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    "Wohlstand für alle" - Luxemburg! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.09.05 20:48:38 von
    neuester Beitrag 23.09.05 14:43:32 von
    Beiträge: 35
    ID: 1.009.168
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      schrieb am 22.09.05 20:48:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Angesichts des beabsichtigten und schon eingeleiteten Sozialabbaues durch die Harz-IV-Parteien werden gerne skandinavische angeführt, bei denen das auch schon war.

      Es gibt aber auch Gegenbeispiele, bei denen nicht alles, aber vieles, funktioniert. Luxemburg bspw.

      Sahen früher viele Deutsche geringschätzig auf den kleinen Nachbarn der Deutschen herab, so ist es mittlerweile eher umgekehrt. Der Übertritt ins deutsche Reich ist heute eher ein Weg zurück in die Diaspora.

      Seit Jahren hat Luxemburg ein starkes Wachstum. Die Arbeitslosigkeit ist kaum nennenswert. Im Gegenteil, es werden immer noch "Gastarbeiter" en masse ins Land geholt. Zuerst Italiener, dann Portugiesen und Kapverdies. Mittlerweile ist Luxemburg ein echtes "Multi-Kulti" Land. Der Ausländeranteil beträgt 38 %. Hinzu kommen 100.000 Pendler die täglich von Frankreich, Belgien und der BRD über die Grenze wechseln. Trotz allem fällt die Arbeitslosigkeit nicht ins Gewicht.

      Und obwohl der Bevölkerungsbaum fast aussieht wie der Deutsche, sind Steuern und Sozialabgaben konkurrenzlos niedrig. Zusammen fallen etwa 20 % an. Paradiesische Zustände also.

      Was machen die Luxemburger richtig, was machen wir falsch?
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 20:57:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]18.000.427 von cassandra2010 am 22.09.05 20:48:38[/posting]Luxemburg schimpft nicht auf das Kapital. Sie drücken dem Kapital nicht die Luft ab, sondern lassen ihm Luft zu atmen. Das inspiriert es investiert zu werden, und dadruch Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen.

      Luxemburg hat z.B ein einfaches, überschaubares, wirtschaftsfreundliches Steuersystem.

      Luxemburg hat relativ wenig Bürokratie.

      Es macht Spass, in Luxemburg Geld zu verdienen. Das ist das Geheimnis von Luxemburg.

      In Deutschland macht es kein Spass Geld zu vedienen. Verdient man zuviel,kommen gleich die Neider, und wollen es einem wegnehmen. Also investiert man auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 21:04:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Meinst Du wirklich, dass es so einfach ist?

      Mich würde es aber auch sehr interessieren, was man in Luxemburg anders macht als bei uns. Kennt sich da jemand aus?
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 22:19:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      Man sieht es eigentlich schon wenn man in Luxemburg landet und anschließend nach Deutschland kommt. Während in Luxemburg an allen Ecken groß, luxuriös und weltmännisch gebaut wird, passiert hinter der Grenze auf deutschem Gebiet nicht viel. Da ist die Zeit 20 Jahre stehen geblieben.

      Aber mal ein paar Zahlen:

      2004

      Bruttosozialprodukt je Einwohner Lux 39.840 USD, BRD 23.580 USD
      Arbeitsloenquote Lux 2,9 % BRD 9,8%

      Das liegen Welten dazwischen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 22:20:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]18.000.631 von Samurai2002 am 22.09.05 21:04:58[/posting]Zumindest gibt er Probleme, die nur Deutschland, oder ähnlich gelagerte Staaten haben.

      Bürokratie: Deutschland und Frankreich.

      Es ist nachgewiesen, dass in GB, NL, Schweden, FL, und anderen Staaten der Bau einer Fabrik, inkl. dem Genehmigungsverfahren, genauso lange dauern, wie in Deutschland alleine die Baugenehmigungne.

      Letzens war ein Bericht in Report, oder ähnlichem im Fernsehen, dass weibliche KFZ Gesellen, in Holland arbeiten müssen, da hier KFZ Werkstatten für weibliche Arbeitnehmer eine extra Dusche haben müssen. In Holland ist so etwas nicht nötig, also wandern weibliche KFZ Gesellen, die in kleinen KFZ Werkstätten arbeiten wollen, nach Holland aus.

      In einer rheinischen Großstadt musste ein kleiner Laden schließen, weil er für Angestellte keinen Ruheraum hat. Dass er Einzelkämpfer ist, und gar keine Angestellte hatte, war kein Argument,den Laden zu erhalten.

      Wir ersticken in unserer Bürokratie.

      Österreich, genauso wie die Schweiz, taten das auch. Vor 15 Jahren. Die haben die ganze staatliche Bürokratie entschlagt. Es geht ihnen jetzt gut. Schweden, GB,

      Die neune EU Staaten haben, nach der Loslösung des Warschauer Paktes, sich alle einfache, simple Steuergesetzte verpasst. Alleine dadurch wären sie uns, selbst bei gleichem Lohn überlegen.

