich, dass er sogar größer ist als bei Erwachsenen."

      Die Datenmenge bei Kindern ist vergleichsweise klein. In der Grundlagenforschung zu Placeboeffekten, bei der Probanden oft leichte Schmerzen zugefügt werden oder Übelkeit ausgelöst wird, verbietet sich die Arbeit mit ihnen. Auch placebokontrollierte Studien zur Wirkung von Medikamenten werden deutlich seltener mit Minderjährigen durchgeführt. Einige Untersuchungen gibt es trotzdem. So zeigte etwa eine Analyse mehrerer Studien von Epilepsie-Patienten, dass der Placeboeffekt bei Kindern und Jugendlichen deutlich größer war als bei Erwachsenen.

      Laut Enck beruht die Wirkung auf der Erwartungshaltung des Patienten, dass die Behandlung wirken muss, sowie auf einer Konditionierung: Wenn die Spritze beim letzten Mal dafür gesorgt hat, dass die Schmerzen abgeklungen sind, wird das auch dieses Mal wieder passieren. "Das sollte bei Kindern noch viel besser funktionieren, da sie seltener bezweifeln, ob es alles stimmt, was ihnen da gerade erzählt wird. Wenn die Ärzte oder Eltern sagen, dass etwas hilft, dann glauben sie es", erklärt Enck.

      Placeboeffekt bei Tieren: Tierhalter beeinflusst Befinden

      Auch bei einer Behandlung eines kranken Haustieres können Placeboeffekte eine Rolle spielen, glauben Veterinärmediziner. Zwar ist die Datenlage nicht so gut wie beim Menschen, die Zahl der Tiere in den Experimenten ist oft deutlich kleiner. Doch es gibt placebokontrollierte und Doppelblind-Studien wie in der Humanmedizin. "Doppelblind" bedeutet, dass weder Arzt noch Patient wissen, ob ein Placebo oder ein echtes Medikament verabreicht wird. Bei den Tierexperimenten wird zusätzlich auch der Besitzer im Unklaren gelassen.

      In einer Studie etwa sollten Hundehalter die Zahl der Epilepsieanfälle ihres kranken Tiers nach einer Behandlung dokumentieren. Tatsächlich hatten auch die Tiere in der Placebogruppe weniger Anfälle als zuvor. Für eine andere, von Osloer Forschern durchgeführte Studie an 80 Hunden sollten Besitzer einschätzten, ob ihre an Hüftdysplasie leidenden Tiere unter weniger Schmerzen litten - und bestätigten das auch in den Fällen, in denen der Hund nur das Scheinmedikament bekommen hatte.

      Allerdings ist bei solchen Studien oft unklar, ob sich der Placeboeffekt beim Tier selbst abspielt - oder vielmehr bei seinem Besitzer, dessen Verhalten dann dazu führt, dass es dem Tier besser geht. "Ob ein Tier mit der Behandlung in Verbindung bringen kann, dass sich sein Krankheitszustand bessern sollte, wage ich zu bezweifeln", sagt Ernst Petzinger von der Justus-Liebig-Universität Gießen. "Daher wird es sich nicht im Sinne einer Heilung durch Suggestion selbst heilen können." Es sei höchstens vorstellbar, dass dieser Effekt bei sehr sensiblen, stark auf den Menschen geprägten Haustieren zum Wohlbefinden beiträgt - vor allem bei Hunden, bei Pferden und eventuell bei Katzen, wenn vermehrte Aufmerksamkeit und Zuwendung durch den Tierbesitzer hinzukommt.

      Heidrun Potschka von der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München äußert sich ähnlich: "Die Besitzer beschäftigen sich während oder nach einer medizinischen Therapie intensiver mit dem Tier, was seinen Zustand verbessern kann." Ebenso ist es möglich, dass ein Besitzer eine Veränderung wahrzunehmen glaubt, die es gar nicht gibt - weil er erwartet, dass es seinem Haustier besser geht.

