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    Wandelanleihen - die unbeachteten Perlen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.02.01 00:54:29 von
    neuester Beitrag 26.11.03 08:53:53 von
    Beiträge: 303
    ID: 343.571
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      Avatar
      schrieb am 16.02.01 00:54:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo WA-Freunde,

      auf allgemeinen Wunsch möchte ich mal in diesem Board einen Thread
      zu diesem - wie ich finde - hochinteressanten Thema eröffnen.
      Sollte irgendwann ein eigenes WA-Board eröffnet werden, können wir ja dorthin umziehen.

      Als Einstieg in die hoffentlich fruchtbare Diskussion ein Zitat von der auf Wandelanleihen spezialisierten
      Schweizer Firma Fisch Asset Management, die die Vorzüge von WA
      generell aufzeigt:

      Gemäss einer sehr interessanten Studie über Wandelanleihen
      (Ibbotson) erzielten Wandelanleihen in der Zeit von 1973 - 1998 eine
      jährliche Rendite von 11.80%. Damit liegen sie zwar leicht hinter den
      Aktien (13.06%) aber deutliche vor einem gewöhnlichen
      Anleiheninvestment (9.48%). Sehr interessant ist nun aber die
      Tatsache, dass gewöhnliche Anleihen trotz der tieferen
      Durchschnittsrendite ein höheres Risiko (gemessen an der
      Standardabweichung) von 12.11% aufweisen als Wandelanleihen mit
      nur 11.94%. Das Aktienrisiko betrug im Betrachtungszeitraum 17.12%
      und war damit deutlich höher sowohl als Anleihen wie auch als
      Wandelanleihen.
      Diese Zahlen belegen eindrücklich die äusserst
      vorteilhafte Chancen / Riskio-Ausbeute von Wandelanleihen.


      Eine fundierte, aber gleichzeitig leicht verständliche Einführung in die
      Thematik Wandelanleihen findet sich auf
      http://www.riskreturn.ch/wandelanleihen/no/geFAMFirma.html

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 01:55:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich beginne mal mit der Vorstellung bei derjenigen meiner 3 WA`s, bei der ich die Unterbewertung für am eklatantesten halte, nämlich der

      Goldzack-Wandelanleihe (WKN 768 683):
      Zinskupon: 7%
      Laufzeit: bis 14.12.2005
      Rückzahlungskurs: 100%
      Bezugsverhaeltnis: 69,44
      Strike: 14,40 Euro

      Der Wert der Wandelanleihe setzt sich zusammen aus
      WA-Wert = Anleihenwert + Wandlungsrecht

      1. Anleihenwert

      Die Anleihe rentiert zur Zeit (bei einem Kurs von 101 %) mit 6,72%.

      Ich vergleiche dies mal mit den Renditen einiger anderer Industrieanleihen ohne Rating (entnommen aus dem Kursteil der WELT):


      Titel Laufzeit Rendite
      FAG Kugelfischer 11/04 5,66%
      Edeka 05/05 5,69%
      Kamps WA 03/15 5,80%
      Pro Sieben 03/05 6,06%
      Fuchs Petrolub WA 12/02 6,43%
      Dt. Nickel 08/06 6,60%
      Goldzack WA 12/05 6,72%


      Die Rendite der GOZ-WA liegt hier also am oberen Ende, das heißt, Goldzack zahlt bereits einen Risikoaufschlag
      gegenüber vergleichbaren M-DAX-Unternehmen, der aufgrund der soliden Finanzlage bei GOZ m.E. nicht unbedingt gerechtfertigt
      ist.

      Also kann man den aktuellen Kurs von 101%, meine ich, guten Gewissens als fairen Wert für den reinen Anleihenanteil
      ansehen.

      Wenn diese Annahme richtig ist (d.h. daß Gold-Zack eine ähnliche Bonität wie die genannten MDAX-Firmen hat), heißt das:
      Das Wandlungsrecht bekommt man beim Kauf der GOZ-WA zur Zeit gratis.


      2. Wandlungsrecht

      Der entscheidende Parameter, der hier in die Rechnung einfließt, ist die implizite Volatilität.
      Zu deren Abschätzung vergleiche ich mal mit dem Gold-Zack-Call 636 600 von Societe Generale, der die längste
      Laufzeit von allen mir bekannten GOZ-Optionsscheine hat und deshalb am ehesten mit dem Wandlungsrecht der GOZ-WA vergleichbar ist:

      Gold-Zack-Call 636 600
      Basis 14 Euro
      Fälligkeit 7.3.2003
      Historische Vola: 82,5%
      Implizite Vola: 70,3%
      (Angaben von Onvista.de)

      Da es sich hierbei um 2-Jahres-Volas handelt, müßte man die beiden Werte noch mit dem Faktor WURZEL(5/2) multiplizieren, um auf 5-Jahres-Volas zu kommen. Um aber eine bewußt konservative Rechnung vorzunehmen, verzichte ich auf diese (theoretisch gerechtfertigte) erhöhte Vola und rechne mit den 2-Jahres-Werten.

      Ich berechne den Fair Value des Wandlungsrechtes mal mittels Black-Scholes-Formel für diese beiden Vola-Werte und einen aktuellen Basiskurs von 12,75E:

      Hist. Vola = 82,5% ====> Fair Value = 581 Euro
      Impl. Vola = 70,3% ====> Fair Value = 517 Euro
      Ich nehme den Mittelwert: 550 Euro als den Fair Value für das Wandlungsrecht.

      Setzen wir nun die Teile wieder zusammen:
      Der Fair Value für die WA ergibt sich mit den errechneten Werten zu
      (Anleihenwert + Wandlungsrecht) = 1010 Euro + 550 Euro = 1560 Euro.

      Das heißt, die WA sollte eigentlich statt 101% bei 156% notieren.

      Da es hier um eine Unterbewertung von mehr als 50% geht, habe ich davon abgesehen, kleinere Effekte wie Dividendenabschlag oder Abschlag infolge des Goldzack-APN-Programmes zu berücksichtigen, die den Fair Value nur geringfügig verändern würden.
      Sollte die WA irgendwann einmal in der Nähe ihres Fair Value notieren, werde ich gern in diese Diskussion einsteigen und das "Finetuning" vornehmen.

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 11:00:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Kanzler,

      die Goldzack WA scheint wirklich recht interessant zu sein.
      Ich persönlich präferiere aber WAs mit einem geringeren Nominalzins und einer interesanteren Story, so z.B. die SGL Carbon WA (723531).

      In diesem Wert steckt die Fantasie der Brennstoffzelle, die in dem Basiswert noch in keinster Weise eingepreist ist.

      Leider habe ich keine näheren Informationen über die Anleihe, außer dem Zins (3,5%) und der Laufzeit (18.09.2005). Hast Du nähere Informationen über die Ausgestaltung der WA, z.B. bezüglich des Wandlungsrechts? Ich finde es schwer, diese zu erhalten!

      Was hälst Du außerdem von der WA auf Augusta (370599)? Diese ist schön volatil und es ist sicherlich mit schönen Kursgewinnen zu rechnen! Hast Du auch hier nähere Informationen?

      Grüße vom Studenten
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 12:14:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Student,

      ich bin auch von den Zukunftsaussichten von SGL Carbon - insbesondere wegen der Brennstoffzellenphantasie - überzeugt und habe daher die Aktie im Depot.

      Über die Ausstattung der WA weiß ich nichts, muß mal recherchieren. Vielleicht finde ich ja auf der SGL-Homepage was.

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 14:15:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zur Augusta-Wandelanleihe habe ich in einem anderen Thread folgende Angaben gefunden (von DOBY, 23.1.2001):

      Kupon: 4%
      Aktueller Kurs: 88,5 (Stückelung 1000 E)
      Wandelpreis: 23,64 Aktien pro 1000 E (Wandelpreis 42,3 E)
      Rückzahlung: 15.2.2005 zu 100%
      Wandlung möglich bis 1.2.2005

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      Avatar
      schrieb am 16.02.01 16:10:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich kaufe auch WA nur als "Junk-Bonds". Früher mehr im Dollar-Bereich,
      aber über 2 DM traue ich mich dort nicht mehr hin. Meine grösste Position
      halte ich in der Holzmann-WA, die bei einem Kurs von 72 noch
      eine Rendite von 16,5% für knapp 3 Jahre bringt.

      Und jetzt habe ich noch eine Anfangsposition in EMTV erworben.

      Gegenüber den in den letzten 2 Jahren sehr teuer gewordenen Emerging-Markets-Anleihen
      sehen die WA im Moment sehr gut aus. In zwei Monaten läuft noch meine Moskau-Anleihe aus
      (DAS hat Spass gemacht :):):)), bin also für weitere Ideen dankbar, vorzugsweise aus dem
      EUR/CHF Bereich.
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 17:45:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      Meine Moskau wird auch fällig. 231070 ist meine größte Position im Moment.

      EM.TV wurde schon erwähnt. 368284 Dazu gibt es einen eigenen Thread im NEUEN MARKT Board.

      Dann halte ich noch 133035. BEH Umtauschanleihe, ist im Moment nicht mehr brauchbar.

      Die SGL wollte ich mir schon mal ins Depot legen, aber die Umsätze sind doch ein großes Problem.

      Wo kauft ihr eure Anleihen? Telefonhandel oder Börse?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.02.01 02:23:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      @noch-n-zocker, s0

      Willkommen im Thread! Freue mich auf einen fruchtbaren Infoaustausch. :)

      Meine WAs (EM.TV, Gold-Zack und Kamps) habe ich bisher alle bei der Emission über Bezugsrechte bezogen. Das tägliche Handelsvolumen ist - zumindest bei diesen dreien - in Ffm so hoch, daß man sie ohne Probleme über die Börse kaufen kann.

      @all

      Ich möchte nun mal eine Optionsanleihe vorstellen, auf die mich Mickey im Gold-Zack-Board hingewiesen hat (nochmals Danke an Mickey :)) :

      Pongs&Zahn-Optionsanleihe 2001/2006
      WKN der Optionsanleihe "cum": 604 622 (Handel ab 08.3.2001)
      WKN der Optionsanleihe "ex" : 604 623 (Handel ab 12.3.2001)
      WKN der Optionsscheines : 604 624 (Handel ab 12.3.2001)
      Nennwert: 1000 Euro
      Kupon: 6% (erste Zinszahlung im März 2002)
      Ausgabepreis: 102,875% ==> Emissions-Rendite 5,33%
      Bez.Verhältnis = 100:1
      Strike: 10 Euro
      aktueller Basispreis: 9 Euro
      Laufzeit: 24.02.2006 (Rückzahlung zu 100%)
      250-Tage-Vola = 44%
      (Der Emissionsprospeit kann bei www.pongsundzahn.de heruntergeladen werden.

      Pongs & Zahn hat - soweit ich sehe - eine sehr solide Bilanzstruktur (Umlaufvermögen > Verbindlichkeiten und eine vergleichsweise hohe Eigenkapitalquote von 60%). Die Anleihe sollte daher mit einem Renditeaufschlag von höchstens 150 Basispunkten gegenüber 5-jährigen Bundesanleihen, also mit 6%, gut bezahlt sein. Das heißt, die Anleihe "ex" dürfte bei ca. 100% notieren.

      Einer Anleihe hängen 100 Optionsscheine an, die ab 12.03.2001 auch separat gehandelt werden. Jeder Optionsschein hat (bei einer sehr vorsichtig eingeschätzten Vola von 44%, die der historischen 1-Jahres-Vola der Pongs&Zahn-Aktie entspricht) einen rechnerischen Wert von 3,82 Euro, so daß sich für die Optionsanleihe insgesamt ein
      Fair Value von 1000 Euro + (100 * 3,82 Euro) = 1382 Euro ergibt.

      Bei einem Ausgabepreis von 1028,75 Euro ist die Anleihe also ausgesprochen günstig (35% unter Fair Value) bewertet.
      Dabei muß man allerdings erwähnen, daß dieser Ausgabepreis nur für die Pongs&Zahn-Aktionäre gilt, die für je 475 Aktien ein Bezugsrecht auf eine OA (nominal 1000 Euro) besitzen. Abzuwarten bleibt, wie der Handel am 8. März einsetzt. Sollte die OA dann nicht wesentlich über Ausgabepreis (102,875) gehandelt werden, ist sie ein klarer Kauf.

      Kanzler

      P.S.: Falls noch jemand von Euch den Emissionsprospekt von der EM.TV-WA braucht: Finger heben und Mail-Adr. nennen!
      Avatar
      schrieb am 19.02.01 14:36:04
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi Kanzler,

      gute Idee, dass mit den WA´s. Nur ganz so krass sind die Unterbewertungen meistens nicht. "There is no free lunch" - jedenfalls meistens.

      Dein Ansatz ist schon richtig. Pricing bei duplication. Aber bei der imp. Vola. der GoldZack liegst du ziemlich schief. Wir können lange streiten, ob B/S bei langen überhaupt funktioniert. Selbst wenn man daran glaubt: Auf die langfristige imp.Vola kommt es an - nicht auf die kurzfristige. Langfristig kannst du aber max. 20% Vola ansetzen. Was mit der Div.Rendite und dem Zinsniveau. Wenn die sich ändern haut das bei langen Laufzeiten ebenfalls kräftig durch. Was mit der asymetrischen Risikostruktur, die bei options i.d.r. gegeben ist. Der Riesenvoerteil einer Option: Wenn die Aktie (im extrem) Pleite geht hab ich nur wenig verloren. Das ist nei WA´s nicht gegeben. Wenn´s schief geht ist nicht nur die (implizite) Option futsch sondern auch die Anleihe. Hier sind u.U. Riskoabschläge erforderlich.
      Nichts für ungut. Die GOZ-WA ist preiswert. Aber ganz so gnadenlos unterbewertet, ist sie nicht (sonst wäre der Markt ganz schön bescheuert).

      Bei P+S hast du richtig darauf hingewiesen, dass sie preiswert ist. Aber wer sie haben will braucht BezR. - mal schaun wieviel die kosten. Wenn sie unter 5 Cents zu kriegen sind werd ich mir wohl welche kaufen.

      So long, S.
      Avatar
      schrieb am 19.02.01 14:42:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi Leute, (Nachtrag)

      bei der P+S handelt es sich nicht um eine WA sondern O.Anleihe. Also sind hier keine Abschläge in der Optionsbewertung wg. des Risikoprofils vorzunehmen. Ich kann die zwei Teile Anleihe+Option schließlich trennen.

      Bei einem Wandler geht die Trennung nicht => imho heißt das Abschläge.

      Nachtrag zur impl.Vol. bei WA. => wenn zwei teile untrennbar verbunden sind, kann ich nicht einfach die Vola des einen nehmen. Ich muss die vola von beiden berücksichtigen. Die der anleihe wird zwar von der der Option überlagert, aber unter den Tisch fallen lassen ist auch so ne Sache.
      Avatar
      schrieb am 19.02.01 18:49:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hi Leute,

      möchte auch mein Wissen und wichtiger - meine Recherche - beitragen...

      Die oben genannten Anleihen kenne ich zum größten Teil schon und habe ich auch bereits im Depot. De facto habe ich das beste Geld, wenn es überhaput so etwas gibt, mit Anleihen verdient. Die GOZ Anleihe ist wirklich ein Schnäppchen und kann nur jedem empfohlen werden.

      Hier noch was interessantes...:

      WKN 703 092
      Emittent: Commerzbank, Basiswert: DaimlerChr.
      Ausstattung:
      Laufzeit: 11.10.2005; Verzinsung: 0,5 % p.a. ; Rückzahlung: Nominal 100 % (5.000); wahlweise Auzahlung von 82 Aktien der DCX AG.
      Die Anleihe wird also profitabel, wenn DCX Aktie höher als 60,24 Euro steht.

      Das heißt, dass die Anleihe bei 60 Euro anfangen müßte, zu metern.

      Ich bitte um weiter Anregungen...

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 19.02.01 18:59:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hi Sarah,

      danke für Deine kritischen Bemerkungen zu meiner GOZ-Rechnung. Du hast sicher recht, daß meine Näherungen (Nichtberücksichtigung von Dividendenabschlag, Zinsänderung während der Laufzeit und Konkursszenarien) bei der langen Laufzeit möglicherweise zu größeren Fehlern führen können.

      Ich habe mich deshalb mal umgesehen in Richtung erweiterter Bewertungsmodelle, die diese Punkte berücksichtigen. Als sehr ergiebig hat sich dabei eine Studie mit dem Titel „Wandel- und Optionsanleihen als Finanzierungsinstrument“ von K. Kutbay (Uni Zürich) erwiesen.

      http://www.riskreturn.ch/wandelanleihen/pdf/studien/WandelOp…

      Hier werden verschiedene Modelle vorgestellt, die auch komplizierteren Fällen von WA mit Schweinereien aller Art (Berücksichtigung von Sonderkündigungsrechten, Dividenden, variablem Kupon, variablem Wandlungspreis, Verwässerungseffekten des Aktienkapitals bei Ausübung des Wandlungsrechtes, Konkursszenarien etc.) gerecht werden:

      1. Ingersoll-Modell (1977)
      2. Brennan-Schwartz-Modell (1977)
      3. Binomialmodell (Hull 2000)


      Alle Modelle berechnen den Wert der WA als Summe von Anleihe (nach DCF-Methode) plus Option und unterscheiden sich nur in der Berechnung des Optionswertes (die ersten beiden machen’s mit Black-Scholes-DGL, in die die „Schweinereien“ als Randbedingungen eingehen, das dritte macht’s stattdessen mit dem flexibleren Binomialmodell).

      Ingersoll hat sogar explizit mit Hilfe der Betrachtung von optimalen Ausübungsstrategien den Nachweis geführt:

      „Der Wert einer nicht kündbaren Wandelanleihe ist gleich dem Wert eines Portfolios bestehend aus einer gewöhnlichen Diskontanleihe plus einem Optionsschein, der den Inhaber berechtigt, den Basiswert zum Nennwert der Diskontanleihe zu kaufen.“

      Das heißt: theoretisch sollte es den von Dir genannten Bewertungsabschlag einer WA gegenüber einer OA nicht geben. Kutbay weist jedoch darauf hin, daß es in der Praxis einen Abschlag (in der Größenordnung < 1%) gibt, weil viele Anleger das Abtrennungsrecht besonders schätzen. Dies ist aber eher eine Marktineffizienz, als ein theoretisch begründbarer Abschlag.

      Kennst Du diese 3 Bewertunsmodelle? Und wenn ja: mit welchem läßt sich am bequemsten arbeiten? Soweit ich sehe, läßt sich das Binomialmodell am ehesten in Excel-Spreadsheets implementieren. Ich werde wohl nicht umhinkommen, das auch mal zu machen.

      Bei der Vola-Problematik erscheinen mir 20% doch extrem niedrig. Das würde doch bedeuten, daß sich der GOZ-Kurs in der nächsten 5 Jahren nur in einer Bandbreite von ca. 10 bis 16 Euro bewegen darf. In Anbetracht einer historischen 250-Tg-Vola von 63% bzw. im GOZ-Call mit 2-jähriger Laufzeit eingepreisten impliziten Vola (dies müßte doch eigentlich der relevante Wert sein) von über 70% fällt es mir schwer, nur 20% anzusetzen.
      Auch Kutbay belegt mit aktuellen Beispielen von Schweizer und US-Wandelanleihen, daß im Zweifelsfall die am Optionsmarkt eingepreiste implizite Vola verwendet werden sollte - und zwar auch bei einer längeren Laufzeit der WA.

      Ich sehe natürlich, daß der Markt in der GOZ-WA eher die 20% als meine 70% einpreist. Aber wie läßt sich das begründen?

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 11:00:58
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi Kanzler,

      Zur Bewertung der beiden Teilstücke. Da hast du vollkommen recht es lässt sich theoretisch nachweisen, dass ein Abschlag nicht gerechtfertigt ist: In der theorie gilt: Anleihe + Option = Wert der WA.
      In der Praxis ist es anders. Die Untrennbarkeit führt zu subjektiven Flexibilitätsverlusten. Daher gibt es häufig einen Abschlag.
      Ein weiteres Praxisproblem: Mit einer WA werden implizit unterschiedliche Zielgruppen angesprochen: "Bond people tend to evaluate Risk in an other way than Option people". Häufig nutzen die Emittenden das um überteuerte Optionen oder sonst unverkäufliche Anleihen an den Mann/Frau zu bringen. Ist die Anleihe schwer unterzubringen stecke ich halt eine preiswerte Option dazu und spreche eine Klientel an die sonst Aktien/Optionen kauft et vice versa.
      Beispiel GOZ und wahrscheinlich bald Cargolifter. Hier werden Anleihen primär an eine Zielgruppe plaziert die sonst kaum Anleihen kauft.
      Solche Allianz oder Daimler WA`s machen das Gegenteil. Hier werden Optionen an eine Zielgruppe erstplaziert, die eher zu Renten neigt als zu Aktien.
      Der Sekundärmarkt trocknet bei solchen Zwitterprodukten häufig schnell aus. In der Tat kommt es dann häufig zu Misspricing und Unterbewertungen. Es gibt halt kaum Leute, die gleichzeitig eine Anleihe und eine Option wollen (ist ja auch irgendwie wie Feuer und Wasser). Das ist zwar nicht logisch aber mental irgendwo nachvollziehbar.



      Zu den Bewertungsmodellen:
      imho ist ein erweitertes (Dividende, Kündigungsrechte etc.) B/S-Modell die beste Alternative. Zumindest bei kurzen Laufzeiten. Das Binominal ist einfacher gestrickt und ebenfalls sachgerecht. Es hat aber theoretische Schwächen, da sich seine Sachgerechtigekeit nicht wissenschaftlich belegen lässt. Black-Scholes Leistung (für die sie dann auch mal den Nobelpreis gekriegt haben) liegt gerade darin, dass sie den diskreten binominalen Ansatz zu einen kontinuierlichen Modell weiterentwickelt haben, dessen Funktionsfähigkeit sich (unter Annahmen) eindeutig nachweisen lässt. In der B/S Welt lassen sich risikolose Arbitragewinne erzielen, falls eine Option nicht korrekt gepriced ist. Da so etwas in effizienten Märkten nicht vorkommen darf, ist der B/S Preis der einzig wahre theoretische Preis. Soviel zur Theorie.

      In der Praxis ist es allerdings etwas schieriger.
      Insbesonders mit der Laufzeit steigen die Probleme.

      Black/Scholes unterstellen log-normalverteilte kurse und einen random walk. Das kann bei kurzen Laufzeiten gut akzeptiert werden. Ausserdem weist B/S nach wie Ineffienzen via continous Hege "risikolos" genutzt werden können (das lässt sich bei kurzen Laufzeiten sogar praktisch umsetzen, ist zwar schwierig, aber machbar). Insofern glaube ich bei kürzeren Laufzeiten fest an B/S.

      Bei langen Laufzeiten sieht das ganz anders aus. Das grundproblem: Die Vola.

      Die Vola misst die Abweichung vom Trend. will heissen - eine Aktie kann kontinuierlich um 10% pro Zeiteinheit steigen/fallen und hat eine Vola von nahe null. Ein wert kann aber auch permanent um z.B. 100 schwanken und hat eine Vola von 50%. Dieses "Trendverhalten" wird umso vernachlässigbarer je kürzer die Laufzeit (extrem: bei einer Woche Restlaufzeit kann man getrost einen random walk unterstellen).

      Das Trendverhalten ist bei langen Laufzeiten elemtar und wird aber bei B/S nicht berücksichtigt - hier liegt das Grundproblem.
      Ein weiteres Problem: Welche Vola nehme ich. Meist wird die annualisierte Tagesvola angewendet. Ist das bei 15 Jahren Restlaufzeit noch sachgerecht? Imho wären hier allenfalls annualisierte Monatsdurchschnittskurse als Basis für die Vola sachgerecht. Wenn nicht sogar Quartalskurse. Dann geht aber die Vola im regelfall kräftig in den Keller.

      Insofern neige ich bei langen Laufzeiten rein aus der Praxis zum Binominal-Ansatz.

      So long, S.
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 13:01:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hi Sarah,

      danke für Deine Einschätzung zu den Modellen;
      für eine sachgerechte Rechnung sehe ich nun also 2 Möglichkeiten:

      1. Verwendung des B/S-Modelles mit der Erweiterung von Merton (mit Berücksichtigung der Dividendenabschläge). Gibt es dazu irgendeinen OS-Rechner im Internet, der das schon leistet, oder läßt sich die Erweiterung einfach in meiner bisherigen(Excel-basierten) Rechnung durchführen?

      2. Implementierung des Binomial-Modelles in Excel (werde mal probieren, ob das mit einem vertretbaren Aufwand zu machen ist). Habe dazu Herrn Kutbay mal per Mail um Unterstützung gebeten.

      Welche Tools nutzst Du für Deine Rechnungen?

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 15:15:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hi Kanzler,

      ich rechne das meiste Hand bei Fuß.
      Spass Beiseite. Außer einem stinknormalen B/S-Rechner (Excel) brauch ich nichts. Die Dividende kannste einfach in die Zinssätze einfliessen lassen.

      Binominal mach ich meistens auf einem Blatt Papier indem ich einfach verschiedene Szenarien (subjektiv) simuliere.

      Insbesonders bei WA´s ist es ME wichtiger sich über die Struktur des Teils klar zu werden als auf den Pfennig genau theoretische Werte zu berechnen von denen man nie so genau weis ob der Markt das anschließend genauso sieht. Manche WA´s (hoch "im Geld") haben fast reinen Aktiencharakter. Da muss man sich fragen, ob man die Aktie haben will und ob díe WA ein besseres Chance/Risiko-Profil bietet. Wenn ja, (subjektiv binominal bestimmt) kauf ich die WA sonst die Aktie. Bei WA´s mit hohem Anleihecharakter vice versa.

      Die Goz-WA kaufen nur weil sie sehr preiswert ist würd ich persönlich nicht. Wenn ich Goz eh haben wollte, würd ichs aber wohl auf dem Umweg WA tun.

      So long, S.
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 17:05:25
      Beitrag Nr. 16 ()
      Sehe keinen Unterschied zwischen den genannten WA und Junkbonds. Das Wandlungsrecht kann man vergessen, es kommt also nur darauf an, ob die Firma überlebt.
      Habe nur EMTV zu durchschnittlich 50 sowas gekauft), weil ich denke, die hat hohes Profil. Das heisst, alles, was mit EMTV passiert, steht sofort in der Presse und wirkt sich auch auf die Anleihe aus, obwohl ich auch vermute, dass ein teilweise dummes Publikum Teile der Anleihe hält und folgerichtig zu dumm ist, irgendwelche Renditen zu erkennen oder Abschläge sinnvoll vorzunehmen.

      Goldzack, Augusta etc. können mich nicht reizen. Wie steht es mit der Überlebensfähigkeit von Holzmann? Habe mich da nicht beschäftigt mit. Gruss W
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 17:29:58
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hi wofeind,

      genau da liegt der Hase im Pfeffer.

      Bei der EM-TV WA handelt es sich in der Tat praktisch nur noch eine Anleihe (der Aktien bzw. Optionsanteil ist quasi wertlos oder nicht mehr vorhanden) und das mit Junk-Bond Charakter.

      Genau das Gegenteil ist aber ebenfalls möglich. Wenn eine GOZ z.B. mal bei 30 Euro stehen würde ist die WA de facto keine Anleihe mehr sondern faktisch eine Aktie.
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 22:58:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hi Kanzler,

      interessanter Thread hier.

      Die SGL-WA hat übrigens einen Wandlungspreis von 89,10 Euro.

      Ich habe auch noch die GZ-WA, die Augusta WA sowie die Continental WA im Depot.

      Grüße

      Exlex
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 13:00:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      Habe 2 interessante Tools entdeckt:

      1. OS-Rechner (Black-Scholes mit Berücksichtigung von Dividenden)
      http://www.numa.com/derivs/ref/calculat/option/calc-opa.htm

      2. Wandelanleihen-Rechner
      http://www.numa.com/derivs/ref/calculat/cb/calc-cba.htm
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 00:33:49
      Beitrag Nr. 20 ()
      ... und hier das ultimative OS-Tool (da verschlägt`s einem die Sprache).

      http://finance.wiwi.uni-karlsruhe.de/Lehre/SemOpt/BS_CRR/opt…
      ==> dann "das Applet" anwählen

      Hier ist eine Modellauswahl möglich (B/S oder Cox/Rubinstein, europäisch oder
      amerikanisch, mit/ohne Dividende, Cost-of-Carry, Up-Down-Methode oder Vola-Methode
      beim Binomialverfahren), und die Ergebnisse werden als dreidimensionale Fläche dargestellt.

      Der Fair Value (oder auch die Vola oder andere Parameter) lassen sich
      als Funktion zweier frei wählbarer Parameter darstellen. Alle anderen Parameter werden dabei als konstant betrachtet.
      Beispiel: FV(Laufzeit, Vola)

      Seht`s Euch mal an.
      Avatar
      schrieb am 22.02.01 11:04:37
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Leute,
      eine interessante Software incl. gutem Handbuch ist auch der "Modern Speculator" von der Fa. Dynamic Devices (Knut Stache). Kostet nur DM 20 und ist echt prima...

      Gruss Markus
      Avatar
      schrieb am 23.02.01 11:58:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      @frangen

      Könntest Du noch ein bißchen mehr zum "Modern Speculator" schreiben? Welche Rechnungen kann man damit machen? Und mit welchen Modellen? Kann man die Software über Internet ordern?

      @Sarah

      Die Pongs&Zahn-Bezugsrechte (WKN 695 408) wurden vorgestern zu 6 Cent, gestern gar zum Schnäppchenpreis von 2 Cent gehandelt.
      Habe heute mal eine Order mit Limit 2 Cent plaziert.

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 23.02.01 13:34:49
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hi Kanzler,

      dann hast du ja heute die "Kurse gemacht". Ich wart bei P+S erstmal ab. Wenn überhaupt, kauf ich am letzten Handelstag. Bin mir ziemlich sicher, dass die guten Teile dann für 1 Cent zu kriegen sind. Könnte sich aber auch lohnen auf den Handel zu warten. Wer weiss, vielleicht gibts die Teile ja billiger als 102,85 an der Börse und man kann sich den BZR-Umweg sparen.

      Ansonsten wird auch im "Nebenwerte-Board" über die P+S Anleihe diskutiert. Selbst Peer-Share ist sich nicht zu schade zu der Thematik zu berichten.

      So long, S.
      Avatar
      schrieb am 23.02.01 13:39:12
      Beitrag Nr. 24 ()
      Avatar
      schrieb am 28.02.01 13:40:37
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hi Sarah,

      danke für den Link zum PuZ-Thread. :)
      Habe mich dort auch mal in die Diskussion eingeschaltet und werde mich in diesem Thread daher wieder ganz auf Wandelanleihen beschränken.

      Dabei habe ich vor, demnächst mal einige Rechnungen auf Basis des Binomialmodelles von Hull 2000 vorzustellen.
      Die Besonderheit dieses Modelles ist, daß es eine Erweiterung des Cox/Rubinstein-Modelles speziell für die Belange von Wandelanleihen darstellt. Dabei wird eine simultane Betrachtung des Anleihen- und Optionsteiles vorgenommen und damit auch der Tatsache der Nichtabtrennbarkeit des OS Rechnung getragen.

      Die Rechnung in Excel scheint doch nicht so schwierig zu sein, wie ich erst gedacht hatte - zumindest sofern man sich auf eine Zerlegung der Laufzeit in nur wenige Perioden (etwa eine bis zwei pro Jahr, um der Dividende angemessen Rechnung zu tragen) beschränkt.

      Hast Du mit dem Hull-Modell schon Erfahrungen gemacht? Und was würdest Du für eine Mindestperiodenzahl ansetzen, um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen? (Kutbay sagt in seiner Arbeit, ca. 30 Perioden seien mindestens notwendig)

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 01:19:38
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo dagop,

      ich war die letzte Zeit so mit PuZ-OA, GOZ-WA und dem Studium diverser Bewertungsmodelle
      beschäftigt, daß ich erst jetzt dazu komme, die CoBa/DCX-WA 703 092 zu betrachten.

      Sie ist ein Exot in unserem bisherigen bunten Sortiment, weil der Emittent ungleich Basiswert ist.
      Die WA notiert bei 101,30%. Damit ist sie in etwa fair bewertet, wenn man für DCX eine Vola von 25% ansetzt.

      Ebenfalls fair bewertet scheint mir die Preussag-WA, deren Emissionsprospekt ich gerade per Post
      erhalten habe und die ich in den nächsten Tagen hier mal näher vorstellen will.

      Offenbar haben wir es bei deutschen WAs mit einer 2-Klassen-Gesellschaft zu tun:

      Güteklasse A. WAs auf Basiswerte, bei denen ein liquider EUREX-Handel existiert, sind
      fair bewertet, weil hier der Arbitragemechanismus greift.

      Güteklasse B. WAs auf Basiswerte, die nicht an der EUREX gehandelt werden,
      notieren meist eklatant unter Wert.

      Anders sieht es in USA aus: durch die dort auch für Privatanleger
      problemlos möglichen Leerverkäufe greift dort die Arbitrage
      für fast alle Basiswerte.

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 02.03.01 17:28:06
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hi Kanzler,

      das mit den "Güteklassen" sehe ich genauso.

      Weils aber so ne Sache ist mit der Rationalität der Börse hab ich´s schon vor geraumer Zeit aufgegeben mit allzu hohem Aufwand theoretisch zu bewerten. Mehr als Black/Scholes und ein simples Binomial-Modell setz ich nicht mehr ein. "Simpel" könnte man auch durch "trivial" ersetzen, will heissen ich nehme nur eine Periode und subjektive Best/Real/Worst-Case Kursschätzungen. Wenn mir die Chance/Risiko-Struktur des "Derivates" dann günstig vorkommt nehm ich das Derivat, sonst die Aktie.

      Ich bin insbesonders davon abgekommen, WA´s, Optionen, sonstige Derivate nur zu kaufen weil sie unterbewertet sind - hab einfach zu oft schlechte Erfahrungen gemacht. Selbst die offensichtlichsten Unterbewertungen (Optionen mit impl. Vola von null) führen halt nicht automatisch zum Erfolg. Wenn überhaupt mach ich nur noch das Gegenteil und verkauf derivate wenn sie arg "teuer" sind (soweit technisch möglich). Hin und wieder gibts z.B. Eurex-Optionen auf Dax-Werte mit impl. volas von 40%-50%. Da kann man mit einem gedeckten Call-Verkauf nicht viel falsch machen.

      So long, S.
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 23:19:44
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo WA-Spezialisten:
      Weiss jemand von Euch, wo man Aufstellungen, etc über die derzeit gehandelten WA`n erhält?
      Bei den meisten Börseninfoseiten: comdirect´, etc findet man Sie, wenn überhaupt nur bei den "normalen" Anleihen.
      Gibt es was besseres?
      Fallobst
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 11:40:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich habe meine EMTV-Wandelanleihe wieder verkauft. Im Vergleich zur Aktie hat sie sich ja super gehalten, aber nach den jüngsten Entwicklungen ist EMTV für mich tot. Kirch bekommt die Formel 1 nicht und das, was ihn ansonsten an der Firma interessieren könnte, kann er sich ja auch aus der Konkursmasse holen. Ich habe keine Ahnung, wieso die Anleihe in den letzten Tagen so gut gelaufen ist, vielleicht sehen andere das ja anders, ich bin raus.
      Avatar
      schrieb am 27.06.01 21:14:26
      Beitrag Nr. 30 ()
      wollte nur mal testen, ob WO wieder bilder von tripod einblendet:

      Avatar
      schrieb am 20.07.01 15:16:35
      Beitrag Nr. 31 ()
      @fallobst

      Ich kenne leider auch keine Website, die eine Auflistung von WAs liefert.
      Die Suchfunktion von Comdirect nutze ich auch gelegentlich, hilft aber nur, wenn man weiß, daß von einem Unternehmen eine WA existiert.
      Wenn ich mich für eine WA interessiere, versuche ich meist, den Emissionsprospekt zu bekommen - entweder von der Homepage
      oder mittels Anforderung per Email beim Unternehmen selbst.

      @all

      Hier ein Link zu einem Artikel über WAs im Pressespiegel:
      http://www.gold-zack.de/content/presse/archiv/sonstige/focmo…
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 15:33:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      Die Wandelanleihe von Gold-Zack hat mittlerweile einen deutlichen Risk Aufschlag und notieren in der Gegend von 10%. Auch die Augusta Anleihe (steuerlich interessanter!) notiert mittlerweile bei ca. 9% Rendite.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 13:04:55
      Beitrag Nr. 33 ()
      @K1

      Wie groß schätzt Du denn die Insolvenzgefahr von Gold-Zack? Oder anders gefragt, wer könnte Gold-Zack stützen?

      Mir ist die Holzmann-Wandelanleihe (350498) bei 16% Rendite (steuerlich auch interessant) deutlich lieber. Die sollten trotz der Baukrise in Deutschland vom hohen Auslandsanteil und schwachem Euro profitieren. Und der Konzern musste sich zwangsweise bereits vor zwei Jahren gesundschrumpfen.

      @alle
      Wer hat nähere Infos zur Kamps-Wandelanleihe (376879). Angeblich soll die eine Put-Option beinhalten, aber die Börsen-Zeitung gibt nichts her. Hat jemand den Prospekt und kann mal nachschauen?
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 14:57:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hab meine EM.TV Wandelanleihe in Arbentinier geswapt.

      Bei einer Rezession können durchaus ein paar Unternehmensanleihen platzen und die von EM.TV auch ohne Rezession.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 18:58:20
      Beitrag Nr. 35 ()
      @noch-n-zocker

      ich hoffe das war nicht missverständlich, das war keine Kaufempfehlung für die GOZ Wandelanleihe. Da diese Anleihe noch vor kurzem (siehe Anfang dieses Threads) als recht interessant eingeschätzt wurde hat sie nun per heutigem Kurs fast 20% an Wert verloren und dies natürlich hauptsächlich, weil a) das Wandelrecht weniger wert ist und b) der Markt das Risiko für die Rückzahlung höher einschätzt.

      Diese Meinung des Marktes teile ich, insbesondere deshalb, weil GOZ schlichtweg nicht analysierbar ist (jedenfalls nicht für mich). Da werden Gelder in Gesellschaften recht intransparent hin- und hergeschoben, Altium und Greenfield kann ich überhaupt nicht einschätzen (insbesondere Kaufpreis etc.) und zu e-vision habe ich meine persönliche, nicht allzu positive Einstellung. Die stillen GOZ Reserven sind so still, dass man vermuten könnte, dass sie tot sind und damit nicht mehr existieren. etc. etc. Also alles zur Zeit nicht gerade positive Vorraussetzungen für eine Investition in eine Anleihe (vielleicht wird es mit Stolorz etwas transparenter, mal schauen).

      Die Augusta WA hat sicher auch ein gewisses Risikopotenzial, nur ist dies auf Grund der Bilanz und der sonstigen Transparenz wesentlich einfacher zu kalkulieren. Augusta zu Gute kommt auch die Tatsache, dass die Zinsbelastung aus der Anleihe mit 4% fast halb so hoch ist wie die Belastung von GOZ aus der WA (7%). Wenn Augusta das Geld als Festgeld anlegt (was sie z.Zt. ja teilweise machen), dann erhalten sie sogar eine leicht höhere Verzinsung als sie selbst für die WA zahlen müssen. Das Unternehmensportfolio von Augusta gefällt mir auch wesentlich besser als der "Schrott" den GOZ da teilweise noch hält.

      Zu Holzmann habe ich keine besonders ausgeprägte Meinung. Die EUR Schwäche ist sicher ganz gut, wobei das aber auch für die europäische Konkurrenz gilt. Verschlankt haben sie sich und ich denke im Rahmen der damaligen "Aktion" dürfte so viel wie möglich an latenten Risiken in der Bilanz abgearbeitet worden sein. Bau ist aber trotzdem ein hammerhartes Geschäft und alle Bauunternehmen schlagen sich mit Minimargen gerade so durch (das sind KUV’s *g*).

      @s0

      bei EM.TV wäre ich auch supervorsichtig (ich fasse die auf keinen Fall an). Ich empfehle den Thread von rv, ich glaube dieser gibt die mögliche Entwicklung ganz gut wieder.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 19:57:11
      Beitrag Nr. 36 ()
      Habe zwei interessant WA NL Numico 4,25 und Stork 4,375

      sind solide und aussichtsreich.
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 12:40:31
      Beitrag Nr. 37 ()
      @K1

      Ich hatte es missverstanden, aber jetzt ist es klar. Die WA von GOZ und EM.TV fasse ich auf diesem Niveau nicht an.

      @s0
      Wow, ein EM.TV - Argentinien Swap!! Welche Bank macht das denn mit, und ab welcher Grössenordnung? Wieso hast Du nicht einfach getauscht? Bringt der Swap steuerlich was?
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 14:04:46
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ich habe einfach nur die EM.TV verkauft und die Arbentinien gekauft. Schade, daß ich Deine hochgesteckten Erwartungen enttäuschen muß.

      Die Banken machen ja nicht mal Währungstermingeschäfte mit mir.

      Ich glaube aber jetzt immer mehr, daß der Verkauf ein Fehler war, da eine Übernahme immer wahrscheinlicher wird.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 10:24:00
      Beitrag Nr. 39 ()
      GOZ WA jetzt auf Junkbond Niveau. 75,50 aktuell. Bin gespannt, wann die Meldung, die den Kursverfall begründet kommt.
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 16:34:35
      Beitrag Nr. 40 ()
      ... jetzt 70,00 - habe ich einen Knick in der Brille ? Mein Beileid den Anleihebesitzern.
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 19:16:33
      Beitrag Nr. 41 ()
      @s0

      bei deinem "Swap" bist du ja nicht gerade vom Glück verfolgt...
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 19:37:34
      Beitrag Nr. 42 ()
      Das kann man wohl sagen, aber ich habe aus Solvabilitätsgründen getauscht.

      Klatten hat erst gestern laufend etwas von mangelnder Liquidität auf ntv erzählt.

      Was solls, ist ja nur Geld.

      Mit meinen Argentiniern habe ich schon 4 % gewonnen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 16:37:07
      Beitrag Nr. 43 ()
      Es gibt noch eine interessante WA, die bislang in diesem Thread nicht erwähnt wurde, die Zero-WA von Kamps (376879).

