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    SAP Vz. Überbewertet oder nicht ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.01 08:31:36 von
    neuester Beitrag 03.04.01 10:08:31 von
    Beiträge: 9
    ID: 366.471
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      schrieb am 23.03.01 08:31:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 5.3.2001 www.ftd.de/sap
      SAP rechnet mit massivem Gewinnzuwachs
      Von Tasso Enzweiler, Frankfurt

      Der Software-Konzern SAP hat für dieses Jahr eine weit höhere Umsatzrendite angekündigt. Auch der Gewinn werde weit höher ausfallen als im Jahr 2000.

      Die Zahlen gehen aus dem Finanzplan des SAP-Vorstands hervor, dessen Eckwerte der Financial Times Deutschland vorliegen. SAP ist der weltweit führende Hersteller von Unternehmenssoftware.

      Demzufolge wird der Gewinn vor Steuern in diesem Jahr um 62 Prozent auf 1,66 Mrd. Euro nach oben schnellen. Die Kosten für das Mitarbeiter-Beteiligungsprogramms Star sind bereits eingerechnet. Der Umsatz soll um 17 Prozent auf 7,55 Mrd. Euro steigen. Die Umsatzrendite vor Steuern wird sich auf 22 Prozent belaufen. Im vergangenen Jahr waren es 16 Prozent.


      Bislang hatte SAP keine detaillierten Zahlen für die zweite Jahreshälfte 2001 vorgelegt, sondern lediglich ein Umsatzplus von 23 Prozent im ersten Halbjahr prognostiziert. Die gesamte Softwarebranche plagt sich derzeit mitenttäuschenden Umsätzen undzurückgeschraubten Erwartungen. Erst Freitag hatte der SAP-Konkurrent Oracle eine Korrektur seiner Wachstumszahlen mit einem Kurseinbruch von knapp 20 Prozent bezahlt. Die SAP-Papiere hatten in Frankfurt um 6,5 Prozent nachgegeben.


      Die internen Zahlen zeigen, dass sich der Walldorfer Softwarekonzern gute Chancen ausrechnet, sein Geschäft von der nachlassenden Konjunktur in den USA und den gekürzten Investitionen für Computer und Software abkoppeln zu können. Wenn das gelingt, könnte SAP dieses Jahr die Früchte der aufwändigen Restrukturierungsarbeit der vergangenen 18 Monate einfahren.


      Im Vorjahr hatten die Walldorfer ihr weltweites Entwicklungsteam von 6000 Mitarbeitern umstrukturiert, indem sie sechs neue Geschäftsbereiche für Forschung und Entwicklung gründeten. Auch die Gesellschaften in Asien und den USA wurden komplett neu organisiert.


      Wird der Plan erfüllt, kehrt SAP zu den Renditen der späten 90er Jahre zurück. Im vergangenen Jahr hatten die Gewinnmargen unter hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowieeiner weltweiten Marketingkampagne gelitten.



      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 08:33:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      das täte die arrogante n-tv-werbung erklären!
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 08:39:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Aus: www.performaxx.de

      Analyse SAP Vorzüge

      Anwendungssoftware


      Wer hat die Nase vorn?

      Software und Segelboote: Zwei Gründe, warum sich SAP-Chef Hasso Plattner und Oracle-Boß Larry Ellison nicht besonders leiden können. Dabei haben beide vieles gemeinsam: Sie stehen für eine Erfolgsstory ohne Gleichen und haben eine Leidenschaft für schnelle Segelboote. Auf hoher See standen sich die Kontrahenten schon mehrmals gegenüber. Bisherige Bilanz: zwei zu eins für Ellison. Jetzt fordert Ellison seinen Erzrivalen auf dem Markt für betriebswirtschaftliche Standardsoftware heraus. Mit dem Release 11i von Oracle Applications will der kalifornische Softwaregigant dem Marktführer aus Walldorf verstärkt den Wind aus den Segeln nehmen. Noch führt SAP deutlich vor Oracle, aber wer wird in Zukunft die Nase vorn haben?


      Oracle – Fällt nun auch die letzte Bastion?

