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    Neuer Skandal um die Machenschaften von EM.TV! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.12.00 13:43:56 von
    neuester Beitrag 25.12.00 17:42:33 von
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      schrieb am 03.12.00 13:43:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Spiegel hat wieder einen netten Artikel geschrieben. Das dürfte alles erwartete übertreffen:


      04. Dezember 2000 W I R T S C H A F T

      S P I E G E L

      "Vom Himmel hoch ..."

      Absturz eines Superstars: Kein Unternehmer ist in Deutschland jemals so
      schnell so steil aufgestiegen wie Thomas Haffa, der Gründer von EM.TV. Doch
      seine Karriere basierte auf Phantasie und trickreichen Geschäften. Haffa hat
      sich übernommen, seine Firma wird geschluckt.

      Der Mann war gewohnt, sich alle seine Träume erfüllen zu können - auch bei
      der Arbeit. Im Keller seines neuen Firmengebäudes im Münchner Vorort
      Unterföhring brutzelt ein Drei-Sterne-Koch persönlich für ihn, Essensdüfte
      künden den Mitarbeitern von den Lieblingsmenüs ihres Dienstherrn.
      Selbstverständlich kann der EM.TV-Chef Thomas Haffa, 48, von der Tiefgarage
      direkt mit dem Aufzug zur Vorstandsetage fahren, wo ein Sekretärinnenpool
      über den Zugang zu den großzügig dimensionierten Büros wacht.

      Dort sieht es aus wie in den "Trading Rooms" eines Investmenthauses:
      Computerterminals zeigen die aktuellen Börsenkurse an. Manche Besucher
      fühlen sich an den US-Film "Wall Street" erinnert, in dem ein Finanzhai
      namens Gordon Gekko in einem ähnlichen Ambiente über Firmen und Aktien
      gebietet.

      Der Blick des Firmenchefs aus dem Fenster fällt auf eine große Südterrasse,
      die mit Holzbohlen versehen ist - alles soll einem Schiffsdeck ähneln, dem
      liebsten Aufenthaltsort des passionierten Yacht-Fans Haffa. Und wenn er
      reden will, trifft der Vorstandschef einfach seinen Bruder und
      Stellvertreter Florian, 35, vom Büro nebenan.

      Dieses Idyll im Unterföhringer Gewerbegebiet werden die Haffa-Brüder
      freilich nicht mehr lange wie bisher genießen können: Ihre Zeit als
      selbständige Unternehmer läuft ab.

      Eiszeit bei EM.TV

      Der Neue Markt, der Haffas einzigartige Karriere in ungeahnte Höhen
      getrieben hatte, sorgte auch für den jähen Absturz des Shooting-Stars. Die
      Börse hatte die kleine Firma EM.TV (Umsatz 1999: 315 Millionen Mark) mit
      aberwitzigen Milliardenbeträgen bewertet, weil sie den Fähigkeiten Haffas
      vertraute, aus einer Klitsche ein Weltunternehmen im Disney-Format zu
      machen. Stattdessen steht EM.TV jetzt vor einer Übernahme - und die Haffas
      vor der Entmachtung.

      Vor neun Monaten schien der frühere BMW-Lehrling und
      Schreibmaschinen-verkäufer Thomas Haffa auf dem Gipfel seiner Karriere
      angekommen. Damals, im Februar, kostete eine EM.TV-Aktie knapp 116 Euro, und
      die ganze Firma mit ihren Film- und Sportrechten war mehr wert als die
      Lufthansa mit ihren vielen Jets - sagenhafte 27 Milliarden Mark.

      Vergangene Woche aber war der Aktienkurs bis auf 16 Euro gesackt, ein
      dramatischer Verfall von 85 Prozent gegenüber dem Höchststand. Statt 27
      Milliarden war EM.TV auf einmal nur noch 5 Milliarden Mark wert. Das laufe
      ganz nach dem Motto "Vom Himmel hoch, da komm ich her", spottet Ex-RTL-Chef
      Helmut Thoma, lange Zeit einer der wenigen Haffa-Kritiker.

      Ganz plötzlich hat sich auch die wundersame Umsatz- und Gewinnvermehrung,
      die den Börsenkurs lange Zeit beflügelte, ins Gegenteil verkehrt. Der Gewinn
      vor Steuern und Zinsen, einst bei 600 Millionen Mark veranschlagt, rutscht
      auf unter 50 Millionen. Auch der für das Jahr 2000 prognostizierte
      Überschuss von rund 350 Millionen Mark muss deutlich reduziert werden - nun
      wird daraus ein Verlust. Und statt der munter verkündeten 1,6 Milliarden
      Mark Umsatz kommen 14 Prozent weniger zusammen: 1,38 Milliarden.

      Noch im Oktober hatte Florian Haffa allen Investoren treuherzig versichert,
      es bleibe bei den ursprünglichen Planungen.

      Umverteilt: Der geplante EM.TV-Deal

      Binnen weniger Wochen hat sich so eine vielfach beschriebene
      Erfolgsgeschichte über die nahezu unendlichen Möglichkeiten der neuen
      Wirtschaftswelt in eine ganz andere Geschichte verwandelt: Die handelt von
      Größenwahn und Selbstüberschätzung. Und davon, dass auch in der New Economy
      am Ende die alten Werte zählen: Die Zahlen müssen stimmen.

      Die Geschichte des Thomas Haffa ist symptomatisch für den Aufstieg und den
      Absturz des Neuen Marktes. Der stets gut gebräunte und lachfrohe
      Selfmade-Mann Haffa war der Popstar dieser Risikobörse für Wachstumswerte,
      eine Art Galionsfigur der deutschen New Economy. Was immer der
      Jung-Milliardär auch anpackte, es schien ein rauschender Erfolg zu werden.

      Und er wusste den neuen Reichtum zu genießen: Eine Hochseeyacht, eine
      Riesenfinca auf Mallorca, ein Lear-Jet, ein Challenger-Flugzeug, eine neue
      Prachtvilla im Münchner Nobelviertel Bogenhausen gehören zu seinen
      Besitztümern.