      Die WA hat notiert im Moment bei ca. 47% und hat einen Put zum 17.03.03 zu 56,10 %. Für 19 Monate sind das 11,7 %.

      Demgegenüber hat die 8% Kamps-Anleihe (628069) bei 4 Jahren Restlaufzeit nur eine Rendite von 8,3%

      Auch wenn Kamps im Moment kleinere Brötchen backen muss, das Unternehmen ist profitabel, gut im Markt positioniert und profitiert sehr stark vom Rückgang der Energiepreise.

      Fitch bewertet das Unternehmen zwar noch mit BBB, ein BB Rating erscheint aber gerechtfertigter.
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 17:22:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      @noch-n-zocker

      wie sieht denn die steuerliche Behandlung der Kamps 376879 aus, wie war die Emissionsrendite ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 17:59:46
      Beitrag Nr. 45 ()
      @noch-n-zocker

      Ich habe die Kamps-WA zur Emission am 17.3.2000 gezeichnet. Der Emissionspreis war
      48,55%, was einer Emissionsrendite auf Endfälligkeit (17.3.2015) von 4,3% entsprach.

      Die Anleihe besitzt ein BBB-Rating von Fitch und ein BB+ von Standard & Poor`s.
      Vergleichbare Anleihen dieser Bonität rentieren mit etwa 5,6 bis 6%.

      Die derzeitige extrem hohe per-annum-Rendite von 12,95% (aktueller WA-Kurs 46,20%), die sich durch die Berücksichtigung der
      Put-Option zum 17.3.2003 ergibt, läßt sich für mich nur dadurch erklären,
      daß die Put-Option den meisten Marktteilnehmern offenbar nicht bekannt ist.

      Der faire Preis für die WA liegt zur Zeit IMHO bei etwa 51,25%. Damit käme man auf eine
      der Bonität angemessene Rendite von 5,8%. Ich sehe in den nächsten 1 1/2 Jahren jedenfalls kein Konkursrisiko bei Kamps, so daß ein
      höherer Risikoaufschlag mir nicht angemessen erscheint.

      Ich kann mir vorstellen, daß der WA-Kurs relativ schnell auf über 50% hochläuft,
      sobald sich die Put-Option herumspricht.

      @K1

      Zur steuerlichen Benhandlung der WA kann ich leider nichts genaues sagen.
      Möglicherweise muß man die Emissionsrendite von 4,3% als fiktive Zins-
      einnahmen versteuern. Aber dazu sollte sich am besten nochmal ein
      Steuerfachmann äußern.

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 16:06:32
      Beitrag Nr. 46 ()
      @Kanzler

      Danke für die Daten über die Kamps WA. Ich gehe auch davon aus, dass man ein Wahlrecht hat, entweder die Marktrendite (d.h. dass, was man selbst an Rendite erwirtschaftet hat), oder die Emissionsrendite zu versteuern. Die niedrige Emissionsrendite macht den Titel natürlich noch interessanter.

      Ist allerdings nix für Trader, die Liquidität ist fast gleich Null und die Geld-Briefspanne meist zu groß.
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 18:02:01
      Beitrag Nr. 47 ()
      Frage: Wenn alle Anleihegläubiger kündigen würden, dann stünde ein Betrag von 370 Mio € zur Rückzahlung an. Das wäre schon ein ziemlicher Batzen für Kamps oder ?

      Das BBB- Rating sehe ich in absehbarer Zukunft auch eher auf dem absteigenden Ast, da die Unternehmensentwicklung (s. Halbjahresbericht 2001) etwas holprig verläuft. Die Rendite erscheint mir für die 1 1/2 Jahre in Angesicht des Risikos angemessen.


      Gold-Zack hat übrigens 10% ihrer Wandelanleihe zurückgekauft. Sofern sie sich das liquiditätsmässig erlauben konnten ein sehr gutes Geschäft !

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 17.08.01 13:01:15
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hallo,

      ich habe heute zu 46,25 bei 376879 zugeschlagen. Die
      Anleihebedingungen findet man uebrigens auf der Kamps-Seite...
      (www.kamps.de) Auf Investor relations und dann
      auf die Aktie klicken...

      Dann will ich jetzt mal hoffen, dass mehr Leute von dem
      Sonderkluendigungsrecht erfahren...

      Gruss

      klueck
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 13:48:30
      Beitrag Nr. 49 ()
      Mein Depot ist mittlerweile sehr übersichtlich geworden. Nur noch die Swissair 06 und ziemlich viel Holzmann Wandelanleihe. Letztere kommt im Moment ja auch kräftig unter die Räder, was ich aber nicht für gerechtfertigt halte. Vielleicht kann sich ja mal jemand, der nicht investiert ist, die Anleihe objektiv anschauen.

      Meiner Ansicht nach ist die Negativerklärung bei der Anleihe wasserdicht, da sollte es nicht möglich sein, dass andere Gläubiger besser gestellt werden.

      Desweiteren ist Holzmann in erster Linie in den USA aktiv und dort auch profitabel. Irgend jemand muss ja schliesslich den Financial District wieder aufbauen und für die Holzmann-Tochter A.L. Jones könnten dadurch Zusatzaufträge entstehen.

      Andererseits hatte man einen Grossauftrag von Continental Airlines erhalten, der jetzt vielleicht gefährdet ist. Bei Holzmann war man nicht willens oder in der Lage, zum jetzigen Zeitpunkt etwas hierzu zu sagen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 18:17:49
      Beitrag Nr. 50 ()
      Mir fällt gerade auf, dass ich die Kamps WA vergessen habe, die nach wie vor sehr interessant aussieht. Bei soviel Rauch um den Barilla-Einstieg brennt bestimmt auch ein kleines Feuerchen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 18:30:40
      Beitrag Nr. 51 ()
      Hallo zusammen,

      es gibt ja hier sogar noch einen interessanten Wandelanleihe-Thread, eine besonders interessante Anlageform, gerade nach den jetzt so stark gefallenen Kursen, finde ich.

      Die SGL-Carbon Wandelanleihe besitze ich auch, bis zur Fälligkeit in 2005 denke ich, hat die Wandlungsoption der Anleihe gute Chancen, wieder an Wert zu gewinnen. Obendrauf bietet sie auch ohne diese Option bereits eine gute Rendite bis zur Endfälligkeit, Bonität bis dahin vorausgesetzt.

      Ich habe noch nicht alles hier durchgelesen, mich interessiert derzeit ebenfalls sehr die Kamps-Anleihe, so ganz konnte ich mich damit noch nicht beschäftigen. Das Kündigungsrecht durch den Gläubiger, ich glaube zu März 2002, ist mir auch bekannt, vielleicht weiß hier jemand noch mehr darüber.

      @nochnzocker

      Hier findet man Dich also wieder ;), hast Du eine WKN zu der Holzmann-Anleihe, wo findet man Details zum Wandlungsrecht?

      Wenn ich Zeit habe, würde ich sie mir gerne mal als "Nicht-Investierter" anschauen, erst mal würde ich aber sagen, sowie Zweifel an der Bonität der Holzmann AG aufkommen, dürften für die Anleihe die gleichen Risiken bestehen wie für die Aktie.


      Gruß
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 18:53:09
      Beitrag Nr. 52 ()
      @dubaro

      WKNR der Holzmann WA ist 350498 (steht bestimmt auch schon etwas weiter oben im Thread).

      Bei SGL bin ich ein wenig skeptisch, da die nächsten Jahre noch sehr hohe Strafen gezahlt werden müssen. Dafür finde ich die Rendite etwas mager.

      Die genauen Anleihebedingungen der Kamps Lyons kannst du dir auf der IR Seite von Kamps downloaden.

      @noch-n-zocker

      Die Kamps Lyons habe ich mir zugelegt (auch weil ich etwas genau in diesem Laufzeitbereich bis zum Kündigungsrecht benötigte). Die Übernahmegerüchte erscheinen mir zumindestens plausiebel. Ein eigenes Filialnetz wie Kamps aufzubauen dürfte für Barilla ein vielfaches des Einstiegs in Kamps kosten, ausserdem gäbe es ja gewisse Synergiepotenziale.

      Unabhängig davon muss es für Kamps einfach möglich sein die Logistikflotte besser auszulasten. Wenn das bisher mit Verzögerungen nicht geklappt hat, dann sollte es doch in absehbarer Zukunft klappen. Die Vorteile liegen eigentlich zu klar auf der Hand. Einziger Knackpunkt bleibt die ggf. hohe Belastung, wenn ein hoher Teil der Lyons Besitzer vorzeitig kündigen.

      Holzmann WA: Holzmann halte ist für mich nur schwer analysierbar. Gerade bei den Buchwerten der Immobilien dürfte der Hase begraben liegen. Wenn hier auf Grund der schwierigeren Verwertbarkeit die Buchwerte überhöht sind, dann ergibt sich wieder hoher Abschreibungsbedarf mit entsprechender Belastung für die Bilanz. Auch das starke Engagement in USA ist z.Zt. nicht gerade von Vorteil. Die Ammis sind z.Zt. paralysiert [dürfte sich aber wieder ändern]. Ist aber natürlich bei den jetzigen Kursen eine verlockende Rendite.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 25.09.01 08:50:22
      Beitrag Nr. 53 ()
      Hi Dubaro :)

      solange Holzmann nicht bei Ausschachtungsarbeiten auf eine Goldmine oder Ölquelle trifft, kannst Du das Wandlungsrecht getrost vergessen. Verlockend ist die grösstenteils steuerfreie Rendite, die wasserdichte Negativerklärung (aus meiner Sicht jedenfalls) und die vorhandene Substanz (die mangelnde Verwertbarkeit hat Holzmann wenigstens davor bewahrt, irgendwelche Luftschlösser im Cyberspace zu bauen oder kaufen).

      Ende des Monats will Holzmann sich näher zu den schon lange angekündigten Fusionsplänen äussern. Selbst wenn das nichts wird, sollte bei einem Kurs von 63 die Liquidation bereits eingepreist sein.
      Avatar
      schrieb am 25.09.01 22:52:39
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hallo zusammen, ich hatte heute einen chaotischen Tag, kann mich wohl erst irgendwann im Laufe der Woche wieder melden, dann erst mal was zu Kamps, habe einige Fragen,

      bis dahin

      Grüße
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 26.09.01 22:24:49
      Beitrag Nr. 55 ()
      Guten Abend!

      Zur Kamps-Wandelanleihe.

      Ich hätte da zunächst mal eine Frage:

      Der Nennbetrag belauft sich auf 1000 Euro, das hatte mich zunächst etwas irritiert, doch verstehe ich das richtig, daß somit bei einem Kurs von sagen wir einmal 48% für eine Anleihe 480 Euro fällig wären?

      Einige sehr interessante Dinge fand ich im Verkaufsprospekt, so auch zu diesem bereits angesprochenem Kündigungsrecht. Es ist nicht in den Kündigungsbedingungen geregelt, sondern unter "Rückzahlung und Verkauf", §6, Absatz 3. Demnach ist die Anleiheschuldnerin auf Verlangen des Anleihegläubigers zur Rückzahlung wie folgt verpflichtet:

      Rückzahlungstag.............Rückzahlungsbetrag

      17. März 2003...................Euro 561,03
      17. März 2008...................Euro 713,8

      Eigentlich würde ich bei Null-Kuponanleihen, dann noch mit dieser Laufzeit (2015), bei der jetzigen Zinslage nicht gerade von einem günstigen Einstiegszeitpunkt reden, doch macht diese Regelung nicht diese Anleihe zum Kurzläufer auf Wunsch des Gläubigers?

      Etwas kompliziert erscheinen mir allerdings die Bedingungen zum Einreichen des Zahlungswunsches, es muß eine "Rückzahlungsbenachrichtigung" an die Zahlstelle eingereicht werden, mit einer Frist von nicht mehr als 30 Tagen und nicht weniger als 2 Tagen vor dem Rückzahlungstag. Einfacher wäre es wohl, wenn der Kurs diese Möglichkeit der Rückzahlung bis zum März 2003 noch einpreist und man die Anleihe einfach verkauft.

      Immerhin eine Rendite, vom heutigen Kurs (46,5%) aus gesehen, bezogen auf den 17. März 2003, von ca. 20%! Auch ich glaube nicht, daß Kamps bis dahin zahlungsunfähig würde, immerhin schreiben sie seit Jahren schwarze Zahlen und erzielen Umsätze über die Milliardenschwelle, ausschließen kann man natürlich nichts und die letzten Meldungen zu Kamps waren für die Aktie zumindest doch katastrophal.

      Doch wie kommt nur dieser Renditeunterschied zu der von Dir nochnzocker erwähnten 8%-Anleihe von Kamps zustande? Ich kann mir nicht vorstellen, daß "professionelle" Investoren diese Rückzahlungsmöglichkeit einfach übersehen, auch habe ich darüber vor einigen Wochen selber in einer Börsenzeitung, weiß nicht mehr welche, gelesen, also es ist bekannt.

      Zu der Besteuerung, also im Verkaufsprospekt wurde auch ausführlich zur Besteuerung der Rendite Stellung genommen, demnach hat man, wie auch schon hier erwähnt, die Wahl zwischen der Emissionsrendite und der Marktrendite. Einiges hat sich ja bei der Besteuerung von Erträgen aus Wertpapieren seit erscheinen des Prospektes geändert, ich schätze mal, aufgrund der Wandlungsoption gehört diese Anleihe in die Kategorie der "Finanzinnovationen", somit besteht keine steuerfreiheit nach Ablauf einer Spekufrist, wie ist das eigentlich bei Zero-Bonds, gibt es da überhaupt eine Spekulationsfrist? Wie ist das mit dem Halbeinkünfteverfahren, gilt dieses auch für Wandelanleihen, oder nur für Aktien?

      Vielleicht ein Fall für den fallobst, ein User aus dem Thread, den Du damals leider verlassen hast nochnzocker, vielleicht schaust mal wieder rein, ist kein "Psychthread" mehr ;), allerdings derzeit auch fast gar nicht´s mehr los.

      So denn,

      Grüße
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 26.09.01 23:06:12
      Beitrag Nr. 56 ()
      Ich sehe gerade, heute wurden gerade mal zu 2000 Euro Nennwert in Frankfurt gehandelt, das kann doch nicht der Ernst seihen, ist das Handelsvolumen bei dieser Anleihe immer so gering? Gibt es eine Möglichkeit, eine Order einzugeben, die nur die gewünschte Gesamtstückzahl abhandelt, keine Teilausführungen?

      Danke,

      Gruß
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 26.09.01 23:17:29
      Beitrag Nr. 57 ()
      Dubaro

      Das mit der Rückzahlungsoption sollte eigentlich Deine Depotbank für Dich regeln, d.h. Dich zum gegebenen Zeitpunkt darauf aufmerksam machen und auf Deinen Wunsch hin dann fristgerecht kündigen.

      Die Rendite per 17.3.2001 beträgt ca. 13,5 % p.a., Deine 20% kann ich nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich meinst Du die nicht annualisierte Wertsteigerung.

      Der Renditespread zwischen der 8% Anleihe und dem Zero beruht meiner Ansicht nach auf der Unkenntnis der Privatanleger und der völligen Illiquidität beider Titel, die eine Arbitrage von Professionellen fast unmöglich macht. Ich kenne nur eine Großbank, die diesen Spread arbitriert, und die haben das Buch voll davon. Seit Kamps nicht mehr Investmentgrade hat, dürfen viele Institutionelle auch nicht mehr investieren.

      Ich meine nicht, dass die Anleihe eine "Finanzinnovation" darstellt. Damit sind Anleihen gemeint, die keinen gleichmässigen Zinsfluß haben (Reverse Floater, Step-up oder Step-down Anleihen). Der Zero sollte sauber sein (irgendwelche Steuerexperten hier?)
      Avatar
      schrieb am 26.09.01 23:40:54
      Beitrag Nr. 58 ()
      @nochnzocker

      Ein Kurs von 46,5% von heute, plus 20%, ergibt ein dem Rückzahlungsbetragtag entsprechenden Kurs von 56%. Ich hatte geschrieben vom heutigen Kurs aus gesehen, nicht p.a. , das auch noch auszurechnen, hatte ich keinen Bock, und das Jahr ist auch eh´bald zuende .

      Also nach meinem Kenntnisstand gehören Wandelanleihen zu den Finanzinnovationen, die genaue Rendite ist zur Endfälligkeit 2015 nicht vorhersagbar.

      Möchte mich da aber nicht festlegen, selbst in der "Fachpresse" liest man immer wieder unterschiedliches dazu.
      Avatar
      schrieb am 27.09.01 00:15:25
      Beitrag Nr. 59 ()
      Ich hatte mir vor dem Kauf der Kamps Lyons die Anleihebedingungen in Bezug auf die vorzeitige Rückgabemöglichkeit natürlich auch durchgelesen. Die Anleiheschuldnerin ist dabei verpflichtet 30-45 Tage vor dem entsprechenden Termin den Anleihegläubiger zu benachrichtigen. Das dürfte analog zu Einladungen zu HV’s über die Depotbanken geschehen. Dubaro, ich sehe das eigentlich nicht als kompliziert an.

      Der Makler für die Kamps Lyons ist wirklich ein Spassvogel. Ich hatte unter anderem 3 Teilausführungen über jeweils KW 460€ (!). Entweder der Makler hat sich über mein Limit geärgert, oder es haben innerhalb kurzer Zeit mehrere Leute plötzlich die Idee gehabt einen 460€ Verkaufsauftrag an die Börse zu geben... Also liquide ist das Papier nicht gerade...

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 27.09.01 13:35:38
      Beitrag Nr. 60 ()
      Hallo!

      Aha, nagut das wußt´ich nicht, daß das die Depotbank so ohne weiteres regelt, ich hatte schon einmal schlecjte Erfahrungen in Zusammenhang mit einer Sonderdividende bei einem illiquiden Wert mit meiner Depotbank gehabt.

      Aber diese Anleihe wird ja wirklich außergewöhnlich wenig gehandelt, insofern ist es natürlich wohl doch wieder günstiger, sie zum 17.03.2003 zu kündigen, als zu versuchen, sie zu verkaufen.

      So, schnell wieder an die Arbeit....

      Gruß
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 28.09.01 16:44:40
      Beitrag Nr. 61 ()
      Die Umsätze in Kamps (Aktie) sind sehr hoch in den letzten Tagen. Dies könnte die Vermutung erhärten, dass jemand eine höhere Beteiligung an Kamps anstrebt. Wann, wenn nicht in dieser unsicheren Börsenlage kann man Unternehmen gut an der Börse aufkaufen ;) ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 28.09.01 19:42:15
      Beitrag Nr. 62 ()
      Guten Abend!

      Ich habe soeben mit meiner Depotbank gesprochen, auf anstehende Kündigstermine bei Anleihen wird der Kunde nicht hingewiesen. Anders als bei Aktiensplitts, Hauptversammlungen, Bezugsrechten u.ä. Terminen, die für alle Anteile gleichermaßen und in jedem Falle feststehen und wo von Rechts wegen jedem Anteilseigner eine Information zukommen muß , hat sich der Kunde bei Kündigungsterminen von Anleihen um die Modalitäten selber zu kümmern.

      Meine Depotbank:

      Consors Discount Broker.

      Mich würde es sehr interessieren, ob es bei anderen Depotbanken anders gehandhabt wird.


      @K1

      Was sagst Du zu der Rückkaufklausel in den Anleihebedingungen für den Fall, daß mehr als 50% stimmberechtigter Aktien in den Besitz einer Person oder zusammengehörender Gruppe gelangen, welchen Sinn macht diese Klausel? Ob das überhaupt schon interessant ist, vermutest Du Übernahmekäufe oder einfach nur eine größere Beteiligung? Nach meinen Infos liegt der Freefloat bei relativ hohen 85%, eine feindliche Übernahme also theoretisch möglich, kann ich mir aber nicht recht vorstellen.

      Gruß
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 28.09.01 21:43:39
      Beitrag Nr. 63 ()
      Hi dubaro,

      ich stelle mal die Passage aus dem Kamps Lyons VP herein:

      (3) Rückzahlung nach Wahl eines Anleihegläubigers. Nach Wahl und auf Verlangen eines
      Anleihegläubigers wird die Anleiheschuldnerin die Euro LYONs dieses Anleihegläubigers entweder am
      17. März 2003 oder am 17. März 2008 (jeder Tag ein "Rückzahlungstag") zum Rückzahlungsbetrag
      pro Euro LYON (der "Rückzahlungsbetrag"), wie er in der nachstehenden Tabelle aufgeführt ist,
      zurückzahlen:

      Rückzahlungstag Rückzahlungsbetrag
      17. März 2003 Euro 561,03
      17. März 2008 Euro 713,80

      Zur Ausübung dieses Rechts muß der Anleihegläubiger eine ordnungsgemäß ausgefüllte
      Rückzahlungsbenachrichtigung (eine "Rückzahlungsbenachrichtigung") in der Form, wie sie bei der
      Zahlstelle erhältlich ist, bei der Zahlstelle innerhalb einer Frist von nicht mehr als 30 Tagen und nicht
      weniger als zwei Tagen vor dem jeweiligen Rückzahlungstag einreichen. Die Anleiheschuldnerin hat
      innerhalb einer Frist von nicht weniger als 30 Tagen und nicht mehr als 45 Tagen die Anleihegläubiger
      über den Beginn der jeweiligen Frist für die Einreichung einer Rückzahlungsbenachrichtigung gemäß
      diesem Absatz (3) zu benachrichtigen.



      Also das ist m.E. klipp und klar, dass der Anleiheschuldner (Kamps) 30-45 Tage vor der Frist der vorzeitigen Rückzahlung den Anleiheschuldner benachrichtigen muss. Consors dürfte wohl nicht richtig orientiert sein. So oder so kann man sich den Termin ja mal auf Wiedervorlage legen und ich bin sicher irgendjemand wird diesen Thread auch wieder hervorholen ;)

      Die Rückkaufklausel kann für die Anleihebesitzer nur positiv sein, denn der Rückkauf erfolgte ja zu über den aktuellen Kursen.

      Also ich finde keinen Haken an der Anleihe.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 28.09.01 22:09:05
      Beitrag Nr. 64 ()
      Hi K1,

      vielen Dank, alles klar, da hatte ich nicht sorgfältig genug in den Anleihebedingungen weitergelesen. Na dann hat sich das mit der Kündigung über die Depotbank wohl eh´erledigt. Gut, daß das in den Anleihebedingungen so genau geregelt ist, wenn man bedenkt, wie die Depotbank die Sache sonst gehandhabt hätte!

      Wird eigentlich in diesem Falle jetzt die Depotbank von der Schuldnerin informiert so daß diese denn doch zur Weiterinformation verpflichtet wäre, oder geht das direkt an den Gläubiger, dieser muß ja dann irgendwo dort mit der Anschrift aufgelistet sein?

      Und wie ist das mit dem Einreichen der "Rückzahlungsbenachrichtigung", das ist dann ja auf jeden Fall wohl doch Sache des Gläubigers alleine, oder kann man mit sowas auch die Depotbank beauftragen? Ich könnte jetzt Consors nochmal anrufen, aber das ist ja nun wirklich nicht gerade eine Beraterbank....;)

      Gruß
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 29.09.01 20:39:18
      Beitrag Nr. 65 ()
      @ dubaro

      Es ist absolut nicht die Aufgabe einer Depotbank, Dich auf
      einen anstehenden Kündigungstermin aufmerksam zu machen.

      Extrembeispiel: Bundesschatzbriefe kann man nahzu "jeden Tag" kündigen. Soll die Depotbank Dich dann auch "jeden Tag" daran erinnern?

      Kündigungstermine stehen normalerweise auf der WP-Abrechnung. Auf einer meiner Consors-Abrechnungen steht in
      Großbuchstaben:

      "KÜNDIGUNGSRECHT DES EMITTENTEN AB 30.09.93"

      (Die Anleihe gibt es noch!)

      Ein Gläubigerkündigungsrecht müßte auch auf der Abrechnung stehen. (Zumindest ist dies bei Dresdner-Bank-Abrechnungen so).

      Was Deine Kamps-Anleihe angeht: Kündigungsrecht zum 17.03.2003. Bis dahin könnte Kamps pleite sein (theoretisch).

      Die Rendite (bei einem Kaufkurs von 48 %) und Kündigung zum 17.03.2003 (1 1/2 Jahre) beträgt ca. 11 %.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 29.09.01 21:42:36
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hallo,

      Kroko, so sehe ich das eigentlich auch, ein Kündigungsrecht ist etwas ganz anderes als ein Aktiensplitt oder ein entstandenes Bezugsrecht etc. . Doch es gab recht unterschiedliche Meinungen dazu hier im Thread, verlassen kann ich mich letztenendes nur auf das, was meine Depotbank mir hierzu sagt.

      Im Falle Kamps (die Anleihe habe ich übrigens (noch) gar nicht) ist die Benachrichtigung für einen Kündigungstermin ja aber ganz eindeutig geregelt, der Schuldner muß den Gläubiger entsprechend informieren.

      Meine Fragen hierzu, sie sollen nicht skeptisch sein, reines Interesse:

      Wie erfährt die Schuldnerin die Anschrift des Gläubigers, werden die Daten zu den Anleihebesitzern ähnlich gehandhabt wie bei Namensaktien?

      Kann man mit den Kündigungsmodalitäten , sofern man von der Schuldnerin davon erfährt, die Depotbank beauftragen?


      Ein schönes Wochenende allen,

      Gruß
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 29.09.01 22:39:44
      Beitrag Nr. 67 ()
      @dubaro & krokodil1

      die Anleihebedingungen sind im Falle der Kündigungsmöglichkeit und der Benachrichtigung eindeutig. Wie anders als über die Depotbank soll denn die Benachrichtigung der Anleihegläubiger erfolgen ? Einzige Variante die ich mir noch aushilfsweise vorstellen könnte ist, dass eine Veröffentlichung im Bundesanzeiger ausreicht [die aber i.d.Regel auch von den Depotinstituten weitergegeben werden]. Ich weiss aber ehrlich nicht, warum euch das so belastet, denn einen solchen Termin kann man sich ja auch mal merken.

      @krokodil1

      Was Deine Kamps-Anleihe angeht: Kündigungsrecht zum 17.03.2003. Bis dahin könnte Kamps pleite sein (theoretisch).

      Das "pleite sein können" gilt genauso für die 8%ige Kamps Anleihe. Diese hat jedoch eine kapitalmarktübliche Rendite, während die Kamps Lyons mit 11-13% (zumal in diesem kurzfristigen Bereich) eine sehr weit überdurchschnittliche Rendite hat. Um diesen Renditevorteil geht es weiter oben im Thread.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 29.09.01 23:30:05
      Beitrag Nr. 68 ()
      Aber K1, niemanden belastet doch so ein Termin, auch werde ich den 17. März 2003 nun wohl auch so, selbst für den Fall, daß ich mir nicht diese (im übrigen sehr interessante!) Anleihe kaufe, als besonderen Tag in Erinnerung behalten können ;).

      Es ist doch nur einfach mal interessant festzustellen, wie so etwas abläuft, hatte ähnliche Diskussionen schon einmal hier im Board mit einer illiquiden amerikanischen Aktie (Spire), wo es um eine Art Aktiensplitt, realisiert durch eine Sonderdividende in Form von Aktien ging. Die haarsträubendsten Gerüchte wurden zu der Regelung in die Welt gesetzt, jeder war von seiner Meinung felsenfest überzeugt, viele meinten, nicht jeder könne zum Zuge kommen, am Ende kam heraus, daß jeder irgendwie schon seine Dividende bekam.

      Ich glaube, ich kaufe mir diese Anleihe noch, nur um selber mal zu erfahren, wie so etwas denn nun wohl ablaufen würde, sicher ist jedenfalls, daß sie, auf welchem Wege auch immer, gekündigt werden kann und der Gläuber den Schuldner, wie denn auch immer, eine rechtzeitige Information dazu zukommen lassen muß.

      Im Falle Consors ist jedenfalls Fakt, daß es keine Information seitens der Bank geben wird, so zumindest ist es mir so klipp und klar gesagt worden. Interessieren würde mich schon, ob ich denn über Consors wenigstens die Kündigung abwickeln könnte, nun gut, ich werde Consors selber fragen, um niemanden mehr länger hier in diesem Thread zu nerven, falls es doch jemanden interessiert, stelle ich die Auskunft gerne hier rein.

      Daß es nur eine Mitteilung über die Depotbank geben kann, würde ich nicht so sehen, bei Namensaktien werden die Anteilseigner auch direkt über die Gesellschaft informiert.

      Der Renditeunterschied zur "normalen" Kamps-Anleihe ist aber auch für mich ein ganz klares Argument FÜR die Wandelanleihe, schließlich ist sie doch durch diese Kündigungsmöglichkeit im Prinzip kein Langläufer mehr.

      Den Pleitefall für Kamps bis Anfang 2003, natürlich, man kann nichts ausschließen, aber das halte ich bei den Zahlen auch für absolut unwahrscheinlich.

      Also, entschuldigt bitte, wenn ich Euch mit diesem Thema etwas sehr genervt habe,
      ich fand´s einfach interessant,

      tschau
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 01.10.01 10:18:20
      Beitrag Nr. 69 ()
      Dubaro

      das mit den Aufgaben und Pflichten einer Depotbank ist so eine Sache. Ich kann hier zum einen die Deutsche Bank (NICHT diese schrottige Deutsche Bank 24) positiv erwähnen. Ich hatte bislang zwei Anleihen mit Put-Optionen im Bestand, zuletzt ganz aktuell die Mexiko-Anleihe 133880 mit PUT-Option per 10. September. Die Information erfolgte unaufgefordert und reibungslos.

      Wer nachvollziehen will, wie sich manche Banken bei Aktiensplitts und Bezugsrechten auskennen, sollte sich mal die Threads von Rosneftegaztroy reinziehen. Und auch bei der Kapitalerhöhung der Komercni Banka vor zwei Jahren hat zumindest die Commerzbank seelig geschlafen.

      Ein Kollege von mir hat die Cobank jeweils auf fünfstellige Beträge verklagt und die lassen es trotz eindeutiger Sachlage auch bis zur Klageeinreichung kommen, bis sie endlich zahlen.

      Wer sich mit Anlagen beschäftigt, die über das Niveau einer Bundesanleihe hinausgehen, muss seine Rechte selber kennen und darf sich nicht auf die Banken verlassen. Und wenn er es doch tut, braucht er wenigstens eine Rechtsschutzversicherung. Deswegen auch alles schriftlich festhalten und sich nicht mit mündlichen Aussagen abfinden.

      Im Falle der Komercni Banca Kapitalerhöhung konnte mein Kollege nachweisen, dass er die Commerzbank zur Ausübung der Bezugsrechte aufgefordert hatte, obwohl die Commerzbank steif und fest behauptet hatte, es habe gar keine Kapitalerhöhung gegen Bezugsrechte stattgefunden. Hoffentlich bleibt uns so ein Affentheater bei Kamps erspart.
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 14:32:58
      Beitrag Nr. 70 ()
      Schade, dass ich kein Jurist bin :( Auf jeden Fall finde ich diesen Vorgang interessant. Da hat Hochtief wohl ein bisschen früh verkauft :)

      Essen, 22. Okt (Reuters) - Der Baukonzern Hochtief <HOTG.DE>hat seien Konkurrenten Philipp Holzmann AG<HOZG.DE> auf Schadenersatz in der Größenordnung von 60 Millionen Mark verklagt. Dieser Schaden sei Hochtief durch den Wertverlust entstanden, den der Konzern beim Verkauf einer 1998 erworbenen Holzmann-Wandelanleihe erlitten habe, sagte ein Hochtief-Sprecher am Montag in Essen. Der Wertverlust sei in Folge falscher Angaben Holzmanns über seine wirtschaftliche Lage entstanden. Der überschuldete Holzmann-Konzern war Ende 1999 nur knapp einer Pleite entgangen.
      Hochtief hatte die Wandelschuldverschreibungen an Holzmann im Dezember 1998 von einer Tochter der belgischen Gevaert-Gruppe bekommen. Gevaert bezahlte auf diese Weise für die Übertragung von Hochtiefs 15-prozentigem Holzmann-Anteilspaket. Hochtief hatte sich lange Zeit um eine nennenswerte Beteiligung an Holzmann bemüht, war aber stets am Kartellamt gescheitert.
      bro/rbo

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      [GER] [OE] [SWI] [DE] [EUROPE] [WEU] [CON] [GEE] [RESF] [CRIM] [POL] [LDE] [RTRS]
      [HOTG.DEc] [HOZG.DEc]

      For related price quotes, double click on one of the following codes:
      <HOTG.DE> <HOZG.DE>

      Monday, 22 October 2001 14:26:07
      RTRS [nL22166880]
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 16:54:01
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hallo zusamen!

      Tja so ist das, fällt denen ja ziemlich spät ein, diese Klage.

      Ich bin immer noch scharf auf diese Kamps-Wandelanleihe, das einzige, was mich derzeit noch abhält, ist diese Illiquidität.

      Gibt es eine Möglichkeit, eine Order mit der Bedingungung zu verknüpfen, sie entweder im Ganzen oder gar nicht ausführen zu lassen?

      Danke,

      Gruß
      dubaro
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 17:28:02
      Beitrag Nr. 72 ()
      Die Deutsche Bank hat insofern eine günstige Gebührenstruktur, dass die Mindestgebühr nur einmal anfällt. Ich mache die Order gültig bis Ultimo und zahle einmalig 20 Euro beim ersten Umsatz, alle weiteren Teilausführungen sind dann spesenfrei.

      Alternativ kann man (bei grösseren Orders) die Bank nach einem ausserbörslichen Kurs fragen. Wenn Du aber bei einer Direktbank bist oder der Sparkasse von Pusemuckel, dürfte diese Möglichkeit entfallen.

      Ich fluche zwar schon mal über die Gebühren der Deutschen Bank, aber über alles hinweg komme ich besser weg als bei Instituten, die mit niedrigen Gebühren werben und Null Flexibilität bieten.
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 21:56:42
      Beitrag Nr. 73 ()
      @noch-n-zocker

      Ich merke schon, Du hälst sehr viel von der Deutschen Bank!

      Eine Frage, wie hoch wäre diese Grundgebühr in diesem Falle bei der DB bei einem Ordevolumen zu sagen wir mal 10.000 Euro Nennwert?

      Bei Consors beträgt sie 4,6 Euro, könnte in diesem Falle max. 10-mal fällig werden, also dann 46 Euro.
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 08:57:45
      Beitrag Nr. 74 ()
      @ noch-n-zocker

      Du schreibst: "Alternativ kann man (bei größeren Orders) die (Deutsche) Bank nach einem außerbörlichen Kurs fragen...

      Bei der comdirect funktioniert der außerbörsliche Handel auch bei
      "kleineren" Orders.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 09:58:38
      Beitrag Nr. 75 ()
      @dubaro

      Wie gesagt, 20 Euro Grundgebühr. Unabhängig von der Grössenordnung.

      @kroko
      Vielleicht sollte ich meine Vorurteile über Direktbanken mal überprüfen. Ich habe ein 3-Monatiges Abenteuer mit der DB24 hinter mir, das hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen :)
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 19:36:24
      Beitrag Nr. 76 ()
      Was haltet ihr denn zur Abwechslung von der Augusta-Wandelanleihe

      Verzinsung z.Z. fast 10% per Fälligkeit in 2005. Z.Z allerdings extrem
      weit aus dem Geld. Kein nennenswertes Bonitätsrisiko,
      da solider Qualitätstitel am NM (mit Substanz). Rückzahlungsgewinn (entspricht ca. 2/3 der Gesamtrendite
      ist steuerfrei !!
      Avatar
      schrieb am 24.10.01 17:25:45
      Beitrag Nr. 77 ()
      na Bitte, die Kamps WA ist angesprungen!! Eine Schweizer Adresse ist ausserbörslich auf der Suche, die handeln vermutlich den Spread zwischen der 8% Anleihe und dem Zero-Bond.
      Avatar
      schrieb am 19.11.01 18:09:44
      Beitrag Nr. 78 ()
      Das mit der Kamps WA scheint ja bisher "nach Plan" zu laufen ;)
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 00:41:35
      Beitrag Nr. 79 ()
      @Shortguy:
      Ich glaube Du täuscht Dich in der Annahme, dass mögliche Kursgewinne bei der Augusta WA steuerfrei sind. Da die Emissionsrendite der Anleihe kleiner als die marktübliche Rendite zum Zeitpunkt der Emission war, ist die Anleihe wohl eine Umsauschanleihe gemäss der neuen Definition des BMF vom März 01 und somit sind Kusgewinne selbst in 2005 noch steuerpflichtig !
      Gruss DOBY
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 00:54:28
      Beitrag Nr. 80 ()
      Korrektur:
      Umtauschanleihe statt Umsauschanleihe

      p.s. gegen die steuerliche Neubehandlung bei der Augusta-WA könnte man natürlich auch klagen (wg. Bestandsschutz)... Falls das Unternehmen aber noch mehr ins Schlingern kommt, könnte die neue steuerliche Behandlung auch besser sein als die alte, denn dann kann man auch alle Verluste zeitlich unbegrenzt voll mit sonstigem Einkommen verrechnen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.01 16:31:03
      Beitrag Nr. 81 ()
      die disagiostaffel hat m.e. nur gültigkeit für die emission, oder täusche ich mich da? wenn du die papiere über die börse kaufst, müsste der gewinn steuerfrei sein...?

      gruss

      jo123
      Avatar
      schrieb am 11.12.01 16:47:17
      Beitrag Nr. 82 ()
      @ DOBY

      Nein, ist nicht richtig. Umtauschanleihen im Sinne des März-Erlasses sind nur Anleihen, die in bereits existierende Aktien (von Drittunternehmen) umtauschbar sind. Der Erlaß gilt nicht für klassische Wandelanleihen im Sinne von § 221 AktG (aus einer bedingten Kapitalerhöhung), die in junge Aktien des emittierenden Unternehmens selbst wandelbar sind. Bei diesen bleiben Gewinne außerhalb der Einjahresfrist steuerfrei. So auch bei der Augusta-Wandelanleihe. Kannste Dich 100% drauf verlassen.
      Avatar
      schrieb am 11.12.01 16:53:12
      Beitrag Nr. 83 ()
      ...die Augusta-Wandelanleihe wurde auch nicht mit einem Emissinsdisagio ausgegeben, sondern zu pari, und ist auch deshalb keine Finanzinnovation i.S. von § 20 Abs. 2 Nr. 4 EStG. Das gegenwärtige Disagio ist umlaufbedingt und daher steuerlich unschädlich...
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 18:47:25
      Beitrag Nr. 84 ()
      Renten
      2001 ist das Jahr der Wandelanleihen


      11. Dez. 2001 Das abgelaufene Jahr würden viele Investmentbanker gerne schnell vergessen. Nach der Goldgräberstimmung der vorangegangenen zwei Jahren mit Rekordbörsengängen und lukrativen Fusionen sowie Übernahmen war 2001 ein maues Jahr für die Branche. Kleines Trostpflaster für die Banker sind die Wandelanleihen, die zu neuem Leben erwacht sind.

      Merrill Lynch, Morgan Stanley Dean Witter und ihre Kollegen platzierten dieses Jahr für 145 Milliarden Dollar Wandelanleihen. Das ist eine Steigerung um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein neues Rekordvolumen. Unternehmen von Allianz bis Xerox emittieren verstärkt Wandelanleihen, um die niedrigeren Zinsen auszunutzen. "Im gegenwärtigen Marktumfeld sind diese Wertpapiere sehr begehrt", erklärt Larry Wieseneck, Leiter amerikanische Aktienmärkte bei Lehman Brothers . Diese Mischform aus Anleihe und Aktie hat in der Regel einen niedrigeren Kupon als "normale" Festverzinsliche.

      Markt ist für alle Unternehmen offen

      In diesem Jahr ist Merrill Lynch bis zum 7. Dezember mit einem Volumen von 25,9 Milliarden Dollar oder einem Marktanteil von 18 Prozent die Nummer Eins bei Wandelanleihen. An zweiter Stelle rangiert Morgan Stanley mit 18,8 Milliarden Dollar. Den dritten Platz belegt Salomon Smith Barney mit 18,6 Milliarden Dollar. "2001 ist das Jahr der Wandelanleihen", konstatiert Fred Fiddle, einer der Leiter US-Aktienmärkte bei Merrill. "Der Markt ist für jedes Unternehmen offen, egal wie groß es ist oder welche Bonitätseinstufung es hat."

      Während der Standard & Poor`s 500-Index in diesem Jahr rund zwölf Prozent an Wert verloren hat, büßte der Goldman Sachs/Bloomberg US-Wandelanleihen-Index nur rund acht Prozent ein. In Europa haben Wandelanleihen den Investoren 0,6 Prozent eingebracht, während der Dow Jones Stoxx 50-Index 19 Prozent gesunken ist. Risikobehaftete Unternehmen, die wenig Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung haben, locken mit Renditen von bis zu acht Prozent sowie der Chance auf Kursgewinne, sollten sich ihre Aktienkurse erholen.

      Gute Aufnahmen der Neuemissionen

      Hedgefonds zählen zu den eifrigsten Käufern der Wandelpapiere. Sie haben bis zu 70 Prozent der Emissionen in den USA aufgenommen, zeigen die Daten von Salomon Smith Barney. Die Hedgefonds spekulieren weniger auf einen Kursgewinn der wandelbaren Aktie. Statt dessen setzen sie darauf, aus den Differenzen zwischen dem Wert der Anleihen und der Aktien einen Arbitragegewinn zu erzielen.

      Die Volatilität der Luftverkehrsaktien bescherte der zehnjährigen Wandelanleihe, die die Deutsche Lufthansa vergangene Woche im Volumen von 750 Millionen Euro auf den Markt brachte, eine rege Nachfrage, berichtet Markus Odd, Leiter Corporate Finance bei der Fluggesellschaft. Zu Jahresbeginn lag der Aktienkurs von Lufthansa noch bei 27,20 Euro, nach den Terroranschlägen in New York rutschte der Kurs am 21. September bis auf 8,88 Euro ab. Am Montag schlossen die Aktien bei 15,80 Euro. Pläne für die Emission einer üblichen festverzinslichen Anleihe hatte die Lufthansa im September aufgegeben.

