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    NORDLB belässt Wirecard auf 'Kaufen' (Seite 46) | Diskussion im Forum

    eröffnet am 05.02.19 14:12:23 von
    neuester Beitrag 20.02.24 10:29:38 von
    Beiträge: 1.577
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      schrieb am 11.12.20 15:39:07
      Beitrag Nr. 1.127 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.031.418 von faultcode am 11.12.20 12:39:40Ralf Bose war laut FT bis 2016 Senior partner bei KPMG, bevor er Chef der APAS wurde.

      Er soll bei seinem Verkauf (Long) Geld verloren haben, nannte aber gestern Abend nicht die Höhe seines Verlustes mit Wirecard-Aktien.

      Nun muss die BaFin, weil für Insider-Handel zuständig, sich auch diesen Trade angucken.

      Diese Frage steht nun mMn auch im Raum:
      • ist Ralf Bose bis 20. Mai an Info's gelangt, z.B. über Alt-Kontakte zu KPMG, die ihm erlaubten, einen noch größeren Verlust zu vermeiden? :eek:

      Bose hat ja am 28.4. den "Dip" bei Wirecard gekauft. Da war der KPMG-Bericht draußen:



      Zur Erinnerung: die APAS hat erst Anfang Mai 2020 eine volle Untersuchung von Wirecard eingeleitet, nach der vorläufigen im Oktober 2019.

      Bose sagte, er hätte vor diesem Meeting verkauft:

      Mr Bose sold the shares at a loss on May 20, he said. This was the day when Apas and BaFin exchanged their views on the findings of the KPMG report. The head of Apas said he sold his shares before the meeting.

      Asked why he decided to invest in Wirecard after the KPMG report, which had failed to verify that large parts of Wirecard’s business in Asia existed, Mr Bose said he believed in the business model of the payments company.

      (FC: Format)

      Aus der Anhörung gestern ging offenbar nicht hervor, warum Bose ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt (wohl) alle Wirecard-Aktien wieder verkaufte.


      11.12.
      German audit watchdog chief faces probe over Wirecard share trading
      https://www.ft.com/content/7c8da57b-aee5-4c62-87c3-5ba0a7ac2…
      Wirecard | 0,478 €
      Avatar
      schrieb am 11.12.20 14:52:40
      Beitrag Nr. 1.126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.762.325 von faultcode am 19.11.20 01:53:56..und auch ein Buch von Dan McCrum:


      ...
      https://www.thebookseller.com/news/transworld-wins-five-way-…
      Wirecard | 0,482 €
      Avatar
      schrieb am 11.12.20 12:48:13
      Beitrag Nr. 1.125 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.031.418 von faultcode am 11.12.20 12:39:4011.12.
      Wirtschaftsprüferaufsicht sah lange keinen Grund für Verfahren wegen Wirecard-Prüfung
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/untersuchungsaussc…
      ...

      Bis zum Mai 2020 habe es "keinen Grund gegeben, ein Berufsaufsichtsverfahren einzuleiten", sagte der Unterabteilungsleiter Berufsaufsicht der Behörde, Naif Kanwan, vor dem Wirecard AG-Untersuchungsausschuss des Bundestages, wie der Pressedienst des Bundestages mitteilte.

      Besonderes Augenmerk legten die Abgeordneten den Angaben zufolge auf einen Telefon-Termin vom 13. Februar 2019. Am Tag zuvor hatte EY dringend um ein Gespräch mit den zuständigen Aufsichtsbeamten gebeten. An der Unterredung war demnach neben Kanwan auch Martin Kocks beteiligt, der Leiter der Unterabteilung für Inspektion und Qualitätskontrolle, sowie Ralf Bose, ihr gemeinsamer Chef.

