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    Bastei Lübbe AG - zurück in eine bessere Zukunft (Seite 37)

    eröffnet am 12.08.18 07:57:58 von
    neuester Beitrag 24.04.24 07:16:49 von
    Beiträge: 1.029
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      Avatar
      schrieb am 11.02.21 08:07:10
      Beitrag Nr. 669 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.801.211 von Huta am 03.02.21 17:05:03
      Quartalszahlen
      Guten Morgen !

      Die Zahlen zum Q3 sind da - und sie sind, wie nach der Anhebung der Prognose für das laufende Jahr am 21.01.2021 zu erwarten, sehr gut ausgefallen.

      Der Umsatz konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um knapp 14% gesteigert werden, das EBIT hat sich mehr als verdoppelt.

      Besonders erfreulich war die Entwicklung im "Weihnachtsquartal" (vom 01. Oktober bis zum 31. Dezember 2020) mit einem Umsatzplus von fast 25% und einer EBITsteigerung von mehr als 125%!

      Das EpS kletterte auf erfreuliche 37 Cent (allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass darin Sondererträge aus dem Vergleich mit ehemaligen Organmitgliedern i.H.v. 1,1 Mio Euro enthalten sind.

      Sehr erfreulich sind dann entsprechend auch die Bilanzkennziffern ausgefallen - das EK liegt bei 43,6% und eine Nettoverschuldung gibt es nicht mehr - vielmehr verfügt BL inzwischen über eine Nettovermögensposition von 8,2 Mio Euro.

      Besonders hervorzuheben ist mMn auch, dass BL nun den Free Cashflow für das laufende Jahr, trotz Beendigung des Factoring aus digitalen Umsatzerlösen und trotz Erwerb der smarticular bei 7-8 Mio Euro erwartet.

      Interessant ist mMn auch die ausdrückliche Erwähnung von (weiteren) Übernahmen in der Meldung zu den Q3 Zahlen. Hier wird einmal auf die Nettovermögensposition verwiesen und dann noch zusätzlich auf Anfang Januar vereinbarte Kreditlinien - eine davon ausdrücklich zur Akquisitionsfinanzierung.

      Also alles sehr erfreulich und ganz anders als noch vor wenigen Jahren.

      Einen schönen Tag noch allerseits.
      Bastei Luebbe | 4,180 € | Meinung: verkaufen
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.21 17:05:03
      Beitrag Nr. 668 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.684.998 von Huta am 29.01.21 08:29:16
      Onleihe
      Guten Abend !

      Die Verlage und deren Interessenverbände sehen das Ansinnen der Bibliotheken, auch ganz neue Bücher als Ebooks anbieten zu können, ähnlich kritisch wie ich.

      Die Begründung finde ich absolut nachvollziehbar:

      https://www.buchreport.de/news/onleihe-verleger-ausschuss-kr…

      Bei allem berechtigten Interesse der Bibliotheken an einem attraktiven Ebookangebot für deren Kunden, darf man die Interessen der Verlage und Autoren mMn nicht ganz aus den Augen verlieren. MMn ist es einem Bibliothekskunden auch zumutbar, ein paar Wochen auf einen aktuellen Bestseller zu warten - dafür bekommt er/sie ihn ja über die Ausleihe bei der Bibliothek dann auch sehr günstig.

      Einen schönen Abend noch allerseits.
      Bastei Luebbe | 4,360 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 08:29:16
      Beitrag Nr. 667 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.633.470 von Huta am 27.01.21 11:53:01
      Onleihe
      Guten Morgen !

      Nachdem es zuletzt hier im Forum ja ausschließlich um Zahlen gegangen ist, mal wieder eine Meldung zum Buchmarkt ganz allgemein:

      https://www.buchreport.de/news/onleihe-legt-zu/?utm_source=m…

      Es ist ja erfreulich, wenn die Ebookausleihe in den Bibliotheken gut läuft. Das Ansinnen der Bibliotheken, demnächst aber auch die neuesten Ebooks zur Onleihe zur Verfügung stellen zu dürfen, halte ich persönlich weder für nachvollziehbar noch für klug.

      Derzeit ist es ja so, dass die Verlag die allerneusten Ebooks nicht zur Onleihe freigeben. Der Grund dafür liegt natürlich darin, dass man diese Bücher gerne verkaufen möchte und dass man wohl zurecht fürchtet, dass die Verkaufszahlen rückläufig sein werden, wenn die Leser auch die aktuellen Bestseller für ein vergleichsweise geringes Entgelt in der Bibliothek leihen können.