      Oracle ist, gemessen am Umsatz, nach Microsoft die zweitgrößte Softwarefirma der Welt. Auf den Bereich der betrieblichen Standardsoftware, in dem SAP nun verstärkt die Konkurrenz des im kalifornischen Redwood ansässigen Unternehmens zu spüren bekommt, entfällt allerdings lediglich ein Bruchteil des Gesamtumsatzes. Das eigentliche Kerngeschäft bildet die Entwicklung und Vermarktung von Datenbanksoftware. Hier ist der Softwaregigant mit einem Marktanteil von gegenwärtig 42% eindeutiger Marktführer. Des weiteren nimmt man bei der Errichtung von B2B-Marktplätzen eine führende Rolle ein. Das Unternehmen ist Verfechter des One-Stop-Shopping-Konzepts. D.h. dem Kunden soll eine einheitliche Lösung, die alle wichtigen Felder wie E-Procurement, Customer Relationship-Management (CRM), Datenbanken und Supply Chain-Management (SCM) unterstützt, angeboten werden. Ein aufwendiges Customizing entfällt dadurch. Dabei übernimmt Oracle nicht nur die Softwareentwicklung, sondern auch die Integration ihrer Lösungen beim Kunden vor Ort.

      Hinter Oracle steht Larry Ellison. Im April überstieg sein Vermögen erstmals das des Microsoft-Gründers Bill Gates und damit war er reichster Mann der Welt. Einen Rückschlag mußte der für seinen unorthodoxen, autoritären Führungsstil bekannte Oracle-Chef durch den Rücktritt des operativen Vorstands Ray Lane und des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Gary Bloom hinnehmen. Hinter den Kulissen wurde gemunkelt, daß das Ausscheiden beider Führungskräfte auf Unstimmigkeiten mit Larry Ellison zurückzuführen sei. Die Aktie jedenfalls brach daraufhin um über 20% ein. Zuletzt konnte sich der Wert allerdings erholen und liegt im Jahresvergleich nahezu unverändert bei 30,00 USD. Grund hierfür: Während andere Nasdaq-Unternehmen immer wieder Gewinnwarnungen zu vermelden hatten, konnte Oracle trotz stagnierender Technologieausgaben die Analystenerwartungen sogar leicht schlagen. Das Unternehmen erwies sich als relativ immun gegenüber der Verlangsamung des PC-Wachstums und auch für die Zukunft ist man recht zuversichtlich gestimmt. Dennoch sind unter den Kunden von Oracle viele Dotcom-Buden. Fällt nun also auch die letzte Bastion im Zuge der Konkurswelle bei Unternehmen der New Economy?


      SAP - Mit mySAP auf zu neuen Ufern?

      Die von den zwei IBM-Veteranen Hasso Plattner und Dieter Hopp gegründete Gesellschaft galt lange Zeit als das deutsche Vorzeigeunternehmen, ehe in jüngster Vergangenheit dunkle Wolken am Horizont von SAP aufzogen. Die Entwicklung des Internets wurde anfangs komplett verschlafen. Derweil wurden besonders wachstumsstarke Marktsegmente wie der CRM- oder SCM-Bereich durch amerikanische Firmen wie Siebel Systems oder I2 Technologies besetzt. Die Wende soll nun mit mySAP.com kommen. Mit dem 1999 eingeführten Produkt erfolgte eine verstärkte Ausrichtung auf Internet und E-Business. MySAP ist mittlerweile für über 60% des Umsatzes von SAP verantwortlich. Allerdings konnten bislang nur wenige große Kunden gewonnen werden und die Markteinführung verlief zunächst sehr schleppend. Der Durchbruch gelang erst im Juni 2000 mit Nestle. Für den Schweizer Lebensmittelkonzern soll auf 230.000 Arbeitsplätzen die mySAP-Lösung installiert werden.

      Weniger erfreulich entwickelte sich der Kurs von SAP. Auslöser des Kursrutsches war u.a. das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Star. Während das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2000 um 15% auf 576 Mio. Euro gesteigert werden konnte, ging der Nettogewinn um 11% auf 260 Mio. Euro zurück. Verantwortlich hierfür waren Belastungen von 388 Mio. Euro aus dem Star-Programm. Immerhin konnte die Abwanderungswelle von Mitarbeitern gestoppt werden. Eine Vielzahl der zu Internet-Start-ups übergelaufenen Beschäftigten sind infolge der Dotcom-Krise wieder zurückgekehrt. SAP zählt mittlerweile über 21.700 Mitarbeiter, wovon allein 5.400 an der Entwicklung neuer Lösungsansätze arbeiten.


