Medien können als strategisches Instrument auch missbraucht werden - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 08.10.01 19:16:36 von
neuester Beitrag 08.10.01 19:21:52 von
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Düsseldorf (ots) - "In der jetzigen Konfliktsituation sind die
Medienberichte ein zentrales taktisches und strategisches Mittel für
alle Beteiligten", warnt der Generaldirektor des Europäischen
Medieninstitutes, Prof. Dr. Jo Groebel, aus Anlass der am
vergangenen Sonntag mehrfach gesendeten Stellungnahme Osama Bin
Ladens im Original.
Groebel findet es hoch problematisch, vorgefertigte Bänder oder
Texte von Bin Laden ungekürzt und im Originalton auszustrahlen
beziehungsweise abzudrucken, ohne sie redaktionell einzubetten. Eine
solche Wiedergabe in Originalform könne seiner Meinung nach eine
immense Verstärkungskraft des Appells weltweit zur Folge haben. Alle
Redaktionen müssten sich der besonderen Verantwortung bewusst sein,
die mit jeder Ausstrahlung eines Beitrages oder jedem Abdruck eines
Artikels einhergeht.
"Ich lehne jedwede Form eines staatlichen Eingriffs in die
redaktionelle Freiheit ab", sagte Groebel, betonte aber, wie wichtig
es ist, die Balance zwischen Informationspflicht und zusätzlichem
Eskalationsrisiko genau abzuwägen. Es könne nicht darum gehen, dass
Redaktionen Informationen vorenthalten, wichtig sei aber die Form, in
der vermittelt würde. "Der Informationspflicht kann auch dadurch
gedient werden, in dem man Ausschnitte zeigt und den Wortlaut
sinngemäß wiedergibt", so Groebel wörtlich.
Seine Warnung begründet der Generaldirektor des Europäischen
Medieninstituts außerdem mit der Einschätzung, Bin Laden werde von
vielen Anhängern als der zentrale charismatische Führer angesehen und
sein mehrfach ausgestrahlter Appell könnte vonseiten der Medien
unfreiwillig zu einer weiteren Mobilisierung noch ruhender
Gefolgsleute beitragen. Zwar sei zu vermuten, dass die Verbündeten
gegen Bin Laden eine professionelle strategische
Kommunikationspolitik betreiben würden, zu der auch die
Nicht-Weitergabe von wichtigen Informationen gehöre. Aber umso
wichtiger sei es, so Groebel, dass sich die Medien nicht zum
unfreiwilligen Sprachrohr und Verstärker der Botschaften Bin Ladens
machen würden.
Das in Düsseldorf und Paris ansässige Europäische Medieninstitut,
dem Groebel vorsteht, ist die Denkfabrik für Medienentwicklungen in
Europa und weltweit.
Viele Grüße
Kneto
Medienberichte ein zentrales taktisches und strategisches Mittel für
alle Beteiligten", warnt der Generaldirektor des Europäischen
Medieninstitutes, Prof. Dr. Jo Groebel, aus Anlass der am
vergangenen Sonntag mehrfach gesendeten Stellungnahme Osama Bin
Ladens im Original.
Groebel findet es hoch problematisch, vorgefertigte Bänder oder
Texte von Bin Laden ungekürzt und im Originalton auszustrahlen
beziehungsweise abzudrucken, ohne sie redaktionell einzubetten. Eine
solche Wiedergabe in Originalform könne seiner Meinung nach eine
immense Verstärkungskraft des Appells weltweit zur Folge haben. Alle
Redaktionen müssten sich der besonderen Verantwortung bewusst sein,
die mit jeder Ausstrahlung eines Beitrages oder jedem Abdruck eines
Artikels einhergeht.
"Ich lehne jedwede Form eines staatlichen Eingriffs in die
redaktionelle Freiheit ab", sagte Groebel, betonte aber, wie wichtig
es ist, die Balance zwischen Informationspflicht und zusätzlichem
Eskalationsrisiko genau abzuwägen. Es könne nicht darum gehen, dass
Redaktionen Informationen vorenthalten, wichtig sei aber die Form, in
der vermittelt würde. "Der Informationspflicht kann auch dadurch
gedient werden, in dem man Ausschnitte zeigt und den Wortlaut
sinngemäß wiedergibt", so Groebel wörtlich.
Seine Warnung begründet der Generaldirektor des Europäischen
Medieninstituts außerdem mit der Einschätzung, Bin Laden werde von
vielen Anhängern als der zentrale charismatische Führer angesehen und
sein mehrfach ausgestrahlter Appell könnte vonseiten der Medien
unfreiwillig zu einer weiteren Mobilisierung noch ruhender
Gefolgsleute beitragen. Zwar sei zu vermuten, dass die Verbündeten
gegen Bin Laden eine professionelle strategische
Kommunikationspolitik betreiben würden, zu der auch die
Nicht-Weitergabe von wichtigen Informationen gehöre. Aber umso
wichtiger sei es, so Groebel, dass sich die Medien nicht zum
unfreiwilligen Sprachrohr und Verstärker der Botschaften Bin Ladens
machen würden.
Das in Düsseldorf und Paris ansässige Europäische Medieninstitut,
dem Groebel vorsteht, ist die Denkfabrik für Medienentwicklungen in
Europa und weltweit.
Viele Grüße
Kneto
medien werden missbraucht und lassen sich missbrauchen, sie missbrauchen sich auch selber.
medien in falschen haenden sind gefaehlich.
gruss
helveticus
medien in falschen haenden sind gefaehlich.
gruss
helveticus
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