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    Neuer Markt in der Vertrauenskrise ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.11.00 00:20:29 von
    neuester Beitrag 06.11.00 16:16:09 von
    Beiträge: 26
    ID: 290.390
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      Avatar
      schrieb am 04.11.00 00:20:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich befürchte, dass der Neue Markt in eine ordentliche Vertrauenskrise schlittert und es noch ein wenig dauern wird, bis es wieder nachhaltig aufwärts geht. Mit Teamwork haben wir jetzt das dritte Pleiteunternehmen innerhalb kürzester Zeit - es wird bestimmt nicht das letzte bleiben. In der allgemeinen Goldgräberstimmung von Oktober 99 bis Frühjahr 00 wurden von den Emissionsbanken viele Unternehmen zu aberwitzigen Emissionspreisen in den Markt gedrückt. Die Planzahlen die diese Firmen zum Börsengang präsentierten waren unrealistisch, die Geschäftsmodelle sind teilweise nicht mehr überzeugend und einige Firmen hätten wohl besser noch etwas mit Venture-Capital reifen sollen bevor sie aufs glatte Börsenparkett geschubst wurden. Fondsmanager und Zeitungsverleger machten sich die Börse als "rechtsfreien Raum" zu Nutze, in dem sich Kohle satt verdienen läßt, wenn man nur genügend Kleinanleger durch Aktienpusherei ordentlich scalpiert. Vom zahnlosen Tiger BAWE schien dabei wenig Gefahr auszugehen. Die Regularien des Neuen Marktes tragen auch nicht gerade dazu bei, Transparenz beim Privatanleger aufkommen zu lassen. So müssen Insiderverkäufe nach der Lock-Up Frist nicht publik gemacht werden und unter Umständen haben Vorstände und Großaktionäre schon das letzte Tafelsilber verkloppt, während den Privatanlegern in Interviews und Ad-Hocs noch eine glorreiche Firmenzukunft vorgegaukelt wird. Selbst bei Blue Chips wird ja die Bilanzierung inzwischen zum Abenteuer. Wenn eine Firma vor Quartalszahlen oder Halbjahreszahlen eine Gewinnwarnung rausgibt, können sich deren Aktionäre schon glücklich schätzen. Sonst erfährt man das Dilemma halt erst zum regulären Termin und weiß als letzter, warum das vielversprechende Investment in den letzten Tagen eigentlich so abgeschmiert ist. Die Ad-Hoc Publizität bei den Zahlen ist auch nicht einheitlich geregelt- die Firmen veröffentlichen halt dass, was gerade am besten passt. Manchmal ist das eben auch nur der Umsatz und man muss als Anleger schon ein kleiner Detektiv sein wenn man rausfinden will, wie die Firma wirklich performed hat. Nicht gerade hilfreich sind in diesem Zusammenhang die Analysten - wollen deren Arbeitgeber aus einem Wert noch gut raus, gibt es halt ein paar Kaufempfehlungen. Man kennt sich ja untereinander und so findet man auch immer noch 1-2 Kollegen, die sich so einer Empfehlung anschließen. Klappt´s dann nicht, war man ja nicht der Einzige, der zum Kauf geraten hat und verweist auf die Analysen der anderen.
      Ich befürchte, dass die Anleger, die noch nicht im Markt investiert sind, sich dieses Szenario derzeit staunend anschauen und letztendlich Investments zurückstellen, bis sie glauben, deren Entwicklung halbwegs überschauen zu können.Letzen Endes ist es aber gerade die Gruppe der Neu-Aktionäre und Nicht-Investierten, die über die Liquidität verfügt, die eine Hausse ins Rollen bringt. Die wollen ihre sauer verdienten Moneten aber derzeit nicht in die Räuberhöhle NM werfen. Das BAWE ist also gefordert (auch mal für die Insider wirklich schmerzhafte ) Exempel zu statuieren und die Deutsche Börse AG sollte am NM ein wenig mehr regulieren (natürlich ohne todzuregulieren). Hier befindet man sich zwar auf dem richtigen Weg (soweit ich weiß, wird die Verordnung zur Ad-Hoc Publizität z.B. schon überarbeitet) es dauert aber bestimmt noch etwas, bis das verspielte Vertrauen der Investoren zurückgewonnen werden kann.
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 00:41:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      @indexchaot

      Ich werde bei nächster Gelegenheit etwas zu Deinem gelungenem Thread beitragen,
      aber im Moment habe ich keine Lust mehr zu tippen.;)

      stompi.
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 00:42:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich kann Dir nur zustimmen!
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 00:53:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich bin absolut deiner Ansicht! Vor allem müssen Regulariene geschaffen werden, die das Abgezocke der Insider unterbinden und unter verfolgbare Strafe stellen! Des weiteren ist es enorm wichtig für eine Wiederherstellung des Vertrauens, dass die Unernehmen nicht einfach Umsatz- und Ertragsprognosen veröffentlichen können und sie niemand zur Rechenschaft zieht, wenn sie 3 Tage vor der Pflichtveröffentlichung eine Ertragswarnung oder gar die Insolvenz verkünden. Manchmal hat man hier den Eindruck, man ist nicht an einer Börse investiert, sondern in einem Kettenbrief! - Der letze der Aktien hat, verliert am meisten! Ich hab mir nicht vorstellen können, dass ich mir Anfang November wünsche meine NM-Papiere los zu sein.
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 00:56:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      @indexchaot

      Eine erschreckend klare Sicht der Dinge.

      Gruß Umtrunk

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      Avatar
      schrieb am 04.11.00 01:02:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ganz eurer Meinung!

      Vor allem sollte man solchen Leuten wie Herrn Förtsch
      das Handwerk legen, die gnadenlos Kleinanleger zu ihren
      Gunsten abgezockt haben
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 01:06:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Sehr schöner Thread, ich kann dir nur zustimmen. Insondere im letzten halben Jahr hat die Qualität der Neuemissionen rapide abgenommen und dieser Trend scheint sich fortzusetzten. Meines Erachtens ist es an der Zeit, die Zugangskriterien für den NM ganz erheblich zu verschärfen, denn wenn das so weitergeht wird durch die Gier der Banken, die jede kleine Klitsche an die Börse zu bringen wollen, der Ruf des Neuen Marktes erst so richtig demoliert. Gigabell ist nur die Spitze des Eisberges, ich bin überzeugt, daß wir noch eine ganz Welle von Pleiten sehen werden. Um nur ein paar wenige zu nennen, die bei mir ganz oben aus der Liste stehen: Matchnet, Fortunecity, Letsbuyit.com, Web.de, Wizcom, Ricardo.de, Jobs & Adverts, usw. usw. usw....ist nur ein kleiner Ausriß, aber alle genannten haben meines Erachtens ein nicht funktionierendes Geschäftsmodell, was über kurz oder lang nur eines heißen kann: Pleite ! Das Gebahren vieler Unternehmen mit überzogenen Prognosen, absonderlichen Bilanzierungsmethoden, unfähigen Managern und katastrophaler Informationspolitik erinnert langsam stark an die Verhältnisse im amerikanischen OTCBB Markt...