      Sicherer Hort in Krisenzeiten

      Auch Fondsmanager interessieren sich für die Wandelanleihen, denn sie entwickeln sich in Zeiten rückläufiger Aktienkurse in der Regel besser als die Aktien, in die sie getauscht werden können, weil sie Zinsen abwerfen. So sind die Wandelanleihen von Lufthansa sind mit einem Kupon von 1,25 Prozent ausgestattet. Die Aktien von Telecom Italia SpA sind um 17 Prozent gefallen, während die Wandelanleihen von Technost SpA mit Fälligkeit 2005 und wandelbar in die Aktien der Telekomgesellschaft um 3,4 Prozent gestiegen sind.

      Wandelanleihen von Telekomgesellschaften rund um den Globus stoßen auf eine rege Nachfrage. Die Wandelanleihe der France Telecom im Volumen von 3,5 Milliarden Euro war die größte Emission dieser Gattung in Europa. Am Montag ging die französische Telekomgesellschaft mit einer weiteren Wandelanleihe über 1,73 Milliarden Euro an den Markt. Die Emissionswelle dürfte in den nächsten Monaten weiter rollen, prognostizieren die Experten. "Am Markt für Wandelanleihen geht die Post ab," bestätigt Tom Dinsmore, Präsident von Davis-Dinsmore Management in Morristown.




      Text: Bloomberg
      Bildmaterial: dpa
      Avatar
      schrieb am 12.12.01 22:42:39
      Beitrag Nr. 85 ()
      Na ja, Wandelanleihen von Kamps, Goldzack, Pongs&Zahn und EM.TV sind nicht gerade das, was mich interessiert. ;-)

      Aber vielleicht kann mir hier trotzdem jemand weiterhelfen: Novartis hat Ende November / Anfang Dezember eine zehnjährige Wandelanleihe als Nullkupon begeben.

      Kennt jemand
      - die WKN
      - die Emissinsrendite und genauere Bedingungen
      - die steuerliche Behandlung einer Nullkupon-Wandelanleihe?

      Für Antworten dankbar

      Stromgegner

      *** Mein Strom kommt aus dem Hamsterkäfig ***
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 09:50:56
      Beitrag Nr. 86 ()
      Sieht doch nicht schlecht aus :) - und Dubaro, ich glaube du brauchst jetzt gar nicht mehr auf den Termin 17.3.2003 achten ... ;)

      Grüße K1


      Kamps AG stellt umfassendes Finanzierungspaket vor

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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      Kamps AG stellt umfassendes Finanzierungspaket vor

      Gesamtvolumen 700 Mio Euro: Rückkauf Wandelanleihe und Komplettübernahme Harrys in 2003 sichergestellt Düsseldorf, 13.12.2001 Die Kamps AG, Europas führendes Bäckereiunternehmen, hat ein umfassendes Finanzierungspaket von verbindlich zugesagten Fremdmitteln in Höhe von 700 Mio Euro geschnürt. Hiermit ist der geplante Finanzierungsbedarf der Kamps AG abgedeckt. Durch dieses Vorgehen erreicht die Gesellschaft hohe finanzielle Flexibilität und eine stabile Basis für ihre langfristige und international orientierte Strategie. Das Finanzierungspaket wird sowohl zur Finanzierung eines Rückkaufangebots für die derzeitig ausstehende Wandelanleihe der Kamps AG als auch zur Refinanzierung von bestehenden Bankverbindlichkeiten genutzt und erhöht deshalb die ausstehenden Anleihe- und Bankverbindlichkeiten nicht. Zudem hat Kamps durch die verbindlich zugesagten Mittel bereits heute die Finanzierung der Übernahme der restlichen Anteile an Harry`s, dem wachstumsstarken französischen Markenartikler für Backwaren, im Jahr 2003 sichergestellt. Die internationale Investmentbank J.P. Morgan ist lead arranger dieses Finanzierungspaketes, welches die Platzierung eines vollständig gezeichneten Konsortialkredites beinhaltet. Dieser wird ab Januar 2002 syndiziert. In diesem Rahmen beabsichtigt Kamps ferner die Begebung einer Unternehmensanleihe, um einen Teil der bestehenden Finanzierung zu ersetzen. Mit diesen Maßnahmen schafft Kamps die vom Kapitalmarkt geforderte finanzielle Planungssicherheit. Es wird erwartet, dass BNP Paribas sich an der Finanzierung beteiligt. Die Kamps AG hat außerdem heute die Absicht bekannt gegeben, ein Rückkaufangebot für die ausstehende Wandelanleihe (LYONs) abzugeben. Der Rückkaufpreis rechnet sich mit einer Prämie von 50 Basispunkten über der Rendite der Referenz-Bundesanleihe. Auf heutiger Basis läge dieser Preis bei 534,69 Euro je 1.000 Euro Nominalbetrag des LYON. Details werden den Anleihegläubigern in Kürze mitgeteilt. Kontakt: Kamps AG Investor Relations: Thomas Sterz (02 11) 53 06 34 230 Pressesprecher: Volker Berg (02 11) 53 06 34 66 Fax (02 11) 53 06 34 67 Internet: http://www.kamps.de e-mail: info@kamps.de

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 13.12.2001
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 628060; ISIN: DE0006280605; Index: MDAX Notiert: Amtlicher Handel in Düsseldorf, Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart

      130719 Dez 01
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 09:02:42
      Beitrag Nr. 87 ()
      Ja, das mit Kamps war kurz und erfreulich, wenn man davon absieht, dass der Grossteil des Gewinnes steuerpflichtig werden wird.

      Dann könnt ihr ja die Kamps in meinen zweiten Favoriten tauschen, die Holzmann WA (350498). Wer`s gebrauchen kann noch vor dem Kupontermin 2.1., um den Stückzinstopf noch mal zu füllen. Holzmann scheint von der katastrophalen Lage in der deutschen Bauwirtschaft verschont geblieben zu sein, weil das Unternehmen zum einen bereits vorher die Kapazitäten verringert hat und zum anderen den meisten Umsatz in den USA macht.

      DGAP-Ad hoc: Philipp Holzmann AG <HOZG.DE>

      Philipp Holzmann rechnet für 2001 mit geringerem Fehlbetrag als im Vorjahr

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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      Philipp Holzmann rechnet für 2001 mit geringerem Fehlbetrag als im Vorjahr

      Die Philipp Holzmann AG weist zum 30. September 2001 einen Konzernfehlbetrag in
      Höhe von 124,4 Mio. EUR aus. Das Unternehmen geht weiter davon aus, dass im
      Gesamtjahr 2001 das Vorjahresniveau des Fehlbetrages (79,8 Mio. EUR)
      unterschritten wird. Die Verschlechterung der Ertragslage im Vergleich zum
      Halbjahr 2001 (Fehlbetrag von 56,5 Mio. EUR) ist maßgeblich auf den verzögerten
      Verkauf von Immobilien und anderen Assets zurückzuführen. Inzwischen sind
      wesentliche Verkäufe abgeschlossen. Sie werden aber erst im 4. Quartal 2001
      erfolgswirksam.

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 14.12.2001
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 608200; ISIN: DE0006082001; Index: SDAX
      Notiert: Amtlicher Handel in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München;
      Freiverkehr in Bremen, Hannover und Stuttgart


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      Friday, 14 December 2001 08:38:01
      RDS [nRDSW09465]
      Avatar
      schrieb am 14.12.01 12:49:26
      Beitrag Nr. 88 ()
      Wer von Euch versteht, wieso eine EMTV-Wandelanleihe mittlerweile 5 Punkte höher steht als die ProSieben Anleihe (635232)? Ich kann mir schon nur schwer vorstellen, dass ProSieben pleite geht, aber ProSieben pleite und EMTV nicht ... no way!
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 08:53:11
      Beitrag Nr. 89 ()
      DGAP-Ad hoc: Kamps AG <KAMG.DE> deutsch

      Kamps AG gibt Details zum Rückkauf der Wandelanleihe bekannt

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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      Kamps AG fordert zur Abgabe von Angeboten bezüglich sämtlicher
      Liquid Yield Option(tm) Notes (Nullkupon) von 2000/2015 auf
      Düsseldorf, 20. Dezember 2001 Im Zusammenhang mit der letzte
      Woche angekündigten Bereitstellung eines umfassendes
      Finanzierungspakets in Höhe von Euro 700 Mio. durch JPMorgan, hat
      die Kamps AG heute öffentlich zur Abgabe von Angeboten zum Verkauf
      der Liquid Yield Option(tm) Notes (Nullkupon) von 2000/2015
      (die Euro LYONs) aufgefordert. Inhaber der Euro LYONs können
      Angebote innerhalb einer Frist vom 20. Dezember 2001 bis zum
      22. Januar 2002, 18.00 Uhr (MEZ) abgeben. Der Kaufpreis je Euro
      LYON mit einem Nennbetrag von Euro 1.000 wird am drittletzten Tag der
      Angebotsfrist mit einem festen Spread von 50 Basispunkten über der
      Rendite der 4,25% Bundesschatzanweisung mit Fälligkeit 14. März 2003
      berechnet. Kamps ist nicht zur Annahme der von den Inhabern von Euro
      LYONs abgegebenen Angebote verpflichtet, wenn nicht mindestens 75%
      der insgesamt ausstehenden Euro LYONs zum Verkauf angeboten werden.
      Kamps kann auf den Eintritt dieser Bedingung verzichten.
      J.P. Morgan Securities Ltd. fungiert im Rahmen der Aufforderung zur
      Angebotsabgabe als sog. Dealer Manager. Zur Beantwortung von Fragen
      hinsichtlich der Modalitäten des Rückkaufs und der Aufforderung zur
      Angebotsabgabe stehen die J.P. Morgan Securities Ltd. und die J.P.
      Morgan AG, die in diesem Rahmen als Information Agent und Depositary
      tätig wird, unter nachstehenden Adressen und Telefonnummern zur Verfügung.
      J.P. Morgan AG
      Grüneburgweg 2
      60322 Frankfurt am Main
      Fax: (+49)(0) 69 7158 2553
      Tel: (+49)(0) 69 7158 4427
      Ansprechpartner: Wolfgang Böhm
      J.P. Morgan Securities Ltd.
      125 London Wall
      London EC2Y 4AJ
      Fax: (+44)(0) 20 7777 4676
      Tel: (+44)(0) 20 7777 4195
      Ansprechpartner: Torben Cattley, High Yield Desk

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 20.12.2001
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 628060; ISIN: DE0006280605; Index: MDAX
      Notiert: Amtlicher Handel in Düsseldorf, Frankfurt; Freiverkehr in Berlin,
      Bremen, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart


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      Thursday, 20 December 2001 08:43:46
      RDS [nRDSW09637]
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 11:04:11
      Beitrag Nr. 90 ()
      @noch-n-zocker

      a) Wie hoch ist denn der Preis (Basis derzeitiger Kurs der 4,25% Bundesschatzanweisung mit Fälligkeit 14. März 2003 ) ?

      b) Warum will Kamps die Lyons eigentlich zurückkaufen. Fällt mir recht schwer zu glauben, dass sie eine wesentlich billigere Finanzierung bekommen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 17:20:57
      Beitrag Nr. 91 ()
      Mit nem ziemlich dicken Daumen:
      Rendite der Schatzanweisung per 17.1. 3,5% (wahrscheinlich eher niedriger), und bei 4% für die Kamps heisst das eine 53,62% per 22.1.02

      Das Kamps die Finanzierung auf sicherere Füße stellen will, verstehe ich. Wieso man einen Spread von 50 bp über Bund anbietet, weiss ich nicht. Aber offensichtlich will man die Aktion schnell über die Bühne bringen und jeder, der dieses Angebot nicht annimmt, ist dumm.

      Eine billigere Finanzierung wird Kamps sicher nicht bekommen, aber man hat wohl Angst, in 2003 noch schlechtere Refi-Konditionen zu bekommen als jetzt.
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 18:48:11
      Beitrag Nr. 92 ()
      Beschäftigt sich jemand aus diesem Thread auch mit der
      7% Wandelanleihe von GOZ (WKN 768683).
      Bei Kursen um 70Euro halte ich sie für ein ausgesprochenes
      Schnäppchen, da ich ehrlich gesagt nicht davon ausgehe, daß
      GOZ in absehbarer Zeit insolvent werden könnte, zumal
      mit der anziehenden Börse ggf. auch wieder ein Markt
      für Neuemissionen geschaffen wird und GOZ wieder entsprechende
      Erträge zufließen dürften.

      Über euro Einschätzung speziell zur GOZ-WA würde ich mich
      sehr freuen!

      Danke und Gruß
      bubu
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 19:18:40
      Beitrag Nr. 93 ()
      Die Goldzack-WA war hier im Thread doch schon mehrfach angesprochen worden. Ich persönlich bin skeptisch. Traue Goldzack - auch wegen der Verflechtungen zur angeschlagenen Gontard- und Metallbank nicht. Da ist m.E. alles denkbar.
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 03:15:16
      Beitrag Nr. 94 ()
      Wenn ich mir die GOZ-Bilanz vom 30.09.2001 ansehe, erblicke ich ein ausgesprochen gesundes Unternehmen:

      - die Eigenkapitalquote liegt bei 55% (ich wüßte auf Anhieb keinen einzigen DAX-Wert, der diese EK-Quote vorweisen könnte)
      - das Umlaufvermögen übersteigt die Verbindlichkeiten um 66%

      Die Schieflage bei Gontard & Metallbank dürfte m.E. daran nur wenig ändern, und im nächsten Jahr halte ich
      die vom Vorstand angekündigte Steigerung des Gewinns auf 200 Mio. Euro angesichts der Steuerfreiheit bei Beteiligungs-
      verkäufen für erreichbar. Konkursgefahr? Weit und breit nicht zu sehen.

      Klar, der Markt sieht das momentan offenbar anders, die Aktie und WA notieren auf Konkursniveau.
      Manchmal kann man eben nur richtig Geld verdienen, indem man sich auch mal gegen die Mehrheit stellt.

      Ich denke, die WA ist bei 71 ein Ultra-Schnäppchen.

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 12:02:20
      Beitrag Nr. 95 ()
      @Kanzler-neu

      das Problem bei GOZ sind nicht die Bilanzrelationen an sich, sondern ob die Bilanzansätze der Realität entsprechen. Ich habe mich recht intensiv mit den diversen Beteiligungsgesellschaften beschäftigt und deren Wertverfall in den letzen 1-2 Jahren verfolgt. Der Grossteil der GOZ Aktiva besteht aus diversen Beteiligungen, von denen sich ein nicht unbeträchtlicher Teil analog zum Nemax im Wert entwickelt haben dürfte [einfach mal die Beteiligungsliste durchschauen, die Namen sprechen schon für sich...]. Ob die Anschaffungswerte zu denen diese Werte noch in der Bilanz stehen wirklich unter den aktuell erzielbaren Werten liegen, da habe ich so meine sicher nicht ganz unberechtigten Zweifel.

      Hinzu kommt, dass GOZ eine dezent gesagt intransparente Bilanzierung pflegt und wohl getrost als Black-box bezeichnet werden kann. Ich habe noch niemanden gefunden, der mir den ca. Wert der individuellen Beteiligungen hätte auseinandersetzen können.

      Trotz der o.a. schwerwiegenden Nachteile würde ich eine Miniinvestion in die WA für tragbar halten, denn auf Sicht von 2-3 Jahren dürfte sich der Markt auch mal wieder beruhigen und dann erholt sich i.d.Regel auch der Wert der Beteiligungen. Die Belastungen aus der WA sind für GOZ tragbar und die Tilgung ist noch weit hin. Allerdings würde ich -sicher ist sicher- den eigentlich seit einiger Zeit überfälligen Abschluss des JV mit dem US Investor abwarten. Wenn dieser in einen Teil des Beteiligungsportfolios investiert, dann wäre das ein positives Zeichen.

      Grüße K1

      P.S. @bubu das andere Investment [du weisst schon, fing mit I an und fängt jetzt mit U an] finde ich um Klassen besser...
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 14:43:02
      Beitrag Nr. 96 ()
      @K1

      das andere schwäbische Unternehmen bereitet mir selbstverständlich
      große Freude und wird voraussichtlich noch lange in meinem
      Depot verbleiben.
      Die Anlage in der GOZ-WA betrachte ich als spekulative Alternative
      zu Festgeld, welches in meinem Fall aktuell gerade noch 2,5% abwirft.
      Das Investment in der WA betrachte ich damit eher kurzfristig,
      evtl. 3-6 Monate. Wenn sich der Markt beruhigt und nächstes
      Jahr die Beteiligungswerte wieder entdeckt werden (könnten),
      dann würde ich mich von der WA auch wieder trennen (z.B. bei Kursen
      um 90-95).
      Eingestiegen bin ich übrigens letzte und diese Woche.
      Speziell für GOZ erwarte ich, daß es im frühen nächsten Jahr
      noch richtig schlechte Nachrichten geben dürfte.
      Wenn ich die Steuerreform richtig verstanden habe, muß man
      sich noch in diesem Jahr von allen Nieten trennen, bzw. diese
      Wertberichtigen, da ja im nächsten Jahr nicht nur die
      Beteiligungsgewinne steuerfrei anfallen sondern im Gegenzug
      auch entstehende Verluste nicht mehr steuerwirksam werden.
      Wenn das Portfolie dann per 30.12.01 bereinigt ist, sollten
      nur noch die guten Werte im Bestand sein und damit wäre auch
      ein positiver Ausblick begründet.

      Ich glaube jedoch, daß die WA derzeit, auch bedingt durch die
      GMB-Misere ihren Tiefststand bereits jetzt gesehen hat.
      Würde mich auch nicht wundern, wenn GOZ jetzt weitere Stücke
      zurückkaufen würde.

      Gruß
      bubu

      PS: bis du in dem Alternativunternehmen mit einer ordentlichen
      Prozentzahl deines Depotvermögens beteiligt?
      Falls ja, dürfte dies ja ein schönes Weihnachtsgeschenk sein.
      Avatar
      schrieb am 22.12.01 21:40:52
      Beitrag Nr. 97 ()
      @bubu

      als spekulativen Festgeldersatz würde ich die GOZ WA auf keinen Fall betrachten. Ich denke, dass mit der 2001 Bilanz (irgendwann im Frühjahr) noch mal ganz schön schlechte Nachrichten kommen werden. Dass es aus steuerlichen Gründen sinnvoll ist Beteiligungen jetzt Wertzuberichtigen ist zutreffend, allerdings dürfte bei GOZ auch so einiges auf Grund der [fehlenden] Substanz bei jeweiligen Beteiligugnen erforderlich sein.

      Grundsätzlich möchte ich mal darauf hinweisen, dass nicht nur von den "kleinen Fische" wie z.B. GOZ, sondern auch die grossen Konzerne (Allianz, DB etc.) ab 2002 auf Grund der Steuerfreiheit sich verstärkt von Beteiligungen trennen werden [hat ja bereits über Optionen s. Allianz/Dresdner/Münchner Rück etc. begonnen]. Wenn also viele auf einmal Beteiligungen verkaufen wollen, dann habe ich meine Zweifel, ob die jetzt sehr darniederliegenden Veräusserungspreise sich in 2002 wirklich so stark verbessern werden. Wer soll denn das dann alles kaufen ? Nur mal als Hintergedanke.

      Meine grössten Positionen in einem recht breit diversifizierten Depot sind Integrata und die Air Canada Anleihe 02 (die sehe ich als riskanten Festgeldersatz). Ich habe allerdings auch ein Paar ausserbörsliche Flopps, für die Weihnachtsgeschenke reicht es aber trotzdem noch...

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 31.12.01 02:50:06
      Beitrag Nr. 98 ()
      @shortguy:
      Deine Ausführungen zur steuerlichen Behandlung der Augusta-WA stelle ich weiterhin in Frage. Im Erlass des BMF vom März ist keine Definition wie Du sie oben erwähnt hast enthalten. Da steht als einzige Bedingung(aus dem Originaltext):

      Umtauschanleihen sind Schuldverschreibungen mit festem, unter dem marktüblichen Zins im Zeitpunkt der Emission liegenden Zinssatz und einem Wahlrecht des Gläubigers zur Kapitalrückzahlung oder Übertragung einer vorher festgelegten Anzahl von Aktien.
      ...

      und dann gilt:
      Für die steuerliche Behandlung gilt nach Erörterung mit den obersten Finanzbehörden der Länder Folgendes:

      Hochzins- und Umtauschanleihen sind Kapitalforderungen, bei denen die Höhe der Erträge von einem ungewissen Ereignis abhängt (§ 20 Abs. 1 Nr. 7 und Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 Buchstabe c EStG). Denn im Zeitpunkt des Erwerbs steht noch nicht fest, ob das Wahlrecht zur Übertragung von Aktien ausgeübt wird und in welchem Umfang dem Steuerpflichtigen Erträge zufließen werden. Da die Anleihen keine Emissionsrendite haben, ist als Kapitalertrag der Unterschiedsbetrag zwischen dem Entgelt für den Erwerb und den Einnahmen aus der Veräußerung, Abtretung oder Einlösung (sog. Marktrendite) der Besteuerung zu Grunde zu legen (§ 20 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 Satz 2 EStG). Dies gilt auch für Fälle der Einlösung durch Ersterwerber.
      ...


      Mit dem Thema Finanzinnovation hat das nichts zu tun. Laut Verkaufsprospekt war die Emissionsrendite 85 bis 110 Basispunkte UNTER der Rendite einer vergleichbaren Bundesobligation (WKN 114133) angesetzt. Insofern fällt sie voll ins Raster des Erlasses des BMF.
      Gruss Doby
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 12:09:38
      Beitrag Nr. 99 ()
      Die Holzmann WA wurde gestern und heute mit deutlich niedrigeren Kursen (63...65) bei für die Anleihe halbwegs hohen Umsätzen gehandelt. Da die Anleihe nur noch bis Ende 2003 läuft ergibt sich eine Rendite von 30,5%. Einstiegsmöglichkeit ? Der Chart der Aktie sieht übrigens grauenvoll aus.

      Grüße K1

      P.S. noch-n-zocker: Willst du nicht mal einen Thread dazu aufmachen, ist doch "deine" Anleihe oder ?
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 13:12:54
      Beitrag Nr. 100 ()
      K1

      Habe ich auch schon überlegt, aber wenn ich einen Thread zu einer Anleihe aufmache, dann fällt die ja erstmal wie ein Stein :)

      Ich war auch überrascht, dass die Anleihe gefallen ist, nachdem doch gerade die Zinsen gezahlt wurden.

      DOBY, du schreibst "Da die Anleihen keine Emissionsrendite haben" und im nächsten Absatz "die Emissionsrendite 85 bis 110 Basispunkte UNTER der Rendite einer vergleichbaren Bundesobligation". Klingt für mich widersprüchlich.
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 13:38:59
      Beitrag Nr. 101 ()
      @noch-n-zocker:
      Du hast recht, die Aussagen im Erlass des BMF klingen widersprüchlich. Mit dem Satz "Da die Anleihen keine Emissionsrendite haben..." will das BMF nur ausdrücken, dass eine Ermittlung der Emissionsrendite nicht möglich (bzw. sinnvoll) ist, da die Rendite in einem hohen Mass durch die Entwicklung der betreffenden Aktien bestimmt ist.
      Das ändert nicht die Definition für Umtauschanleihen.
      Die Definition, dass Umtauschanleihen sich dadurch auszeichnen, dass ihr Zinskoupon zum Zeitpunkt der Emission unter marktüblichem Niveau liegen ist doch verständlich, denn daraus kann man ableiten, dass das eingeräumte Wandelrecht zum Zeitpunkt der Emission offensichtlich nicht ganz wertlos war -und aus diesem Grund der Emissions-Zins geringer ist.
      Doby
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 13:48:47
      Beitrag Nr. 102 ()
      Die Finanzverwaltung hat in dem Umtauschanleihe-Erlaß vom 2.3.2001 und in dem Vorgängererlaß vom 24.5.2000 nachlässig formuliert, was tatsächlich den Eindruck erwecken könnte, als ob nach Verwaltungsansicht auch Wandelanleihen Finanzinnovationen i.S. von § 20 Abs. 2 Nr. 4 EStG seien. Sie sind aber nach ganz einhelliger Ansicht (die übrigens die Finanzverwaltung bei Einführung der Finanzinnovationsbesteuerung im Jahre 1994 - ursprünglich leider nur unveröffentlicht - für Wandelanleihen selbst bestätigt hat; inzwischen aber klar bestätigt im Erlaß der OFD München vom 16.9.1999 S-2252 - 82 St. 41 "Wandelanleihe: Besteuerung nach § 20 Abs. 2 Nr. 4 EStG nur bei "Flat-Handel" ) nicht wie etwa Umtauschanleihen als Finanzinnovationen anzusehen. Nachzulesen u.a. bei bei Eisolt/Wickinger BB 2001 S. 125; Schumacher DStR 2000 S. 1218; Herrmann/Heuer/Raupach/ § 20 EStG Anm. 850 "Wandelanleihen"
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 18:29:56
      Beitrag Nr. 103 ()
      Hat schon jemand Post wegen des Rückkaufsangebots der KAMPS Wandelanleihe (LYON) bekommen ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 04.01.02 19:32:36
      Beitrag Nr. 104 ()
      @shortguy:
      wie die Rechtslage VOR dem Erlass vom März war ist klar. Der Erlass ist aber entstanden, um die bisherige Praxis zu kippen. Da hilft auch nicht was die OFD München vor 2 Jahren dazu meinte. Ich denke auf die Gerichte wird Arbeit zukommen - insbesondere da z.B. diejenigen, die die Augusta WA vor März 01 erworben haben, auf Bestandsschutz pochen könnten. Andererseits werden aber wohl einige auf die Anwendung des Erlasses bestehen, die Kursverluste erlitten haben und nicht innerhalb der Spekufrist verkauft haben sondern später.
      Doby
      Avatar
      schrieb am 05.01.02 00:51:20
      Beitrag Nr. 105 ()
      K1

      Yep, Umtauschangebot liegt vor, Annahmefrist bis 18.01.
      Habe bislang keinen Haken gefunden.
      Avatar
      schrieb am 05.01.02 17:05:10
      Beitrag Nr. 106 ()
      Eine Anmerkung zu der steuerlichen Diskussion:

      Ist eine Umtauschanleihe nicht etwas anders als eine Wandelanleihe? Die Aktien aus der Wandelanleihe kommen id.R. aus genehmigtem Kapital, bei einer Umtauschanleihe sind sie bereits am Markt vohanden und werden von einer third party angeboten (z.B. Allianz, die so versucht Beteiligungen vorzeitig zu "verkaufen").
      Avatar
      schrieb am 05.01.02 17:37:16
      Beitrag Nr. 107 ()
      @ cranberry

      Ja. Ist doch meine Rede - vgl. No. 82 in diesem Thread
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 17:14:43
      Beitrag Nr. 108 ()
      Weiss jemand genaueres über die Lufthansa-Wandelanleihe. Wird sie an irgendeiner Börse gehandelt ? Wäre dankbar für eine kurze Info.
      compo
      Avatar
      schrieb am 11.01.02 14:49:13
      Beitrag Nr. 109 ()
      Ich habe mir heute eine Anfangsposition Augusta WA gekauft. Man muss ja auch mal was "Seriöses" im Depot haben.
      Avatar
      schrieb am 11.01.02 15:13:28
      Beitrag Nr. 110 ()
      Die Augusta finde ich auch ganz gut, scheint halbwegs solide zu sein.

      zu Gold-Zack: Bin ja sicher kein Fan von denen, aber was mich wundert, dass die Rückzahlung des 40 Mio€ Schuldscheindarlehen gegen 800k In-motion Aktien von der Börse nicht honoriert wurde. Dadurch haben sie a) einen 2stelligen Mio Betrag an Gewinn erlöst und b) die Verschuldung deutlich reduziert.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 14:48:19
      Beitrag Nr. 111 ()
      Wer verkauft jetzt für 51 die Kamps Lyons wenn es in ein Paar Tagen dafür spesenfrei ca. 53 gibt ???

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 12:42:06
      Beitrag Nr. 112 ()
      @noch-n-zocker

      kannst du genau vorrechnen, wie sich das Rückkaufsangebot für die Kamps Lyons auf heutiger Basis berechnet ? Irgendwie irritieren mich die Kurse, ich hoffe, dass ich da nichts missverstehe.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 13:20:57
      Beitrag Nr. 113 ()
      K1

      Ich bleibe bei meinen Ausführungen aus #91. Die Umsätze würden mich nur irritieren, wenn das Volumen grösser wäre. Ein paar Dumme stehen jeden Morgen auf aber das Risiko, bei einer Teilausführung auf den Kosten sitzenzubleiben, ist mir zu groß.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 09:18:33
      Beitrag Nr. 114 ()
      Ist die Meldung was wert? Siehe #95

      Habe mich bislang mit Goldzack nicht beschäftigt, aber ein bisschen Diversifikation würde meinem Portfolio guttun.

      DGAP-Ad hoc: Gold-Zack AG <GOZGn.DE>

      Gold-Zack und Paul Capital Partners begründen strategische Zusammenarbeit

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------

      Gold-Zack und Paul Capital Partners begründen strategische Zusammenarbeit

      Der US-amerikanische Investor Paul Capital Partners hat sich mit 45 Prozent an
      einem Portfolio von 19 vorbörslichen Gold-Zack-Investments beteiligt. Das
      Portfolio umfasst hauptsächlich Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Media
      und Biotech in unterschiedlichen Wachstumsstadien. Mit diesem Joint Venture
      beginnen Gold-Zack und Paul Capital Partners eine langfristig angelegte
      strategische Zusammenarbeit im europäischen Beteiligungsmarkt.

      Durch die Kooperation erschliesst sich Paul Capital Partners das Gold-Zack Know
      how für einen Einstieg in den deutschen Beteiligungsmarkt. Gold-Zack übernimmt
      das aktive Management der Beteiligungen und erhält dafür eine marktübliche
      Management-Fee. Über den Kaufpreis der Transaktion haben beide Seiten
      Stillschweigen vereinbart. Gold-Zack unterstreicht, dass die Transaktion für das
      Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich und strategisch bedeutend sei. Paul
      Capital Partners mit Sitz in San Francisco, New York und Paris ist eines der
      grössten US-Private-Equity-Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr
      als 2 Mrd. US-Dollar.

      Kontakt:
      Gold-Zack AG
      Stefan Lutz
      Tel. 06486 900 417

      Barbara Plathof
      Tel. 02104 149 213


      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 18.01.2002
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 768682; ISIN:
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 10:47:39
      Beitrag Nr. 115 ()
      @noch-n-zocker

      ist eine gute Meldung finde ich, meine beiden in 3. Abschnitt #95 aufgeführten "Einstiegsbedingungen" haben sich damit erfüllt. Insbesondere in der aktuell für VC schwierigen Lage besonders bemerkenswert. GOZ bleibt aber weiterhin ein eher undurchsichtiger Laden, bei dem man beide Augen offen halten sollte.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 16:22:28
      Beitrag Nr. 116 ()
      Bei gut 18% Rendite der Gold-Zack Wandelanleihe habe ich nicht nein gesagt und etwas zur Diversifikation ins Depot gepackt. Bleibt aber unter "scharfer" Bewachung ;)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 17:35:26
      Beitrag Nr. 117 ()
      Hey, so schlecht war meine Daumenpeilung in #91 gar nicht :)

      DGAP-News: Kamps AG <KAMG.DE> deutsch

      Kamps gibt den Kaufpreis für die Wandelanleihe bekannt

      Corporate-News übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------

      Kamps gibt den Kaufpreis für die Wandelanleihe bekannt

      Heute um 16.00 Uhr (Londoner Zeit) hat die Kamps AG den Kaufpreis
      bekanntgegeben, zu welchem sie die Angebote der Inhaber der Liquid Yield
      Option Notes (Nullkupon) von 2000/2015 (Euro LYONs) in Bezug auf Euro LYONs
      mit einem Nennbetrag von Euro 1.000 annehmen will. Gemäß der öffentlichen
      Aufforderung zur Abgabe von Angeboten vom 20. Dezember 2001 wurde der
      Kaufpreis mit einem festen Spread von 50 Basispunkten über der Rendite der
      4,25% Bundesschatzanweisung mit Fälligkeit 14. März 2003 berechnet und
      beträgt Euro 536,26 je Euro LYON mit einem Nennbetrag von Euro 1.000.



      Ende der Mitteilung, (c)DGAP 18.01.2002
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 628060; ISIN: DE0006280605; Index: MDAX
      Notiert: Amtlicher Handel in Düsseldorf, Frankfurt; Freiverkehr in Berlin,
      Bremen, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart


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      [RCS] [GER] [FOD] [DE] [LDE]
      [KAMG.DEc]

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      <KAMG.DE>

      Friday, 18 January 2002 17:19:42
      RCS [nRCSW10069]
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 00:14:41
      Beitrag Nr. 118 ()
      FTD Artikel zu Wandelanleihen:

      http://www.ftd.de/bm/ga/FTDKBHN6KWC.html?nv=hpm

      Fast alle in diesem Thread vorgestellte Wandelanleihen sind übrigens mittlerweile zu 99% mit Industrieanleihen zu vergleichen [da das Wandlungsrecht -da extrem weit aus dem Geld- fast wertlos ist]. M.E. ergeben sich auf Grund des geringeren Interesses für dieses Segment teilweise deutlich höhere Renditen als bei "regulären" Industrieanleihen gleicher Güte.

      Ich habe mich nochmals etwas mit Gold-Zack beschäftigt. Ich schätze, dass 2001 ein Verlust anfällt [Gontard etc.], dies halte ich aber vertretbar, denn in den 2001er Abschluss sollte jedes Unternehmen aus der Branche ein Höchstmass an wirtschaftlich vertretbaren Abschreibungen packen (Verlustrücktrag=>Steuererstattung). Das wird Gold-Zack m.E. auch tun.

      Insbesondere die beiden Anfang dieses Jahres abgeschlossenen Geschäfte (In-Motion/Put bzw. Tilgung Darlehen & Paul Capital Partners) sind in der für Beteiligungsgesellschaften schwierigen Zeit bemerkenswert. Sofern keine Risiken ausserhalb der Bilanz ala Enron "geparkt" wurden halte ich den Risikoaufschlag bei der Rendite für sehr hoch. In Posting #116 ist mir übrigens ein Fehler unterlaufen, die Rendite beträgt nicht 18, sondern 19%.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 11:51:24
      Beitrag Nr. 119 ()
      k1

      Bin jetzt auch dabei und habe sogar mal billiger gekauft als Du :)

      Der Artikel in der FTD ist insofern schlecht, als die Verfasser mit keinem Wort darauf eingehen, das es entscheidend auf die implizite Option ankommt. Wenn diese dick im Geld ist, dann verhält sich die WA natürlich fast wie eine Aktie. Und bei so Schätzchen wie Holzmann, Augusta und Gold-Zack spielt die Aktienkursentwicklung direkt keine Rolle mehr. Indirekt helfen gute Nachrichten natürlich sowohl dem Bond als der WA.
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 12:28:55
      Beitrag Nr. 120 ()
      Ich kann zwar den Deal nicht einschätzen, aber wenigstens ist Gold-Zack handlungsfähig, was man wohl nicht von allen Venture-Capital Firmen behaupten kann (sagt einer, der viel Geld mit VMR verloren hat).

      Düsseldorf, 23. Jan (Reuters) - Die Gold-Zack AG<GOZGn.DE> hat zusammen mit ihrem neuem Partner, dem US-Finanzinvestor Paul Capital Partners, die 20-prozentige Beteiligung an P.A.L.M. Microlaser Technologies AG verkauft. Die Beteiligungsgesellschaft Quadriga Capital werde den Anteil übernehmen, sagte eine Sprecherin des im MDax gelisteten Finanzdienstleisters am Mittwoch und bestätigte damit einen Vorabbericht der "Telebörse". Die Verkaufserlöse bewegten sich in der Größenordnung von etwa drei Millionen Euro.
      Vergangene Woche hatte Gold-Zack mit Paul Capital Partners, einem der größten US-Private-Equity-Unternehmen, ein Joint Venture für die Zusammenarbeit im europäischen Beteiligungsmarkt gegründet. Dazu hatte sich der US-Investor mit 45 Prozent an einem Portfolio von 19 vorbörslichen Gold-Zack-Investments beteiligt, das auch P.A.L.M. einbezog.
      Die Aktien der Gold-Zack notierten am Mittwochmittag in einem behaupteten Marktumfeld mit 2,30 Euro 0,9 Prozent über ihrem Vortagesschluss.
      anp/rbo

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      [GER] [DE] [EUROPE] [MRG] [US] [RESF] [WEU] [GEE] [FIN] [LDE] [RTRS]
      [GOZGn.DEc]

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      <GOZGn.DE>

      Wednesday, 23 January 2002 12:09:09
      RTRS [nL23479206]
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 21:16:10
      Beitrag Nr. 121 ()
      @noch-n-zocker

      auch ich habe heute noch mal von der Gold-Zack WA nachgekauft. Dass du einen niedrigeren Einstandskurs als ich hast ist natürlich ein harter Schlag, den ich nur verkrafte, wenn die Anleihe sich "brav" entwickelt ;)

      Die Kursentwicklung -insbesondere der Aktie- kann einen schon schwer in’s Grübeln bringen. So Pi x Daumen rechne ich mit 100-150 Mio€ Abschreibungen (50€ Mio Gontard + 50-100 Mio€ der Rest). Dann sollten "realistische" Buchwerte vorherrschen. Selbst nach diesen Abschreibungen wären nach überschlägiger Rechnung theoretisch noch weitere 30-40% "Luft" bis die Bilanz ins’ Ungleichgewicht rutschen würde. Nach der Theorie, dass es kein "free lunch" geben kann scheint die Börse wohl Risiken einzupreisen, die jedenfalls aus der Bilanz und den zugänglichen Meldungen nicht erkennbar sind.

      Nebenbei noch-n-zocker: Ohne einen herben Verlust durch VMR kann man wohl einfach kein "richtiger" Börsianer werden. Hat mich auch einiges Geld gekostet in 2000. Aber da VMR dem Markt in jeglicher Hinsicht vorrauslief (eben auch nach unten und in den ganzen Tricks ;-) ) sind mir aus dieser Erfahrung letztes Jahr jede Menge Verluste erspart geblieben, mein Depot hat sich ganz ansprechend entwickelt. Insofern bin ich dankbar für diese "VMR" Erfahrung.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 11:36:08
      Beitrag Nr. 122 ()
      @n-n-z

      ist das Geld von den Kamps Lyons schon auf deinem Konto eingegangen ?
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 12:23:55
      Beitrag Nr. 123 ()
      Die Kamps-Geschichte wird kurz vor Schluss noch seltsam. Das Geld ist noch nicht da und jetzt hat Kamps für Anfang Februar die Ausgabe einer neuen Anleihe angekündigt. :confused:
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 12:59:36
      Beitrag Nr. 124 ()
      @n-n-z

      das Geld ist bei mir am 25. (mit korrekter Valuta) eingegangen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 14:34:22
      Beitrag Nr. 125 ()
      Gut zu hören! Dann bin ich mal auf die Konditionen der neuen Anleihe gespannt.

      In der aktuellen Börse-online ist ein Artikel über Wandelanleihen. Ziemlich nichtssagend, aber wenigstens mit positivem Grundton. Falls der Autor recht hat (er macht leider keinen sehr kompetenten Eindruck), dann sind "echte" Wandelanleihen immer normale Anlagen mit Steuerfreiheit der Kursgewinne nach 1 Jahr und Umtauschanleihen sind regelmäßig Finanzinnovationen mit Besteuerung der Gewinne unabhängig von der Haltedauer.
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 18:55:17
      Beitrag Nr. 126 ()
      Aktionärsbrief
      ------------------------------------------------------------------------

      Brief an die Aktionäre von Dr. Christian Stolorz, Vorstandsvorsitzender der Gold-Zack AG

      Sehr geehrte Damen und Herren,
      liebe Aktionäre,


      Wir würden gern an dieser Stelle einige Themen erläutern, die von Aktionären wiederholt angesprochen werden.

      Zunächst zur Tilgung des Schuldscheindarlehens, die wir am 10. Januar 2002 publiziert hatten. Bereits im Geschäftsbericht 2000 (S. 64) war vermerkt, dass Gold-Zack Schuldscheindarlehen im Volumen von 40 Mio. € aufgenommen hatte, die am 10. Januar 2002 entweder zum Nennbetrag zurückgezahlt oder durch Lieferung von Aktien einer börsennotierten Gesellschaft getilgt werden. Dies ist das gleiche Prinzip wie bei Aktienanleihen, die in den letzten Jahren von verschiedenen Banken in grossem Umfang im Markt platziert wurden. Ab einem bestimmten Schwellenwert ist es für den Schuldner günstiger, in Aktien zu tilgen. In unserem Fall stellte es sich so dar, dass durch die Differenz zwischen dem Nennbetrag des Darlehens und dem Buchwert der Aktien ein Ertrag in zweistelliger Millionenhöhe entstand. Diese Aussage gilt in gleichem Masse, zieht man den Anschaffungspreis der Aktien heran. Die gelieferten Aktien entstammen dem Umlaufvermögen, mithin kann es sich nicht um die Gontard&MetallBank handeln (die bilanzieren wir unter den Finanzanlagen), ebenso nicht um Aktien der Gold-Zack AG.

      Diesen guten Start in das neue Geschäftsjahr haben wir dann noch durch zwei erfolgreiche Transaktionen abgerundet. Paul Capital Partners ist mit 45 Prozent in ein Portfolio von 19 vorbörslichen Beteiligungen eingestiegen. Eine Woche später konnten wir den Einzelverkauf der P.A.L.M.-Beteiligung vermelden, übrigens mit einer deutlich positiven Spanne gegenüber dem Anschaffungspreis. Der Kauf und Verkauf von Unternehmensbeteiligungen ist ein Kernpunkt unseres Geschäftsmodelles. Dies als "Verscherbeln von Tafelsilber" zu bezeichnen, ist ungefähr so sinnvoll wie der Vorwurf an Porsche, warum sie ihre schönen Autos verkaufen anstatt sie selber zu behalten. Die Transaktion mit Paul Capital hat zudem den Charme, dass wir einen strategischen Partner gewonnen haben. Wir gehen gemeinsam weitere Projekte an und werden Sie nach erfolgten Abschlüssen darüber informieren. Die Partnerschaft bietet beiden Seiten die Chance, stärker ins europäische Private-Equity-Geschäft zu expandieren.

