www.wallstreet-village.de : Portfolio-Tagesreport vom 06.04.2000 - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 06.04.00 11:15:44 von
neuester Beitrag 23.06.00 17:42:46 von
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„Merger-Experten“ von Deutscher und Dresdner Bank bekommen eigene Fusion nicht hin
Wallstreet-Village: Portfolio-Tagesreport vom 06.04.2000
von Jan K.
Die Bombe platzte gestern und traf die Anleger völlig überraschend. Die scheinbar schon vollkommen über die Bühne gebrachte Fusion zwischen Deutscher und Dresdner Bank ist im letzten Augenblick dann doch gescheitert. Die Dresdner Bank fühlte sich von der wesentlich größeren Deutschen Bank übergangen. Die beiden Banken verstanden wohl unter der verkündeten „Merger of Equals“ etwas völlig anderes.
Die Fusion ist angesichts solcher Kommunikationsprobleme offensichtlich wenig professionell vorbereitet worden. Rolf Breuer, der Chef der Deutschen Bank, hat den Abbruch der Fusionsverhandlungen dagegen natürlich als Stärke ausgelegt. Der Abbruch sei vorgenommen worden, bevor den beiden Geldhäusern ein noch größerer Schaden entstanden sei. Ein mutiger Schritt also.
Der Image-Schaden für die Banken dürfte in Wirklichkeit gewaltig sein. Die Chefs beider Banken hatten sich ja schließlich nicht gemeinsam hingestellt und erklärt, dass der Versuch einer Fusion geplant sei, sondern dass es sich hier um eine beschlossene Sache handele, welche nur noch vollendet werden solle.
Gerade das Management von Unternehmensübernahmen und Fusionen zählt zu den Kernkompetenzen von Banken. Wer wird sich jetzt aber bei einem geplanten Firmen-Zusammenschluss noch von den Investment-Bankern der Deutschen und der Dresdner beraten lassen, wenn diese nicht einmal ihre eigene Fusion hinbekommen?
Könige
Was gab es sonst noch neues? Nach der Kurs-Rallye mit starkem Abwärtstrend in den letzten Tagen ging es mit unseren High-Tech-Königen gestern nun wieder nach oben. Gerade Qualitätsaktien scheinen gerade jetzt immer wieder genügend Käufer zu finden. So machte das größte Unternehmen der Welt, unser Netzwerk-König Cisco, einen beachtlichen 4,11 %-Sprung auf nun 76 Euro. Dies ist für ein Unternehmen mit 536 Mrd. $ Marktkapitalisierung schon beachtlich.
Auch Nokia (+2,43 % auf 206,40 Euro) und Sun (+3,22 % auf 93 Euro) machten einen Teil ihrer Kursverluste wieder wett. Nur Vodafone (-5,03 % auf 5,10 Euro) und einer der Gewinner der letzten Wochen, Wal-Mart (-6,15 % auf 61 Euro), sackten gestern ab.
Und nun schauen Sie sich unser Königs-Portfolio an! Wie haben während der Turbulenzen der letzten Wochen keine einzige Aktie ge- oder verkauft und uns die Transaktionskosten gespart. Zum „Dank“ steht das Portfolio nun auch wieder mit 20,53 % seit Jahresbeginn bzw. mit knapp 36 % seit Start am 03.12.99 im Plus. Was will man mehr ?
Revolutionäre
Auch bei unseren Revolutionären zeigten die Kurse gestern wieder in die richtige Richtung. So konnten Aixtron (+4,22 % auf 210 Euro), Broadvision (+2,67 % auf 46,20 Euro), Ebay (+4,4 % auf 166 Euro) und Qiagen (+2,25 % auf 141 Euro) wieder zulegen.
Amgen (-0,81 % auf 61 Euro), Kamps (-1,57 % auf 62,50 Euro) und Yahoo (-0,30 % auf 168,50 Euro) verloren dagegen etwas.
Mit einer aktuellen heutigen Tagesveränderung des gesamten Revolutionärsportfolios von über 9 % können wir mehr als zufrieden sein. Unsere alten Zugpferde Qiagen, Aixtron und Broadvision kletterten in den in den ersten eineinhalb Handelsstunden des heutigen Tages schon wieder jeweils über 10 % nach oben.
Nur Yahoo scheint im Moment keine Freunde zu finden. Dabei konnte der Internet-Pionier gestern ein glänzendes Quartalsergebnis vorlegen. In den ersten 3 Monaten 2000 erzielte Yahoo einen Gewinn vor außerordentlichen Belastungen von 63,3 Mio. $ bei einem Umsatz von 228,4 Mio. $. Im ersten Quartal 1999 dagegen konnte Yahoo einen Gewinn von 17,7 Mio. $ bei einem Umsatz von 103,9 Mio. $ erzielen.
Das bedeutet also, dass die Gewinnmarge von 17,1 % (= 17,7 / 103,9) auf 27,7 % (= 63,3 / 228,4) hochgeschnellt ist.
Solange wir von unseren Revolutionären immer wieder solche Meldungen hören, fühlen wir uns in unseren Investitionsentscheidungen bestärkt. Wir sind davon überzeugt, dass sich Qualität langfristig durchsetzen wird. Wie viele Internetunternehmen schaffen es denn, ihre Gewinnmargen um über 60 % (von 17,1 auf 27,7 %) zu erhöhen ?
Sorgen würden wir uns nur machen, wenn wir öfters sinkende Margen oder eine Verschlechterung anderer Fundamentaldaten beobachten müssten. Eine Kursrallye wie in den letzten Tagen bringt uns dagegen nicht aus dem Konzept und verleitet uns auch nicht zu hektischen Käufen und Verkäufen.
