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    Femdkapital: Wesentliche Ursache der Schuldenkrise - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.08.12 15:17:07 von
    neuester Beitrag 31.08.12 11:35:25 von
    Beiträge: 15
    ID: 1.176.453
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      schrieb am 30.08.12 15:17:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im Zeichen der Finanzkrise ist deutlich geworden, dass sehr viele Unternehmen wenig Eigenkapital haben. Eine Investition oder eine Neuanschaffung wird fast immer mit dem Kredit der damals noch freundlichen Hausbank finanziert. Die Kosten für den Kredit muss der Kunde tragen. Das bedeutet, dass auch die Unternehmen mit Geld arbeiten, das sie eigentlich nicht haben. Das ist eine wesentliche Ursache der aktuellen Schuldenkrise.

      Es ist gängige Praxis, dass kaum ein Unternehmen in die eigene Kasse greift, wenn größere Investitionen anstehen. Das Geld, das benötigt wird, wird von der Bank geliehen, die Kosten auf den Kunden verlagert und am Ende hat ein Unternehmen eine Investition getätigt, die letztendlich vom Kunden bezahlt wurde. Kaum ein Unternehmen verdient das Geld, das es nachher ausgibt.

      Noch besser funktioniert diese Strategie beim Lebensmittelhandel, dieser nimmt gar kein Geld in die Hand. Ein Beispiel:

      weiterlesen auf: http://www.start-trading.de/blog/2012/08/30/femdkapital-wese…
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 16:04:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nur so funktioniert der Kapitalismus.
      Zentralbanken verleihen ungefragt das Volksvermögen über Kredite an Banken, die es den Firmen und Staaten leihen.
      So lange zurück gezahlt wird, kein Problem.
      Zahlungsausfall der Kaskade trägt dann der ungefragte Bürge, auch Bürger genannt.
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 18:16:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      Leute, bitte schreibt doch nur über ein Thema, wenn Ihr Euch vorher informiert habt.

      Die Banken verleihen kein Geld, sie erschaffen es aus dem Nichts und verlangen noch Zinsen dafür. Unser Geldsystem selbst und der Zinseszinseffekt sind die Hauptursachen der Krise.
      Von diesem System profitieren nur sehr wenige, alle anderen müssen die Zinsen erarbeiten. Moderne Sklavenarbeit nennt man das.

      Gruß
      sonnenwelt
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 18:29:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Falsch. Ich gebe zu, dass es so läuft. aber so funktioniert der Sozialismus, amn mag es real existierenden Kapitalismus nennen. Im Kapitalismus ist das gar nicht vorgesehen, dass Bürger die Rettung von Firmen oder Staaten bezahlen müssen.

      Die Umverteilung der Spargelder zu den Firmen für Investitionen (als Kredit über Banken oder als Eigenkapital als Aktienfinanzierung) ist außerdem mit der Kreditvergabe an Staaten für Konsum und Sozialleistungen nicht vergleichbar.

      Die Firmen achten natürlich tunlichst und im Eigeninteresse darauf, ihre Investitionen nicht zu sehr auf Kredit zu finanzieren, um nicht in Abhängigkeit von Banken und Gläubigern zu geraten. Wie es einem sonst ergehen kann hat die Krise bei Firmen wie Heidelbergcement oder Continental gezeigt, deshalb sind derzeit alle Manager verschreckt und bunkern unnötig liquide Mittel und finanzieren mit hohem Eigenklapitalanteil, weil die Banken unberechenbar geworden sind und das außerdem verlangen, um ihre Löcher bei Immobilienfinanzierungen und Staatsanleihen zu stopfen.

      Die Regel bei der Firmenfinanzierung ist immer noch, dass das Eigenkapital das Anlagevermögen decken sollte. Die Idee, dass Firmen auch ihren Warenbestand und ihre Kundenforderungen mit 100% Eigenkapital unterlegen sollen, würde Waren und Dienstleistungen nur unnötig verteuern. Auch der zitierte Artikel beschreibt nicht die Wirklichkeit, in der der Kunde mit Kreditkarte bezahlt und erst vier Wochen später belastet wird, andererseits der Bauer das Geld für seine Ernte schon bei der Aussaat bekam, indem er seinen Weizen per Termin verkauft hat. Tatsächlich profitieren wir natürlich alle enorm davon, dass diese Kreditwirtschaft funktioniert und entsprechend dramatisch sind die Auswirkungen, wenn es irgendwo hakt.