      Der Staat kann keine Arbeitspätze schaffen. Er kann aber nicht ignorieren, dass andere Länder eine wirtschaftsfeundliche Steuer- und Behördenpolitik betreiben. Auch das statliche System steht im globalem Wettbewerb. Verschließt der Staat seine Augen vor der Tatsache, und nimmt sich das Recht heraus, wie Lafontaine vor ca. 3 Wochen bei Christiansen verlangte, das der Staat das Recht hat seine Steuergesetzte gegenüber den wirtschafltichen Interessen so durchzubringen, wie es ihm passt, übersieht er ganz einfach, dass auch der Staat in internationalem Wettbewerb steht. Macht man Steuergesetzte, die komplizierter, und wirtschaftsunfreundlicher, als in anderen Ländern ist, darf man sich nicht beschweren, wenn die Unternehmen ins Ausland gehen, bzw. ausländische Firmen nicht in Deutschland, sondern in anderen Ländern. Das gleiche gilt, wenn man zu große Staatsbürokratie aufbaut, wie z.B eben Frankreich und Deutschland. Als Unternehmer will ich schnell Geld verdienen. Wenn der Bau einer stinknormalen Fabrik in Deutschland schnell mal ein oder zwei Jahre länger dauert, und bei größeren Sachen schnell mal noch länger, warum soll ich dann gerade in Deutschland investieren.

      Nicht nur Luxemburg geht es gut. Die nordischen Staaten haben auch ihre Probleme bekämpft. Schweden hatte vor 15 Jahren eine Arbeitslosenquote von über 12 % und ein Haushaltsdefizt von mehr als 15 % des BIP. Heute liegt die Arbeitslosenquote bei 5% und Schweden erwirtschaftet einen Haushaltsüberschuss. Nur Schweden hat eben auch Reformen durchgezogen, die auch den Sozialstaat sehr entschlackt hat. Und ein schwedischer Arbeitsloser, der in Malmo wohnt, musste wenn man ihm ein Job in Nordschweden anbietet, diesen annehmen, ansonsten hätte er seine Ansprüche verloren. Da waren die Vorgaben für die Arbeitslosen teilweise also noch härter,als bei uns.

      Wir haben am letztem Sonntag unsere Chance vertan, die Medizin zu schlucken, die wir schlucken müssen, damit es wieder aufwärts geht.

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      Avatar
      schrieb am 22.09.05 23:02:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Man muss nur einmal das Bsp. Geldwäschegesetz nehmen. In Deutschland gibt es bei Banken eine Heerschar von Mitarbeitern, die in den Kundenkonten herumschnüffeln, Screening und Monitoring machen, Ausweispapiere kopieren, pallavern, Verdachtsanzeigen bei jedem Scheiß erstatten usw. Wenn jemand in Deutschland eine größere Summe zur Bank bringt oder in bar abhebt, dann gilt er schon mal als verdächtig.

      Das hat dazu geführt, dass Leute, die einigermaßen Geld haben, mit ihrem Geld nach Luxemburg oder in die Schweiz geflüchtet sind. Dort gibt es zwar auch Geldwäschebestimmungen. Aber es ist wie in Italien mit dem Straßenverkehr. Dort gibt es auch Ampeln und ähnliches Gedöhns, aber ...

      Der Deutsche Michel ist da anders, der liebt es in den Verhältnissen anderer Leute zu schnüffeln, diese zu überwachen, zu denunzieren. Und die Obrigkeit überwacht den Michel, dass er das ja perfekt genug macht. Nur so konnte sich schon die DDR lange Jahre halten.

      Und dann kam noch das Kontendurchgriffsgesetz, das noche eine parallele Schnüffelkultur von Arbeitsämtern, Finanzamt, Sozialämtern, Zollämtern aufgebaut hat.

      Man hat hat keine Ruhe. Bis der letzte Anleger vertrieben ist. Und die Luxemburger reiben sich die Hände.

      Gleiches gilt bei der Mineralö- und der Tabaksteuer. Die Luxemburger lassen auch hier die Kirche im Dorf. Das hat zur Folge, dass dort Tanken und Rauchen erheblich billiger ist. Jeder Deutsche der in Grenznähe wohnt tankt in Luxemburg und kauft dort seine Zigaretten. In Deutschland sterben die Tankstellen, in Luxemburg sind 20 Tankstellen auf 500 m. Alle Zubringerstraßen sind vom Tanktourismus verstopft. In Luxemburg haben die Gemeinden eine so hohe Mineralölsteuer, dass sie nicht mehr wohin mit ihrem Geld wissen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 23:19:21
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich sollte das mal noch weiter ausführen. Wie das Geld systematisch vertrieben wird.

      Also die Kunden mit richtig Knete lassen sich nur ungern in die Karten schauen und mit Geldwäschebestimmungen gängeln. Die sind schon einmal weg.

      Die älteren Leute haben Angst, dass wenn sie ein Pflegefall werden, das Sozialamt ihre Ersparnisse abgreift. Die nehmen das Geld und legen es unter die Matratze.

      Die Arbeitslosen heben auch ihr Geld ab, weil sie infolge HartzIV zuerst ihre Ersparnisse aufbrauchen müssen.

      Andere Kleinsparer werden von den Banken vertrieben, weil die für Spareinlagen und Sichteinlagen keine oder nur geringe Zinsen gewähren.

      Insgesamt fließen so Milliarden aus dem deutschen Bankensystem. Das Geld wird dem Wirtschaftkreislauf dauerhaft entzogen.

