Die Tonies gehen an die Börse?! IPO von Boxine über den 468 SPAC I (Seite 8)

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Antwort auf Beitrag Nr.: 74.867.502 von catocencoris am 27.11.23 10:43:08

Jetzt, wie versprochen, noch Auszüge und einige Anmerkungen aus/zu dem verlinkten Interview mit dem Tonies-IR-Chef. Ich habe es mit Interesse angeschaut, und einiges an für mich relevanten Informationen herausgezogen (in Klammern steht die entsprechende Minutenzahl des Interviews):

- Tonies ist die "global größte interaktive Audio-Plattform für Kinder" (03:00)

- Tonies verfolgt ein "Rasierklingenmodel… die Box verkaufen wir – in möglichst großen Stückzahlen – und am Ende haben wir vor allem die profitablen Verkäufe über die Tonies, aber auch über Accesories" (07:00)

- „wir sind das erste technische Gerät im Kinderzimmer“ (10:00)

- „bei Benjamin Blümchen haben wir fünf Tonies, die wir verkaufen, aber es gibt 174 verschiedene Benjamin Blümchen-Folgen Es macht natürlich keinen Sinn, für jede Folge extra einen Benjamin Blümchen-Tonie zu kaufen“ –> neue Folgen sind über die Audio-Library kaufbar -> „Es ist natürlich auch schonender für den Geldbeutel, weil die Folgen nur zwischen 5 und 8 Euro kosten, und ich halt nicht die 16,99 für einen Tonie bezahlen muß.“ (14:00)
---> Hier sehe ich den größten Gewinnhebel. Mit der Box wird kein Geld verdient, mit den Tonies schon eher, mit der Audio-Library wahrscheinlich Geld "gedruckt": Die Titel kosten so um die 30 bis 50 % eines Tonies, aber die (hohen) Kosten für die Herstellung des Tonies entfallen genauso, wie die Kosten für den Versand (vom Hersteller zu Tonies und zu den Läden) und die (vermutlich hohen) Prozente, die der stationäre Einzelhandel am Tonies-Verkauf verdient.

- „Zulieferer in Tunesien und China für die Tonies, und wir haben Zulieferer in Ungarn und China für die Tonie-Boxen“… „es gibt fast keinen großen Lizenzpartner, mit dem wir nicht zusammenarbeiten“ (16:00) -> Tonies hat gegenüber den Streamern den Vorteil auf eine riesige Rechtebibliothek zurückgreifen zu können, während bei den Streamern häufig nur einzelne Rechtekataloge enthalten sind (man also mit den jeweiligen Streaming-Abos z.B. nicht die Filme aller Hollywood-Studios (komplett) sehen kann).

- die Eigenentwicklung Schlummerbande „hat sich extrem stark verkauft" und ist „für uns deutlich profitabler“ (18:00)

- „Englisch, Französisch, Deutsch sind die Sprachen, die wir als physische Tonies haben“ (20:00) -> Mir ist nicht klar, warum auf Spanisch verzichtet wird. Die kaufkräftige(!) Zielgruppe mit den Hispanics in den USA, mit Ausnahme Brasiliens des gesamten Südamerika sowie Spanien selbst stelle ich mir bedeutend attraktiver vor als die französischsprachige (Frankreich + Teile von Kanada sowie jede Menge extrem kaufkraftschwache Länder in Afrika). Außerdem kann man die spansichsprachige Zielgruppe komplett zur kulturell "westlichen Welt" zählen, während das bei vielen französischsprachigen Ländern in Afrika nicht unbedingt der Fall ist.

- „der mit Abstand relevanteste Markt beim Umsatzwachstum sind für uns die USA“… „die USA werden schon nächstes Jahr unser größter Markt sein“…“wir haben wahnsinnig starke Wachstumsraten in den USA“ (22:00)

- „medium term“ bei Margenerwartungen bedeutet 20225/2026: „wir werden sicherlich eine deutliche Verbesserung sehen in der Bruttomarge“…“wir haben siebzig Leute in den USA sitzen, die jetzt auch schon in der Lage sein würden, einen Umsatz zu stemmen von 700 Mio. €, den wir im Jahr 2025 erreichen wollen“ (23:00)

