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    Wenn Georgien schon in der NATO wäre - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.08.08 21:45:23 von
    neuester Beitrag 20.08.08 11:21:26 von
    Beiträge: 23
    ID: 1.143.513
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      Avatar
      schrieb am 13.08.08 21:45:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hätten wir dann einen Krieg NATO (Verbündnispartner) gegen Russland?


      Oder hätte sich Russland dann zurückgehalten?

      Oder hätte Georgien die abtrünnigen Provinzen nicht angegriffen?

      Wie wäre es, wenn es so wäre ?
      Avatar
      schrieb am 13.08.08 21:58:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      hätte der hund nicht geschissen, hätter er den hasen gehabt ;-) ;-)
      Avatar
      schrieb am 13.08.08 22:30:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dann wäre nautiker Nebelwerfer vor Kamsomolski!
      Avatar
      schrieb am 13.08.08 22:33:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.722.599 von Waldsperling am 13.08.08 22:30:46was ist ein kamsomolski?
      Avatar
      schrieb am 13.08.08 22:40:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.722.613 von nautiker am 13.08.08 22:33:05Er meint Komsomolski;)

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      schrieb am 13.08.08 23:38:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Sind wir lieber froh, dass sie es nicht sind und hoffen wir, dass sie es niemals werden.
      Ansonsten wird Deutschlands Sicherheit frei nach Struck künftig halt auch im Kaukasus verteidigt werden.:eek:

      Und die NATO könnte man allmählich in WTO (Worldwide Treaty Organisation) umbenennen. Ach nein, die Abkürzung ist ja schon anderweitig besetzt.;)
      Avatar
      schrieb am 13.08.08 23:47:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.722.649 von Vakataka am 13.08.08 22:40:20Richtig!
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 08:27:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wäre grauenvoll. Um Georgien liegen bestimmt 10 Kaukasusstämme, die sich Völker nennen und gegenseitig nicht leiden können. Dafür umso streitsüchtiger.

      Demokraten sind das nicht. Da könnten wir auch Norkorea, Iran, Israel, Irak, Afghanistan usw. in die Nato nehmen.
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 08:38:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.723.597 von George.W.Bush am 14.08.08 08:27:49nicht nur UM georgien. auch in georgien selber hab ich von zwei volksgruppen gehört, die historisch gesehen überhaupt nichts mit denen zu tun haben, aber trotzdem unter georgiens oberhoheit gezwungen werden sollten...
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 08:44:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      Dann hätten wir den sog. V-Fall.

      Vor dem sich offen gesagt alle mehr oder weniger fürchten.
      Und dann heißt es, dem Bündnispartner zur Seite stehen.
      Sicher sind einige in Nato und BW ganz geil drauf, mit Tigern, ach nee, heute sind das ja Leopard 2, endlich mal wieder zeigen zu können, was in ihnen steckt.
      Ich denke, die Politik der Nato (dürfen die überhaupt Politik machen? ) wird durch Einflußnahme der Amis dazu mißbraucht, die Interessen "unserer Freunde" durch
      gezielte Mitgliederpolitik voranzutreiben.

      Wäre die NATO das, für welches sie mal gegründet wurde, dann sollte US raus aus der NATO und diese einen Puffer zwischen
      den Amis und den Russen sein. Von den Russen gehen weit weinger
      Gefahren aus, als von den Amis. M.M.

      S.
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 10:44:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.722.259 von nautiker am 13.08.08 21:45:23#1

      Sind die aber nicht, und werden die dank ihres irren Anführers wohl auch nicht so schnell werden...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 10:54:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.723.681 von Sauren am 14.08.08 08:44:17Sicher sind einige in Nato und BW ganz geil drauf, mit Tigern, ach nee, heute sind das ja Leopard 2, endlich mal wieder zeigen zu können, was in ihnen steckt.

      :laugh:...:laugh:...:laugh:...:laugh:...


      Wohl zu viel Rambo geschaut???
      Krieg macht nur dann "Spaß", wenn man wie die USA kleinere Länder ohne nennenswerte Armee und Waffen überfällt. Bei einem Krieg gegen Russland schießen Dir die Jungs aus 500 km Entfernung das linke Auge raus - und dabei wollte der Leopard 2 Fahrer vor der Grenze nur mal kurz pinkeln gehen....:D


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 10:55:51
      Beitrag Nr. 13 ()
      :rolleyes:

      Und ich dachte dass ein irrer Anführer Grundvoraussetzung für die Mitgliedschaft ist.
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 10:56:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.722.259 von nautiker am 13.08.08 21:45:23Hätten wir dann einen Krieg NATO (Verbündnispartner) gegen Russland?