      Würden die Büchereien nun durchsetzen, dass diese Einschränkung aufgehoben wird, würde das den Verlagen schon Umsatz kosten und mittelfristig dann eben insbesondere den Autoren schaden. Denn ein Verlag zahlt ja nicht hohe Honorare an den Autor für das Recht, sein Werk auch als Ebook vermarkten zu können, wenn die zu erwartenden Umsätze daraus tendenziell eher sinken.

      Ich persönlich meine, dass sowohl die Büchereien als auch deren Kunden mit dem derzeitigen Modell ganz gut leben können müssten. Wer deutlich mehr will müsste mMn dann auch deutlich mehr zahlen.
      Bastei Luebbe | 4,380 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 11:53:01
      Beitrag Nr. 666 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.631.682 von BuddyE am 27.01.21 10:51:49
      Zitat von BuddyE: Hallo

      DGAP News 21.01.2021 | 19:31

      "Gleichzeitig hat sich aber auch die Nachfrage nach Titeln aus dem Backlistbereich deutlich erhöht."
      -->nicht nur Follet & Roßmann performen.

      Kostenstruktur wurde verbessert. Digital gut aufgestellt. Dividendenaufnahme spricht dafür, dass das Management von einer nachhaltigen postiven Cash-Flow Entwicklung ausgeht.

      Also meine Einschätzung ist, dass Bastei Lübbe gut aufgestellt ist um nachhaltig einen Free Cashflow von mind. 5 Millionen zu erzielen und das unabhängig von der Coronaentwicklung (ob die Leute auf dem Kreuzfahrtschiff lesen oder zu Hause im Lockdown).


      Natürlich wurden nicht "nur" Follett und Rossmann gut verkauft. Aber genauso richtig ist es eben, dass ohne diese beiden Bestseller der Umsatz messbar niedriger gewesen wäre.

      Ich persönlich glaube, dass ein Verlag generell auch ohne diese "Starautoren" profitabel sein muss (und BL ist das inzwischen).

      Nur von den wenigen Autoren mit Weltruhm kann man mMn nicht überleben. Deshalb kann man auch den Erfolg eines Verlags nicht ausschließlich an den Bestsellerlisten ablesen. Ich vermute auch weiterhin, dass ein bekannter Bestsellerautor nicht nur hohe Umsätze generiert sondern eben auch hohe Garantiehonorare bekommt (und auch der Werbeaufwand z.B. dürfte für einen bekannten Autor nicht ohne sein). Mithin wird ein Follett sich mit Sicherheit erst ab einem deutlich höheren Umsatz rechnen als ein vergleichsweise unbekannter Autor. Deshalb kann es auch durchaus sein, dass ein Buch, dass nur auf den hinteren Plätzen der Bestsellerliste auftaucht unterm Strich mehr "abwirft" als ein Buch von einem bekannten Autor, der weiter vorne platziert ist.

      Aber unbestreitbar - und das wurde in der Meldung zur Prognoseanhebung ja auch ausdrücklich erwähnt - haben im aktuellen Jahr Rossmann und Follett ihren nicht unwesentlichen Beitrag zu Umsatz und Ergebnis geleistet und ohne diese beiden Bücher wären Umsatz und Gewinn geringer ausgefallen.

      Diese Umsätze werden im nächsten Jahr aber eben entfallen - und ob man es schafft, diese wegfallenden Umsätze durch andere Bücher im kommenden Jahr 1:1 zu ersetzen, muss man abwarten.

      Zustimmen würde ich bei den Punkten "Digitalisierung" (hier lag Bastei Lübbe immer schon weit über dem Durchschnitt der Verlage, was sich ja auch deshalb positiv auswirkt, weil die Kosten, die für ein digitales Werk anfallen, deutlich geringer sein sollten als die für ein gedrucktes Buch - man denke an die entfallenden Druckkosten und die Kosten für Logistik) und allgemein "Kostenstruktur" (hier wurde ja vom Vorgängervorstand ein Effizienzsteigerungsprogramm aufgesetzt, dass die Struktur der Kosten im Verlag erheblich verbessert hat).