      The Insider
      http://www.insiderinformationen.de
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 01:30:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      Alles ganz normaler Ausleseprozeß. Denke trotzdem, dass es gute reine dot.coms geben kann. Liegt nur daran, ob sie Chancen haben Geld zu verdienen. Neuemissionen sind zur Zeit wirklich mehr als schlecht. Würde lieber Werte kaufen, die wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt sind.
      Ich würde aber davon abraten, irgendjemand anders die Schuld zuzuschieben. Wer hat den die Aktien gekauft oder gezeichnet? Wurde man dazu gezwungen oder war es Gier nach Geld?
      Falschinformationen seitens der Unternehmen müssen natürlich geahndet werden.
      @The Insider:
      Matchnet ist meiner Meinung nach sehr von anderen Internetfirmen zu unterscheiden. Ab einer Gewissen Useranzahl können die es sich nämlich leisten, Gebühren zu verlangen. In den USA funktioniert es ja bereits.
      Gruß 2cx
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 01:58:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      Danke für eure zahlreichen zustimmenden Postings zu so später Stunde.
      Das zeigt doch eigentlich, wie sehr uns die Angelegenheit " Neuer Markt" auf den Nägeln brennt. Als Investor ging es mir im letzten halben Jahr wie Tory. Auch mir schoß schon oft der Vergleich mit einem Schneeballsystem durch den Kopf. Auch Thelnsider kann ich nur zustimmen. Das die Zugangskriterien für IPO´s verschärft werden ist imho eine der dringlichsten Aufgaben. Ich denke dass in diesem Zusammenhang auch die Banken abgestraft werden sollten, die (wider besseres Wissen) die Bewertungen von Börsenaspiraten im Vorfeld der Börsengänge ausgereizt haben um möglichst große Volumina zu platzieren und durch die damit verbundenen höheren Provisionen erst richtig am Platzierungsvolumen zu verdienen. Nachdem abkassiert wurde, war es oft mit der Betreuung der Firmen vorbei- schlimmer noch, man versuchte das sinkende Schiff als erster zu verlassen. Der torkelnden ehemaligen Cash-Cow versetzt man freimütig noch einen Zusatzschubser indem man gleich noch sein Mandat als Designated Sponsor über Bord wirft. Ich finde es nicht in Ordnung, dass die Konsortialbanken sich nach dem Kassensturz so ohne weiteres aus der Verantwortung ziehen dürfen.
      Bei den Ad-Hoc´s zu den Zahlen sollten bestimmte Angaben - ich denke da z.B. an Umsatz, Cash-Flow, Ebit und Gewinn/Verlust pro Aktie einfach Pflicht sein. Ganz wichtig finde ich auch, dass gleichzeitig die ursprünglich prognostizierten Zahlen genannt werden. Das würde es uns Kleinanlegern erheblich erleichtern, Firmen auf ihre Seriosität hin abzuklopfen.
      Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht und freue mich schon auf Eure weiteren Beiträge.
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 02:00:33
      Beitrag Nr. 10 ()
      @indexchaot
      Schon eine reife Leistung für einen "Chaoten". Ich kann
      diesen sachlich einwandfreien Thread inhaltlich nur
      bestätigen.
      Ich gehöre zu denen, die den Neuen Markt von Anfang an
      sehr genau beobachtet u. auch großen Nutzen daraus
      gezogen haben. Ich kann dazu nur sagen, daß ich auch
      glücklicherweise früh genug das Ende geahnt habe und
      dann drastisch reduzierte. Was danach kam, ist genauso
      unrühmlich, wie es vielen anderen Börsianern erging.
      So bleibt mir genügend Substanz, um zu gegebener Zeit
      wieder intensiver auf diesem Sektor mitzumischen. Die
      große Frage ist nur wann? Geklingelt wird nicht wie bei
      der Straßenbahn. Nach alledem, was passiert ist, erinnert
      mich das sehr an einen Ausspruch, den ein Börsenspiel-
      Teilnehmer v. Hornblower-Fisher mal im 3-Sat-Börsenspiel
      von sich gab: Ich glaube, daß dem Neuen Markt irgendwann
      mal die Mitspieler ausgehen u. Gnade dem, der dann das
      Licht ausdrehen muß. So weit ich mich erinnern kann, war
      das im Frühjahr 99. Das Leiden ging kurz darauf los, als
      schon viel zu viele IPO`s binnen kurzer Zeit an den Markt
      kamen u. so ging es immer weiter. Infolgedessen teilte
      sich das Kapital ja auch auf immer mehr Werte auf. Die
      Meinung v. A. Mühlhaus, daß sich der Stand des Nemas-
      All Share eher verringert als erhöht, kann ich allerdings
      auch nicht unwidersprochen lassen. Die neuen Aktien kommen
      hier dazu, nicht im Nemax 50. Ich glaube allerdings auch,
      daß eher mehr als 5 Werte diesen verlassen müssten, das
      Problem ist, daß der Index dann nur noch schwer vergleich-
      bar ist, wenn alle 3 oder 6 Monate ein Austausch von 5 - 10
      Werten erfolgt bzw. gemäß d. Kriterien erfolgen müsste.
      Ich glaube auch, daß hier wohl seitens der Börsenaufsicht
      eine Menge Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden muss, um
      hier wieder eine Vertrauensbasis zu schaffen.
      In diesen von Indexchaot vorgebrachten Kriterien stimme
      ich auf Grund meiner Beobachtungen da voll zu.
      By the way, die gleichen Probleme, die es hier gibt, kann u.
      konnte man genauso gut an der Nasdaq beobachten.
      Deshalb könnte ich jeden Tag laut lachen, wenn ich die
      Banner unter den N-TV-Teletexten lese: Neue Intershop,
      neue Poet, neue dies u. das, habe neuen Verdoppler, 100 %
      in ....Tagen, Millionär mit der u. der Aktie. Derjenige
      hat wohl noch nicht begriffen, dass diese Zeiten vorbei
      sind mit den sogenannten "Megahypes". Vermutlich müssen
      die Betreiber nun schon zu solchen Übertreibungen greifen,
      um überhaupt noch jemand zu finden, der für die saftigen
      Preise das Ohr hinhält. Lächerlich u. Typisch auch das
      Verhalten von N-TV, indem sie das Treiben auf den ihnen
      vermieteten Seiten u. angebotenen Hotlines völlig ignorieren.
      Also: On y va qui mal y pense? Oder: Der Neue Markt ist
      tot! Es lebe der Nemax!?
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 02:00:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      @indexchaot
      Schon eine reife Leistung für einen "Chaoten". Ich kann
      diesen sachlich einwandfreien Thread inhaltlich nur
      bestätigen.
      Ich gehöre zu denen, die den Neuen Markt von Anfang an
      sehr genau beobachtet u. auch großen Nutzen daraus
      gezogen haben. Ich kann dazu nur sagen, daß ich auch
      glücklicherweise früh genug das Ende geahnt habe und
      dann drastisch reduzierte. Was danach kam, ist genauso
      unrühmlich, wie es vielen anderen Börsianern erging.
      So bleibt mir genügend Substanz, um zu gegebener Zeit
      wieder intensiver auf diesem Sektor mitzumischen. Die
      große Frage ist nur wann? Geklingelt wird nicht wie bei
      der Straßenbahn. Nach alledem, was passiert ist, erinnert
      mich das sehr an einen Ausspruch, den ein Börsenspiel-
      Teilnehmer v. Hornblower-Fisher mal im 3-Sat-Börsenspiel
      von sich gab: Ich glaube, daß dem Neuen Markt irgendwann
      mal die Mitspieler ausgehen u. Gnade dem, der dann das
      Licht ausdrehen muß. So weit ich mich erinnern kann, war
      das im Frühjahr 99. Das Leiden ging kurz darauf los, als
      schon viel zu viele IPO`s binnen kurzer Zeit an den Markt
      kamen u. so ging es immer weiter. Infolgedessen teilte
      sich das Kapital ja auch auf immer mehr Werte auf. Die
      Meinung v. A. Mühlhaus, daß sich der Stand des Nemas-
      All Share eher verringert als erhöht, kann ich allerdings
      auch nicht unwidersprochen lassen. Die neuen Aktien kommen
      hier dazu, nicht im Nemax 50. Ich glaube allerdings auch,
      daß eher mehr als 5 Werte diesen verlassen müssten, das
      Problem ist, daß der Index dann nur noch schwer vergleich-
      bar ist, wenn alle 3 oder 6 Monate ein Austausch von 5 - 10
      Werten erfolgt bzw. gemäß d. Kriterien erfolgen müsste.
      Ich glaube auch, daß hier wohl seitens der Börsenaufsicht
      eine Menge Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden muss, um
      hier wieder eine Vertrauensbasis zu schaffen.