      Markt und Konkurrenz

      Datenbanken
      Das Marktforschungsinstitut Dataquest bezifferte das Marktwachstum für Datenbanken im letzten Jahr auf 18%. Das gesamte Marktvolumen belief sich dabei auf schätzungsweise 8 Mrd. USD. Bis 2004 sollte dies bis auf 12,7 Mrd. USD ansteigen, was einer jährlichen Zuwachsrate von knapp 10% entspricht. Eine gewisse Marktsättigung ist daher unverkennbar. Dafür sind die Markteintrittsbarrieren allerdings relativ hoch. Die Kundenbindung ist sehr stark. Jüngste Umfragen ergaben, daß nur knapp 30% aller Unternehmen einen Wechsel ihres Datenbankanbieters in Betracht ziehen. Bei Oracle fällt die Kundenbindung mit 84% sogar noch deutlich besser aus. So ist mit keiner nachhaltigen Verschärfung des Wettbewerbs zu rechnen.

      Der Markt für Datenbanklösungen weist oligopolistische Strukturen auf. Im wesentlichen beschränkt er sich auf die drei Anbieter Oracle, IBM und Microsoft. Ein weiterer, allerdings nur geringer Marktanteil entfällt auf Sybase und Informix, die zudem weiter an Marktanteilen verlieren. Nach einer Studie des Marktforschungsinstitutes IDC nimmt Oracle mit einem Marktanteil von 42% eine führende Marktstellung ein, gefolgt von IBM mit 20% und Microsoft mit 8%.

      Der mit Abstand größte Konkurrent ist IBM. In Fachkreisen genießt die IBM-Datenbank hohes Ansehen. Erst kürzlich belegte sie, bei einem Test der Fachzeitschrift Informationweek, in sieben von zehn Kategorien den 1. Rang. Die Mehrzahl der Datenbanken laufen auf Großrechnern oder auf Rechnern mit dem firmeneigenen Betriebssystem AIX, während bislang nur wenige Installationen auf der Windows NT oder der Unix-Version zu verzeichnen sind. Die von Big Blue angebotene Datenbanklösung ist somit vorwiegend im oberen Segment anzusiedeln. Beim Mittelstand erfreut sich Microsoft einer hohen Beliebtheit. Die im Office-Paket enthaltene Datenbank Access reicht für geringe Anforderungen meist völlig aus. Für anspruchsvollere Aufgaben bietet Microsoft mit dem SQL-Server 2000 eine Low-cost-Alternative zu Oracle 8i. Dem SQL-Server wird das beste Preis-Leistungsverhältnis unter den Datenbanken bescheinigt. Er weist allerdings leider auch das typische Microsoft-Syndrom auf. Es handelt sich hierbei um eine technisch nicht hundertprozentig ausgereifte Lösung, die sich permanent in der Entwicklung befindet und überarbeitet werden muß. Dennoch konnte Microsoft in der Vergangenheit ihre Marktanteile kontinuierlich steigern und wird immer mehr zu einer ernsthaften Bedrohung für Oracle und IBM.

      Betriebliche Standardsoftware
      Auch der Markt für betriebliche Standardsoftware (ERP) hat einen gewissen Sättigungsgrad erreicht. Einzelne Segmente wie SCM oder CRM zeichnen sich jedoch durch ein überdurchschnittliches Wachstum aus. Die Experten der Meta Group rechnen bei CRM-Projekten beispielsweise mit einem Umsatzvolumen von 4,7 Mrd. USD im Jahr 2001, das bis 2003 auf 10 Mrd. USD ansteigen dürfte. Dementsprechend hoch ist allerdings auch die Konkurrenz auf dem lukrativen CRM- und SCM-Markt. Die Meta Group geht hier von einer deutlichen Marktbereinigung bis 2003 aus. Auch der ERP-Markt insgesamt konsolidiert. Für Schlagzeilen sorgte insbesondere das Aus für Baan.

      Den ERP-Markt teilen im wesentlichen SAP, Oracle, Peoplesoft und JD Edwards unter sich auf. Während SAP und Oracle Marktanteile hinzugewinnen konnten, büßten die beiden kleineren Wettbewerber JD Edwards und Peoplesoft Anteile ein. Mit 12.000 Kunden und einen Umsatz von knapp 10 Mrd. DM in 1999 ist SAP eindeutiger Marktführer. Oracle holt seit der Einführung ihrer neuen ERP-Software 11i allerdings immer weiter auf. In 1999 konnte der Datenbankspezialist bereits 8.500 Kunden und einem Umsatz von 5,1 Mrd. DM verbuchen. Größere Kunden von SAP wurden abgeworben. Dennoch bleibt die Frage spannend, wer in Zukunft die Oberhand behält. Einige Kunden, darunter u.a. der Spielzeughersteller Lego, sind wieder zu SAP zurückgekehrt.