      Probklem ist aber, dass Kapital nunmal (unabhängig von der politischen Gesinnung der Volksjenossen) ein knappes gut ist. Nur durch vertrauensbasierten Kredit kann eine vorübergehende Ausdehnung erfolgen. Ansonsten würde das Kapital zur Finanzierung der Regalvorräte im Supermarkt gebunden und gleichzeitig bei der Saatgutbeschaffung fehlen.
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 18:41:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ sonnenwelt Man kann nicht alle Vorteile des Systems ausblenden. Und die beliebige Geldschöpfung der Banken, wie sie neuerdings in den Talkshows proklamiert wird, hat es nie gegeben.

      Auch Banken unterlegen ihr Geschäft mit Eigenkapital. Tatsächlich gibt es Diskussionen, welches Kernkapital gefordert werden soll und welche Kriterien bei der Kreditvergabe anzulegen sind. Da sich keine Bank verspekulieren will, wird auch hier ordentlich gewirtschaftet. Ttasächlich erfordert jede Geldschöpfung auch einen Vertragspartner, der sich als Kreditnehmer verpflichtet, Zinsen zu zahlen. Es tritt aber genauso der Mediamarkt als Geldschöpfer auf, wenn er mit dem Kunden Ratenzahlung vereinbart.

      Problem und Auslöser der Finanzkrise ist keineswegs das Geldsystem und die reguläre Kreditvergabe. Problem ist die Kreditvergabe nach politischen Kriterien ("jeder soll ins Eigenheim", "Staaten sind todsichere Schuldner", "Immobilienpreise statt Immobilienertragswerte als Finanzierungsgrundlage") und die mangelnde Kontrolle dieser Aktivitäten. Außerdem der Versuch, die Marktmechanismen außer Kraft zu setzen, indem die Verluste nicht abgeschrieben, sondern auf Staat, Bürger und Konkurrenten abgewälzt werden. Manche Staaten, die zuvor schon über ihre Verhältnisse lebten, mag das an den Rand des Zusammenbruchs führen. Aber dem bösen Geldsystem muss man nicht die Schuld daran zuweisen, das lenkt nur von den Tatsachen ab.
      1 Antwort

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      Avatar
      schrieb am 30.08.12 18:50:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.552.829 von honigbaer am 30.08.12 18:41:50das ist nicht wirklich dein Ernst was du hier schreibst.
      Banken hinterlegen ihr Geschäft mit Eigenkapital, dass ich nicht lache.
      Banken wirtschaften seriös und wollen sich nicht verspekulieren. Hast du die letzten 5 Jahre geschlafen?
      Man könnte meinen, du arbeitest für eine Bank.
      Die Banken und Politiker sind die Protagonisten in diesem System und werden alles versuchen, um den Zusammenbruch soweit wie möglich hinauszuschieben.
      Solange wird sich der deutsche Michel weiter melken lassen.

      sonnenwelt
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 18:56:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ honigbaer.

      Ich gebe ja zu, dass es rein theoretisch im Kapitalismus nicht vorgesehen ist, dass der Staat mit Steuergeldern maroden Unternehmen unter die Arme greift.

