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    Morphosys - Underperformer - Was nun H. Förtsch? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.06.00 16:28:23 von
    neuester Beitrag 05.06.00 22:39:33 von
    Beiträge: 12
    ID: 151.277
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      schrieb am 05.06.00 16:28:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      MorphoSys AG - Underperformer

      WKN: 663200
      MORPHOSYS AG O.N.
      WestLB Panmure
      05.06.2000



      Einschätzung: Underperformer

      Mit Markteinführung der ersten therapeutischen monoklonalen Antikörper (1998) erlebt die
      Antikörpertechnologie einen rasanten Aufschwung. In diesem stark wachsenden, aber hoch
      kompetitiven Markt ist es für MorphoSys essentiell, die eigene Technologie als
      Industriestandard zu etablieren, um langfristig Geschäft generieren zu können. Trotz einer
      unserer Meinung im Vergleich zu seinen Mitbewerbern besseren Technologie (synthetische
      Herstellung, hohe Variabilität, hohe Qualität) hat MorphoSys bisher nur einige wenige Verträge
      zur HuCAL Lizenzierung und Antikörperentwicklung abschließen können. Langfristig will
      MorphoSys über die Entwicklung eigener therapeutischer Antikörper wachsen. Trotz erster
      Erfolge (GPC) hat MorphoSys noch kein Produkt in der klinischen Entwicklung. Im Vergleich zu
      sei-nem wichtigsten Mitbewerber, CAT, sehen wir die Aktie von Morpho-Sys aufgrund eines
      fehlenden Track Records (kein therapeutischer Antikörper in der klinischen Entwicklung), eines
      schwebenden Patentverfahrens und Schwächen in der Vermarktungsstrategie, trotz der
      besseren Technologie mit einem Fair Value von 180-200 EUR als Underperformer.

      Unternehmenscharakteristika

      Die 1992 gegründete MorphoSys wurde zum ersten Mal im März 1999 am Neuen Markt notiert.
      MorphoSys‘ Bibliothek humaner Antikörper (HuCAL = Human Combinatorial Antibody Library)
      beinhaltet die genetische Information von über 10 Mrd unterschiedlicher Antikörper. Ein relativ
      niedriges Umsatzpotential (ca. 0,2-1,5 Mio EUR p.a.) bietet die nicht-exklusive Auslizenzierung
      der HuCAL an Kunden aus der Pharma- und Biotechnologieindustrie zur Charakterisierung und
      Validierung therapeutischer Zielmoleküle (Lizenzverträge mit DuPont, Chiron). Des weiteren
      kann die HuCAL als Pool in der Entwicklung therapeutischer oder diagnostischer Antikörper
      eingesetzt werden. Erste Kooperationsverträge wurden mit LeukoSite Inc. (Merger mit
      Millennium Ende 1999), GPC (Erreichung erster Milestones) und der Bayer AG abgeschlossen.
      Im März 2000 veröffentlichte MorphoSys die Erweiterung des Kooperationsvertrages mit
      LeukoSite (jetzt Millennium) über weitere sieben Targets. Für das langfristige Wachstum des
      Unternehmens ist der Abschluss von Kooperationsverträgen zur Identifikation therapeutischer
      Zielmoleküle (Targets) und Entwicklung hochwertiger therapeutischer und diagnostischer
      Antikörper mit großen Pharmaunternehmen von essentieller Bedeutung. Neben
      Lizenzgebühren kann MorphoSys hier `Milestone`-Zahlungen, F&E-Zuschüssen und eventueller
      Umsatzbeteiligung bei Markteinführung generieren. Februar diesen Jahres verkündete
      MorphoSys die Gründung einer US-amerikanischen Tochtergesellschaft in North Carolina. Dies
      ist ein wichtiger Schritt zur Positionierung auf dem zur Zeit am schnellsten wachsenden
      Pharmamarkt und eine Chance, mit den „Big Playern“ der Branche ins Gespräch zu kommen.

      Das Management von MorphoSys setzt sich zusammen aus Dr. Simon Moroney (CEO,
      Mitbegründer von MorphoSys, Dave Lemus (CFO, vormals Roche) und Dr. Thomas von
      Rüden (CSO, vormals Boehringer-Ingelheim).

