Mercedes Benz Group AG - vormals: Daimler AG (Seite 848)

[Cemby]

Durchwachsen

Daimler bleibt im 2. Quartal hinter den Erwartungen zurück

Daimler hat auch im zweiten Quartal dank guter Autoverkäufe neue Höchstwerte bei Absatz und Umsatz erzielt, die Markterwartungen aber nicht ganz erreicht.
...
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/trotz-absatzrekord-…

[Ines43]

Antwort auf Beitrag Nr.: 55.392.383 von Ines43 am 26.07.17 01:36:29

Oh Gott, dieses Smartphone, es macht aus einem Lumpen einen Kumpel.

Das ist wohl die Zukunft, falsche Gedanken werden moderiert, so dass keine Strafen gezahlt werden müssen wegen Verbreitung gesetzeswidriger Inhalte.
Auch dazu läuft etwas bei der EU.
Big brother is watching you.

[Ines43]

Lese gerade, BMW fühle sich von Daimler hintergangen.
Das kann ich gut verstehen.
Dazu ein Zitat von Heinrich Hoffmann von Fallersleben:
Der größte Kumpel im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
Ich befürchte, die EU macht uns alle zu Lumpen.
Demnächst hat jeder deutsche Autokonzern seine eigenen Ladestationen und eigene Steckdosenformste, weil keiner mehr wagt, mit dem anderen zu sprechen.
Gute Nacht.

[Be_eR]

Antwort auf Beitrag Nr.: 55.390.963 von Ines43 am 25.07.17 15:46:12

Meine Analyse

Gern beteilige ich mich sachlich an einer Diskussion, die nicht als politischer Stammtisch ausartet.

Klarstellung: Eine Kartellstrafe richtet sich nach
1 dem Umfang des Kartells (wie hoch ist der Marktanteil aller beteiligten Unternehmen zusammen?),
2 der Dauer,
3 dem Ziel (wollen die andere Wettbewerber pleite gehen lassen? Hier in dem Fall ja wohl nicht gegeben),
4 der Methode (Preisabsprachen waren ja wohl nicht dabei sondern nur Angaben zur Standardisierung der Konstruktion, was m.E. nach nicht unbedingt ein Kartell bedeutet) und
5 der Kooperation mit den Behörden (VW und Daimler sind selbst tätig geworden, was nicht einmal ein Schuldeingeständnis bedeutet, jedoch strafmildernd gewertet wird, sollte es zu einer Verurteilung kommen).

Hier mal ein paar Fakten zum Thema Kartellstrafen:

Obergrenze:
Die Geldbuße darf 10 % des Gesamtumsatzes des Unternehmens nicht übersteigen. Diese Obergrenze kann sich auf den Umsatz der Unternehmensgruppe beziehen, zu der
das betreffende Unternehmen gehört, wenn das Mutterunternehmen dieser Gruppe in der Zeit der Zuwiderhandlung einen bestimmenden Einfluss auf die Geschäftspolitik der am Kartell beteiligten Tochtergesellschaft ausgeübt hat. Ferner muss die Kommission die Untersuchung binnen fünf Jahre nach Einstellung der Zuwiderhandlung eingeleitet haben.
Kronzeugenregelung:
Die Kommission ermutigt an Kartellen beteiligte Unternehmen, zur Aufdeckung von
Kartellen beizutragen, indem sie der Kommission einschlägige Beweismittel zur Beweisführung vorlegen.

Dem Unternehmen, das als erstes ausreichende Beweismittel für ein Kartellverfahren
vorlegt, anhand derer die Kommission in dem Kartellfall ermitteln kann, wird in der Regel die Geldbuße vollständig erlassen. Alle weiteren Unternehmen, die zur Beweisführung beitragen, können mit einer Geldbußenermäßigung von bis zu
50% der ansonsten fälligen Geldbußen rechnen.

Ermäßigung der Geldbuße in Vergleichsverfahren:
In Kartellfällen, bei denen die Kommission und das Kartellunternehmen in einem
Vergleichsverfahren eine Einigung erzielen, gewährt die Kommission eine Ermäßigung von 10%. Vergleichsverfahren reduzieren die Verwaltungskosten (einschließlich der Gerichtskosten) und ermöglichen der Kommission eine schnellere Bearbeitung. Dadurch
werden Ressourcen frei, die dann für neue Ermittlungen eingesetzt werden können.

Quelle: http://ec.europa.eu/competition/cartels/overview/...heet_fin…

Hier insbesondere einmal den Kasten auf der letzten Seite beachten. Es ist alles nicht so wild wie derzeit dargestellt wird.

Also, wenn der Markt komplett rational handelt, dann beläuft sich die Einschätzung zur möglichen Strafe bei Daimler aktuell auf etwa 4 Mrd Euro. (1.069.837.447 Stück Aktien mal knapp 4 Euro Kursverlust)

Wer sich als Anleger ein Szenario baut, der handelt folgendermaßen:
Wahrscheinlichkeit einer Strafzahlung multipliziert mit Strafmaß im Verhältnis zur Marktkapitalisierung.
Ganz sophisticated kann man auch drei Szenarien mit unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten und Strafmaßen kreieren.
Bei mir sähe das so aus:
Schlimmes Szenario: Daimler zahlt 10% des Jahresumsatzes (Höchstmaß) 15,3 Mrd € (Konzernwert weltweit, 2016er Zahlen). Da es sich um ein rein deutsches Verfahren handelt, könnte das Strafmaß niedriger sein, da möglicherweise nur die deutschen Umsätze herangezogen werden. Gleiches gilt, falls nur die Umsätze von Mercedes-Benz Cars herangezogen werden. In diesem Fall sinkt das Strafmaß auf 0,9 Mrd Eur. Wahrscheinlichkeit <10%
Mittleres Szenario: Daimler macht einen Deal mit den Behörden und erhält eine Reduktion des Strafmaßes, 50 % für Kooperation, weitere 50% für Selbstanzeige, macht 4 Mrd € bei weltweiten Umsätzen bzw. 2,25 Mrd wenn nur Mercedes Cars betrachtet würde; Wahrscheinlichkeit 45%
Günstiges Szenario: Daimler geht straffrei aus, da es keine Anhaltspunkte für ein tatsächlich straffreies Verhalten gibt. Kosten null, Wahrscheinlichkeit 45%.


