Hirntumor durch Mobiltelefon? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 06.09.01 10:41:12 von
neuester Beitrag 06.09.01 15:19:25 von
neuester Beitrag 06.09.01 15:19:25 von
Beiträge: 4
ID: 467.450
ID: 467.450
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 349
Gesamt: 349
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
gestern 21:55 | 657 | |
20.04.24, 12:11 | 485 | |
vor 46 Minuten | 412 | |
15.05.11, 11:34 | 354 | |
heute 05:12 | 289 | |
heute 00:01 | 277 | |
09.07.21, 17:39 | 272 | |
09.07.14, 05:17 | 259 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 18.000,50 | -0,41 | 245 | |||
2. | 2. | 1,3800 | -1,43 | 99 | |||
3. | 3. | 0,1890 | -2,58 | 83 | |||
4. | 4. | 170,18 | +4,97 | 79 | |||
5. | 5. | 9,2875 | -0,48 | 75 | |||
6. | 6. | 6,9790 | -0,31 | 52 | |||
7. | 7. | 22,170 | -0,31 | 41 | |||
8. | 8. | 0,0160 | -24,17 | 38 |
Das eine tun, ohne das andere zu lassen
Als ein Neurologe aus Florida 1993 diagnostizierte, dass der Hirntumor eines Patienten genau an der Stelle auftrat, wo die Antenne des Mobiltelefons am Kopf liegt, begann sich die breite Öffentlichkeit schlagartig für mögliche negative Nebenwirkungen der Mobilkommunikation zu interessieren. Jeder hat schon erlebt, dass sich seine Schläfe nach einem längeren Gespräch etwas wärmer anfühlte - kein Wunder, denn bis zur Hälfte der abgestrahlten Energie wird vom Kopf des Handy-Benutzers absorbiert. Ein Zusammenhang zwischen dem Telefonieren ohne Strippe und der Erkrankung lagdeshalb für Laien schnell auf der Hand. Später durchgeführte Studien wollten sogar herausgefunden haben, dass Rechtshänder vermehrt Hirntumore in dieser Kopfregion,Linkshänder wiederum auf der linken Kopfseite bekamen.
Acht Jahre und unzählige Studien später gibt es weltweit beinahe eine Milliarde - davon hierzulande fünf Millionen - Mobiltelefone und immer noch keine klaren Hinweise,dass dieser Gebrauchsgegenstand gesundheitsschädliche Auswirkungen haben könnte. Über die nichtthermischen Wirkungen liegen zahlreiche, widersprüchliche Forschungsergebnisse vor. Weil die Latenzzeit insbesondere bei Krebs sehr lang ist, können nochkeine schlüssigen Aussagen über die langfristigen Gesundheitseffekte des in der Schweiz 1992 eingeführten GSM-Standards gemacht werden. Einzig die thermischen Wirkungen des Elektrosmogs sind heute wissenschaftlich erhärtet, und deshalb hat die Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung - elektromagnetische Felder, die keine Zellveränderung auslösen - entsprechende Immissionsgrenzwerte erlassen. Um aber das Risiko erst vermuteter schädlicher Wirkungen möglichst gering zu halten, hat der Bundesrat richtigerweise zusätzlich vorsorgliche Emissionsbegrenzungen angeordnet. Der Schweizer Anlagegrenzwert verlangt infolgedessen zehnfachtiefere Grenzwerte als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.
Die Omnipräsenz von Mobiltelefonen und Funkantennen sowie die weiterhin fehlende Unbedenklichkeitserklärung für deren Nebenwirkungen haben die Ängste in Teilender Bevölkerung erheblich gesteigert. Während der durch Haushaltsgeräte, Computer,Fernsehen und die Stromversorgung verursachte Elektrosmog beinahe vergessen ist, istdagegen die «Verseuchung» durch die hochfrequente und gepulste Strahlung der Mobilkommunikation in aller Munde. Diese Angst vor Gesundheitsschäden hat - wie in den achtziger Jahren die Friedens- und Umweltbewegung - aus bisher unpolitischen Menschen oft Elektrosmog-Aktivisten gemacht: Baubewilligungsgesuche für Basisstationen werden mit Hunderten von Einsprachen blockiert, Eigentümer von Antennenstandortenzum Vertragsrücktritt gedrängt und Lokalzeitungen mit Leserbriefen bombardiert. Bereits ist die Rede von einer aus Bauern undzugezogenen Akademikern bestehenden Widerstandsbewegung, die in ländlichen Gebieten den Anbietern das Leben schwer macht.