      In diesen von Indexchaot vorgebrachten Kriterien stimme
      ich auf Grund meiner Beobachtungen da voll zu.
      By the way, die gleichen Probleme, die es hier gibt, kann u.
      konnte man genauso gut an der Nasdaq beobachten.
      Deshalb könnte ich jeden Tag laut lachen, wenn ich die
      Banner unter den N-TV-Teletexten lese: Neue Intershop,
      neue Poet, neue dies u. das, habe neuen Verdoppler, 100 %
      in ....Tagen, Millionär mit der u. der Aktie. Derjenige
      hat wohl noch nicht begriffen, dass diese Zeiten vorbei
      sind mit den sogenannten "Megahypes". Vermutlich müssen
      die Betreiber nun schon zu solchen Übertreibungen greifen,
      um überhaupt noch jemand zu finden, der für die saftigen
      Preise das Ohr hinhält. Lächerlich u. Typisch auch das
      Verhalten von N-TV, indem sie das Treiben auf den ihnen
      vermieteten Seiten u. angebotenen Hotlines völlig ignorieren.
      Also: On y va qui mal y pense? Oder: Der Neue Markt ist
      tot! Es lebe der Nemax!?
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 02:00:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      @indexchaot
      Schon eine reife Leistung für einen "Chaoten". Ich kann
      diesen sachlich einwandfreien Thread inhaltlich nur
      bestätigen.
      Ich gehöre zu denen, die den Neuen Markt von Anfang an
      sehr genau beobachtet u. auch großen Nutzen daraus
      gezogen haben. Ich kann dazu nur sagen, daß ich auch
      glücklicherweise früh genug das Ende geahnt habe und
      dann drastisch reduzierte. Was danach kam, ist genauso
      unrühmlich, wie es vielen anderen Börsianern erging.
      So bleibt mir genügend Substanz, um zu gegebener Zeit
      wieder intensiver auf diesem Sektor mitzumischen. Die
      große Frage ist nur wann? Geklingelt wird nicht wie bei
      der Straßenbahn. Nach alledem, was passiert ist, erinnert
      mich das sehr an einen Ausspruch, den ein Börsenspiel-
      Teilnehmer v. Hornblower-Fisher mal im 3-Sat-Börsenspiel
      von sich gab: Ich glaube, daß dem Neuen Markt irgendwann
      mal die Mitspieler ausgehen u. Gnade dem, der dann das
      Licht ausdrehen muß. So weit ich mich erinnern kann, war
      das im Frühjahr 99. Das Leiden ging kurz darauf los, als
      schon viel zu viele IPO`s binnen kurzer Zeit an den Markt
      kamen u. so ging es immer weiter. Infolgedessen teilte
      sich das Kapital ja auch auf immer mehr Werte auf. Die
      Meinung v. A. Mühlhaus, daß sich der Stand des Nemas-
      All Share eher verringert als erhöht, kann ich allerdings
      auch nicht unwidersprochen lassen. Die neuen Aktien kommen
      hier dazu, nicht im Nemax 50. Ich glaube allerdings auch,
      daß eher mehr als 5 Werte diesen verlassen müssten, das
      Problem ist, daß der Index dann nur noch schwer vergleich-
      bar ist, wenn alle 3 oder 6 Monate ein Austausch von 5 - 10
      Werten erfolgt bzw. gemäß d. Kriterien erfolgen müsste.
      Ich glaube auch, daß hier wohl seitens der Börsenaufsicht
      eine Menge Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden muss, um
      hier wieder eine Vertrauensbasis zu schaffen.
      In diesen von Indexchaot vorgebrachten Kriterien stimme
      ich auf Grund meiner Beobachtungen da voll zu.
      By the way, die gleichen Probleme, die es hier gibt, kann u.
      konnte man genauso gut an der Nasdaq beobachten.
      Deshalb könnte ich jeden Tag laut lachen, wenn ich die
      Banner unter den N-TV-Teletexten lese: Neue Intershop,
      neue Poet, neue dies u. das, habe neuen Verdoppler, 100 %
      in ....Tagen, Millionär mit der u. der Aktie. Derjenige
      hat wohl noch nicht begriffen, dass diese Zeiten vorbei
      sind mit den sogenannten "Megahypes". Vermutlich müssen
      die Betreiber nun schon zu solchen Übertreibungen greifen,
      um überhaupt noch jemand zu finden, der für die saftigen
      Preise das Ohr hinhält. Lächerlich u. Typisch auch das
      Verhalten von N-TV, indem sie das Treiben auf den ihnen
      vermieteten Seiten u. angebotenen Hotlines völlig ignorieren.
      Also: On y va qui mal y pense? Oder: Der Neue Markt ist
      tot! Es lebe der Nemax!?
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 02:00:36
      Beitrag Nr. 13 ()
      @indexchaot
      Schon eine reife Leistung für einen "Chaoten". Ich kann
      diesen sachlich einwandfreien Thread inhaltlich nur
      bestätigen.
      Ich gehöre zu denen, die den Neuen Markt von Anfang an
      sehr genau beobachtet u. auch großen Nutzen daraus
      gezogen haben. Ich kann dazu nur sagen, daß ich auch
      glücklicherweise früh genug das Ende geahnt habe und
      dann drastisch reduzierte. Was danach kam, ist genauso
      unrühmlich, wie es vielen anderen Börsianern erging.
      So bleibt mir genügend Substanz, um zu gegebener Zeit
      wieder intensiver auf diesem Sektor mitzumischen. Die
      große Frage ist nur wann? Geklingelt wird nicht wie bei
      der Straßenbahn. Nach alledem, was passiert ist, erinnert
      mich das sehr an einen Ausspruch, den ein Börsenspiel-
      Teilnehmer v. Hornblower-Fisher mal im 3-Sat-Börsenspiel
      von sich gab: Ich glaube, daß dem Neuen Markt irgendwann
      mal die Mitspieler ausgehen u. Gnade dem, der dann das
      Licht ausdrehen muß. So weit ich mich erinnern kann, war
      das im Frühjahr 99. Das Leiden ging kurz darauf los, als
      schon viel zu viele IPO`s binnen kurzer Zeit an den Markt
      kamen u. so ging es immer weiter. Infolgedessen teilte
      sich das Kapital ja auch auf immer mehr Werte auf. Die
      Meinung v. A. Mühlhaus, daß sich der Stand des Nemas-
      All Share eher verringert als erhöht, kann ich allerdings
      auch nicht unwidersprochen lassen. Die neuen Aktien kommen
      hier dazu, nicht im Nemax 50. Ich glaube allerdings auch,
      daß eher mehr als 5 Werte diesen verlassen müssten, das
      Problem ist, daß der Index dann nur noch schwer vergleich-
      bar ist, wenn alle 3 oder 6 Monate ein Austausch von 5 - 10
      Werten erfolgt bzw. gemäß d. Kriterien erfolgen müsste.
      Ich glaube auch, daß hier wohl seitens der Börsenaufsicht
      eine Menge Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden muss, um
      hier wieder eine Vertrauensbasis zu schaffen.
      In diesen von Indexchaot vorgebrachten Kriterien stimme
      ich auf Grund meiner Beobachtungen da voll zu.
      By the way, die gleichen Probleme, die es hier gibt, kann u.
      konnte man genauso gut an der Nasdaq beobachten.
      Deshalb könnte ich jeden Tag laut lachen, wenn ich die
      Banner unter den N-TV-Teletexten lese: Neue Intershop,
      neue Poet, neue dies u. das, habe neuen Verdoppler, 100 %
      in ....Tagen, Millionär mit der u. der Aktie. Derjenige
      hat wohl noch nicht begriffen, dass diese Zeiten vorbei
      sind mit den sogenannten "Megahypes". Vermutlich müssen
      die Betreiber nun schon zu solchen Übertreibungen greifen,
      um überhaupt noch jemand zu finden, der für die saftigen
      Preise das Ohr hinhält. Lächerlich u. Typisch auch das
      Verhalten von N-TV, indem sie das Treiben auf den ihnen
      vermieteten Seiten u. angebotenen Hotlines völlig ignorieren.
      Also: On y va qui mal y pense? Oder: Der Neue Markt ist
      tot! Es lebe der Nemax!?
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 02:07:26
      Beitrag Nr. 14 ()
      Übrigens auch Glückwunsch @Thelnsider!
      Man kann nur hoffen daß die in Deinem Threat begonnene
      Liste sich nicht noch erheblich verlängert. Sollte das
      der Fall sein, müsste man Angst bekommen, dass nur ganz
      wenige von den Flüchtlingen zurückkehren und die verbliebenen
      wirklichen Bluechips noch dadurch an Image verlieren.
      Es ist schon wirklich ein Trauerspiel wie schon genau
      beschrieben worden ist.
      Aber die, die es verursacht haben, werden leider diese
      Threads nicht lesen.
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 10:52:53
      Beitrag Nr. 15 ()
      Sehr schöner Thread, ich kann dir nur zustimmen Indexchaot.