      Hinsichtlich des Ergebnisses 2001 möchten wir nochmals unterstreichen, dass wir hier keine vorschnelle Meldung machen können und wollen. In unserem Abschluss sind ein paar Dutzend Einzelabschlüsse zu konsolidieren, insgesamt müssen wir über 100 Beteiligungen berücksichtigen. Dies ist nicht in ein paar Wochen zu leisten. Wir arbeiten mit Hochdruck und werden so früh, wie es vom Sachstand her vertretbar ist, darüber informieren.


      Dr. Christian Stolorz
      Vorstandsvorsitzender der Gold-Zack AG
      30.01.2002

      --------

      "Dies als "Verscherbeln von Tafelsilber" zu bezeichnen, ist ungefähr so sinnvoll wie der Vorwurf an Porsche, warum sie ihre schönen Autos verkaufen anstatt sie selber zu behalten. "

      *ggg*

      Was ich gut finde, der Typ [Stolorz] ist so richtig sauer über die "Bewertung" seines Unternehmens und damit zumindestens mittelfristig von "seinem" Laden überzeugt.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 13:57:54
      Beitrag Nr. 127 ()
      Jetzt zerlegt`s die Gold-Zack WA aber! 62B ohne erkennbare Gründe. :(
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 16:42:24
      Beitrag Nr. 128 ()
      Entweder gibt es geheime "Löcher" in der Gold-Zack Bilanz, oder es sind alle durchgeknallt. Ich habe mir noch mal was von der GOZ WA zu 60 zugelegt. Die Aktie würde ich aber nicht anfassen, brutal schlechter Chart.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 16:51:26
      Beitrag Nr. 129 ()
      Ich beobachte die Goz Anleihe auch schon längere Zeit.Habe
      es aber vorgezogen direkt in die Aktie zu investieren.
      Wie viele meiner Vorredner schon erwähnten,ist GZ eine
      Black Box.Wahrscheinlich niemand ausser Herrn Stolorz und
      Walter kennt den wahren Wert des Unternehmens.
      Für micht gibt es nur zwei Möglichkeiten.Entweder Pleite
      ober Kursvervielfachung.Da im Falle einer Pleite auch
      die WA betroffen ist,finde ich es ratsamer die Aktie selber
      zu kaufen da ich im Falle einer Nicht-Pleite ungleich
      höhere Kurschancen sehe.
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 17:13:32
      Beitrag Nr. 130 ()
      Falls jemand ausser mir die Holzmann WA hat.

      Berlin, 06. Feb (Reuters) - Der Baukonzern Philipp Holzmann <HOZG.DE>erwartet für das laufende Jahr einen stabilen Auftragseingang im Inland. Vorstandsmitglied Jörg Eschenbach sagte am Mittwoch in Berlin, das Unternehmen habe den für 2001 geplanten Auftragseingang voraussichtlich erreicht und gehe auch für 2002 hier zu Lande von einem Volumen von 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro aus. Beim Auftragseingang im Ausland rechne man ebenso mit einem leichten Zuwachs. "Das ist wohl realistisch."
      Wann die laufenden Gespräche bei der Suche nach einem Investor für Holzmann mit einer Hand voll potenzieller Partner aus dem In- und Ausland abgeschlossen seien, ließ das Unternehmen unterdessen weiter offen. "Langwierig ist die Sache nicht", sagte Eschenbach aber. Man liege voll im Zeitplan.
      Ein Nachfolger für den Ex-Vorstandsvorsitzenden Konrad Hinrichs, der Ende vergangener Woche als Chef in den Aufsichtsrat wechselte, sei indes zunächst nicht geplant. Der Posten solle angesichts der laufenden Investorensuche für den Konzern vorerst nicht besetzt werden, erläuterte Eschenbach. Die vier verbleibenden Vorstandsmitglieder seien gleichberechtigt.
      Zahlen zum vierten Quartal und dem Geschäftsjahr 2001 nannte der Konzern nicht. 2000 hatte Holzmann im Konzern einen Fehlbetrag von 79,8 Millionen Euro verzeichnet. Zum Ende September 2001 hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben ein Minus von 124,4 Millionen Euro in der Kasse. Holzmann hatte jedoch im Dezember angekündigt, im vierten Quartal würden zuletzt verzögerte Immobilienverkäufe wirksam.
      Vor gut zwei Jahren war Holzmann vor der Pleite gerettet worden, nachdem Milliardenlöcher in den Büchern bekannt geworden waren. Erst nach dem Einlenken der Gläubigerbanken durch die Vermittlung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wurde die Insolvenz abgewendet und ein Großteil der Arbeitsplätze gerettet.
      kla/zap

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      [GER] [SWI] [OE] [DNP] [GEG] [DE] [WEU] [EUROPE] [RES] [RESF] [CON] [US] [LDE] [RTRS]
      [HOZG.DEc]

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      <HOZG.DE>

      Wednesday, 6 February 2002 16:25:30
      RTRS [nL06413502]
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 21:57:11
      Beitrag Nr. 131 ()
      Zur GOZ-WA

      die Russenbonds waren vor einigen Jahren auch im Tief unter
      30 gestanden und haben sich wieder bis auf 100 erholt.
      Sollte bei GOZ nicht wirklich eine fette Leiche im Keller
      liegen, dürfte die WA eine sichere Sache mit satter Rendite sein.
      Vorerst warte ich allerdings noch etwas ab.
      Sollte sie aber deutlich weiter rutschen, lange ich auch
      nochmals zu.
      Was mich heute bezüglich dem GOZ-Kursverlauf irritiert hatte ist,
      daß die G&M stabil lag, während GOZ einbrach.
      Sonst gingen die letzten Wochen GOZ und G&M meist parallel.


      Gruß
      bubu
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 09:01:09
      Beitrag Nr. 132 ()
      dann wollen wir mal hoffen, dass GOZ viele Russen-Bonds hat, die noch mit 30 in der Bilanz stehen. Deine Aussage gibt mir wieder Mut ;)
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 10:03:36
      Beitrag Nr. 133 ()
      Im Gegensatz zur Aktie herrscht bei der WA aber kein grösserer Abgabedruck.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 13:48:27
      Beitrag Nr. 134 ()
      Was mich bei der GOZ-WA etwas zugegebenermaßen irritiert ist,
      daß sich hier scheinbar niemand größeres engagieren möchte.
      Ich denke da z.B. an Versicherungen, die sich hier eine
      Rendite >20% p.a. auf Endfälligkeit sichern könnten.

      bubu
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 14:09:26
      Beitrag Nr. 135 ()
      bubu

      woraus leitest Du denn das nun wieder ab? Mag sein, dass keine Institutionellen engagiert sind, weiss ich nicht. Aber wieso "scheinbar". Glaubst Du denn, falls ich beruflich (ich arbeite in der Vermögensverwaltung einer Versicherung) bei Gold-Zack einsteige, dann sammle ich die Anleihe 10.000er weise an der Börse ein?
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 14:17:23
      Beitrag Nr. 136 ()
      @nochnzocker

      naja, ich denke, so lange die Kurse auf diesem Niveau stehen
      (also z.B. unter 70) müßte es doch jeden reizen, der nicht
      mit einem Totalausfall rechnet, sich zu engagieren.
      Wenn ich in einer solchen Position wäre, würde ich jetzt
      konsequent kaufen, bevor es die anderen tun.
      Aber Umsätze finden ja bislang nur marginal statt.
      Ich denke jetzt nicht an Zocker sondern an solche Institutionen,
      die Papiere kaufen und dann bis auf weiteres liegen lassen.

      Aber zu meiner Entlastung: ich habe mit der Kapitalanlagebranche
      überhaupt nichts zu tun.

      Gruß
      bubu

      PS: zum Wort "scheinbar". Ich komme aus dem Nordbadischen,
      da kennt man den Unterschied zu "anscheinend" nicht.
      Leg`s also bitte nicht wörtlich aus.
      (Genauso, wie man bei uns üblicherweise nicht den Unterschied
      zwischen "als" und "wie" kennt und Fremde gerne mit
      "wie geht es euch" anspricht)
      Avatar
      schrieb am 14.02.02 09:04:08
      Beitrag Nr. 137 ()
      Uiuiui, scheint ja ganz schön Nachfrage gewesen zu sein...


      DGAP-News: Kamps AG english

      Kamps has placed Senior Notes due 2009 successfully

      Corporate-news announcement sent by DGAP. The sender is solely responsible for the contents of this announcement.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Düsseldorf, 14. February 2002 Kamps AG has priced its offering of Senior Notes due 2009. Strong demand from investors allowed the Company to increase the offering to Euro 325 million from Euro 300 million and price the offering without a new issue premium. The Notes carry an 8.5% coupon (semi annual) and have a yield of 369 basis points over the benchmark Bund. The Company further announced that there were over 90 institutional investors from both Europe and the United States in the transaction and that interest in the offering outstripped supply by nearly 3 times. The Notes offering is part of the Company&acut;s Euro 725 million refinancing package launched late last year. The refinancing package included a successful tender for the Company&acut;s Euro 660 million Euro LYONs which tender closed in January this year and a fully committed Euro 400 million syndicated bank credit facility.

      Contact: Kamps AG Investor Relations Thomas Sterz + 49 211 53 06 34 230 Fax +49 211 53 06 34 67 Website: www.kamps.de e-mail: info@kamps.de

      end of message, (c)DGAP 14.02.2002
      Avatar
      schrieb am 14.02.02 17:52:53
      Beitrag Nr. 138 ()
      Vor der Gontard-HV steigt die Gold-Zack WA und die Aktie dümpelt weiter am All-Time-Low. Bin mal gespannt, ob wir morgen neue Erkenntnisse gewinnen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 12:58:10
      Beitrag Nr. 139 ()
      Ich habe meine Gold-Zack und Augusta heute verkauft. D-Logistics hat`s leider mal wieder gezeigt, am NM kannste nix glauben.
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 14:49:59
      Beitrag Nr. 140 ()
      @noch-n-zocker

      glaub nichts und du wirst trotzdem noch belogen, die Erkenntnis des NM habe ich auch schon ein Weilchen. Ein Grund dafür, dass ich da praktisch nur noch "Cash" Werte mit theoretisch gangbarem Geschäftsmodell halte, bei denen Nettocash=MK*2 (das sollte als Sicherheitspolster eigentlich ausreichen).

      Gold-Zack habe ich zwar auch in den letzten Tagen etwas reduziert, ich halte einen Rest aber weiter, weil ich glaube, dass entweder GOZ oder ein anderer Investor die WA zurückkauft (wäre ein gutes Zeichen). M.E. ist die WA damals an eher GOZ nahe Investoren verkauft worden (also ein recht hoher Anteil an quasi Insidern). Wenn es ernstliche Probleme mit der WA gäbe, dann würde die nicht mehr bei >60 stehen. Bei der Aktie kommt sicher auch das zum tragen, was ich schon mal geschrieben habe, nämlich die grosse Anzahl von Aktien (Altium etc.), die noch auf den Markt drückt. Ich habe übrigens scherzeshalber mal zu den Zeitpunkten meiner Käufe die Kurse von WA und Aktie verglichen. Der Schnitt bei der WA ist rd. 67€, der der Aktien wäre rd. 2,40€ gewesen.

      Was hast du gegen die Augusta WA?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 14:58:53
      Beitrag Nr. 141 ()
      Nachtrag D-Logistics: Das ist einer dieser typischen "Insider" Charts, hat natürlich vorher keiner gewusst ;)
      Avatar
      schrieb am 18.02.02 17:58:29
      Beitrag Nr. 142 ()
      Ich habe nichts gegen Augusta, hätte auch bis heute morgen nichts gegen D-Logistics gehabt (deren fairer innerer Wert von der Gontard&Metallbank noch vor 2 Monaten mit 12 € genannt wurde).

      Ich habe die Nase voll vom NM, da sind mir einfach zu viele Neureiche am Werk, die immer schon mal vom Geld anderer Leute leben wollten. Und die Zeit, den Einäugigen unter den Blinden zu finden, habe ich nicht.

      Mir waren die beiden Anleihen ohnehin nicht so sympatisch, habe ich nur wegen Dir gekauft :) Auf dem Bondboard stand kürzlich ein sehr richtiger Hinweis: Man soll sich seine Anlagen der letzten Jahre mal ansehen und nach dem Roten Faden suchen, der sich durch alle erfolgreichen bzw. nicht erfolgreichen Investments zieht. Wenn ich dann sehe, wieviel Geld ich mit liquiden Fallen Angels gemacht habe und wieviel Geld ich am NM verzockt habe, gibt mir das sehr zu denken.

      Hinzu kommt, dass Corporate Bonds im Moment sehr empfindlich für Rufmord sind (siehe Pro7 und Tyco). Irgendeiner setzt Gerüchte über unwahre Bilanzangaben in die Welt und schon handelt die ganze Hammelherde nach dem Motto "sell first - ask later".

      Die relative Stärke der Gold-Zack WA ist aber schon auffällig, vielleicht ist sie wirklich gut platziert
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:59:44
      Beitrag Nr. 143 ()
      Wenn`s stimmt, ist es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!

      Frankfurt, 28. Feb (Reuters) - Der Baukonzern Philipp Holzmann<HOZG.DE> soll einem Zeitungsbericht zufolge durch einen in Kürze geplanten Transfer seiner Immobilien an mehrere Großbanken finanziell entlastet werden.
      Geplant sei eine Transaktion im Volumen von "einigen hundert Millionen Euro", bei der zahlreiche Immobilien des Unternehmens von mehreren Banken übernommen würden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Finanzkreise. Als Kernbanken bei der Transaktion sollen nach Informationen des Blattes die Deutsche Bank<DBKGn.DE>, Dresdner Bank<DRSDn.DE>, Commerzbank<CBKG.DE>, Hypovereinsbank<HVMG.DE> und die Landesbanken aus Frankfurt, München, und Düsseldorf fungieren. Die Institute hätten sich darauf geeinigt, dass der Baukonzern seinen umfangreichen Immobilienbestand auslagere und in eine neue Gesellschaft einbringe, an der sich dann die Banken beteiligen würden.
      Ein Sprecher von Holzmann wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf den "spekulativen Charakter" der Informationen. Auch die Deutsche Bank wollte keine Stellungnahme dazu abgeben.
      In dem Bericht hieß es weiter, die Banken wollten mit der Aktion Holzmann von Risiken befreien und für einen potenziellen Großinvestor attraktiver machen. "Die zuständigen Gremien werden das absegnen, denn das Geschäft liegt auch in unserem Interesse", zitierte die Zeitung aus den Finanzkreisen.
      Vor gut zwei Jahren war Holzmann vor der Pleite gerettet worden, nachdem Milliardenlöcher in den Büchern bekannt geworden waren. Erst nach dem Einlenken der Gläubigerbanken durch die Vermittlung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wurde die Insolvenz abgewendet und ein Großteil der Arbeitsplätze gerettet.
      leh/ked


      Thursday, 28 February 2002 09:55:48
      RTRS [nL28601]
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 18:02:23
      Beitrag Nr. 144 ()
      Ein wenig ausführlicher:

      Banken übernehmen Holzmann-Immobilien
       
      Durch eine finanzielle Entlastung soll der Baukonzern Philipp Holzmann für einen Großinvestor attraktiver gemacht werden.
      Von Harald Schwarz
       
            
      (SZ vom 28.02.02) - Mehrere große Banken wollen die zahlreichen Immobilien des Unternehmens in Kürze übernehmen. Der geplante Deal habe ein Volumen von „einigen hundert Millionen Euro“, hieß es in Finanzkreisen.
      Als so genannte „Kernbanken“ fungieren bei der Transaktion nach Informationen der Süddeutschen Zeitung die Deutsche Bank, die knapp ein Fünftel des Holzmann-Kapitals kontrolliert, die Dresdner Bank, die Commerzbank, die HypoVereinsbank sowie die Landesbanken aus Frankfurt, München und Düsseldorf.
      Wie zu erfahren ist, haben sich die Geldinstitute „nach langen und schwierigen Verhandlungen“ mit Holzmann darauf geeinigt, dass der Baukonzern seinen umfangreichen Immobilienbestand auslagere und in eine neue Gesellschaft einbringe, an der sich dann die Banken beteiligen. Dies soll bis Mitte März über die Bühne gehen.
      „Die zuständigen Gremien werden das absegnen, denn das Geschäft liegt auch in unserem Interesse“, hieß es in den die Finanzkreisen. Holzmann selbst wollte zu dem Vorhaben keine Stellungnahme abgeben. Ein Firmensprecher verwies auf den „spekulativen Charakter“ der vorliegenden Informationen.
      Befreiung von Risiken
      Mit der spektakulären Aktion wollen die Banken dem Vernehmen nach den Baukonzern von Risiken befreien und so für einen potenziellen Großinvestor attraktiver machen. Insgesamt ist gut die Hälfte des Holzmann-Kapitals in Bankenbesitz.
      Erklärtes Ziel ist es, sich von diesen Aktien möglichst rasch zu trennen. „Einem Käufer ist es kaum zumutbar, ein unüberschaubares Konglomerat von Immobiliengesellschaften zu übernehmen“, heißt es dazu weiter.
      Finanziell steht Holzmann zwei Jahre und drei Monate nach der Beinahe-Pleite und der Rettung auf Initiative von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) derzeit nicht gerade rosig da. Die lahmende Baukonjunktur und weitere Verluste, die 2001 etwa 70 bis 80 Millionen Euro betragen haben dürften, machen dem Unternehmen zu schaffen.
      Zudem gilt die Eigenkapitalausstattung als äußerst knapp bemessen. „Da darf überhaupt nichts passieren im risikoreichen Baugeschäft“, so die Finanzkreise.
      Nach wie vor hohe Schulden
      Verwiesen wird auch auf die nach wie vor hohen Schulden des Unternehmens, obwohl sie zuletzt von fast 2,8 Milliarden auf knapp 1,5 Milliarden Euro gedrückt werden konnten. Hinzu kommt: Die Banken haben die Kreditlinien des Baukonzerns in den vergangenen 24 Monaten kräftig beschnitten.
      Während sie vor zwei Jahren noch bei 500 Millionen Euro lagen, wurden sie nach SZ-Informationen etappenweise auf inzwischen unter 100 Millionen Euro reduziert.
      Mit der „Ausgründung“ der Holzmann-Immobilien und der Bankenbeteiligung an der neuen Gesellschaft wird das Unternehmen Risiken und Schulden los. Dies verringert auch die Zinslast.
      Von einer drohenden Pleite der Baufirma wollen die Banken nichts wissen. Auch wenn Holzmann-Wettbewerber das immer wieder kolportierten, könne davon keine Rede sein, heißt es.
      Verwiesen wird unter anderem auf die vorhandene Liquidität des Unternehmens und die nach wie vor unangetasteten und auf Geheiß des Kanzlers eingeräumten
      Bundeskredite über insgesamt 125 Millionen Euro.
      Rücksicht auf den Kanzler
      Dass die Banken nun nochmals in die Bresche springen, hat auch etwas mit dem Umfeld zu tun. Denn während sie hart um die Zukunft der Münchner Kirch-Gruppe ringen, wollen sie den Frankfurter Baukonzern wenige Monate vor der Bundestagswahl nach der Kanzler-Intervention nicht hängen lassen.
      So betont ein Vertreter der Finanzgilde: „Dann entstünde ja in der Öffentlichkeit der Eindruck, wir wollten Schröder eins auswischen. Das geht natürlich nicht. Und das wollen wir auch nicht.“
      Ende 2000 – neuere Zahlen liegen nicht vor – verfügte Holzmann noch über rund 90 Immobilien. Einige davon konnten zwischenzeitlich verkauft werden.
      Für 28 der 90 Immobilien war nach dem ursprünglichen Sanierungsplan ein Deal mit den Banken vorgesehen. Weil sich Geldinstitute und Holzmann aber nicht auf die Preise für die Liegenschaften einigen konnten, platzte dieses Geschäft, das ebenfalls die Schulden der Baufirma reduzieren sollte.
      Immer größere Probleme bei der Eigenvermarktung
      Holzmann setzte in der Folge auf Eigenvermarktung. Allerdings stieß dies seit Mitte vorigen Jahres auf immer größere Probleme. Das ist auch den Banken bekannt, die erklären: „Der Immobilienmarkt ist eingebrochen. Da geht derzeit gar nichts.“ Einen Käufer für Holzmann wollen die Geldinstitute dem Vernehmen nach bis Mitte 2002 gefunden haben.
           
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 18:04:13
      Beitrag Nr. 145 ()
      ...

      2001 erzielte Holzmann mit dem Verkauf von Immobilien rund 250 Millionen Euro. Damit seien die Erwartungen aber nicht erfüllt worden, hieß es. Angesichts der trüben Konjunkturlage seien selbst attraktive Objekte nicht zu günstigen Preisen abzustoßen.

      Obwohl die Bankkredite im vergangenen Jahr um 500 Millionen Euro schrumpften, bestehen immer noch Finanzschulden von rund 1,5 Milliarden Euro. Bislang hat Holzmann die Bilanz 2001 noch nicht vorgelegt. Der Verlust dürfte aber in der Größenordnung von 80 bis 90 Millionen Euro liegen./pa/DP/bi
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 18:23:15
      Beitrag Nr. 146 ()
      Ich fühle mich mit meinem "Kanzler-Mix" aus Pro7 und Holzmann ziemlich wohl. Die 27 % Rendite bei Holzmann gibt es aber natürlich nicht ohne Grund.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 10:36:58
      Beitrag Nr. 147 ()
      "Kanzler-Mix" *g*

      Augusta hatte finde ich ganz brauchbare 2001er Zahlen (nach Pandatel aber eh absehbar).

      Holzmann: Die Auslagerung wäre wohl positiv zu sehen, wobei der Ausschluss der Sicherheitenhergabe natürlich entfiele. Die dadurch entstehende Möglichkeit Holzmann zu verkaufen ist aber als Vorteil m.E. deutlich höher zu bewerten (dann klar als Bauunternehmen und nicht als kombiniertes Bau & Immobilienunternehmen strukturiert).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 04.03.02 20:56:32
      Beitrag Nr. 148 ()
      Hab heute lange überlegt, was ich mit der Holzmann WA mache (mit Verlängerung von Krediten ist nicht zu spaßen), mich dann aber für halten entschieden, da die diversen deutschen Banken m.E. bereits zu viele Interessen haben, um Holzmann fallen zu lassen (zumal es bei Jones ja fundamental auch ganz gut aussieht).

      Grüße K1

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Das angeschlagene Frankfurter Bauunternehmen Holzmann verhandelt mit amerikanischen Gläubigerbanken über die Verlängerung von Krediten. Auch eine bessere Absicherung der Verbindlichkeiten sei Thema dieser Gespräche, sagte ein Sprecher der Philipp Holzmann AG (Frankfurt: 608200.F, Nachrichten) am Montag in Frankfurt. Damit bestätigte er einen Bericht des "Handelsblatts". Die Gespräche verliefen in einer "konstruktiven Atmosphäre". Nach Informationen der Zeitung steht bei Holzmann ein Kredit über 200 Millionen Dollar (231 Millionen Euro) zur Verlängerung an. Der Sprecher kommentierte diese Angaben nicht.

      US-Banken forderten für die Verlängerung der Kredite an die Holzmann-Tochter J.A. Jones Sicherheiten. Andernfalls sei die Kreditlinie nicht länger "darstellbar", schrieb die Zeitung in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf Bankenkreise. Die Forderung sei Folge einer neuen Kreditpolitik der US-Banken. "Das ist seit dem Skandal um Enron üblich und trifft auch andere Unternehmen", erläuterte der Holzmann-Sprecher.

      Kreditgeber ist nach Informationen der Zeitung ein Konsortium (Frankfurt: 632340.F, Nachrichten) unter der Leitung der US-Bank First Union Wachovia und der US-Niederlassungen der Deutschen Bank, der Bayerischen Landesbank und der genossenschaftlichen DZ-Bank. Nach Einschätzung des "Handelsblatts" muss Holzmann entweder die geforderten Sicherheiten stellen oder auf nicht-amerikanische Banken umschulden.

      Deutsche Gläubigerbanken hatten jüngst versucht, die Finanzsituation des Bauriesen zu entlasten. Der enorme Immobilienbesitz Holzmanns soll dazu in eine eigene Gesellschaft überführt werden. Mehrere Großbanken unter der Führung der Deutschen Bank sollen sich daran beteiligen./yo/DP/av
      Avatar
      schrieb am 05.03.02 08:48:13
      Beitrag Nr. 149 ()
      Ach, Du bist bei Holzmann dabei? Da habe ich wohl was verpaßt. Poste doch im Bondboard-Thread mal Dein Depot, die Ascom wären auch nicht schlecht gewesen.

      Die Amerikaner werden wohl wie wir die Immobilientransaktion mit gemischten Gefühlen betrachten. Die Trennung macht eine Übernahme viel wahrscheinlicher, aber gleichzeitig ist auch erstmal die Substanz weg und wenn sich ein Investor entscheidet, lieber die Konkursmasse zu kaufen, haben die unbesicherten Gläubiger ein Problem.

      Solange die Deutsche Bank ein großes Aktienpaket hält und der Kanzler Schröder heißt, halte ich solche Schweinereien für rein theoretisch. Aber wenn der Immobilienverkauf erfolgt, sollte es mit dem Einstieg eines Investors schnell gehen.

      Vielleicht hat Holzmann ja Spezialkenntnisse im Bau von Kasernen und Schützengräben, dann steigt Wyser-Pratt ein :)
      Avatar
      schrieb am 07.03.02 12:45:30
      Beitrag Nr. 150 ()
      Noch mal was zu Holzmann:

      Donnerstag 7. März 2002, 11:25 Uhr
      Kreise - Holzmann-Konzern nicht existenzgefährdet

      Frankfurt, 07. Mär (Reuters) - Der vor gut zwei Jahren nur knapp der Firmenpleite entgangene Baukonzern Philipp Holzmann ist Branchenkreisen zufolge nicht in seiner Existenz gefährdet.

      Wie es in den Kreisen am Donnerstag hieß, stehe das Frankfurter Bauunternehmen nicht wie Ende 1999 vor einer Insolvenz. Der mögliche Verkauf des Konzerns sei aber nach wie vor ein Thema. Das "Handelsblatt" hatte zuvor berichtet, Holzmann (Frankfurt: 608200.F, Nachrichten) wolle auf Grund erneut hoher Verluste abermals die Hilfe der Banken in Anspruch nehmen. Der Konzern wollte die Spekulationen um seine Finanzlage nicht kommentieren.


      "REGELMÄßIGE INFORMATIONSRUNDE" MIT BANKEN

      Ein Holzmann-Sprecher bestätigte allerdings, dass sich das Unternehmen am Freitag mit Vertretern der Gläubigerbanken treffe. "Wir informieren die Banken regelmäßig. Freitag ist wieder so eine Runde", sagte der Sprecher. Nähere Angaben zur finanziellen Lage des Unternehmens wollte er nicht machen. "Es gibt noch keine Zahlen, es wird noch am Jahresabschluss gearbeitet", sagte er mit Blick auf das Ergebnis 2001. Insofern könnten die in der Presse genannten Werte gar nicht stimmen.

      Das "Handelsblatt" hatte zuvor berichtet, Holzmann habe im vergangenen Jahr einen Fehlbetrag von fast 200 Millionen Euro verbucht und wolle nun mit den Banken über neue Hilfen wie etwa Forderungsverzichte verhandeln. Holzmann war vor gut zwei Jahren nach einem von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vermittelten Hilfspaket der Gläubigerinstitute vor dem Aus bewahrt worden. Zudem stellte der Bund Gelder für die Sanierung zur Verfügung.

      Holzmann hatte bereits in den ersten neun Monaten 2001 einen Verlust von mehr als 124 Millionen Euro verbucht, dabei zugleich aber bekräftigt, im Gesamtjahr den Vorjahresfehlbetrag von knapp 80 Millionen Euro unterschreiten zu wollen. Der Firmensprecher wollte weder auf den möglichen Verlust noch auf die bisherige Ergebnisvorhersage eingehen: "Spekulationen zu unseren Zahlen kommentieren wir grundsätzlich nicht", sagte er.


      POTENZIELLE INTERESSENTEN AN HOLZMANN-ERWERB

      Ungeachtet der Spekulationen um die finanzielle Lage Holzmanns scheinen die Verhandlungen über einen möglichen Verkauf des Unternehmens weiterhin planmäßig weiter zugehen. "Es gibt Interessenten", hieß es dazu in Branchenkreisen. Holzmann hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, in diesem Frühjahr möglicherweise mit potenziellen Partnern Gespräche zu beginnen. Laut "Handelsblatt" haben die Interessenten an Holzmann jedoch nur ein Auge auf die lukrativen Konzernbereiche geworfen. Experten sehen insbesondere im US-Geschäft der Firma ein lohnenswertes Übernahmeziel, aber Holzmann hat bisher stets betont, die Gruppe nicht aufspalten zu wollen.


      IMMOBILIENVERKÄUFE OFFENBAR SCHWIERIG

      Nach wie vor nur stockend verläuft offenbar der Verkauf der Holzmann-Immobilien. Als Bestandteil des Sanierungspaketes war seinerzeit vereinbart worden, dass die Veräußerung von Immobilien zur Tilgung von Bankverbindlichkeiten genutzt werden sollen. Da sich Holzmann mit den Gläubigerinstituten nicht auf einen Komplettpreise für das gesamte Immobilienvermögen hatte einigen können, übernahm das Unternehmen die Vermarktung der Vermögenswerte in Eigenregie. "Bei den Immobilien wird mit den Banken noch eine Lösung gesucht", hieß es am Donnerstag in beteiligten Kreisen.


      REGIERUNG SIEHT SICH NICHT IN DER PFLICHT

      Der Bund stellte unterdessen klar, er sehe sich nicht in der Pflicht, Holzmann weitere Hilfen zu gewähren. Eine Sprecherin sagte, die Regierung habe vor zwei Jahren erhebliche Anstrengungen zur Sanierung des Unternehmens geleistet. "Darüber hinaus sehen wir uns derzeit nicht in der Pflicht." Die Bundesregierung hatte Mittel in Höhe von etwa 130 Millionen Euro zur Rettung von Holzmann zur Verfügung gestellt.

      pew/ked
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 14:25:51
      Beitrag Nr. 151 ()
      Das mit Holzmann ist eine ziemliche Zittersache. Auf der anderen Seite leben todgesagte bekanntlich länger als man denkt..

      -------------

      Bankenkreise: Keine Holzmann-Entscheidung am Freitag

      Frankfurt (vwd) - Bei einem Treffen des angeschlagenen Baukonzerns Philipp Holzmann AG, Frankfurt, mit seinen Gläubigerbanken am Freitag wird es nach Angaben Frankfurter Bankkreise voraussichtlich noch keine Entscheidungen geben. "Das ist ein reines Konsultationstreffen", hieß es. Zudem fehlten von Bankenseite auch die notwendigen Entscheider. Ziel des Treffens sei es herauszufinden, wie viele der Institute sich mit dem von der Deutschen Bank ausgearbeiteten Rettungsmodell anfreunden könnten, verlautete aus den Kreisen weiter. Zudem gehe es um die Ermittlung eines Wertgutachtens.

      Dringendster Schritt sei es, die Eigenkapitalbasis von Holzmann nach dem erheblich höher als erwartet ausgefallenen Fehlbetrag 2001 wieder herzustellen, erläuterte ein Bankenvertreter weiter. Nach dem kolportierten Rettungsmodell sollen schuldenbelastete Holzmann-Immobilien in eine Gesellschaft ausgegliedert und von den Gläubigern übernommen werden. Zwar wird in den Kreisen nicht mit einer Entscheidung am Freitag gerechnet. Allerdings sei davon auszugehen, "dass es von der Sache her in diese Richtung laufen wird".

      Dennoch stellt sich nach Angaben aus den Frankfurter Bankenkreise für das Holzmann-Management nun die Gretchenfrage: Der Vorstand müsse klar machen, wo der Konzern stehe und ob zumindest Teile von ihm veräußerbar seien. Prinzipiell hätten die Banken "eher keine Lust mehr, bei Holzmann Geld nachzuschießen". Den Angaben zufolge soll es in der kommenden Woche ein neues Treffen geben, auf dem dann auch eine Entscheidung erwartet wird. Für den Berichtstag ist den Kreisen zufolge mit einer "Wasserstandsmeldung" des Holzmann-Konzerns zu rechnen. +++ Christian Streckert

      vwd/8.3.2002/ces/mr
      Avatar
      schrieb am 11.03.02 09:14:52
      Beitrag Nr. 152 ()
      In dem Artikel ist für jeden was dabei. Ob Holzmann auf dem Niveau ein Kauf oder Verkauf ist, wüßte ich auch gerne. Ich habe meine Position letzte Woche halbiert, da ich einfach zu viel von dem Zeug hatte.

      Meine größte Sorge ist, dass die Banken wieder einen Weg finden, um die eigentlich gute Position der Anleihegläubiger auszuhöhlen. Vielleicht wissen wir morgen mehr.

      Aus der FTD vom 11.3.2002
      Holzmann kämpft ums Überleben
      Von Michael Gassmann, Düsseldorf

      Zum zweiten Mal innerhalb von zweieinhalb Jahren droht dem Baukonzern Philipp Holzmann ohne Hilfe von außen die Pleite. Am Dienstag entscheiden die Gläubigerbanken, ob der Frankfurter Baukonzern eine Finanzspritze von mindestens 200 Mio. Euro erhält.

      Womöglich liegt die Summe deutlich höher. Die Mittel sind notwendig, um eine Insolvenz zu vermeiden. Mit Hilfe aus der Politik kann der Konzern nicht noch einmal rechnen. "Wir gehen davon aus, dass die neuen Schwierigkeiten von dem Unternehmen und den Banken gemeinsam bewältigt werden", sagte Regierungssprecherin Charima Reinhardt. Kanzler Gerhard Schröder hatte 1999 persönlich eingegriffen und eine Pleite verhindert. Eine akute Holzmann-Krise im Wahljahr 2002 würde als verspätete Niederlage für Schröder gewertet und politischen Zündstoff erzeugen.

      Wichtigster Gläubiger und größter Anteilseigner ist die Deutsche Bank mit 19,6 Prozent des Kapitals. "Es gibt noch offene Fragen zu Holzmann", hieß es am Wochenende aus Verhandlungskreisen. Grundsätzlich bestehe aber Einvernehmen, dem Konzern noch einmal unter die Arme zu greifen. "Der wirtschaftliche Schaden wäre bei einer Insolvenz noch größer", hieß es.


      Unter Federführung der Deutschen Bank trafen sich am Freitagnachmittag 70 Vertreter von Holzmann und rund zwei Dutzend Gläubigerbanken. Dabei wurde kein Beschluss gefasst. Das Rettungskonzept der Deutschen Bank sieht nach Informationen der Financial Times Deutschland eine zweistufige Strategie vor. Im ersten Schritt soll der Verlust des Eigenkapitals verhindert werden, dem die Insolvenz zwangsläufig folgen würde. Dazu müsste der Verlust des vergangenen Geschäftsjahres von mehr als 200 Mio. Euro abgedeckt werden. Die Banken sollen nach dem Konzept einem rückwirkenden Forderungsverzicht zustimmen, der sich auf 110 Mio. Euro summiert. Zusätzlich sollen für den Erwerb einer Kaufoption auf die Holzmann-Dienstleistungstochter HSG Technischer Service weitere 89 Mio. Euro fließen. HSG betätigt sich mit zweistelligen Wachstumsraten und positiven Ergebnissen im Gebäudemanagement. Ohne die damit erreichte Verlustabdeckung wäre das Holzmann-Eigenkapital von nur noch 10,6 Mio. Euro aufgezehrt.


      Im zweiten Schritt soll der Baukonzern durch Ausgliederung von verlustreichen Immobilien zum Verkauf vorbereitet werden. Die Interessengegensätze der Banken konzentrieren sich auf diesen Punkt, da sie unterschiedliche Kreditengagements halten. Einen nennenswerten Buchgewinn zur Aufbesserung der Ertragslage kann Holzmann aus der Abgabe der Immobilien nicht erwarten. Erst durch die Befreiung von "Risiken, die nicht zum Kerngeschäft gehören", habe das Unternehmen Chancen, einen Käufer zu finden, so Bankenkreise. Bei den Risiken handelt es sich um nicht mehr zu realisierende Mietgarantien, die Holzmann übernommen hatte. Die Immobilien werden nach den Plänen von den Banken übernommen und dann nach und nach verwertet.



      Mühsame Suche nach Investoren


      Diese Bestrebungen der Gläubigerbanken hat es bereits in der Vergangenheit gegeben. Dies sei zunächst gescheitert, weil die Banken die Häuser und Grundstücke zu niedrigeren Buchwerten statt zu realistischen Verkehrswerten übernehmen wollten, so Holzmann-Kreise. Der Konzern hat die leichter zu verwertenden, rentablen Immobilien in den vergangenen Jahren selbst an den Markt gebracht. Das trug zum Abbau der Schulden bei. Der Schuldenberg ist seit 1999 von 2,8 Mrd. Euro auf 1,5 Mrd.Euro reduziert worden, sagte ein Holzmann-Sprecher.


      Die Auslagerung des problematischen Immobilienbestandes - neben der Tochter Imbau die Hauptverlustquelle im vergangenen Jahr - würde den Konzern auf das operative Geschäft zurückführen. "Außer den Kundenbeziehungen und dem Know-how blieben Holzmann damit kaum noch Firmenwerte", hieß es.


      Die Suche nach einem Investor erwies sich bisher als mühsam. Noch Anfang März gab es entgegen den Ankündigungen vom vergangenen Herbst keine Verhandlungen. Inzwischen würden Vorgespräche mit einem oder zwei Interessenten geführt, wurde in der Zentrale des Baukonzerns bekannt. Berichte, wonach bis zu sechs mögliche Käufer sich gemeldet hätten, wiesen verhandlungsnahe Kreise zurück.


      Branchenkenner zeigen sich nach wie vor skeptisch. "Holzmann kann ein offenes Grab werden", sagte Analyst Peter Rieth von der BHF-Bank. Das seit sieben Jahren rezessive Umfeld der Bauwirtschaft in Deutschland ist nach seiner Einschätzung unattraktiv. Ausländische Konzerne zeigten kaum Interesse an Akquisitionen.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 11.03.02 10:02:13
      Beitrag Nr. 153 ()
      "Ob Holzmann auf dem Niveau ein Kauf oder Verkauf ist, wüßte ich auch gerne."

      .. würde ich auch gerne wissen ;)
      Avatar
      schrieb am 11.03.02 16:24:51
      Beitrag Nr. 154 ()
      Also bei knapp über 60 habe ich mich trotz heftiger Umsätze auf dem Weg nach unten für ein wenig kaufen entschieden.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 09:02:55
      Beitrag Nr. 155 ()
      Aus der FTD vom 12.3.2002 www.ftd.de/holzmann
      Als Ganzes ist Holzmann nicht verkäuflich
      Von Michael Gassmann, Düsseldorf, und Rolf Lebert, Frankfurt

      Mögliche Kaufinteressenten für den in neue Schwierigkeiten geratenen Philipp-Holzmann-Konzern werden voraussichtlich nur Teile des Unternehmens erwerben. Sie sind in erster Linie an den Bereichen Service, Infrastruktur und an der US-Tochter J. A. Jones interessiert.

      Große Teile des Inlandsbaus stoßen dagegen auf wenig Interesse. "Bauen können wir auch ohne Holzmann", hieß es in der Bauindustrie. Schwierig wird die Situation in erster Linie für die Verluste schreibende Fertigteil-Bautochter Imbau.

      Holzmann hat den Schwerpunkt seiner Geschäftstätigkeit in den vergangenen Jahren bereits deutlich ins Ausland verlagert. Nach den jüngsten Zwischenberichten betrug der Anteil des Auslandsgeschäfts 60 Prozent der Konzernleistung. Er sollte auf 70 Prozent gesteigert werden. "Die positive Entwicklung in den USA bestärkt Holzmann in dem Ziel, die bereits starke Position auf den Auslandsmärkten auszubauen", heißt es dort.


      Zugleich fuhr der Konzern das Engagement im Inland zurück. Im ersten Halbjahr überstieg die Zahl der Jobs im Ausland erstmals die Inlandsziffer. Zur Jahresmitte 2001 zählte Holzmann 10.700 Arbeitsplätze in Deutschland; das waren 2500 weniger als ein Jahr zuvor. Inzwischen ist die Zahl nur noch vierstellig. Zugleich stockte der Frankfurter Konzern die Zahl der Arbeitsplätze im Ausland um zwölf Prozent auf 12.700 auf.



      Schwaches Inlandsgeschäft


      Bauleistung und Umsatz im Inland sanken in der ersten Hälfte 2001 deutlich. Holzmann macht für das schwache Geschäft die im siebten Jahr rückläufige deutsche Baunkonjunktur verantwortlich. Darunter leide die Imbau industrielles Bauen GmbH besonders. Allein bei der Fertigteil-Tochter hat Holzmann inzwischen weitere rund 450 Arbeitsplätze gestrichen.


      Für den Baukonzern Bilfinger Berger, der am Montag Gespräche über einen möglichen Holzmann-Kauf bestätigt hat, kommen nur bestimmte Geschäftsaktivitäten in Betracht. "Die Sparten Service und Infrastruktur sind interessant", so gesprächsnahe Kreise. "Strategische Anknüpfungspunkte gibt es insbesondere im Service-Bereich", hieß es weiter. Als Dienstleister rund um Gebäude und Anlagen hat die Holzmann-Tochter HSG Technischer Service eine führende Marktposition in der Bundesrepublik. Allerdings wollen Holzmanns Gläubigerbanken den Zugriff auf HSG als Sicherheit dafür in Anspruch nehmen, dass sie Holzmann frische Mittel zur Vermeidung einer Pleite zur Verfügung stellen. In den Infrastruktur-Aktivitäten bescheinigen Analysten Holzmann eine hohe technologische Kompetenz.