      Im Kapitalismus ist es allerdings so, dass manche Unternehmen und Branchen unermaesslich reich sind und staendig reicher werden und dieser Reichtum ab einer gewissen Groesse ganz automatisch Macht bedeutet. Zu deutsch: Branchen, die so reich und maechtig geworden sind wie die Finanzindustrie, werden immer eine Moeglichkeit finden ihre Verluste auf die Allgemeinheit ueberzuwaelzen, zumeist ueber korrupte Politiker, die ihnen dabei behilflich sind. Dies ist dem kapitalistischen System immanent und man kann nicht so tun als ob dies nicht der Fall waere, als ob der Fehler nur darin liegt, dass das kapitalistische System nicht "rein" genug praktiziert wird und "mit Sozialismus verunreinigt" waere. Das kapitalistischen Unternehmen innewohnende Prinzip der Gewinnmaximierung und Verlustminimierung sticht im Zweifel alles, auch die reine kapitalistische Lehre und wenn's um das eigene Portemonaie geht, dann wird man keine Sekunde zoegern eigene Prinzipien ueber Bord zu werfen, mit denen man ansonsten jede Hilfe an andere verdammt.
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 19:41:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Natürlich ist die Korruption der Banken-Politiker-Kaste das Problem.

      Und natürlich ist ein System, das eine nicht Manipulation der Wirtschaft durch politische Interessen (Marktwirtschaft) sowie eine Nicht Korruption der Politik durch das Kapital (Rechtsstaat) vorsieht, bzw. verhindert, überlegen.

      Ein sozialistisches System, das den Politikern/einem Diktator/Führer und nicht den Konsumenten die Gewalt über die Güter- und vor allem Geldproduktion gibt, wird langfristig immer zu relativer Armut führen.

      Und insofern sollten die Europäer sich einmal gut überlegen, was sie am Bankensektor und in der Geldpolitik für inkonsistente gequirlte ScheiXXe produzieren. Die USA, die sowohl freier marktwirtschaftlich als auch ein besserer Rechtsstaat als die unselige EU sind, haben die Bankenprobleme wesentlich besser (und nicht unbedingt zum Vorteil der Aktionäre) gelöst.
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 20:26:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zitat von minister.grasser: Natürlich ist die Korruption der Banken-Politiker-Kaste das Problem.

      Und natürlich ist ein System, das eine nicht Manipulation der Wirtschaft durch politische Interessen (Marktwirtschaft) sowie eine Nicht Korruption der Politik durch das Kapital (Rechtsstaat) vorsieht, bzw. verhindert, überlegen.

      Ein sozialistisches System, das den Politikern/einem Diktator/Führer und nicht den Konsumenten die Gewalt über die Güter- und vor allem Geldproduktion gibt, wird langfristig immer zu relativer Armut führen.

      Und insofern sollten die Europäer sich einmal gut überlegen, was sie am Bankensektor und in der Geldpolitik für inkonsistente gequirlte ScheiXXe produzieren. Die USA, die sowohl freier marktwirtschaftlich als auch ein besserer Rechtsstaat als die unselige EU sind, haben die Bankenprobleme wesentlich besser (und nicht unbedingt zum Vorteil der Aktionäre) gelöst.



      Ein rein kapitalistisches System wird genauso massenhaft Armut produzieren wie ein rein sozialistisches System!

      Wie ich oben ausgefuehrt habe ist das systemimmanent und man kann nicht einfach nur ueber die "korrupte politische Elite" schimpfen ohne nachzuhaken, was sie denn so korrupt macht und das ist nun mal der Kapitalismus in seiner Reinform.

      Was wir brauchen sind keine verbiesterten Wirtschaftsideologen, gleich ob marxistisch oder neoliberal, sondern Pragmatiker, die sich von den "reinen Lehren" loesen und eine undogmatische Wirtschaftspolitik in Richtung soziale Marktwirtschaft betreiben, die die Balance finden zwischen genuegend Markt um eine effektive Wirtschaft zu gewaehrleisten und nicht zuviel Markt, damit nicht einzelne private Interessengruppen so maechtig werden, dass sie sich jede Politik kaufen koennen.

      Um das mal mit einem Gleichnis zu sagen:

      Wenn der Marxist ein Auto in die Finger kriegt, dann baut er als erstes den Motor aus und wundert sich spaeter, warum er mit seinem Auto nicht vorwaerts kommt.

      Wenn ein Neoliberaler ein Auto in die Finger kriegt, dann baut er als erstes die Bremsen aus und wundert sich nach der ersten Kurve, warum er auf einmal im Strassengraben liegt.