      Alle drei Beamten waren am Donnerstag als Zeugen geladen. Der Chef von EY Deutschland, Christian Orth, überzeugte die Aufseher laut den Angaben bei dem Gespräch davon, dass sein Unternehmen Unregelmäßigkeiten in Asien schnell aufklären werde. Später im Jahresverlauf habe EY Belege dafür vorgelegt, den Vorwürfen auch mit forensischen Mitteln nachgegangen zu sein. Damit seien die Zweifel laut Kanwan ausgeräumt gewesen. "Die Thematik Singapur wurde aus unserer Sicht ordnungsgemäß abgearbeitet", sagte Kocks demnach.

      Der SPD-Abgeordnete Jens Zimmermann zeigte sich aber erstaunt über die Gutgläubigkeit der Beamten. "Je länger wir uns mit der Abschlussprüfung beschäftigen, desto eher merken wir aber, dass auch die nicht rund gelaufen ist", sagte er. Zwar haben die Apas viele Kontrollkästchen abgehakt, sich dabei aber immer auf Dokumente und Aussagen der Geprüften verlassen. "Das ist so, wie wenn ich zum TÜV gehe und dort selbst bestätige, alle Reparaturen am Auto gemacht zu haben", folgerte Zimmermann.

      "Es wirkte nicht wie etwas Besonderes"

      Im Gesamtbild waren Kanwan und Kocks laut dem Bundestags-Pressedienst lange Zeit davon ausgegangen, dass Unregelmäßigkeiten bei der Prüfung der Abschlüsse der Wirecard AG regional begrenzt gewesen seien und sich auf vergleichsweise geringe Summen beschränkt hätten. "Es wirkte nicht wie etwas Besonderes", sagte Kanwan. Es sei in der Presse zwar von Problemen in Singapur und Dubai die Rede gewesen. Es komme jedoch immer wieder vor, dass Buchhalter Fehler machten oder aktiv betrögen.

      Viele Abgeordneten zeigten sich den Angaben zufolge erstaunt darüber, dass die Prüfer ein Milliardenproblem dermaßen unterschätzten - gestanden ihnen jedoch auch zu, dass sich die Anhaltspunkte im Rückblick als bedeutungsvoller darstellten.

      Nicht auf der Zeugenliste für die Sitzung stand Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), weil es an ihn noch weitere Fragen zu anderen Themenkomplexen geben soll, wie etwa der Kreditvergabe der KfW. Der Ausschuss wolle ihn später aber auch zur Apas hören, hatte der FDP-Finanzexperte Florian Toncar vor der Sitzung gesagt.

      Bei seiner vorangegangenen Sitzung hatte der Ausschuss Ordnungsgelder von je 1.000 Euro gegen die EY-Manager Christian Orth und Stefan Heissner verhängt, weil sie trotz Befreiung von ihrer Verschwiegenheitspflicht jede Aussage im Zusammenhang mit dem insolventen Zahlungsdienstleister verweigert hatten. Nachdem beide deswegen vor den Bundesgerichtshof gezogen sind, soll der Ausschuss nun bis zum 15. Dezember dazu Stellung nehmen. Mit einer Entscheidung ist nach Toncars Überzeugung "in sehr absehbarer Zeit" zu rechnen.

      Bei der Sitzung Ende November hatte die Befragung des KPMG-Prüfers Alexander Geschonneck den Druck auf den jahrelangen Abschlussprüfer EY erhöht. Geschonnecks Auftritt habe "sehr klar die eklatanten Defizite bei den Jahresabschlussprüfungen der Wirecard AG offen gelegt", so der Grünen-Politiker Danyal Bayaz. Nach den Aussagen Geschonnecks "verdichtet sich ein klares Bild: Millionen und Milliarden der Wirecard AG auf Konten in Singapur und den Philippinen haben nie existiert", hatte Zimmermann erklärt. Geschonneck, der die Sonderuntersuchung von KPMG bei Wirecard geleitet hatte, hatte laut Bundestag geschildert, wie den Prüfern von dem Unternehmen "erhebliche Hürden und Hindernisse" aufgebaut worden seien.
      ...
      Wirecard | 0,482 €
      Avatar
      schrieb am 11.12.20 12:39:40
      Beitrag Nr. 1.124 ()
      11.12.
      Chef der Wirtschaftsprüferaufsicht handelte mit Wirecard-Aktien - Rücktritt gefordert
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/wenige-wochen-vor-…
      ...
      Das kam nach Angaben mehrerer Teilnehmer in der Nacht zu Freitag bei der Befragung von Ralf Bose im parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestages heraus.