      Alles eine Folge von diesem Schnüffelstaat. Denn dumm sind die Leute nicht. Höchstens träge. Insbesondere Ostdeutsche haben Jahrzehntelange Erfahrung wie sie mit staatlicher Schnüffelei umgehen, ihr ausweichen müssen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 23:23:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      @23552

      Mit der Bürokratie hast Du vollkommen recht. Es ist mir auch ein Rätsel, warum hier alles so umständlich gehandelt werden muss. Vielleicht wäre der rigorose Abbau der Bürokratie neben der Vereinfachung der Steuergesetzgebung schon ausreichend um Deutschland wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

      Beide Komponenten würden dem Staat nicht einmal Geld kosten, wenn man es vernünftig anfängt. Wir sollten öfters mal über die Grenzen zu unseren Nachbarn schauen und von Ihnen lernen, wie man es besser macht. Natürlich muss nicht immer alles woanders besser sein, aber man sollte offen für Reformen sein und diese nicht immer gleich in endlosen Diskussionen zerreden.

      Hoffen wir, dass sich am Ende der Beratungen eine grosse Koalition einfindet. So müssten sich die Parteien zusammenraufen und könnten viele Dinge auf den Weg bringen, ohne dass irgendwer etwas blockieren kann. Keine Ausreden mehr und keine Ausflüchte mehr. Je schneller man sich vernünftig einigt, um so schneller kann es in Deutschland wieder vorangehen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 23:33:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]18.002.046 von cassandra2010 am 22.09.05 23:02:23[/posting]Zu diesem Thema kann ich Dir nur beipflichten. Eine Freundin von mir arbeitet bei einer Bank und sie hat mir dazu auch schon mal etwas erzählt. Es wird ein Riesenaufwand betrieben und das Ergebnis ist im Endeffekt gleich null komma nix. Ausser kleinen Bagatellfällen, die sich im Nachhinein als flascher Alarm herausgestellt haben, wurde bei ihrer Bank noch nicht ein einziger grosser Fang gemacht. Fairerweise muss man dabei sagen, dass diese Idiotie nicht auf dem Mist der Banken gewachsen ist. Der Staat hat es Ihnen quasi aufgezwungen.

      Dieses Beispiel zeigt wieder einmal, wie wenig Gedanken sich unsere Staatsdiener machen. Man muss als Krimineller schon ziemlich blöd sein um sich auf diese Weise erwischen zu lassen. Warum also betreibt man diesen Aufwand, wenn es sich doch offenbar nicht rechnet? Oder liegt es etwa daran, dass die Kosten für diesen Aufwand nicht der Staat, sondern die Banken zu zahlen haben? Wo die sich das Geld dann wieder zurückholen dürfte jedem klar sein.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 23:51:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      Auch das Thema Staatsverschuldung ist weitgehend unbekannt.

      Luxemburg hat für den Zeitraum 2002-2005 ein Stabilitätsprogramm aufgelegt, das die volle Zustimmung der EU-Kommission fand und auf dessen Basis sich Luxemburg im Rahmen der Anforderungen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes bewegt. Dabei kann für den Gesamtzeitraum 2002-2005 von einem Haushaltsüberschuss ausgegangen werden. Die öffentlichen Schulden sollen bis 2004 weiter zurückgeführt werden und belaufen sich derzeit auf vorbildliche 2,1 % des BIP. Luxemburg ist mit seiner offenen Wirtschaft allerdings verstärkt auch von der globalen Konjunkturentwicklung abhängig.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 23:52:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wir haben in Deutschland eine schreckliche Kleinstaaterei.
      Bildungspolitik, Kulturhoheit, Baurecht, Katastrophenschutz, ... in jedem Bundesland unterschiedliche Regelungen und Gesetze.

      Im Zeitalter der Globalisierung ist diese Form von Föderalismus ein absoluter Witz !!!
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 02:52:55
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo!