      Wer zuegig und sicher ans Ziel kommen will, der weiss um die Funktionen von Motor und Bremse und benutzt, je nach Situation, beides.

      So stelle ich mir auch eine vernuenftige Wirtschaftspolitik vor.
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 20:39:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Gar kein Thema, das habe ich ja auch gesagt, dass die beiden Probleme eben politisch motivierte Kontrolle der Banken und deren Abhängigkeit ist.

      Die eigentliche Frage, ob wir es mit einer Systemkrise zu tun haben und meinetwegen über ein Zinsverbot nachdenken sollen usw, oder ob diese Krise nur Fehlentwicklungen im Verhalten einzelner über die normalen Marktwirtschaftlichen Mechanismen korrigiert, ist meines Erachtens ganz einfach zu beantworten.

      Ich denke auch, dass diese Verschwörungstheorien, Goldman Sachs manipuliere die ganze Welt, ganz nett an den Haaren herbeigezogen sind. Wenn die Finanzindustrie über politische Einflussnahme alles so perfekt zu ihrem Vorteil organisieren kann, wieso sind dann ganze Bankkonzerne pleite gegangen und mussten beim Staat um Hilfe betteln? Das passt ja gar nicht zusammen. Es haben eben manche auf Kosten anderer verdient und sicher auch ein übertrieben großes Rad gedreht, und nachdem man die Verlierer nicht ohne apokalyptischen Schaden bankrott gehen lassen konnte, sucht man seit 5 Jahren nach pragmatischen Lösungen. (Ohne Ausgabensenkungen oder Steuerhöhungen, mit denen man die fehlenden Miliarden längst hatt hereinhoilen können, was halt ein Bisschen weniger Wachstum zur Folge gehabt hätte.) Eine der Wurzeln, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der EU insgesamt im Vergleich zu den aufstrebenden Schwellenländern, wird dabei viel zu wenig thematisiert. Schuldzuweisungen sind halt einfacher.

      @ beachbernie Ich sehe da gar keinen großen Widerspruch. Die Diagnose, dass in Deutschland massiv in die Wirtschaft eingegriffen wird, mit gestrichenen Photovoltaik Subventionen und AKW Verboten, sind doch offensichtlich. Einen Beleg dafür, dass e.on oder Q Cells dadurch immer reicher wird, kann ich da nicht unbedingt erkennen. Auch eine Kritik an ausufernder Verschuldung teile ich, aber die "Krise" sorgt ja gerade dafür, dass die Staaten als Kreditnehmer ansatzweise in ihre Schranken gewiesen werden. Die Alternative wäre natürlich, starke Eingriffe in die Wirtschaft dauerhaft zu unterlassen, ist aber eine poolitische Entscheidung. Die Annahme, es käme zu einer faireren Verteilung von Chancen in einem anderen System ist natürlich albern. Ein freier Kapitalmarkt und funktionierende Banken inkl Kreditwirtschaft ermöglichen den Individuen realwirtschaftlich weitaus mehr zu investieren, als es aufgrund durchschnittlicher Vermögensverhältnisse möglich wäre.

      Sparen und ein Haus zur Hälfte auf Kredit bauen zum Beispiel bringt viele ins Eigenheim. Man kann sich natürlich hinstellen und jammern, das mache nur die Bank reich. Dabei haben sich die Banken gerade daran verspekuliert. Da wird komplett einmal die Welt auf den Kopf gestellt.
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 20:51:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ beachbernie Wir haben das ja, die staatliche Regulierung allerorten, die von Arbeitsbedingungen bis Vorsorge alles reglementiert. Aber letztlich ist jeder politische Eingriff im Interesse einer bestimmten Gruppe, da muss man sich nichts vormachen. Wenn wir zu dieser Grupope gehören, meinetwegen als Arbeitnehmer freuen wir uns meinetwegen über Mindestlohn. Wenn wir aber nicht zur begünstigten Gruppe gehören, heißt das Korruption. Eine Hand wäscht die andere, damit die Gewerkschaften nicht streiken, gibt es ein regulierendes Zugeständnis, das gerade im Trend liegt.