      Strategie

      Oracle
      Kerngeschäft ist und bleibt die Entwicklung und Vermarktung von Datenbanklösungen. Da der Markt für Datenbanken jedoch eher stagniert, werden wachstumsstärkere Märkte wie Customer Relationship-Management oder E-Procurement in zunehmenden Maße angegangen. Oracle ist längst nicht mehr nur Anbieter von Datenbanklösungen, sondern verfügt über eine breitgefächerte Produktpalette. Der Softwaregigant nimmt bewußt in Kauf, nicht immer die klassenbeste Lösung in Teilbereichen anbieten zu können, versucht aber trotzdem immer unter den ersten drei zu sein. Der Kunde erhält dafür eine homogene Lösung aus einer Hand, was den Customizing-Aufwand erheblich reduziert. Ungeachtet dessen besteht aber die Gefahr, sich zu verzetteln. Das Unternehmen ist mittlerweile in einer ganzen Reihe von Softwarebereichen tätig. Dies erfordert einen sehr hohen Entwicklungsaufwand. Auch wenn Oracle über rund 7.000 Softwareentwickler verfügt, sind einzelne Bereiche wie E-Procurement hochkomplex. Immerhin ist man davon abgekommen, alles in Eigenregie durchzuführen. So wurden weitreichende Kooperationen mit Cisco, Compaq und Sun Microsystems vereinbart. Diese wären früher für Larry Ellison undenkbar gewesen, da es ja als ein Zeichen eigener Schwäche interpretiert werden könnte.

      Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wurden umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt. Die unterschiedlichen EDV-Systeme in den über 70 Niederlassungen weltweit sind in ein einheitliches Computersystem überführt worden. Alle Unternehmensinformationen sind nun in einer zentralen Datenbank abgelegt, die die Basis für eine effiziente Kostenkontrolle bildet. Mit Kosteneinsparungen von über 500 Mio. USD im letzten Jahr tragen die Umstrukturierungsmaßnahmen erste Früchte. Die Marge im operativen Geschäft stieg von 19,4% auf über 30% an. Für das jetzt angebrochene Jahr hat Oracle-Chef Larry Ellison weiteres Einsparungspotential von bis zu 1,5 Mrd. USD in Aussicht gestellt. Die Softwareschmiede rechnet mit einem Anstieg der EBIT-Marge auf über 40%.

      Neben der Modifizierung der Unternehmensstrukturen wurde die Kundenakquise gründlich überdacht und die Preispolitik modifiziert. In der Vergangenheit war die Oracle-Software für Internet-Start-ups einfach zu teuer. Kleine und mittlere Unternehmen verwendeten daher zumeist ein Microsoft-Programm in Verbindung mit einer kostengünstigen Accouting-Software. Nun bietet Oracle für kleine Dotcom-Buden ein Starterkit an, mit dessen Hilfe sich ein simpler Webauftritt schon für 6.750 USD realisieren läßt. Oracle vergibt sogar zunächst kostenlose Lizenzen ihrer Datenbanksoftware an Internet-Start-ups, für die erst später, wenn ein bestimmter Reifegrad des Unternehmens erreicht ist, Gebühren zu entrichten sind. Zudem investierte der Softwareriese rund 500 Mio. USD in vielversprechende Innovationen. Da liegt die Vermutung nahe, daß Oracle noch mehr als andere Technologieunternehmen im Falle eines vermehrten Dotcom-Sterbens betroffen sein könnte. Auch das neu eingeführte Preismodell ist wegen seiner Undurchsichtigkeit ins Kreuzfeuer der Kritik gekommen. Das neue Abrechnungsmodell richtet sich in erster Linie nach der Leistung der installierten Hardware, insbesondere der Anzahl und Leistungsfähigkeit der Prozessoren. Infolgedessen sind Benutzer schon vereinzelt von Oracle-Datenbanken zum Konkurrenzprodukt DB2 von IBM übergewechselt.