      Geschäftssituation

      Nach einem guten Jahr 1998 war das Geschäftsjahr 1999 mit einem Umsatzanstieg von 21%
      und einem Verlustanstieg von ca. 165% enttäuschend. Die Gründe liegen im Fehlen eines
      größeren Geschäftsabschlusses, der die Umsatzeinbußen aus dem 1998 ausgelaufenen
      Kooperationsvertrag mit Pharmacia & Upjohn als Folge der Verlagerung der
      F&E-Schwerpunkte des Unternehmens ersetzen könnte. Darüber hinaus verursachten höhere
      Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (+33%) sowie größere außer-ordentliche
      Aufwendungen (Umzug in ein größeres Gebäude) Gewinneinbußen. Ende 1999 betrug die
      Cash Position des Unternehmens 22,75 Mio EUR

      und die Burn Rate ca. 8 Mio EUR. Wir denken, dass MorphoSys ab 2002 die Gewinnzone
      erreichen könnte.

      Geschäftsfelder

      Technologie

      Eine Masterbibliothek von 49 Standardantikörpern bildet die Grundlage für den gesamten
      genetischen Pool humaner Antikörper. Durch spezifischen Austausch bestimmter
      Nucleinsäuren auf molekularer Ebene in den hoch variablen Abschnitten (FAB-Regionen)
      dieser Standardantikörpergene mit Hilfe der patentierten TRIM-Technologie
      (Trinucleotid-directed Mutageneses) entstand die mittlerweile über 10 Mrd Antikörper
      umfassende HuCAL. Zur Synthese der Antikörper benutzt MorphoSys genmanipulierte Phagen
      (Bakterien infizierende Viren), denen das Gen für den Antikörper implementiert wurde. Nach
      Infektion eines Bakteriums (Escherichia coli) vermehrt sich der Phage und die
      Tochtergenerationen tragen den Antikörper auf ihrer Oberfläche (Phagen-Display-Methode).
      Eine von MorphoSys patentierte Weiterentwicklung stellt die SIP-Technologie (Selectively
      Infective Phage) zum Screening von Protein- oder Peptiddatenbanken dar. Sie benutzt
      gen-manipulierte Phagen, die sich nur dann vermehren können, wenn das auf ihrer Oberfläche
      prasentierte Protein ein passendes Gegenüber gebunden hat. Neben der Target-Validierung
      kann diese Methode zur Aufklärung von Signalübertragungs- und Stoffwechselwegen und zur
      Funktionsaufklärung von Targets eingesetzt werden. Ebenfalls in der Target-Validierung
      einsetz-bar ist die von MorphoSys entwickelte Technologie zur Hochdurchsatz-Synthese von
      Proteinen, die über ESTs (Expressed sequence tags = Gen-fragmente, erste Hinweise auf ein
      Funktionsgen) kodiert werden.

      HuCAL-Lizenzierung

      Die nicht exklusive Nutzung der HuCal zur Identifizierung von therapeutischen oder
      diagnostischen Antikörpern wird mit jährlichen ‘User-fees‘ in Rechnung gestellt, die sich nach
      Größe und Anzahl der möglichen Indikationsgebiete richtet (ca. 0,2-1,5 Mio EUR). Hinzu
      kommen eventuelle `Exclusitive fees` bei Auswahl spezieller Antikörper und
      `Milestone`-Zahlungen für die weitere Entwicklung. Angelpunkt ist die Anzahl Lizenzverträge, die
      MorphoSys pro Jahr akquirieren kann. Pro neuen Partner, der vertraglich zunächst für zwei
      Jahre gebunden ist, rechnen wir mit einem jährlichen User-fee von 500.000 EUR. Wir denken,
      dass MorphoSys in diesem Jahr vier neue Verträge abschließen kann.

      Therapeutische Antikörperentwicklung

      Mit Partnern aus der Pharmaindustrie will MorphoSys auf Basis seiner HuCAL sowie seiner
      Technologieplattform therapeutische Antikörper entwickeln, wobei der Partner in der Regel das
      Target zur Verfügung stellt und später die klinische Entwicklung sowie die Vermarktung
      übernimmt. MorphoSys erhält für die Identifikation und präklinische Entwicklung eines
      Antikörpers Upfront- und `Milestone`-Zahlungen, F&E-Zuwendungen sowie
      Umsatzbeteiligungen bei Markteinführung. Die therapeutische Antikörperentwicklung (klinische
      Diagnostik, Patientenmonitoring, Therapie) ist das wichtigste Geschäftsfeld von MorphoSys, da
      es zum einen höhere Einnahmen verspricht und durch einen permanenten Umsatzstrom bei
      erfolgreicher Markteinführung eines Antikörpers das langfristi-ge Wachstum des
      Unternehmens garantiert. Des weiteren können hier die Vorteile von MorphoSys‘ Technologie
      gegenüber herkömmlichen Technologien anderer Mitbewerber (Agbenix Inc., Medarex Inc. -
      transgene Mäuse; CAT, Intracel Corp. - menschliches Blut als Ressource) am besten
      vermarktet werden: Die Determination als humaner Antikörper bildet eine wichtige
      Vorraussetzung zur Vermeidung ungewollter Immunreaktionen und steht letztendlich für eine
      gute Verträglichkeit. Die hohe Flexibilität und Variabilität in der Optimierung erlaubt eine exakte
      Anpassung der therapeutischen Wirksamkeit, eine genaue Kenntnis der Aminosäurestruktur
      steht für eine hohe Qualität des Antikörpers und eine rein synthetische Herstellung bildet die
      beste Voraussetzung für das Upscalen der Produktion auf kommerzielle Volumina durch
      Automation. Bisher konnte MorphoSys neben Millennium und GPC im Dezember letzten
      Jahres Bayer als Partner gewinnen. MorphoSys hat eigene therapeutische Antikörper gegen
      Krebs, diverse Entzündungserscheinungen sowie neurodegenerative Erkrankungen entwickelt,
      für deren klinische Weiterentwicklung und Vermarktung das Unternehmen erfahrene Partner
      sucht. Erste marktreife Produkte sind allerdings frühestens in 5-6 Jahren zu erwarten.

      Patentstreit

      MorphoSys hat gegen zwei Patente („Winter II-Patent“ zur Nutzung von Antikörperbibliotheken
      (1994) und das „Mc Cafferty-Patent“ zur Nutzung der Phagen-Display-Technologie (1997)) von
      Cambridge Antibody Technology Einspruch erhoben, die prinzipiell die Nutzung der
      HuCAL-Bibliothek blockieren

      könnten. Seit 1998 besteht eine Klage auf Patentverletzung von Cambridge Antibody
      Technology (CAT) gegen MorphoSys. Allerdings hat das Europäische Patentamt in zwei
      schriftlichen Stellungnahmen die Notwendigkeit einer Überarbeitung des Winter II-Patentes
      bekräftigt und damit

      die Chancen für MorphoSys auf einen erfolgreichen Abschluss des Patentstreit erhöht. Ein
      letztendlicher Entschluss im Patentstreit wird allerdings erst in zwei bis drei Jahren erwartet,
      so dass uns eine außergerichtliche Einigung sinnvoll erscheint, um zukünftige Vertragspartner
      nicht unnötig zu verunsichern.
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 16:31:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dausend !
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 16:39:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 16:47:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Toller Artikel, Gärtner.
      Die Jungs von der WestLB mögen ja recht haben. Hier geht es aber leider nicht um Fundamentals o.ä. Wer liest denn sowas noch, wenn er KZ 1000 (ich glaube, seit neuesten nur noch 600) hört.
      In seinen neuerdings orangenen Seiten meint Förtschiboy "unbedingt kaufen". Und wenn das nicht hilft, gibt`s in einer der nächsten "Aktionäre" wieder einen schönen 2 - Seiten - Artikel. Das dürfte dann genügend Lemminge in den Wert treiben, um den Kurs hochzuziehen. Leider scheinen zumindest einige seiner Jünger im März / April ganz schöne (Buch-)Verluste gemacht zu haben, jedenfalls ziehen Förtschs Pushs nicht mehr so.
      Ich bin sowieso der Meinung, daß schon eine Menge positiver Meldungen kommen müssen, nur um den derzeitigen Kurs von Morphosys zu rechtfertigen. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

      cu ijm
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 16:51:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      In der Rede von Dr. Simon Moroney wird die Gegenwart und Zukunft von MOR genau beschrieben. Auch bezüglich Rechtstreite mit CAT.

      Rede Hauptversammlung 30. Mai 2000, Planegg/München
      Dr. Simon Moroney, Vorstandsvorsitzender MorphoSys AG:

      "Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
      Herzlich willkommen zu unserer Jahreshauptversammlung. Ich bin
      beeindruckt, dass so viele unserer Aktionäre den Weg zu uns gefunden haben.
      Wir haben insgesamt 70.000 Einladungen zur heutigen Hauptversammlung
      verschickt- im Vergleich zu 15.000 im letzten Jahr. Dies entspricht fast einer
      Verfünffachung und spiegelt sicher das gewachsene Interesse an unserem
      Unternehmen und unserer Aktie.
      Wie Sie sicher gelesen haben, verschickten wir letzten Donnerstag und heute
      jeweils eine adhoc-Mitteilung mit guten Neuigkeiten. Die erste betrifft eine für
      uns sehr wichtige Lizenzvereinbarung mit der Firma Genentech. Dieser
      Vertrag stärkt unser kommerzielles Potential, da wir die einzige Firma sind,
      die alle notwendigen Lizenzen zu einer HuCAL-Wirkstoff-Entwicklung aus
      einer Hand anbieten kann. Die Nachricht von heute betrifft eine weitere
      Kooperation mit dem israelischen Biotechnologie-Unternehmen Prochon, das
      aus dem weltberühmten Weizmann-Institut hervorgegangen ist. Wir werden
      gemeinsam an therapeutischen Antikörper gegen einen humanen
      Wachstumsfaktor-Rezeptor, der mit der häufigsten Form menschlichen
      Zwergenwuchses und mit einigen Krebsarten in Verbindung gebracht wird.
      Diese Zusammenarbeit ist ein weiterer Schritt in der Umsetzung unserer
      Strategie, HuCAL Antikörper für die Entwicklung innovativer Medikamente zu
      generieren.
      Soviel zu den ganz aktuellen Dingen - und nun zum eigentlichen Thema:
      Welche Fortschritte haben wir in den letzten 12 Monaten gemacht und wo soll
      sich unser Unternehmen hin entwickeln?
      Unser erstes Jahr als Aktiengesellschaft war ein sehr erfolgreiches Jahr.
      Wir haben große Fortschritte in allen Bereichen unseres Unternehmens
      gemacht. Dies ist vom Markt honoriert worden und hat dazu beigetragen,
      dass der Kurs seit unserem Börsengang insgesamt um knapp 900 Prozent
      gestiegen ist. Die positive Entwicklung reflektiert unsere Positionierung als
      innovatives “New Economy” Unternehmen. In den letzten Wochen haben wir
      in unserem Aktienkurs, wie viele andere Unternehmen auch, eine Bewegung
      nach unten erlebt. Alle Aktienmärkte weltweit befinden sich derzeit in einer
      sehr turbulenten Periode. Dies ist also keine Unternehmens-spezifische
      Entwicklung, sondern es handelt sich dabei um Markt-bedingte
      Schwankungen, die unvermeidbar sind.
      Unsere finanziellen Ergebnisse für das Jahr 1999 waren sehr erfreulich.
      Unsere Einnahmen stiegen über 20 Prozent. Das Einkommen und auch das Endergebnis haben die Prognosen unserer Analysten deutlich übertroffen.
      Unsere Bilanz zeigt eine starke Bar Position und keine Schulden.
      Im ersten Quartal 2000 geht die positive Entwicklung weiter. Die Zahlen
      zeigen eine signifikante Steigerung der Einnahmen gegenüber dem ersten
      Quartal des Vorjahrs. Sie zeigen aber auch, dass in unserem Geschäft
      unregelmäßige Einkommensströme völlig normal sind. Das heißt, eine
      Analyse mit individuellen Quartalsergebnissen ist nicht sehr aussagekräftig.
      Wichtig dagegen ist der Verlauf des gesamten Jahrs. Wir haben für das
      laufende Jahr ein sehr ehrgeiziges Ziel: Nämlich die Verdoppelung unserer
      Einnahmen. Wir gehen heute davon aus, dass wir dieses Ziel durch den
      Abschluß von 3-5 kommerziellen Vereinbarungen erreichen.
      Die Fortschritte unseres Unternehmens beziehen sich auf alle wichtigen
      Kernbereiche und spiegeln unser Wachstum. Im einzelnen sind das Finanzen,
      wie eben schon kurz dargestellt, Fortschritte in Forschung & Entwicklung, die
      Vermarktung unserer Technologien und unsere Expansion.
      Wir sind oft gefragt worden, was hinter dieser eindrucksvollen Fassade läuft.
      Um Ihnen einen Einblick in unser Gebäude und unsere Tätigkeiten zu geben,
      haben wir Ihnen eine kleine ”virtuelle Tour” organisiert. (Chart abblenden,
      Video ab).
      Video
      Ich hoffe, dass Sie durch das Video einen authentischen Eindruck bekommen
      haben. Die Komplexität unserer Technologien im Detail darzustellen, würde
      hier sicher den Rahmen sprengen. Entscheidend aber ist, das wir unsere
      Technologie weiter ausbauen, um das kommerzielle Potential des
      Unternehmens zu stärken.
      Die Entwicklungszyklen von Medikamenten sind mit mindestens 6 Jahren
      recht lang. Entsprechend sind die Zahlungen für einzelne Projekte ebenfalls
      über mehrere Jahre verteilt.
      Für ein Projekt bekommen wir deswegen (i) Forschungsgelder für die Arbeit
      die wir leisten, (ii) Lizenzgebühren für den Zugang zu unseren Technologien,
      (iii) sogenannte Meilenstein-Zahlungen und (iv) Tantiemen auf vermarktete
      Produkte. Meilenstein-Zahlungen und Tantiemen sind wichtige Komponenten
      aller Kooperationen. Diese Gelder fließen aber erst während der klinischen
      Entwicklung beziehungsweise nach Beginn der Vermarktung. Das heißt, wenn
      man unser heutiges Einkommen anschaut, sieht man nur die Spitze des
      potentiellen Eisbergs zukünftiger Einnahmen. Entscheidend für den Geldfluss
      ist, wieviele einzelne therapeutische Antikörper-Projekte auf Basis der
      MorphoSys Technologien laufen und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Produkte daraus resultieren. Zur Zeit haben wir folgende Kooperationen:
      Im Dezember des letzten Jahres haben wir einen umfangreichen Vertrag mit
      Bayer abgeschlossen. Bayer ist unsere derzeit größte Kooperation und ein
      exzellentes Beispiel für die verschiedenen Anwendungen, die unsere
      Technologie-Plattform in der Pharmaindustrie ermöglicht. Das Hauptziel der
      Zusammenarbeit ist, bis zu 10 neue therapeutische Antikörper zu generieren
      und auf den Markt zu bringen.
      Wissenschaftler von Bayer und MorphoSys arbeiten zusammen, um diese
      Substanzen aus unseren HuCAL-Bibliotheken zu identifizieren, sie zu testen,
      und, wenn nötig, auch zu optimieren. Meilenstein-Zahlungen in unserer
      Industrie betragen pro Antikörper etwa 10 Millionen US Dollar. Dass heißt,
      dass allein die Programme mit Bayer ein Potential von 100 Millionen US Dollar
      haben. Dazu kommen Tantiemen nach Markteinführung, sowie
      Forschungsgelder und Lizenzgebühren. Nur die beiden letztgenannten sind
      derzeit auf unserer Gewinn- und Verlustrechnung sichtbar.
      Ein zweiter Aspekt dieser Zusammenarbeit ist die Forschung: Bayer benutzt
      HuCAL-Antikörper als Reagenzien zur Identifikation neuer Zielmoleküle:
      Proteine, die mit bestimmten Krankheiten in Verbindung gebracht werden.
      Das dritte Einsatzgebiet ist die Diagnostik, wo Antikörper schon etabliert sind,
      wo aber HuCAL ebenfalls bessere Substanzen liefern kann.
      Im ersten Quartal dieses Jahres war die Erweiterung der Zusammenarbeit mit
      Millennium ein Highlight. Der Ausbau auf bis zu 10 weitere HuCAL Antikörper
      Projekte ist ein großer Erfolg. Wie zuvor erwähnt, sind momentan aus dieser
      Kooperation nur Forschungsgelder und Lizenzgebühren als Spitze des Eisbergs
      auf unserer G&V sichtbar: Das gesamte Volumen, also der ganze Eisberg von
      über 80 Millionen US Dollar in Meilenstein-Zahlungen und Tantiemen ist
      Zukunftspotential.
      Innerhalb der Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn GPC Biotech in
      Martinsried, haben unsere Wissenschaftler HuCAL Antikörper entwickelt, die
      bestimmte Arten von Krebszellen sehr effizient töten. Diese Ergebnisse zeigen,
      dass HuCAL-Antikörper als Medikament gegen diese Krebsarten
      vielversprechendes Potential haben.
      Durch den gerade heute veröffentlichten Vertrag mit dem israelischen
      Unternehmen Prochon haben wir die Gesamtzahl der potentiellen
      therapeutischen HuCAL-Antikörper, die innerhalb Partnerschaften entwickelt
      werden können, auf bis zu 23 erhöht.