      Zudem ist, auch da würde ich dann zustimmen, BL ja schon seit Jahren "cashflowpositiv". Leider hat man das im Stammgeschäft erwirtschaftete Geld früher immer für die unterm Strich schlimm misslungene Diversifizierung in Bereiche hinein, von denen man keine oder nur wenig Ahnung hatte, rausgeworfen, so dass BL in sehr unruhiges Fahrwasser geraten war.
      Die Tatsache, dass man sich aus eigener Kraft in nur wenigen Jahren von einem Unternehmen, das kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stand zu einem Unternehmen mit kaum noch bzw. gar keinen Nettoschulden entwickelt hat, zeigt die hohe Innenfinanzierungskraft des Verlags.

      Unterm Strich: Bastei Lübbe hat inzwischen eine Umsatz- und Ergebnisqualität, die nur wenige dem Verlag vor zwei oder drei Jahren zugetraut hätten. Und dennoch ist es richtig, dass bei einem Verlag jedes Jahr eine nahezu vollkommen neue Produktpalette am Markt präsentiert wird - und nicht garantiert werden kann, dass die Bücher in dem neuen Geschäftsjahr mindestens so erfolgreich sein werden wir die im abgelaufenen Geschäftsjahr - zumal wenn es um abgelaufenen Jahr zwei ausgesprochen erfolgreiche Bücher gab, die herausgebracht haben.
      Bastei Luebbe | 4,260 €
      7 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 10:51:49
      Beitrag Nr. 665 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.630.908 von Huta am 27.01.21 10:19:26Hallo

      DGAP News 21.01.2021 | 19:31

      "Gleichzeitig hat sich aber auch die Nachfrage nach Titeln aus dem Backlistbereich deutlich erhöht."
      -->nicht nur Follet & Roßmann performen.

      Kostenstruktur wurde verbessert. Digital gut aufgestellt. Dividendenaufnahme spricht dafür, dass das Management von einer nachhaltigen postiven Cash-Flow Entwicklung ausgeht.

      Also meine Einschätzung ist, dass Bastei Lübbe gut aufgestellt ist um nachhaltig einen Free Cashflow von mind. 5 Millionen zu erzielen und das unabhängig von der Coronaentwicklung (ob die Leute auf dem Kreuzfahrtschiff lesen oder zu Hause im Lockdown).
      Bastei Luebbe | 4,360 €
      8 Antworten

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      schrieb am 27.01.21 10:19:26
      Beitrag Nr. 664 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.629.096 von Fullhouse1 am 27.01.21 09:16:37
      Zitat von Fullhouse1: Hallo Huta, ich kann deinen Ausführungen gut folgen und sie sind schlüssig. Einen Punkt hast du allerdings nicht berücksichtigt. Der Kaufdruck auf Aktien hat zugenommen. Da ist einerseits viel Helikoptergeld unterwegs und andererseits Geld aus Rentenpapieren, Festgeld und Sparguthaben, die auch langsam aber stetig in den Aktienmarkt drängen. Was früher eine ansprechende Bewertung mit KGV 12 war, würde ich heute eher bei KGV 15 sehen, wobei dies sicher nicht das Ende der Fahnenstange sein wird, wenn das Umfeld passt. Dies dürfte besonders auch für Bastei gelten, da man sich in einem Geschäftsfeld bewegt, welches auch risikoscheue Anleger ansprechen dürfte.


      Wahrscheinlich hast Du in dem Punkt schon Recht. Ich bin bei den Bewertungsmultipeln immer vergleichsweise konservativ. Höhere Multipel sind bei mir für "Wachstumsunternehmen" reserviert 😉.

      Bastei Lübbe ist für mich eher ein "Substanztitel" (tja wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass man so etwas mal über BL würde sagen können) und von daher nicht so wachstumsstark und etwas vorsichtiger zu bewerten - zumal man grade als langjähriger BL-Aktionär bei vollmundigen Zukunftsversprechen aus Erfahrung automatisch etwas zurückzuckt.