      "Wo er geht und steht, umweht den Macher von EM.TV das Parfum `Eau de
      Erfolg`", dichtete die Illustrierte "Bunte". Auch die seriöse "Business
      Week" brachte ihn auf den Titel: "The Cartoon King". Wie im Rausch kaufte
      seine Medienfirma EM.TV eine Firma nach der anderen auf, zum Schluss etwa
      das Hollywood-Studio The Jim Henson Company ("The Muppets Show") sowie eine
      Beteiligung an der Formel 1. Doch die Shopping-Exzesse haben die
      Management-Künste der Gebrüder Haffa offenbar arg überfordert, wie sich
      jetzt herausstellt: Geschäftszahlen wurden falsch gemeldet, die Gewinne sind
      zweifelhaft, eine hohe Verschuldung lastet auf der Bilanz - und die Zinsen
      für Kredite drohen die Überschüsse aufzufressen.

      Ändert sich nichts, wäre EM.TV möglicherweise schon bald am Ende. "Bisher
      gab es keine Leistungsstörung", sagt ein Banker über die Finanzen der
      Haffas.

      Vom Abteilungsleiter zum Märchenprinzen und wieder zurück - die
      unternehmerische Kontrolle bei EM.TV ergreift nun ein Mann, der schon seit
      langem im Verborgenen hinter dem Erfolg der Bayern-Yuppies stand: der
      Münchner Film- und Medienkaufmann Leo Kirch, 74. Dessen Firmengruppe will -
      vermutlich bis auf einen kleinen Anteil - die EM.TV-Aktien der Haffa-Familie
      übernehmen. Damit ist Kirch künftig wahrscheinlich Herr im Haus; eine
      geplante Übernahme avisierte er bereits dem Bundeskartellamt. Als Ausgleich
      soll Thomas Haffa rund drei Prozent an der Holding KirchMedia erhalten, in
      der Fernsehsender (Sat.1, ProSieben), TV-Produktionen und Rechtehandel
      vereint sind. Diese Gesellschaft ist nach einer letzten Firmenbewertung
      offenbar rund 30 Milliarden Mark wert.

      Vom Übernahmekandidaten Haffa verlangt Kirch hingegen einen deutlichen
      Abschlag für dessen EM.TV-Paket, das an der Börse noch immer rund 2,5
      Milliarden Mark wert ist. Kirch und seine Banken halten 1,2 Milliarden für
      einen fairen Wert, wie sie den deprimierten Haffa-Brüdern bei den
      Verhandlungen mitteilten. Die EM.TV-Strategen hatten fast acht Prozent an
      KirchMedia gefordert.

      Im Zuge der Neuordnung, die von Münchner Anwälten und den Investmenthäusern
      Lehman Brothers und Merrill Lynch organisiert wird, wird das Geschäft mit
      der Formel 1 aus EM.TV herausgelöst und als separate Einheit im
      Kirch-Konzern fortgeführt werden. Ziel sei es, "eine neue EM.TV ohne
      Schulden aufzubauen", sagt ein Kirch-Vertrauter. Kirchs Leute übernehmen die
      Kontrolle, ob Haffa dem Management angehören wird, ist ungewiss. Die
      jüngsten Rochaden scheinen all jene zu bestätigen, die EM.TV schon immer als
      Satelliten des Münchner Medienhändlers gesehen haben. Tatsache ist: Beide
      Firmen sind durch eine Reihe von Geschäften eng miteinander verbandelt. Das
      trug dazu bei, dass der Börsenkurs von EM.TV überhaupt erst jene Schwindel
      erregenden Höhen erreichen konnte, von denen er jetzt so jäh abstürzte.
      Abgekartetes Spiel?

      Der Verdacht, dass EM.TV eine "Ausgründung des Kirch-Konzerns zur
      Geldbeschaffung" sei, liege sehr nahe, sagt der Unternehmensberater und
      frühere Grimme-Instituts-Chef Lutz Hachmeister. Immerhin hat Kirch auch in
      der Vergangenheit Geschäfte über Dritte betrieben. Doch Beweise für diese
      These gibt es nicht, die Beteiligten dementieren.

      Schon in den Achtzigern hatte der ehrgeizige Haffa, als Geschäftsführer bei
      Kirch für die Vermarktung populärer TV-Figuren wie Biene Maja zuständig, von
      einer Partnerschaft mit dem Chef geträumt. "Leo, ich brauch Equity", sagte
      er damals, Leo, ich brauch Kapital.

      Doch 1989 machte sich der Manager zunächst allein selbständig, mit eher
      mäßigem Erfolg. Größter Hit war noch die Vermarktung des singenden Drachen
      "Tabaluga" von Peter Maffay. Allmählich geriet die Firma in Schieflage. 1996
      machte EM.TV bei einem Umsatz von 16,7 Millionen Mark immerhin 1,4 Millionen
      Verlust. Interessenten wie Bertelsmann bot Haffa 50 Prozent der Anteile für
      rund 20 Millionen Mark an - vergeblich.

      Doch dann startete im März 1997 der Neue Markt, der bedrängte Firmenchef
      durfte Mut schöpfen. Ausgestattet mit einem Kredit der Sparkasse in
      Pfaffenhofen, dem langjährigen Wohnort der Familie Haffa, ging EM.TV im
      Oktober 1997 unter Führung der WestLB an die Börse. Das brachte rund 20
      Millionen Mark.

      Der Anfang war gemacht. Doch der eigentliche Aufstieg begann erst, als Haffa
      und Kirch zum beiderseitigen Wohle zusammenarbeiteten. Es begann die Zeit
      der wundersamen Geldvermehrung.

      Auf einmal half Kirch seinem Ziehsohn im Kampf um attraktive Senderechte. So
      bekam EM.TV im Oktober 1998 die TV-Rechte für Faustkämpfe des Boxers Mike
      Tyson - anschließend durfte Haffa sie mit Gewinn an Kirchs Pay-TV verkaufen.