      Der nicht geglückte Verkauf der Tochter Deutsche Asphalt zeigt, wie schwierig ein Verkauf als Ganzes wäre. "Es gab immer nur Interessenten für Mischwerke oder andere Einzelteile der Deutschen Asphalt", sagte Holzmann-Aufsichtsratsmitglied Helmut Hickler der FTD. Er ist zugleich Mitglied im Bundesvorstand der IG Bauen. Die Deutsche Asphalt hat immer noch rund 2000 Mitarbeiter, sagte Hickler. Er sei besorgt, "dass es überall nur Teilinteressen gibt".



      Eintrittskarte in den US-Markt


      Bilfinger Berger wirft vor allem ein Auge auf J. A. Jones. "Der Mannheimer Baukonzern sucht schon lange nach einer Eintrittskarte für die USA", sagte ein Branchen-Insider. Jones, in den USA ein traditionsreicher Name mit über 110-jähriger Geschichte, hatte im Jahr 2000 erstmals mehr als 3 Mrd. $ Umsatz gemeldet, ein Zuwachs von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die USA sind damit der größte nationale Markt für Holzmann.


      Allerdings fielen zuletzt auch bei der Jones-Group erhebliche Kosten für die Umstrukturierung an. Jones gilt als stark im Kraftwerksbau und entwickelt sich im Richtung Services und Engineering.


      Fest steht, dass Holzmann nur ohne die verlustreichen Immobilien-Engagements verkäuflich ist. Sie werden nach den Plänen der Deutschen Bank aus dem Konzern herausgelöst. "Solange Holzmann das mit sich herumschleppt, ist der Laden unverkäuflich", hieß es am Montag in Bankenkreisen. Sollte es über den Immobilienbesitz nicht zu einer Einigung kommen, so könne dies das Aus für Holzmann bedeuten.



      Streitfrage Risikoverteilung


      Ein Tauziehen gibt es unter den rund zwei Dutzen beteiligten Geldhäusern über die Verteilung der Risiken. Nach dem Vorschlag der Deutschen Bank, größte Kreditgeberin und größte Einzelaktionärin bei Holzmann, sollen die ausgegliederten Immobilien in einem Buchwert von rund 500 Mio. Euro anteilsmäßig unter den Banken verteilt werden.


      "Manche versuchen, sich die Quote zurechtzustutzen", so Verhandlungskreise. Es gebe aber keine klare Fronten zwischen einzelnen Bankengruppen. Vielmehr werde in den nächsten Tagen jeder versuchen, seine Einzelinteressen durchzusetzen. Über die Sinnhaftigkeit des von der Deutschen Bank vorgeschlagenen Vorgehens sowie über rechtliche und wirtschaftliche Details werde zwischen den Banken hart gerungen.


      "Für das Immobilienproblem wird eine Lösung gefunden werden", zeigte man sich bei Holzmann zuversichtlich. Das Portefeuille umfasst sowohl Grundstücke als auch fertige Büro- und Wohngebäude. Holzmann verbucht aus diesen Engagements überwiegend Verluste, da der Konzern hohe Mietgarantien übernommen hatte, die sich vor dem Hintergrund der schwachen Baukonjunktur als nicht realisierbar erweisen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 14:39:03
      Beitrag Nr. 156 ()
      Der Markt ist Holzmann gegenüber ganz schön negativ eingestellt. M.E. eigentlich ein wenig zu negativ, Kauf war aber bisher jedenfalls ein Fehler bzw. zu früh. Bisher sehe ich noch nicht, dass Holzmann komplett den Bach runter geht.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 22:18:18
      Beitrag Nr. 157 ()
      @K1

      was passiert mit den Wandelanleihen von Holzmann, wenn das Unternehmen stückweise verkauft wird. Die Schulden wird ja keiner nehmen wollen.
      Wenn die jetzt Teile verkaufen, dann bleibt noch der unliebsame Rest mit den Schulden und der meldet dann Konkurs an und die Anleihen sind wertlos.

      Ein doch nicht unwahrscheinliches Szenario oder?
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 07:24:05
      Beitrag Nr. 158 ()
      Hi,

      kann mal jemand bitte die Modalitäten der Holzmann-WA
      posten?
      Also Kupon, Emi-Volumen, Zinstermin, Wandlungspreis, etc.?
      Gibt es bekannte Adressen, die große Stückzahlen der WA
      halten?

      Danke
      bubu
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 12:26:49
      Beitrag Nr. 159 ()
      @bubu

      3,25% Holzmann WA
      Zinstermin 2.1.
      Fällig 8.12.2002
      Emissionsvolumen 500 Mio DM
      Wandlungspreis: *g*, ich glaube den können wir vergessen...

      Wer konkret die WA hält weiss ich auch nicht, ich glaube mit Gevaert ist da mal was gelaufen, halte das aber für ausnamsweise nicht so interessant. Wichtiger ist m.E., dass die Banken ganz ordentlich bei der Kreditvergabe involviert sind (halten nebenbei auch ca. 60% des Aktienkapitals wegen ehemaligen Forderungsverzichten). Der liebe Herr Breuer hat ja nun mehrfach betont, dass man bei Holzmann auf einem guten Weg sei, und es käme sicherlich nicht allzugut an, wenn er sich da zu weit aus dem Fenster gelehnt hätte. Auch für die Banken ergibt sich ja die Frage, was "billiger" ist: Jetzt Schlussstrich ziehen oder weitermachen. Ich denke weitermachen ist letztlich billiger und ein Einbringen der Immobilien in eine externe Gesellschaft dürfte den Wert von "Rest Holzmann" erhöhen (denn nur dann ist die Gesellschaft verkaufbar).

      Was mir bei der Bilanz noch aufgefallen ist: Der Hauptteil der Aktiva liegt im Umlaufvermögen (in €):
      Vorräte 926.799
      Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1.831.588
      Liquide Mittel und Wertpapiere 227.401

      Bei der Position Vorräte (wohl hauptsächlich nicht fertiggestellte Bauten) mag vielleicht die Gefahr von Fehlbewertungen gegeben sein, aber bei Forderungen L+L und den liquiden Mitteln sollte eigentlich der Hauptteil werthaltig sein, sodass durch diese Bilanzpositionen schon ein ganz anständiger Recovery Value für die Anleihe erreicht werden könnte, auch wenn es den Banken gelingen sollte bzw. gelungen sein sollte vorrangige Darlehen zu zu vergeben. Vielleicht hat dazu ja jemand noch eine Meinung ?

      @hjscheidt

      wenn Unternehmensteile verkauft werden, dann steht der Verkaufserlös der Holzmann AG zu. Eine Aushölung zu gunsten der Banken ist zwar theoretisch möglich (und zu einem gewissen Teil wohl auch nicht verhinderbar) aber auch wieder nicht so einfach (ich schätze du denkst daran, dass mit den Verkaufserlösen vorrangig die Bankkredite getilgt würden). Sobald die Gesellschaft überschuldet wäre (Aktiva decken die Passiva nicht mehr) müsste der Vorstand ja auch Insolvenz anmelden.

      Was ich aber auch noch mal sagen möchte: Die Holzmann Anleihe ist eine recht riskante Sache, die nach jetztigem Stand nicht zu hoch im Depot gewichtet sein sollte (kl. 5%).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 12:29:42
      Beitrag Nr. 160 ()
      Mittwoch 13. März 2002, 11:12 Uhr

      Rolf Breuer gibt sich optimistisch für Lösung bei Holzmann

      Frankfurt, 13. Mär (Reuters) - Nach den Worten von Deutsche Bank-Chef Rolf Breuer zeichnet sich eine Lösung für den erneut angeschlagenen Frankfurter Baukonzern Philipp Holzmann (Frankfurt: 608200.F, Nachrichten) ab. "Wir sind auf einem guten Wege bei Holzmann. Ich denke, es gibt Grund für Optimismus", sagte Breuer am Mittwoch in Frankfurt.

      Die Deutsche Bank ist mit 19,6 Prozent größter Einzelaktionär bei Holzmann und ist federführend bei den Gesprächen der Gläubigerbanken über eine Verbesserung der Lage bei Holzmann. Der Jahresfehlbetrag 2001 bei Holzmann ist nach Angaben aus Bankenkreisen mit vorläufig rund 240 Millionen Euro deutlich höher ausgefallen als erwartet. Breuer betonte, die Situation bei Holzmann sei nicht mit der Krise vom Herbst 1999 zu vergleichen. "Die Situation ist jetzt eine andere als vor zweieinhalb Jahren. Wir sprechen nicht über eine Insolvenz und es gibt auch kein Liquiditätsproblem."

      mwo/zap
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 12:38:24
      Beitrag Nr. 161 ()
      HJSCHEIDT

      Du beschreibst das, was ich in # 152 auch sagen wollte. Die Negativerklärungen in der Anleihe sind eigentlich insofern ganz gut, als niemand im Nachhinein besser gestellt werden darf und die Immobilien nicht beliehen werden dürfen.

      Aber der Schutz, wenn Assets verkauft werden und sich die Banken den Verkaufserlös sichern, ist schlecht. Inwieweit ein solches Vorgehen rechtens sein würde, müssten gegebenenfalls (hoffentlich nicht) die Gerichte klären.

      Gegen das Szenario spricht, dass dann auch die Aktien wertlos würden, die zum großen Teil ebenfalls bei den Banken liegen.

      Über 30% Rendite gibt es nicht ohne Risiko.

      BUBU

      500.000 DM Volumen
      3,25% Zinsen am 2.1.2002
      Fällig am 8.12.2003
      WKN 350498

      Die Wandlungsmodalitäten sind die Zeit des Schreibens nicht wert, betrachte sie einfach als gegenstandslos.

      Wer die Anleihe hält, weiss ich leider nicht.

      Hier ein aktueller Kommentar von Herrn Breuer. Wenn er die Situation so gut einschätzt wie bei Kirch, dann kann nicht viel passieren. Man muss sich auch vor Augen halten, dass die Aktien in der jüngsten Krise nur 6% verloren hat und die Anleihe 15%, in der Spitze sogar über 20%.

      Frankfurt, 13. Mär (Reuters) - Nach den Worten von Deutsche Bank-Chef<DBKGn.DE> Rolf Breuer zeichnet sich eine Lösung für den erneut angeschlagenen Frankfurter Baukonzern Philipp Holzmann<HOZG.DE> ab. "Wir sind auf einem guten Wege bei Holzmann. Ich denke, es gibt Grund für Optimismus", sagte Breuer am Mittwoch in Frankfurt.
      Die Deutsche Bank ist mit 19,6 Prozent größter Einzelaktionär bei Holzmann und ist federführend bei den Gesprächen der Gläubigerbanken über eine Verbesserung der Lage bei Holzmann. Der Jahresfehlbetrag 2001 bei Holzmann ist nach Angaben aus Bankenkreisen mit vorläufig rund 240 Millionen Euro deutlich höher ausgefallen als erwartet. Breuer betonte, die Situation bei Holzmann sei nicht mit der Krise vom Herbst 1999 zu vergleichen. "Die Situation ist jetzt eine andere als vor zweieinhalb Jahren. Wir sprechen nicht über eine Insolvenz und es gibt auch kein Liquiditätsproblem."
      mwo/zap


      Wednesday, 13 March 2002 11:05:25
      RTRS [nL138965]
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 15:06:40
      Beitrag Nr. 162 ()
      @noch-n-zocker
      @K1

      Danke für die Infos bzgl. der Modalitäten zu der HOZ-Anleihe.
      Auf das Gerede von Breuer gebe ich ehrlich gesagt nichts mehr.
      Der Mann hat seinen Ruhestand bereits vor Augen und wer weiß,
      wie der "neue Besen" kehren wird.
      Ferner hat er sich wohl erst kürzlich bei Kirch blamiert und
      im Radio hatte ich heute einen kritischen Beitrag zum
      Sanierungsvorschlag der Deutschen Bank gehört (man wolle
      hier wohl die anderen Banken über den Tisch ziehen und ihnen
      drittklassige Grundstücke als Sicherheit anbieten).

      So ganz nebenbei habe ich auch noch ein paar GOZ-WA im Depot,
      bei denen ich zwar zuversichtlich bin, der Kurs aber gerade
      keine Freude bereitet.

      Bei der GOZ-WA gefällt mir, daß der Kupon mit 3,25% rel.
      niedrig ist und erst vor 2 Monaten Zinstermin war, d.h.
      neben dem Kursrisiko läuft man zumindest nicht Gefahr,
      auch noch nennenswert Stückzinsen zu riskieren.

      Als vor 2 Jahren die Krise bei HOZ war, ist die Anleihe
      lt. Chart bis auf 24EUR gefallen.
      Ich hab sie mir mal auf meine Watchlist gesetzt, sollte es
      nochmals zu einem kräftigen Rutsch, z.b. deutlich unter 50EUR
      kommen, werde ich mir spekulativ welche kaufen.
      Wer weiss, vielleicht zieht ja noch einer der Großen die
      Reisleine, so wie das im Fall der GOZ-WA mit Delbrück vermutet
      wurde.

      Danke nochmals und viele Grüße
      bubu
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 15:12:14
      Beitrag Nr. 163 ()
      oooops,
      verzeiht die Schreibfehler im Beitrag weiter unten.
      Ich meinte natürlich die HOZ-WA mit Kupon 3,25%.
      Eine Reis-leine habe ich auch noch nicht gesehen ;)

      Gruß
      bubu
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 15:37:56
      Beitrag Nr. 164 ()
      k1

      Ich sollte wohl öfters mal "aktualisieren" drücken, bevor ich meine Postings absende. Aber ich habe nicht abgeschrieben, Ehrenwort :)

      Die Fälligkeit ist 8.12.03 , da hast Du Dich vertippt. Mit 8% Depotanteil habe ich die Anleihe auf "übergewichten" gesetzt.
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 16:16:06
      Beitrag Nr. 165 ()
      @noch-n-zocker

      die Fälligkeit ist natürlich der 8.12.2003(!), danke für deine Aufmerksamkeit.

      Ja, ich kann zwischen den beiden Reutersberichten auch keinen Unterschied feststellen. Scheint so, als ob wir beide das Zitieren einwandfrei "drauf" haben ;)


      Aber der Schutz, wenn Assets verkauft werden und sich die Banken den Verkaufserlös sichern, ist schlecht. Inwieweit ein solches Vorgehen rechtens sein würde, müssten gegebenenfalls (hoffentlich nicht) die Gerichte klären.

      Gegen das Szenario spricht, dass dann auch die Aktien wertlos würden, die zum großen Teil ebenfalls bei den Banken liegen.


      Den Wert der Aktien kann man denke ich getrost vernachlässigen. Beim grössten Anteilseigner Deutsche Bank macht das Aktienpaket läppische 20Mi€ aus, also ein Bruchteil der vergebenen Kredite (in den Krediten liegt das Interesse der Banken).

      Was ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen kann ist, wieso die Banken in grösserem Umfang in der Lage sein sollten Holzmann auszuhölen. Bei andauerndem Verkauf von Assets (und ausschliesslicher Schuldentilgung bei den Banken) ist spätestens dann schluss, wenn Überschuldung vorliegt, denn dann muss der Vorstand Insolvenz anmelden. Da Holzmann in dieser Hinsicht schon immer im Gerede ist dürfte sich der Vorstand auf Grund von strafrechtlichen Konsequenzen wohl sogar eher vorsichtig im Sinne der Gläubiger verhalten.

      Ich finde auch der äussere Anschein deutet nicht darauf hin, dass die Banken >nur< auf Aushölung abzielen. Wenn zur Abdeckung der Bilanz in 2001 wieder ein Forderungsverzicht i.h.von 114 Mio€ seitens der Banken geleistet wird, dann halte ich die HSG Übernahme zu 86 Mio€ durch die Banken schon für halbwegs angemessen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 14:40:29
      Beitrag Nr. 166 ()
      Soweit so schlecht ... Ich bin erstmal raus, wenn das heute abend in den Nachrichten kommt, kann man morgen wieder unter 60 kaufen. Interessanterweise ist aber wie letzte Woche ein ziemlich großer Käufer da, der den Kurs trotz schlechter Nachrichten stützt.

      Frankfurt, 14. Mär (Reuters) - Die Dresdner Bank unterstützt das von der Deutschen Bank vorgelegte Rettungskonzept für den angeschlagenen Baukonzern Philipp Holzmann nicht.
      "Wir halten das Konzept für nicht tragfähig, deshalb können wir es nicht unterstützen. Das haben wir am Mittwoch der Deutschen Bank schriftlich mitgeteilt", sagte ein Dresdner-Sprecher am Donnerstag und bestätigte damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters.
      Vertreter der zum Allianz-Konzern gehörenden Bank würden aber weiter an Verhandlungen der knapp zwanzig Holzmann-Gläubigerbanken unter der Führung der Deutschen Bank teilnehmen. "Wir sind weiter bei den Gesprächen dabei und warten darauf, wie die Deutsche reagiert", sagte der Dresdner-Sprecher.
      Nach Informationen aus Bankenkreisen hat auch die HypoVereinsbank schriftlich Zweifel an der Trag- und Zukunftsfähigkeit des Rettungspakets geäußert. Die Commerzbank habe "zusätzlichen Gesprächsbedarf" angemeldet, hieß es weiter.
      Noch am Mittwoch hatte Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer erklärt, man sei auf gutem Wege bei Holzmann und es gebe Grund zum Optimismus.
      Ein hoher Manager der Deutschen Bank bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag den Eingang der Briefe und räumte weiteren Verhandlungsbedarf ein.
      Bereits seit Tagen verhandeln die Banken darüber, wie sie den erst Ende 1999 auch auf Betreiben von Bundeskanzler Gerhard Schröder nur knapp der Insolvenz entgangenen Frankfurter Baukonzern Holzmann erneut vor dem Aus retten können. Grund seien unerwartet hohe Verluste im Jahr 2001, die das Eigenkapital von Holzmann aufzehren. Um eine Überschuldung zu vermeiden, benötigt Holzmann frisches Kapital der Banken.
      Im Gespräch sind Bankenkreisen zufolge der Verkauf einer Holzmann-Tochter sowie ein Forderungsverzicht im Wert von insgesamt rund 200 Millionen Euro. In einem dritten Schritt will Holzmann seine mit Risiken und Krediten belasteten Immobilien im Volumen von rund 500 Millionen Euro auf die Banken übertragen.
      mwo/zap



      Thursday, 14 March 2002 14:18:29
      RTRS [nL1453468]



      - von Mirko Wollrab und Peter Wübben -
      Frankfurt, 14. Mär (Reuters) - Bedeutende Gläubigerbanken des angeschlagenen Baukonzerns Philipp Holzmann stehen Bankenkreisen zufolge nicht hinter dem von der Deutschen Bank vorgelegten Rettungskonzept. Wie Reuters am Donnerstag aus Bankenkreisen erfuhr, haben Dresdner Bank und HypoVereinsbank bereits am Mittwoch in Briefen an die Deutsche Bank Zweifel an der Trag- und Zukunftsfähigkeit des Rettungspakets geäußert. Auch die Commerzbank habe "zusätzlichen Gesprächsbedarf" angemeldet, hieß es weiter. Noch am Mittwoch hatte Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer erklärt, man sei auf gutem Wege bei Holzmann und es gebe Grund zum Optimismus.
      Ein hoher Manager der Deutschen Bank bestätigte am Donnerstag den Eingang der Briefe und räumte weiteren Verhandlungsbedarf ein: "Solche Briefe schreibt man nicht, wenn man mit Allem einverstanden ist. Wir sprechen aber weiter", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
      Wie Reuters weiter aus Bankenkreisen erfuhr, hat Holzmann eine Befreiung von der so genannten Ad-hoc-Pflicht zur Mitteilung kursrelevanter Informationen beantragt. Diese gemäß Wertpapierhandelsgesetz mögliche und vom Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) zu genehmigende Ausnahmeregel stehe offenbar im Zusammenhang mit der Pflicht für börsennotierte Unternehmen, Finanzschwierigkeiten wie etwa eine drohende Zahlungsunfähigkeit beziehungsweise Insolvenz unverzüglich mitteilen zu müssen.
      Die Frist ist verhandlungsnahen Kreisen zufolge jüngst ausgelaufen, jedoch auf Betreiben von Holzmann verlängert worden. "Wir haben alle Fristen eingehalten", sagte ein Holzmann-Sprecher, ohne auf Einzelheiten eingehen zu wollen.
      Bereits seit Tagen verhandeln die Banken darüber, wie sie den erst Ende 1999 auch auf Betreiben von Bundeskanzler Gerhard Schröder nur knapp der Insolvenz entgangenen Frankfurter Baukonzern Holzmann erneut vor dem Aus retten können. Grund seien unerwartet hohe Verluste im Jahr 2001, die Holzmann nur mittels verschiedener Hilfsmaßnahmen der Gläubigerbanken verkraften werde. Im Gespräch sind Bankenkreisen zufolge der Verkauf einer Holzmann-Tochter sowie ein Forderungsverzicht im Wert von zusammengerechnet rund 200 Millionen Euro. In einem dritten Schritt will Holzmann seine mit Risiken und Krediten belasteten Immobilien im Volumen von rund 500 Millionen Euro auf die Banken übertragen.
      Thursday, 14 March 2002 13:42:23
      RTRS [nL14299865]
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 15:08:19
      Beitrag Nr. 167 ()
      Das bringt sicher ordentlich Druck auf die Kurse. Einen grossen Käufer sehe ich da im Moment aber nicht.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 16:24:57
      Beitrag Nr. 168 ()
      DGAP-Ad hoc: Philipp Holzmann AG deutsch

      Philipp Holzmann

      Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Abstimmungsgespräche der Banken über Maßnahmenpaket für Philipp Holzmann

      Die Abstimmungsgespräche der Banken über das erste Maßnahmenpaket für die Philipp Holzmann AG dauern an. Die Zustimmung von drei Instituten steht noch aus.

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 14.03.2002

      --------------------------------------------------------------------------------

      WKN: 608200; ISIN: DE0006082001; Index: SDAX Notiert: Amtlicher Handel in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München; Freiverkehr in Bremen, Hannover und Stuttgart
      Autor: import DGAP.DE (),16:15 14.03.2002
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 19:24:08
      Beitrag Nr. 169 ()
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Schicksal des angeschlagenen Frankfurter Baukonzerns Philipp Holzmann mit seinen 23.000 Beschäftigten hängt am seidenen Faden. Eine kleine Gruppe der insgesamt 17 Gläubigerbanken hat sich nach dpa-Informationen für ein Insolvenzverfahren ausgesprochen, falls kein neues Rettungskonzept auf den Tisch gelegt wird.

      Am Mittwoch wurden die Sanierungsversuche noch als aussichtsreich bezeichnet. Am Donnerstag musste die Philipp Holzmann AG allerdings einräumen, dass von drei Instituten die Zustimmung für ein erstes Maßnahmenpaket noch ausstehe. Am Bankenplatz Frankfurt wurde allerdings von vier Geldhäusern gesprochen, die das von der Deutschen Bank vertretene Konzept ablehnen. Dazu gehören die Dresdner Bank, die Commerzbank, die HypoVereinsbank und die Bankgesellschaft Berlin. Auf sie entfällt ein Kreditvolumen von schätzungsweise einer halben Milliarde Euro.

      ´PERMANENT NUR NOTLÖSUNGEN´

      Sie kritisierten das Paket als nicht tragfähig. "Man kann nicht permanent nur Notlösungen vorlegen, die weder Holzmann noch die Mitarbeiter ein Stück weiterbringen." Ein Streitpunkt ist auch die vorgesehene Lastenverteilung zwischen den Gläubiger-Instituten.

      Damit ist der Holzmann-Vorstand unter extremen Zeitdruck gekommen. Angesichts des drohenden Verlustes 237 Millionen Euro für 2001 und einer Eigenkapitaldecke von nur noch 126 Millionen Euro ist der Konzern eigentlich überschuldet. Ohne eine rasche Kapitalspritze müsste das Management den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Auch am Donnerstagabend haben alle beteiligten Banken fieberhaft versucht, doch noch eine Lösung zu finden.

      KRITIK AN BREUER

      Abgesehen von inhaltlichen Streitpunkten äußerten sich auch einige Bankenvertreter negativ über das Vorpreschen des Vorstandssprechers der Deutschen Bank. Rolf Breuer hatte sich am Mittwoch am Rande einer Veranstaltung äußerst zuversichtlich über die Entwicklung bei Holzmann geäußert: "Wir sind auf gutem Wege bei Holzmann, es gibt Grund für Optimismus". Die Deutsche Bank ist mit knapp 20 Prozent größter Aktionär der Philipp Holzmann AG und zugleich größter Kreditgeber mit schätzungsweise 320 Millionen Euro./pa/DP/rw

      Autor: dpa - AFX (© dpa),18:22 14.03.2002
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 19:24:54
      Beitrag Nr. 170 ()
      Kurz und Knapp ;)

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Verhandlungen zwischen den Gläubigerbanken des Frankfurter Baukonzern Philipp Holzmann AG sind gescheitert. Die Kreditinstitute konnten sich derzeit nicht auf ein gemeinsames Rettungspaket einigen. Das von der Deutschen Bank befürwortete Konzept wurde abgelehnt. Dies verlautete am Donnerstag aus Bankenkreisen./DP/rw

      Autor: dpa - AFX (© dpa),19:22 14.03.2002
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 19:55:39
      Beitrag Nr. 171 ()
      Der Patient selbst sieht sich noch nicht vollstaendig tot. Ich geh jetzt auch mal telefonieren.

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Gläubigerbanken des angeschlagenen Frankfurter Baukonzerns Philipp Holzmann konnten sich bis Donnerstagabend nicht auf ein gemeinsames Rettungskonzept einigen. "Die Gespräche sind beendet, und es finden auch keine weiteren zwischen den Banken über das Konzept der Deutschen Bank statt", hieß es aus dem Lager der Kreditinstitute über den aktuellen Stand.
      Die Philipp Holzmann AG sieht in dem Abbruch der Verhandlungen allerdings noch kein "Scheitern" der Sanierungsbemühungen.

      "Es findet zwar keine Sitzung mehr statt, aber die Leute telefonieren auch heute Abend weiter", betonte Holzmann (Frankfurt: 608200.F, Nachrichten) -Sprecher Ralf Neubauer.

      Der von der Deutsche Bank (Frankfurt: 804031.F, Nachrichten) befürwortete Sanierungsplan sei gegenüber der Vorlage vom vergangenen Freitag nicht entscheidend nachgebessert worden, begründete ein Gläubigerinstitut seine ablehnende Haltung./pa/DP/rw
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 22:01:22
      Beitrag Nr. 172 ()
      Jaja, Istanbul, bist also auch am telefonieren.. ;)

      Ich habe natürlich etwas weiter oben die Dresdner Bank vergessen, die hat natürlich durchaus ein Interesse daran, dass Holzmann nicht mehr in der jetzigen Form weiterbesteht. Dass Jones (Holzmann USA) hervorragend zu Bilfinger passen würde und dass Bilfinger auch das nötige Kleingeld für solche eine Übernahme hätte dürfte bekannt sein. Auch wäre im Falle einer Holzmann Insolvenz Bilfinger einen seiner Konkurrenten in Deutschland los und es gäbe auf dem zur Zeit mit Überkapazitäten besetzten Markt wieder etwas auskömmlichere Margen. Und da die Dresdner Bank eine +25% Beteiligung an Bilfinger hält kann man wohl getrost davon ausgehen, dass die sich nicht zuuuuu sehr bei der Rettung von Holzmann anstrengen werden - im Insolvenzfall gibt es Jones sicher billiger ;-)

      Um so unverständlicher für mich, dass sich Breuer da so sehr aus dem Fenster gelehnt hat. Ich halte zwar nachwievor eine Rettung für am wahrscheinlichsten (die Bank, die Holzmann pleite gehen lassen wird dürfte einiges an öffentlichen und politischen Druck abbekommen), schaue mir das aber lieber von der Seitenlinie an, denn das Risiko scheint mir mit den jüngsten Entwicklungen nur schwer kalkulierbar.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 23:34:42
      Beitrag Nr. 173 ()
      Es hat sich erstmal ausgezockt, für mich jedenfalls :-(

      Aus beruflichen Gründen muß ich mich aus dem Thread erstmal verabschieden und mich auf Anlagen beschränken, die man auch mal 5 Minuten unbeaufsichtigt lassen kann ;)

      Viel Erfolg und bis später!
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 10:04:56
      Beitrag Nr. 174 ()
      Wieviel Mitarbeiter (Festanstellung) hat Holzmann eigentlich noch?
      Zumindest im gewerblichen Bereich scheint da fast niemand mehr
      zu sein, denn was man so hört arbeiten auf deren Baustellen
      nur noch Subbis (Rumänen, Bulgaren, Portugiesen, etc.).
      Schröders Stammwähler, nämlich die Arbeiter, scheint es bei
      Holzmann (vielleicht mit Ausnahme von Polier und Kranführer)
      nicht mehr zu geben.

      Bzgl. Übernahme denke ich ähnlich wie K1.
      Warum sollte Bilfinger sich Holzmann unter den Nagel reissen
      wollen? Aufträge werden i.d.R. per Ausschreibung vergeben.
      Nimmt Holzmann an Ausschreibungen nicht mehr teil, steigen
      automatisch die Chancen für Bilfinger, das günstigste
      Angebot abzugeben.
      Und auf deren Bestandsaufträge wird man wohl kaum aus sein.

      Noch etwas ganz anderes:
      Wo kommt man im Netz noch an alte Charts der Fokker-Anleihen ran?

      Gruß
      bubu
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 10:26:31
      Beitrag Nr. 175 ()
      @bubu

      Mitarbeiter Holzmann (rund):
      10.000 Inland
      12.000 Ausland

      Mit Fokker würde ich Holzmann nicht vergleichen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 10:32:53
      Beitrag Nr. 176 ()
      @K1

      Danke für die Mitarbeiterzahlen
      Hast du sie zum Vergleich noch von vor 2 Jahren?


      Bzgl. Fokker, ich denke, den Kursverlauf der WA
      kann man ggf. schon mit Fokker vergleichen.
      Zumindest hätte man einen Anhaltspunkt.
      Wie tief ist z.B. Fokkeranleihe bei Auftreten von Konkursgerüchten
      gefallen? auf nom. 20%, 30%??
      Würde mich schon interessieren.

      Zum Vergleich, als vor Jahren die GUS kippte, fielen
      die Russenbond auf ca. 30%.
      Jetzt, da Argentinien zahlungsunfähig ist, liegen
      deren Bonds auch im Bereich um 30%.

      Was ich möchte, ist ein Anhaltspunkt für Holzmann, für
      den Fall, daß es Schlagzeilen á la "Rettungsgespräch gescheitert,
      Konkurs unabwendbar" geben sollte.

      bubu
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 10:43:55
      Beitrag Nr. 177 ()
      Hallo

      hab gestern meine HOZ-Bonds wieder verkauft-ist mir einfach zu heiss....
      Was gibts denn sonst noch für interessante Unternehmensanleihen,evt.auch aus USA ?

      Grüsse vom See

      optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 12:11:34
      Beitrag Nr. 178 ()
      Ganz schön reger Handel bei den Holzmann Anleihen.

      @bubu

      Mitarbeiterzahlen von vor 2 Jahren gibt es in den GB’s - waren im Inland deutlich mehr, dürfte aber für den Ausgang der Sache unerheblich sein.

      GUS und ARG ist sicher nicht vergleichbar, die GUS ist nicht auf die Eurobonds defaultet und trotzdem notierten sich in den 10ern. Die Argentinier sind voll defaultet und trotzdem notiert das relativ wertlose Papier bei 30.

      Genausowenig sind Holmann und Fokker vergleichbar.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 13:13:24
      Beitrag Nr. 179 ()
      11:50 Uhr: Meinung von Sebastian Becker


      Unter Holzmann bricht das Eis


      Holzmann ist wohl kaum noch zu retten: Bankenkreise gehen laut Reuters davon aus, dass der Baukonzern am Montag Insolvenz anmelden muss, wenn sich am Wochenende keine Lösung findet. Die Gläubigerbanken haben sich am Donnerstag nicht auf einen Sanierungsplan einigen können. Die Entwicklung hat eine Wendung genommen, mit der optimistische Aktionäre nicht rechnen wollten. Noch am Mittwoch hatte der Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, Optimismus versprüht. Für die Aktionäre ist es schon mehr als ungemütlich. Sebastian Becker


      "Die Gespräche sind beendet, und es finden auch keine weiteren über das Konzept der Deutschen Bank mehr statt", zitiert das "Handelsblatt" Kreise der Gläubigerbanken. Der Hinweis von Holzmann, dass es zwar keine Sitzungen mehr gebe, die Verhandlungspartner aber noch miteinander telefonierten, wirkt da ziemlich hilflos.

      Noch in der Mitte der Woche schien es für Holzmann besser auszusehen. Am Mittwoch hatte der Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer erklärt, die Verhandlungen seien auf einem guten Weg. Damit hatte Breuer den Aktionären wenigstens wieder etwas Mut gemacht. Angesichts der angespannten finanziellen Situation des Konzerns schien sein Optimismus aber auch etwas gewagt zu sein.

      Breuer lehnt sich zu weit aus dem Fenster

      Am Donnerstag bremsten die anderen Gläubigerbanken den Chef der Deutschen Bank aber aus. Die Finanzhilfe von 200 Millionen Euro ist deshalb wieder fraglich geworden. Die anderen Sanierungspläne dürften kaum noch umgesetzt werden. Eigentlich wollte Holzmann einige mit Risiken und Krediten belasteten Immobilien an die Banken verkaufen. Auch war die Rede von einem Forderungsverzicht der Gläubiger. Ob sich nun noch Investor für Holzmann interessiert, steht in den Sternen.

      Für die weitere Entwicklung sind zwei Szenarien möglich, über die die Aktionäre sich wohl wenig freuen werden: Holzmann macht einen Kapitalschnitt, um der drohenden Pleite zu entgehen. Dadurch würde jede einzelne Aktie für jeden Anleger auf einmal wesentlich weniger Wert. Es kann auch sein, dass das Unternehmen seine letzten Vermögenswerte verscherbelt, um damit die Gläubiger zu bedienen. Und danach tritt Holzmann den Gang zum Konkursrichter an.


      Für die Aktionäre wird es jetzt mehr als brenzlig. Die Gespräche der Gläubigerbanken über die Sanierung sind wohl gescheitert. Das nun noch ein potenzieller Investor bei Holzmann einsteigt, ist wenig wahrscheinlich. Die Talfahrt des Kurses ist in vollem Gange.


      © 2002 sharper.de
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 14:18:08
      Beitrag Nr. 180 ()
      Hallo,
      jetzt gehts bein dem Bond aber zur Sache! Wo könnte man denn den recovery value sehen?

      grüsse von see

      optionskaktus
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 15:47:21
      Beitrag Nr. 181 ()
      Bei Insolvenzantrag am Montag, was nach aaktueller Nachrichtenlage nicht auszuschließen ist, ist der "receovery value" ggf. sehr schnell bei Null anzusetzen...es geht ja dann anders als bei Argentinien etc. nicht um Umschuldung, sondern dann wird verwertet und verteilt, wie immer erst an bevorrechtigte Gläubiger etc. so daß für Aktionäre bzw. nicht besicherte Schuldner (wie Gläubiger der WA) schnell nichts mehr übrigbleibt. Meines Erachtens ist die Anleihe im Moment immer noch viel zu teuer bzw. ein reiner Zock auf den Ausgang der Sanierungsbemühungen ...und die stehen jetzt spitz auf Knopf !
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 16:08:47
      Beitrag Nr. 182 ()
      @Shortguy

      im Sinne einer Investition in die WA würde ich mir auch eine Insolvenz wünschen. Dies wäre auch die ordnungspolitisch richtige Lösung, denn dauerhafte Überkapazitäten zu subventionieren (egal ob durch Staat Banken o.ä.) bringt letztlich rein gar nichts.

      Die Anleihe ist unter derzeitigen Gesichtspunkten m.E. ein reiner, unkalkulierbarer Zock.

      Ich gehe aber abweichend von dir nicht davon aus, dass Argentinienanleihen einen sonderlich hohen "Recovery Value" haben werden. Liegt aber auch an meiner "negativen" Einstellung gegenüber Argentinien (übrigens haben sich da die Auslandsstaatsschulden in den letzten 3 Monaten in Peso von 141Mrd auf 340 Mrd weit mehr als verdoppelt, Inflation fängt an zu laufen, stark rückläufige Steuereinnahmen, einbrechendes BSP usw.usw.).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 18:48:14
      Beitrag Nr. 183 ()
      @ K1

      Alles richtig. Aber ich habe auch nicht gesagt, daß Argentinien-Bonds einen HOHEN recovery value habe, sondern (anders als ggf. eine Holzmann WA im Insolvenzfalle) zumindest irgendeinen, solange umgeschuldet wird und nach Umschuldung Zins und Tilgung erfolgen. Aber das ist ein Thema für den anderen Thread, nicht diesen hier. Bei Holzmann erwarte ich inzwischen, daß an die WA-Gläubiger keine müde Mark mehr fließt.
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 22:06:20
      Beitrag Nr. 184 ()
      "Bei Holzmann erwarte ich inzwischen, daß an die WA-Gläubiger keine müde Mark mehr fließt."

      ...müde Mark vielleicht nicht mehr, aber ein Paar Euros werden es schon sein ;-)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 17.03.02 23:00:57
      Beitrag Nr. 185 ()
      Aus der FTD vom 18.3.2002

      Pleitegefahr für Holzmann steigt erheblich
      Von Michael Gassmann, Düsseldorf und Günter Heissmann, Frankfurt

      Die Gefahr einer Insolvenz des Holzmann-Konzerns ist deutlich gewachsen. Die Gläubigerbanken konnten sich auch am Wochenende nicht auf ein Finanzkonzept für das angeschlagene Bauunternehmen einigen.

      "Die Gespräche sind nicht abgebrochen, sie sind aber auch nicht abgeschlossen", sagte ein Holzmann-Insider. Ein neuer Gesprächstermin ist nicht vereinbart worden, so Bankenkreise. Die Wahrscheinlichkeit einer Pleite sei jetzt "größer als 50 Prozent". Holzmann wäre ohne Finanzhilfe nach einem schlechten Jahresabschluss überschuldet. Die zusätzlich drohende Zahlungsunfähigkeit - ein weiterer Insolvenzgrund - wurde zunächst abgewendet. "Die Liquidität ist vorerst gesichert", so Holzmann-Kreise.

      Streit blockiert Verhandlungen

      Ein Streit zwischen der Deutschen Bank und einer Gruppe vier weiterer Institute blockiert die Gespräche. Die Vierergruppe fühlt sich durch Äußerungen von Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer unter Druck gesetzt. Breuer hatte am Mittwoch gesagt, eine Einigung über Hilfen stehe unmittelbar bevor. Dresdner Bank, HypoVereinsbank, Bankgesellschaft Berlin und Commerzbank monieren aber das Fehlen eines tragfähigen unternehmerischen Konzepts. Eine Insolvenz vernichte weniger Vermögenswerte als ein erneutes Sanierungspaket, mit dem "gutes Geld dem schlechten hinterhergeworfen wird", sagte ein Banker.

      Weiter sagte er, dass zwischen den Instituten eine "emotionale Gesprächsatmosphäre", herrsche. Beobachter sehen eine Verbindung zum Fall Kirch. Breuer hatte Kirch kürzlich die Kreditwürdigkeit abgesprochen und dadurch die Krise des Medienkonzerns offen gelegt, zum Ärger der übrigen Großbanken. Bei Kirch drohen der Deutschen Bank keine Verluste, anders als ihren weniger gut abgesicherten Wettbewerbern. Die Konkurrenten versuchen, bei Holzmann den Spieß umzudrehen, da die Deutsche Bank hier stärker betroffen ist.

      Hochriskantes Pokerspiel

      Die Banken müssten mit einem Schaden von "insgesamt mehr als zwei Mrd. Euro" rechnen, sagte der Holzmann-Insider. Dies ergebe sich aus Haftungsübernahmen und unbesicherten Forderungen. Die Banken betrieben ein "hochriskantes Pokerspiel". Ein Insolvenzantrag würde die operative Arbeit blockieren: "Die Baustellen werden dann sofort gestoppt, die wesentlichen Auftraggeber werden die Verträge kündigen."

      Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Dieter Philipp, kritisierte Banken und Bundesregierung. Er sagte der "Bild am Sonntag" mit Blick auf die Rettungsversuche bei Holzmann: "Das ist über 100.000 Handwerkern, die im vergangenen Jahr ihre Arbeit verloren haben, nicht zu vermitteln."

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 10:44:10
      Beitrag Nr. 186 ()
      35G / 38B - jetzt gehts’aber abwärts.
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 11:47:15
      Beitrag Nr. 187 ()
      @ K1

      Auch keine müden Euros... :) Gehe von Insolvenzverfahren bei Holzmann aus. Daher Verwertung aller Assets und Verteiling an bevorrechtigte (besicherte) Gläubiger, danach Verteiliung an alle unbesicherten Gläubiger (z.B. WA-Gläubiger), wenn für die noch was übrigbleibt. Meine Vermutung ist, daß Holzmann in den vergangenen Jahren "de facto" schon ausgeschlchtet ist, so daß alle diejenigen Gläubiger, die keine Individualsicherheiten besitzen, leer ausgehen werde....die Aktionäre sowieso.
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 12:09:20
      Beitrag Nr. 188 ()
      Warten wir es ab. Hast du für "Meine Vermutung ist, daß Holzmann in den vergangenen Jahren "de facto" schon ausgeschlchtet ist, so daß alle diejenigen Gläubiger, die keine Individualsicherheiten besitzen, leer ausgehen werde...." einen Anhaltspunkt ? Vermuten kann man immer viel...