      SAP

      Kernpunkt der strategischen Ausrichtung von SAP ist die Orientierung ihres Geschäfts auf das Internet. Ist anfangs die Bedeutung des Internets und die sich daraus ergebenden Veränderungen bei Geschäftsprozessen gehörig unterschätzt worden, scheute die Softwareschmiede anschließend keine Kosten und Mühen, den Wettbewerbsvorsprung anderer Anbieter aufzuholen. Mit mySAP haben die Walldorfer erstmals eine Softwarelösung vorgestellt, die nicht nur zur Optimierung der innerbetrieblichen Prozesse dient, sondern auch Prozeßketten zu Kunden oder Lieferanten unterstützt. SAP betrat hier allerdings ein völlig neues Terrain. Im Front-Office-Bereich hinkte die Softwareschmiede der Konkurrenz immer hinterher. Der Vorsprung anderer Wettbewerber konnte zu keinem Zeitpunkt hundertprozentig aufgeholt werden. Um so wichtiger ist daher die eingegangene Partnerschaft mit Commerce One (führend bei E-Procurement). Des weiteren arbeitet SAP im CRM-Bereich mit Clarify zusammen. Die Produkte des CRM-Spezialisten sollen in die eigene Software integriert werden. Eine Vielzahl von Analysten werteten dies als leises Eingeständnis, daß SAP nicht in der Lage sei, eine eigene Lösung schnell auf den Markt zu bringen. Über die Partnerschaft mit Clarify läßt sich mit Sicherheit streiten, da der Hauptprofiteur der Geschäftsbeziehung Clarify sein dürfte, dennoch zeugen die Bündnisse mit Commerce One und Clarify von einem Wechsel in der Unternehmensstrategie. Wie Oracle ist auch SAP davon abgekommen, alle Bereiche mit eigenen Lösungen abzudecken.

      Weitreichende Umstrukturierungsmaßnahmen mit einhergehenden Kostensenkungseffekten wie bei Oracle hat SAP bislang aber nicht durchgeführt. Der Konzern weist immer noch ein hohes Maß an bürokratischen Strukturen auf. Die zu treffenden Entscheidungen müssen teilweise neun Zeitzonen durchqueren, ehe sie in der Walldorfer-Konzernzentrale abgesegnet werden können. Dies führt zu unnötig hohen Reaktionszeiten. Besserung ist immerhin im kränkelnden Amerikageschäft in Sicht. Die Umsätze aus dem US-Geschäft – im 1. Quartal 2000 noch rückläufig – sind im 2. und 3. Quartal wieder leicht gestiegen. Und nicht zuletzt die Verlegung der weltweiten Marketingzentrale nach New York belegt die wachsende Bedeutung, die dem amerikanischen Kontinent beigemessen wird.


      Bewertung

      Die Bewertung von Oracle und SAP nehmen wir, wie üblich, nach dem Ertragswertverfahren vor. Bei beiden Unternehmen haben wir ein ewiges Wachstum ab 2009 von 4% unterstellt, da sich der Bereich Software langfristig besser entwickeln sollte als die gesamte Volkswirtschaft. Die Verwendung eines relativ niedrigen Diskontierungszinssatzes von 9% resultiert aus der Antizipation fallender Zinsen sowie aus der Tatsache, daß beide Unternehmen vorwiegend in Bereichen der Softwarebranche vertreten sind, deren Marktrisiko aufgrund ihres erreichten Reifegrades für den Technologiesektor als verhältnismäßig moderat zu bezeichnen ist.

      Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 9%: 32,20 USD
      Der Ertragswert von Oracle. Angaben in USD.


      Da der Markt für Datenbanklösungen, dem Kerngeschäft von Oracle, einen gewissen Sättigungsgrad erreicht hat, gehen wir lediglich von einem moderaten Umsatzwachstum von 15% aus. Für 2001 ist die Wachstumsrate aufgrund der stagnierenden Technologieausgaben und des schlechten Umfelds der Technologiebranche insgesamt um einen Prozentpunkt gesenkt worden. Nachdem Oracle nochmals bekräftigt hat, daß die Analystenerwartungen auch in Zukunft aller Voraussicht nach eingehalten werden können, sehen wir von einer stärkeren Umsatzverlangsamung und einem Ergebniseinbruch ab. Hierbei ist allerdings unterstellt, daß sich der Technologiesektor gegen Mitte bzw. Ende 2001 wieder leicht erholt. Falls es zu einem Dotcom-Sterben im großen Stil kommen sollte, muß eine deutlichere Herabsetzung sowohl der Umsatz- als auch der Gewinnprognosen erfolgen. Bei einer Erholung des Technologiesektors halten wir hingegen eine kontinuierliche Steigerung der Nettoumsatzrendite auf 35% für möglich.