      Gruß

      doji
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 11:21:47
      Beitrag Nr. 16 ()
      Noch viel problematischer finde ich das Szenario, dass im Thread www.wallstreet-online.de/community/board2/ws/thread/286552?u… angedeutet wird.
      Wenn nämlich insbesondere durch die halbkriminellen Machenschaften bestimmter Fonds-Betreuer die Vertrauenskrise in den Neuen Markt verstärkt Anleger dazu bewegt, ihre Fonds-Anteile zu verkaufen, wird es problematisch. Dann nämlich kommt die ganze Konstruktion ins Rutschen und könnte eine Lawine lostreten, bei der gerade die Anleger, die sich ihre Aktien aus dem meist relativ geringen freefloat ( bei `Fonds`-Werten unter 10% ) beschafft haben und stur durchhalten wollen, verlieren.
      Also, ich bin ziemlich skeptisch, was die tolle Aussicht auf eine `Jahresendrallye` angeht. Natürlich, die fonds müssen bis zum Jahresende Performance nachweisen - doch wenn ihnen vorher schon die Anleger davonlaufen??

      Gruß ubo
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 11:25:59
      Beitrag Nr. 17 ()
      Pardon, der Link funktioniert nicht. Ich meine den Gigaguru - Thread 286552 .

      ubo
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 13:14:29
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hi,
      ich will mich hier nicht als der Fachmann aufspielen deshalb sollten auch Leute die dafür
      bezahlt werden sich die Details überlegen und umsetzen.

      Bislang ist der NM in den Nemax 50 und den All-Share aufgegliedert. Diese Idee war und ist
      auch sehr vernünftig gewesen. Nur durch die jetzt aufkommenden Pleiten wäre es m.M. nach
      an der Zeit noch einen Schritt weiter zu gehen. Momentan sieht es die Mehrheit der Anleger
      so das es nur die Nemax 50 Werte gibt die halbwegs seriös sind und in die man investieren
      könnte(Ausnahme Infomatec). Der AllShare wird durchgewirbelt durch Gigabells, Teamworks,
      Fantastics.....

      Aber bei genauen Betrachten gibt es auch dort Firmen die durchaus seriös sind und über einen
      langen Zeitraum bewiesen haben das die Firma überlebens- und konkurenzfähig ist.
      (z.B. Parsytec, Comroad, IBS)

      Also wäre es für mich eine Möglichkeit hier noch ein Nemax-OTC-Markt (ähnlich wie in den USA)
      einzuführen. In diesen würden für mich gerade die jungen Firmen gehören die noch nicht in
      absehbarer Zeit schwarze Zahlen schreiben werden und auch noch keine nennenswerte Historie
      haben.

      So wäre es auch für den etwas unbedarften Anleger einfacher zu unterscheiden ob man in die
      Standards(Nem50), die aufstrebenden aber schon etablierteren(AllShare) oder die kleinen
      Start-Upsmit großem Risiko(OTC) investiert.

      Sicher wird es selbst im Nem50 Gewinnwarnungen geben, vielleicht auch Pleiten aber man könnte
      zumindest die ganze Sache etwas transparenter und vor allem etwas besser nach Risikogruppen
      aufteilen. (Auch an der Nasdaq gibt es Gwinnwarnungen, selbst im DAX oder DJ)

      Wie man dieses errechnet wer und in welches Segment müßte von Experten entschieden werden.