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 12:41:41
      Beitrag Nr. 189 ()
      Mein einziger Anhaltspunkt dafür ist, daß bei der jetzigen Sanierungsdiskussion offensichtlich die Service-Tochter als das einzige (letzte) Asset gesehen wird, bei dem noch Reserven gesehen wurden bzw. als Sicherheit für weitere Kredite hätte herhalten können....
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 14:22:04
      Beitrag Nr. 190 ()
      Kreise: Zeichen für Holzmann-Insolvenz verdichten sich


      Frankfurt (vwd) - Die Krise beim Baukonzern Philipp Holzmann AG, Frankfurt, hat sich am Montag weiter zugespitzt. Die Sanierungsgepräche der Banken am Wochenende hätten kaum Fortschritte gebracht, hieß es in Frankfurter Bankenkreisen am Montag. "Es gibt keinen neuen Plan, und der alte ist es nicht", hieß es. Widerstand gegen den bisherigen Sanierungsplan komme weiterhin von der Dresdner Bank, der HypoVereinsbank, der Bankgesellschaft Berlin und mit Abstrichen von der Commerzbank. Dabei wird den Kreisen zufolge der Weg einer "geordneten Insolvenz" für Holzmann immer wahrscheinlicher. "Wenn sie Mumm in den Knochen haben, gehen sie zum Konkursrichter", sagte ein Bankenvertreter mit Blick auf das Holzmann-Management. Es liege weiter an Holzmann, ein tragfähiges Konzept vorzulegen, wie im Kerngeschäft wieder schwarze Zahlen zu schreiben seien. Dies sei bislang aber nicht geschehen, hieß es in Frankfurt weiter. Falls ein solches Konzept aber nicht in Bälde präsentiert werde, sei "der Gang zum Amtsrichter nicht mehr aufzuhalten", verlautete aus den Kreisen. Eine Meldung der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", wonach die Dresdner Bank aktuell keine drohende Insolvenz für Holzmann sieht, erwies sich unterdessen als falsch. "Mit uns ist nie über das Thema einer möglichen Holzmann-Insolvenz geprochen worden", stellte ein Sprecher klar. Wie aus den Bankenkreisen zu hören ist, soll das Institut eher das Gegenteil für wahrscheinlich halten. Dort zeigte man sich mit Blick auf weitere Gespräche zudem auffallend zurückhaltend. War vorher stets betont worden, dass Gespräche zumindest telefonisch weitergeführt werden, ist nun lediglich von "Bemühungen" die Rede. Einen neuen Termin für eine Gesprächsrunde soll es den Kreisen zufolge ebenfalls nicht geben. Auf eine mögliche Verknüpfung des Falles Holzmann mit der "Sache Kirch" wurde in den Kreisen hingewiesen. Möglicherweise sperre sich die HypoVereinsbank bei der Holzmann-Sanierung, weil sich die Deutsche Bank bei der Kirch-Rettung so zurückhalte: "Hier gibt es wohl eine kleine Privatfehde", hieß es weiter. Allerdings soll es sich dabei nur um einen Nebenschauplatz handeln. +++ Christian Streckert vwd/18.3.2002/ces/rio
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 20:31:07
      Beitrag Nr. 191 ()
      nun bin ich auch (unverhofft) HOZ-Anleihenbesitzer.
      Freitag ein Abstauberlimit gesetzt und unbedachterweise
      auf ultimo limitiert. Übers Wochenende die Order vergessen
      und eben die Ausführung gesehen.
      Naja, 32,50 hab ich bezahlt, eigentlich noch zuviel bei
      dem Risiko. Bin mal gespannt, ob/wann die ersten Stimmen
      aus der Politik nach Rettung rufen.
      Ehrlichgesagt bin ich der Meinung, daß es nicht schaden
      würde, wenn Holzmann vom Markt verschwinden würde.
      Das käme zumindest den anderen Firmen zugute und ich frage
      mich, weshalb man hier bei dem chronisch kranken Patienten
      (von Staats wegen) nochmals ein Rettungsversuch unternehmen
      sollte, mit der Konsequenz, daß die (noch) gesunden
      anderen Bauunternehmen darunter leiden müßten.

      Gruß
      bubu

      Da fällt mir übrigens gerade ein, vor vielen Jahren
      (dürfte so Ende 80ig gewesen sein), hatte ich mal echte
      Holzmannaktien im Depot. Kurs damals um 1400 DM und
      höher und mit besserem Standing als Hochtief ...
      das waren noch Zeiten :)
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 17:26:07
      Beitrag Nr. 192 ()
      Banken müssen Holzmann-Karten angeblich auf den Tisch legen (Zus)


      Frankfurt (vwd) - Eine endgültige Entscheidung der Gläubigerbanken über die Sanierung des in Liquiditätsschwierigkeiten steckenden Frankfurter Baukonzerns Philipp Holzmann AG soll Kreisen zufolge kurz bevorstehen. Zumindest die ablehnenden Banken müssten nun ihre Karten auf den Tisch legen, hieß es in Frankfurter Finanzkreisen. Das Thema stehe bei den turnusmäßigen Vorstandssitzungen einiger Institute am Dienstag auf der Tagesordnung, und es sei von einer Entscheidung auszugehen. "Irgendwann muss der Schlussstrich gezogen und ja oder nein gesagt werden". Tendenziell sehe es aber weiterhin eher nach einer "geordneten Insolvenz" als nach einer Sanierung aus, hieß es. Zuvor hatte Holzmann bestätigt, dass die Gespräche mit den Banken am Montagabend ohne Ergebnis vertagt worden seien. Sie sollen aber am Dienstag fortgesetzt werden, sagte ein Holzmann-Sprecher zu vwd. Am Vorabend habe der Holzmann-Vorstand bei einem Treffen mit den Banken das Konzept erneut erläutert und präzisiert, hieß es. Laut Bankenkreisen gab es bei dem Treffen aber kaum Bewegung, vier Institute lehnten den Sanierungsplan weiter ab. Dies seien die Dresdner Bank, die HypoVereinsbank, die Bankgesellschaft Berlin sowie mit Abstrichen die Commerzbank. Wie in Kreisen weiter verlautete, sind die dem Sanierungsplan wohlgesonnenen Gläubigerbanken zudem nicht bereit, für die ablehnenden Institute in die Bresche zu springen und deren Anteile mit zu übernehmen. Dies komme nicht in Frage, hieß es von Seiten eines Instituts. Allenfalls die Deutsche Bank könne mit einer Übernahme dieser Lasten noch für einen Erfolg des Konzepts sorgen. Doch auch dies wurde in den Kreisen bezweifelt. Schließlich sei die Deutsche Bank nicht für die Ablehnung der vier Gläubigerbanken verantwortlich. Ein Sprecher der Deutschen Bank nahm zum Fall Holzmann am Dienstag keine Stellung. Dem Vernehmen nach begann die Vorstandssitzung bei der Commerzbank erst gegen 14.00 Uhr und unterliegt keiner zeitlichen Beschränkung. Bei der Dresdner Bank soll es am Berichtstag zwar keine turnusmäßige Vorstandssitzung geben. Allerdings wurde nicht ausgeschlossen, dass dennoch - wenn auch nicht unbedingt auf Vorstandsebene - über den Fall Holzmann beraten werde. Signale dieser Banken an Holzmann gab es bis zum Nachmittag daher nicht. Auch bei der HypoVereinsbank (HVB) zog sich eine turnusmäßige Vorstandssitzung noch hin. Kreisen zufolge hält die HVB das bisherige Konzept weiterhin für nicht tragfähig. Allerdings soll das Institut durchaus noch gesprächsbereit sein. Das Prozedere soll Kreisen zufolge folgendermaßen ablaufen: Sobald eine Bank sich zu einer endgültigen Ablehnung entschließe, werde die als Poolführerin der Gläubigerbanken agierende Deutsche Bank informiert, die dann möglichereise an Holzmann weiter berichte. Bei Holzmann selbst hegte man auch am Dienstagmittag weiter Hoffnung auf eine Einigung der Gläubigerbanken. Allerdings hieß es in Kreisen einschränkend, dass nicht abzuschätzen sei, ob es tatsächlich zu einer Einigung komme. Holzmann war durch einen unerwartet hohen Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr von rund 237 Mio EUR in die Liquiditätskrise geraten. Falls dem Konzern kein frisches Kapital zugeführt wird, droht die Überschuldung und damit der Gang zum Insolvenzrichter. Strittig bei dem bisherigen Sanierungskonzept ist vor allem die Ausgliederung schuldenbelasteter Holzmann-Immobilien in eine bankeneigene Gesellschaft für rund 500 Mio EUR. Weniger umstritten ist Kreisen zufolge indes ein Forderungsverzicht in Höhe von rund 110 Mio EUR und die Übernahme der Holzmann-Dienstleistungstochter HSG für rund 90 Mio EUR. +++ Christian Streckert vwd/19.3.2002/ces/bb
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 08:55:07
      Beitrag Nr. 193 ()
      - Von Mirko Wollrab und Peter Wübben -
      Frankfurt, 20. Mär (Reuters) - Die Überlebenschancen des angeschlagenen Baukonzerns Philipp Holzmann sind offenbar weiter gesunken. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr am Dienstagabend in Frankfurt, dass einige Banken den Rettungsplan für Holzmann nach wie vor ablehnen und damit eine Insolvenz des Frankfurter Traditionsunternehmens immer wahrscheinlicher wird.
      Allerdings erfuhr Reuters aus Londoner Finanzmarktkreisen ebenfalls, dass offenbar Besitzer von Holzmann-Anleihen dazu bereit sind, auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten und gegen Aktien oder ähnliche Wertpapiere zu tauschen. Den Angaben zufolge soll es sich dabei um eine finanzielle Erleichterung für den Baukonzern von rund 165 Millionen Mark (rund 84 Millionen Euro) handeln. Ob und inwiefern dieser Schritt die drohende Insolvenz Holzmanns vermeiden könnte, wurde nicht klar.

      GLÄUBIGERBANKEN BLEIBEN BEI ABLEHNUNG DES RETTUNGSPLANS
      Festzustehen schien am späten Abend, dass die Deutsche Bank als treibende Kraft für eine finanzielle Unterstützung Holzmanns es auch am Dienstag nicht vermochte, die Skeptiker unter den Gläubigerinstituten zu überzeugen. "Es ist geplant, der Deutschen Bank am Mittwoch schriftlich mitzuteilen, dass es unserer Meinung nach weiterhin kein zukunftsfähiges Konzept gibt", hieß es aus Kreisen der Dresdner Bank<ALVG.DE> und der Commerzbank <CBKG.DE>. Holzmann und die Deutsche Bank hätten nach wie vor kein Gesamtkonzept für den Baukonzern vorgelegt.
      Die HypoVereinsbank<HVMG.DE> wird nach Angaben aus Unternehmenskreisen ihre Zustimmung ebenfalls verweigern, falls die Deutsche Bank nicht kurzfristig im Alleingang Kapital bereitstellt und dann in den nächsten Wochen mit Holzmann einen vollständig neuen Sanierungsplan erarbeitet.
      Damit müsste Holzmann früheren Angaben aus verhandlungsnahen Kreisen zufolge schon bald einen Insolvenzantrag stellen. Wenn am Dienstag keine Einigung gelinge, bliebe dem Konzern in den kommenden Tagen wohl kaum etwas anderes übrig, als die Zahlungsunfähigkeit anzumelden, hatte es geheißen.
      Die Deutsche Bank habe sich als Hauptgläubiger und -aktionär von Holzmann zuletzt nur "marginal und dabei nicht zum Besseren" bewegt, hieß es aus Bankenkreisen. "Selbst wenn Holzmann mit einem geringen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag kurzfristig geholfen wäre, stellt sich die Frage, was in einen Monat passiert", sagte ein mit den Verhandlungen vertrauter Banker.

      MÖGLICHERWEISE UNERWARTETE HILFE VON ANLEIHEGLÄUBIGERN
      Wie es jedoch aus Londoner Finanzmarktkreisen hieß, soll eine Gruppe von Anleihegläubigern Holzmanns angeblich dazu bereits sein, auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten. Wie es hieß, sei ein Tausch der Schuldtitel gegen Aktien oder ähnliche Wertpapiere denkbar. Insgesamt sollen die Investoren Anleihen im Volumen von zusammengerechnet 330 Millionen Mark (168 Millionen Euro) halten, womit sich die finanzielle Erleichterung für den Konzern auf etwa 165 Millionen Mark (rund 84 Millionen Euro) belaufen würde.
      Die Initiative der Bond-Eigentümer solle dazu dienen, Holzmann über eine Verringerung der Verbindlichkeiten vor der Insolvenz zu bewahren, hieß es weiter. Dem Vernehmen nach soll es sich bei den Schuldtiteln um eine vom Baukonzern vor rund vier Jahren begebene Wandelanleihe handeln. Weitere Details zu dem angeblichen Vorstoß der Anleihebesitzer sowie zu deren Identität waren zunächst nicht in Erfahrung zu bringen. Auch blieb unklar, ob der Vorstoß tatsächlich dazu beitragen kann, den Konzern vor dem Aus zu bewahren.

      ANTEILNAHME AM HOLZMANN-SCHICKSAL NICHT WIE 1999
      Holzmann war bereits Ende 1999 nur knapp und erst nach Einlenken von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) einer Firmenpleite entgangen. Auslöser der jüngsten Krise sind unerwartet hohe Verluste im Jahr 2001 von angeblich rund 240 Millionen Euro, die am Eigenkapital der Firma zehren. Um eine Insolvenz zu vermeiden, benötigt der Konzern dringend Kapital. Nach dem bisherigen Konzept sollen die Banken für 86 Millionen Euro den Holzmann-Gebäudedienstleister HSG übernehmen und auf Forderungen im Volumen von 114 Millionen Euro verzichten.
      Zudem ist eine Übertragung der Immobilien für rund 500 Millionen Euro an die Banken vorgesehen. Genau dies scheint unter den Gläubigerbanken jedoch der umstrittenste Punkt zu sein. Der Bund hat mit Blick auf die jüngste Krise bereits klar gestellt, sich bei Holzmann nicht mehr in der Pflicht zu sehen.
      Anders als im November 1999 ist das Echo auf das drohende Ende Holzmanns und seiner knapp 24.000 Mitarbeiter in der Öffentlichkeit eher verhalten. Auch innerhalb der Belegschaft des Traditionskonzerns regt sich anders als im Winter 1999 bislang kein nennenswerter Protest. "Wir haben das ja schon vor zwei Jahren mitgemacht und wünschen uns ein tragfähiges Konzept für Holzmann", kommentierte ein Holzmann-Bauarbeiter die mögliche Insolvenz seines Arbeitgebers. "Wir warten, wir arbeiten weiter und es hoffen alle, dass sich das Blatt positiv wendet."
      pew/bob


      Wednesday, 20 March 2002 06:20:27
      RTRS [nL20477143]
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 09:28:35
      Beitrag Nr. 194 ()
      Von Langeweile kann man im Fall Holzmann ja nicht gerade reden.. ;-)
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 09:38:43
      Beitrag Nr. 195 ()
      Zur Abwechlung:

      "Mittwoch 20. März 2002, 09:23 Uhr
      Zusätzliche Kapitalspritze für Holzmann angeboten

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der vor der Pleite stehenden Baukonzern Holzmann hat eine zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten. Große internationale Investmenthäuser haben nach dpa-Informationen eine Finanzhilfe in der Größenordnung von 100 Millionen Euro angeboten./pa/DP/js "
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 11:26:25
      Beitrag Nr. 196 ()
      vwd: von 9:20 Uhr

      Commerzbank lehnt Holzmann-Rettungsplan ab


      Frankfurt (vwd) - Die Commerzbank AG, Frankfurt, lehnt den Sanierungsplan für den in Liquiditätsschwierigkeiten befindlichen Baukonzern Philipp Holzmann AG, Frankfurt, ab. Ein tragfähiges Konzept zur Rettung des Baukonzerns sei aus Sicht der Bank nicht vorgelegt worden, sagte ein Sprecher am Mittwoch auf Anfrage. Die Entscheidung sei der Führerin des Gläubigerbankenpools, der Deutschen Bank AG, bereits übermittelt worden, erläuterte der Sprecher weiter. +++ Christian Streckert/Eddy Holetic vwd/20.3.2002/eh/ces/mim
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 12:00:58
      Beitrag Nr. 197 ()
      Dresdner Bank lehnt Holzmann-Rettungsplan ab
      Frankfurt (vwd) - Nach der Commerzbank AG hat am Mittwochmorgen auch die Dresdner Bank das Sanierungskonzept für die Philipp Holzmann AG, alle Frankfurt, abgelehnt. "Wir haben vor einigen Minuten ein entsprechendes Fax an die Deutsche Bank geschickt", erläuterte ein Sprecher. Die Bank bedauere, dass es nicht gelungen sei, ein tragfähiges Konzept vorzulegen. Auf dieser Basis werde die Dresdner Bank keine Einzelmaßnahmen unterstützen, hieß es weiter. +++ Christian Streckert

      vwd/20.3.2002/ces/mr
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 12:01:37
      Beitrag Nr. 198 ()
      Mittwoch 20. März 2002, 11:54 Uhr
      Deutsche Bank will sich weiter für Holzmann-Rettung einsetzen

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank will sich auch nach der Absage von drei Großbanken weiter für eine Rettung des Baukonzerns Holzmann einsetzen. Eine Insolvenz brächte weitaus größere Schäden als eine gemeinsame Sanierungslösung, sagte ein Sprecher der dpa am Mittwoch./pa/DP/js
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 12:03:37
      Beitrag Nr. 199 ()
      M.E. wird die Deutsche das mit den inst.Anleihegläubigern alleine durchziehen (60% Chance).

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 20:41:34
      Beitrag Nr. 200 ()
      Derweil geht die Wandelanleihe durch ein tiefes Tal. Heute intraday zwischen 20,6 und 34,5 !! gehandelt. Die angeblich verzichtenden Anleihegläubiger sind übrigens Gläubiger DIESER Wandelanleihe. Wie das ohne analogen Verzicht aller WA-Gläubiger gehen soll, ist mir unklar (allenfalls per Rückkauf durch Holzmann zu aktuellen Kursen)...
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 21:51:28
      Beitrag Nr. 201 ()
      @Shortguy

      was ist daran so schwer zu verstehen ? Wenn die Inhaber der Anleihe "freiwillig" auf einen Teil der Rückzahlung verzichten (wohl im Gegenzug gegen Aktien o.ä.) dann können andere Inhaber der WA deswegen dazu nicht gezwungen werden.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 10:16:40
      Beitrag Nr. 202 ()
      Wandelanleihe ist eine Inhaberschuldverschreibung. Die Rechte aus dem Papier folgen dem Recht am Papier. Also wenn der gegenwärtige Inhaber der Schuldverschreibung "verzichtet" und dann das Papier an einen anderen verkauft gilt dieser "Verzicht" nicht auch für den anderen, denn in den Bedingungen der Schuldverschreibungselbst hat sich nichts geändert. i.e Rückzahlungsverpflichtung zu 100 !
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 10:19:46
      Beitrag Nr. 203 ()
      Der "Verzicht" einzelner Gläubiger, die gegenwärtig die Anleihe halten kann also nur gegen Rückgabe der Schuldverschreibung Zug um Zug im Tausch gegen etwas anderes (im Gespräch waren gestern Tausch gegen Wandelanleihe an der Service Tochter) erfolgen.

      M.E. aber alles hinfällig, da nach der Aussetzung heute wohl der Insolvenzantrag erfolgen dürfte.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 12:53:13
      Beitrag Nr. 204 ()
      K1: Sie haben Post!
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 15:59:02
      Beitrag Nr. 205 ()
      Aus aktuellem Anlass muß ich mich doch mal wieder melden.
      Ich habe heute die WA zurückgekauft.

      Meine Überlegung ist, dass doch offiziell nur 70 Mio. Euro fehlen (240 Mio. Verlust gegenüber 170 Mio. Euro EK-Rücklage). Die 130 Mio., die Schröder vor zwei Jahren zur Verfügung gestellt hat, sind auch noch nicht abgerufen worden. Für diesen Betrag könnte Holzmann z.B. die Wandelanleihe zu 50% zurückkaufen und es blieben sogar noch 50 Mio. EK übrig.

      Ausserdem gibt man den WA-Inhabern für die anderen 50% 127 Mio. Gratisaktien mit der Maßgabe, sie für einen Cent pro Stück an Bilfinger zu verkaufen. Dann hat BB eine absolute Mehrheit und könnte den Verlustvortrag konsolidieren.

      Shortguy, Du kennst Dich doch ein bisschen mit Steuern aus, wieviel ist Deiner Ansicht nach der Verlustvortrag für einen Übernehmer (z.B. Bilfinger) wert?

      Ist zwar sehr ins Unreine philosophiert, aber wieso die WA wertlos sein soll, kann ich mir schlecht vorstellen. Das würde bedeuten, dass der Vorstand von Holzmann sich der Konkursverschleppung schuldig gemacht hätte.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 16:16:08
      Beitrag Nr. 206 ()
      Mal eine Frage an die Experten.
      Wird die Holzmann WA flat gehandelt.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 16:21:00
      Beitrag Nr. 207 ()
      Hab auch kurz über die Holzmann-Wandel nachgedacht. Ist mir aber zu heiß.
      Wenn die ganzen Bilanzwerte stimmen, sollte für die Gläubiger in der Tat noch deutlich was übrig bleiben. Mir ist aber das Risiko zu groß, dass plötzlich noch an irgendwelchen Stellen erhöhter Wertberichtigungsbearf entsteht und doch nichts übrig bleibt. Der Vorstand wird dann jegliche Konkursverschleppung weit von sich weisen, weil der erhöhte Wertberichtigungsbedarf ja bis heute nicht absehbar war und sich erst "überraschend" bei der konkreten Vermögensverwertung ergibt.

      Grüße Sarah
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 16:28:49
      Beitrag Nr. 208 ()
      Honigbär

      Zum einen, wieso sollte sie?

      Zum anderen würde ich meine Kaufentscheidung nicht von 0,8% Stückzinsanteil abhängig machen.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 16:29:26
      Beitrag Nr. 209 ()
      @ noch-n-zocker

      Deine Spekulation klingt plausibel, aber glaubst Du wirklich die herumgereichten Zahlen so gut zu kennen, um Dir ein eigenes Bild machen zu können, ob diese Rechnung aufgeht?

      Die steuerliche Nutzung von Verlustvorträgen ist durch Gesetzebung (§ 8 Abs. 4 KStG) und Verwaltungserlasse in den letzten Jahren zunehmend verschärft worden und schließt eigentlich die Nutzung von Verlustvorträgen aus einem reinem Mantelkauf aus, da die Mantelgesellschaft eigentlich mit ihrem eigenen Geschäft fortgeführt werden muß. Man versucht die Beschränkungen häufig mit allerlei Tricks und Klimmzügen auszuhebeln, aber je nachdem wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß diese letztlich nicht helfen wird das durch einen Diskont vom Kaufpreis abgegolten. Der Wert ist daher schwer zu ermitteln. Im Idealfall entspricht der Wert des Verlustvortags (mal nur Körperschaft- keine Gewerbesteuer) der abdiskonierten Körperschaftsteuerersparnis künftiger Perioden. Bei KSt-Satz von 25% macht das 25% des Verlustvortrags minus Abdiskontierung. Davon muß man dann wiederum den og.den "Risikoabschlag" (für die mögliche Nichtanerkennung) machen der je nach Sachverhaltslage zwischen 0 und 100% ausmachen kann. Wenn nur ein Mantel übergeht und der Erwerber Holzmann nicht fortführt ist der Verlustvortrag für den Erwerber eigentlich nichts wert.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 16:54:41
      Beitrag Nr. 210 ()
      Shortguy,

      danke für die Info. Natürlich weiß ich nicht, ob meine Rechnung aufgeht. Ich habe in Holzmann 10% der Summe investiert, die ich in Pro7 gesteckt habe. Das spiegelt ganz gut wider, wie sicher ich mir bin :)

      Mir fällt spontan kein Bond ein, der eine Recovery Rate von Null gehabt hätte. Ohne die Zahlen zu kennen, halte ich 10% bei Holzmann für erreichbar, schliesslich sind die WA nach meiner Meinung gleichrangig zu anderen Verbindlichkeiten.

      So, jetzt ist der Bond wieder ausgesetzt, dann wird es wohl gleich die Insolvenzmeldung geben. Bei 11 kaufe ich nach, bei 30 haue ich das Ding wieder raus.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 17:13:13
      Beitrag Nr. 211 ()
      Soeben gemeldet:

      DGAP-Ad hoc: Philipp Holzmann AG <DE0006082001> deutsch



      Philipp Holzmann AG wird Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------

      Philipp Holzmann AG wird Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen

      Die Philipp Holzmann AG wird am 21. März 2002 Antrag auf Eröffnung des
      Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit stellen.

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 21.03.2002
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 608200; ISIN: DE0006082001; Index: SDAX
      Notiert: Amtlicher Handel in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München;
      Freiverkehr in Bremen, Hannover und Stuttgart


      211709 Mär 02

      Jetzt werden wir irgendwann sehen, wie hoch der Recovery Value ist...

      Wünsche allen viel Erfolg,

      Plutokrat
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 17:15:25
      Beitrag Nr. 212 ()
      @ nnz

      Du machst Deinem Namen alle Ehre. Allerdings würde ich wirklich keine große Hoffnung auf Befriedigung im Insolvenzfalle hegen. Zwar sind die WA-Gläubiger im zweifelsfalle nicht nachranging und dürften sogar besser stehen als die nach 1999 gewährten Bankkredite, da diese, weil in der Krise gewährt (und zum großen Teil von Banken, die auch Gesellschafter sind) als eigenkapitalersetzend angesehen und damit wie Aktienkapital behandelt werden. Auf der anderen Seite gehen die Rechte aller ansonsten gleichrangigen Gläubiger vor, soweit diese Individualsicherheiten haben (Pfandrechte, voraus abgetretene Forderungen aus Bauleistungen etc.) und jede Bank hat so etwas. Die WA-Gläubiger müssen hinter diesen anstehen...und letztlich die Frage wann überhaupt Geld fließt? Im Zweifel erst nach Abwicklung des Insolvenzverfahrens und Verwertung aller Assets. Hast Du eine Vorstellung wie lange das bei einem Bauunternehmen sein kann, bei dem im Zweifel halbfertige Leistungen, fertige aber unter Gewährleistung stehende Leistungen etc. abgewickelt werden müssen. Da vergehen schnell 5-10 Jahre !
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 17:33:42
      Beitrag Nr. 213 ()
      Na, dann wirds jetzt wenigstens richtig "billig"...
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 17:48:27
      Beitrag Nr. 214 ()
      weiss jemand wie lange der Handel ausgesetzt ist?
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 17:54:51
      Beitrag Nr. 215 ()
      Hallo,

      ist es in Ordnung, wenn die Bank einfach so eine Order wegen der Handlsunterbrechung streicht?


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 17:58:59
      Beitrag Nr. 216 ()
      Ich denke, morgen wird wieder gehandelt. Im Gegensatz zu Mühl läuft das mit den Kursaussetzungen bei Holzmann wirklich vorbildlich. Und da man zwischen der AdHoc von heute morgen und der von eben gehandelt hat, sollte es auch morgen zügig weitergehen.

      Es bleibt spannend :)

      k1

      Wieso glaubst Du, dass die Anleihe jetzt richtig billig wird? Jetzt sind nur noch die eiskalten, abgebrühten Zocker engagiert und die geben nichts ab :D
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 17:59:49
      Beitrag Nr. 217 ()
      In irgendeinem anderen Thread stand "Handelsaussetzung bis auf Weiteres". Angeblich soll die Börse erst morgen um 9:00 über die Wiederaufnahme des Handels entscheiden.
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 18:02:34
      Beitrag Nr. 218 ()
      Bis jetzt läuft alles nach Plan, gemäß Drehbuch wäre dann morgen der Kanzler wieder dran :)

      Frankfurt, 21. Mär (Reuters) - Knapp zweieinhalb Jahre nach
      ihrer spektakulären Rettung hat die traditionsreiche Philipp
      Holzmann AG <HOZG.DE> am Donnerstag wegen Zahlungsunfähigkeit
      einen Insolvenzantrag gestellt. Reuters stellt nachfolgend eine
      Chronologie der Ereignisse seit der damaligen Beinahe-Pleite dar.

      - 15. Nov. 1999: Holzmann teilt mit, eine Neubewertung von
      Problembereichen habe Verluste von 2,4 Milliarden DM zu Tage
      gefördert und zur Überschuldung geführt. Hauptgrund seien
      Altlasten vor allem aus riskanten Immobiliengeschäften.
      - 16. Nov.: Die Staatsanwaltschaft teilt mit, sie ermittle wegen
      des Verdachts auf Untreue, Betrug und Bilanzfälschung.
      - 18. Nov.: Erste Sanierungsgespräche Holzmanns mit den Banken
      scheitern, die Lage verschärft sich.
      - 19. Nov.: Holzmann stellt einen milliardenschweren
      Rettungsplan vor, der massive Einsparungen, Kapitalmaßnahmen
      sowie die Streichung mehrerer tausend Arbeitsplätze vorsieht.
      - 21./22 Nov.: Nach mehr als 15 Stunden Verhandlungen scheitern
      die Sanierungs-Gespräche. Laut Firmenchef Heinrich Binder gibt
      es nun keine Möglichkeit mehr, die Insolvenz zu verhindern.
      - 23. Nov.: Holzmann stellt Insolvenzantrag beim Amtsgericht
      Frankfurt. Auch Landeschef Roland Koch kann die Banken nicht zum
      Einlenken bewegen; Die Holzmann-Aktie sinkt um 90 Prozent.
      - 24. Nov.: Schröder bietet 250 Millionen DM Bundesmittel und
      überzeugt die Banken zur Annahme des Sanierungskonzepts.
      - 25. Nov.: Holzmann zieht den Insolvenzantrag zurück. Die Aktie
      springt um fast 100 Prozent auf 70,80 Euro.
      - 9. Dez.: Binder wird abgelöst; Nachfolger ist Konrad Hinrichs.
      - 13. Jan. 2000: Die Staatsanwaltschaft durchsucht
      Holzmann-Büros sowie Privatwohnungen ehemaliger Mitarbeiter.
      - 31. Jan.: Carl von Boehm-Bezing tritt als Aufsichtsratschef
      zurück. Nachfolger wird der Ex-Ruhrkohle-Chef Gerhard Neipp.
      - 27. April: Holzmann-Aktionär Gevaert verklagt die Baufirma und
      die Deutsche Bank auf mehr als 400 Millionen DM Schadensersatz.
      - 16. Okt.: Hinrichs räumt ein, dass die 2000 zum Ziel gesetzte
      Bauleistung verfehlt werde.
      - 3. Mai 2001: Holzmann nennt einen endgültigen Verlust für 2000
      von 80 Millionen Euro, will aber 2001 Gewinne erzielen.
      - 18. Nov.: Holzmann-Chef Hinrichs erklärt im Reuters-Interview
      die Sanierung des Konzerns für abgeschlossen und kündigt an, im
      Frühjahr möglicherweise nach einem Käufer zu suchen. Eine "böse
      Überraschung" bei den Zahlen 2001 erwarte er nicht.
      - 14. Dez.: Holzmann teilt mit, in den ersten neun Monaten einen
      Verlust von 124,4 Millionen Euro verbucht zu haben, will aber im
      Gesamtjahr das Vorjahresminus von 80 Millionen Euro unterbieten
      - 1. Feb. 2002: Vorstandschef Hinrichs übernimmt den Vorsitz des
      Aufsichtsrats. Ein Nachfolger wird nicht benannt.
      - 7. März: Holzmann räumt ein, 2001 einen deutlich höher als
      erwarteten Verlust verbucht zu haben. Branchenkreisen zufolge
      ist der Konzern jedoch nicht existenzgefährdet. Der Bund stellt
      klar, sich bei Holzmann nicht in der Pflicht zu sehen
      - 11. März: Gerüchte verdichten sich, dass das Eigenkapital
      Holzmanns aufgezehrt ist. In Finanzkreisen wird aber davon
      ausgegangen, dass eine Insolvenz verhindert werden kann.
      - 13. März: Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer zeigt sich
      zuversichtlich, dass eine Lösung für Holzmann gefunden wird.
      - 14. März: Reuters erfährt, dass drei wichtige Gläubigerbanken
      den Rettungsplan für Holzmann nicht akzeptieren. Auch wird
      bekannt, dass sich Holzmann von der Pflicht zur Veröffentlichung
      kursrelevanter Ad-Hoc-Mitteilungen befreien ließ.
      - 18. März: Die Bundesregierung erklärt, sie betrachte die
      Rettung von Holzmann als Angelegenheit der Banken.
      - 20. März: Commerzbank und Dresdner Bank lehnen das
      Sanierungskonzept ab, die Deutsche Bank hält hingegen an
      weiteren Rettungsversuchen fest.
      - 21. März: Die Deutsche Börse setzt in Erwartung einer
      wichtigen Mitteilung den Handel mit Holzmann-Aktien aus. Um 9.44
      Uhr meldet die Firma, dass die Rettungsgespräche gescheitert
      seien. Nach der Wiederaufnahme des Handels stürzt die Aktie
      zeitweise um rund 40 Prozent auf 2,99 Euro. Mehrere hundert
      Holzmann-Mitarbeiter demonstrieren in Frankfurt. Um 17.09 Uhr
      kündigt Holzmann an, wegen Zahlungsunfähigkeit einen
      Insolvenzantrag zu stellen. Wenig später bestätigt das
      Frankfurter Amtsgericht den Eingang des Antrags.
      pew/mik/zap



      Thursday, 21 March 2002 17:48:44
      RTRS [nL1519371]
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 18:21:36
      Beitrag Nr. 219 ()
      @Philipp #215 Ja!

      @noch-n-zocker

      da alle davon ausgehen, dass es kaum bzw. keinen Recovery Value gibt müsste es ziemlich "billig" werden.

      Ich werde übrigens das Gefühl nicht los, dass es bei der Auseinandersetzung unter den Banken um mehr als Holzmann ging, denn eine "geordnete" Abwicklung mit zügigem Ausverkauf und anschliessender Insolvenz wäre für die Gesamtheit der Banken sicher wesentlich günstiger geworden. Jetzt wird es wohl etwas unkoordinierter vorangehen und diverse Bürgschaften dürften fällig werden.

      Kennt sich jemand aus, ob die einzelnen Grossbaustellen in rechtlich selbstständigen Projektgesellschaften organisiert sind und wie ggf. die Konventionalstrafen "umgangen" werden können ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 19:47:42
      Beitrag Nr. 220 ()
      17:23 Uhr: Meinung von Frank Lansky


      Holzmann steht vor dem Konkursrichter


      Sieben, acht, neun...Aus! Der angeschlagene Baukonzern hat am Donnerstag Nachmittag bekannt gegeben, dass er sofort einen Insolvenzantrag stellen wird. Auf der Pressekonferenz am Mittag hatte Holzmann noch neue Finanzhilfen des Großaktionärs Deutsche Bank gemeldet. Die Situtiation spitzte sich im Laufe des Tages zu. Eigentlich hat kaum noch jemand, so recht an die Rettung geglaubt. Die Aktie wurde von Handel ausgesetzt. Danach wird sie sich gegen Null bewegen. Frank Lansky


      Das Zahlenwerk, das Finanzchef Johannes Ohlinger den Journalisten präsentierte, war nur wenig überzeugend. Der Manager betonte tatsächlich, Holzmann verfüge noch über stille Reserven, der Fall einer Überschuldung sei damit nicht gegeben. Die Börse hörte und staunte.

      Fragwürdiges Finanzpuzzle

      Aus den sonst gelieferten Teilen des Puzzles ergab sich folgendes Bild: Die Deutsche Bank stellte zwar eine neue Finanzspritze über 50 Millionen Euro in bar zur Verfügung. Zusätzlich hatte sie eine Avallinie über 10 Millionen Euro eingeräumt. Außerdem gibt es laut Ohlinger "flankierende Maßnahmen" der Gläubiger zu einer Wandelanleihe. Der Eigenkapital-Effekt daraus belaufe sich auf 120 Millionen Euro. Ohlinger erklärte dies so: Die Banken hätten einen Rückkauf von 80 Prozent des Nominalvolumens einer Anleihe über 256 Millionen Euro angeboten, der dafür gezahlte Kurs belaufe sich auf vierzig Prozent.

      Insgesamt könnte Holzmann somit auf ein zusätzliches Eigenkapital von 180 Millionen Euro zurück greifen, zusammen mit dem Kapital vom Jahresende sollen es mehr als der für 2001 genannten Nettoverlust in Höhe von 237 Euro sein. Doch diese Rechenspiele reichten nur bis Donnerstagnachmittag. Danach konnte Holzmann nur noch kleinlaut den Insolvenzantrag stellen.

      Bürgschaften als Damokles-Schwert

      Ohlinger gestand schon am Mittag ein, dass auf einigen der Baustellen mittlerweile schon der Betrieb gestört sei. Das Problem ist, dass sich Zulieferer von Sand, Zement oder anderen Werkstoffen Bürgschaften von kränkelnden Baukonzernen geben lassen. Diese Bürgschaften sind Schuldverschreibungen, die als Sicherheit dafür dienen, dass Baustoffe oder andere Leistungen wie das Aufstellen von Kränen zwar geliefert, aber nicht bezahlt werden. Es droht die Einstellung der Lieferungen und ein Windhund-Rennen um die letzten Reste an Geld. Holzmann bezifferte den drohenden Schaden auf 1,8 Milliarden Euro, falls sämtliche Bürgschaften sofort gezogen werden sollten.

      Insgesamt unterhalte der Konzern ohne die Tochter Deutsche Asphalt 500 Baustellen. Indirekt versuchte Holzmann, den Banken, den Medien und allen anderen die Schuld zu geben. Fast hörte es sich an, als hätte nur die negative Berichterstattung die Probleme hervor gerufen. Dass bei Holzmann einiges im Argen ist, werden die meisten Zulieferer nicht erst durch die Presseberichte der vergangenen Wochen bemerkt haben. Meist kündigt sich ein Engpass durch nicht bezahlte Rechnungen an, die selbst durch Mahnverfahren nur schwer einzutreiben sind.


      Mit dem Aus hatten eigentlich alle gerechnet. Jetzt dürfte das große Ausschlachten des Konzerns beginnen. Die werthaltigen Teilen dürften an die Konkurrenz verkauft werden, um die Gläubiger zu bedienen.


      © 2002 sharper.de
      Avatar
      schrieb am 22.03.02 09:28:48
      Beitrag Nr. 221 ()
      Wenn ich das richtig sehe werden die Anleihen 21/22 getaxt. Das finde ich noch nicht richtig billig ;-(

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 22.03.02 12:47:49
      Beitrag Nr. 222 ()
      Wenn ich das bei Holzmann, EMTV und Gold-Zack richtig sehe, müssen wir bald den Titel des Threads in Frage stellen :)

      Im Vergleich zu Pro7 ist doch der Absturz bei Holzmann, der nach meinem Erstkauf erfolgte, sehr kommod. Und im Vergleich zur Aktie ist die WA sehr billig.
      Avatar
      schrieb am 22.03.02 17:32:39
      Beitrag Nr. 223 ()
      @noch-n-zocker

      mach doch mal einen Holzmann Thread auf, dann fällt das "Ding" sicher noch mal richtig ;-)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 15:59:10
      Beitrag Nr. 224 ()
      Es bleibt spannend ... und unverständlich. Kapital im "niedrigen dreistelligen Millionenbereich" steht ja aus dem Kanzlerkredit und den 50 Mio., die die Dt. Bank zur Verfügung stellen wollte, zur Verfügung.

      Und das Angebot der Bondholder, auf 50% zu verzichten, hätte gereicht, um das negative EK auszugleichen.

      Irgendein großes Puzzleteil fehlt noch, damit die Situation von Holzmann für Außenstehende klar wird.

      Frankfurt, 25. Mär (Reuters) - Die für die Fortführung der Geschäfte der insolventen Philipp Holzmann AG<HOZG.DE> notwendigen Massekredite scheinen nach Angaben aus Bankenkreisen keine allzu größe Hürde darzustellen. Derartige Gelder seien stets gut besichert und daher aus Sicht der Institute relativ unproblematisch, hieß es am Montag aus den Kreisen.
      Der vorläufige Insolvenzverwalter Holzmanns, Ottmar Hermann, hatte am Samstag gesagt, eine Weiterführung der Bauaktivitäten sei ohne die Hilfe der Banken nicht möglich. Bankenkreisen zufolge benötigt das Unternehmen Kapital im "niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich". Wie aus dem Umfeld Hermanns verlautete, will der Insolvenzverwalter am Dienstag mit den Geldhäusern über die Massekredite, die in der Regel mit Vermögensteilen des Unternehmens besichert werden, verhandeln.
      Der Betriebsrat von Philipp Holzmann denkt unterdessen offenbar weiter über Protestaktionen für den Erhalt der Arbeitsplätze nach. "Wann und wo wir etwas veranstalten wollen, steht aber noch nicht fest", sagte der stellvertretende Betriebsratschef Willi Röll. Wie es hieß, soll es am Dienstag ein Treffen von Holzmann-Betriebsräten geben. Etwa zur gleichen Zeit beginnen in Frankfurt erneute Tarifgespräche für die rund 950.000 Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe.
      Wie beim Holzmann-Betriebsrat auch zu hören war, scheinen die meisten Mitarbeiter des Konzerns dem Aufruf gefolgt zu sein, am Montag wie gewohnt zur Arbeit zu gehen. "Unsere Angestellten gehen nach wie vor ordnungsgemäß ihrer Arbeit nach", hieß es. Auch nach den Worten eines Sprechers von Insolvenzverwalter Hermann schienen die Arbeiten auf den derzeit rund 500 Holzmann-Baustellen relativ normal weiter zu laufen. Hermann beantragte unterdessen am Montag beim Arbeitsamt das so genannte Insolvenzgeld zur Vorfinanzierung der Löhne und Gehälter der gut 11.000 in Deutschland beschäftigten Holzmann-Mitarbeiter.
      Inwiefern bei Holzmann Aufträge bereits gestrichen wurden sowie Zulieferer und Subunternehmen wegen der Insolvenz von Verträge zurücktraten, wurde indes noch nicht bekannt. Der Holzmann-Vorstand hatte noch in der vergangenen Woche eingeräumt, dass infolge eines Insolvenzantrages damit gerechnet werden müsse, dass zahlreiche Partner abspringen könnten. Nach Angaben eines Holzmann-Sprechers wird die Lage der einzelnen Bauprojekte derzeit noch analysiert.
      Wie die österreichische Holzmann-Tochter AST indes auf Anfrage mitteilte, erwartet sie keine unmittelbaren Auswirkungen der Holzmann-Pleite auf die eigenen Geschäfte. AST-Holzmann sei wirtschaftlich eigenständig und vom Insolvenzantrag nicht betroffen, hieß es. "Wir können unsere Pläne 2002 und auch 2003 umsetzen", sagte ein Sprecher. Die Banken in Österreich hätten die Kreditlinien wieder verlängert. Ast-Holzmann ist vor allem in der Region Wien, Graz und in Innsbruck tätig und hat im vergangenen Jahr 172 Millionen Euro umgesetzt.
      Holzmann hatte in der vergangenen Woche nach zuvor erfolglosen Verhandlungen mit den Gläubigerbanken über einen Rettungsplan einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Hermann will nach eigenen Worten das Traditionsunternehmen und seine Arbeitsplätze so weit wie möglich erhalten und eine Zerschlagung vermeiden.
      pew/mit


      Monday, 25 March 2002 15:48:30
      RTRS [nL25455247]
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 16:07:16
      Beitrag Nr. 225 ()
      @noch-n-zocker

      meinst du mit dem "Kanzlerkredit" die Bürgschaft ? Die war ja nun mehr Augenwischerei und dürfte mittlerweile eh wertlos sein.