Alle drei Szenarien kombiniert ergeben die Gesamtwahrscheinlichkeit und eine "mittlere Strafe" von 3,3 Mrd €. So halte ich Daimler aktuell für überverkauft und der Kurs müßte knapp 0,70 € höher liegen. Wenn nur die deutschen Umsätze herangezogen werden, dann läge der Kurs entsprechend mit plus 2,10 € noch deutlich höher.

Andere Parameter von eurer Seite? Bitte her damit!

Trotzdem ist die ganze Nummer ein Weckruf für die Industrie und das ist auch gut so. Daimler wird aus der Sache glimpflich herausgehen aber gehört haben sie den Knall schon vor ein paar Jahren.

Was hier medial gerade hochgekocht wird ist alter Käse von 2016. Die Modellpalette ist bereits in Überarbeitung. Für den Verbrennungsmotor gibt es weiterhin eine starke Zukunft weil sich die e-Mobilität nicht schnell genug durchsetzen kann. Das bedeutet, dass immer bessere Technik gefragt sein wird. Und woher soll die kommen? Die ganzen Forschungsmilliarden, die von den deutschen P5 investiert werden, versickern nun einmal nicht irgendwo.

[Be_eR]

Antwort auf Beitrag Nr.: 55.391.668 von Ines43 am 25.07.17 19:25:42

Nein

Es braucht keine Abschaffung dieses Gesetzes. Die Verbraucherzentralen klagen auch und leisten gute Arbeit, gleiches gilt für Menschenrechtsgruppen. Bloß weil ein Verband hier durchdreht heißt das noch lange nicht, dass deswegen mit der großen Axt durch die Paragraphen gegangen werden muss.

Stattdessen sollten lieber die Autohändler die Gesetze befolgen. Wer gegen die Vorschriften verstößt, der muss damit rechnen, dass er abgemahnt wird. Das gleiche Prinzip gilt auch bei anderen Geschäftsbereichen. Banken müssen dokumentieren, wie sie ihre Kunden beraten, Häuser brauchen einen Energieausweis etc.

[Cemby]

Geht doch!

Software-Update
Nachgerüsteter Mercedes mit deutlich weniger NOx-Ausstoß
...
https://www.automobil-produktion.de/hersteller/wirtschaft/na…

[Cemby]

Das wird schon wieder!

> Titelgeschichte im SPIEGEL finde ich etwas dünn. Außer AdBlue-Tanks kaum was Habhaftes.
> Daimler mit Selbstanzeige vor VW.
> Prüfung Kartellverfahren dauert 3 bis 5 Jahre. Bis dahin haben wirs vergessen und die Börse auch.
> Morgen gibts Q2-Zahlen. die sind wahrscheinlich gut

Habe deshalb gestern nachgekauft zu 60,2. Heute ist der Kurs bereits über 61.
Im Einkauf liegt der Gewinn!

[Ines43]

Wie die DieselJäger an ihr Geld kommen.
Faz.net
In dem Artikel werden die Praktiken der DUH gut beleuchtet.
DUHv ist mächtig in Politik und Wirtschaft und agiert als erfolgreicher Abmahnverein. Demokratische Legitimation fehlt.
Die Politik, die ehemalige Rotgrüne Regierung hat sich als Zauberlehrling bewiesen und selbst mancher Grüne Politiker weiß heute nicht mehr, wie er diesen Besen wieder die Ecke stellen kann.
Meiner Meinung nach besteht da dringender Bedarf für eine Gesetzesänderung, die Abschaffung des Verbandsklagerechtes.

[Ines43]

Daimler hat Motoren von Renault bezogen, die die Grenzwerte nicht einhalten.
Wo bleibt die Kritik an Renault?
Fiat produziert auch Diesel. Bessere als Daimler?
Wo bleibt die Kritik an Fiat?
Dann die Amerikaner.
Wie hoch liegt der Flottenverbrauch von GM? Ford? Chrysler? Die heizen das Klima auf mit ihren unsinnig hohen Verbräuchen.
Allmählich reagiere ich allergisch auf die Angriffe gegen die deutschen Autobauer, dabei bin ich nur bei Daimler investiert. Wir Deutsche haben den Hang zur Selbstzerstörung. Dies auch noch in einer uns unfreundlich gesinnten Umwelt.
Alle wollen unser Geld, niemand verweiger es aus Stolz.
Jetzt will eine EU Kommissarin die Massenklage einführen, dies in dem Wissen, dass das die deutschen Autobauer Milliarden kosten kann.
Habe selbst einen betroffenen Diesel. Fühle mich aber in keiner Weise geschädigt sondern ich bin dankbar dafür, dass ich damit so verbrauchsarm fahren kann.
Man schaue in ntv, da sitzt ein Rechtsanwalt und hetzt die Leute auf zu klagen. Einer profitiert immer und das sind die Rechtsanwälte selbst. Man denke nur an den AbmahnVerein DUH.

[Ines43]

Du führst Dich hier gut ein mit Deiner Meckerei an anderen Diskutanten.