      Mehrere Abgeordnete forderten einen Personalwechsel an der Spitze der Apas.

      Bose habe am 28. April 2020 Wirecard-Aktien gekauft und am 20. Mai wieder veräußert, sagte FDP-Politiker Florian Toncar. Am 28. April wurde der Bericht zur Sonderprüfung des Wirtschaftsprüfers KPMG veröffentlicht, in dem dieser ein vernichtendes Urteil zu den Wirecard-Bianzen fällte. Die Aktien stürzten daraufhin ab.
      ...

      Toncar rückte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ins Visier. Der CDU-Politiker müsse sich vorwerfen lassen, dass es für die Apas nur ein ungeeignetes Regelwerk gegeben habe, um Interessenkonflikte und Insidergeschäfte zu verhindern. "Und noch nicht einmal das wurde vom Ministerium in irgendeiner Form kontrolliert."

      In dem spektakulären Bilanzskandal hat die Apas zuletzt Vorwürfe gegen den Wirtschaftsprüfer Ernst & Young (EY) erhoben und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. EY hatte jahrelang die Bücher von Wirecard testiert. De Masi sagte, die Apas sei aber lange untätig gewesen gegenüber EY. Sie habe dies mit der Sonderprüfung von KPMG begründet, die abgewartet werden sollte.
      ...
      Wirecard | 0,484 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.12.20 00:15:50
      Beitrag Nr. 1.123 ()
      Zu: ARD: Der Fall Wirecard – Von Sehern, Blendern und Verblendeten

      das wusste ich bisher nicht, daß die BaFin offenkundig über der Brief an Dr. Jean-Pierre Bussalb, "Head of Short Selling Section" hinaus (siehe oben) punktuell Kontakt mit Shortseller Fahmi Quadir/Safkhet Capital Management/NYC hatte.

      Sie machte laut ARD-Film der BaFin offenbar ein persönliches Gesprächsangebot vor Ort in Berlin mit Infos (über Geldwäsche), die sie zuvor nicht veröffentlichte.

      Und die BaFin lehnte ab.

      Der Film ist mMn sehr gut. Natürlich kann er in dieser Kürze nicht auf alle Aspekte eingehen.

      Daher will ich nochmals auf das aus meiner Sicht wiederholt falsche Verhalten (siehe Comroad oben) der Münchner Staatsanwaltschaft und am Ende des Bayerisches Staatsministerium der Justiz als Aufsichtsbehörde aufmerksam machen (siehe die Postings oben dazu).

      Denn die, und nur die, kann die "Handschellen" anlegen lassen.

      Und dazu hatte sie mMn jahrelang eine rote Ampel nach der anderen bei Wirecard überfahren.

      Wer untersucht das eigentlich?


      Zitat von faultcode: ...Siehe den Fall Comroad oben. Selbst Wirtschafts-Staatsanwälte haben's offenbar bei White collar crime nicht so gerne mit "circumstantial evidence". Nicht einmal von Insidern.
      Oder wollen die lieber 2 Insider hören, also unabhängig voneinander?
      => was soll vor so einem Hintergrund eine reformierte BaFin?

      Dann käme es mal in Zukunft zu so einem Fall: BaFin sagt möglicherweise Betrug, Staatsanwaltschaft sagt: "Wir finden nichts."