      Das Puzzleteil, was fehlt dürften m.E. die Mietgarantien sein. Dies ist der einzige Brocken, bei dem ich mir vorstellen kann, dass die Banken einen Vorteil durch eine Insolvenz erreichten.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 16:15:21
      Beitrag Nr. 226 ()
      @ K 1 und @ n-n-z

      Jetzt müßte doch auch nach Eurer Meinung die WA "richtig billig" sein oder ? Ich war ja immer der Meinung, daß aus der WA so gut wie nichts mehr rauszuholen sein wird, aber langsam fange ich mal an hinzugucken....
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 16:38:30
      Beitrag Nr. 227 ()
      @shortguy

      so "richtig" billig finde ich das noch nicht.

      Ein Kurs von 12,25 würde sehr knapp gerechnet bedeuten:
      *1,33 (Abzinsung, mind. 2-3 Jahre bis Geld fliesst)
      *1,5 (Gewinnchance)
      *1,3 (Risiko, rechne ich für mich aber viel höher)
      => Eingepreiste Erwartung für Recovery Value rd. 32%

      Ich persönlich würde das Risiko noch wesentlich höher bewerten, sodass die Kurse niedriger sein müssten, um auf ein interessantes Chance-/Risikoverhältnis zu kommen.

      Scheint aber jemanden zu geben, der das anders sieht, am Freitag permanent sinnlos zu 13 (jeweils bG) eingesammelt, heute sind es 12 (auch immer schön bG, damit es jeder sieht, und damit der Kurs ja nicht sinkt). Sieht mir eher wie Kursstützung denn intelligentes Einkaufen aus.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 16:53:12
      Beitrag Nr. 228 ()
      @ K1

      Klingt plausibel...und vielleicht muß man bei der Abzinsung (Abwicklung von Bauunternehmen in Insolvenz dauert erfahrungsgemäß länger vgl. mein Posting Nr. 212) auch noch etwas konservativer schätzen.
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 17:05:58
      Beitrag Nr. 229 ()
      Wieso "Bürgschaft"? Ich habe immer nur von zugesagten "Mitteln" gelesen, die jederzeit abrufbereit sind. Meiner Ansicht nach müßte das Geld mit in die Konkursmasse fliessen.

      Die Mietgarantien sind sicherlich das große Problem. Laut GB 2000 belaufen sich die sonstigen Bürgschaften und finanziellen Verpflichtungen auf rund 250 Mio. €

      Wir wissen aber wohl nicht, wieviel davon auf Mietgarantien entfällt. Und es ist (mir) nicht klar, inwieweit diese Verpflichtungen in 2001 bilnzwirksam geworden sind und zum Verlust von 240 Mio. € beigetragen haben.
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 17:53:53
      Beitrag Nr. 230 ()
      @noch-n-zocker,

      gib mal eine Quelle für die "Mittel", m.W. nach war das "nur" eine 80% Ausfallbürgschaft, die für irgendwelche Aufträge hätte eingesetzt werden können (die Aufträge sind aber nicht gekommen ;-) ). Das 64 Mio€ KFW Darlehen wurde zu marktüblichen Konditionen aufgenommen (meinst du das vielleicht?)

      Die Mietgarantien zu erfassen ist m.E. das eigentliche Problem. Die 250Mio€ aus dem GB 2000 dürften sich hauptsächlich auf Garantien aus Bauleistungen beziehen. Wenn man so die Mitteilungen von den opponierenden Banken "querließt", dann meine ich, dass diese der Meinung sind, dass die Belastungen aus Mietgarantien wesentlich höher wären und demzufolge der Wert der Immobilien geringer. Das hat zur Folge, dass das von der DB/Berger angedachte Konzept der Auslagerung der Immobilien eben nicht funktioniert hätte (Risiko wäre dabei ausschliesslich auf die Banken übergegangen). Ich glaube nicht, dass der Forderungsverzicht 2001 (Eigenkapitalhilfe) bzw. die erforderliche kurzfristige Liquidität das Problem in der Auseinandersetzung kurz vor der Insolvenz waren sondern

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 08:25:05
      Beitrag Nr. 231 ()
      Gold-Zack mit Fehlbetrag in 2001 Teil 1

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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      Gold-Zack mit Fehlbetrag in 2001 Teil 1 Bankbeteiligung auf Börsenwert abgeschrieben Positiver Ausblick auf 2002

      Die im laufenden Jahr weiterhin unbefriedigende Marktentwicklung an den Finanzmärkten hat Gold-Zack veranlasst, zum 31.12.2001 umfangreiche Wertberichtigungen vorzunehmen. Ein grosser Teil der Wertberichtigungen entfällt auf den Anteil an der Gontard&MetallBank, die mit dem Bilanzstichtagskurs bewertet wird. Aufgrund dessen weist der vorläufige und noch ungeprüfte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2001 einen Fehlbetrag von rund 215 Mio. Euro aus. Der Fehlbetrag ist bewertungsbedingt und daher nicht liquiditätswirksam.

      Wie bereits mitgeteilt, lag dies auch daran, dass diverse Projekte des operativen Geschäftes, die für 2001 vorgesehen waren, in das laufende Jahr verschoben wurden. Mit den vorgenommenen Wertberichtigungen sind alle erkennbaren Risiken in den Beteiligungen abgedeckt .

      Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2002 ist positiv. Durch die Tilgung eines Schuldscheindarlehens mit Aktien entsteht im ersten Quartal ein zweistelliger Millionenertrag. Die Liquiditätssituation wurde darüber hinaus wesentlich verbessert. Durch ein Joint Venture mit dem US-Investor Paul Capital Partners floss dem Unternehmen ebenfalls ein zweistelliger Millionenertrag für die Beteiligungen an einem Portfolio von 19 Unternehmen zu. Zudem gelang mit P.A.L.M. Mikrolaser bereits ein erfolgreicher Exit.

      --------------------------------------------------------------------------------
      Teil 2

      Für das laufende Jahr sieht der Vorstand das Unternehmen wieder in einem positiven Trend. Weitere ausserbörsliche Exits sind zur Zeit in Vorbereitung. Im Corporate Finance-Bereich konnten weitere M&A-Mandate gewonnen werden. Die Beratung und Begleitung mittelständischer Unternehmen im Zusammenhang mit Eigenkapitalfragen wird in diesem Jahr im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit stehen. Dies beschränkt sich nicht nur auf die erwähnte Corporate-Finance- Beratung: Das zentrale Projekt ist der Aufbau eines Eigenkapitalfonds für den Mittelstand, der den Unternehmen Eigenmittel zur Verfügung stellen wird. Die Chancen dieses Projektes werden allgemein sehr optimistisch beurteilt, da Mittelständler schon im Vorfeld der Umsetzung von Basel II zusehends schwieriger an Finanzierungsmittel kommen.

      Der vollständige Jahresabschluss wird auf der am 23.04.2002 stattfindenden Bilanzpressekonferenz präsentiert. Kontakt: Gold-Zack AG Stefan Lutz Leiter Kommunikation Tel.: 069 69 59 77 350 Email: s.lutz@gold-zack.de

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 26.03.2002

      --------------------------------------------------------------------------------

      Ein wenig mehr Verlust als ich erwartet habe, trotzdem m.E. bisher keine Gefahr für die Bedienung der Wandelanleihe. Bleibt allerdings weiter unter genauer Beobachtung.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 09:17:13
      Beitrag Nr. 232 ()
      Nachtrag: EK ist jetzt aber verdammt knapp und nur durch die 2002er Transaktionen dürfte nicht die Hälfte des GK aufgezehrt sein.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 27.03.02 10:39:22
      Beitrag Nr. 233 ()
      Puh, für diese Insolvenz-Zockerei bin ich wirklich zu blöd (oder zu intelligent :D)

      Die Aktie macht 25% wegen der zugesagten Massekredite und die WA bewegt sich keinen Millimeter :(
      Avatar
      schrieb am 27.03.02 15:40:44
      Beitrag Nr. 234 ()
      Frankfurt, 27. Mär (Reuters) - Mit einer geordneten Fortführung der zahlungsunfähigen Philipp Holzmann AG<HOZG.DE> will der vorläufige Insolvenzverwalter Ottmar Hermann nicht nur Unternehmen und Arbeitsplätze retten, sondern auch die Gläubiger des Frankfurter Baukonzerns so gut wie möglich bedienen.
      "Es geht jetzt darum, die Weichen für die Gläubiger bestmöglich zu stellen", sagte Hermann am Mittwoch in Frankfurt. Dies sei nur bei einer ordentlichen Weiterführung der Holzmann-Geschäfte möglich.
      Nachdem die Gläubigerbanken Holzmanns sich auf die Zahlung eines so genannten Massekredits zur Aufrechterhaltung der operativen Geschäfte geeinigt haben, scheint die Zerschlagung des zahlungsunfähigen Traditionskonzerns fürs Erste abgewendet. Es müsse nun das erhalten werden, was erhaltenswert sei, sagte Hermann. Bei dem Kredit handele es sich um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag, hatte es am Dienstag geheißen.
      Wie lange Holzmann mit dem Massekredit auskommen werde, konnte Hermann nicht sagen. "Wir werden mit dem Geld sehr knapp und kontrolliert umgehen", sagte er. Auch verhandele er noch mit den Arbeitsämtern um die Zahlung der Löhne und Gehälter der Holzmann-Mitarbeiter.
      Holzmann hatte in der vergangenen Woche Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt, nachdem 2001 unerwartet hohe Verluste von 237 Millionen Euro angefallen waren. Im Gegensatz zu 1999, als die Banken nach Einlenken von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Sanierungskonzept gebilligt hatten, konnten sich die Gläubigerinstitute dieses Mal nicht auf einen Rettungsplan für Holzmann einigen.

      "VERBITTERTE ANRUFE" VON HOLZMANN-GLÄUBIGERN
      Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt richtete derweil eine "Hotline" für Gläubiger speziell aus den Reihen der Bauzulieferer und Subunternehmen ein. Nach Angaben der IHK gingen bereits 50 bis 60 Anrufe seit dieser Woche ein. Einige der Anrufer seien schon "sehr verbittert" gewesen, hieß es. Die IHK bot am Mittwoch eine Informationsrunde für Holzmann-Gläubiger an, zu der allerdings überwiegend Journalisten erschienen.
      Insolvenzverwalter Hermann rief die Gläubiger dazu auf, sich bei Fragen direkt an ihn beziehungsweise an Holzmann zu wenden. Dabei geht es offensichtlich in erster Linie um mittelständische Baubetriebe sowie Bauträger, die nach dem Insolvenzantrag ihren Vertrag mit Holzmann kündigten. "Wie hoch der Schaden durch das Wegbleiben der Subunternehmer ist, kann ich noch nicht einmal im Ansatz sagen", betonte Hermann. Es werde derzeit geklärt, ob die Kündigungen vor dem Hintergrund der geordneten Insolvenz aufrechterhalten würden.
      Konkrete Hilfestellungen konnten Hermann und die anderen von der IHK erschienenden Fachjuristen den Gläubigern am Mittwoch jedoch noch nicht in allen Fällen geben. Eine Frau sagte, sie habe eine Wohnung bei der Holzmann-Tochter Imbau gekauft, die noch gar nicht gebaut sei und wolle nun wissen, wie sie sich verhalten solle. Hierzu müsse zunächst festgestellt werden, wie es mit der Imbau weiter gehe, lautete die knappe Antwort.

      GENAUE ANALYSE VON BAUSTELLEN UND TOCHTERGESELLSCHAFTEN
      Einer der wichtigsten nächsten Schritte auf dem Weg zum Erhalt Holzmanns sei eine genaue Prüfung und Sicherung der Baustellen, sagte Hermann weiter. Auch die Tochtergesellschaften müssten genauestens analysiert werden. Dabei wolle er alle beteiligten Gläubiger einbeziehen.
      Anders als im früheren Konkursrecht werden in dem seit rund zwei Jahren geltenden, neuen Insolvenzrecht alle Gläubiger des betroffenen Unternehmens gleich behandelt. Vorrang haben dabei aber die so genannten Massegläubiger, deren Forderungen erst nach Beantragung des Insolvenzverfahrens beziehungsweise einsetzen des -verwalters entstehen. Zu dieser Gruppe zählen bei Holzmann etwa die Banken, die den Massekredit gewährt haben, oder auch die Arbeitnehmer.
      Die zweite Kategorie sind die Insolvenzgläubiger mit Forderungen aus der Zeit vor Beginn der Insolvenz. Dazu können das Finanzamt oder Lieferanten gehören. Holzmann betrieb vor Beantragung des Insolvenzverfahrens rund 500 Baustellen in Deutschland und beschäftigt derzeit noch gut 23.000 Mitarbeiter, 11.000 davon in Deutschland.
      Die Holzmann-Aktie stieg am Mittwochnachmittag über 20 Prozent auf 2,85 Euro.
      pew/pag

      For related news, double click on one of the following codes:
      [GER] [SWI] [OE] [DNP] [DE] [WEU] [EUROPE] [GEE] [CON] [DBT] [POL] [GEG] [BNK] [FIN] [RES] [LDE] [RTRS]
      [HOZG.DEc]

      For related price quotes, double click on one of the following codes:
      <HOZG.DE>

      Wednesday, 27 March 2002 15:32:06
      RTRS [nL2725128]
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 13:30:21
      Beitrag Nr. 235 ()
      Eine neue Perle ist im Anmarsch. Mit einem Nominalwert von 6€ dürfte die Anleihe wenigstens für Kuriositätensammler interessant sein :)
      Ein Spread von weniger als einem Prozent über Libor bei einem Wandlungspreis von 6€ (aktuell 3,80) ist wohl auch nur was für Liebhaber.

      DGAP-Ad hoc: CargoLifter AG <CGLGn.DE> deutsch

      CargoLifter emittiert nachrangige Wandelanleihe

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------

      Vorstand und Aufsichtsrat der CargoLifter AG haben in ihren heutigen Sitzungen
      die Begebung einer nachrangigen Wandelanleihe mit einem Emissionsvolumen von bis
      zu 49,8 Millionen Euro beschlossen und die Emissionsbedingungen festgelegt.
      Die nachrangige Wandelanleihe soll ausschließlich den Aktionären der
      Gesellschaft vom 3. April bis zum 3. Mai 2002 (einschliesslich) angeboten
      werden. Die nachrangige Wandelanleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Die auf
      den Inhaber lautenden 8,3 Millionen Schuldverschreibungen werden zu je 6,0 Euro
      nominal ausgegeben und den Aktionären im Verhältnis 4:1 angeboten. Der Kupon
      der nachrangigen Anleihe beträgt 6,0 Prozent; die Zinsen werden jährlich
      nachträglich am 2. April an die Anleihegläubiger ausgezahlt. Die Wandlung in
      Aktien der CargoLifter AG kann nach einer Wartefrist von 12 Monaten jederzeit
      während der Laufzeit vorgenommen werden. Der Wandlungspreis beträgt
      vorbehaltlich einer Anpassung 6,0 Euro pro Aktie. Die nachrangige Anleihe kann
      während der Laufzeit von der Gesellschaft nicht gekündigt werden.
      CargoLifter begibt die nachrangige Wandelanleihe vor dem Hintergrund einer
      notwendigen Zwischenfinanzierung bis zum Sommer 2002.


      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 28.03.2002

      Thursday, 28 March 2002 13:14:08
      RDS [nRDSW12182]
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 13:49:57
      Beitrag Nr. 236 ()
      Vieleicht ist wenigstens das Luftschiff auf den effektiven Stücken, wenns welche gibt. Woanders wird das Ding eh nicht zu sehen sein.....
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 14:31:41
      Beitrag Nr. 237 ()
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 14:34:31
      Beitrag Nr. 238 ()
      Mal schauen, ob ich Fettdruck auch endlich kann
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 15:27:32
      Beitrag Nr. 239 ()
      ...wie geht der nochmal ?
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 18:19:57
      Beitrag Nr. 240 ()
      Ich habe es schon mal woanders geschrieben, was mich wirklich wundert sind die niedrigen Umsätze (Kurswerte 20.000 bis 100.000€ pro Tag) in der Holzmann WA. Scheint also alles in festen Zockerhänden zu sein :-)

      Shortguy fett mit [.B] [./B] ohne den Punkt.

      Hast du dich mal mit der Frage der Darlehen (bzgl. Eigenkapitalersatz) beschäftigt ?

      Autor: Shortguy
      Datum: 26.03.2002 19:11:05
      @ nnz

      Ja eigentlich meinte ich diese. Dürfte also nur dazu führen, daß die Wandelgenußscheine nachrangig bedient werden (sind wahrscheinlich eh schon mit Nachrang in den Terms ausgestattent, daher eigentlich egal ob eigenkapitalersetzend oder nicht). Weiß allerdings nicht ob z.B die DB als Gesellschaftergläubiger außer dieser Umwandlung bestehender Kredite in Genußrechte nach 1999 auch noch neues Geld (als straight loans) eingeschossen hat. Wenn ja, wären auch diese wohl als eigenkapitalersetzend anzusehen.

      -----

      Autor: k1
      Datum: 26.03.2002 22:57:57
      @Shortguy

      >>>>>"als Gesellschaftergläubiger außer dieser Umwandlung bestehender Kredite in Genußrechte nach 1999 auch noch neues Geld (als straight loans) eingeschossen hat. Wenn ja, wären auch diese wohl als eigenkapitalersetzend anzusehen." >>>>>

      Jein. "Sanierungsprivileg" siehe § 32a Abs.3 S.3 GmbH Gesetz.

      Die Deutsche Bank war m.W. nach schon vor 1999 maßgeblich beteiligt (weiss jemand genau wieviel ?), bei den meisten anderen Banken sollte das Sanierungsprivileg greiffen.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 23:51:11
      Beitrag Nr. 241 ()
      k1

      so niedrig finde ich die Umsätze gar nicht. 330 Mio. sind ja, wie wir wissen, in festen Händen und von dem Rest geht fast jeden Tag nominal eine Mio. um.
      Ist zwar nicht die Welt, aber mehr wird doch in kaum einem Corporate Bond über die Börse umgesetzt. War bei Pro7 und Swissair doch auch nicht viel anders, von Mühl, Brokat und EM.TV ganz zu schweigen. Die Schweizer mit ihren Riesenumsätzen in ABB sind da wohl eher die Ausnahme.

      Wen`s interessiert, bei meinem Nachkauf zu 11 habe ich keine Stückzinsen mehr gezahlt, die Flatnotierung erfolgte also zügig.

      Frohe Ostern!
      Avatar
      schrieb am 29.03.02 16:42:01
      Beitrag Nr. 242 ()
      Laut GB98 S.65 hatte die DB an Holzmann 20.9% zum 31.12.98. Im Januar darauf gelang es ihr, einen Teil davon zu verscherbeln. Ab da und noch am 31.12.99 waren es 15.1%.

      Fuer dieses Sanierungsprivileg sollte man das Juristenpack steinigen. ZB www.sanierungsprivileg.de. Kein Wunder, dass die Banken ihre Beteiligungen los werden wollen.

      Tschoe, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:00:27
      Beitrag Nr. 243 ()
      @noch-n-zocker

      bei den Sair Anleihen (die hatte ich mal als Vergleich herangezogen) wurden in den ersten drei Tagen nach dem Default mehr als 10% der ausstehenden Anleihen umgesetzt. Bei Holzmann waren es unter 1%.

      @Istanbul

      ich meine, dass die Deutsche Bank eben nicht unter das "Sanierungsprivileg" fallen dürfte. Gegenmeinung ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:04:59
      Beitrag Nr. 244 ()
      Die cash burner am Neuen Markt haben, nachdem die boesen Anleger und Banken keine Kohle mehr rausruecken wollen, die bisher unbeachteten Perlen entdeckt. Perlen vor die Saeue werfen, nennt man das wohl.

      Bei beiden bin ich aber recht zuversichtlich, dass das Rennen Cash Burn gegen Unterbringung der Wandelanleihe nicht von der Wandelanleihe gewonnen wird. Insbesondere die Berichte vom Werk sind ein Lehrstueck in Sachen Blauaeugigkeit und Ueberforderung, waehrend bei Ceyoniq schon immer Tarnen und Taeuschen angesagt war. Besonders bezeichnend finde ich den letzten Satz im Bestaetigungsvermerk: ... Am 31.Dezember 2001 waren 78% (EUR 43,6 Mio.) der in Anspruch genommenen Betriebsmittelkredite (EUR 55,6 Mio.) als täglich kündbarer Kontokorrentkredit zugesagt. ... Ein Nichtzustandekommen der Verlängerung bzw. Umschuldung der restlichen kurzfristigen Kredite könnte zu Liquiditätsproblemen führen, die eine Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebes der DAS WERK Gruppe zur Folge hätten. Nach Einschätzung des Vorstands wäre der Fortbestand der DAS WERK Gruppe jedoch nicht gefährdet. Da spuert man richtig die Verzweiflung der WPs.

      DAS WERK
      http://de.biz.yahoo.com/020328/36/2pe37.html
      Um den Konzern wieder in schwarze Zahlen zurückzuführen, werde das Unternehmen 2002 sein im vierten Quartal begonnenes Restrukturierungsprogramm fortsetzen. Ziel für 2001/2002 seien insgesamt 5 Millionen Euro Einsparungen gewesen, 1 Million davon seien bereits 2001 eingespart worden, sagte Sturmes. Weitere Entlassungen und die Einführung der 4-Tage-Woche im Postproduktionsbereich seien unter anderem die Folge. Von 777 Mitarbeitern, die noch im zweiten Quartal 2001 im gesamten Konzern beschäftigt waren, seien Ende 2001 nur noch knapp 700 beschäftigt gewesen.

      Akquisitionen werde es 2002 keine geben. Das Werk werde sich auf das Kerngeschäft Postproduktion konzentrieren und die Integration der ausländischen Beteiligungen weiter voran bringen, hieß es. Falls nötig, soll Ende des Jahres eine Wandelanleihe begeben werden. "Da ist aber noch nichts geplant", sagte Sturmes.


      CEYONIQ:
      http://de.biz.yahoo.com/020321/36/2p0z2.html
      Der Anbieter von Dokumentenmanagement-Software (724264.DE, Nachrichten) CEYONIQ will seine angespannte Liquiditätslage durch die Ausgabe einer Wandelanleihe im zweistelligen-Millionen-Euro-Bereich stärken. Das sagte Finanzvorstand Thomas Wenzke in Gespräch mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag in Frankfurt. "Derzeit befinden wir uns in der Planung und ersten Gesprächen mit potenziellen Investoren", erklärte Wenzke, der allerdings keinen genauen Zeitplan nannte. Wer allerdings in die von Marktteilnehmern schon längst als Zocker-Aktie eingestufte CEYONIQ investieren soll, bleibt unklar.

      Frohe Ostern, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:30:48
      Beitrag Nr. 245 ()
      Klar, so hab ich das auch verstanden. Dummerweise hat sie deshalb eine viel schlechtere Position als die anderen bis hin zur Erpressbarkeit. Weiter gedacht heisst das, als Bank auf keinen Fall einen massgeblichen Anteil an einem Unternehmen zu halten oder ihm kein Darlehen zu geben. Das wiederum wird viel mehr Insolvenzen bedeuten als ohne das Gesetz und dafuer sollte man das Juristenpack steinigen. Wieviel ist eigentlich massgeblich?

      Tschoe, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:36:22
      Beitrag Nr. 246 ()
      10%
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:48:31
      Beitrag Nr. 247 ()
      ... Quelle vergessen: §32a III 3 GmbHGesetz
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:48:52
      Beitrag Nr. 248 ()
      Danke.

      Andererseits gibt es fuer mich als alten Schumpeter-Anhaenger im Stagnationsland D sowieso zu wenig Insolvenzen. Sollte dem Pack aus doppeltem Versehen etwas Gutes gelungen sein?
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 12:46:36
      Beitrag Nr. 249 ()
      Das mit dem Stagnationsland D sehe ich nicht ganz so kritisch (wobei es natürlich ausreichend zu kritisierung und zu verbessern gibt).

      "Weiter gedacht heisst das, als Bank auf keinen Fall einen massgeblichen Anteil an einem Unternehmen zu halten oder ihm kein Darlehen zu geben. Das wiederum wird viel mehr Insolvenzen bedeuten als ohne das Gesetz und dafuer sollte man das Juristenpack steinigen. Wieviel ist eigentlich massgeblich? "

      ad 1.) Gibt es für mich keinen Grund, warum Banken wesentliche Beteiligungen an branchenfremden Unternehmen dauerhaft halten sollten. Die Regelung, dass wer vor einer Kriese wesentlich beteiligt ist keinen Vorrang hat ist daher m.E. vollkommen richtig.

      ad 2.) Das es im >Krisenfall< die Möglichkeit gibt, dass Kredite (von Banken oder Anleihegläubigern) in Eigenkapital umgewandelt werden können (oftmals die Vorbedingung für eine Sanierung) ohne das dies für bestehende oder neu ausgereichte Kredite gleich Nachrangigkeit bedeutet erhöht m.E. die Chancen sanierungsfähiger Unternehmen.

      Es dürfte bei sanierungsfähigen Unternehmen also eher weniger andauernde Insolvenzen geben (die nicht sanierungsfähigen leiden aber zurecht doppelt). Die Möglichkeit, dass hier nur "ausversehen" eine gute Regelung geschaffen wurde ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen.. :D

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 16:26:53
      Beitrag Nr. 250 ()
      1a) Ja, es gibt wirklich keinen Grund. Es gibt fuer viele Zustaende im Stagnationsland D keinen Grund. Es ist aber so. Wer soll die Aktien auch halten? Pensionsfonds haben wir nicht.

      1b + 2) Leider benachteiligt das Gesetz genau den, der am meisten Interesse an der Rettung des Unternehmens hat, weil er EK und FK drin hat. Dabei spielt der Marktwert des EK (Kursverfall bei notierten Aktien) meist kaum eine Rolle im Vergleich zum FK. Steckt er Geld ins Unternehmen, bekommen das ueber das FK die anderen FK-Geber wieder. Das hat die Folgen: i. Bereitschaft zur Sanierung sinkt. ii. Situation soll moeglichst gar nicht auftreten -> schon frueher wesentlich restriktivere EK- und FK-Vergabe -> schon frueher Insolvenzen.

      Kurzum: Fuer mich ist das Gesetz Humbug im Sinne des Erfinders. Wie auch das Insolvenzrecht, das auf Fortfuehrung des Unternehmens abzielt.

      Tschoe, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 17:21:21
      Beitrag Nr. 251 ()
      ii. Situation soll moeglichst gar nicht auftreten -> schon frueher wesentlich restriktivere EK- und FK-Vergabe -> schon frueher Insolvenzen.

      Sehe ich nicht so. Ich denke dadurch wird erreicht, dass früher entschieden wird ob EK >oder< FK vergeben wird (gleichzeitige EK und FK Vergabe einer Institution an ein Unternehmen ist betriebswirtschaftlich eigentlich i.d.Regel eh unsinnig). Dies ist auch eine im Sinne der Kontrolle und Transparenz des Unternehmens positive Trennung (EK/FK).

      Was ist denn am Insolvenzrecht deiner Meinung nach "falsch" ?

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 23:37:31
      Beitrag Nr. 252 ()
      Richtig, das ist unsinnig. Es ist aber nun einmal so in D.

      Am Insolvenzrecht stoert mich, dass es nicht in erster Linie dem Glaeubigerschutz dient, sondern der Fortfuehrung des Unternehmens. Es waere besser, wenn mehr Unternehmen pleite gingen und mehr neue entstuenden. Allerdings nicht am Neuen Markt.
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 12:54:02
      Beitrag Nr. 253 ()
      Noch mal drueber geschlafen. Ich wuerde jetzt mit einem weit weiseren Zeitgenossen sagen: "Mer waas `s net". Es sollte langfristig tatsaechlich die positive Auswirkung haben, die Du siehst. Kurzfristig sehe ich das Problem darin, wer das EK gibt.
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 13:09:02
      Beitrag Nr. 254 ()
      Bei der Holzmann WA scheint sich bei 11-12 ein Boden zu bilden. Zumindestens kann man sagen, dass wohl kein hoher unbedingter Abgabebedarf vorherrscht.

      Hat eigentlich noch jemand eine Meinung bzgl. der Annahme, dass die Deutsche Bank nicht unter das Sanierungsprivileg fallen dürfte (sind immerhin rd. 300Mio€, die dann nachrangig wären).

      Istanbul #253 Zustimmung.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 15:13:09
      Beitrag Nr. 255 ()
      - von Sabine Siebold -
      Frankfurt, 03. Apr (Reuters) - Jahrzehntelang hatten die Experten gestritten, Anfang 1999 trat das neue Insolvenzrecht schließlich in Kraft: Seine Hauptaufgabe ist es, Unternehmen am Rande des finanziellen Ruins eine letzte Chance in Form eines Sanierungsplanes zu geben.
      Die Insolvenzanträge bei dem Bauunternehmen Philipp Holzmann<HOZG.DE>, bei dem Flugzeugbauer Fairchild Dornier und bei dem Schreibwarenhersteller Herlitz<HEZG.DE> sind nur die bekanntesten Beispiele der jüngsten Zeit. In Deutschland stieg die Zahl der Unternehmens-Insolvenzen im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf rund 32.000 Fälle. Noch vor wenigen Jahren bedeutete ein Konkurs in den meisten Fällen das Aus für ein Unternehmen, inzwischen aber kann die Insolvenz auch die Rettung bedeuten.

      INSOLVENZRECHT SETZT AUF FRÜHZEITIGES HANDELN
      Im Gegensatz zur alten Konkurs- und Vergleichsordnung setzt das neue Insolvenzrecht auf frühzeitiges Handeln: Bereits bei drohender Zahlungsunfähigkeit kann das betroffene Unternehmen danach Insolvenz beantragen und nicht erst, wenn gar nichts mehr geht. Zuvor waren Firmen häufig erst dann in Konkurs gegangen, wenn für die Gläubiger ohnehin kaum noch etwas zu holen war. Und dabei konnten sich die Gläubiger noch glücklich schätzen, überhaupt einen Teil ihres Geldes wiederzusehen: In den meisten Fällen wurde ein Konkursverfahren mangels Masse erst gar nicht eröffnet.
      Aber auch nach dem neuen Insolvenzrecht kommt es nur dann zum Insolvenzverfahren, wenn noch genügend Vermögenswerte vorhanden sind. Bis darüber entschieden ist, wird meist ein vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. So sollen dem Unternehmen in der Zwischenzeit keine weiteren Schäden etwa dadurch entstehen, dass sich Zulieferer bereits ausgelieferte Ware zurückholen. Auch für die Bezahlung der Mitarbeiter, meist über Bankkredite, sorgt der vorläufige Insolvenzverwalter.

      INSOLVENZVERWALTER KANN UNTERNEHMEN DREI MONATE LANG PRÜFEN
      Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat der Insolvenzverwalter bis zu drei Monate Zeit, das vom Bankrott bedrohte Unternehmen gründlich unter die Lupe zu nehmen. In dieser Zeit melden die Gläubiger bei ihm ihre offenen Forderungen an. Die abschließende Entscheidung über das Schicksal des Unternehmens liegt dann bei den Gläubigern, die auf der Grundlage eines Berichts des Insolvenzverwalters beschließen, ob eine Sanierung des Unternehmens noch sinnvoll ist oder ob es besser aufgelöst werden sollte.
      sas/mik

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      [HOZG.DEc] [HEZG.DEc]

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      Wednesday, 3 April 2002 15:06:47
      RTRS [nL03472451]
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 12:23:50
      Beitrag Nr. 256 ()
      Bei meinem "Sorgenkind" Gold-Zack Wandelanleihe geht es heute ab nach unten. Scheint so als ob die GMB den Kurssturz verursacht.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 12:49:10
      Beitrag Nr. 257 ()
      k1

      Soll ich mal einen Thread eröffnen ;)
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 13:24:40
      Beitrag Nr. 258 ()
      neeeeeeeeiiiiiiinnnnn!

      ;-)
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 13:33:03
      Beitrag Nr. 259 ()
      @noch-n-zocker

      ... wenn du unbedingt einen Thread eröffnen willst, dann nimm doch die Augusta WA, die habe ich heute verkauft.... da stört es mich nicht so wenn es runter geht ;-)

      War mir nebenbei mittlerweile zu wenig Zitterprämie für den vielen Goodwill in der Bilanz.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 17:16:40
      Beitrag Nr. 260 ()
      Muß nicht unbedingt sein :)

      Diese Entscheidung von mir war wenigstens richtig, mich von allem zu verabschieden, was mit dem NM zu tun hat.
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 17:48:17
      Beitrag Nr. 261 ()
      Bloß nicht!!! ;)
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 08:19:05
      Beitrag Nr. 262 ()
      Das mit der GOZ-WA gefällt mir auch nicht.
      Was mich zweifeln läßt ist, daß man seitens des Unternehmens
      nicht weitere offiziell zurückkäuft.
      Wieviel Rendite verspricht man sich denn mit alternativen
      Investments?

      Gruß
      bubu
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 13:10:26
      Beitrag Nr. 263 ()
      Um die Perle der Ceyoniq-Wandelanleihe (siehe #244) sind wir wie erwartet herumgekommen, da der Laden gestern Insolvenzantrag gestellt hat.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 14:04:46
      Beitrag Nr. 264 ()
      .. schade eigentlich, wäre ein "interessantes" Papier geworden ;-)
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 10:35:21
      Beitrag Nr. 265 ()
      Meine direkt nach dem letzten Umtausch gekauften Lyons werden die Spekulationsfrist wohl auch nicht schaffen ... bin allerdings deshalb nicht sonderlich böse ;-)

      Grüße K1

      WpÜG-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Bieter verantwortlich.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Bekanntmachung gemäß § 10 Abs. 1 i.V.m. §§ 29 Abs. 1, 34 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes; Übernahmeangebot

      Bieter: ffynnon Vierundzwanzigste Vermögensverwaltungs AG (zukünftig firmierend als: Finba Bakery Europe AG), Frankfurt am Main, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 52710

      Zielgesellschaft: Kamps AG, Düsseldorf, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf unter HRB 35429

      WKN: 628 060 ISIN: DE 0006280605

      Die Veröffentlichung der Angebotsunterlage erfolgt im Internet unter: http://www.barilla.com/kamps-angebot und durch Hinweisbekanntmachung in der Börsen-Zeitung.

      Angaben des Bieters: Die ffynnon Vierundzwanzigste Vermögensverwaltungs AG (zukünftig firmierend als: Finba Bakery Europe AG), Frankfurt am Main, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 52710 hat am 14. April 2002 entschieden, den Aktionären der Kamps AG, Düsseldorf, anzubieten, ihre im Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse und der Rheinisch- Westfälischen Wertpapierbörse zu Düsseldorf (Kürzel: KAM) notierten und auf den Inhaber lautenden Stückaktien der Kamps AG mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,-- (Wertpapier-Kenn-Nummer: 628 060; ISIN: DE 0006280605) im Rahmen eines öffentlichen Angebots zum Zwecke des Kontrollerwerbs (Übernahmeangebot) nach den Regeln des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes gegen Zahlung eines Betrages von EUR 12,-- pro Stückaktie der Kamps AG und im übrigen zu den in der Angebotsunterlage noch mitzuteilenden Bestimmungen und Bedingungen zu erwerben.

      Die ffynnon Vierundzwanzigste Vermögensverwaltungs AG wird mittelbar von der Fin.Ba S.p.A., einer Holding-Gesellschaft der Barilla Gruppe, Parma, Italien, gehalten.

      Frankfurt am Main, 14. April 2002

      ffynnon Vierundzwanzigste Vermögensverwaltungs AG

      ...
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 14:07:09
      Beitrag Nr. 266 ()
      23 Millionen Aktien für 111,5 Millionen € Anleihen :eek:

      Oder will man nur in diesem Umfang ein Tauschangebot machen? Es bleibt spannend!

      Frankfurt, 16. Apr (Reuters) - Die Gold-Zack AG<GOZGn.DE> prüft nach eigenen Angaben, den Inhabern der sieben-prozentigen Wandelschuldverschreibung mit Laufzeit 2005 ein Umtauschangebot in junge Gold-Zack-Aktien zu machen. Ausgestaltung und Umsetzung eines solchen Angebotes werde derzeit mit dem Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel abgestimmt, da es noch keinen Präzedenzfall gebe, teilte die Beteiligungsgesellschaft am Dienstag mit.
      Für das Umtauschangebot sollen den Angaben zufolge maximal 23 Millionen Aktien mit einem rechnerischen Nennwert von einem Euro aus dem genehmigten Kapital zur Verfügung gestellt werden, hieß es. Das Volumen der Anleihe beträgt 111,5 Millionen Euro. Die Umtauschrelation werde noch bestimmt, das Angebot werde sich an den aktuellen Börsenkursen orientieren. Mit dem Umtausch will Gold-Zack die Eigenkapitalbasis des Unternehmens verbessern.

      GOLD-ZACK WILL ZINSLAST REDUZIEREN
      Außerdem erwarte Gold-Zack einen positiven Ergebnisbeitrag, da durch einen Umtausch die Zinslast reduziert werden könne. Die Zinszahlungen gab Gold-Zack auf Basis des derzeit ausstehenden
      Anleihevolumens mit 7,8 Milliarden Euro jährlich an.
      Weiter teilte Gold-Zack mit, auf Grund des schwachen Vorjahresergebnisses mit einer umfangreichen Restrukturierung begonnen zu haben. Ein drastisches Kostensenkungsprogramm solle über die geplante Reduzierung der Zinsaufwendungen hinaus die Aufwandsseite entlasten. Ziel sei es, die Vorjahreskosten um mindestens 50 Prozent zu unterschreiten.
      Auch wolle sich das Unternehmen von unrentablen Beteiligungen trennen und sich künftig wieder auf die Beschaffung von Eigenkapital für den Mittelstand konzentrieren. Zentrales Projekt sei dabei der Aufbau eines Eigenkapitalfonds für den Mittelstand.
      fun/ked



      Tuesday, 16 April 2002 14:01:45
      RTRS [nL16258810]
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 14:19:45
      Beitrag Nr. 267 ()
      @n-n-z

      Die 23 Mio. Euro betreffen nur den Umfang.

      Es gibt inzwischen auch einen Gold Zack-Thread. ;)
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 10:40:34
      Beitrag Nr. 268 ()
      Bei Kursen zwischen 51 und 52 sind die Kamps Lyons m.E. sehr interessant. Im Falle der erfolgreichen Übernahme durch Barilla tritt ein Unternehmenskontrollwechsel statt und die Lyons können nach Massgabe des Anleihegläubigers zur Rückzahlung fällig werden. Der Preis berechnet sich nach einer in den Anleihebedingungen angegebenen Formel, zum 17.September 2002 wären dies z.B. 547,68 + 4%.

      Der Clou: Sollte dieser Kontrollwechsel (was ich eigentlich nicht glaube) scheitern, dann gibt es die Put Möglichkeit zum 17.3.2003 zu 561,03 - dies wären auf Basis des heutigen Kurses von 51,30 immer noch (Gebühren abgerechnet) rd. 8,5% für 9 Monate.

      Ich habe in den letzten Wochen einiges eingesammelt, zu berücksichtigen ist aber, dass ein Broker von Vorteil ist, der keine Teilausführungsgebühren berechnet, denn es gibt des öfteren mal Umsätze mit nur 1000€ Nennwert.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 11:05:12
      Beitrag Nr. 269 ()
      Da Barilla hat jetzt über 50%.
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 11:36:50
      Beitrag Nr. 270 ()
      Bin bei #269 unterbrochen worden. Da Barilla jetzt die Mehrheit hat dürften die Kamps Lyons von Barilla/Kamps mit dem in #268 genannten Betrag abzufinden sein.

      Grüße K1


      Barilla-Übernahmeangebot an Kamps zu 53,9 Prozent angenommen

      Frankfurt (vwd) - Das Übernahmeangebot des italienischen Teigwarenherstellers Barilla an die Aktionäre der Kamps AG, Düsseldorf, wurde nach Angaben der Finba Bakery Europe AG, Frankfurt, vom Donnerstag bis zum Vortag von ca 53,9 Prozent der Stimmrechte angenommen. Das geht aus einer Finanzanzeige der Finba Bakery Europe hervor. Die Annahmefrist endet am Freitag, 12.00 Uhr MESZ. +++Sigrid Meißner

      vwd/12/27.6.2002/mr/mim
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 09:50:49
      Beitrag Nr. 271 ()
      Das wird unseren Perlen Auftrieb geben :)
      Als MDAX-Wert zählt Gold-Zack doch bestimmt zu den europäischen Standardaktien, oder?