      Aber wie Du schon gesagt hast - wahrscheinlich ist der Kapitaldruck auf den Märkten derzeit so hoch, dass man bei den Multipeln in neue Dimensionen vorstößt und ein KGV 15 das neue KGV 10 ist 😊.
      Bastei Luebbe | 4,360 €
      9 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 09:16:37
      Beitrag Nr. 663 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.627.575 von Huta am 27.01.21 08:17:02Hallo Huta, ich kann deinen Ausführungen gut folgen und sie sind schlüssig. Einen Punkt hast du allerdings nicht berücksichtigt. Der Kaufdruck auf Aktien hat zugenommen. Da ist einerseits viel Helikoptergeld unterwegs und andererseits Geld aus Rentenpapieren, Festgeld und Sparguthaben, die auch langsam aber stetig in den Aktienmarkt drängen. Was früher eine ansprechende Bewertung mit KGV 12 war, würde ich heute eher bei KGV 15 sehen, wobei dies sicher nicht das Ende der Fahnenstange sein wird, wenn das Umfeld passt. Dies dürfte besonders auch für Bastei gelten, da man sich in einem Geschäftsfeld bewegt, welches auch risikoscheue Anleger ansprechen dürfte.
      Bastei Luebbe | 4,360 €
      10 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 08:38:37
      Beitrag Nr. 662 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.627.575 von Huta am 27.01.21 08:17:02
      Ergänzung
      Als kleine Ergänzung: Ich hoffe hier hat niemand den Eindruck, dass ich Bastei Lübbe madig machen möchte (wäre ja auch ziemlich bescheuert, wenn diese Aktie mein mit Abstand größter Depotposten ist).

      Ich würde es nur als wirklich bemerkenswerte Leistung ansehen, wenn BL im kommenden Jahr etwa genausoviel verdienen würde, wie in diesem Jahr - und das obwohl es keinen neuen Follett gibt, (wohl) keinen neuen Rossmann und erst recht keine außerordentlichen Erträge in Höhe von 1,7 Mio Euro.

      Ich fürchte aber, dass diese erfreuliche Entwicklung angesichts der geschürten Erwartungen untergehen würde und frage mich daher, wie realistisch diese Erwartungen und die darauf fußenden Kursziele sind.
      Bastei Luebbe | 4,380 €
      Avatar
      schrieb am 27.01.21 08:17:02
      Beitrag Nr. 661 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.606.326 von Huta am 26.01.21 07:29:47
      Research II
      Guten Morgen !

      Wie von @hugohebel ja schon mitgeteilt wurde, hat inzwischen auch Solventis das Research aktualisiert und @istanbul hat ja schon darauf hingewiesen, dass sich der Kurs der Aktie inzwischen oberhalb der von mir als realistisch eingeschätzten Bandbreite etabliert.

      Ich habe ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ich die Zahlen von Solventis für am besten recherchiert halte (mein persönlicher Eindruck und "wissenschaftlich" nicht zu belegen).

      Solventis bewegt sich bei den EpS Schätzungen für das laufende und die kommenden beiden Jahre diesmal aber auf einem sehr ähnlichen Niveau wie die DZ Bank. Geht diese für die drei Jahre von EpS von (in Reihe) 41; 45 und 48 Cent aus, schätzt Solventis die Ergebnisse je Aktie mit 35; 44 und 47 Cent.

      Ich persönlich halte diese Schätzungen für zu hoch und glaube daher, dass jemand, der die BL Aktie kauft und sich auf diese Gewinne verlässt, ein hohes persönliches Enttäuschungspotential hat, was dem Aktienkurs dann zwar kurzfristig auf die Sprünge hilft (wenn man die Zahlen der Analysten anlegt, steht BL selbst beim gestrigen Schlusskurs von 4,36 Euro ja bei einem KGV von unter 10, wenn man sich die EpS Schätzungen für das kommende Jahr anschaut - und damit wäre BL dann eine der absolut günstigsten Aktien am Markt - und zudem noch Dividendenzahler!), dem Kurs aber langfristig schaden dürfte, grade weil der Wert sehr markteng ist. Ich würde es daher für besser halten, wenn die Aktie nicht zu hoch gejazzt wird sondern sich analog der Erträge entwickelt.

      Die größte Abweichung bei den Schätzungen gibt es für das laufende Jahr - 41 Cent (DZ) gegenüber 35 Cent (Solventis). Diese Differenz beruht ausschließlich auf Finanzergebnis und vor allem Steueraufwand - ich hatte es ja bereits gestern ausgeführt - die DZ Bank schätzt eine Steuerquote von 22%, Solventis dagegen 35%). Beim EBIT liegen beide noch etwa gleichauf - 7,3 Mio Euro (DZ) und 7,6 Mio Euro (S).