      Für Oracle ergibt sich ein fairer Ertragswert von 32,20 USD. Bei einem Kurs von derzeit rund 30,00 USD ergibt sich nur begrenztes Kurspotential. Unter Berücksichtigung der statischen Kennziffern scheint das Unternehmen mit einem KGV 01/02 von 48/36 und einem KUV 01/02 von 11,8/10,2 fair bewertet. In einem Umfeld, das durch anhaltende Gewinnwarnungen geprägt ist, hat der amerikanische Softwareriese aber immer wieder die Analystenerwartungen übertreffen können. Auch für die Zukunft sind bislang keine Anzeichen zu erkennen, daß sich die Geschäftsaussichten nachhaltig verschlechtern. Oracle sollte daher ein gewisser Bewertungsaufschlag zugebilligt werden.

      Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 9%: 167,00 Euro
      Der Ertragswert von SAP. Angaben in Euro.

      Im letzten Jahr wird SAP nach eigenen Angaben ein Umsatzwachstum von 30% erzielen. In 2001 sollte es jedoch zu einer nachhaltigen Verlangsamung des Wachstums auf 12% kommen. Grund hierfür: Stagnierende Technologieausgaben werden zeitverzögert auch zu einer deutlichen Konjunkturabkühlung in Europa führen, die momentan in ihrem ganzen Ausmaß (wie in Amerika durch Prognosenrevidierungen nach unten) nicht eingepreist ist. Erst ab 2002 ist mit einer signifikanten Umsatzsteigerung von 25% p.a. zu rechnen, die sich bis 2005 auf 15% abschwächen dürfte. Unsere Gewinnschätzungen bei SAP setzten wir am unteren Ende der Analystenschätzungen an. Neben stagnierenden Technologieausgaben ist mit weiteren Belastungen durch das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Star – wenn auch nicht in diesem Ausmaß – zu rechnen. Im neu angelaufenen Geschäftsjahr rechnen wir mit weiteren Belastungen von 50 bis 55 Mio. Euro. Dementsprechend niedrig dürfte mit 11% in 2001 die Umsatzrendite nach Steuern ausfallen. Nach Ablauf des Star-Programms Ende Juni 2001 und einer Entspannung in der Technologiebranche insgesamt ist hingegen von einer deutlichen Verbesserung der Margen auszugehen. Daher halten wir einen sprunghaften Anstieg der Gewinnspanne auf 12% in 2002 für wahrscheinlich. Die langfristig erzielbare Umsatzrendite ist jedoch bei SAP, im Gegensatz zu Oracle, mit 20% deutlich niedriger anzusetzen, da der amerikanische Softwareriese über schlankere Unternehmensstrukturen verfügt.

      Der Ertragswert von SAP liegt mit 167,00 Euro nur unwesentlich über der aktuellen Kursnotiz von rund 156,00 Euro. Das KGV befindet sich sowohl für 2001 mit 72 als auch für 2002 mit 42 deutlich unter dem von Oracle. Gemessen am KUV ist SAP etwas günstiger bewertet als Oracle.


      Fazit

      Oracle verfügt über eine exzellente Marktstellung bei Datenbanken und ist auch im Markt für betriebswirtschaftliche Standardsoftware sowie im B2B-Bereich gut positioniert. Dennoch gehen wir davon aus, daß die prognostizierten stagnierenden Umsätze im Kerngeschäft nur teilweise durch die gute Geschäftsentwicklung bei CRM- und E-Procurement-Software kompensiert werden können. Das ohnehin verhältnismäßig moderate Umsatzwachstum von 15% im letzten Fiskaljahr wird sich daher zumindest kurzfristig weiter abschwächen. Weltweit sinkende Technologieausgaben mit einem eventuell einhergehenden Dotcom-Sterben werden sich nicht gerade positiv auf die Wachstumsaussichten auswirken.

      Allerdings handelt es sich bei Oracle um ein sehr gut geführtes Unternehmen, das in der Vergangenheit immer wieder seine Innovationsfähigkeit und sein Marktgespür unter Beweis gestellt hat. Zudem dürften Kosteneinsparungen die Ertragslage nochmals verbessern. Der Gewinn wird sich daher besser als der Umsatz entwickeln. Bei einer Marktkapitalisierung von 172 Mrd. USD bleibt aber nur wenig Potential nach oben. Wir stufen den Titel daher auf marktneutral ein.