      Frankfurt, 01. Jul (Reuters) - Die Fondsgesellschaft Adig-Investment hat zum 1. Juli 2002 einen Wandelanleihenfonds aufgelegt. Der Adig Wandelanleihenfonds investiere schwerpunktmäßig in Wandelanleihen, die sich auf europäische Standardaktien bezögen, teilte die zur Commerzbank<CBKG.DE> gehörende Fondsgesellschaft am Montag mit.
      Das Produkt ziele auf eine höhere Wertentwicklung, als sie am Anleihenmarkt üblich sei, hieß es. Zudem kombiniere der Fonds die Stabilität von Anleihen mit den Chancen des Aktienmarktes.
      Der europäische Markt für Wandelanleihen habe besonders seit der Einführung des Euro zugelegt. Im Jahr 2001 sei das Emissionsvolumen um 40 Prozent auf 54 Milliarden Euro gestiegen. Wandelanleihen werden von Unternehmen zur eigenen Finanzierung ausgegeben und sind bis zum Ende der Laufzeit mit einem festen Zinssatz ausgestattet. Inhaber von Wandelanleihen haben das Recht, das Papier zu einem späteren Zeitpunkt in Aktien zu tauschen. Mit diesem Wandlungsrecht hat der Inhaber die Chance, an möglichen Kurssteigerungen der Unternehmensaktie zu verdienen.
      Der Ausgabeaufschlag für den Adig Wandelanleihenfonds (WKN 637 252) beträgt drei Prozent, die Verwaltungsgebühr 0,8 Prozent. Der Erstausgabepreis beläuft sich den Angaben zufolge auf 25 Euro.
      mit/zap

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      [CBKG.DEc]

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      <CBKG.DE>

      Monday, 1 July 2002 09:46:58
      RTRS [nL01440963]
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 23:12:19
      Beitrag Nr. 272 ()
      Hallo zusammen...:),

      hat jemand von Euch eine Meinung zur SGL-Wandelanleihe 723531 00/05, ist das Risiko wirklich so hoch, daß sie nicht bedient wird?...:confused:

      Danke!

      Gruß
      dubaro...:)
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 11:20:21
      Beitrag Nr. 273 ()
      - Von Klaus Wille -
      Frankfurt, 23. Okt. Okt (Reuters) - Viele Unternehmen, die in den vergangenen Jahren Wandelanleihen begeben haben, könnten dies noch bereuen. Weil eine nachhaltige Markterholung nicht in Sicht ist und viele Anleihen im kommenden Jahr fällig werden, müssen sie mit erheblichen Rückzahlungsforderungen rechnen.
      "Für einige Unternehmen dürfte es demnächst schwierig werden", sagt Ilona Hasselbring, Analystin bei der Berenberg Bank. In vielen Fällen sei das Kalkül nicht aufgegangen, die Wandelanleihe durch die Ausgabe eigener Aktien bezahlen zu können.
      Eine Wandelanleihe ist eine niedrig verzinste Anleihe, die mit einem Wahlrecht ausgestattet ist. Der Anleger kann bei Fälligkeit entweder die Rückzahlung des zur Verfügung gestellten Kapitals verlangen. Oder er lässt sich stattdessen eine von vornherein festgelegte Anzahl Aktien des emittierenden Unternehmens geben. Beispielsweise kann eine Anleihe zu 100 Euro begeben und mit dem Wahlrecht ausgestattet werden, statt der Rückzahlung in bar eine Aktie des Unternehmens zu erhalten. Ist die Aktie des entsprechenden Unternehmens bei Fälligkeit der Anleihe 140 Euro wert, wird sich der Anleger nicht für die Barzahlung entscheiden, sondern für die Aktie. Denn hierbei verdient er 40 Euro mehr.

      RECHNUNG DER UNTERNEHMEN GEHT OFT NICHT AUF
      Dem Anleger bietet die Wandelanleihe die Sicherheit eines festverzinslichen Wertpapiers und die Chancen einer Aktie. Dafür muss er eine niedrige Verzinsung in Kauf nehmen. Dem Unternehmen bietet die Anleihe eine preiswerte Finanzierungsform. Vor allem aber spekulieren die Unternehmen bei der Emission auf steigende Aktienmärkte. Denn dann müssen sie bei Fälligkeit der Wandelanleihe nicht das geliehene Kapital zurückgeben, sondern können in eigenen Aktien zahlen. In diesem Fall wird das Fremdkapital durch Eigenkapital ersetzt, die Bilanzstruktur der Unternehmen bessert sich und die Kreditwürdigkeit steigt.
      Doch diese Rechnung wird in vielen Fällen vermutlich nicht aufgehen. "Im kommenden Jahr werden Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 15 Milliarden Euro fällig", sagt Armin Weißenegger von der Landesbank Baden-Württemberg, "immerhin 15 Prozent des derzeitigen Volumens aller in Euro emittierten Wandelanleihen. Wenn die Märkte so schwach bleiben, dann werden die Unternehmen in den sauren Apfel beißen und die Anleihen zurückzahlen müssen."

      PROBLEME BEI EM.TV, GOLD-ZACK UND VERSATEL
      Weißenegger nennt unter anderem Versatel<VERS.AS>, EM.TV<ETVG.DE> und Gold-Zack<GOZGn.DE> als mögliche Problemfälle. Welch große Rolle Wandelanleihen für einige Unternehmen spielen, zeigt das Beispiel France Telecom<FTE.PA>. "Die Gesamt-Nettoverschuldung liegt bei 70 Milliarden Euro. Und davon sind knapp elf Milliarden über Wandelanleihen finanziert", erläutert Berenberg-Analystin Hasselbring. Mit anderen Worten: Wandelanleihen machen rund ein Siebtel der Nettoverschuldung des französischen Unternehmens aus. Von den elf Milliarden werden wiederum gut drei Milliarden Euro bis Juni 2003 fällig, die in Aktien des Tochterunternehmens Orange <ORA.PA> getauscht werden können. "Für den Anleger lohnt sich die Wandlung aber erst, wenn die Orange-Aktie bei 12,7 Euro steht. Der Kurs müsste sich also verdoppeln", sagt Hasselbring. "France Telecom wird die Anleihe wahrscheinlich zurückzahlen müssen. Für das Unternehmen wäre eine Wandlung viel besser gewesen."
      Florian Leinauer, Analyst bei Helaba Trust sieht ähnliche Probleme auf Vivendi<EAUG.PA> zukommen. Und Thomas Köhler, Fondsmanager bei Warburg Invest rechnet mit Schwierigkeiten bei Pinault Printemps Redoute<PRTP.PA> im Rahmen der allgemeinen Marktschwäche. Die Experten erwarten zwar nicht, dass es bei den Unternehmen zu Zahlungsausfällen kommt, die Finanzierung dürfte aber schwieriger werden.
      "Den Unternehmen bleiben drei Möglichkeiten, wenn eine Wandelanleihe ausläuft", sagt Köhler. "Sie können sich über Bankkredite oder über normale Unternehmensanleihen refinanzieren." Beides werde teuer sein - unter anderem deshalb, weil der Kupon normaler Unternehmensanleihen deutlich über dem von Wandelanleihen liegt.
      Die dritte Möglichkeit laut Köhler: Refinanzierung durch neue Wandelanleihen. "Da müssen die Unternehmen aber günstige Konditionen bieten. Auf die Anleger kommen gute Zeiten zu."
      wil/mik/ked

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      [FTE.PAc] [ORA.PAc] [EAUG.PAc] [ETVG.DEc] [GOZGn.DEc]

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      <FTE.PA> <ORA.PA> <EAUG.PA> <ETVG.DE> <GOZGn.DE>

      Wednesday, 23 October 2002 10:20:07
      RTRS [nL21161019]
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 17:23:56
      Beitrag Nr. 274 ()
      Ein wichtiger Vergleich fehlt in #273. War das Zinsniveau damals bei Emission der Wandelanleihen genau so hoch wie heute?
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 22:00:34
      Beitrag Nr. 275 ()
      Danke noch-n-zocker, interessanter Bericht..:).

      Das Zinsniveau jetzt wäre natürlich vielleicht ein Argument FÜR eine Refinanzierung (@alzwo).

      Einzig entscheidend für den Anleger wird wohl sein, ob das Unternehmen zum Laufzeitende solvent ist oder nicht.

      So rosig wie in dem Bericht würde ich die Aussichten für die Anleger allerdings nicht sehen, zwar werden die Konditionen für den Anleger bei Neubegebungen evtl. günstiger, doch ich glaube, es wird ein zu kleiner Bonus, für die entstehenden Risiken im Falle weiter schwächelnder Märkte...

      Gruß dubaro
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 20:35:56
      Beitrag Nr. 276 ()
      @ dubaro #272
      Es gibt neben normalen WAs, bei denen der WA-Besitzer am Ende der Laufzeit bestimmt, ob zum Nennbetrag oder in Aktien zurückgezahlt wird, auch Pflichtwandelanleihen, bei denen auf jeden Fall bei Fälligkeit mit einer bestimmten Zahl Aktien gezahlt wird. Fällt die Aktie so tief, daß die Zahl der Aktien multipliziert mit dem Kurs niedriger als der Nennwert ist, dann kann die Anleihe auch deutlich unter 100% fallen ohne daß die Zahlungsfähigkeit des Emittenten ernsthaft in Frage gestellt wird.
      Diese Pflicht-WAs sind zwar recht selten, aber ich glaube mal in einem Board gelesen zu haben daß es auch von SGL Carbon eine gibt. Zumindest stehen die Kursbewegungen der 723531 einigermaßen im Einklang mit denen der Aktie.

      Gruß

      Pluto
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 21:43:49
      Beitrag Nr. 277 ()
      Hallo Pluto,

      danke für Deine Info...:).

      Ich hatte mir beim Kauf der Anleihe mal die Bedingungen durchgelesen, habe sie jetzt auch nicht mehr alle im Kopf, aber so eine Regelung war darin nicht aufgeführt. Der Kurs lag auch schon lange Zeit vor den neuerlichen Vorwürfen und letztem Kursverfall der Aktie unter dem Wandlungspreis (der liegt um die 80€ ), dennoch blieb der Kurs der Wandelanleihe sehr stabil. Ich denke, der Kurseinbruch der Wandelanleihe hing mit den Ängsten um die Liquidität im Falle einer Klage (Infos dazu findetman besser bei der Aktie) zusammen.

      Viele Grüße

      dubaro
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 10:39:41
      Beitrag Nr. 278 ()
      DGAP-Ad hoc: ADCON Telemetry AG <TLT> deutsch

      Adcon Vorstand beschließt Ausgabe von Wandelschuldverschreibung

      Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

      --------------------------------------------------------------------------------

      Adcon Vorstand beschließt Ausgabe von Wandelschuldverschreibung

      Klosterneuburg, 6. November 2002: Auf Basis des heute von einer außer- ordentlichen Hauptversammlung in Wien beschlossenen bedingten Kapitalrahmens von bis zu EUR
      3.942.332,- hat der Vorstand der Adcon Telemetry AG mit Zustimmung des Aufsichtsrates die Begebung einer Wandelschuldverschreibung beschlossen. Dadurch soll der
      Gesellschaft Kapital in Höhe von insgesamt EUR 1 Mio. zufließen. Die Mittel sollen zur Stärkung der Kapitalbasis und zur Umsetzung laufender Technologieprojekte verwendet
      werden.

      Diese "Tranche A" der Wandelschuldverschreibung wird unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre begeben und als Privatplatzierung in vollem Umfang von der AT&S
      Management GmbH gezeichnet. Die Zeichnung der Wandelschuld- verschreibung ist Teil der im September mit der AT&S geschlossenen Kooperations- vereinbarung in deren
      Rahmen AT&S bereits eine Kapitalerhöhung im Ausmaß von EUR 0,75 Mio. übernommen hat.

      Die "Tranche A" der heute vom Vorstand beschlossenen Wandelschuldverschreibung ist bei einer Laufzeit von 5 Jahren mit einem Kupon von 6 % p.a. ausgestattet. Der
      Ausgabekurs beträgt 100 %, der Wandlungspreis wurde mit EUR 2,25 fest- gesetzt.

      Eine "Tranche B" soll im Rahmen eines Öffentlichen Angebotes dem Publikum voraussichtlich Ende November 2002 zur Zeichnung angeboten werden. Die voraus- sichtlichen
      Wandelanleihebedingungen für das öffentliche Angebot, die sich an jenen der "Tranche A" orientieren, liegen am Unternehmenssitz auf und werden auf Verlangen zugesandt.

      Rückfragehinweis: Andrea Wölbitsch Adcon TelemetryAG Inkustraße 24 A - 3400 Klosterneuburg

      Tel: +43-2243-382800 Fax: +43-2243-382806 e-mail: investor-relations@adcon.at Web: http://www.adcon.com

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 06.11.2002

      --------------------------------------------------------------------------------

      WKN: 922220; ISIN: AT0000793658; Index: Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart

      Autor: import DGAP.DE (© DGAP),17:09 06.11.2002



      Das ist Nachschub für Euch. Ich werde den Dreck jedenfalls nicht kaufen! Vielleicht bei 60% Zins, der wäre risikoadäquater.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 18:31:22
      Beitrag Nr. 279 ()
      So sah der Anfang vom Ende bei Cargolifter auch aus :D

      Die Augusta-Anleihe sieht auch übel aus, 34,50 eB. Wenigstens das habe ich frühzeitig richtig erkannt.
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 18:14:59
      Beitrag Nr. 280 ()
      Augusta Wandelanleihe - aufgepaßt. Heute plus 14%. Verdoppler seit Anfang der Woche. Insolvenzgefahr wohl vorerst durch Bankenumschuldung vom Tisch.

      Avatar
      schrieb am 10.12.02 16:37:49
      Beitrag Nr. 281 ()
      Jetzt ist die Augusta-WA wieder unten. Innerhalb von wenigen Tagen verdoppelt und wieder halbiert. Kann mir mal jemand sagen, was da los ist ?
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 12:30:09
      Beitrag Nr. 282 ()
      Ich kann`s nicht lassen und bin mit einem kleinen Betrag in die Augusta WA eingestiegen. Sind heute ex Kupon, der Bankenkredit wird immerhin nach der WA fällig und die Anleihe ist (lt. meiner Bank) keine Finanzinnovation. Somit kann man sich bei Kauf vor dem 21.2. noch einen Altfall schaffen. Das aus dem Altfall eine Altlast wird, ist bei 44% Rendite aber nicht auszuschliessen.



      Frankfurt, 28. Nov (Reuters) - Die im Nemax50 gelistete Augusta Technologie AG<ABEG.DE> hat einen Konsortialkredit in Höhe von 46 Millionen Euro zur Sicherung der eigenen Liquidität zugesichert bekommen. Der Kredit sichere Augusta Technologie eine laufende Kreditfazilität bis Juni 2005, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
      Kreditgeber seien federführend die Hypovereinsbank<HVMG.DE> und Deutsche Bank<DBKGn.DE>, beteiligt sei außerdem die Bayerische Landesbank, hieß es weiter. Augusta war in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres in die Verlustzone abgerutscht, nachdem das Unternehmen Abschreibungen in Höhe von 11,3 Millionen Euro hatte vornehmen müssen.
      nam/mik

      Thursday, 28 November 2002 09:18:43
      ENDS [nL28105214]
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 09:05:25
      Beitrag Nr. 283 ()
      Wo finde ich Infos über Wandelanleihen? Wie sie funktionieren, weiß ich so ungefähr. Aber ich finde bei den Online-Brokern irgendwie keine Übersicht über existierende Wandelanleihen.
      Gibt es WA eigentlich hauptsächlich für "Ramsch-Aktien" (Goldzack, Cargolifter, Augusta)?
      Gibt es keine für Standardwerte (Allianz, DaimlerChrysler)?
      Und was ist mit der Pflichtwandelanleihe der Telekom? Kann man die als Kleinanlger kaufen?
      Habe derzeit die normale Anleihe von Escada für 7 %. Würde die gerne verkaufen und mir eine chancenreichere Wandelanleihe von irgendeinem Standardwert ins Deopt legen.
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 13:21:48
      Beitrag Nr. 284 ()
      @GulOcram

      Wandelanleihen gibt es von vielen Firmen, auch von Standardwerten. Man findet sie z.B. bei Comdirect, indem man die WKN des Basiswertes und "Anleihen" eingibt. Aus der Treffermenge (die überwiegend normale Anleihen enthält) muß man sich dann die WA`s raussuchen. Einige WA`s auf Standarderte sind auch hier im Thread schon einmal diskutiert worden (Daimler, TUI etc., mal in der ersten Thread-Hälfte nachsehen). Eine Übersicht, bei der ausschließlich Wandelanleihen gelistet werden, gibt es meines Wissens nicht.

      Die Pflichtwandelanleihe der Telekom kann man als Privatanleger nicht zeichnen, sie ist den großen Institutionellen vorbehalten, die ja daran auch schon kräftig verdient haben (Zeichnung der Pflicht-WA bei gleichzeitigem Schütten der Aktie). Der Kleinanleger partizipiert an dieser Aktion wieder einmal nur - sofern er investiert ist - als der Dumme, der abgezockt wird, indem seine T-Aktien ohne fundamentalen Grund kräftig abschmieren.

      Gruß, Kanzler
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 19:45:33
      Beitrag Nr. 285 ()
      Also ich denke mal fuer Dich muesste doch die 350798
      was sein.
      8% Rendite und die naechsten 15 Monate wird die Tui ja wohl überleben.
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 22:33:13
      Beitrag Nr. 286 ()
      @ tofu1:
      Die Tui hatte ich mir auch schon bei comdirect rausgesucht. Aber besteht denn auch eine Kurschance? Wie hoch ist der Optionspreis, wenn ich wandeln möchte. Ist die Anleihe nicht eh weit aus dem Geld?
      In diesen besch.. Börsenzeiten gibt es wahrscheinlich kaum gute Wandelanleihen. Wäre mal eine günstige Gelegenheit für die Banken, ein paar auf den Markt zu werfen. Aber ohne Pflichtwandlung.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 00:58:20
      Beitrag Nr. 287 ()
      #284

      Meines Wissens gibt es die Telekom-Pflichtwandelanleihe bei der DAB zum Festpreis. Dass dieses Papier fast so riskant wie die Aktie selbst ist, sollte jedem klar sein.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 07:35:41
      Beitrag Nr. 288 ()
      Wie funktioniert denn eine Pflichtwandelanleihe genau? Welche Vorteile bietet sie denn dem Anleger? Dann kann er doch eigentlich sofort die Aktie kaufen. Dann müssten die Zinsen ja wesentlich höher sein als die Dividenden (trifft bei der Telekom ja wohl zu).
      Wie hoch ist denn bei der Telekom-PfWA der Umtauschkurs? War der Umtauschkurs nicht irgendwie bei 14 €?
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 11:24:38
      Beitrag Nr. 289 ()
      hier noch einmal die Bedingungen fuer die Tui Anleihe:
      WKN: 350798
      > Kupon:
      > Titel: TUI AG WANDELANL.V.1999
      > Laufzeit:
      > -------------------------------------------------------------------
      >
      > Mich interessieren:
      > Bezeichnung: ja 2,125 tui ag wandelanleihe v
      1999(02/04)
      > Kupon:
      > Laufzeit: ja 17,06,2004
      > Währung:
      > Besondere Ausstattungsmerkmale: ja provisional call prx/shr=eur
      61,90
      > Mündelsicherheit:
      > Deckungsstockfähigkeit:
      > Notenbankfähigkeit:
      > Rendite bei Kurs: 94 7,144%
      > Kurs bei Rendite:
      > Duration/PVBP:
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 11:49:01
      Beitrag Nr. 290 ()
      Danke, Tofu1 !
      Die Rendite ist ja in Ordnung. Aber echte Kurschancen sind ja wohl dann nicht vorhanden. Dann bleibe ich noch bei meiner Escada (7 %) und warte auf neue Chancen.
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 16:07:04
      Beitrag Nr. 291 ()
      Kurschancen sind keine vorhanden????
      Du blaetterst derzeit 94 Euro hin und bekommst in 15 Monaten 100.
      Der Wandlungspreis ist natuerlich voellig uninteressant.
      Der Kurs der Anleihe raegiert derzeit nur auf die Veraenderung der Bonitaet
      der Tui.
      Die ist bei 3,5 Mrd. Schulden nicht gerade gigantisch, fuer
      knapp ein Jahr reicht es jedoch.
      Und der Kupon von 2.15 % ist vergleichbar mit dem was es derzeit am Geldmarkt gibt.
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 16:25:05
      Beitrag Nr. 292 ()
      Aber ich habe doch derzeit eine 7 %-ige Escada-Anleihe. Läuft bis 8/2004. Da Tui keine Kurschancen hat (außer von 92 auf 100) kann ich auch in Escada drin bleiben. Dürfte abzgl. Gebühren so ungefähr die gleiche Rendite sein.
      Was ich suche, sind Anleihen mit interessanten Wandlungspreisen.
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 10:34:04
      Beitrag Nr. 293 ()
      Gulocram

      Ich glaube, Du bist hier im falschen Thread, bzw. auf dem falschen Board. Hier geht`s um Wandelanleihen, die aufgrund ihrer Rendite interessant sind. Der Wandlungsaspekt ist damit nicht mehr von Belang.
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 03:19:18
      Beitrag Nr. 294 ()
      aus der WELT vom 27.3.03:

      Mit Wandelanleihen der Börsenkrise trotzen

      Fonds bieten verschiedene Risikoklassen - Delta informiert über die Sensitivität gegenüber dem Aktienmarkt

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Wandelanleihen haben sich wieder einmal als
      krisentaugliches Investment erwiesen. Das Zwitterprodukt
      zwischen Aktien und Anleihen scheint wie geschaffen für
      schwierige Börsenzeiten: Einerseits schafft der
      Anleihe-Charakter ein Art Sicherheitsnetz, andererseits bietet die
      Umtauschmöglichkeit in Aktien die Chance, an einer
      Kurserholung der Märkte teilzunehmen.
      "Mit Wandelanleihen waren in den vergangenen sieben Jahren
      nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen zu schlagen",
      konstatiert Oliver Steck, der mit Wolfgang Zecha den neu
      aufgelegten Deka Wandelanleihen managt. Von Anfang 1996 bis
      Ende 2002 hätten europäische Wandelanleihen eine jährliche
      Rendite von etwa zwölf Prozent gebracht, Aktien und Renten von
      acht Prozent.
      Aber wie stehen die Chancen, an der erhofften Börsen-Erholung
      teilzunehmen? Der Deka-Fonds gehört zu den eher
      anleiheorientierten Wandelanleihefonds. Das Delta liegt bei zehn
      Prozent und damit in etwa dem des ganzen Anlageuniversums
      Europa. Ein Delta von zehn Prozent bedeutet, dass die Kurse der
      im Portefeuille befindlichen Papiere um ein Prozent steigen,
      wenn die Aktiennotierungen um zehn Prozent klettern. Das
      scheint nicht gerade eine prickelnde Perspektive zu sein. "Aber
      das Delta steigt exponentiell, wenn die Kurse anziehen", erläutert
      Sven Pfeil, Fondsmanager des Nordcumula. Die
      Aktiensensitivität nimmt also zu, wenn die Kurse steigen. Pfeil
      managt seinen Fonds derzeit mit einem Delta von 15 Prozent.
      Zum Vergleich: Der eher aktienorientierte DWS Convertibles hat
      derzeit ein Delta von 35 Prozent - wie im Herbst 2002, als das
      Delta des Gesamtmarktes aber auch noch bei 20 lag. Im
      Sommer 2002 wurde der Fonds sogar mit einem Delta von 60
      Prozent gemanagt. Doch nach dem Verfall der Aktienkurse sind
      kaum noch Wandelanleihen mit einem Delta von mehr als 50
      Prozent zu finden. Die Fondsmanager hoffen auf Neuemissionen,
      die ein Optionsrecht "nahe am Geld" bieten.
      Der UniRenta Convertible wendet sich wie der neue Deka-Fonds
      eher an den rentenorientierten Anleger. "Grundsätzlich gehen wir
      daher nicht über ein Delta von 40 Prozent hinaus", erläutert
      Fondsmanager Peter Varga. Er hat aber in den vergangenen
      Wochen durch Beimischung einiger US-Wandelanleihen das
      Delta auf 25 Prozent, also deutlich über das Marktniveau,
      hochgefahren. Ein niedrigeres Delta hat der Fortis l Bond
      Convertible mit 23 Prozent. "Unser Ziel ist es aber, den Fonds
      mit einem Delta von 30 bis 70 Prozent zu managen", so
      Fortis-Fondsmanager Jacques Joakimides. "Mit einer
      Stabilisierung des Aktienmarktes werden wir die Zielrange
      erreichen."
      Auch die beiden Deka-Fondsmanager wollen das Delta
      hochfahren, wenn es zu einer Erholung des Aktienmarktes
      kommt. "Über ein Delta von 40 Prozent werden wir aber nur
      hinausgehen, wenn uns unser Aktienteam eine sehr positive
      Haltung zum Aktienmarkt signalisiert. Der Sicherheitsaspekt
      steht im Vordergrund", heißt es. Derzeit gefällt den beiden
      Fondsmanagern vor allem die zweiprozentige Wandelanleihe der
      France Télécom (bis 2004) und die einprozentige
      Siemens-Umtauschanleihe in Infineon (bis 2005).
      "Dieses Papier
      zeigt ganz besonders den Sicherheitscharakter der
      Wandelanleihe", so Steck: Der Titel notiere auf dem Niveau wie
      zum Zeitpunkt der Emission im Juli 2000.
      Avatar
      schrieb am 24.05.03 00:03:32
      Beitrag Nr. 295 ()
      aus der WELT vom 23.05.2003


      Siemens-Wandelanleihe überrascht

      Konzern nutzt niedrige Zinsen zur Kapitalbeschaffung - Anleger müssen auf der Hut sein

      von Holger Zschäpitz

      Frankfurt/Main - Was tun, wenn Unternehmen ihr Eigenkapital
      stärken wollen, der Aktienmarkt aber nicht läuft. Und wenn sie
      am boomenden Anleihemarkt nur Fremdkapital bekommen, das
      ihre finanzielle Position nicht stärkt, sondern nur die
      Verschuldung erhöht. Viele Gesellschaften finden darauf derzeit
      eine denkbar einfache Antwort: Wandelanleihen. Das sind
      Festverzinsliche mit niedrigem Kupon. Zum Ausgleich dafür
      erhält der Anleger das Recht, die Anleihe in Aktien des
      Emittenten zu tauschen - und das zu einem festen Kurs. Und
      damit bekommen Unternehmen eine Kapitalerhöhung quasi durch
      die Hintertür.

      Am Donnerstag sorgte Siemens an der Frankfurter Börse mit der
      überraschenden Ankündigung einer Wandelanleihe für Wirbel.
      Die Münchener kündigten eine Schuldverschreibung im Volumen
      von 2,5 Mrd. Euro an, die am Ende der siebenjährigen Laufzeit in
      45 Mio. Siemens-Aktien eingetauscht werden können. Mit dem
      Papier will der Konzern von den derzeit niedrigen Zinsen und der
      hohen Volatilität an den Kapitalmärkten profitieren. Beides ist
      günstig für den Emittenten einer Wandelanleihe, bei der
      Schulden in Aktien zurückgezahlt werden können.

      "Das Umfeld für Wandelanleihen ist gut wie selten zuvor",
      bestätigt Enrique Febrer-Bowen, Stratege bei UBS Warburg. So
      gut, dass nicht nur Unternehmen an den Markt treten, die
      dringend Geld benötigten, sondern auch jene Firmen, die
      bestehende Verbindlichkeiten umschulden oder aber Mittel für
      mögliche Akquisitionen einsammeln wollen.

      Tatsächlich sorgte die Siemens-Wandelanleihe für wilde
      Übernahmespekulationen. Im Gespräch sind Zukäufe im
      Turbinenbereich oder der Bahnsparte. Als Kandidaten werden
      Invensys Rail Systems genannt, die Signaltechnik herstellt oder
      aber der Schweizer Kraftwerksspezialist Endress&Hauser oder
      die Turbinensparte der französischen Alstom. Mit der
      Wandelanleihe, die in den ersten vier Jahren ihrer Laufzeit nicht
      gekündigt werden kann, verfüge Siemens nun über die nötigen
      Mittel für einen Zukauf.

      Siemens dürfte längst nicht das letzte Unternehmen sein, das
      diesen Weg der Geldbeschaffung geht. "Viele Konzerne stehen
      derzeit in den Startlöchern", sagt Grant Mackie, Leiter für den
      Bereich Wandelanleihen bei Lehman Brothers. Denkbar seien
      alle Dax-Unternehmen, die bislang noch kein Kapital
      aufgenommen haben.

      Als nächster Emittent wird TUI gehandelt. Der Reisekonzern will
      sich auf der kommenden Hauptversammlung das Recht zur
      Ausgabe einer Wandelanleihe von seinen Aktionären holen.

      Anleger sind auf alle Fälle gut beraten, mögliche Emissionspläne
      genau zu beobachten. Denn mit jeder Wandelanleihe geht eine
      potenzielle Verwässerung des Eigenkapitals einher. Sollten die
      Investoren nämlich von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch
      machen, wird der Gewinn automatisch auf mehr Aktien verteilt.
      Daher tauchen die entsprechenden Aktien bei der Bekanntgabe
      von Emissionen in der Regel wie gestern auch bei Siemens ab.
      Bei den Münchenern kämen 45 Mio. neue Aktien in den Umlauf.
      Der Gewinn pro Anteilsschein würde sich um fünf Prozent
      verringern.

      Doch nicht nur auf den potenziellen Verwässerungseffekt sollten
      Anleger ein Auge werfen. Auch ein mögliches Investment in die
      Wandelanleihe sollten sie sich überlegen. Der Reiz von
      Wandelanleihen besteht nämlich darin, dass der Anleihebesitzer
      selbst entscheidet, ob er die Möglichkeit zum Umtausch in
      Aktien wahrnimmt oder nicht. Dies wird er jedoch nur dann tun,
      wenn die Aktie oberhalb des fixierten Umwandlungskurses
      notiert. Andernfalls wird er auf eine Rückzahlung in bar zum
      Laufzeit-Ende bauen. Bowen nennt eine Faustregel: "Wer
      optimistisch für ein Unternehmen ist, investiert direkt in die Aktie,
      wer sich etwas unsicher ist, nimmt die Wandelanleihe."
      Avatar
      schrieb am 20.06.03 12:55:25
      Beitrag Nr. 296 ()
      So, eine Wandelanleihe weniger!


      12:53 20Jun2003 RDS-DGAP-Ad hoc: Gold-Zack AG <GOZGn.DE>

      DGAP-Ad hoc: Gold-Zack AG <GOZGn.DE>
      Gold-Zack stellt Insolvenzantrag
      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------
      Der Vorstand der Gold-Zack AG hat in einer Sitzung entschieden, am heutigen Tag
      beim zuständigen Amtsgericht Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen
      Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft zu stellen. Inwieweit die verbundenen
      Unternehmen hiervor betroffen sind, wird derzeit geprüft.
      Während der vergangenen Wochen hat der Vorstand mit neuen Partnern einen
      Strategieplan erarbeitet. Aufgrund der kürzlich eingetretenen Entwicklungen
      bezüglich der zukünftigen Planung und nicht realisierten Zusammenarbeit mit
      diesen Partnern lässt sich für Gold-Zack ein Fortführungskonzept kurzfristig
      nicht realisieren.
      Nachdem außerdem verschiedene, vom Vorstand als sicher erachtete
      Zahlungseingänge noch nicht realisiert werden konnten, darunter auch ein Teil
      der geplanten Kapitalmaßnahmen, kann die Gesellschaft auf absehbare Zeit ihren
      Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.
      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 20.06.2003
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 768682; ISIN: DE0007686826; Index:
      Notiert: Amtlicher Markt in Düsseldorf und Frankfurt (General Standard);
      Freiverkehr in Berlin-Bremen, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
      Avatar
      schrieb am 21.06.03 19:07:33
      Beitrag Nr. 297 ()
      Eine WA weniger - na ja, ganz so schnell schießen die Preußen nicht. ;)

      Selbst wenn innerhalb des Insolvenzverfahrens festgestellt werden sollte, daß keine Sanierung möglich ist, und es tatsächlich zum Konkurs von Gold-Zack kommt, wird die Anleihe noch einige Jährchen bis zur Auszahlung der Konkursmasse weitergehandelt.
      Avatar
      schrieb am 07.09.03 00:00:35
      Beitrag Nr. 298 ()
      Werden sie wirklich weitergehandelt? Bei den Argentinienbonds war bei Fälligkeit Sense (bis irgendwann Berlin sie wieder aufmachte).

      In diesem Sinne habt ihr noch genau 3 Monate Zeit, die Holzmann Wandelanleihe 350498 über die Börse zu kaufen. :laugh:

      Hat die eigentlich ausser mir noch wer? Es ist zwar ein Harakiri-Investment, aber ich halte die Kurse zwischen 5 und 6 Prozent aus risikoneutraler Sicht nicht für zu teuer, auch im Lichte der Erwägungen, die hier im Thread anläßlich der Pleite gemacht wurden.

      Die Gold-Zack WA notiert deutlich höher...
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 11:11:31
      Beitrag Nr. 299 ()
      Ich hab meine Holzmänner verkauft. Vielleicht kann ich wenigstens den Verlust noch steuerlich geltend machen.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 13:26:19
      Beitrag Nr. 300 ()
      hallo zusammen

      wo im internet finde ich denn eine schöne übersicht (evtl. mit suchfunktion) von wandelanleihen (insbes. dax?)

      danke!
      Avatar
      schrieb am 22.09.03 13:29:57
      Beitrag Nr. 301 ()
      Alstom-Wandelanleihe soll EU befriedigen und Konzern retten

      Paris (vwd) - Eine auf 20 Jahre angelegte Wandelanleihe im Volumen von 300 Mio EUR soll die Alstom SA, Paris, mit ihren weltweit 110.000 Mitarbeitern vor dem Zusammenbruch retten und zugleich den Anforderungen der EU-Komission an staatliche Beihilfen genügen. Dies sei der Kompromiss, der am Wochenende in intensiven Verhandlungen erreicht worden sei, berichtet das "Wall Street Journal" am Montag unter Bezugnahme auf informierte Kreise. Die Anleihe, die der französische Staat zeichne, werde nach Ende der Laufzeit in Alstom-Aktien gewandelt werden können, wenn die EU dies nach Abschluss der Prüfung erlaube. Insgesamt beläuft sich das am Wochenende ausgehandelte Rettungspaket den Kreisen zufolge auf ein Volumen von 3,2 Mrd EUR.

      Insgesamt 800 Mio EUR entfallen danach auf den französischen Staat. Neben der Wandelanleihe wolle Frankreich nachrangige Verbindlichkeiten über insgesamt 500 Mio EUR verlängern. Auf die 32 Banken entfallen 2,4 Mrd EUR an Krediten. Die Institute müssen dem Rettungsplan ebenso noch zustimmen wie die EU-Kommission. Während die Frist in Brüssel an diesem Montag bis Mitternacht läuft, wollen die Banken dem französischen Industrieministerium bis 15.00 Uhr ihr mögliches Einverständnis signalisieren, wie Francine Blanche, die für Alstom zuständige Gewerkschafterin sagte. Sie habe den Eindruck, dass die Hauptgläubiger mit dem Ergebnis einverstanden sind.

      Zur weiteren Beschäftigung der Alstom-Mitarbeiter gebe es bisher keine Zusagen, sagte die Gewerkschaftssprecherin. Die Regierung habe signalisiert, dass darüber ab Dienstag gesprochen werde, wenn der Rettungsplan abgesichert sei. Die Gewerkschaft CFDT warnte unterdessen vor Stellenabbau und Werksschließungen und forderte ein baldiges Treffen mit Alstom-Chairman Patrick Kron.

      Frankreichs Premierminister Jean-Pierre Raffarin äußerte sich am Sonntagabend im französischen Fernsehen zuversichtlich, dass Alstom gerettet werden könnte. Es seien zwar noch nicht alle Probleme gelöst, doch seien über das Wochenende nennenswerte Fortschritte gemacht worden. Den Fall eines Konkurses bei Alstom bezeichnete Raffarin als "Katastrophe".
      vwd/22.09.2003 - 07:04 Uhr
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 22:24:57
      Beitrag Nr. 302 ()


      Großinvestoren entdecken die Wandelanleihe
      2003 bahnt sich Rekordemissions-Volumen an - Privatanleger stehen abseits

      von Leo Fischer

      Düsseldorf - Während Aktien-Neuemissionen weltweit immer noch mit der Lupe zu suchen sind, boomt das Geschäft bei Wandelanleihen. Zu Beginn der Woche konnte eine Wandelanleihe der American Express über zwei Milliarden Dollar innerhalb weniger Stunden platziert werden. Für 142 Mrd. Dollar haben die Unternehmen im laufenden Jahr Wandelanleihen begeben. "Der Rekord aus dem Jahr 2001 mit 160 Mrd. Dollar kann noch eingestellt oder sogar überboten werden", meint Marc-Alexander Kniess, Fondsmanager des DWS Convertibles.

      Die Fondsmanager der Wandelanleihefonds sehen die rege Emissionstätigkeit mit Freude. "Das Universum wird erweitert und die Brachenauswahl größer", erläutert Knies. Ähnlich äußert sich Peter Varga, der Fondsmanager des Unirenta-Convertibles, der ebenfalls ausschließlich in Wandelanleihen anlegt: "Die Märkte werden breiter und liquider, die Anlagemöglichkeiten nehmen zu und die Wandelanleihen rücken verstärkt in den Blickpunkt der Anleger."

      Während die Unternehmen in den letzten Monaten die Wandelanleihe als attraktives Finanzierungsinstrument wieder entdeckt haben, und die institutionellen Investoren auch als Anlageinstrument, stehen die privaten Anleger immer noch weitgehend abseits. Unter den insgesamt rund 5000 Fonds, die in Deutschland vertrieben werden, sind weniger als 50 Wandelanleihefonds zu finden.

      Auch das Volumen der Wandelanleihefonds ist vergleichsweise gering. Der Unirenta bringt gerade 14,5 Mio. Euro auf die Waage, der Activest Lux Convertible 23,7 Mio. Euro. Der Nordcumula kommt immerhin auf 125,5 Mio. Und der DWS Convertibles erreichte dank hoher Mittelzuflüsse in den letzten Monaten ein neues Rekordvolumen von 420 Mio. Euro. Aber im Vergleich zu entsprechenden Aktienfonds ist auch das noch wenig.

      Was die Wertentwicklung anbelangt, braucht sich der Fonds hinter den Aktienfonds nicht zu verstecken. Nur ein weltweit anlegender Aktienfonds konnte den DWS Convertibles in den letzten zehn Jahren schlagen. Dies war ein Fonds aus dem eigenen Hause, der DWS Vermögensbildungsfonds I mit einem Plus von 224,89 Prozent. Er wird gemanagt von Knies-Chef Klaus Kaldemorgen.

      "So übersichtlich die Palette der Wandelanleihefonds auch ist, transparent ist sie für den Privatanleger gleichwohl nicht", meint Gerd Bennewirtz, Chef der Investmentberatungsfirma SJB Fondsskyline. Die Wandelanleihe ist ein Zwitter zwischen festverzinslichem Wertpapier und Aktie. Der Anleihecharakter (höhere Verzinsung als Aktie) spannt ein gewisses Sicherheitsnetz. Das Wandlungsrecht (entspricht einer Call-Option) lässt den Convertible Bond von einem Kursanstieg der Aktien profitieren.

      Je nach Ausgestaltung kann eine bestimmte Wandelanleihe der Aktie oder der Anleihe näher stehen. Ähnlich verhält es auch mit den Wandelanleihefonds. Eine aktienorientierte Strategie verfolgt DWS-Fondsmanager Kniess. Derzeit hat der Fonds ein durchschnittliches Delta von 40 Prozent. Das bedeutet: Der Fonds hat sich so positioniert, dass die Kurse der im Portefeuille befindlichen Wandelanleihen um vier Prozent steigen, wenn die Aktienkurse um zehn Prozent zulegen. "Damit ist der Fonds derzeit defensiv ausgerichtet", erläutert Knies: "Wir sehen die Korrektur an den Aktienmärkten noch nicht als beendet an." In guten Börsenzeiten erreichte das Delta aber auch schon einmal 60 bis 65 Prozent.

      Anleiheorientierter als Knies managen Peter Varga (UnirentaConvertibles) und Sven Pfeil (Nordcumula) ihre Fonds. Bei diesen beiden Fonds liegt das Delta bei 28,5 und 29 Prozent. Allerdings weist der Nordinvest-Fondsmanager darauf hin, dass es sich beim Delta um einen dynamischen Wert handelt, der sich mit schwankenden Börsenkursen verändert. "Das angegebene Delta gilt nur in einem marginalen Bereich", erläutert Nordcumula-Fondsmanger Pfeil.

      Profitiert haben die Wandelanleihen in den letzten Monaten vom Kursanstieg an den Aktienmärkten. Vor Jahresfrist waren die Prämien (gegenüber einem direkten Erwerb der Aktien) so stark gestiegen (rund 100 Prozent), dass die umlaufenden Wandelanleihen zu reinen Corporate Bonds geworden waren.

      Artikel erschienen am 21. Nov 2003
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 08:53:53
      Beitrag Nr. 303 ()
      DGAP-Ad hoc: Kontron begibt Wandelanleihe

      Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
      --------------------------------------------------------------------------------
      Eching, 26. November 2003. Die Kontron AG wird heute im Rahmen einer
      Privatplazierung eine Wandelanleihe im Volumen von ca. 29 Mio. Euro begeben. Das
      Volumen basiert auf den Schlußkursen vom 25.November 2003. Die Wandelanleihe
      hat eine Laufzeit von 4 Jahren und wird bei einer Wandelprämie von 38% mit
      nominal 3 % p. a. verzinst. Ein Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen.
      Mit dieser Emission profitiert Kontron nach eigenen Angaben vom gegenwärtig
      attraktiven Marktumfeld für Wandelanleihen und sichert sich das niedrige
      Zinsniveau. Der Erlös soll die weitere Technologie-Expansion und das starke
      Wachstum in den "Emerging Markets" unterstützen.

      Information: Gaby Moldan Kontron AG
      Tel. 08165/77212 Email: gaby.moldan@kontron.com

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 26.11.2003


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      Wandelanleihen - die unbeachteten Perlen