      Nix gegen Luxembourg/Luxemburg (ich als Trierer tanke und arbeite schließlich da), aber da ist auch nicht alles Gold was glänzt! Was gut ist, besonders im Alter, ist die Rente da, denn dort gibt es eine staatlich garantierte Mindestrente von ca. 2500 Euro. Wobei die auch nur bekommt wer mindestens 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat (oder so).
      Auch gut (für mich) sind die dortigen Steuern. Family mit 3 Kindern zahlt nur etwa 20%-25% und das auch als Spitzenverdiener. Und auch als Jugendlicher kann man dort gut jobben (habe ich während meines Studiums öfters gemacht!).
      Ferner ist tanken, rauchen (in der Region Trier ist die Krebsrate wegen der Raucher deutlich höher als im Rest der Bundesrepublik Deutschland hat die Uni Trier vor Jahren in einer Studie herausgefunden!) und saufen (Alkohol und Kaffee) ist auch billig. Dann noch einige Medikamente wie Aspirin und das war`s dann aber auch. Ansonsten nämlich, und jetzt kommts, ist Luxemburg eine sehr, sehr teures Pflaster!
      Wer in Luxembourg beispielsweise eine normale CD kaufen will, der zahlt mal eben das Doppelte und mehr als hier im Trierer Saturn. Nun gut, wer braucht heute noch CDs kann man sich denken, aber dies gilt nicht nur für CDs sondern auch für sämtliche Lebensmittel des täglichen Bedarfs. Zum Beispiel kostet ein Päckchen Sahne 250ml dort mal eben ca. 1,10 Euro (wenn diese Sahne auch zugegebenermaßen doppelt so gut wie die Aldi Sahne für 0,35 Euro schmeckt; zum verfeinern von Soßen etc. reicht die Aldi Sahne allemal). Auch Milch, Salat usw. kostet in Luxemburger Geschäften locker das Doppelte und mehr. So ist auch zu erklären das in Luxembourg am Wochenende die Tankstellen wegen deutscher Tanktouristen überlaufen (auf der Autobahn haben wir angeblich die größte Tankstelle der Welt!), aber eben genauso wahr ist es, dass in Trier die Aldi und Lidl Märkte bzw. deren Parkplätze mit "gelben", also Luxemburger Nummernschildern, vollstehen. Gleiches gilt für die Parkhäuser des Media Markt (wo sich auch das Kaufland Trier befindet) oder Saturn, denn besonders Produkte aus der IT-Branche (siehe auch Audio CDs) sind in Luxembourg unerschwinglich. So kostet dort ein PC locker das Doppelte dessen, was er in Deutschland kostet und es gibt in Luxembourg noch kein so flächendeckendes DSL wie in Deutschland und wo es DSL gibt ist es sauteuer.
      Kleine Anekdote: Ein Bekannter von mir, der in Echternacher Brück (Deutsche Seite) wohnt hat darum eine selbstgebaute DSL Funkverbindung eingerichtet. Seine Firma nämlich sitzt in Echternacher (Luxemburger Seite) und hat demzufolge DSL von der Telekom. Und einmal über den Fluss gefunkt hat er dann auch deutsches DSL in seiner Luxembourger Firma... soviel dazu!
      Zwar gibt es Aldi (übrigens komischerweise Aldi Nord, obwohl Trier eigentlich alles Aldi Süd ist) mittlerweile auch in Luxembourg, aber die dortigen Produkte sind qualitativ nicht so gut wie die Produkte in deutschen Aldi Märkten. Auch sind die Luxembourger Aldi Märkte zwar billiger wie der normale Luxemburger Supermarkt, aber bei weitem nicht so günstig wie der deutsche Aldi.
      Auch kann ich die angegebene Arbeitslosenrate nicht nachvollziehen, denn Luxemburg hat in den letzten Jahren wegen der hohen Kosten für Arbeitslosigkeit die Mineralölsteuern mehrfach angehoben (was dank deutscher Ökosteuer aber nicht zu einer Angleichung der Benzinpreise geführt hat, so das in ganz Trier noch etwa 5 Tankstellen existieren).
      Wie lange sich die Luxembourger ihr System aber noch leisten können, ist auch fraglich. Auf Dauer kann es eben nicht gut gehen, wenn man als Beleg für ein Geschäftsessen eine handgeschriebene Quittung des Kellners einreichen kann und dies auch anerkannt bekommt (habe ich auf CeBIT Besuchen mit Luxemburger Arbeitskollegen selbst erlebt). Von daher ist in Luxemburg sicher vieles besser als in Deutschland, aber auch nicht alles Gold was glänzt.
      Ferner ist es immer einfacher ein kleines Land (wie Andorra, Lichtenstein, Monaco oder eben Luxemburg) gut zu führen wie ein so großes Land wie Deutschland oder Frankreich. Dennoch ist auffällig, dass in Luxemburg tatsächlich eine rege Bautätigkeit zu beobachten ist (z.B. rund um den Flughafen) und das auch viele Firmen dort hingehen (z.B. AOL hat sich erst vor kurzem dort neu angesiedelt)...
      Ich als weltoffener Trierer halte jedenfalls den regen Grenzverkehr für optimal und nehme gerne daran teil! ;)

      FYWO

      PS: Besonders gut am Luxemburger Sozialsystem finde ich, dass dort die Arbeitslosen zu Tätigkeiten zum Nutzen der Öffentlichkeit gezwungen werden. So müssen Arbeitslose die Straße kehren etc. - und wer sich weigert bekommt direkt sein Geld gekürzt und zur Not auch ganz gestrichen. Das sollte in Deutschland auch mal eingeführt werden und wir hätten sicherlich 1 Mio. Arbeitslose weniger! ;)

      PPS: In Luxemburg ist eine konservative Regierung an der Macht... würde in Deutschland in etwa einer CDU/CSU Regierung entsprechen (mit durchaus sozialen Zügen, evtl. also eher CSU)!
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 06:18:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Luxemburger sind 4 oft sogar 5sprachig und adaptieren leicht Sachen, die sie in anderen Ländern sehen. So z.B. bei der Polizei, die, so scheint es jedenfalls, am amerikanischen Sheriff-Vorbild ausgerichtet ist. Sie ist jedenfalls flach in der Hierarchie und effizient organisiert.

      Obwohl man es sich leisten könnte leistet man sich hier keinen Luxus.

      Die Polizeifahrzeuge sind alles einfache amerikanische Blechkisten. In Rheinland-Pfalz fahren die Polizisten alle Mercedes. Als Dienstwaffen kommen großkalbibrige Revolver - 357 Magnum - zum Einsatz. Die sind billig, leicht zu bedienen, idiotensicher und machen große Löcher. In Deutschland ist die Polizei - Motto man weiß ja nie - militärisch ausgerichtet. Pistolen, Maschinenpistolen, Maschinengewehre. Selbst Granatwerfer sind verfügbar. Jede Menge Ämter kümmern sich um Beschaffung und Evaluierung der geeigneten Waffen. X Polisten-Witwen wissen ein Lied von der Komplexität der Waffen zu singen. Radarmessungen auf Landstraßen werden meistens mit der Radarpistole nach amerikanischem Vorbild gemacht. Schnell und Variabel. Verstöße kosten richtig Geld. So etwas ist dem deutschen Wesen völlig suspekt.