      Als zweites müßte in D ein wesentlich strengeres Regularium für Konsortialführer und deren begleitende
      Banken eingeführt werden. Es kann nicht angehen das die jeden Müll an den Markt bringen und Monate
      später lapidar sagen`huch haben wir uns getäuscht, wir legen sämtliche Zusammenarbeit nieder` und
      das mit prall gefüllten Geldbeutel.

      Nein, die müßten verpflichtet werden bis zur letzten Konsequenz.

      Die oben angesprochenen Gurus werden wir niemals ganz wegbekommen. Aber hin und wieder einen
      auf den Deckel geben das alle Investoren merken das man nicht blind hinterher laufen sollte ist ok.

      Gefährlicher halte ich persönlich die angeblich ja so `seriösen` Banken die wie die Wendehälse auf Grund
      ihrer Fonds, Bewertungen innerhalb von 1-2 Monaten derart krass umstellen(z.B. Singulus) und dadurch
      den Markt ins schlingern bringen.
      Denn das sind die Kollegen auf die das normale Volk bei den Investitionen hört! Und das `normale` Volk
      ist mengenmäßig in der Überzahl(nicht wir die im I-Net Infos sammeln). Jetzt momentan merkt man
      das alle total verunsichert sind und nicht investieren - Dank der Hiobsmeldungen - aber auch Dank der
      `seriösen` Analysten.


      by lister
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 13:50:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich hab gerade noch einen Text gefunden, der hier ganz gut reinpaßt. Der ist nicht von mir- die Quelle hab ich leider vergessen- kann sein, es war sogar W: O.

      Ad Hoc: Wenn das Management versagt ...

      Die Deutsche Börse täte gut daran, die Regeln für die Ad Hoc Mitteilungen sofort drastisch zu verschärfen. So sollten die Unternehmen verpflichtet werden, bei der Meldung der Geschäftszahlen immer anzugeben, womit sie damals die Anleger geködert haben: Umsatzsprung auf xx Mio. Euro hilft dem Anleger nicht, wenn die zusätzliche Information fehlt, womit das Unternehmen gerechnet hat.
      Auch bei der Angabe etwaiger Gewinne oder Verluste laufen manche IR-Abteilungen zu Höchstform auf - bei der Verschleierung. So schaffte es eine Online Bank, die weithin unbekannte Kennziffern EBIT vor Marketing-Aufwendungen zu kreieren. Wirklich witzig, denn gerade bei der Aufteilung des boomenden Marktes geht es nicht ohne hohe Aufwendungen für jeden einzelnen Kunden.
      Den Vogel schießen aber die Unternehmen ab, die gar keine Angabe machen. So schaffte es Letsbuyit.com tatsächlich bei den jüngst gemeldeten Zahlen, diese Ziffer einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Es wird besser so gewesen sein, doch die Antwort des hiesigen IR-Managers, die Zahlen noch nicht einmal vorliegen zu haben, treibt dem Anleger die Zornesröte ins Gesicht.
      Doch langfristig werden solche Unternehmen nach dem abzuwandelnden Motte „Wer drei Mal ...“ mit miesen Kursen abgestraft. Also ganz konsequent raus aus den Zockerwerten! Es wird nicht besser, wenn die Informationspolitik die Anleger in der Hoffnung lässt, es sei doch gar nicht so schlimm.
      Einfach Link: Infomatec tarnte seine strategische Bankrotterklärung mit der Titelzeile „Umsatzplus von 94,4 Prozent“ und auch die abgestürzte NSE Software fabulierte seine wiederholt katastrophale Umsatz- und Gewinnentwicklung so, als gebe es nur unbedeutende Korrekturen. Erst nach sehr sehr genauem Lesen erfährt der Anleger, dass sich die Umsatzzahlen halbieren und mit einem Gewinn auf lange Zeit nicht mehr zu rechnen sei. Um nicht auf die diversen Todeslisten zu kommen, wurde gleich der Bargeldbestand mitgeteilt: Man werde, wenn alles so weitergeht, noch 30 Mio. Euro vertrauensvoll überlassene Anlegergelder verbrennen können. Dazu bleiben auch in diesem Fall einige Fragen offen ... Legendär ist allerdings das Verhalten der Meerbuscher Abit AG: Nach dem kompletten Absturz der hochfliegenden Plänen war der - um den in aller Stille ausgeschiedenen Vorsitzenden dezimierte -Vorstand für Tage nicht zu sprechen. Die damalige Lüge, die der gesamten Financial Community aufgetischt wurde: Man hatte vergessen dem geneigten
      Anlegerpublikum mitzuteilen, dass die bereits gewonnenen Kunden für die Software diese bisher kostenlos bekommen haben – und auch leider in der Masse nicht bereit waren, in Zukunft dafür zu bezahlen.
      Schlimm ist dies nicht nur für den Anleger. Schlimm ist dieses Verhalten insbesondere für die Mitarbeiter des Unternehmens, die Tag für Tag bis zur Horrormeldung sehr engagiert ihren Job gemacht haben und an ihr Unternehmen geglaubt haben. Auch Analysten und Journalisten riskieren für die Schaumschläger ihren guten Namen.
      Derweil machen die Chefs Kasse: So verkauften Insider des Software-Unternehmens iXos noch schnell namhafte Anteile ihrer Aktien, bevor sie zur Gewinnwarnung schritten. Die Begründung, man habe die Umsatzeinbrüche nicht vorhersehen können bleibt dünn, wenn auch unwiderlegbar.
      Schlimm nur, dass diese Unternehmen in der Folge noch Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Durch „Penny Stocking“, das heißt mit kleinsten Kursbewegungen von wenigen Euro, beherrschen diese Aktien manchmal noch das rauf und runter in den Top und Flop Listen.
      Mit den, als „Alt-Visionäre“ sehr beschönigt beschriebenen Unternehmern, will in Zukunft kaum noch jemand etwas zu tun haben, geschweige denn neue Geschichten hören. Sie sind für lange Zeit verbrannt.
      Was aus solchen Schaumschlägern wird, zeigen die Storys der bisher abgestürzten Unternehmen. Lobster kämpft nach harten Schnitten mit Elan um das Überleben. Der Vorstand ging, mit Thomas Strobl kam ein energischer Sanierer. Doch Wunder kann man nicht erwarten. Allerdings kam mit dem neuen Vorstand auch wieder Glaubwürdigkeit in das Unternehmen. Es ist Geduld gefragt.
      Wie eine Wende zu schaffen sein könnte, zeigt der neue Refugium Vorstand Klaus Küthe. Manipulation der Bilanzen und eine vermeintliche Bereicherung des „demissionierten“ Alt-Vorstandes sorgten für Trubel bei dem Betreiber von Altenheimen; demoskopisch allerdings ein absoluter Zukunftsmarkt. Nach harter Arbeit ist der Weg in die Zukunft frei, wenn auch nicht sorgenfrei.
      Küthe hat die Bilanzen bereinigt, den Ex-Vorstand verklagt, im zersplitterten Markt Allianzen geschmiedet und jetzt steht dem Sanierer der Weg zu neuem Kapital und zu einer gesicherten Zukunft des Unternehmens offen.
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 16:43:15
      Beitrag Nr. 20 ()
      Sehr interessante postings.