      Wenige Wochen später der nächste Coup: EM.TV kaufte der chronisch
      finanzschwachen Kirch-Gruppe, die zu diesem Zeitpunkt Geld brauchte, für 500
      Millionen Mark die Hälfte von deren üppigen Bestand an Kinder- und
      Jugendfilmen ab. Dieses Archiv, von "Heidi" bis "Familie Feuerstein", ist in
      den Büchern von Kirch großteils seit langem auf null abgeschrieben.

      Gemeinsam starteten die Partner nun unter dem Namen "Junior.TV" eine Art
      Vertriebsgemeinschaft mit inzwischen rund 31 000 Halbstunden-Episoden,
      darunter etwa die Kultserie "Die Simpsons". Kirch räumte seinem Kompagnon
      dabei alle Gewinne aus dem Joint Venture ein, "bis EM.TV 500 Millionen Mark
      zuzüglich der aufgewendeten Fremdkapitalzinsen" erlöst hat, heißt es in
      einem Börsenzulassungsprospekt.

      Haffa ergriff die Chance. "Zeichentrick altert nie", redete er die Ware
      schön. Schon sah er in "Junior" eine Weltmarke und sich selbst als
      Herausforderer des Disney-Konzerns. Die EM.TV-Story war geboren, eine
      Geschichte wie im Märchen - Anleger und Analysten hielten sie für Realität.

      Merkwürdig nur: Der beste Kunde des neuen Medienkonzerns war auch
      gleichzeitig der beste Lieferant. Schon sechs Monate nach dem Ankauf von
      "Junior" verkaufte EM.TV viele attraktive Rechte aus dem Kinderpaket an
      Kirchs Sender Sat.1.

      Die Berliner zahlen den stolzen Kaufpreis von rund 200 Millionen Mark über
      die Laufzeit von fünf Jahren. Haffa jedoch verrechnete sofort den Großteil
      des Umsatzes in seiner Bilanz. Damit konnte er eindrucksvolle Wachstumsraten
      ausweisen. Schon damals keimte bei Kritikern der Verdacht, die EM.TV-Manager
      pflegten einen besonders kreativen Umgang mit Zahlen.

      Für Sat.1 war der Deal weniger erfolgreich: Der Marktanteil der
      "Junior"-Filme bei den 3- bis 13-Jährigen ist seit dem Sendestart im Januar
      von 18 Prozent auf 14,7 Prozent im Oktober geschmolzen. "Mir hat niemand
      erklärt, warum Sat.1 die Kinderfilme nicht direkt bei Kirch einkaufen
      konnte", wundert sich TV-Kenner Thoma.

      Auch bei der Filmfirma Constantin, die ursprünglich Kirch und seinem
      Getreuen Bernd Eichinger gehörte, funktionierte das Zusammenspiel. Wenige
      Wochen vor dem Börsenstart von Constantin im September 1999 durfte sich
      EM.TV mit über 25 Prozent beteiligen. Kaufpreis: 125 Millionen Mark.

      Haffas damaliges Siegerimage war beim Gang des defizitären Kirch-Ablegers
      aufs Börsenparkett gefragt. Und auch dem EM.TV-Kurs kam diese neuerliche
      Allianz, nach dem alten Schema, zugute.

      Viele Medienprofis erinnert das Kirchsche Kreislaufsystem mit den
      "Junior"-Rechten an die Transaktionen mit dem Handelsmilliardär Otto
      Beisheim (Metro) aus dem Jahr 1989. Damals verkaufte Kirch 2000 Filme für
      rund 530 Millionen Mark an eine Schweizer Beisheim-Firma - um sie in der
      Zeit danach von seinen Sendern Sat.1 und ProSieben zurückkaufen zu lassen.
      Über diesen Umweg war die Ware auf einmal 1,1 Milliarden Mark wert, und die
      Banken gaben dafür Kredit.

      Das waren die alten Zeiten - Old Economy. In der neuen Wirtschaft kommt das
      Geld von der Börse, und es lässt sich, wenn die Anleger mitspielen,
      scheinbar mühelos vermehren.

      Bei den Haffas spielten sie mit: Zwei Kapitalerhöhungen brachten EM.TV seit
      dem Börsenstart 1,26 Milliarden Mark in die Kasse, mit einer Wandelanleihe
      erlösten sie weitere 782 Millionen Mark.

      Schnell nach dem "Junior"-Deal beispielsweise nutzte Haffa die aufkommende
      Hochstimmung für eine kurzfristige Kapitalerhöhung. Sie spülte fast 300
      Millionen Mark in die Kassen. Für die Banken war die Hyperaktivität von
      Haffa, der die Niederungen des Alltags endgültig hinter sich zu lassen
      schien, ein lohnendes Geschäft. Sie verdienten kräftig an Provisionen, die
      sie von EM.TV und den Anlegern kassierten. Vor allem die
      Sparkassen-Organisation mit ihren Spitzeninstituten WestLB und Bayerische
      Landesbank war unter den Profiteuren und Animateuren. EM.TV verschieße
      Erfolgsmeldungen "wie eine Stalinorgel", ließ sich der Pfaffenhofer
      Sparkassen-Vorstand und Haffa-Freund Bernhard Seidl noch im Sommer
      vernehmen.

      Noch im Frühjahr schwärmte die WestLB, die EM.TV habe durch die Formel 1 ihr
      Wachstumspotenzial erhöht, der Preis sei "günstig" und bereits für das Jahr
      2000 seien "positive Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung" zu erwarten.

      Dabei brach bereits im ersten Halbjahr das Betriebsergebnis der EM.TV im
      Stammgeschäft - also ohne die Zukäufe - um 37 Prozent auf rund 59 Millionen
      Mark ein. Florian Haffa, der Finanzchef des Unternehmens, freilich machte
      ungetrübt in Optimismus: Der Kurs werde sich verdoppeln, versprach er noch
      im Juni. Damals notierte EM.TV bei rund 70 Euro.

