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    Deutschland und Russland - Vom Rhein bis an die Barentssee - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.06.08 22:11:45 von
    neuester Beitrag 06.06.08 15:56:25 von
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      schrieb am 05.06.08 22:11:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Zitat

      "Beifall für den geschmeidigen Putin-Nachfolger

      Von Carsten Volkery

      Freundliches Lächeln statt finsterer Miene: Der neue russische Präsident Medwedew spielte beim Antrittsbesuch in Berlin den Sympathieträger. Kanzlerin Merkel war so eingenommen, dass sie sogar Schröders Ostsee-Pipeline lobte.

      Berlin - Ein geschmeidiger Diplomat ist Dmitrij Medwedew. Als er bei seinem Auftritt im Berliner Interconti-Hotel nach den Journalistenmorden in Russland und seinen Plänen zum 40. Jahrestag des Prager Frühlings gefragt wird, da dankt der russische Präsident höflich und antwortete formvollendet wie ein westlicher Politiker. Im Fall der "verbrecherischen Attentate" würde ermittelt, "bis wir an die Wahrheit kommen". Das sei die Pflicht des Staates. Und was den Prager Frühling angehe, so halte er zwar nichts davon, ausschließlich an die grausigen Kapitel der Geschichte zu erinnern, aber ja: "Wir müssen ein spezielles Programm haben, damit diese Ereignisse als Warnzeichen in Erinnerung bleiben".

      Russlands Präsident Medwedew am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin: Rosige Aussichten
      DDP

      Russlands Präsident Medwedew am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin: Rosige Aussichten
      Das gab großen Applaus von den Spitzenvertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien, die gekommen waren, um Medwedews ersten öffentlichen Auftritt im Westen zu erleben. Ein russischer Präsident, der zur Selbstkritik fähig ist, statt mit dem Finger auf Versäumnisse des Westens zu zeigen, das ist neu.

      Und Medwedew schmeichelte weiter: Der deutsch-russischen Freundschaft stehe eine "glänzende Zukunft" bevor, denn er spüre im Saal das Interesse dafür. "Sie sind nicht gleichgültig", lobte er. Kurzum: Medwedew hinterließ einen guten Eindruck beim deutschen Publikum.

      Medwedew sendet Entspannungssignale

      Die Frage ist, ob er hält, was er verspricht. Noch ist er zu kurz im Amt, um eine Bewertung vorzunehmen, wie Kanzlerin Angela Merkel nach dem Treffen im Kanzleramt anmerkte. Doch die Aussichten im deutsch-russischen Verhältnis schienen zumindest an diesem Tag so rosig wie lange nicht. Schon die Tatsache, dass Medwedew seine erste Auslandsreise gen Westen nach Berlin machte, schmeichelte der deutschen Seite und wurde von Merkel entsprechend gewürdigt.

      Dabei ist Medwedew in der Sache nicht weniger hart als sein Vorgänger Wladimir Putin. Das wurde deutlich, als er Kreml-Sätze sagte wie "Das Fernsehen muss die Wahrheit übertragen". Damit begründete er, warum Fernsehsender besser in staatlicher Hand seien. Wie früher Putin trat auch Medwedew auf wie der Präsident einer wieder erwachten Großmacht, die in der Welt mitbestimmen will. Der Transatlantismus sei "obsolet" und müsse durch einen euro-atlantischen Raum unter Einbindung Russlands ersetzt werden, forderte er.

      Doch der Ton war liberaler, offener als bei seinem häufig finster wirkenden Vorgängers. Die bekannten Streitpunkte mit dem Westen (Nato-Erweiterung, US-Raketenabwehr, Kosovo, Iran), die im vergangenen Jahr zu einem Tiefpunkt im Verhältnis zwischen der EU und Russland geführt hatten, erwähnte Medwedew eher beiläufig - und vor allem ohne das Säbelgerassel Putins.