      Aber das, was in letzter Zeit passiert, ist so neu gar nicht. Ich erinnere nur an Lösch und Sero, die wegen ihrer Machenschaften den NM schon vor 2 Jahren verlassen mussten.

      Oder das, was der Kostrewa bei Refugium gemacht hat. Auch dieser Wert hätte den NM m. E. verlassen müssen.

      Ich denke, die größte Strafe für diese Unternehmen wäre, sie beim geringsten Verstoß gegen die Regularien in den Geregelten Markt abzuschieben, wobei die Regularien klarer und strenger gefasst werden müssten, wobei Umsatz- und Gewinnwarnungen sicherlich nicht ohne weiteres als Verstoß geahndet werden können. Denn solche Meldungen kommen schließlich auch schon mal von Weltunternehmen.

      Das beste wäre aus meiner Sicht, erst eine Vorstufe zum NM zu bilden, in die die AGs aufgenommen werden, um dann erst nach einer bestimmten "Bewährungszeit" die endgültige Aufnahme in den NM zu vollziehen, also so eine Art zweite Liga, aus der die Unternehmen sich für den Sprung ins Oberhaus qualifizieren müssten.

      Mc
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 16:50:53
      Beitrag Nr. 21 ()
      Noch ein Nachtrag:

      Die momentane Aufgliederung in Nemax All und Nemax50 ist m. E. nicht so optimal, weil die Kriterien, die die Unternehmen für die Aufnahme in den Nemax50 erfüllen müssen, rein wirtschaftlicher Natur sind. Da zählen mehr oder weniger nur die MK und das Handelsvolumen. Aber eine Prüfung der Unternehmen findet nicht statt. Wäre das der Fall gewesen, so wäre beispielsweise Infomatec der Sprung ins Oberhaus verwehrt geblieben, weil die frisierten adhocs aufgefallen wären.

      Mc
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 17:53:49
      Beitrag Nr. 22 ()
      Stimme tendenziell zu, möchte aber trotzdem in einigen Punkten eine Gegenposition einnehemem, um an die Eigenverantwortlichkeit zu appellieren.

      Die Spielchen der Fonds, Banken, Analysten funktionieren nur dann, wenn es genug Käufer gibt, die in hochgezockte Werte noch einsteigen und dann ihre Verluste nicht begrenzen. Hiermit meine ich nicht kriminelle Machenschaften wie z.B. gezielte Desinformation, Insidergeschäfte gegen die man sich nicht schützen kann, sondern das übliche Hochpuschen und Rausverkaufen.

      So lange alles wahllos gezeichnet wurde war das doch geradezu eine Aufforderung zum reich werden durch Börsengang. Wenn es um die Qualität von Neuemissionen geht, ist auch der Anleger gefragt, denn er entscheidet mit seiner Zeichnung letztendlich, ob ein Unternehemen an den NM gehört.

      Drei Pleiten sind in Relation zu den über 300 Unternehemen am NM eine harmlose Quote, wenn es auch zugegebenermassen äußerst schwer ist, die Riesensummen zu verbraten, mit denen die meisten Unternehmen beim Börsengang bedacht wurden. Es wird auch zukünftig Pleiten geben, das ist gerade in Wachstumsbranchen unvermeidlich. Hier ist wiederum der Anleger gefragt, möglichst kritisch zu sein und z.B. nach schlechten Quartalsergebnissen, bei geringer Kapitalquote, unklarer Informationslage sofort auszusteigen.

      Verbesserte Regularien sind notwendig, aber letztendlich entscheidet ganz wesentlich auch die Qualität der Anleger über die Qualität eines Marktes.
      Avatar
      schrieb am 04.11.00 21:23:17
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo zusammen !
      Tja, die Zusammensetzung des Nemax 50 ist wirklich auch so eine Sache. Ich glaube, es gibt bestimmt viele Investoren, die den Index als Pendant zum Dax sehen und sicher sind, dass hier die Besten der Besten vom NM enthalten sind. Ist ja auch kein Wunder – diese Sichtweise wird ja auch gebetsmühlenartig in den Medien proklamiert. Tatsächlich ist der Anteil der Unternehmen die seit Jahresanfang schlechte Nachrichten gebracht haben im Nemax 50 und im all-Share identisch – er liegt jeweils bei ca. 30 %. Also schneidet hier der Nemax 50 zumindest nicht schlechter ab als der Gesamtmarkt (auch wenn ich manchmal subjektiv den Eindruck hatte- ich sag nur Infomatec). 30 % sieht ja auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht aus aber das sind nur die Unternehmen, bei denen schlechte Nachrichten schon veröffentlicht wurden und hier haben wir mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges gesehen. Den richtigen Neuemissionsboom hatten wir ja eigentlich auch erst seit Mitte 99 und es ist wahrscheinlich, dass sich viele Newcomer derzeit noch mit den Erlösen aus dem Börsengang von Monat zu Monat retten. Einziges Kriterium für die Aufnahme eines Unternehmens in den Index ist bis jetzt noch die Höhe der Martkapitalisierung. Der Ursprungsgedanke dahinter ist wohl, dass Unternehmen hohe Marktkapitalisierungen erreichen, wenn sie den Markt outperformed haben. Der wird aber in dem Moment ausgehebelt, wo Banken und Emissionshäuser immer mehr Riesen- IPO´s zur ausgereizten Emi-Preisen an den Markt bringen und das schließt der Kreis sich wieder.
      Einige Newbees schafften , den Sprung in den Index sogar schon per Erstnotiz. Paradebeispiel dafür ist T-Online. Die würden selbst dann nicht aus dem Nemax50 fallen wenn der Kurs (ist jetzt pure Theorie) auf 1 € absacken würde.
      Um den Markt trotzdem transparenter zu gestalten, könnte es z.B. eine Möglichkeit sein, Ratings unabhängiger Agenturen an Unternehmen zu vergeben bzw. stärker zu publizieren, wenn Unternehmen schon geratet wurden. Für die Firmen selbst hätte das auch Vorteile, die Möglichkeit der Liquiditätsbeschaffung am Kapitalmarkt verbessert sich durch ein gutes Rating erheblich. Weist eine Firma dann kein Rating aus, wüsste man als Anleger auch, woran man ist. Aber das ist nur ein Vorschlag von vielen Lösungsmöglichkeiten, die den
      Fachleuten auch bekannt sind, wie lister ja auch schon schon geschrieben hat. Ich frag mich nur, wann wird das umgesetzt ?

      Easyway ich stimme Dir zu – auch die Qualität der Anleger bestimmt die Qualität des Marktes. Nur müssen Anlegern die autonom entscheiden wollen auch objektive Entscheidungsgrundlagen einfach zugänglich sein – deshalb ist mir z.B. die Verschärfung der Ad-Hoc Bestimmungen so wichtig. Solange Unternehmen aus einer Cash-Flow Kennzahl problemlos und ungestraft ein Staatsgeheimnis machen können, sehe ich da noch keine Sonne.