      Ein Luxemburger Polizist hat etwa das doppelte Nettogehalt seines deutschen Kollegen.

      Falls etwas nicht stimmt, möge man mich korrigieren. Ich bin schließlich nicht bei der Polizei und habe im allgemeinen auch nicht mit ihr zu tun.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 07:53:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      FYWO

      das mit den 2.500 Euro Mindestrente In Luxembourg wusste ich noch nicht. Na gut, ich bin Saarbrücker und daher etwas weiter weg als du. Zahlen die Luxembourger Rentner eigentlich aus diesem Betrag noch Krankenversicherung und Steuern?

      Ansonsten hat mir dein detaillierter Bericht gut gefallen. Die höhere Lungenkrebsrate bei euch hängt meines Erachtens allerdings nicht damit zusammen, dass wegen der billigen Luxembourger Kippen bei euch mehr geraucht wird. Sie ist vor allem das Ergebnis aus einem Zusammenspiel von schlecht belüfteter Kessellage, hohem Verkehrsaufkommen, katastrophalen Verkehrsverhältnissen und sehr hohem Dieselanteil.

      Egal aus welcher Richtung man kommt, die Stadt Trier ist kaum zügig zu durchqueren, keine Stadtautobahn, keine grüne Welle usw. Saarbrücken ist zwar genauso pleite wie Trier, jedoch haben es die Verantwortlichen immerhin zu einer Stadtautobahn und einer Stadtbahn gebracht.

      Was die Luxembourger angeht. Überall wo es Geld zu verdienen gibt, haben die ihre Finger im Spiel. Am Tanktourismus verdienen die sich nämlich dumm und dämlich. Und weil diese Sachen dort so billig sind und man ansonsten eh genug Geld hat, erspart man sich auch weitgehend die Zollbeamten. Auf der deutschen Seite sieht man das natürlich ganz anders und beschäftigt eine Legion von Grenzschützern, die feststellen müssen, ob jemand 1 kanister Benzin oder 1 Stange Zigaretten zuviel dabei hat. Typisch deutsch halt. Und weil inffolge des Steigens der Bezinpreise auch der Tanktourismus steigt, steigt auch die Anzahl der Zöllner. Hausse bei den Zollbeamten sozusagen.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 08:07:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      Meine Luxemburger Freunde (verdienen netto doppelt soviel wie ich) fragen mich immer wieder: Wie lange lassen sich die Deutschen das alles eigentlich noch gefallen?
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 08:23:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      Angesichts der zunehmenden Verarmung ihrer Nachbarn werden die Luxembourger bald 5-Euro-Jobs für Deutsche anbieten und damit auch Erfolg haben.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 08:46:00
      Beitrag Nr. 17 ()
      LastHope

      Hinsichtlich der Kleinstaaterei bin ich vollkommen deiner Meinung. Es wird den Bürgern nur vorgegaukelt, sie bekämen darüber mehr Mitwirkung. In Wirklichkeit werden nur Futterkrippen für Politiker geschaffen. Es gibt eine Menge Landes-Behörden, bei denen es niemanden - niemanden - auffallen würde, wenn sie wegfallen würden. Bspw. Landesverfassungsgerichtshöfe, Landesverfassungsschutz usw. Landesverfassungen sind letztlich unbedeutetend. Der Bürger kennt sie nicht einmal.

      Mach mal einen Thread zum Thema auf.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 09:07:19
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]18.002.122 von Samurai2002 am 22.09.05 23:23:27[/posting]samurai2002

      Du hast es getroffen. Die wesentlichen Reformen würden nicht mal Geld kosten, im Gegenteil, sie würden Geld sparen.

      Das bei uns die Gründug einer GmbH 6 bis 8 Wochen dauert, ist für den Gründer nicht nur ärgerlich, sondern zeigt eben auch ,dass man daraus einen richtig großen Verwaltungsakt macht. Dass wir mit dieser Dauer immerhin auch zum Weltmeiter geschafft haben, zeigt, dass es auch anders geht. (GB Gründung einer Limitid ca. 6 Stunden).

      Es müßte mit Sicherheit auch nicht sein, dass ein Bauantrag bei uns genauso lange dauert, wie in GB der Bauantrag inkl dem anschließendem Bau selbs. Auch da stecken Unsummen von Verwaltungsaufwänden drin, die nicht sein müssen. Und während man in Deutschland noch die Fabrik baut, vedient der Fabrikbesitzer mit der Produktion schon Geld.

      Vorschriften von der Berufsgenossenschaft, die einfach schwachsinnig sind, und in dieserm Umfang aud einmalig auf der Welt sind. Kleine alte eingesessene KFZ Werkstätten (auf dem Hinterhof) die haben nicht den Platz, mal eine zusätzliche Dusche für einen weiblichen KFZ-Schlosser zu investieren. Wieso kann man dann nicht, wie in, Holland, das betrieblich klären, dass der weibliche Schlosser, 30 Minuten früher anfängt, und 30 Minuten früher aufhört, und dann die Dusche auch für sich selbst hat. In diesem Land kann man nicht flexibel sein. Das ist das Problem. Bei uns wird festgelegt, wieviel Temperatur auf einem Betriebsklo sein muss. Na klar soll keiner frieren, aber muss die Temperatur betonmäßig exakt eingehalten und kontrolliert werden ?