      Für die großen Fonds hat sich das Spekulieren mit der Zocker-Aktie lange
      Zeit erst recht gelohnt. So verfügte der Fondsmanager Kurt Ochner vom
      Bankhaus Julius Bär, eine bekannte Größe im Neuen Markt, im Jahr 1998 nach
      eigenen Angaben zeitweise über jede dritte EM.TV-Aktie, die frei auf dem
      Markt verfügbar war. Schon kleine Käufe sorgen bei solchen engen Werten für
      große Kurssteigerungen.

      Auch der Fonds VMR Strategie Quadrat stieg 1998 bei den Haffas ein. Der
      zuständige Berater Marian von Korff, ein Freund Florian Haffas, kooperiert
      seit langem mit Ochner. Während Korffs Zeit als Redakteur des Magazins
      "Focus" (bis Januar 1999) erschienen positive Artikel über EM.TV auf den
      Geldmarktseiten der Zeitschrift - für die der damals schon als Fondsberater
      und Investor tätige Korff laut Impressum zuständig war.

      In diesem Geflecht konnte EM.TV im Rekordtempo wachsen. Gründer Haffa fachte
      die Euphorie immer wieder mit neuen Ankündigungen an. "2004 sind wir ein
      globales Medien- und Entertainmenthaus", versprach er. "Wir können ein
      Gegengewicht zu den Amerikanern bilden", behauptete er. "Wir spielen in der
      Weltliga", versicherte er.

      Sogar mit Disney-Chef Michael Eisner verglich er sich öffentlich. Nur ein
      Scherz? Oder Größenwahn?

      Der Erfolg von EM.TV habe "viele besoffen" gemacht, sagt Michael Kölmel,
      Chef und Hauptaktionär des Konkurrenten Kinowelt Medien AG. Was jetzt
      passiere, sei "eine Katastrophe für den Markt". Vergeblich habe er, so
      Kölmel, bei den Haffas beizeiten ein "Soft Landing" der überhöhten Kurse
      angeregt, ein langsames geordnetes Zurückführen - doch dafür habe es bei
      EM.TV kein Gespür gegeben.

      Opfer sind die Kleinaktionäre. Wer in den ersten Monaten dieses Jahres bei
      EM.TV eingestiegen ist, erlebt eine massive Vermögensvernichtung.

      "Die Analysten haben immer nur gejubelt, dabei waren die Transaktionen mit
      Kirch für jeden erkennbar gewesen", sagt Klaus Schneider von der
      Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre. Von Kirch hält er nicht viel, "der
      will nur das Geld von der Börse, sich aber nicht reinreden lassen".
      Möglicherweise sei nicht alles rechtens zugegangen, sagt Schneider: "Wir
      werden genau prüfen, inwieweit es Haftungsansprüche gibt."

      Streit könnte es um eine Wandelanleihe geben, die die WestLB Panmure im
      Februar auf den Markt gebracht hatte. Sie brachte der EM.TV über 750
      Millionen Mark, die Firma muss Anlegern dafür jährlich nur vier Prozent
      Zinsen zahlen.

      Die Zinsen sind so niedrig, weil EM.TV den Investoren das Recht einräumt,
      die Anleihe in Aktien umwandeln zu können - allerdings lohnt sich das für
      den Anleger nur bei einem Kurs von mindestens 106 Euro; dieser Preis war bei
      der Emission der Wandelanleihe festgelegt worden.

      Der Kurs der Wandelanleihe ist deshalb parallel zum EM.TV-Kurs abgestürzt.
      Im Falle eines Mehrheitswechsels bei EM.TV können die Anleger indes eine
      vorzeitige Rückzahlung der Anleihe nebst aufgelaufenen Zinsen verlangen. Das
      könnte einem möglichen Mehrheits-Eigentümer Kirch Sorgen bereiten.

      In der Vergangenheit fragte selten jemand nach, was aus den Plänen Thomas
      Haffas wurde. So fehlen bis heute die avisierten Kinderreisen,
      Freizeitparks, Joghurtbecher und 400 Spielzeugläden der Marke "Junior". Das
      Projekt eines TV-Reisekanals verschwand lautlos, eine angedachte Verbindung
      mit Microsoft erwies sich als Trugbild.

      Was zu Stande kam, passte nicht immer zum Siegerimage, das sich Haffa
      erfolgreich aufgebaut hatte. So geriet etwa die Vermarktung der
      Merchandising-Rechte der Weltausstellung Expo zum Flop. Die hässlichen
      T-Shirts und Biergläser, die unter EM.TV-Verantwortung zu horrenden Preisen
      angeboten wurden, fanden kaum Interessenten. Viele Lieferanten der
      Souvenirshops blieben auf ihren Forderungen sitzen, zwischenzeitlich hatte
      die Expo sogar juristische Schritte gegen EM.TV erwogen. Auch Haffas
      Expo-Maskottchen "Twipsy" erwies sich als Publikumsschreck.

      Lange Zeit aber übertünchten die immer waghalsigeren Deals des Thomas Haffa
      seine Probleme im Tagesgeschäft. Immer phantastischer wurden die Kaufpreise
      und Konditionen, die Börse störte das nicht. So gab Haffa im September 1999
      rund 800 Millionen Mark für 45 Prozent der Tele-München-Gruppe des
      Filmhändlers Herbert Kloiber aus - ein absurd hoher Betrag. Kirch-Manager
      sollen Haffa vor diesem Kauf erstmals gewarnt haben. Im Februar dieses
      Jahres spendierte er dann 1,3 Milliarden Mark für das "Muppets"-Studio Jim
      Henson Company, dessen Hauptakteure Miss Piggy und Kermit dringend einer
      Frischzellenkur bedürfen.

      Und kurz darauf stieg der Münchner auch noch ziemlich naiv in das schwierige
      Geschäft mit der Formel 1 des Rennzirkus-Patrons Bernie Ecclestone ein. Für
      3,6 Milliarden Mark kaufte EM.TV die Hälfte an Ecclestones Holding SLEC. Die
      Verkäufer - eine Deutsche-Bank-Tochter und die Finanzfirma Hellman &
      Friedman - hatten die Anteile kurz zuvor von Ecclestone für 1,5 Milliarden
      Mark weniger gekauft.