- „das heißt, die operativen Kosten in den USA werden nicht mehr so steigen wie der Umsatz. Das heißt, wir werden da auch operating leverage erreichen“ (24:00)

- „wir werden dieses Jahr bei über 6.000 Einzelhandelspartnern sein, letztes Jahr waren wir bei 4.200“…“Ende September waren wir schon bei 6.500“…“Bei Target sind wir mittlerweile in 1.800 Stores – das sind alle Target-Stores, die es gibt in den USA“…“75 % der Amerikaner wohnen in einem 10 Meilen-Radius um einen Target Store“ (27:00)

- „Dann kommen komplett neu Walmart Stores rein. 1.700. Walmart hat insgesamt 10.500 Stores, daß heißt, wir haben hier mittelfristig noch weiteres Potential, zu wachsen“ (28:00)

- „Das dritte Quartal war das erste Mal, daß wir mehr Boxen in den USA verkauft haben, als in der DACH-Region“ (33:00)

- „Im DACH-Markt haben wir die Toniebox stehen in jedem zweiten Kinderzimmer von Kindern in in unserer Zielgruppe von 1 bis 10.“…“Am Ende verdienen wir das Geld mit den Tonies und mit dem Zubehör“ (34:00)

- „Wir sind in DACH sehr profitabel“ (35:00)

- „Wir sehen, daß sich die Lizenzkosten im Vergleich zum Umsatz verringern – das ist ein sehr großer Hebel“…“Die Lizenzkosten sind in den USA deutlich geringer als in der DACH-Region“ (weil USA keine klassische Hörspiel-Region wie Deutschland)…“mit zunehmendem Umsatzanteil aus den USA sinken die Lizenzkosten“…“wir machen immer mehr eigenen Inhalte, für die keine Lizenzkosten anfallen“…“dadurch, daß wir als Plattform immer mehr an Größe gewinnen werden wir auch immer relevanter für die Lizenzpartner, mit denen wir arbeiten“ (36:00)

- „Das heißt, die Verträge, die wir abschließen, werden zunehmend positiver für uns mit jedem neuen Abschluß, weil wir deutlich mehr Hebel haben, wenn wir mit dem Lizenzpartner am Tisch sitzen“…“es dauert ungefähr drei bis vier Jahre, bis wir einen Markt profitabel bekommen“ (37:00)

- „Wir haben alle Versprechen bisher erfüllt, die wir gegeben haben – vor allem im IPO für die entsprechenden Jahre“ (39:00)

- „Eine Finanzkennzahl, die wir jetzt stärker in den Fokus rücken, ist der Free Cashflow“…“da haben wir gesagt, daß wir dieses Jahr ungefähr bei minus 40 Millionen liegen werden, aber nächstes Jahr wollen wir positiv sein beim Free Cashflow, um auch einfach in der Lage zu sein, unser Wachstum, was wir ja noch vor der Brust haben, immer mehr auch aus eigenen Mitteln finanzieren zu können“ (43:00) -> Für mich ein ganz wichtiger Treiber: Eine Verbesserung des FCF in nur einem Jahr um über 40 Mio € in dann positive Bereiche könnte die Aktie bei potentiellen (Groß)Anlegern auf ein anderes Bewertungs-Niveau heben.

- „Nächstes Jahr wird sich die Profitabilität deutlich erhöhen“ (49:00)

- Als Antwort auf die Frage nach möglichen weiteren Kapitalerhöhungen (letzte vor einem Jahr zu 5,00 €/Aktie): „Wir haben letztes Jahr eine Kapitalerhöhung umgesetzt, und wir haben gesagt, daß wir damit sehr gut unterwegs sind, um die Ziele bis 2025 zu erreichen“ (50:00) -> Sollte man ab nächstes Jahr wirklich cashflow-positiv sein, und die Finanzierung bis 2025 gesichert, könnte das bedeuten, daß es keine weitere Kapitalerhöhung geben wird. Mit stark verbesserten Finanzzahlen dürfte sich der Zugang zum Kreditmarkt (weiter) verbessern.