      Laut Potschka können Tiere allerdings auf einen Placeboeffekt trainiert werden: "Erhalten sie mehrmals eine Tablette oder Injektion mit einem Wirkstoff und danach ein Placebo, kann das durchaus eine Wirkung hervorrufen." Ein Hund könne es durchaus in Zusammenhang bringen, dass eine Tablette oder Injektion Erkrankungssymptome lindere. In einigen Studien sei sogar ein ähnlich hoher Placeboeffekt beobachtet worden wie in der Humanmedizin.

      Die Protestler, die sich am Samstag Globuli-Überdosen gaben, dürften dagegen von jedweder Wirkung verschont bleiben - ihnen wird schlicht der notwendige Glaube fehlen.



      http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,743592,00.…
      Avatar
      schrieb am 06.05.11 13:55:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      Mit Homöophatie kann eben Impfen nicht ersezt werden, wie viel irrtümlich meinen! :rolleyes:


      Freitag, 06.05.2011, 10:3
      Masern
      Die unterschätzte Infektion

      von FOCUS-Online-Autorin Christiane Fux

      Bis 2010 sollten die Masern eigentlich ausgerottet sein. Doch liegt Deutschland mit der Infektionsrate europaweit an der Spitze. Wichtigster Grund ist die Nachlässigkeit der Eltern


      Fieber und Juckreiz machen den meist jungen Patienten zu schaffen

      Es müsste heute niemand mehr an Masern erkranken – zumindest in gut entwickelten Ländern nicht. Wenn es allerdings um die Impfquote geht, ist Deutschland mancherorts ein Entwicklungsland, bemängeln Impfbefürworter. Im Frühjahr 2011 ist bereits ein 26-Jähriger an der Krankheit gestorben, bislang sind dem Robert Koch-Institut von Januar bis Ende April diesen Jahres 368 Fälle bekannt, 150 allein In Bayern. Insbesondere in München ist die Zahl in diesem Jahr sprunghaft in die Höhe geschnellt: Seit Jahresbeginn sei die Zahl der Fälle auf über 100 angestiegen, teilte die Stadt München mit. Viele der Infizierten sind zwar einmal mit dem gut verträglichen Serum geimpft worden, hatten allerdings die erforderliche Auffrischungsimpfung wenige Wochen später nicht wahrgenommen

      Wer nicht geimpft ist, dessen Organismus hat gegen das Masernvirus kaum eine Chance. Denn der Erreger ist hochansteckend: Es reicht schon, wenn ein Erkrankter niest oder hustet, um die „fliegende Infektion“ zu übertragen.

      Zur Jahrtausendwende starben weltweit noch rund 850 000 Kinder an den Folgen einer Maserninfektion. Durch Impfkampagnen und weltweite Routineimpfungen reduzierten sich die Todesfälle auf unter 164 000 im Jahr 2008.



      http://www.focus.de/gesundheit/baby/kinderkrankheiten/masern…
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 22:11:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.465.112 von GueldnerG45S am 06.05.11 13:55:43 :) Endlich mal einer welcher den Hokuspokus beendet :)


      Edzard Ernst

      Edzard gegen Charles


      Edzard Ernst erforscht die Alternativmedizin mit wissenschaftlichen Methoden – und ernüchternden Resultaten. Damit hat er sich viele Feinde gemacht, bis ins britische Königshaus. Als seine Universität ihn loswerden wollte, kam es zum Machtkampf.

      Prinz Charles könnte der nächste König Großbritanniens werden, er ist ein Anhänger der Homöopathie und hat eine Firma, die vor zwei Jahren Tropfen auf Artischockenbasis zur vermeintlichen Entgiftung des Körpers auf den Markt gebracht hat. Edzard Ernst ist Professor für Alternativmedizin an der University of Exeter und erforscht Nutzen und Risiken alternativer Heilmethoden, er hat die Artischockentropfen als Quacksalberei bezeichnet und den Prinzen einen Schlangenöl-Verkäufer genannt. Es war der Höhepunkt einer Fehde, zu der Prinz Charles sich nie öffentlich äußerte. Glaubt man Ernst, hat Charles jedoch alles darangesetzt, den Professor zum Schweigen zu bringen.


      http://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/01/Portrait-Ezard-Ernst


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      Hokuspokus-Welle --Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin