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    EM.TV - Die Analyse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.08.00 13:25:49 von
    neuester Beitrag 26.08.00 17:33:45 von
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      schrieb am 25.08.00 13:25:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      EM.TV: Halbjahreszahlen auf dem Prüfstand, Langfristig weiter übergewichten


      Ergebnisse des 1. Halbjahres 2000

      Auf den ersten Blick erscheinen die veröffentlichten Halbjahreszahlen (Zahlenwerk beinhaltet zum erstenmal die Konsolidierung von TMG, SLEC mit der Formel1 und die Jim Hanson Company, die additiv auf Grundlage der jeweiligen lokalen gesetzlichen Berichterstattungs-pflichten erfolgte) durchaus zufriedenstellend: Der Umsatz stieg um 195% auf DEM 604 Mio (davon EM.TV akquisitionsbereinigt DEM 223 Mio). Das Ebitda nahm um 66% auf DEM 236 Mio zu (Formel1 DEM 99 Mio, bisheriger EM.TV-Konzern DEM 89,3 Mio, TMG DEM 51 Mio, Jim Hanson Company DEM -2,7 Mio). Das Nettoergebnis konnte um 133% auf DEM 110,8 Mio gesteigert werden.

      Es stellt sich nun die Frage, warum der Kurs der Aktie dennoch im Verlauf des Vormittags derartig unter Druck geriet?


      Gründe für den Kursrückgang

      Dafür ist es unablässig, sich die Entwicklung von EM.TV in ihrer bisherigen Konstellation zu betrachten, d.h. ohne der Tele München Gruppe (TMG), SLEC mit der Formel1 und der Jim Hanson Company.

      Die einzelnen Gewinn- und Verlustrechnungen des bisherigen EM.TV-Konzerns (gem. IAS) sowie erstmalig der Jim Henson Company (100prozentiger Einbezug; gem. US-GAAP), der Formel 1-Gruppe (50prozentiger Einbezug; gem. UK-GAAP) und der Tele München Gruppe (45prozentiger Einbezug; gem. IAS) sind wie folgt:

      In TDM EM.TV1.Hj. 2000 EM.TV1.Hj. 1999 Veränder-ung in % Jim Henson Formel 1 TMG Summefür 1.Hj. 2000
      Umsatz 223.004 204.751 +8,9 87.453 218.681 74.783 603.920
      Materialaufwand -83.931 -30.809 -65.542 -108.413 -13.155 -271.042
      Rohertrag 139.073 173.942 -20 21.910 110.268 61.627 332.878
      Sonstige betriebliche Erträge 2.630 924 0 0 1.458 4.088
      Sonstiger betrieblicher Aufwand -52.410 -32.650 -24.644 -11.727 -12.215 -100.995
      EBITDA 89.293 142.216 -37,2 -2.733 98.541 50.871 235.971
      Abschreibungen -30.204 -28.609 -855 -11.976 -34.018 -77.052
      EBIT 59.089 113.607 -47,9 -3.588 86.565 16.853 158.919
      Beteiligungs-Ergebnis -1.059 -19.984 0 -12.979 -34.023
      Finanzergebnis -34.501 -23.478 -1.385 -46.562 -1.701 -84.149
      Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 23.529 90.129 -73,9 -24.957 40.003 2.173 40.747
      Quelle: EM.TV, ASP

      Für die Tele München Gruppe, die Formel 1 Gruppe und die Jim Henson Company stehen aufgrund der derzeit bei PriceWaterhouseCoopers, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der EM.TV, laufenden Erstkonsolidierung die Goodwill-Abschreibung noch aus. Besondere außerordentliche Effekte im ersten Halbjahr waren die anteiligen Gewinne bei der Tele München Gruppe, die aus der Veräußerung der 34 Prozent-Beteiligung an dem Fernsehsender tm3 in Höhe von DEM 152,7 Mio entstanden sind, sowie DEM 66,5 Mio an Beratungs- und Bankprovisionsaufwendungen in Verbindung mit der Akquisition und Finanzierung der Jim Henson Company und der Formel 1 Gruppe.

      In der oben dargestellten Entwicklung des bisherigen EM.TV-Konzerns gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 erkennt man sehr deutlich, daß die veröffentlichten Zahlen ohne die vollzogenen Akquisitionen und Beteiligungen eine unterdurchschnittliches Ergebnis präsentieren. Der Umsatz stieg um 8,9%. Das Ebitda nahm um knapp 37% und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sogar um 74% ab. Somit konnten die in der Vergangenheit erzielten Zuwachsraten bei weitem nicht eingehalten werden und die Ebitda-Marge des bisherigen Geschäftes verminderte sich von 69,5% auf 40,0%. Diesem Ergebnis ist entgegenzuhalten, daß der Materialaufwand, d.h. die Aufwendungen für Lizenzen und Provisionen für bezogene Leistungen im 1.Halbjahr 2000 um 172% gestiegen ist.

      Betrachtet man die Ergebnisse der jeweiligen Beteiligungen, so sind die Ebitda-Margen größtenteils mehr als zufriedenstellend (Formel1: 45,1%, TMG 68,02%). Die Jim Hanson Company wies auf operativer Ebene ein Ergebnis von DEM -3,59 Mio aus.


      Einschätzung

      Das oben dargestellte Ergebnis des bisherigen EM.TV Konzerns ist auf keinen Fall zufriedenstellend. Das Wachstum der vergangenen Berichtsperioden konnte nicht gesteigert bzw. eingehalten werden. Dies sollte aber auch nicht verwundern, denn das Unternehmen investierte um 172% mehr in Aufwendungen für Lizenzen und Provisionen für bezogene Leistungen, welche sich erst im 2. Halbjahr im Umsatz und Ergebnis bemerkbar machen können. Außerdem hat sich EM.TV zu einem Unternehmen entwickelt, dessen mittlerweile entstandene Größe es verhindert, daß absolute Veränderungen in den Geschäftszahlen relative Wachstumsraten zum Explodieren bringen (wie es andere kleinere Unternehmen am Neuen Markt durch ihren Basiseffekt noch immer schaffen). Diese normale Entwicklung muß der Investor sich in Zukunft vor Augen halten. Deshalb muß die Story EM.TV noch lange nicht beendet sein.
      Dies sieht man bei den zuletzt getätigten Akquisitionen. Der 50%-Anteil an der Vermarktung der Formel1 stellt mit einer Ebitda-Marge von 45,1% eine Perle des Unternehmens dar, die durch die geplante Beteiligung der Rennställe u nd dem geplanten Börsengang noch viel mehr Ertragspotential besitzt. Obwohl die Jim Hanson Company auf operativer Ebene rote Zahlen schreibt (bis Jahresende soll sie die Gewinnzone erreichen), so ist sie für zukünftigen Content unerläßlich. Charaktere wie Miss Piggy oder Kermit der Frosch sind schon den Eltern vertraut bzw. bei Ihnen beliebt. Auch die Beteiligung an der Tele München Gruppe sollte zukünftigen Content und Ertragspotential sichern. Dabei sollte die Veräußerung der 34%-Beteiligung an dem defizitären Fernsehsender tm3 an Rupert Murdoch, bei der ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von DEM 152,7 Mio. für EM.TV entstanden ist, einen positiven Beitrag leisten.

      Nach unserer Ansicht wird es für EM.TV sicher nicht ganz einfach, die Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr 2000 einzuhalten. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz von DEM 1,6 Mrd (wovon knapp DEM 600 Mio auf den bisherigen EM.TV-Konzern entfallen sollen) und einem Ebit von DEM 600 Mio (ohne die Goodwill-Abschreibungen der erworbenen Beteiligungen mit ca. DEM 100 Mio). Herr Haffa muß jetzt beweisen, daß er nicht nur akquirieren kann sondern auch integrieren. Denn bis jetzt besteht sein Konzern aus verschiedenen Stückwerken, die es gilt, in einen integrierten Medienkonzern zu verwandeln und somit effizienter zu gestalten. Das jetzt veröffentlichte Zahlenwerk des 1. Halbjahres sollte aber als Indikation für das Gesamtjahr 2000 nicht überbewertet werden, da das 1. Halbjahr bei Filmproduzenten und Rechtehändlern generell schwächer ist,.

      Abschließend sind wir der Meinung, daß die heutige Reaktion des Marktes nur zu einem Teil gerechtfertigt ist. Der Kurs der Aktie stand in den letzten Monaten permanent unter Druck und fiel von seinem Höchststand bei EUR 120 bis auf EUR 48,40. Nur in den letzten drei Wochen war eine leichte Erholung zu sehen. Deshalb sollten die unterdurchschnittlichen Ertragszahlen bei weitem in den Kursen eingepreist sein. Wir halten die Aktie auf langfristige Sicht immer noch für attraktiv und behalten sie auch weiterhin in unserem Core Portfolio des Neuen Marktes.
      Avatar
      schrieb am 25.08.00 13:28:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Unserer Meinung? Welche Meinung?
      Avatar
      schrieb am 25.08.00 13:42:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      das ist die Meinung der Analysten der DB Research.
      GRuß
      rotesHufeisen liebt EM.TV
      Avatar
      schrieb am 25.08.00 16:04:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      unglaublich wie der markt auf eine entfernung vom kerngeschäft reagiert!

      wie kleine kinder vor das herannahende auto laufen, werden momentan em.tv aktien verklopft.

      die hauptsache ist doch das der laden weiterhin wächst, oder etwa nicht!
      wenn die haffas merken das es mit einem teil der firma nicht so sonderlich weiter läuft, suchen sie sich eben andere gebiete - WAS IST DARAN BITTESCHÖN NEGATIV ZU BEWERTEN. sollten sie besser die firma vor die wand fahren, oder was????

      grübel, grübel!!!!
      Avatar
      schrieb am 26.08.00 17:33:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich hab hier einen noch noch skeptischeren Artikel aus der Welt, der einige Analystenstimmen zusammenfasst. Danach dürfte es bald einige explizite Verkaufsempfehlungen geben. Erst wenn niemand mehr kaufen ruft, ist der Boden erreicht.

      So war es auch bei Mobilcom im letzten Jahr. Jeder, der nicht mit Scheuklappen durch die Gegend lief oder den Kopf in den Sand steckte, konnte spätestens Anfang `99 den Zusammenbruch der Margen im Kerngeschäft absehen. Trotzden wurde die Aktie allgemein bis März empfohlen, was den Fonds ermöglicht hat, vor dem Kurszusammenbruch zumindest teilweise auszusteigen. Die Verkaufsempfehlungen häuften sich kurz vor Erreichen des Bodens. Kaufempfehlungen gab es dann erst wieder, als die Fonds wieder positioniert waren.

      Gruß, rv

      Hier der Artikel aus der Welt (auch wenn der schon in einem anderen Thread gepostet wurde - hier gehört er hin):

      ---------------------------------------------------------------------------- aus der WELT vom 26.8.00 ----------------------------------------------

      Harte Zeiten für die Aktionäre von EM.TV

      Neuer-Markt-Liebling leidet unter Vertrauensverlust - Experten erwarten milliardenschwere Belastung der Bilanz

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin - Ein Stern am Neuen Markt sinkt. EM.TV wandelte sich in den vergangenen Wochen vom Liebling der
      Anleger zu einem Darling der Hedge-Fonds, die durch Leerverkäufe auch an fallenden Kursen verdienen können.

      Tatsächlich konnten zuletzt Investoren mit EM.TV nur noch verdienen, wenn sie auf fallende Notierungen
      spekulierten. Vom Höchststand Mitte Februar hat sich der Wert mittlerweile mehr als halbiert, die Börse vernichtete
      insgesamt über 16 Mrd. DM an Marktkapitalisierung. Einen regelrechten Ausverkauf verzeichnete das
      Neuer-Markt-Schwergewicht nach den Halbjahreszahlen am Donnerstag. Binnen weniger Minuten krachte die
      Aktie unter hohen Umsätzen um zehn Prozent in die Tiefe. Zum Wochenschluss konnte sie sich nur ganz leicht
      erholen.

      "Die Zahlen waren sehr gemischt", sagt Anne L. Kittell von Julius Bär. Während die Umsätze im Rahmen der Prognosen gelegen hätten, seien
      die Ergebnisse etwas schwächer als erwartet ausgefallen. Für Anleger, die bisher nur eines gewohnt waren, nämlich ein Übertreffen der
      Prognosen, war dies zweifelsohne ein Schock. Einmalig in der bisherigen EM.TV-Geschichte ist auch, dass Analysten ihre Prognosen nach
      unten revidieren müssen. "Die Erfolgsgeschichte von EM.TV hat Kratzer bekommen", sagt Michael Gierse, Fondsmanager bei Union Investment.

      Bisher hatten die Gebrüder Haffa Anleger stets verwöhnt. Investoren wurden an die Côte d`Azur oder in die Kitzbüheler Berge geladen,
      Hauptversammlungen gerieten zu Happenings nach amerikanischem Stil. Zur guten Stimmung trug auch die Entwicklung der Aktie bei, die seit
      der Emission im Herbst 1997 um mehr als 18 000 Prozent kletterte. Nun müssen sich die Anleger umstellen, lasten doch gleich mehrere
      Probleme auf dem Unternehmen.

      "EM.TV hat noch nicht alle Akquisitionen in die Bilanz eingearbeitet. Insbesondere Abschreibungen für den Goodwill blieben außen vor", sagt ein
      Fondsmanager. "Die Übernahme der Tele München Gruppe war im letzten Jahr, Jim Henson hat man in diesem Februar übernommen. Da war
      genügend Zeit", ärgert sich der Experte. Goodwill-Abschreibungen entstehen meistens bei Übernahmen, weil die bezahlten Preise für die
      akquirierten Unternehmen über dem Buchwert der Firmen liegen. Analysten sehen auf EM.TV Abschreibungen in Höhe von 1,5 bis drei Mrd. DM
      zukommen, die über 20 Jahre die Bilanz belasten. "Das Unternehmen wird neben den Abschreibungen auf die Lizenzen in den kommenden
      Jahren noch einen Goodwill-Berg vor sich herschieben", so Gierse.

      Er sieht aber noch weitere Probleme. EM.TV habe zum Halbjahr erst ein Viertel der für das Gesamtjahr prognostizierten Gewinne erreicht.
      Daneben stört sich Gierse am langsameren Wachstum des Kerngeschäfts. So hatte EM.TV beim Umsatz zwar 195 Prozent, ohne Akquisitionen
      aber nur 20 Prozent zugelegt. Noch krasser war das Ergebnis des Kerngeschäfts, das um 70 Prozent einbrach.

      Noch stärkere Kopfschmerzen bereitet institutionellen Anlegern der Angebotsüberhang an EM.TV-Aktien. So wurden für die Übernahme der
      US-Firma von Kermit und Miss Piggy Jim Henson Company sowie den 50-Prozent-Anteil an der Formel 1-Betreiberfirma SLEC-Holding ein Teil
      des Kaufpreises mit eigenen Aktien bezahlt. Doch die neuen EM.TV-Aktionäre werden ihre Titel kaum dauerhaft halten. Dabei handelt es sich mit
      15 Prozent des Free Float durchaus um eine stattliche Summe, so dass selbst ausgemachte Optimisten kurzfristig zurückhaltend sind. "Vor
      einem Kursanstieg muss erst geklärt werden, was mit den Aktienpaketen passiert", sagt Roger Merz von Credit Suisse. Langfristig sieht der
      Analyst wie die meisten seiner Kollegen wieder Spielraum. "Gerade im digitalen Zeitalter ist guter Content King."

      Doch ein Happy-End beim Medienstar dürfte noch etwas auf sich warten lassen. "Der Boden ist noch nicht gefunden", sagt Gierse. Er kann sich
      Kurse auch unter 50 Euro vorstellen. Auch charttechnisch bietet EM.TV ein erschreckendes Bild, so Axel Mühlhaus vom Mainvestor. "Danach kann
      der Medienstar noch bis 40 Euro fallen."


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