Im Lager der Gegner gibt es Zyniker, welche die Verordnung über den Schutz vornichtionisierender Strahlung (NIS-V) pauschal als «landesweiten Feldversuch mit derBevölkerung» abtun. Dies ist insofern unredlich, als praktisch alle technischen Errungenschaften mit einem mehr oder weniger grossen Restrisiko behaftet sind. Man denke nur einmal an die Mobilität; sie hat mit zunehmendem Umfang immer grössere, unerwünschte Nebenwirkungen entwickelt. Konsequenterweise müsste die Summe aller industriellen Tätigkeiten als ein gigantischer Feldversuch - Stichwort globale Erwärmung - gewertet werden. Die Auswirkungen der gesamten Luftverschmutzung auf die Gesundheit in der Schweiz beispielsweise sind konkret: Schätzungen gehen von jährlich 3800 vorzeitigen Todesfällen, 53 000 Fällen von Bronchitis bei Kindern und 791 000 Tagen von Arbeitsunfähigkeit aus. Gerade bei der Mobilität kann nicht immer vom Primat der Wirtschaft vor der Volksgesundheit gesprochen werden. Jeder Autofahrer und jeder Ferienflieger entscheidet mit seinem Verhalten selbst, wie viel Energieverbrauch und wie viel Emission er der Umwelt zumuten will. Der Primärenergieverbrauch eines einzigen Hin- und Rückfluges über den Atlantik entspricht 10 000 Autokilometern. Dass in Europa 80 Prozent des Verkehrs über die Strasse abgewickelt werden und mehr als die Hälfte davon in der Freizeit stattfindet, ist nicht etwa «durch Gott gegeben». Die zweite Gotthardröhre - käme sie -, der wachsende Fluglärm und der wuchernde Antennenwald werden vom Konsumenten in Kauf genommen.
Der Griff nach dem «Fünfer und dem Weggli» ist durchaus menschlich. Jedermann meidet möglichst die Nähe zur Autobahn, zum Flughafen und zu der Mobilfunkantenne, aber gleichzeitig möchten diewenigsten auf den Komfort dieser Infrastrukturen verzichten. Handy-Benutzer undAntennengegner bilden zweifellos eine grosse Schnittmenge. Wenn von einzelnen Einsprechern nach dem Sankt-Florians-Prinzipdie Versetzung der Antenne um einige hundert Meter oder auf den nächsten Hügel verlangt wird, fällt es deshalb schwer, Solidarität zu bekunden. Die Antennen in den Wald zu verbannen, geht nimmer. Im Gegensatz zu den - unter dem Druck ihrer Einwohner stehenden - Gemeindebehörden wollen die meisten kantonalen Ämter die Antennenzahl ausserhalb der Bauzone möglichst klein halten. In gewissen Kantonen ist es heute praktisch unmöglich, eine entsprechende Baubewilligung in der Landwirtschaftszone zu bekommen. Der Mobilfunkstandard der nächsten Generation, UMTS, funkt in einem höheren Frequenzspektrum als das bestehende GSM-Netz. Dieser Unterschied und der Umstand, dass die künftigen mobilen Breitbanddienste insbesondere in den Städten auf eine gute Verbindung angewiesen sind, wirken sich in einer höheren Anzahl von UMTS-Antennen aus. Die eindrückliche Zahl von bis zu 12 000 neuen Antennen ist aber ironischerweise auch eine Konsequenz der tieferen Grenzwerte: Die Sendeleistung der Antennen muss heruntergefahren und folglich auf mehrere, näher beim Kunden positionierte Basisstationen verteilt werden. Zudem können nur wenige der bestehenden GSM-Masten von mehreren Anbietern bzw. für UMTS verwendet werden. So oder so, Mobilkommunikation kann es nicht zum Nulltarif geben.