      Zu seinem Pech aber musste Haffa beim Einstieg in die Formel 1 eine Summe
      von 712 Millionen Dollar bar zahlen. Das schaffte er nur mit einem teuren
      kurzfristigen Kredit, Laufzeit bis zu zwei Jahren. Zurzeit muss er hierfür
      nach ersten Tilgungen pro Jahr rund 40 Millionen Dollar für Zinsen
      aufbringen. Ihren Kredit ließ sich ein Konsortium aus sechs Banken, mit der
      Schweizer Investmentbank Credit Suisse First Boston an der Spitze, gut
      absichern. Als Pfand dienen, allen Haffa-Dementis zum Trotz, die 50 Prozent
      der EM.TV an der SLEC.

      Doch damit enden die Probleme nicht. Eine komplizierte Regelung sieht zudem
      vor, dass Haffa bis zum Jahresende für weitere 1,8 Milliarden Mark noch mal
      25 Prozent der SLEC kaufen kann. Verzichtet er, kann wiederum Ecclestone ab
      April 2001 von EM.TV verlangen, dass sie ihm gut 2 Milliarden Mark für 25
      Prozent an der SLEC zahlt. Das könnte EM.TV auf konventionelle Art wohl
      nicht mehr finanzieren.

      Vor allem die Details des Vertrags mit Ecclestone entsetzen die Kirch-Leute.
      Selbst bei einem Kapitalanteil von 75 Prozent würde EM.TV nämlich nicht die
      Kontrolle über die Formel 1 erlangen. In zwei entscheidenden
      Management-Firmen, die das operative Geschäft verantworten, sitzen jeweils
      zwei Ecclestone-Vertreter einem EM.TV-Mann gegenüber. "Haffa hat sich über
      den Tisch ziehen lassen", sagt ein Kirch-Angestellter.

      Dass sich die kleine EM.TV zu viel zugemutet hat, zeigte sich spätestens bei
      der Bilanzierung der Milliardendeals. Für das erste Halbjahr meldete die
      Firma zunächst falsche Zahlen, später mussten sie korrigiert werden. Nach
      der peinlichen Aktion übergab Florian Haffa das Finanzressort an den
      farblosen Rolf Rickmeyer, 48, der sich seit Januar als selbständiger
      Firmenberater durchgeschlagen hatte. Zuvor war er Finanzchef einer
      RWE-Tochter.

      Auch Rickmeyer kann erst im März eine stimmige Gesamtbilanz präsentieren. Er
      müsse zunächst einmal ein effizientes Controllingsystem aufbauen, verkündete
      der studierte Kaufmann Anfang November bei einer Konferenz vor 150
      geschockten Analysten und Investoren. Er könne aber nicht sagen, so
      Rickmeyer, ob er sich "in drei, sechs oder neun Monaten" einen Überblick
      verschafft habe. Danach stellten viele der Anwesenden EM.TV zum Verkauf, der
      Kurs stürzte weiter ab.

      Während EM.TV immer stärker einem Börsendesaster entgegentrudelte, lotete
      Haffa schon seit dem Spätsommer die Möglichkeiten neuer Allianzen aus -
      inklusive eines Verkaufs von Anteilen. In einem Gespräch mit Bertelsmann-Che
      f Thomas Middelhoff kam etwa die Übernahme von 25 Prozent an der Formel 1
      zur Sprache. Middelhoff ließ den Wert von EM.TV kalkulieren und erhielt
      klare Antworten: "Nicht sinnvoll, zu teuer." Insgesamt wurde EM.TV auf
      gerade mal 2 Milliarden bis 2,5 Milliarden Mark taxiert. Es gebe zu viele
      Kinderprogramme und Haffa habe seine Akquisitionen total überbezahlt,
      urteilten die Bertelsmänner.

      Auch mit der Deutschen Telekom und der spanischen Telefónica gab es
      Kontakte. Am Ende lief alles auf Leo Kirch zu.

      Der TV-Unternehmer verbreitert damit seine Geschäftsbasis. Besonders wichtig
      ist Kirch die Formel 1. Sie soll wieder aus EM.TV verschwinden und als
      selbständiges Unternehmen im Kirch-Reich geführt werden, mit der Perspektive
      eines Börsengangs. Bezahlt werden soll die Transaktion - erneut ein
      Gegengeschäft - mit Anteilen an Kirch-Firmen. Geplant ist etwa, dass die 50
      Prozent, die Kirch an dem Joint Venture "Junior TV" noch selbst hält, in
      Kürze auf EM.TV übertragen werden.

      Die Option auf weitere 25 Prozent an der Formel 1 soll ebenfalls eingelöst
      werden, ein Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank und der Credit
      Suisse First Boston steht bereit. Gleichzeitig aber will Kirch die Verträge
      mit der Formel 1 unbedingt nachbessern. Vergangenen Dienstag redete sein
      Stellvertreter Dieter Hahn beim Mittagessen in London mit PS-Patron
      Ecclestone über mögliche Neuregelungen.

      Hahns Plan: Er will die Liveübertragungen der Autorennen möglichst schnell
      exklusiv dem konzerneigenen Pay-TV übertragen. Wenn es nach ihm geht, dreht
      Michael Schumacher schon bald nur bei Premiere World seine Runden - so
      könnte er die stagnierenden TV-Abonnentenzahlen von Premiere liften. Über
      die Konditionen freilich wurden sich Hahn und Ecclestone nicht einig.

      Die Kirch-Leute gehen offenbar davon aus, dass es in den Verträgen der
      Formel 1 mit dem Free-TV-Sender RTL (Laufzeit: bis Ende 2003) noch Lücken
      gibt. "Der Vertrag ist wasserdicht, wir werden darum kämpfen", kündigt
      dagegen ein RTL-Manager an.