      Ebenfalls im ersten Quartal haben wir unsere erste Niederlassung in North
      Carolina/USA eröffnet. Präsident unserer US Filiale ist Daniel Menichella, den
      Sie hier sehen. Er ist amerikanischer Staatsbürger und hat zuvor in verschiedenen pharmazeutischen Unternehmen leitende Positionen inne
      gehabt. Dan ist seit Anfang des Jahres bei uns, und wir sehen schon jetzt eine
      erhebliche Steigerung unserer Kontakte und Verhandlungen in unserem
      wichtigsten Markt: den USA.
      Lizenzen und Patente sind wichtiger Bestandteil in unserer Branche.
      Um die volle kommerzielle Ausschöpfung unserer Technologien und deren
      Produkte zu gewährleisten, benötigen wir Patente und bestimmte Lizenzen.
      Patente beantragen wir, um unsere eigenen Erfindungen zu schützen.
      Lizenzen erwerben wir, wo wir Erfindungen anderer für die Ausübung unserer
      Technologien anwenden möchten. Wie Sie von dieser Liste entnehmen
      können, haben wir eine breite Palette geistigen Eigentums gesichert. Das
      aktuellste Beispiel ist eine Lizenzvereinbarung mit der amerikanischen Biotech-Firma
      Genentech, die letzten Donnerstag bekanntgegeben wurde.
      In manchen Fällen ist es notwendig, unsere Interessen zu schützen, indem wir
      ungerechtfertigte Ansprüche von Dritten abwehren. Dazu gehören in
      bestimmten Fällen auch juristische Auseinandersetzungen. Dies ist der Fall in
      der Auseinandersetzung mit Cambridge Antibody Technology. Im letzten
      Oktober konnten wir hier den ersten Erfolg mit einer für uns positiven
      Entscheidung des Europäischen Patentamts verbuchen.
      Zur Frage nach den Auswirkungen des Patentstreits auf unsere kommerzielle
      Strategie wollen wir unseren Kunden Bayer zitieren:
      Bevor der Vertrag unterschrieben wurde, hat Bayer unsere Patentsituation auf
      Herz und Nieren geprüft; Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA mit
      unternehmens-internen und auch externen Gutachtern.
      Bayer hat sich auch öffentlich dazu geäußert. Hier sehen Sie ein Zitat aus
      “Euro am Sonntag” vom 23. Januar 2000. Michael Diehl,
      Unternehmenssprecher von Bayer sagte: „Im Ergebnis sind wir zu dem Schluß
      gekommen, dass MorphoSys ein geeigneter Kooperationspartner und
      Technologielieferant für unsere Forschungsvorhaben ist“.
      Wir können uns dem nur anschließen.
      Soviel zu unseren Ergebnissen und Fortschritten der letzten 12 Monate. Jetzt
      möchte ich in die Zukunft blicken.
      Unsere Strategie hat zwei Säulen. Erstens werden wir die Verwendung unserer
      Technologien als Forschungswerkzeug vorantreiben. Zweitens wollen wir die
      Wertschöpfung von HuCAL als Quelle für innovative Medikamente
      maximieren. In beiden Bereichen befinden wir uns in stark wachsenden
      Märkten.
      Der Markt für Antikörper-Medikamente explodiert. Durch unsere existierende
      als auch zukünftige Partnerschaften haben wir die Möglichkeit, an diesem lukrativen Markt zu partizipieren. Es gibt aber noch attraktivere Chancen:
      Unsere HuCAL-Technologie als Quelle innovativer Medikamente und der
      explodierende Markt für Antikörper-Präparate sind zu einladend, um sie
      ungenutzt verstreichen zu lassen. Wir dürfen, liebe Aktionäre, diese Chance
      nicht ignorieren.
      Es ist im Interesse von uns allen, unsere Fähigkeiten und Technologien so
      einzusetzen, dass wir den größtmöglichen Wert schöpfen. Die
      Medikamentenentwicklung ist ein lukratives Geschäftsfeld. Dadurch können
      wir den Wert unserer Technologien maximieren und einen entsprechenden
      Mehrwert durch Wachstum erreichen werden.
      Was heißt das im Detail und konkret für die Zukunft des Unternehmens?
      Neben den Kooperationen für therapeutische Antikörper werden wir uns
      zusätzlich im Aufbau einer eigenen Produkt-Pipeline und der Entwicklung
      unserer eigenen HuCAL-Medikamente bis zur Phase II engagieren. In
      Eigenregie wollen wir die Entwicklung bestimmter Antikörper-Wirkstoffe bis
