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    Ein paar Gedanken über die Krokodilstränen der Kapitalisten. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.09.01 15:27:58 von
    neuester Beitrag 24.09.01 18:31:52 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 24.09.01 15:27:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Terrorismus hat gesiegt

      Finanzjongleure ohne Skrupel

      Von Bernd Niquet
      Ich weiß nicht, ob Sie das anders empfinden. Zwischen dem, was uns täglich in den Medien vorgeführt wird, und dem, was wir mit unseren eigenen Sinnen und unserem eigenen Verstand erfassen können, klaffen riesige Löcher.

      Die Welt rückt näher zusammen, steht einig auf der Seite des Guten und des Richtigen und bietet dem Terrorismus die Stirn. Doch während die Bürger um die Opfer von New York trauen, während die Rettungs- und Aufräumkräfte noch immer ihr Leben aufs Spiel setzen und während sich US-Soldaten von ihren tränenüberströmten Familien verabschieden - zur gleichen Zeit leihen sich Finanzjongleure jeglicher Art riesige Aktienpakete, um sie postwendend meistbietend auf die Märkte zu werfen. Ziel ist es dabei, die Panik noch weiter zu schüren, um schließlich die Aktien deutlich billiger wieder zurück zu kaufen (Strategie der Leerverkäufe).

      Gemeinsame Sache mit den Terroristen

      Und dies geschieht nicht in irgendwelchen orientalischen "Schurkenstaaten". Nein, die Schurken sitzen vielmehr genau unter uns, tragen ein Hemd mit weißem Kragen, eine schmucke Krawatte und einen maßgeschneiderten Anzug. Terroristen werden mit dem Tod bestraft. Die Leerverkäufer werden für ihre gute Performance bewundert. Das ist die gesellschaftliche Realität der westlichen Societies im September des Jahres 2001.

      Der Vermögensverlust nach dem Attentat von New York beträgt nach Berechnungen von Delbrück Asset Management alleine an den US-Börsen rund 1,2 Billionen (!) US-Dollar. Dabei ist der Dow Jones seit dem 11. September "nur" um 13 Prozent gefallen, sein deutsches Pendant, der Dax, hingegen sogar um etwa 23 Prozent. Die Vermögenseinbußen bei uns sind relativ gesehen also noch weit höher, absolut betrachtet jedoch deutlich geringer.


      Die Leidtragenden

      Was steckt nun hinter diesen Vermögensverlusten? Vielleicht ein paar Konsumwünsche, hauptsächlich jedoch die Altersversorgung von uns allen sowie die Ausbildungsrücklagen für die jungen und neuen Generationen, die sowieso schon alleine in der Bundesrepublik eine Schuldenlast von über 5 Billionen Mark zu schultern haben. Der bewaffnete und physische Terrorismus hat beklagenswerte 6.000 von uns getroffen. Der Finanzterrorismus hingegen trifft uns flächendeckend.
      Dies ist kein Plädoyer, einen Kleinsparer, der jetzt nervös wird und seine Aktien auf den Markt wirft, zu brandmarken. Dies ist auch kein Plädoyer, ganz normale Aktientransaktionen in derartigen Zeiten zu verdammen. Doch schauen wir bitte auf die Umsätze! Wir haben es mit dem Drehen eines ganz großen Rades zu tun. Mit einer Baissespekulation im großen Stil. Mit Hedge-Fonds und sonstigen Finanzjongleuren, welche die von verbrecherischen Terroristen angezettelte Panik letztlich für ihre eigenen egoistischen Zwecke ausnutzen.


      Das Ende des Laissez-faires

      Meine beklemmende Frage lautet daher: Kann eine offene Gesellschaft es sich leisten, dass Teile ihres Finanzsystems identische Teil-Ziele wie der internationale Terrorismus verfolgen? Früher wurden in Zeiten wie den gegenwärtigen Kriegsanleihen emittiert und gezeichnet. Heute hingegen gibt es die Doofen, die Anstand zeigen, und die Skrupellosen, die den Profit einfahren. Wir reden zwar viel davon, dem Terrorismus die Stirn bieten zu wollen. Doch letztlich ist unser Finanzsystem so ausgerichtet, dass Festigkeit keinen besseren Profit bietet als ein brutales Ausnutzen der Macht. Vielleicht sogar genau umgekehrt.
      In Anbetracht der Tatsache, dass in den USA bereits nahezu die gesamte Altersversorgung sowie große Teile des laufenden Konsums am Aktienmarkt hängen - und auch bei uns die Tendenz deutlich in diese Richtung läuft (Stichwort: Riester-Rente), muss man daher ganz generell fragen: Können wir uns in Anbetracht der neuen Bedrohungen das Laissez-faire an den Finanzmärkten überhaupt noch weiter leisten?