      Deutlich stärker unter die Räder gekommen im Jahr 2000 ist SAP. Die Aktie büßte im Jahresvergleich knapp 50% ihres Wertes ein. Insbesondere Belastungen durch das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Star führten zu einem deutlichen Gewinnrückgang im abgelaufenen Jahr. Auch im jetzt angelaufenen Geschäftsjahr ist angesichts stagnierender Technologieausgaben und weiteren Kosten für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm von 50 bis 55 Mio. Euro nicht mit einer signifikanten Ergebnisverbesserung zu rechnen. Zudem bestehen Unsicherheiten über die weitere Entwicklung von mySAP. Schwächen im Front-Office-Bereich führten dazu, daß ein Teil der SAP-Kunden zu Konkurrenten wie z.B. Oracle übergelaufen sind. Der Kampf zwischen SAP und Oracle auf dem ERP-Markt ist jedoch noch längst nicht entschieden und bleibt weiterhin spannend. Insbesondere die Tatsache, daß SAP ein Teil ihrer Kunden wieder zurückgewonnen konnte, stimmt zuversichtlich.

      Eins ist jedoch unverkennbar: Selbst ohne Berücksichtigung der einmaligen Aufwendungen für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm arbeitet SAP längst nicht so profitabel wie Oracle. Restriktive Kostensenkungsmaßnahmen blieben bislang aus. Ohne eine deutliche Verbesserung der Profitabilität hingegen rechtfertigen weder eine statische Kennziffernbetrachtung anhand des KGVs noch eine dynamische Betrachtung in Form des Ertragswertverfahrens das aktuelle Kursniveau. Solange umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen ausbleiben, stufen wir SAP daher auf untergewichten.

      SAP auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 716463
      Stärken

      Weltmarktführer im ERP-Bereich
      Solide Kundenbasis durch R/3
      Starke Marktstellung in Deutschland

      Schwächen

      Schwäche im Front-Office
      Hohe Belastungen durch Star
      Konsolidierung im Kern-Geschäft
      Wenig Großkunden bei mySAP
      Marktkapitalisierung 55,2 Mrd. Euro
      Letzter Kurs (12.01.01) 175,20 Euro
      Internet www.sap.de
      KGV 01 79
      CAGR 03-05 25,7%
      KGV 02 55
      PEG-Ratio 02 2,14
      KUV 01 8,6
      Fairer Wert nach PEG 81,87 Euro
      KUV 02 6,9
      Fairer Wert nach Ertragswert 167,00 Euro


      Autor: Hagen Ernst

      http://www.performaxx.de/index.html?topic=magazin&content=fu…
      © 2001 Performaxx AG
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 09:12:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      Chartanalyse SAP Vz.
      Xetra Kurs 130,80 vom
      Log. Balkenchart 3 Jahre und 3 Monate

      langfristiger Trend:
      SAP hat den langfristigen Trend im November 2000 nach unten durchbrochen. Vorher wurde bei 350 Euro und 309 Euro ein Doppeltop gebildet.

      Mittelfristiger Trend
      SAP befindet sich seit September 2000 (309 Euro) in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Die Abwäertstrendgerade verläuft bei etwa 180/185 Euro.
      Negativ: Der Kurs hat im Januar die 200 Tage Linie bei 220 Euro nicht überwinden koennen.

      kurzfristiger Trend
      Im Februar hat SAP die 38 Tage Linie nach unten durchschnitten, Seit dem Februar Hoch bei 194 Euro befindet sich der Kurs in einem kurzfristigen steilen Abwäertstrend. Widerstand nach oben liegt bei 145 Euro.

      RSI hst den ueberverkauften Bereich verlassen, der MACD-Indikator koennte in den naechsten Tagen ein Kaufsignal liefern.

      Unterstuetzung
      Bei 125 Euro befindet sich eine starke Unterstuetzung. Dort stoppte der Kurs im Januar und erholte sich bis 210 Euro.
      Gestern schloss SAP als einer von drei Dax Werten im Plus, was sehr positiv zu werten ist; leider waren die zugehoerigen Umsaetze nicht besonders hoch.