Als ein Neurologe aus Florida 1993 diagnostizierte, dass der Hirntumor eines Patienten genau an der Stelle auftrat, wo die Antenne des Mobiltelefons am Kopf liegt, begann sich die breite Öffentlichkeit schlagartig für mögliche negative Nebenwirkungen der Mobilkommunikation zu interessieren. Jeder hat schon erlebt, dass sich seine Schläfe nach einem längeren Gespräch etwas wärmer anfühlte - kein Wunder, denn bis zur Hälfte der abgestrahlten Energie wird vom Kopf des Handy-Benutzers absorbiert. Ein Zusammenhang zwischen dem Telefonieren ohne Strippe und der Erkrankung lagdeshalb für Laien schnell auf der Hand. Später durchgeführte Studien wollten sogar herausgefunden haben, dass Rechtshänder vermehrt Hirntumore in dieser Kopfregion,Linkshänder wiederum auf der linken Kopfseite bekamen.
Acht Jahre und unzählige Studien später gibt es weltweit beinahe eine Milliarde - davon hierzulande fünf Millionen - Mobiltelefone und immer noch keine klaren Hinweise,dass dieser Gebrauchsgegenstand gesundheitsschädliche Auswirkungen haben könnte. Über die nichtthermischen Wirkungen liegen zahlreiche, widersprüchliche Forschungsergebnisse vor. Weil die Latenzzeit insbesondere bei Krebs sehr lang ist, können nochkeine schlüssigen Aussagen über die langfristigen Gesundheitseffekte des in der Schweiz 1992 eingeführten GSM-Standards gemacht werden. Einzig die thermischen Wirkungen des Elektrosmogs sind heute wissenschaftlich erhärtet, und deshalb hat die Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung - elektromagnetische Felder, die keine Zellveränderung auslösen - entsprechende Immissionsgrenzwerte erlassen. Um aber das Risiko erst vermuteter schädlicher Wirkungen möglichst gering zu halten, hat der Bundesrat richtigerweise zusätzlich vorsorgliche Emissionsbegrenzungen angeordnet. Der Schweizer Anlagegrenzwert verlangt infolgedessen zehnfachtiefere Grenzwerte als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.
Die Omnipräsenz von Mobiltelefonen und Funkantennen sowie die weiterhin fehlende Unbedenklichkeitserklärung für deren Nebenwirkungen haben die Ängste in Teilender Bevölkerung erheblich gesteigert. Während der durch Haushaltsgeräte, Computer,Fernsehen und die Stromversorgung verursachte Elektrosmog beinahe vergessen ist, istdagegen die «Verseuchung» durch die hochfrequente und gepulste Strahlung der Mobilkommunikation in aller Munde. Diese Angst vor Gesundheitsschäden hat - wie in den achtziger Jahren die Friedens- und Umweltbewegung - aus bisher unpolitischen Menschen oft Elektrosmog-Aktivisten gemacht: Baubewilligungsgesuche für Basisstationen werden mit Hunderten von Einsprachen blockiert, Eigentümer von Antennenstandortenzum Vertragsrücktritt gedrängt und Lokalzeitungen mit Leserbriefen bombardiert. Bereits ist die Rede von einer aus Bauern undzugezogenen Akademikern bestehenden Widerstandsbewegung, die in ländlichen Gebieten den Anbietern das Leben schwer macht.