      zur Phase II der klinischen Forschung vorantreiben. Dass heißt, bis zum
      Nachweis, dass ein Medikament im Menschen wirksam ist und einen positiven
      Effekt hat.
      Deshalb müssen wir investieren, um diese Strategie umzusetzen. Denn
      dadurch können wir erheblich höhere Einnahmen durch Meilenstein-Zahlungen
      und Tantiemen erzielen. MorphoSys kann in der Zukunft viel
      profitabler sein, wenn wir dieser Strategie folgen. Unser Ziel ist, durch
      wachsende Beteiligung an Produkterlösen, den maximalen Wert unserer
      Technologie zu realisieren.
      Es gibt für die Umsetzung unserer Strategie unterschiedliche Möglichkeiten:
      Zum Beispiel den Zukauf eines Unternehmens oder Teile eines Unternehmens.
      Für diesen Zweck bitten wir Sie, liebe Aktionäre, uns zu unterstützen mit der
      Schaffung von neuem Kapital, einer der wichtigsten Punkte auf unserer
      Agenda.
      Unsere Vision für die Zukunft ist, dass MorphoSys die Quelle für Antikörper
      in der pharmazeutischen Industrie wird. Warum?
      Aus zwei Gründen:
      1. Antikörper sind eine der am stärksten wachsenden neuen Klasse von
      Therapeutika,
      2. Die HuCAL Technologie ist unter allen Konkurrenz-Technologien die
      schnellste und flexibelste und diejenige, die am besten geeignet ist,
      innovative Medikamente zu liefern.
      Wir haben eine Markt-beherrschende Position im Visier - vergleichbar mit dem
      Qualitätssiegel eines Computerchipsherstellers.
      Auch hier gibt es Marktführer für PC Chips - Komponenten in denen viel
      Know-how steckt und die eine ganze Klasse von innovativen Produkten dominierende Rolle als Lieferant für die aktiven Komponenten von Antikörper-Medikamenten
      einnehmen können - Medikamente, die die erste Wahl für die
      Behandlung von Erkrankungen wie Krebs oder Rheuma sein werden.
      Am Schluß möchte ich Ihnen, unseren Aktionären herzlich danken für ihre
      Unterstützung und ihr Vertrauen. Ich bin überzeugt, dass wir sehr
      optimistisch in die Zukunft blicken können. Als MorphoSys Aktionäre haben
      Sie die einzigartige Gelegenheit,
      - Sich mit MorphoSys am Aufbau einer neuen deutschen Industrie zu
      beteiligen. Neue Industrien werden nicht über Nacht gebaut. Wir alle,
      meine Vorstandskollegen, unsere Mitarbeiter und ich sind darauf
      vorbereitet, kurzfristige Hürden zu überwinden, im Interesse eines
      langfristigen, kontinuierlichen Wachstums.
      - Teil der “New Economy” zu werden: das heißt Produkte generieren, die
      nicht aus rein materiellen Ressourcen stammen, sondern auf Innovation
      und Know-how aufbauen.
      - Sich an einem Unternehmen zu beteiligen, das eine führende Rolle in der
      Entwicklung neuer Medikamente spielen wird. Medikamente von morgen
      gegen Erkrankungen, für die es heute keine oder nur unbefriedigende
      Behandlungsmöglichkeiten gibt.
      - Sich an einem Unternehmen zu beteiligen, das weltweit eine führende
      Position in einem der wichtigsten Segmente der pharmazeutischen
      Industrie einnehmen wird
      - Sich an einem Unternehmen zu beteiligen, dessen Ziel die größte mögliche
      Wertschöpfung ist zum Vorteil aller Aktionäre.
      Unsere Unternehmensstrategie ist darauf zugeschnitten, dies alles zu
      erreichen.
      Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich mich im Namen des
      Vorstands bedanken: Bei unseren Mitarbeitern für Ihr tägliches Engagement
      und die fantastischen Leistungen. Morphosianer, ihr könnt sehr stolz auf euer
      Unternehmen sein.
      Meine Vorstandskollegen und ich werden alles daran setzen, dass wir unsere
      Ziele erreichen. Ich hoffe, daß Sie, liebe Aktionäre, uns wie bisher Ihr
      Vertrauen schenken und weiterhin die Entwicklung von MorphoSys begleiten
      werden."
      MorphoSys AG
      Lisa Richert, Leiterin Public Relations Dave Lemus, Finanzvorstand
      Richert@Morphosys.de
      Tel: +49 (0) 89 899 27 0
      Tel: +49 (0) 89 899 27 122 Fax: +49 (0) 89 899 27 222