      Es gibt viel Schwachsinn, den man einfach nur streichen müsste.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 09:14:19
      Beitrag Nr. 19 ()
      Bei den Bauvorschriften ähnliches, wenn man mit Holland vergleicht. Ein deutschen Haus ist im Durchschnitt doppelt so schwer und doppelt so teuer wie ein Holländisches.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 09:20:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      Meiner Erfahrung nach sind Politik und Verwaltung in Luxembourg wesentlich pragmatischer und weit weniger ideologisch geprägt als in Deutschland.

      Luxembourg spielt halt mit Staaten wie der Schweiz in der Bundesliga während die BRD in der 2. Liga um den Klassenerhalt kämpft.



      Ganz interessant übrigens: Luxembourg will sich wohl gezielt als Wohnsitzplatz für wohlhabende oder fleißige Deutsche positionieren. Bei der geringen Einwohnerzahl dürfte eine leichte Zuwanderung qualifizierter Personen hier auf Jahrzehnte hinaus einen hohen Wohlstand sichern.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 09:23:28
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]18.002.197 von cassandra2010 am 22.09.05 23:51:48[/posting]Du schreibst, das Luxemburg wegen seiner offenen Wirtschaft mehr von der globalen Konjunktur abhängig ist.

      Da befindest du dich ein wenig im Irrtum. Du magst rech haben mit der offenen Wirtschaft in Luxemburg. Aber bei uns ist es ähnlich. Wir reagieren eben nicht.

      Vieles was wir teuer exporiteren, können wir nur noch teuer exporteren, weil wir es billig einkaufen.

      Der Geländewagen von Porsche kommt zum großem Teil aus Tchechien. Der VW Golf zur Zeit zu 40% aus dem östlichem Ausland ( und VW will den Anteil vergrößern. Gerade Gestern auf, ich glaube es war, Phönix gesehen, wie auf der Meyerwerft in Papenburg ein Schiff gebaut hat. Die Motoren werden bei MAN aus Augsburg gegossen. Die Kurbelwellen für diese Motoren kamen aber aus Japan. Die können es einfach so billig, da lohnt sich sogar der Transport.

      Würde der VW Golf komplett in Deutschland gefertigt werden, soll er ca. 5.000 € teurer sein, als jetzt. Wieviel könnte VW dann noch davon verkaufen ? Egal ob im In- oder Ausland.

      Das wir Exportweltmeister sind, klingt zwar wahnsinnig gut, der Titel steht aber auf tönenden Füßen. Vor 30 Jahren haben wir Waren aus vielen Waren exporitert. Kamera, Fernsehen, Kühlschränke, usw. Heute ist das Groß nur noch PKW und Maschinen. Maschinen können wir verkaufen, weil im Ausland die Wirtschaft boomt, und sie daher Maschinen benötigen (hauptsächlich China). Nur China baut die eigene Maschinenindusrtie aus. Deren Steigerngsrate ist viel größer als unsere. Wir merken davon nur noch nichts, weil der Chinesische Markt alles aufsaugt. Was passiert aber, wenn China soviel produziert, dass sie nicht nur den eigenen Markt abdecken können, sondern auch noch exportieren können. Dann bricht für uns der Markt unseres Exportschlager Maschinenbau zusammen.

      China hat dieses Jahr auf der IAA sein ersten eigenen Geländewagen vorgestellt. Nicht hightec, aber billig. Soll in Deutschland einen reißenden Absatzmarkt gefunden habne. Noch 5 Jahre, und die bauen, genauso wie inzwischen Korea hochwertige Autos. Dann exportieren wir nicht mehr nach China, sondern die an uns. Und dann exportieren die auch nicht nur an uns, sondern auch in die anderen europäischen Staaten, und nach Amerika.
      China - Amerika. Schnell mal über den Pazifik. San Francisko wird in 10 Jahren wohl der größte Importhafen für chinesische Autos sein. Und wo bleiben wir dann mit unserem Export.

      Wenn wir heute nicht umdenken, haben wir in 5 bis 10 Jahren Probleme, die können wir uns heute nicht einmal vorstellen.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 09:40:35
      Beitrag Nr. 22 ()
      Das mit der offenen Wirtschaft war ein Zitat von der Homepage des auswärtigen Amtes in Deutschland, welche statistische Daten über Luxembourg zeigt. Gemeint ist wahrscheinlich die Wechselhaftigkeit von Kapitalströmen.