Im Lager der Gegner gibt es Zyniker, welche die Verordnung über den Schutz vornichtionisierender Strahlung (NIS-V) pauschal als «landesweiten Feldversuch mit derBevölkerung» abtun. Dies ist insofern unredlich, als praktisch alle technischen Errungenschaften mit einem mehr oder weniger grossen Restrisiko behaftet sind. Man denke nur einmal an die Mobilität; sie hat mit zunehmendem Umfang immer grössere, unerwünschte Nebenwirkungen entwickelt. Konsequenterweise müsste die Summe aller industriellen Tätigkeiten als ein gigantischer Feldversuch - Stichwort globale Erwärmung - gewertet werden. Die Auswirkungen der gesamten Luftverschmutzung auf die Gesundheit in der Schweiz beispielsweise sind konkret: Schätzungen gehen von jährlich 3800 vorzeitigen Todesfällen, 53 000 Fällen von Bronchitis bei Kindern und 791 000 Tagen von Arbeitsunfähigkeit aus. Gerade bei der Mobilität kann nicht immer vom Primat der Wirtschaft vor der Volksgesundheit gesprochen werden. Jeder Autofahrer und jeder Ferienflieger entscheidet mit seinem Verhalten selbst, wie viel Energieverbrauch und wie viel Emission er der Umwelt zumuten will. Der Primärenergieverbrauch eines einzigen Hin- und Rückfluges über den Atlantik entspricht 10 000 Autokilometern. Dass in Europa 80 Prozent des Verkehrs über die Strasse abgewickelt werden und mehr als die Hälfte davon in der Freizeit stattfindet, ist nicht etwa «durch Gott gegeben». Die zweite Gotthardröhre - käme sie -, der wachsende Fluglärm und der wuchernde Antennenwald werden vom Konsumenten in Kauf genommen.
Der Griff nach dem «Fünfer und dem Weggli» ist durchaus menschlich. Jedermann meidet möglichst die Nähe zur Autobahn, zum Flughafen und zu der Mobilfunkantenne, aber gleichzeitig möchten diewenigsten auf den Komfort dieser Infrastrukturen verzichten. Handy-Benutzer undAntennengegner bilden zweifellos eine grosse Schnittmenge. Wenn von einzelnen Einsprechern nach dem Sankt-Florians-Prinzipdie Versetzung der Antenne um einige hundert Meter oder auf den nächsten Hügel verlangt wird, fällt es deshalb schwer, Solidarität zu bekunden. Die Antennen in den Wald zu verbannen, geht nimmer. Im Gegensatz zu den - unter dem Druck ihrer Einwohner stehenden - Gemeindebehörden wollen die meisten kantonalen Ämter die Antennenzahl ausserhalb der Bauzone möglichst klein halten. In gewissen Kantonen ist es heute praktisch unmöglich, eine entsprechende Baubewilligung in der Landwirtschaftszone zu bekommen. Der Mobilfunkstandard der nächsten Generation, UMTS, funkt in einem höheren Frequenzspektrum als das bestehende GSM-Netz. Dieser Unterschied und der Umstand, dass die künftigen mobilen Breitbanddienste insbesondere in den Städten auf eine gute Verbindung angewiesen sind, wirken sich in einer höheren Anzahl von UMTS-Antennen aus. Die eindrückliche Zahl von bis zu 12 000 neuen Antennen ist aber ironischerweise auch eine Konsequenz der tieferen Grenzwerte: Die Sendeleistung der Antennen muss heruntergefahren und folglich auf mehrere, näher beim Kunden positionierte Basisstationen verteilt werden. Zudem können nur wenige der bestehenden GSM-Masten von mehreren Anbietern bzw. für UMTS verwendet werden. So oder so, Mobilkommunikation kann es nicht zum Nulltarif geben.
Ich traue dem Braten auch nicht so richtig.
Habe mich gegen Schwere Krankheiten versichert !
Habe mich gegen Schwere Krankheiten versichert !
Ich sahne auch richtig ab wenn ich brennend vom Hochhaus stürze.
Ich glaub, von zuviel WO bekommt man eher einen Hirntumor als von zuviel Mobiltelefonieren! Auf jeden Fall `ne Matschbirne!
Jagger
Jagger
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
240 | ||
98 | ||
81 | ||
78 | ||
75 | ||
52 | ||
41 | ||
38 | ||
36 | ||
33 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
32 | ||
30 | ||
28 | ||
24 | ||
24 | ||
23 | ||
22 | ||
20 | ||
20 | ||
19 |