      Zitat von faultcode: ...(*) ich habe am WE ein bischen was zum aktuellen Fall Folli Follie gelesen. Man kann über Griechenland meckern was man will, aber in dem Fall (2018) reagierte ein Staatsanwalt in Griechenland vergleichsweise zügig. So was geht also, wenn man will...
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      Avatar
      schrieb am 07.12.20 20:56:05
      Beitrag Nr. 1.122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.827.527 von faultcode am 24.11.20 18:01:58...
      Doch die Bundesbank beurteilt das ganz anders: Den Geldhütern sind nach eigenen Angaben keine wissenschaftlichen Untersuchungen bekannt, die zeigten, dass Leerverkäufe einzelner Aktien zu einer allgemeinen Verunsicherung am Markt führten. Das geht aus einer Antwort der Geldhüter auf eine parlamentarische Anfrage des Bundestagsabgeordneten Danyal Bayaz von den Grünen hervor, die der F.A.S. vorliegt.
      ...

      Die Bundesbank hat die Bafin damals über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen informell informiert. Die Bafin als zuständige Aufsichtsbehörde ließ sich aber durch die Einwände der Bundesbanker nicht von der Verhängung des Leerverkaufsverbots abbringen. In ihrer Stellungnahme schreibt die Bundesbank, die Aufseher hätten bei der Verhängung eines Leerverkaufsverbots einen „Beurteilungsspielraum“. Doch müsse die Entscheidung auf Prognosen beruhen, die einen „validen Schluss“ zuließen.

      ...

      6.12.
      Bundesbank stellt sich im Fall Wirecard gegen Bafin
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundesbank-stellt-sic…
      Wirecard | 0,514 €
      Avatar
      schrieb am 07.12.20 20:33:27
      Beitrag Nr. 1.121 ()
      7.12.
      Wirecard fugitive Jan Marsalek took bank lending decision
      https://www.ft.com/content/39087386-2114-403f-8f9b-ca24fdcc6…
      ...

      Wirecard fugitive Jan Marsalek is alleged to have violated internal governance rules and banking laws in an incident that was flagged to Germany’s financial watchdog Bafin in 2019.

      The incident, described in an EY audit report and other documents seen by the Financial Times, shows how Mr Marsalek, a 40-year-old Austrian who is believed to have fled Germany as Wirecard collapsed in June, was prepared to step outside the boundaries of his role as chief operating officer at the payments group.

      The documents show that in mid-2018 Mr Marsalek granted a deferral for an €11.25m loan given by Wirecard Bank to a borrower who was in arrears with interest and repayments.

      Mr Marsalek, who is now on Interpol’s most wanted list, had no formal role at Wirecard Bank, which was a Bafin-regulated subsidiary of Wirecard. The lender had its own separate executive and supervisory boards which were supposed to act independently and were not allowed to take orders from the parent company.

      The bank’s audit report, which flagged other problematic lending and other shortcomings by Wirecard Bank, was filed to Bafin in 2019. It is unclear if Bafin, which that same year banned short selling in Wirecard shares and filed a criminal complaint against Financial Times journalists investigating the company, took any action.

      ...

      Wirecard’s supervisory board was informed about Mr Marsalek’s interference in Wirecard Bank decisions by EY in March 2019. The auditor expressed “concerns regarding the independence of the board of Wirecard Bank AG” as Mr Marsalek acted “as a de facto risk taker” for the bank while not being “integrated into bank’s processes and internal control systems”, documents seen by the FT show.
      ...


      ___
      hier nochmal die Stellenanzeige der Wirecard Bank AG vom April 2019 für einen Manager Fraud Investigations:
      (aus Beitrag Nr. 129)




      diese Anzeige war wahrscheinlich auch nur Show
      Wirecard | 0,513 €
      Avatar
      schrieb am 06.12.20 23:16:18
      Beitrag Nr. 1.120 ()
      Die Story im Ersten 07.12.2020, 22:50 - 23:35 Uhr (45 min)

      Der Fall Wirecard – Von Sehern, Blendern und Verblendeten

      Der Film rollt den wohl größten Wirtschaftsskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte aus der Perspektive der Shortseller auf – jener Bad Boys und Girls der Börse, die auf fallende Kurse wetten und so gewinnen. Sie gingen schon seit Jahren davon aus, dass bei Wirecard betrogen und der Schwindel irgendwann auffliegen wird. Stellt sich die Frage, warum die Behörden, Wirtschaftsprüfer und Politik das Wirecard-Management dann über Jahre gewähren ließen?

      https://www.tvtv.de/sendung/10940646/der-fall-wirecard-von-s…
      Wirecard | 0,525 €
      Avatar
      schrieb am 04.12.20 19:55:37
      Beitrag Nr. 1.119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.948.370 von faultcode am 04.12.20 13:36:184.12.
      Neue Spur nach Russland im Wirecard-Skandal
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/neue-spur-nach-rus…
      ...