      Toyota baut auch Autos in Japan zu konkurrenzfähigen Preisen. Das Problem der deutschen Autoindustries ist vielschichtig

      - Größenwahn (z.B. Phaeton, Bentley, Bugatti bei VW)
      - zu starker politischer Einfluss (z.B. bei VW)
      - Sumpf im Management (z.B. bei VW)
      - zu schwache Nachfrage auf dem Heimatmarkt infolge verfehlter grüner Energiepolitik
      - zu wenig Innovationskraft (wo bleibt das Non-Nonsen-Quto?)
      - zu wenig Effizienz im Produktionsprozess (bspw. müssen zu viele Autos manuell nachgearbeitet werden)
      - zu starke Abhängigkeit vom Flottengeschäft und von gesetzlichen Regelungen (Dienstwagen)
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 09:42:16
      Beitrag Nr. 23 ()
      sorry, No-Nonsens-Auto
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 10:04:26
      Beitrag Nr. 24 ()
      [posting]18.002.122 von Samurai2002 am 22.09.05 23:23:27[/posting]Mit der Bürokratie hast Du vollkommen recht. Es ist mir auch ein Rätsel, warum hier alles so umständlich gehandelt werden muss. Vielleicht wäre der rigorose Abbau der Bürokratie neben der Vereinfachung der Steuergesetzgebung schon ausreichend um Deutschland wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

      Beide Komponenten würden dem Staat nicht einmal Geld kosten, wenn man es vernünftig anfängt. Wir sollten öfters mal über die Grenzen zu unseren Nachbarn schauen und von Ihnen lernen, wie man es besser macht. Natürlich muss nicht immer alles woanders besser sein, aber man sollte offen für Reformen sein und diese nicht immer gleich in endlosen Diskussionen zerreden.


      Völlig richtig. Es ist für mich unbegreiflich, warum es nicht mal umgesetzt wird, da kostenlos...
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 10:19:48
      Beitrag Nr. 25 ()
      Wenn wir heute nicht umdenken, haben wir in 5 bis 10 Jahren Probleme, die können wir uns heute nicht einmal vorstellen.

      @23552: Ja aber wir haben mit dieser Wahl nicht reagiert, denn Cassandrarufe interessierten schon vor 3000 Jahren niemanden.
      Es gibt zwar kleine Versuche, hier andere Industrien zu etablieren, aber diese Versuche sind sehr halbherzig und können den vorhersehbaren Abbau der Arbeitsplätze nicht stoppen.

      Ich habe heute die FTD gelesen, und das war der Horror pur. Wolfsburg ist zusammen mit Emden mit gigantischem Abstand das unproduktivste Werk in Europa. Das Beste ist, VW kann es sich finanziell wegen der extrem hohen Sozialpläne nicht leisten, die unrentablen Werke zu schliessen. Da legt man als Offshore-Investor gerne mal in Deutschland an. :rolleyes:

      Generell finde ich aber den Vergleich zwischen einem Kleinstaat Luxemburg, der sich auf Kapitalflucht und Finanzwesen spezialisiert hat, und dem Noch-Industriestaat Deutschland schon frech. Die Schweiz hat ja viele Global Player, Luxemburg hat für mich viele Briefkästen.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 10:50:58
      Beitrag Nr. 26 ()
      Unternehmensberater haben industrielles Knowhow zu allen möglichen Habenichtsen getragen. Grüne wollten den Staat zum Agrarstaat ausbauen. EU- und deutsche Bürokraten betätigen sich permanent als Wegelagerer. Dieser Zangenbewegung hält die beste Wirtschaft nicht stand. Bleibt der Handel, der am liebsten alles mit 400 Euro-jobs abwickelt.

      Zwergstaat hin, Zwergstaat her. Warum sollte nicht verglichen werden. Wenn Zwergtstaaten effizienter sind, weil sie Nischen auswählen können. Zerschlagen wir doch den Müll in seine Einzelteile, also in seine Bundesländer. Den Bayern wäre es doch eh am liebsten, wenn sie autononm wären. 1. Alternative.

      Wenn Größe wichtiger ist, weil angeblich effizienter. Schaffen wir die Länderebene doch ab. 2. Alternative. Wir ersparen uns eine Unzahl an Behörden.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 11:20:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]18.005.059 von puhvogel am 23.09.05 10:19:48[/posting]Du hast na klar recht,dass Luxemburg schlecht zum Vergleichen da ist.

      Aber was ist mit:

      GB, NL, S, N, FIN, IRL, DK, Schweiz, Österreich,

      Die modernen, einfachen Steuergesetzte von Letltand. Estland, Litauen. Die hatten den Vorteil bis vor kurzem unter sowjetischer Fuchtel zus sein. Mussten sich also, auch im Steuerrecht, ganz neu orientieren. Das hat na klar den Vorteil, dass man sowieso durch den Trennung der Sowjetunion, alte Zöpfe abgeschnitten hatte, und völlig neu anfnangen konnten. Aber auch Österreich und die Schweiz waren in der Lage viele alte Zöpfe abzuschneide, und was neues aufzubauen
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 11:25:11
      Beitrag Nr. 28 ()
      #1

      Luxemburg

      - Mehrwertsteuer 15 %

      - Bankgeheimnis

      - keine Oekosteuer, nur geringe Mineralölsteuer

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 11:26:07
      Beitrag Nr. 29 ()
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 11:27:56
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ausserdem hat Luxemburg so gut wie kein Militär und damit 0 Euro an Rüstungsausgaben.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 11:32:00
      Beitrag Nr. 31 ()
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 12:08:31
      Beitrag Nr. 32 ()
      @23552: Kein Dissenz in diesem Punkt. Es gibt aber Länder , von denen wir mehr lernen könnten wie Österreich, Schweiz ,Spanien , Schweden oder gar Neuseeland in Sachen Agrawirtschaft, während Rohstoffstaaten wie Norwegen oder Australien kaum als Anhaltspunkt nützlich sind.