Wallstreet-Village: Portfolio-Tagesreport vom 06.04.2000
von Jan K.
Die Bombe platzte gestern und traf die Anleger völlig überraschend. Die scheinbar schon vollkommen über die Bühne gebrachte Fusion zwischen Deutscher und Dresdner Bank ist im letzten Augenblick dann doch gescheitert. Die Dresdner Bank fühlte sich von der wesentlich größeren Deutschen Bank übergangen. Die beiden Banken verstanden wohl unter der verkündeten „Merger of Equals“ etwas völlig anderes.
Die Fusion ist angesichts solcher Kommunikationsprobleme offensichtlich wenig professionell vorbereitet worden. Rolf Breuer, der Chef der Deutschen Bank, hat den Abbruch der Fusionsverhandlungen dagegen natürlich als Stärke ausgelegt. Der Abbruch sei vorgenommen worden, bevor den beiden Geldhäusern ein noch größerer Schaden entstanden sei. Ein mutiger Schritt also.
Der Image-Schaden für die Banken dürfte in Wirklichkeit gewaltig sein. Die Chefs beider Banken hatten sich ja schließlich nicht gemeinsam hingestellt und erklärt, dass der Versuch einer Fusion geplant sei, sondern dass es sich hier um eine beschlossene Sache handele, welche nur noch vollendet werden solle.
Gerade das Management von Unternehmensübernahmen und Fusionen zählt zu den Kernkompetenzen von Banken. Wer wird sich jetzt aber bei einem geplanten Firmen-Zusammenschluss noch von den Investment-Bankern der Deutschen und der Dresdner beraten lassen, wenn diese nicht einmal ihre eigene Fusion hinbekommen?
Könige
Was gab es sonst noch neues? Nach der Kurs-Rallye mit starkem Abwärtstrend in den letzten Tagen ging es mit unseren High-Tech-Königen gestern nun wieder nach oben. Gerade Qualitätsaktien scheinen gerade jetzt immer wieder genügend Käufer zu finden. So machte das größte Unternehmen der Welt, unser Netzwerk-König Cisco, einen beachtlichen 4,11 %-Sprung auf nun 76 Euro. Dies ist für ein Unternehmen mit 536 Mrd. $ Marktkapitalisierung schon beachtlich.
Auch Nokia (+2,43 % auf 206,40 Euro) und Sun (+3,22 % auf 93 Euro) machten einen Teil ihrer Kursverluste wieder wett. Nur Vodafone (-5,03 % auf 5,10 Euro) und einer der Gewinner der letzten Wochen, Wal-Mart (-6,15 % auf 61 Euro), sackten gestern ab.
Und nun schauen Sie sich unser Königs-Portfolio an! Wie haben während der Turbulenzen der letzten Wochen keine einzige Aktie ge- oder verkauft und uns die Transaktionskosten gespart. Zum „Dank“ steht das Portfolio nun auch wieder mit 20,53 % seit Jahresbeginn bzw. mit knapp 36 % seit Start am 03.12.99 im Plus. Was will man mehr ?
Revolutionäre
Auch bei unseren Revolutionären zeigten die Kurse gestern wieder in die richtige Richtung. So konnten Aixtron (+4,22 % auf 210 Euro), Broadvision (+2,67 % auf 46,20 Euro), Ebay (+4,4 % auf 166 Euro) und Qiagen (+2,25 % auf 141 Euro) wieder zulegen.
Amgen (-0,81 % auf 61 Euro), Kamps (-1,57 % auf 62,50 Euro) und Yahoo (-0,30 % auf 168,50 Euro) verloren dagegen etwas.
Mit einer aktuellen heutigen Tagesveränderung des gesamten Revolutionärsportfolios von über 9 % können wir mehr als zufrieden sein. Unsere alten Zugpferde Qiagen, Aixtron und Broadvision kletterten in den in den ersten eineinhalb Handelsstunden des heutigen Tages schon wieder jeweils über 10 % nach oben.
Nur Yahoo scheint im Moment keine Freunde zu finden. Dabei konnte der Internet-Pionier gestern ein glänzendes Quartalsergebnis vorlegen. In den ersten 3 Monaten 2000 erzielte Yahoo einen Gewinn vor außerordentlichen Belastungen von 63,3 Mio. $ bei einem Umsatz von 228,4 Mio. $. Im ersten Quartal 1999 dagegen konnte Yahoo einen Gewinn von 17,7 Mio. $ bei einem Umsatz von 103,9 Mio. $ erzielen.
Das bedeutet also, dass die Gewinnmarge von 17,1 % (= 17,7 / 103,9) auf 27,7 % (= 63,3 / 228,4) hochgeschnellt ist.
Solange wir von unseren Revolutionären immer wieder solche Meldungen hören, fühlen wir uns in unseren Investitionsentscheidungen bestärkt. Wir sind davon überzeugt, dass sich Qualität langfristig durchsetzen wird. Wie viele Internetunternehmen schaffen es denn, ihre Gewinnmargen um über 60 % (von 17,1 auf 27,7 %) zu erhöhen ?
Sorgen würden wir uns nur machen, wenn wir öfters sinkende Margen oder eine Verschlechterung anderer Fundamentaldaten beobachten müssten. Eine Kursrallye wie in den letzten Tagen bringt uns dagegen nicht aus dem Konzept und verleitet uns auch nicht zu hektischen Käufen und Verkäufen.
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