      Zu den Gurus:
      Die haben schon immer zur Börse gehört und die würde ich auch gar nicht abschaffen wollen. Solange Bedarf besteht und sich ihr Ruhm darauf begründet, dass sie mit ihren Analysen richtig lagen – warum nicht. Was wir bei Förtsch und Opel gesehen haben waren aber gezielte Insidergeschäfte mit marktengen Titeln und da hört bei mir der Spaß auf.
      Wenn ich den Eindruck haben muß, dass die Geschicke des Marktes von Ganoven ungestraft gesteuert werden, stelle ich meine Investments doch lieber zurück.
      Ich denke nicht, dass der NM tot ist- er (und seine Investoren :) ) müssen aber erwachsen werden, um interessant zu bleiben.
      Avatar
      schrieb am 06.11.00 14:05:22
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ratings für die Unternehmen fänd ich auch nicht schlecht. In meinen Unterlagen hab ich dazu noch folgenden Beitrag aus der Financial Times vom 22.09.00 gefunden. Ist vielleicht auch ganz interressant zu lesen ?

      Portfolio: Buchstaben-Code stärkt das Vertrauen
      Von Oliver Everling

      Ein Insolvenzantrag kann innerhalb von Stunden Aktionärsvermögen vernichten. Rund zwei Drittel büßte der Kurs von Gigabell am vergangenen Montag ein, nachdem am Freitag zuvor der Insolvenzantrag publik geworden war.
      Wer die Aktie im März für mehr als 130 Euro gekauft hatte, musste mit dem Kurssturz auf weniger als 4 Euro innerhalb von sechs Monaten rund 97 Prozent des eingesetzten Kapitals abschreiben. Anleger am Neuen Markt haben offenbar immer noch nicht gelernt, die richtigen Fragen zu stellen.
      Das analytische Instrumentarium, um selbst breite Anlegerkreise zumindest vor dem Schlimmsten zu bewahren, liegt bereit. Allein das Bestreben von Investmentbankern, riskante Titel möglichst reibungslos und ohne kritische Zwischentöne an die Börse zu bringen, sowie die nicht selten verhängnisvolle Fehlkalkulation von Unternehmen,
      zusätzlichen Aufwand für ein Rating besser einzusparen, bremst die Entwicklung einer stabileren Aktienkultur.

      Insolvenz zeigt Risiko einer Firma
      Eine Insolvenz führt das existenzielle Risiko einer Firma drastisch vor Augen: Die Liquidität ist aufgezehrt, die Handlungsspielräume des Vorstands auf ein Minimum beschränkt. Rating-Agenturen erteilen in diesem Fall das Rating D für "Default". Am anderen Ende der Skala steht ein AAA für eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass die beurteilte Adresse seinen zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen stets vollständig und rechtzeitig nachkommen
      wird. Alle anderen Rating-Kategorien wie AA, A, BBB bis CC und C benennen die Risikoklassen zwischen den beiden Extremen.
      Bei den genannten Symbolen handelt es sich um langfristige Ratings: Rating-Agenturen wie Fitch Ratings, EuroRatings oder die URA sind in der Lage, vier bis fünf Jahre im Voraus eine Klassifizierung vorzunehmen, die - wie Statistiken zeigen - mit erstaunlicher Präzision eine quantitative Ermittlung der Risiken ermöglicht. Für Zeiträume bis zu einem Jahr stehen darüber hinaus kurzfristige Ratings zur Verfügung, die dem Investor eine drohende Insolvenz und damit den Totalverlust seines Investments signalisieren.

      Das Prinzip des Ratings ist simpel. Ähnlich einer Zensur wird die genaue Höhe der Insolvenzgefährdung zum Ausdruck gebracht. Wer die Aktie eines Unternehmens mit niedrigem Rating kauft und sein ganzes Kapital auf eine Karte setzt, muss mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 20 Prozent damit rechnen, dass sein Vermögen vollständig vernichtet wird. Anleger, die ihr Portefeuille auf hoch spekulative Aktien ausrichten, müssen daher auf Titel setzen, deren erwartete Renditen ausreichen, mehr als nur die Vermögensverluste auszugleichen, falls rund 20 Prozent der Unternehmen zahlungsunfähig werden sollten. Überdurchschnittliche Renditen werden um den Preis überdurchschnittlicher Risiken erkauft. Für Firmen mit Ratings von CCC oder niedriger sind hohe Ausfallwahrscheinlichkeiten normal.

      Veraltetes Research der Investmentbanken
      Derartige Bewertungen haben nichts mit Kurszielen oder den "Aktienratings" zu tun, die von "Kaufen" auf "Verkaufen"
      oder von "Übergewichten" auf "Untergewichten" schalten. Das Research der Investmentbanken, die damit ihre Verkäufergruppen unterstützen, ist oft bereits veraltet, wenn es den Privatinvestor erreicht. Das Rating einer anerkannten Agentur dagegen ist von aktuellen Kursentwicklungen weitgehend unabhängig, da es auf die finanz- und
      leistungswirtschaftliche Fähigkeit, die rechtliche Bindung und den Willen eines Unternehmens abstellt, seine zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen vollständig und rechtzeitig zu erfüllen. Dafür ist nicht in erster Linie die Entwicklung an der Börse entscheidend, sondern die Verfügbarkeit liquider Mittel.

      So wird etwa am Neuen Markt Brokat von Fitch mit B beurteilt; genauso urteilt Moody’s mit dem Rating B2. Die Häufigkeit von Zahlungsschwierigkeiten bei Unternehmen dieser Kategorie liegt bei weniger als sieben Prozent auf Jahressicht. Deutlich höher ist das Risiko dagegen bei Cybernet, ebenfalls am Neuen Markt notiert, dessen Rating kürzlich von Moody’s auf Caa3 heruntergestuft wurde. Während aber durch die Insolvenz von Gigabell die Kurse zahlreicher anderer, nicht "gerateter" Unternehmen mit in den Keller gezogen wurden, blieb Cybernet mit einem Plus von mehr als fünf Prozent vom allgemeinen Markttrend verschont. Das existenzielle Risiko ist in den Kursen von
      Cybernet offenbar voll reflektiert.

      Risiken mit Rating objektiver bewerten
      Zwar bietet ein Rating keinen perfekten Schutz, dennoch eröffnet es dem Anleger die Chance, eingegangene Risiken objektiver zu bewerten. Erhöht eine finanz- oder leistungswirtschaftliche Verschlechterung das Bestandsrisiko einer Firma, würde die Rating-Agentur mit einem Eintrag in der "Watchlist" oder gleich mit einem Downgrading, einer
      Herabstufung des Ratings, reagieren und damit die Bonitätsverschlechterung für jedermann verständlich signalisieren. Der Aktienkurs bleibt dabei unkommentiert, was gerade bei sehr volatilen Werten eine seriöse Information garantiert. Ein Rating stärkt somit das Vertrauen in die Solvenz eines Unternehmens.