      Für EM.TV ist die Zeit der großen Pläne erst mal vorbei: Jetzt muss saniert
      werden. In der Bilanz sollen jetzt - endlich - alle Lasten ausgekehrt
      werden, auch wenn dies zu Lasten des Gewinns geht. Allein für Abschreibungen
      auf die hohen Werte der gekauften Firmen erwartet das Bankhaus UBS Warburg
      eine Last von 160 Millionen Mark. Und das Finanzergebnis sei, wegen der
      hohen Kreditzinsen, mit 245 Millionen Mark im Minus. Inhaltlich soll sich
      EM.TV wieder auf das Stammgeschäft besinnen, das Vermarkten von
      Fernsehfilmen und Lizenzfiguren.

      Nur Haffa selbst mochte vergangene Woche nicht einsehen, dass sein Traum
      vorbei ist. Intern sprach er von irrationalen Übertreibungen der Börse und
      kündigte personelle Konsequenzen an. Im Kinosaal der Firmenzentrale gab er
      sich Freitagabend vor 200 Mitarbeitern kämpferisch.

      Es gebe nicht nur Gespräche mit Kirch, "sondern auch mit zwei anderen
      Interessenten", sagte Haffa. Und dann erklärte er noch: "Ich bleibe
      Vorstandsvorsitzender." Einige sollen applaudiert haben.

      HANS-JÜRGEN JAKOBS, CHRISTOPH PAULY


      KnusperWaffel
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 13:48:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      :)

      Und Haffa bleibt nicht Vorstandsvorsitzender. Da nehme ich gerne Wetten entgegen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 13:56:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      danke knusper :)

      ..guter Artikel, was würde Haffa dazu noch kommentieren?

      Na klar: "Ich muß weg"


      ;)RR;)
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 13:59:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      alleine für seine noch im oktober getätgte aussage "es bleibe bei den
      ursprünglichen Planungen." gehört der mann ins gefängnis.

      so etwas nenne ich betrug am anleger (auch wenn ich keine em-tv-aktien besitze)

      die story Em-tv ist tot !!
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 14:02:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      huu,

      ein artikel mit datum 4.12.00 der gestern schon hier überall
      gepostet wurde......

      :-)

      wenns nix neues gibt, müssen eben "alte" artikel "neu" werden


      kly

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      Avatar
      schrieb am 03.12.00 14:09:08
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der Spiegel-Artikel ist ausgezeichnet recherchiert. Lediglich ein einziger, in diesem Fall unwesentlicher Fehler fällt auf: Die Aussage "Auch Haffas (EXPO-)Maskottchen "Twipsy" erwies sich als Publikumsschreck." Richtig ist, dass Thomas Haffa zwar ein Mitglied der Jury zur Wahl des Maskottchens war, jedoch gegen den dann gekürten Entwurf von Mariscal stimmte. Er hielt ihn vielmehr zunächst für kaum vermarktbar.

      Ansonsten ist insbesondere das Ende des Artikels erstaunlich: Offensichtlich haben manche mitarbeiter des Hauses EM.TV nichts besseres zu tun, als unmittelbar nach einer Mitarbeiterversammlung die Spiegel-Redaktion anzurufen.

      Onkel Leo
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 14:13:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      @kly
      Der Spiegel-Artikel ist neu und erscheint am Mo. 04.12.2000, daher das Datum. Er ist allerdings Online schon zu lesen, schau mal unter:
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,105967,00.html

      Gruß
      TM :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 14:18:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      als die großen verkaufsorders aus übersee kamen, hätte der letzte aufwachen müssen.
      mich interessiert dieser wert nur, weil ich ihn für die weitere entwicklung des neuen marktes für maßgeblich halte.
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 14:18:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      huu,

      ich habe den artikel gestern schon mehrmals hier lesen
      dürfen....
      so neu ist der nicht mehr....
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 14:44:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi,

      @eisbär: genau so sehe ich das auch. So eine Lüge ist nicht mehr in worte zu fassen.

      @ den rest aller emTv-Aktionäre: Ihr tut mir wirklich leid. Wer zu euch sagt, ihr hättet euch näher mit dem unternehmen beschäftigen sollen, der lügt ebenso. Banken, Analysten und so weiter: nur oberflächen-Politur.

      @die nicht em-tv aktionäre: hoffen wir für uns, dass dieses Chaoten-Unternehmen nicht dem Neuen Markt den absoluten Rest gibt. Denn einige Unternehmen haben es nicht verdient.

      Heute habe ich einige treffende Zeilen gelesen: "Der Katzenjammer nach dem Börsenrausche" von M.G. Saphir (um 1840)

      .."warst nit aufig`stigen, warst nit abig`fallen". Das Leben ist ein Traum, die Börse ist ein Rausch: Man sieht alles doppelt, man glaubt oft, man ist dick, und man ist doch nur geschwollen, man glaubt oft, die ganze Welt gehört uns, und das ist ein aberglaube, den in der ganzen Welt gehört uns gar nichts...


      und so weiter.

      Grüße an alle, Kai
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 15:49:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der Spiegel, der bundesweit montags verkauft wird, erscheint in Berlin bereits am Samstag abend. Print - Artikel werden bereits am Wochenende ist Netz gestellt.
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 19:20:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ja mei- im Spiegel wurde so oft schon gelogen, daß die Balken biegen!
      Das Blatt ist meines Erachtens nicht glaubwürdiger als die Bilanz von EM-TV!!!!!

      Eines ist auch völlig klar: Der Spiegel ist kein Börsenblatt und ist auch nur an Skandalen interessiert um damit Kohle zu machen! Egal ob der Text wahr oder unwahr ist!!
      Kann sein und alles spricht dafür, daß bei EM-TV einiges faul ist, schief gelaufen ist, aber der Spiegel weiss auch nicht mehr, sondern reimt sich Dinge zusammen! Egal ob es passt oder nicht! Hauptsache es hört sich nur genug spannend und skandalträchtig an!!!!!!!
      Ich würde jedenfalls morgen lieber eine EM-TV Aktie kaufen als den Spiegel! Beim Spiegel hat man nämlich in jeden Fall einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 19:33:50
      Beitrag Nr. 13 ()
      Richtig, Börti !