      Jetzt zeigt sich, dass bei all den positiven Testate womöglich viel nur Fassade waren. Bereits im März 2017 drohte EY laut APAS-Schreiben an die Staatsanwaltschaft sogar damit, das Geschäftsverhältnis mit Wirecard zu beenden. Am 29.3.2017 beklagten die beiden Prüfer Andreas Dahmen und Martin Loetscher in einem Brief an Wirecard-Chef Markus Braun, Marsalek und den damaligen Finanzvorstand Burkhard Ley die mangelnde Kooperation des Vorstands bei der Aufklärung von Vorwürfen. Punkte seien noch nicht „geklärt“, forensische Untersuchungen nicht gemacht worden.

      Die beiden Prüfer drohten daher, ihr uneingeschränktes Testat für das Jahr 2016 zu verweigern. Und sie teilten mit, „dass wir auf Basis Ihrer Reaktion auf dieses Schreiben überdenken werden, ob und wie wir die weitere Zusammenarbeit gestalten können“.

      Bereits zuvor hatten sie geklagt, dass „auf der Basis der vorliegenden Informationen“ die „in 2015 und 2016 gebuchten Umsätze gegenwärtig nicht in angemessener Weise bezüglich Betrag, Sachverhalt und Zeitpunkt nachgewiesen“ seien.

      Ob der Wirecard-Vorstand die Forderungen erfüllt hat, erscheint fraglich. EY habe dann jedenfalls einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Ebenso bei der Prüfung für das Jahr 2016. Ebenso bei der Prüfung für das Jahr 2016. Damals ging es um den sogenannten Zatarra-Bericht von zwei Londoner Aktienhändlern. Hier habe EY „keine Prüfungshandlungen durchgeführt“, um mit „absoluter Sicherheit“ die Vorwürfe „abschließend zu beurteilen“, hieß es demnach in einem Arbeitspapier.

      Firmenchef Braun, der auch bis heute alle Vorwürfe bestreitet, erklärte im März 2016 öffentlich man habe „alle Vorwürfe untersucht“. Kein einziger davon sei zutreffend. Finanzvorstand Ley soll aber – so der APAS-Bericht – gegenüber EY eingeräumt haben, dass man in Sachen Zatarra „nicht in die tiefsten Löcher“ gestiegen sei. Im offiziellen Prüfungsbericht resümierte EY hingegen, dass man sich „davon überzeugt“ habe, dass die Vorwürfe durch Wirecard „verfolgt und beurteilt wurden“.

      ...

      Im April 2018 zog schließlich Marsalek, der auf Vorstandsseite für das Projekt zuständig war, einen Schlussstrich, ausweislich einer Mail vom 3. April 2018. In der beurteilte er „die Anschuldigungen als haltlos“. Man werde daher „keine weiteren Investigationen durchführen“. Für die Prüfer von EY hatte Marsalek auch ein paar freundliche Worte: „Wir danken ihnen für ihre jederzeit transparente und hoch professionelle Analyse und das entsprechende Reporting.“

      Die APAS meint heute, angesichts des „Nichtaufklärungswillens“ bei Wirecard sei von EY „der falsche Eindruck erweckt“ worden, die Vorwürfe seien abschließend untersucht worden.
      ...