      Meine Kritik an den beiden Ergebnisreihen setzt einmal (siehe meinen Beitrag von gestern) an den mMn zu setzenden Fragezeichen hinter der konkreten Ermittlung des EpS vor allem bei der Studie der DZ Bank - Finanzergebnis und Steuerquote - sowie meiner Vermutung an, dass man im Verlagsgeschäft, im Gegensatz zu anderen Branchen eben keine stetig steigenden Umsätze und dadurch bedingte Skaleneffekte mit stetig wachsenden Ergebnissen erwarten darf, weil es eben Jahre mit vielen Bestsellern und solche mit wenigen gibt, was ein Verlag zwar durch ein gutes und erfahrenes Lektorat (und das hat BL) abfedern aber eben nie absolut verhindern kann (wenn Follett im kommenden Jahr kein neues Buch schreibt, kann man in Köln eben auch keins verlegen und verkaufen). Beide Studien gehen aber von stetig steigenden Umsätzen aus, was mMn wie gesagt aber keinesfalls ausgemacht ist.

      Daneben wird aber in meinen Augen auch nicht hinreichend berücksichtigt, dass das EBIT für das laufende Jahr nicht wiederkehrende Sondererträge beinhaltet.
      Im laufenden Jahr hat BL 1,1 Mio Euro aus dem Vergleich mit den ehemaligen Organmitgliedern kassiert und noch einmal 0,6 Mio Euro aus der entkonsolidierten Beteiligung Daedlic (einschließlich Veräußerung).
      Das rein "organische Ebit" beträgt nach der Prognoseanhebung demnach zwischen 5,3 und 6,3 Mio Euro. MMn müsste man dieses dann auch zur Grundlage der Ergebnisschätzungen für die Folgejahre machen und nicht das "unbereinigte" EBIT.

      Durch den Erwerb von Smarticular gibt es zugegebenermaßen und erfreulicherweise auch einen gegenteiligen Effekt - Solventis schätzt, dass der übernommene Verlag plus Plattform einen Umsatz in mittlerer einstelliger Höhe erwitschaftet und dabei eine zweistellige EBITmarge erzielt (ausgehend von der Aussage des Vorstands, dass durch den Erwerb das EpS um 20% wächst (wobei es hier ja entscheidend darauf ankommt, welche Grundlage man für die 20% nimmt - das EpS einschließlich der oben beschriebenen Sondereffekte oder das EpS ohne diese Effekte).

      Ich persönlich würde davon ausgehen, dass Smarticular etwa 5 Mio Euro Umsatz macht und etwa 0,6 Mio Euro EpS Beitrag abliefert - das wären dann knapp 5 Cent EpS - und damit die ca. 20% auf das EpS ohne einmalige Erträge.

      Im laufenden Jahr würde ich persönlich (einschließlich einmaliger Erträge) von einem EBIT von 7,8 Mio Euro ausgehen - davon abgezogen werden dann noch der Zinsaufwand (saldiert 0,8 Mio Euro) und die Ertragssteuern (33% etwa), verbleibt ein JÜ von 4,69 Mio Euro, entsprechend 35 Cent (wobei ich da mal "Anteile Dritter" weglasse).

      35 Cent EpS würden sicher den aktuellen Kurs rechtfertigen (dann würde das KGV leicht über 12 liegen).

      ABER wie gesagt, darin enthallten sind eben nicht wiederkehrende Einmalerträge - ohne diese würde das EpS eher bei 26 Cent liegen- und damit das KGV dann schon bei 17.

      Wenn ich mir dann aber anschaue, wie die Analysten die nächsten Jahre schätzen, kann ich nicht mehr ganz folgen.

      Klar, die Umsätze erhöhen sich durch Smarticular im kommenden Geschäftsjahr schon um gut 5 Mio Euro und das EpS um ca. 0,6 Mio Euro (vielleicht sogar beide Kennziffern plus x, falls man es schafft, schon im nächsten Jahr Synergien zu heben und den Output an Ratgebern zu erhöhen).
      Auf der anderen Seite entfallen im nächsten Jahr neben den ja in Bezug auf die Vergleichszahlungen nicht umsatzwirksamen Sondererträgen aber auch die Umsätze aus den Bestsellern von Follett und Rossmann.