      Fazit;

      Die Unterstuetzung bei 125 ist sehr wichtig, sollte diese durchbrochen werden liegt die nächste Unterstuetzung erst im Bereich 88 Euro. Nach oben ist das Potential von SAP beim Widerstand von 145 Euro begrenzt. Insgesamt kurzfristig mehr Risiken als Chancen
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 09:53:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      @se2707

      so trifft man sich wieder;-)
      wie schicke ich eine mail an dein wo-postfach?

      nun zu sap:

      heute nachmittag wird auf der cebit zwischen 14-15 uhr eine pressekonferenz von sap abgehalten.
      daraus verspreche ich mir auch einen einblick in den momentanen geschäftsverlauf und hoffe auf eine prognose für das restjahr.
      positiv stimmt mich,dass sap bis dato zu seiner umsatzprognose von ca. +20% für das erste halbjahr steht.
      ich kann mir auch nicht vorstellen,dass kurz vor toreschluss des ersten quartals ausgerechnet auf der imageträchtigen cebit eine gewinnwarnung ausgesprochen wird.
      für solche kurzschlusshandlungen ist eher der bruchpilot ellison von oracle bekannt.
      ab dem 2. halbjahr entfallen die hohen kosten für das mitarbeiterbeteiligungsprogramm.wenn dann das umfeld insgesamt wieder besser wird(vielleicht ist es für sap gar nicht schlechter geworden?),kann dass jahr 2001 sehr erfolgreich für sap werden.
      grüsse hedonist

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      Avatar
      schrieb am 23.03.01 17:24:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ Hedonist

      Kennst du eine gute Analyse von SAP ?

      SAP hat zwar ein hohes KGV, aber ich denke ein Software Unternehmen wie SAP laesst sich nicht nur uebers KGV bewerten. Möeglicherweise ist SAP inzwischen auch viel zu billig. Mit den Infos die ich bis jetzt habe laesst sich das nicht herausfinden. Der Ftd Artikel und die Performaxx Analyse sind ein Einstieg und sicher nicht der Weisheit letzter Schluss!

      Schoene Gruesse
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 09:51:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      @se2707

      ich habe leider keine analysen ausfindig machen können.muss mich auf die infos aus dem internet (z.bsp.homepage sap)und printmedien stützen.
      etwas dürftige infoquellen,leider kenne ich auch keinen der bei sap arbeitet.
      auch verstosse ich gegen die buffett-regel "kaufe nichts,was du nicht 100% verstehst"(bin kein informatiker).
      aber mein riecher sagt mir (hoffentlich verschnupfe ich mich nicht) und die vorhandenen infos,dass sap ein gutes invest sein kann.
      die aussagen auf der pk interpretiere ich eher positiv.
      umsatzanstieg für die erste jahreshälfte wird bekräftigt:
      im gegensatz dazu warnen viele hightechs und streichen stellen,selbst oracle.
      über das 2. halbjahr wird sich ausgeschwiegen:
      also,wenn man unterstellt ,dass im 2. halbjahr die konjunktur wieder anfängt anzuziehen,es im 1.hj schon möglich ist +20% hinzulegen,dann kann das gesamtjahr erfolgreich verlaufen.
      im übrigen ist es so,dass die letzten beiden quartale traditionell immer stärker sind als die ersten beiden.
      ich bin guter dinge.weitere aussagen werden vielleicht am 19.4. folgen,wenn die zahlen für das 1.quartal veröffentlicht werden.
      grüsse hedonist
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 09:59:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      Update Charttechnik SAP Vorzüge

      Negativ
      Die Unterstützung bei 125 wurde gestern durchbrochen.
      Der kurzfristige Abärtstrend seit Januar ist weiter intakt
      MACD und RSI zeigen einen intakten Abwärtstrend
      OBV signalisiert Kapitalabfluss

      Positiv
      Nächste Unterstützung bei 88 Euro (Tief aus 1998/1999).


      Fundamental gesehen sollte SAP längerfristig von der Marktbereinigung profitieren. Broadvision, Intershop Ariba Commerce ONe etc. wird es in 1-2 Jahren nicht mehr geben.
      Die Charts sagen allerdings daß man sich fuer einen Einstieg noch Zeit lassen kann.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 10:08:31
      Beitrag Nr. 9 ()
      hallo se2707,

      habe mir ein paar gedanken zu sap in "schon gewußt?sap ziel 500 euro!!" gemacht.
      wie kann ich eigentlich eine mail an dein wo-postfach schicken?
      grüsse hedonist


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