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    Zukunftsforscher Horx: Vier Szenarien nach Terror-Anschlägen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.09.01 00:55:07 von
    neuester Beitrag 27.09.01 09:04:05 von
    Beiträge: 2
    ID: 479.027
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      schrieb am 27.09.01 00:55:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Szenarien des Zukunftsinstituts

      Forum: Schreibwerkstatt: Krieg der Welten - Terror und Visionen
      Zukunft
      Zukunftsforscher Horx: Vier Szenarien nach Terror-Anschlägen


      26. Sep. 2001 Der Zukunftsforscher Matthias Horx hat nach den verheerenden Terroranschlägen in Amerika vier Szenarien für die Zukunft der Welt entwickelt. Möglich sei erstens ein „Djihad Zeitalter“ des weltweiten Niedergangs und der Eskalation des Terrors. Im zweiten Bild, dem „Globalisierung Plus“-Szenario, wächst der Planet durch die Krise zusammen. In der dritten Möglichkeit zerfällt die Welt in Wohlstandsinseln, viertens sei ein Hochsicherheitszeitalter möglich. Wie Horx auf der Internetseite seines Instituts (www.zukunftsinstitut.de) darlegt, werde die Realität in den kommenden zehn Jahren eine Mischung der Szenarien sein - wobei jedoch eine der Prognosen überwiege.

      Im Wesentlichen beschreiben Horx` Szenarien zwei Entwicklungen: „Nimmt die Zahl und Heftigkeit der Terroranschläge zu - oder ab?“ und „Erhöht die globale Anti-Terror-Koalition ihre Geschlossenheit oder zerfällt sie?“

      Universelle, schleichende Eskalation

      Das Szenario „Djihad Zeitalters“ entwirft das Bild einer universellen, schleichenden Eskalation. Nach kurzfristig erfolgreichen entschlossenen Einsätzen der Amerikaner in Afghanistan und Irak, womöglich auch im Libanon und in Palästina reagierten die Terrororganisationen mit Gewalt, die polizeilich nicht verhindert werden könne.

      Selbstmord-Attentate und Kamikaze-Terror könnten auf einer neuen Stufe eskalieren, auch biologische und chemische Waffen würden eingesetzt. Massenversammlungen von Menschen und öffentliche Räume in allen westlichen Ländern würden unsicher. Truppen des Westens geraten in langwierige kriegerische Auseinandersetzungen mit Tausenden toter Soldaten und Opfern bei der Zivilbevölkerung. Europa würde auch militärisch direkt in den Konflikt hineingezogen.

      Krise als Chance

      Nach dem Szenario „ Globalisierung Plus“ wüchse der Planet durch die Krise zusammen. Amerika führte einen strategisch klugen und auf Dauer vermittelbaren Feldzug gegen den Terror: In ihm dominierten gezielte polizeiliche Aktionen, Geheimdienstoperationen und begrenzte Interventionen, die diplomatisch und politisch abgesichert und sorgfältig mit Hilfe der Medien vermittelt würden.

      Trotz einiger verzweifelter Terroranschläge gelänge es, die Terrornetze langsam zu zerschlagen und das Problem des islamischen Fundamentalismus in die Isolation zu treiben. Der Nahostkonflikt endete in einem Friedensschluss zwischen Israel und Palästina. Im Iran gewännen die Reformkräfte, in den meisten arabischen Ländern käme es zu Demokratisierungsprozessen.

      Verschiebung der Krisengebiete und Wohlstandsinseln

      Von einem mittelfristigen Sieg der Kräfte, die die nationalstaatlich organisierte Weltordnung beibehalten wollen, geht das dritte Szenario aus. Symbolisch hat der Terror damit die Ära der Globalisierung beendet. Nach weiteren Terrorattentaten mit vielen Toten auf amerikanischem Boden schlügen Amerika hart und ohne Rücksicht auf Zivilbevölkerung und öffentliche Meinung in Europa zurück. Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Libanon würden bombardiert. Europa distanziere sich danach langsam von Amerika und deren (ruinöse) kriegerische Verwicklungen in vielen Ländern.

      Amerika würde in eine lang andauernde Rezession geraten und die Investoren zunehmend auf das weniger bedrohte Europa und Fernost ausweichen. Dies führe dort zu kräftigem Wachstum und einer Art „Kapitalsog“. Das aufsteigende China öffnete seine Grenzen für die globalen Kapitalströme und übernähme bis 2010 die Rolle Amerikas als Weltmacht. In Folge der Terroranschläge zerfalle die Welt in Krisengebiete und Wohlstandsinseln: Skandinavien, die Schweiz, Japan, China, Osteuropa und Südamerika.

      Normalität des Terrors

      Das letzte Szenario vereint in sich Anteile aus dem positiven politischen und dem negativ-militärischen Plot: Es komme in den nächsten Jahren immer wieder zu schweren Terrorattacken in den westlichen Metropolen. Amerika und seine Verbündeten verwickelten sich in langanhaltende militärische Auseinandersetzungen, die keine echten Resultate brächten.

      Die weltweite Antiterror-Koalition halte jedoch, so dass die internationale Lage nicht völlig destabilisiert würde. China und Russland entwickelten mit Amerika gemeinsam eine globale Geheimpolizei, die radikal islamistischen Staaten blieben isoliert. Eine „Normalität des Terrors“ entstünde, bei der sich die Menschen an scharfe Sicherheitskontrollen im Alltag gewöhnen würden.




      Text: @kue
      Bildmaterial: Zukunftsinstitut
      Avatar
      schrieb am 27.09.01 09:04:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Mit etwas Fleiss könnte jeder hier noch ein paar Szenarien mehr beisteuern.

      Was ist daran Forschung? Sind wir jetzt schlauer?

      Es handelt sich um wissenschaftlich angestrichene Phantasie (gewissermaßen science fiction). Kennt jemand einen Fall, wo mal eines der vielen klugen Szenarios eingetreten ist und die Welt deshalb besser vorbereitet reagieren konnte? Es gibt Dutzende Fälle, wodurch Zukunftsängste und Fehlentscheidungen ausgelöst wurden.

      Wer sagte noch: "Prognosen sind immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen" ?


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