      Rechnet man das bereinigte EpS aus dem laufenden Jahr und die zusätzlichen Erträge aus der Smarticularübernahme zusammen, kommt man auf 26 Cent plus 5-6 Cent macht 31 Cent. Wie gesagt ist aber nicht garantiert, dass der Buchumsatz (und damit die Ergebnisse) im nächsten Jahr ohne Follett und Rossmann wieder genauso hoch ist wie im laufenden Jahr.
      Gegenläufige Effekte dürften sich durch Effizienzgewinne und dadurch ergeben, dass man vielleicht bei Smarticular noch Potential sieht. Dennoch glaube ich persönlich nicht daran, dass man sehr viel mehr als 35 Cent je Aktie verdienen wird (sofern es nicht irgendwelche ganz überraschenden Bestseller gibt, mit denen man aber eben nicht kalkulieren kann).

      Damit würde ich mit meinen Schätzungen sehr deutlich hinter denen der Analysten zurückbleiben.

      Aber ich halte es nicht für wirklich realistisch, wie die beiden Analysten zu glauben, aus Mehrumsätzen von gut 10 Mio Euro (S) bzw. sogar nur ca. 5 Mio Euro (DZ) EBITsteigerungen von 3 Mio Euro (S) bzw. 2,5 Mio Euro (DZ) darstellen zu können (zur Methode: man muss mMn die geschätzten EBIT im laufenden Jahr um die Sondererträge von 1,7 Mio Euro kürzen und dann mit den EBITschätzungen für das kommende Jahr vergleichen). Dementsprechend glaube ich derzeit nicht an EpS von weit jenseits der 40 Cent ab dem nächsten Jahr (und wenn ich mich da täuschen sollte, werde ich nicht traurig sein ;) )

      Nur um das klarzustellen. Ich habe eine Menge BL-Aktien in meinem Depot (BL ist immer noch mit Abstand mein größter Wert und insgesamt habe ich in dieses Unternehmen eine für meine Verhältnisse sehr hohe Summe investiert und dementsprechend von den Kurssteigerungen der letzten Tage sehr profitiert) und ich freue mich wie jeder andere Aktionär über gute Zahlen. Ich persönlich bin aber kein Fan von Phasen, in denen Aktien hochgejubelt werden und man überbordende Phantasie ans Werk lässt. Mir sind langsame und kontinuierliche Anstiege lieber als disruptive Aus- und dann meistens folgende Einbrüche - eben weil die in der Hochphase geweckten Erwartungen nicht eingehalten werden konnten - und die Gefahr sehe ich hier schon. Anleger, die mit der Aussicht auf 45 Cent EpS heute in die Aktie gelockt werden, könnten bei einem EpS von vielleicht 35 oder 36 Cent im nächsten Jahr extrem enttäuscht werden und dann ihre Aktien wieder schmeißen (mit entsprechenden Folgen für den Kurs des marktengen Werts) - und das obwohl 35 oder 36 Cent objektiv gesehen sehr gute Ergebnisse wären.

      Wenn ich von meinen Ergebniserwartungen ausgehe, lassen sich derzeit sicher auch Kurse von 4,20 Euro rechtfertigen (das wäre für das laufende und das kommende Jahr jeweils ein KGV von 12). Wenn man meine Beiträge hier verfolgt hat, weiß man, dass das für BL in meinen Augen ein wirklicher Meilenstein ist (derart hohe Kurse habe ich vor ein paar Monaten noch für vollkommen utopisch gehalten - auf der Basis der seinerzeit vorliegenden Zahlen).

      Nun hat man Smarticular übernommen und die Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die noch vom Vorgängervorstand initiiert worden sind, greifen immer besser. Zudem wird BL schon ab dem laufenden Jahr wieder Dividende zahlen. Das alles sind für mich sehr, sehr gute Nachrichten, die ein Hochlaufen des Kurses (in gewissen Grenzen) rechtfertigen.

      Aber eben, jedenfalls in meinen Augen, nicht auf 5 oder gar 6 Euro, weil ich die Grundlage für EpS von 45 Cent oder mehr derzeit nicht sehe.

      Einen angenehmen Tag allerseits.
      Bastei Luebbe | 4,360 €
      12 Antworten
      Avatar
      schrieb am 26.01.21 13:55:46
      Beitrag Nr. 660 ()
      Die Solventis Studie ist nun auch online... Jetzt hat man auch was zum rechnen.

      zu smarticular

      Das wachstums- und margenstarke Unternehmen soll sich bereits ab dem Gj. 2021/22 signifikant positiv auf die Kennzahlen von Bastei Lübbe auswirken. Der Vorstand stellt aus der Transaktion eine Erhöhung des EPS um 20% in Aussicht.
      Bastei Luebbe | 4,360 €
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