      Weil Gigabell es versäumte, sich rechtzeitig ein Rating zu verschaffen, um damit eine - wenn auch teure - alternative Kapitalquelle an den internationalen Bond-Märkten anzuzapfen, geriet die Firma trotz einer vielversprechenden Strategie rasch in einen Teufelskreis mangelnder Liquidität: Die bloße Kapitalerhöhung am
      Aktienmarkt war wegen sinkender Kurse aussichtslos, von traditionellen Bankkrediten angesichts der Unsicherheiten
      des Geschäftszweigs gar nicht erst die Rede. Ein intelligenter Auswege wäre nur mit Finanzierungsformen erschließbar gewesen, die durch ein - wenn auch schlechtes - Rating zusätzliches Kapital mobilisiert hätten.
      Avatar
      schrieb am 06.11.00 14:33:21
      Beitrag Nr. 25 ()
      @indexchaot
      Ich kann Dir zu Deinem Posting und zur (nachhaltigen) Vertrauenskrise in den NM nur zustimmen.
      Änderungen bezüglich der Struktur des NM klingen zwar interessant, werden aber wohl kaum durchgeführt werden,
      nur weil wir sie vorschlagen.
      Ich kenne einige Leute in meinem Umfeld, die in den NM investiert haben; manche sind zu einem sehr
      ungünstigen Zeitpunkt eingestiegen und haben Verluste zu beklagen, die auch mich - obwohl
      inzwischen schon hartgesotten - blaß werden lassen. Auf alle Fälle, der einheitliche Tenor ist:
      Finger weg vom NM, eine nachhaltige Erholung ist kaum in Sicht.
      Ob das stimmt, bleibt wie immer der Börse selbst überlassen.
      Ich für meinen Teil fürchte allerdings, daß - obwohl die Börse schnell vergißt - der NM-Anleger in den
      nächsten Monaten keinen Grund zur Freude haben wird.
      Avatar
      schrieb am 06.11.00 16:16:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      Du hast recht minthy, dieser Thread allein wird nichts bewirken.
      Nach allem was ich in der letzten Zeit so gehört habe, liegt der Deutschen Börse AG aber wohl doch daran, die Erfolgsstory des Segmentes "Neuer Markt" fortzuschreiben. So richtig, wie es in der Anfangsphase des NM war, wenig zu regulieren so wichtig ist es jetzt die Entwicklung nicht aus dem Ruder laufen zu lassen und auf die veränderte Situation zu reagieren. Ich bin auch zuversichtlich, dass dies auf die eine oder andere Art in absehbarer Zeit passieren wird.
      Ich glaube aber auch, als Investor wirlich die Finger vom Neuen Markt lassen sollte, bis zumindest ein Lichtstreif am Horizont zu erkennen ist. Solange bis nicht halbwegs annehmbare Rahmenbedingungen geschaffen sind, werden wir wohl keine neue größere Hausse am NM sehen.Die Kapitaldecke der derzeit aktiven Zocker scheint mir zu gering um eine Rallye auszulösen (die Umsätze seit Monaten wohl niemanden wirklich vom Hocker)und die Mittelzuflüsse bei den Fonds haben auch nachgelassen. Zur Fondsproblematik stelle ich (ubo´s Einverständnis voraussetzend ) noch mal kurz den Link zu Thread: Ist der Neue Markt am Ende? rein, ist wirklich ganz interessant und bei mir klappte es mit den Links oben nicht so richtig)
      Besonders schade ist die Situation für die guten Unternehmen, die ja auch am Markt notiert sind und deren Kurse durch das gesamte Tohuwabohu nun ebenfalls nicht richtig ins Laufen kommen. Dabei sieht es konjunkturell in Euroland eigentlich gar nicht mal schlecht aus..... Ich hoffe deshalb, dass sich aus der Gesamtkonstellation heraus Druck von verschiedenen Seiten her aufbaut, der letztendlich doch zur einen oder anderen Neuerung führt und wirkliche Investoren wieder für den NM begeistern können.
      Grüße vom Chaoten

      PS: Folgende Meldung hab ich eben per E-Mail bekommen - es ist zwar kein Durchbruch, aber ein Schritt in die richtige Richtung:

      DG Bank übt Selbstkritik:
      "Fehleinschätzungen" am Neuen Markt

      Frankfurt/Main (dpa)

      Die DG Bank will potenzielle Börsenneulinge für den Neuen Markt noch kritischer unter die Lupe nehmen. Damit reagiert das Spitzeninstitut auch auf eigene "Fehleinschätzungen" bei der Auswahl von Kandidaten. Zwar seien alle 50 Unternehmen, die das Institut federführend betreut habe, "aus unserer Sicht börsenfähig und börsenreif" gewesen, sagte Vorstandsmitglied Uwe Flach am Montag in Frankfurt. Trotz einer strengen Auswahl hätten sich einige Firmen später aber als "problematische Fälle" erwiesen. "Hier haben wir Ursachen analysiert und Konsequenzen gezogen", versicherte Flach bei der Präsentation der jüngsten Studie über den Neuen Markt.

      Die DG Bank will nach Flachs Worten künftig nur noch Unternehmen an die Börse bringen, die innerhalb von zwei bis drei Jahren in die Gewinnzone vorstoßen können. Früher seien auch Firmen auf das Börsenparkett begleitet worden, die sich dafür "drei, vier, fünf Jahre" Zeit lassen wollten. "Da lassen wir die Finger von, das ist eine Erfahrung aus dem Internetzeitalter" Außerdem sollen die Managementqualitäten der Unternehmensführung genauer auf den Prüfstand. Zudem sollen sich die Altaktionäre möglichst verpflichten, ihre Aktien 18 - statt bisher zwölf - Monate zu halten. "Die Frage, ob die Manager selbst überzeugt sind" sei ein wichtiges Kriterium.

      "Todeslisten" über "Wackelkandidaten" am Neuen Markt sowie die beiden ersten Insolvenzen am Neuen Markt hatten in den vergangenen Monaten zur Verunsicherung der Anleger beigetragen. Auch Flach ist sich sicher, dass nach Gigabell und Teamwork mit Sicherheit weitere Firmen in dem hochspekulativen Börsensegment in die Pleite steuern dürften. "Es werden auch noch einige Unternehmen in schwieriges Fahrwasser geraten", sagte er. "Wo das Geschäftsmodell nicht aufgeht, werden die Lichter ausgehen." Mit mittlerweile 50 der mehr als 300 Börsengänge sieht sich die DG Bank selbst als "Aushängeschild und Symbol" des Neuen Marktes, fühlt sich in jüngster Zeit aber eher als "Adressat von Kritik und Prügelknabe". Mittlerweile werde der DG Bank die Verantwortung für alle Emissionen angelastet, "egal ob wir sie geführt haben oder nicht", beklagte Flach. Dabei habe nur der Konsortialführer genauen Einblick in die Zahlen eines Börsenneulings. "Deshalb ist eine tiefgreifende Prüfung beim Unternehmen nicht möglich." Allerdings räumte Flach ein, dass die DG Bank auch als Konsortialführerin "nicht alle Steine umdrehen" konnte. Als Beispiele nannte Flach die Softwarefirmen Abit, Brain International und CPU.


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