      Noch extremer gilt dies international. Putin loben, damit wir Gas beziehen können, EU Agrarüberschüsse in Afrika abladen.

      Das Gewinnstreben der Individuen und Unternehmen (gewisse Machtkonzentrationen will ich da nicht leugnen, die aber Hand in Hand mit den politischen Eingriffen entstehen) ist in diesem ganzen System eine neutrale und gesunde Kraft, weil es eine große Motivation bedeutet, wirtschaftlich überhaupt tätig zu werden. Unser ganzer Wohlstand hängt daran.

      In dem Vergleich mit dem Auto, würde natürlich unter marktwirtscghaftlichen Bedingungen mancher ein Taxiunternehmen einrichten, um schnell genug zu verdienen, um ein zweites Auto anzuschaffen. Der wird dann schnell unendlich reich, zum Neid der anderen, die über die hohe Mineralölsteuer jammern, mit der die Straßen gebaut werden, auf denen sie nur zu Fuß gehen. Schluchz!
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 21:25:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ honigbaer

      Die "subprime Krise" war ein Paradebeispiel dafuer, was passiert, wenn man "bei einem Auto die Bremsen ausbaut"!

      Wen hatte es dabei besonders hart erwischt? Richtig, die USA und Grossbritanien! Und das war kein Zufall, weil gerade in diesen Laendern das Dogma "Staat ist schlecht - privat ist gut" in den 80ger Jahren, Stichwort Reagan und Thatcher, am radikalsten durchgezogen wurde. Der Staat sollte sich nach Moeglichkeit aus allem raushalten und es der Privatwirtschaft ueberlassen sich "selbst zu regulieren". In kaum einem anderen Bereich wurde in der Folgezeit soviel "dereguliert" wie im Banken(un)wesen. Das Ergebnis war dementsprechend genauso radikal wie die Deregulierungspolitik der neoliberalen Wirtschaftsideologen selbst und an den boesen Folgen leidet die Weltwirtschaft bis heute.

      Kanada hat damals uebrigens nicht mitgezogen und sein Bankensektor wurde von den amerikanischen "Wirtschaftsexperten" als "hoffnungs ueberreguliert und konkurrenzunfaehig" verspottet. Auch hier war das Ergebnis klar: Im Zuge der "Subprimekrise" ging keine einzige kanadische Bank pleite und es musste auch keine mit Steuermitteln "gerettet" werden. Warum war das so? Ganz einfach: Kanadischen Banken waren die Art Geschaefte, die andernorts den ganzen Bankensektor an den Rand der ganz grossen Katastrophe brachten, gar nicht erst erlaubt. Nachtraeglich erwies sich die "Ueberregulation" der kanadischen Banken als Segen.

      ...und "Eingriffe" in das Wirtschaftsgeschehen sind nicht nur durch den Staat festgelegte Regeln, sondern auch die Abschaffung von notwendigen Regeln und auch diese dienen immer den Interessen bestimmter Interessengruppen und laufen oft dem Gemeinwohl zuwider.

      Als Beispiel sei hier die "Deregulierung" der Rinderzucht durch die Regierung Thatcher in GB genannt. Die Entscheidung die vorher recht strengen Futtermittelbestimmungen in der Rinderzucht abzuschaffen und stattdessen ganz auf die "Selbstregulierung" dieses Industriezweigs zu setzen um die Kosten zu senken, fuehrte direkt dazu, dass die Kadaver kranker Schafe an Kaelber verfuettert wurden und dieser perversen Praxis vegetarische Nutztiere mit Fleisch zu ernaehren verdankt die Welt die Existenz der "Rinderpest" BSE.

      Man muss genauso mit dem idiotischen Vorurteil aufraeumen, dass alles, was der Staat macht, von vorneherein schlecht ist und alles, was privat passiert, gut ist wie dem umgekehrten Vorurteil, dass jede Privatinitiative schlecht ist und nur der Staat alles richtig machen kann wie es die Gegenseite dogmatisch vertritt.