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      Dmitrij Medwedew
      zu SPIEGEL WISSEN
      Lieber sandte Medwedew Entspannungssignale. Er warb für ein neues EU-Russland-Partnerschaftsabkommen, für das die EU-Außenminister Ende Mai den Startschuss gegeben hatten. Die gemeinsamen Beziehungen bräuchten eine "zuverlässige rechtliche Grundlage", sagte der russische Präsident.

      Medwedew betonte auch die Entwicklung des russischen Rechtssystems. Dies ist sein Steckenpferd, was bereits in vielen Interviews und Reden deutlich wurde. Auch in Berlin versprach er weniger Korruption, weniger Bürokratie, mehr Rechtsbewusstsein und bat gleichzeitig um Geduld. Schließlich habe der Aufbau des Rechtsstaats auch in westlichen Ländern Jahrzehnte gedauert. Aber es sei eine der "Schlüsselfragen" des Landes.

      Merkel verteidigt Schröders Pipeline

      Im konkreten Fall des in Sibirien eingesperrten Oligarchen Michail Chodorkowski, mit dessen Anwalt sich neulich Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier getroffen hatte, winkte Medwedew allerdings ab. Eine mögliche Begnadigung des unter Putin verurteilten Ölmilliardärs dürfe nicht "Gegenstand zwischenstaatlicher Verhandlungen" werden, sondern müsse auf russischem Recht beruhen. Merkel nahm dies zur Kenntnis, wünschte sich aber eine "dynamische Entwicklung" des Falles.

      Mindestens ebenso bemerkenswert wie Medwedews zur Schau getragene Liberalität war Merkels Lob der Ostsee-Pipeline. Die selbst ernannte Kanzlerin der Menschenrechte klang wie die Realos Schröder oder Steinmeier, als sie die strategische Bedeutung des Großprojekts unterstrich. "Von der Barentsee bis Westeuropa" werde die Verbindung letztlich reichen, schwärmte Merkel. Sie habe Medwedew zugesagt, es voranzubringen.

      Man müsse politisch dafür sorgen, dass Vorbehalte ausgeräumt werden, sagte Merkel. Damit meinte sie die Pipeline-Kritiker Polen und Schweden. Altkanzler Schröder dürfte es mit Wohlgefallen zur Kenntnis genommen haben, schließlich ist er Aufsichtsratsvorsitzender des Pipeline-Betreiberkonsortiums Nordstream."

      Quelle: SPON

      Eine interessante (historische) Entwicklung, Merkel hat Schröders Gasgeschäft den höchsten Segen erteilt und angesichts des deutsch-polnischen Fussballstreits zeichnet sich eine neue Liebesbezihung an. Der m.E. meist unterschätzte Politiker der Welt war zu Gast in D und es wird kaum gewürdigt, alle Welt redet über den Kandidaten Obama. Aber mittelfristig ist es richtig, Russland wird über D an den Westen angeschlossen, damit hat Russland Zugang zu Hochtechnologie und D Zugang zu Rohstoffreserven, Gas und Öl. Das könnte eine symbiotische Partnerschaft werden (nach den dämlichen Kriegen). D liefert die starken Männer und das Know How, Russland liefert hübsche Mädchen und seine Rohstoffe. Ein germano-slawischer Block gleichermaßen.
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      schrieb am 05.06.08 23:56:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich liebe Russland;) Wer auswandern möchte, dorthin geht die Zukunft!
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 00:03:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.250.401 von MrRipley am 05.06.08 23:56:26Ohne Scheiss, warum nicht?
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 00:34:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Zusammenarbeit mit Russland sichert in Deutschland auf lange Sicht Arbeitplätze.

      Und was die westliche Energiepolitik anbetrifft, kann man hier im Thread "USA im Chaos" nachlesen.
      Russland hat seine sehr gut im Griff.

      Schröder hatte da richtig vorausgedacht.
      Manche CDU-Hirnis sehen das heute noch nicht mal.
      Avatar
      schrieb am 06.06.08 15:56:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.250.522 von sky7H am 06.06.08 00:34:11Ob er da nicht zuerst an seinen Geldbeutel gedacht hat?:rolleyes:
      Wer weiß, ich jedenfalls traue keinem Politiker über den Weg.:cry:


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