- „das Potential in den USA ist natürlich enorm im Bereich Profitabilität“ (56:00)

- gemeldeter Streubesitz 43 % (weil Meldeschwelle in Luxemburg bei 5 % statt 3 % in Deutschland): „mit 'ner deutschen Brille wäre dieser Streubesitz eher mal so zwischen 25 und 30 %“ (1:02:00)

- Übernahme von Tonies „nicht attraktiv für internationale Spielzeugkonzerne“, "aufgrund gegenseitiger Lizenzausschlüsse“ (1:07:00)

- zur Frage, ob eine Freefloat-Ausweitung geplant ist: „die Investoren, die investiert sind, sind – auch in der Höhe – bewußt investiert, weil sie einfach absolut davon überzeugt sind, daß wir ein enormes Potential mitbringen für die nächsten Jahre, und von daher natürlich kein Interesse besteht, sich von Positionen zu trennen“ (1:08:00) -> Das wird weiterhin verhindern, daß Tonies zum Beispiel im SDAX gelistet wird - sollte sich nicht die Marktkapitalisierung erheblich erhöhen.

- zu potentieller Expansion nach Asien: „China war mal Teil der IPO-Planung“…“China ist so ein bißchen rausgerutscht“…“der US-Markt ist für uns einfach deutlich attraktiver im Moment“…“Ich denke jetzt mal ganz laut über zum Beispiel Japan nach“…“Indien ist super interessant wegen der Sprache“ (englisch)…“aber wahnsinnig fragmentierter Markt… mit wahnsinnig hohen bürokratischen Hürden, auf die man da trifft“ (1:12:00)

- „Interessant ist für uns vor allem Asien/Pazifik, da gibt es noch die einen oder anderen englischsprachigen Länder, die man sich ganz gut vorstellen könnte bei uns“ (1:13:00)

[Straßenkoeter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.025.994 von HamburgerSturm am 28.12.23 22:29:44

Dividende gibt es bei einem Wachstumswert natürlich nicht. Das ist aber völlig normal.

[HamburgerSturm]

Eine Dividende ist nicht vorgesehen ?
Gruß

[Straßenkoeter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.918.896 von HansWiwi06 am 06.12.23 10:23:00

Zitat von HansWiwi06: Viel Meinung und wenig Ahnung. Du scheinst sehr viel Hass auf die beiden Gründer zu haben.

Das ist ein ganz normaler Vorgang bei SPACs. Warum sie einen SPAC gewählt haben also IPO-Werkzeug wurde auch oftmals erklärt.

Ich bin mehr denn je überzeugt, dass die Aktie noch viel Spaß machen wird und das trotz deines Hasses aud die beiden Gründer.

Ja das ist meine Meinung. Wenn dir Spacs gefallen, dann viel Spaß.☕

[nixdaacher]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.918.896 von HansWiwi06 am 06.12.23 10:23:00

Das ist doch die Jan Ullrich Argumentation. Das machen doch alle so. Prima.
Komisch, dass unsere SPACs fast alle 90 unter Wasser notieren, wo es doch ein ganz normaler Vorgang ist

Zitat von HansWiwi06: Viel Meinung und wenig Ahnung. Du scheinst sehr viel Hass auf die beiden Gründer zu haben.

Das ist ein ganz normaler Vorgang bei SPACs. Warum sie einen SPAC gewählt haben also IPO-Werkzeug wurde auch oftmals erklärt.

Ich bin mehr denn je überzeugt, dass die Aktie noch viel Spaß machen wird und das trotz deines Hasses aud die beiden Gründer.

[HansWiwi06]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.915.512 von Straßenkoeter am 05.12.23 18:16:36

Viel Meinung und wenig Ahnung. Du scheinst sehr viel Hass auf die beiden Gründer zu haben.

Das ist ein ganz normaler Vorgang bei SPACs. Warum sie einen SPAC gewählt haben also IPO-Werkzeug wurde auch oftmals erklärt.

Ich bin mehr denn je überzeugt, dass die Aktie noch viel Spaß machen wird und das trotz deines Hasses aud die beiden Gründer.

[Straßenkoeter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.909.464 von HansWiwi06 am 04.12.23 19:36:21

Zitat von HansWiwi06: Ich verstehe nicht wieso man verwundert sein kann über die Zuteilung der Aktien an die beiden GF. Das wurde im Rahmen des Spacs so vereinbart. Das ist in den Spac-Dokumenten nachlesbar und auch die IR spricht offen darüber.