      In der Ad Hoc vom 31.05.00 wird der Schritt was angeblich MOR fehle angekündigt:

      "Martinsried/Muenchen (ots Ad hoc-Service) - Morphosys AG, das deutsche Biotechnologie-Unternehmen, gab heute die Autorisierung zur Kapitalerhoehung durch die Aktionaere bekannt. Der Vorstand wurde auf der gestrigen Hauptversammlung durch eine grosse Aktionaersmehrheit ermaechtigt, das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien um bis zu 6.350.240 DM zu erhoehen. Die Kapitalerhoehung ist vom Vorstand empfohlen worden, um die erweiterte Geschaeftsstrategie der unternehmenseigenen Medikamenten-Entwicklung bis zur klinischen Phase II zu ermoeglichen..."

      Ich vertraue MOR und glaube fest, dassd ie Aktie in den nächsten Jahren eine hervorrsgende Performance zeigen wird.
      Egal was die WestLB dazu meint.

      Gruss

      TJS70

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      Avatar
      schrieb am 05.06.00 17:18:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gaertner15,

      die WestLB ist doch nur sauer, weil die immer so IPO-Krepierer wie GMX haben... :p
      Aber im Ernst: die Einschätzung zu MOR ist nicht so schlecht. Im Grunde weisen sie nur darauf hin, daß noch etwas Geduld nötig ist. Und wer schon letztes Jahr unter 20€ eingestiegen ist, der kann auch die nächsten 12 Monate mit 180-200 leben... :D
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 17:22:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Für eure Miesmacherei gehts heute aber gehörig nach oben !
      :) Robert
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 19:39:02
      Beitrag Nr. 8 ()
      wenn ich mich recht entsinnne hat das ca. kursziel von 1000 E folgenden hintergrund:

      MOPRPHOSYS hat eine hervorragend technologie und ist im vergleich mit konkurrenten z.B. MEDAREX unterbewertet. diese stellen in einma aufwendigen prozess die antikörper über sog. humanisiert mäuse her.

      desweiteren ist es doch klar, dass so ein kursziel nicht innerhalb von einigen wochen zu erreichen ist, sondern innerhalb von vielleicht 2-3 jahren. das wäre doch auch eine hervorragende verzinsung des eingesetzten kapitals oder?

      ich glaube es könnte sich für viele boardteilnehmer sicherlich als gut erweisen, wenn sie sich als investoren sehen würden und nicht nur als die superklugen "spekulaten", die mit tollen sprüchen immer begeistert dastehen, wenn die kurse locker steigen.
      aber wehe es geht runter, dann ist das geschrei groß und alle machen sich in die hosen.

      außerdem, in sachen FÖRTSCH, ich denke schon, dass er und seine leute gute recherchen machen können, was für die meisten boardteilneherm vermutlich unmöglich sein wird. ich nehme hinweise von F. und anderen dankbar entgegen und sehe da kein problem.
      die performance in seinem depot spricht doch klar für ihn und der AKTIONÄR ist doch recht gut (oder ist jemandem der EFFEKTENSPIEGEL lieber?).
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 20:45:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      Vor ca. 14Tagen hat der Typ von der WestLB noch eine faire Bewertung von 70€ ausgegeben, nun sind´s schon 200€. Wenn´s so weiter geht haben ja bald die "dausend".
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 20:56:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ganz genau hotelmike!

      Der WestLB Yuppie hat in der 3sat-börse fairer Wert 70€ gefasselt und wohl anschließend einen von seinem Chef über den Deckel bekommen. Förtsch hin und her, aber ein Analyst, der sich innerhalb zweich Wochen dermaßen wiederspricht wie WestLB Yuppie ist einfach trauig. Hier ging es wohl nur um persönliche Aversionen gegen Förtsch.

      Grüße ROXO
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 21:11:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      .. dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Der Yuppie ist nur neidisch auf Förtschis tollem DAC-Fond.
      mfG
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 22:39:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      Morphosys wurde kürzlich von einem Analysten -Haus habe ich leider vergessen- auf n-tv als "Market Outperformer" und als "Blue Chip im Biotechbereich" bezeichnet :eek:

      Das mit der West LB hat sich somit erledigt. :D

      Gruß Thierri :cool:

      P.S: Wenn jemand weiß, wer das war, bitte posten. Danke!


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