      Bestätigt fühlen können sich dagegen die Autoren des Zatarra-Berichts aus dem Frühjahr 2016. „Wir waren verblüfft, dass EY dem Management von Wirecard geglaubt hat“, sagte Fraser Perring, einer der beiden Autoren des Reports, auf Anfrage von „Stern“ und Capital. „Die EY-Prüfer hätten Falschinformationen von Wirecard leicht beweisen können, wenn sie sich etwa die Jahresabschlüsse von Konzerntöchtern und die Bestellungen von Führungspersonal in Asien angeschaut hätten. Die nötigen Auszüge aus offiziellen Registern haben uns damals 15 Dollar gekostet“, sagte Perring. Demnach sei ein wichtiger Wirecard-Vertriebsmanager in Asien ein verurteilter Heroindealer gewesen. Die damalige Finanzchefin von Wirecard Asia Pacific habe zuvor bei Schmuggelgeschäften mit Öl auf den Philippinen mitgemischt.

      Perring erhob aber auch schwere Vorwürfe gegen die deutschen Behörden. „Niemand hat unsere Erkenntnisse zu Betrug bei Wirecard damals überprüft“, sagte er. „Alle beteiligten Behörden haben versagt, inklusive der Bafin, dem Finanzministerium und der APAS.“ Daher könne man es für einen „schlechten Witz“ halten, dass die APAS nun EY bei der Staatsanwaltschaft angezeigt habe. Tatsächlich hätten sämtliche deutschen Behörden jahrelang lieber die Kritiker des Konzerns verfolgt, als den Vorwürfen gegen Wirecard selbst nachzugehen. „Hätten die Behörden offizielle Dokumente überprüft, wären sie schnell auf Belege für weit verbreitete Falschangaben des Konzerns gestoßen.“



      ___
      Andreas Dahmen und Martin Loetscher hatten Chefs bei EY Deutschland:
      • wer also bei EY hat veranlasst bei Wirecard weiterzumachen und warum?

      Zu "ausweislich einer Mail vom 3. April 2018": hat diese Email zum Beispiel auch Dr. Markus Braun bekommen? :rolleyes:


      Wirecard | 0,513 €
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      Avatar
      schrieb am 04.12.20 13:36:18
      Beitrag Nr. 1.118 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.941.044 von faultcode am 03.12.20 20:46:104.12.
      Wirecard-Bank soll binnen einem Jahr abgewickelt werden
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-bank-…
      ...
      Die Zerlegung des Wirecard-Konzerns schreitet voran. Anfang der Woche wurden Vorstand und Aufsichtsrat der Wirecard Bank nach SPIEGEL-Informationen neu besetzt. Chef der Konzerntochter ist seit dem 1. Dezember Frank Hellwig, der gerade erst in den Aufsichtsrat gerückt war.

      Hellwig arbeitete fast zehn Jahre lang bei der Bad Bank FMS Wertmanagement, in der die Altlasten der in der Finanzkrise kollabierten Hypo Real Estate abgewickelt werden. Wesentlich schneller, nämlich bis Ende nächsten Jahres, soll Hellwig, 60, nun die Wirecard Bank herunterfahren. Neben ihm bleibt Jörg Brand im Vorstand. Ein dreiköpfiger Aufsichtsrat ergänzt das Personaltableau.

      Der Insolvenzverwalter der Wirecard AG, Michael Jaffé, hatte vor Kurzem das Kerngeschäft des Konzerns an die spanische Bank Santander verkauft. Sie übernimmt auch die für die Zahlungsabwicklung notwendige Technologie der Banktochter sowie viele Mitarbeiter, nicht aber das Institut selbst.

      Die Wirecard Bank ist nicht insolvent, hat aber keine Zukunft. Sie ist bereits stark geschrumpft und hatte laut Insolvenzbericht der Muttergesellschaft zuletzt noch Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von 387 Millionen Euro. Die Bank hatte andere Wirecard-Töchter und dubiose externe Partnerfirmen mit Hunderten Millionen Euro an Krediten versorgt. Die Staatsanwaltschaft hat den Verdacht, dass dieses Geld veruntreut wurde, sie ermittelt außerdem wegen Geldwäsche gegen Verantwortliche des Instituts.
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