      Aber man sieht was passieren kann, wenn Gerüchte in Umlauf gesetzt werden, daß das
      hochangesehene Wirtschaftsfachblatt "BILD" einen Pleite-Artikel bringen würde.
      Bild hat selbstverständlich dementiert mit dem Hinweis "Wir stellen keine Recherchen über diese Firma an!"
      Als ob Bild überhaupt schon mal recherchiert hätte ...

      Der Spiegel-Artikel ist nett zu lesen, aber es steht nix anderes drin, was wir eh schon alles wissen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 20:40:53
      Beitrag Nr. 14 ()
      @BUNDESBÖRTI

      Und wenn Du "Glück" hast, bekommst Du Deine Aktie morgen sogar zum Preis des SPIEGELS :laugh:
      Ne, im Ernst: Kannst Du Textstellen konkret widerlegen oder deren Wahrheitsgehalt schlüssig anzweifeln oder nicht??? Na also!

      CM
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 21:17:11
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn ich richtig gerechnet habe, will Kirch nach dem SPIEGEL Artikel nur noch 8.7 € pro Aktie für den Haffa Anteil zahlen.
      1.2 MRD DM für 49% von 143 994 743 Aktien.
      Avatar
      schrieb am 03.12.00 21:24:33
      Beitrag Nr. 16 ()
      von NeuerMarktExperte 03.12.00 21:17:37 3812292520
      `SZ``: ``Kirch rückt von Mehrheitsübernahme bei
      EM.TV ab - ``Florian Haffa geht``


      MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach Angaben der "Süddeutschen
      Zeitung" rückt Leo Kirch von einer Mehrheitsbeteiligung bei
      EM.TV angesichts der finanziellen Schieflage des Unternehmens
      ab. Wie die Zeitung in ihrer Montagsausgabe weiter berichtet, war
      auch Leo Kirch von den schlechten Zahlen überrascht. Ein Einstieg
      sei aber weiterhin geplant. Das Ausscheiden von Florian Haffa aus
      dem Unternehmen ist laut "SZ" bereits "beschlossene Sache", ob
      Thomas Haffa bei EM.TV bleibe, sei dagegen noch unklar./sk/fl
      null

      mfg,

      experte
      Avatar
      schrieb am 04.12.00 22:34:51
      Beitrag Nr. 17 ()
      Und es wird immer besser. :D

      KnusperWaffel
      Avatar
      schrieb am 04.12.00 23:41:37
      Beitrag Nr. 18 ()
      Anbei erhalten Sie aus aktuellem Anlaß eine Mitteilung der Schutzgemeinschaft der
      > Kleinaktionäre e.V.
      > Ihr Christoph Öfele
      >
      > -------------------------------------------------
      >
      > Die SdK prüft rechtliche Möglichkeiten für EM.TV-geschädigte Anleger
      > Im Zusammenhang mit den Vorgängen bei dem Münchener Medienkonzern EM.TV, die zu einem
      > katastrophalen Kursverfall der Aktien geführt haben, prüft die Schutzgemeinschaft der
      > Kleinaktionäre (SdK), welche rechtlichen Möglichkeiten EM-TV-geschädigte Anleger haben, um
      > unter Umständen Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Dabei sind nach Auffassung der
      > SdK auch die Börsenprospekte von EM.TV heranzuziehen, die anläßlich der Kapitalerhöhung im
      > Herbst 1999 und der Begebung einer Wandelanleihe im Frühjahr 2000 erstellt worden sind.
      > Sollten sie unrichtige Angaben enthalten, könnten gegebenenfalls Ansprüche aus
      > Prospekthaftung erhoben werden.
      >
      > Auch die Rolle der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, die den Jahresabschluß 1999 von
      > EM.TV mit einem uneingeschränkten Testat versehen hat, sei zu hinterfragen. Nach dem
      > KonTraG haben Wirtschaftsprüfer seit 1998 wesentlich erweiterte Pflichten, insbesondere im
      > Hinblick auf die Beurteilung des Lageberichtes des Vorstandes und des Risikomanagements
      > eines Unternehmens. Hier sei zu klären, ob PwC diese Aufgaben mit der notwendigen Sorgfalt
      > wahrgenommen habe.
      >
      > Die SdK fordert darüber hinaus das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) auf,
      > das Publizitätsverhalten des Unternehmens in den letzten Monaten daraufhin zu untersuchen,
      > ob gegen ad-hoc-Vorschriften verstoßen worden ist.
      >
      > Zu prüfen durch das BAWe seien ebenfalls die Aktienumsätze der letzten Wochen, wobei
      > insbesondere zu eruieren sei, ob und inwieweit Aktien von der Familie Haffa verkauft
      > worden seien.
      >
      > Ebenso wie bei Infomatec wird die SdK untersuchen, ob die Vorstände von EM.TV auch
      > persönliche Verantwortung für die Vorgänge tragen. EM.TV-Geschädigte können sich zur
      > weiteren Information auf der SdK-
      >
      > Homepage unter http://www.sdk.org als Newsletter-Empfänger eintragen lassen.
      >
      > Frankfurt am Main, 4. Dezember 2000
      >
      > http://www.sdk.org


      KnusperWaffel
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 00:01:36
      Beitrag Nr. 19 ()
      Nur: Selbst wenn es Schadenersatz für die düpierten Aktionäre gibt: 24 Milliarden wird niemand bezahlen können!

      Ins Gefängnis wandern sollten die Verantwortlichen aber schon.
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 00:16:55
      Beitrag Nr. 20 ()
      Niemande kommt ins Gefängnis.
      Es gibt nicht so viel Platz da:
      Banken, Analysen, nt-v, nt-v Tanten und Brichten
      alle haben doch ein paar Mark "analysiert".

      Haffa * Leo K. sind einfach grossartig!

      So einfach und so genial.

      reine TABALUGA !
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 05:51:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ja es ist viel einfacher diie Anleger abzuzocken. Es bedarf nur eines Haffas, ein Häfele fehlt auch einfach die Ausstrahlung. Domeyer ist zu rustikal und der Heine von Gigabell kann nicht mal singen, auch wenn er gegenteiliges behauptet.