      In Norwegen zB nutzen die leider nicht ihr unverschämtes Glück, und sparen für ihre Jugend, sondern verjubeln ihre Petrodollars in staatlichen Ausgaben. :( Nicht nur wir wählen superbescheuert. Leider haben wir außer Silizium in Form von Brandenburger Sand nicht viele Rohstoffe.

      In GB ist aber in den letzten Jahren die Staatsquote auch extrem angesprungen, deswegen ist der Economist-Beitrag über Schröder Deutschland wohl auch als ein Seitenhieb auf Gordon Brown anzusehen.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 12:37:22
      Beitrag Nr. 33 ()
      [posting]18.006.447 von Blue Max am 23.09.05 11:27:56[/posting]Und außerdem mussten sie nicht 16 Millionen Ostdeutsche durchfüttern, wurden nicht von Millionen Asylanten aus aller Herren Länder heimgesucht und brauchten nicht Millionen Russen aufnehmen, alles auf Kosten der Beitragszahler.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 14:25:50
      Beitrag Nr. 34 ()
      [posting]18.007.472 von Viva2 am 23.09.05 12:37:22[/posting]Das ist na klar das beste Argument. Die 16 Mio Neudeutschen.


      Schweden, GB, Niederlande, Australien, Neuseeland haben die notwendigen Reformen durchgezogen, ohne eine Wiedervereinigung. Da gerade wir aber durch eine Wiedervereinigung belastet sind, hätten wir noch dringender eine Reform durchziehen müssen.

      Davon abgesehen: Was die Kosten der Wiedervereinigung bedeutet solltet ihr euch mal klar machen nämlich::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      nichts.

      Wir haben, wie wir festgestellt haben, eine Land mit einem desolatem Wirtschaftszustand übernommen.

      Das mag ja stimmen. Aber wer von euch will wirklich behaupten, dass Lettland, Estland, Litauen, und die anderen Oststaaten eine bessere Ausgangsposition, als die DDR hatte. Die hatten keinen reichen Bruder, der gesagt hat: "Das übernehmen wir mal". Die mussten alleine schwimmen lernen, und das immerhin 14 jahrelang, ohne in die EU aufgenommen zu werden. Ohne das ein reicher Bruder die Milliarden nur so ins Land gescheffelt hat.

      Gerade weil viele andere Länder, die auch durch den Kommunismus, und durch den Warschauer Pakt, heruntergewirtschaftet wurden, ohne reichen Bruder, nach schwierigen Jahren es geschafft haben, ein Wirtschaftswachstum zu erreichen, muss man sich doch fragen:" Wieso haut das bei uns nicht hin".

      Ein wesentlicher Grund ist die Währungsunion, die schlagartig die DDR-Wirtschaft total zum Zusammenbruch geführt hat.

      Man konnte nicht mehr in den Westen exportieren, weil man auf einmal nicht mehr billig war. Doch logisch wenn die Bürger nicht mehr in Mark, sondern DM bezahlt werden.

      Man konnte nicht mehr in den Osten exportieren, weil die Polen, Russen und die anderen, die Ware nicht in DM-Wert bezahlen konnten.

      Man konnte nicht mehr im eigenem Land verkaufen, weil die Bürger statt Spreewaldgurken, Kühnegurken kauften; statt Rostocker Konfitüre, Schwartau extra.

      Das ist Volks- und Betriebswirtschaft 1. Semester. Da kann man auch nicht den Spruch bringen, später ist man immer schlauer. Ich halte nichts von Lafontaine, aber da hat er recht gehabt. Das war mir schon damals klar.

      Finnland hatte ende der 80er Jahre seinen größten Handelspartner verloren. Die Russen waren nicht mehr zahlungsfähig. Die Handelsverbindung zwischen Finnland und Russland brach quasi zusammen.

      Finnland rutschte in eine Krise. Und was passierte: Die finnsiche Regierung und Opposition setzten sich zusammen. Es wurde gestritten, es wurde was beschlossen. Und wenn was beschlossen wurde, trug auch die Opposition diesen Beschluss, und versuchte nicht noch den Beschluss über ein BGH oder Verfassungsgericht zu kippen. Man arbeitete in der Politik. Ein Ergebnis dieser wirtschaftsfreundlichen Politik war, dass eine kleine finnische Firma, die Gummistiefel herstellte, und Bäúme fällte und bearbeitet, sich ein neues Standbein aufbaute, um den verlorenen russischen Markt zu kompensieren. Ihnen war klar, dass sie nur noch mit Gummistiefeln und Holz unter den veränderten Bedingungen wohl nicht überleben konnten. Also bauten sie was anderes, was noch kaum einer hatte, und wohl aber jeder haben wollte. Sie bauten Handys. Diese Gummistiefel- und Holzfirma hieß, und heißt auch heute noch : Nokia. Der Erfolg von Nokia wäre aber, ohne vernünftige Rahmenbedingungen durch die Politik nicht zustande gekommen.

      Also. Das wir Milliarden in den Osten geschoben haben, ist kein Argument.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 14:43:32
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34

      Ausserdem haben die meisten dieser Länder Reformen schon VOR 1989 gemacht, und da war Widervereinigung noch weit weg.

      :eek:

      Brandt, Schmidt und Kohl haben in D halt vieles verpennt, was anderswo einfach durchgezogen wurde.

      Zb wurden unter Brandt statt notweniger Reformen die Gehälter und Stellen im öffentlichen Dienst explosionsartig erhöht.

      :mad:


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