      Man muss stattdessen in jedem Einzelfall nachpruefen, was privat besser geleistet werden kann und was besser ueber den Staat laeuft. Einfach zu sagen, dass etwas nur deshalb schief gelaufen ist, weil der Staat sich eingemischt hat, ist mir einfach zu platt. Dazu verbocken mir die Privaten einfach zuviel selbst.
      Avatar
      schrieb am 30.08.12 23:23:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      Naja, meinetwegen, aber bei den US Banken bestand der staatliche Eingriff darin, tiefe Zinsen und Kreditvergabe via FreedieMac und FannieMae zu verordnen. "Deregulierung" würde ich das nicht nennen, der Vergleich mit den ausgebauten Bremsen trifft es eher.

      In der EU Bestand der staatliche Einfluss darin, statt den Häuslebauern den Mittelmeeranrainern ausufernde Verschuldung zu erlauben. Auch hier wird bis heute versäumt, die Zinsen entsprechend anzuheben. Tatsächlich forcieren die staatlichen Regulierungen die Fokussierung der Kreditvergabe in unproduktive Bereiche. Auf der Suchen nach Sicherheit wollte man mit Immobilien- und Staatsschulden gewinnen, das Gegenteil trat ein. Bis heute werden die Banken gezwungen, in Staatsanleihen aus dem Euroraum zu investieren, indem regulatorisch hierfür geringere Eigenkapitalunterlegung erlaubt und festgelegt ist.

      Diese Regulierung / Deregulierung Diskussion läuft völlig an der Sache vorbei. Die Frage ist, wer kontrolliert wen und besteht Wettbewerb in Eigenverantwortung. Wenn alle gleichgeschaltet sind, machen alle die gleichen Fehler. Es ist illusorisch, mit Regulierung (wie soll die überhaupt aussehen) das Problem lösen könnte.

      Diskussion ist ja derzeit, ob man eine Einheitseigenkapitaklquote verordnen soll, Großbrittanien wehrt sich natürlich dagegen. Das ist die falsche Denkweise der EU Kernstaaten, die Handlungsfreiheit einschränken, dann würden weniger Fehler passieren. Natürlich verlernen die Banken dann das selbständige Denken und machen nur noch ihre 0815 Eigenheimfinanzierungen mit den entsprechenden Folgen für die Wirtschaft.

      BSE ist ja auch so eine Verschwörungstheorie mit der angeblichen Übertragung durch Prionen im Tierfutter. Seit 1996 war die Verfütterung von Tiermehl in Großbritannien verboten, trotzdem traten noch jede Menge weitere BSE Falle auf. Damit ist diese Theorie wiederlegt. Ein Blick ins Wikipedia genügt. Aber sowas hält sich halt, wenn es lange durch die Presse wiedergekäut wird.
      Avatar
      schrieb am 31.08.12 10:57:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      Zitat von DCWorld: Im Zeichen der Finanzkrise ist deutlich geworden, dass sehr viele Unternehmen wenig Eigenkapital haben. Eine Investition oder eine Neuanschaffung wird fast immer mit dem Kredit der damals noch freundlichen Hausbank finanziert. Die Kosten für den Kredit muss der Kunde tragen. Das bedeutet, dass auch die Unternehmen mit Geld arbeiten, das sie eigentlich nicht haben. Das ist eine wesentliche Ursache der aktuellen Schuldenkrise.
      Das stimmt ja nun ganz und gar nicht. Gerade der Unternehmenssektor ist aktuell sehr solide finanziert uns kann Investitionen meist aus dem Cash-Flow stemmen. Die Konzerne schwimmen in Geld.

      Die Probleme kommen vielmehr aus dem staatlichen Sektor (z. B. Euro-Schuldenkrise) und aus dem Privatsektor (z. B. Immobilienblasen) und sind dann wegen fauler Immobilienkredite und Wertminderungen bei den Staatsanleihen auf den Bankensektor übergesprungen. Da liegt das Problem, nicht bei den Unternehmen!
      Avatar
      schrieb am 31.08.12 11:35:25
      Beitrag Nr. 15 ()
      Blitzkrieg!


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