      Verkommt die Börse zum Schauspielhaus, oder ist sie gar nie etwas anderes gewesen!?

      KnusperWaffel
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 06:01:41
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ja WAFFEL.....sie verkommt.......jetzt fällts auf....


      Schade drum......zu link der neue markt....

      Schwere zeiten...

      Topas
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 06:08:51
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ähh,noch was WAFFEL...hab gerade dein voriges posting gese-

      hen.DOMEYER.

      Ich bin mit MBX seit Juli verwickelt.....irre.

      Aber EM erschien mir immer unantastbar. Deswegen staune ich

      das se plötzlich auf ein level gesunken ist,was sie nicht

      verdient hat.....!

      Na ja.......scheiße
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 08:46:37
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Der Spiegel

      ...schoener Artikel, man fragt sich nur, warum der ausgerechnet
      am Montag herausgekommen ist. Die dort recherchierten Dinge sind
      offenbar schon laenger bekannt...jedenfalls scheinen die Spiegel-
      Redakteure den Analysten saemtlicher Banken mehrere Schritte
      voraus zu sein!

      @Alle

      Da zeigt sich auch wieder, wie sinnvoll ein Stop sein kann. Da
      fasse ich mich gern an die eigene Nase, ich habe jetzt leider
      auch eine Verlustposition zum Vortragen ins naechste Jahr...

      Zukunftsaussichten?

      Eher lau wuerde ich sagen, Rickmeyer benoetigt bis neun Monate,
      um sich einen Ueberblick zu verschaffen. Die besten Teile werden
      an die Kirch-Gruppe abgegeben und EM.TV konzentriert sich auf das
      Kerngeschaeft. Das bedeutet also 40 Jahre alte Zeichentrickserien!
      Im Zeitalter von Pokemon und Co. sind z.B. die Peanuts nicht
      mehr ganz up-to-date und nur mit den Simpsons koennen die Zinsen
      fuer die Kredite auch nicht bezahlt werden.

      Bis dann,
      nubbsi
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 08:58:30
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ nubbsi

      Der Spiegel hat in vielen Artikeln vor EM.TV gewarnt (und vielleicht einigen Leuten damit etwas Geld gerettet). Aber die meisten WOLLTEN nicht drauf hören.

      Ausgerechnet Montag ist der Artikel erschienen, weil der Spiegel num mal seit 50 Jahren ausgerechnet Montags erscheint.
      Sei doch froh, dass wenigstens der Spiegel das sagt, was die Analysten zwar alle wussten, aber nicht aussprechen wollten oder durften.

      Gruß, rv
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 09:36:26
      Beitrag Nr. 26 ()
      @rv

      Vielleicht war meine Formulierung etwas unklar...ich meinte mit
      "...ausgerechnet Montag..." nicht den Wochentag, sondern die WOCHE
      an sich.

      Analysten: Wenn sie`s nicht wussten, gehoeren sie gefeuert, denn
      genau soetwas herauszufinden ist ihre Aufgabe. Wenn sie`s
      nicht aussprechen wollten oder durften, koennen wir uns
      Analystenmeinungen schenken. Aber unter dieser Berufsgruppe
      gibt`s wie ueberall auch unterschiedliche Qualitaeten...

      Gruss,
      nubbsi
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 19:08:41
      Beitrag Nr. 27 ()
      Ich denke schon, daß die Analysten wussten, sonst wäre der Kurs nie so tief gefallen (im Vorfeld). Doch arbeiten Analysten hauptsächlich für ihren Arbeitgeber (meist eine Bank) und nicht für den Anleger. Sie waren wissend, die Fonds mussten erst raus und wer will schon solch einen Imageschaden für dieses Marktsegment anrichten!?

      KnusperWaffel
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 14:58:56
      Beitrag Nr. 28 ()
      Danke!!!!

      Ziemlich guter Artikel, auch wenn er vielleicht etwas zu schwarz ist, ist er auf jeden Fall ein Zeichen momentan nicht in Em-tv zu investieren.

      Denke sie müssten sogar noch bis 2e gehen, vielleich sogar noch tiefer!!!!

      Wollte nur das dieser Artikel wieder weiter vorne zu finden ist, muss dann nicht so lange suchen!!!!
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 15:05:56
      Beitrag Nr. 29 ()
      1 Euro * 2 * 25 = 50 Euro Splittbereinigt.

      Das Gemäzel wird weitergehen.
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 15:15:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      Anm. Split, Gemetzel, die Rechnung stimmt, aber was soll`s?
      Avatar
      schrieb am 07.12.00 17:57:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      hallo freunde und fans,

      und es wird auf jeden fall wieder eine rakete zünden.
      wkn und datum werden noch bekanntgegeben. wer dabei sein will, sollte sich anmelden mailto:bmw330de@yahoo.de

      mfg der guru


      PS: bitte, bitte keine dankes mail mehr senden! DANKE.
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 15:03:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      WURDE AUCH ZEIT:



      DSW stellt Strafanzeige gegen Führung von EM.TV

      DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat Strafanzeige gegen die Führung des angeschlagenen Medienunternehmens EM.TV gesellt. Wie die Aktionärsschützer am Freitag in Düsseldorf mitteilten, wurde der Antrag beim Landgericht München eingereicht. Grund sei die Befürchtung, "dass im Rahmen der Geschäftsführung der EM.TV die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens mehrfach seitens der Führungskräfte verschleiert wurden"./mt/AP/CS
      Avatar
      schrieb am 08.12.00 19:25:01
      Beitrag Nr. 33 ()
      Der Fall der einst Oberen, tiefer als die einst Tiefen, wird den Markt bereinigen helfen.

      KnusperWaffel
      Avatar
      schrieb am 24.12.00 10:29:32
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ KnusperWaffel

      Reinigungsaktionen sind wichtig!

      Sonst bleibt das Unkraut in Deinem geliebten Garten.
      Avatar
      schrieb am 25.12.00 17:42:33
      Beitrag Nr. 35 ()
      Und Kirch bereinigt EM.TV, um dort seine Kirch Media reinzubringen. :-)

      KnusperWaffel


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