      Wir spielen jetzt zwar die Starken, doch in unserem Inneren sind wir schwach. Dabei müssten wir gerade hier wirkliche Stärke zeigen. Ein System freier Märkte ist labil, noch labiler als Stahl und Beton. Es ist nicht nur anfällig gegen physische Kräfte, es knickt, wie wir gegenwärtig sehen, bereits durch das bloße Hinschauen zusammen. Wenn wir uns tatsächlich dem internationalen Terrorismus widersetzen wollen, dann können wir uns eine derartige Anfälligkeit, wie wir sie gegenwärtig beobachten, nicht mehr leisten.

      Natürlich höre ich jetzt den Einwand: Die Kurse werden auch wieder steigen. Das glaube ich zwar auch. Doch welcher Mensch mit Verstand wird zukünftig noch auf lange Sicht Aktien kaufen, wenn er weiß, dass eine Handvoll von Terroristen und ihre Komplizen im Geiste langjährige Gewinne in Stunden vernichten können? Nein, der Schaden ist dauerhaft. Und die Schläfer sind, was besonders ärgerlich ist, zudem noch die Stars der Szenerie. Schon bald werden wir von ihren tollen Anlageerfolgen lesen und den rauschenden Beifall beobachten können. Wahrscheinlich genau dann, wenn ihre "Loader" in Afghanistan gerade zu Tode gebombt werden.
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 15:47:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      jetzt hab ich aber arges Mitleid mit den armen Kleinaktionären......jeder halbwegs seriöse Börsenfachmann warnte und warnt davor, daß die Aktienanlage risikobehaftet ist. Wer nicht die Nerven dazu hat, soll halt weiterhin zum Sparbuch greifen.
      Und wer im Dax vor 3 Jahren angelegt hat (Z.B: ein Indexzertifikat) hat noch keinen Pfennig Verlust. Wer vor 18 Monaten verkauft hat, hat einen Gewinn von ca. 150 %.
      Und das, ohne einen Finger durch eigene "körperliche" Arbeit krumm gemacht zu haben.
      Arme, arme Aktionäre!!!!!
      Mein Beileid!
      Dieses Gejammere geht mir langsam auf den Sack

      Hansjoerg
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 16:10:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ Hansjörg

      Deinen Kommentar finde ich geschmacklos.

      Anscheinend hast Du den Überblick verloren oder lebst in einer anderen Welt.
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 16:36:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      @HansJoerg

      Du bist doch ein kleiner dummer Wi...r!

      Solchen Leuten wie Dir ist es doch sch.... egal, was hier im Land passiert !

      Wahrscheinlich kommst Du Dir mit deinem besserwisserischen Gehabe auch noch superclever vor !

      Ja .. Nobody hat recht .. GESCHMACKLOS sind solche Idioten wie Du.

      Null Niveau ! .. sorry, hab ich auch nicht mehr,wenn ich sowas lese.
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 16:43:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      ... nun rennt schon rein in Security- und Rüstungsaktien .. IHR DEPPCHEN !

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      Avatar
      schrieb am 24.09.01 18:31:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo,

      nachdem ich hier von irgendwelchen Menschen beschimpf worden bin....noch ein paar Gedanken:

      Ich habe auf gar keinen Fall damit gemeint, daß ich diesen Anschlag in irgendeiner Weise gut finde und auch nicht, daß ich gutfinde, wie es jetzt militärisch auf der welt weitergeht.
      Einzig und allein geht mir das Gejammere der Kleinanleger auf den Sack, die jetzt ihr Geld verloren haben.
      Wer in einem Baissemarkt rumzockt, der verliert eben, oder er zockt richtig, und nimmt Optionsscheine. Aussitzen ist auch noch möglich, falls man nicht so kurzfristig denkt....und da bin ich für all die Kleinanleger auch weiterhin pessimistisch.
      Kann den mich als Wixer beschimpfenden Red Mercury (sehr geschmackvoller Name) beruhigen....mir ist das was hier im Land abgeht sehr wichtig.
      Und als kleine Gegenfrage:
      Hast Du dir jemals Gedanken gemacht, wem eigentlich der
      "Shareholder-Value"-Ansatz eines AG-Vorstandes Vorteile bringt? Dem kleinen Arbeiter, oder dem Aktionär?
      Na ja, beruhigt euch erst mal wieder, und denkt ein wenig über die böse Seite der börse nach...da könnt man so viel finden, daß man schon vor dem Anschlag den Laden am liebsten dicht gemacht hätte.

      Gruß Hansjoerg


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