Es geht nicht darum, ob man darüber verwundert ist und ob sie sich dies vertraglich zusichern ließen. Es geht einfach darum, dass die Gründer sich auf Kosten der Aktionäre ständig die Taschen vollstopfen. Klar versuchen die Investierten dies klein zu reden. Hinzu kommt, dass es nach dem überteuerten IPIO ja auch eine Kapitalerhöhung gab. Die Verwässerung mit stetig neuen Aktien ist immens. Unterm Strich verbrennen sie nach wie vor Geld. Ich bin eher entsetzt, dass man dieses Spiel mit den raffgierigen Gründern mitspielt. Klar niemand war gezwungen da mitzumachen, aber die Instis haben es getan. Die Story insgesamt mag verlockend klingen, aber es wurde eben auch verdammt viel vorweggenommen, vorweg abgeschöpft. Hier die auch so tollen Umsatzsteigerungen zu zelebrieren hilft auch nicht weiter, wenn man immer noch nicht profitabel ist. Angepasstes EBITDA ist auch immer ein Taschenspielertrick. Und wenn man beim Umsatz in Europa das Plateau bereits erreicht hat, was bedeutet das dann für die USA? Hier mag das Wachstum noch beeindruckend sein. Wie sieht es aber mit der Profitabilität aus, wenn in den USA die prozentualen Umsatzsteigerungen auch schwieriger werden, da die letzte Basis immer größer wird. Auch finde ich es irreführend wenn man bei der stetig steigenden Aktienanzahl immer nur absolut auf das Unternehmen abstellt und nicht auf den Gewinn je Aktie. Tonies ist eben auch eine Aktionärsverarsche. Ich sage nicht, dass Tonies nie was wird. Story ist gut, das Produkt ist gut. Die gierigen Raffsäcke nehmen aber derart viel vorweg, dass die Story in Zukunft nicht so schnell ins Stocken geraten darf oder eine Delle bekommen darf. Was die 2024 und 2025 wollen ist recht schön und gut, aber Zukunft ist immer ungewiss und wir haben es hier mit Raffzähnen zu tun, die den Aktionär nur am Erfolg teilhaben lassen, wenn es wie geplant die nächsten Jahre gut läuft. Tut es das aus was für Gründen nicht, dann ist dies hier ein großes Risiko. Am langen Ende interessiert immer der gewinn je Aktie. Und sollte es zu gut laufen ist zu befürchten, dass sich die Raffzähne wieder benachteiligt fühlen und wieder ganz legale Wege finden mehr vom Kuchen abzubekommen. Das ist ja ihre DNA. Trotz gutem Produkt hat Tonies Konkurrenz. Auch da kann niemand ausschließen, dass ein fremder Dritter plötzlich Tonies das Wasser abgräbt. In Zeiten vieler unterbewerter Aktien ist Tonies keine erste Wahl. Und ob die Abzocke bei Spacs üblich ist, macht das doch nicht besser. Ich würde diese Spacs nie anlangen. Außerdem gibt es einfachere Aktien. Die Aktie ist nicht wirklich runtergeprügelt vom Kursniveau, da sie davor zu Mondpreisen an die Börse kam.

[HansWiwi06]

Ich verstehe nicht wieso man verwundert sein kann über die Zuteilung der Aktien an die beiden GF. Das wurde im Rahmen des Spacs so vereinbart. Das ist in den Spac-Dokumenten nachlesbar und auch die IR spricht offen darüber.

[Origineller_Name]

Die beiden Gründer haben gerade vorletzte Woche wieder mit den üblichen jeweils 171.950 Aktien zugeschlagen. Schaut man in die Geschäftsberichte 2021 und 2022 steht in beiden der 26.11.23 als letztmaliger Zuteilungstag für diese Art Selbstbedienung. Von daher ist zu hoffen, daß da nunmehr die letzte Tranche gezogen wurde.

[nixdaacher]

Wie schauts denn mit der Selbstebedienungsmentalität aus der Vorstandsetage aus?
Ist du nun Ende mit dem Aktienbezug zu 1,6 Cent oder steht zu befürchten, dass da bei drohendem Turnaround wieder die Einkaufstaschen rausholen?