      Nein, wir hätten nur eine Anfrage gestellt, ob wir beim Öl 50:50 oder 60:40 teilen....;)


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 12:56:57
      Beitrag Nr. 15 ()
      Immerhin hat diese kriegerische Auseinandersetzung im Kaukasus den Effekt, daß die Amis gesehen haben, daß mit den Russen nicht zu spaßen ist, die Hosen gestrichen voll haben und vorerst davon Abstand nehmen, im Iran den nächsten Krieg zu entfesseln und auch Israel zurückpfeifen.

      Die USA hat Israel vor einem Militätschlag gegen den Iran gewarnt. Ein solcher Angriff würde die Interessen der USA verletzen. Die USA hat die Bitte Israels nach militärischen Ausrüstungsgütern, die auch für einen Angriff gegen iranische Atomanlagen genutzt werden könnten, abgelehnt. Für einen solchen Angriff werden auch keine Überflugrechte über das von den Amerikanern kontrollierte irakische Territorium gewährt.
      (Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 14.08.08)
      Avatar
      schrieb am 16.08.08 22:57:07
      Beitrag Nr. 16 ()
      Schröder gefällt mir immer besser.Als Kanzler sah ich nur ein Versager in Ihm.Jetz muss ich meine Meinung über Schröder ändern.
      http://www.bild.de/BILD/news/politik/2008/08/16/gerhard-schr…
      Avatar
      schrieb am 17.08.08 08:43:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      #15 > Die USA hat Israel vor einem Militätschlag gegen den Iran gewarnt.
      Ich befürchte, dass das ein Trick der USA sein könnte. Warum haben die USA denn jahrelang auf einen Angriff des Iran hingearbeitet? Bestimmt nicht, um in letzter Minute zu sagen: "Och nö, wir greifen lieber doch nicht an."

      Die USA haben erst den Iran diffamiert und isoliert (Sanktionen) und brauchen jetzt nur noch einen Vorwand den Iran anzugreifen. Wenn der Iran einen größeren Terroranschlag auf die USA ausführen würde, dann war's das, egal was die USA vorher gesagt haben ... vorausgesetzt, die USA wollen den Iran angreifen und diesen Verdacht muss man haben (http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1140231-1-500/sau…, http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1139454-1-500/sol…).

      Ich habe es ja schon mal geschrieben (#16, #17 in http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1142399-1-500/ahm…), aber der Iran sollte wirklich seine eigenen Radikalen mal genau beleuchten. Lieber eine Razzia als ein Krieg zu viel.

      (imho)
      Avatar
      schrieb am 17.08.08 19:12:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.725.062 von Beefcake_the_mighty am 14.08.08 10:55:51Und ich dachte dass ein irrer Anführer Grundvoraussetzung für die Mitgliedschaft ist.

      seh ich auch so , wie sollten die sich sonst auf irgendwas einigen können ?

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 17.08.08 21:32:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      Man stelle sich vor :
      Texas erklärt seine Unabhängigkeit von den USA und holt zur Sicherheit 1000 russische Soldaten , incl. Militärberater ins Land.:D

      Im " Weißen Haus " wäre der Teufel los , und die Merkel würde sofort den Abzug der Russen fordern !:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.08.08 14:53:12
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ganz schoen viele Putinjubler im Thread hier! Naja, bei Soehnen von ehemligen MIG-Piloten auf 150%iger SED-Partelinie wundert mich das nicht. Die koennen ja bis heute besser Russisch als Englisch und trauern ihren Privilegien un den Transistoren nach.

      Aber auch sonst wird die Geschichte immer nur zur Haelfte erzaehlt, naemlich genau der Kremlpropaganda- bzw. der Schroeder-Part.

      Von wegen georgischer Ueberfall der (georgischen!) Provinzen, von den Russen, die ihre armen Buerger schuetzen wollten.

      Verschwiegen wird z.B. die Tatsache, dass die Buerger der Provinzen schon vor Monaten mit frischen russischen Paessen ausgestattet worden waren, dass die ganze Aktion natuerlich von langer Hand vorbereitet wurde.

      Sure, der georgische President hat einen Fehler gemacht, er hat aber die Demokratie in seinem Land vorwaerts gebracht und die Korruption eingedaemmt.

      Beides kann man von Putin nicht behaupten und einmarschiert waere der sowieso.

      Angesichts der vielen Putinjubler hier und in den dt. Medien moechte ich mal wieder die Frage anders stellen: sollte Georgien mit Deutschland nicht besser tauschen, d.h. D raus, Georgien rein?

      Man koennte ja wieder eine Art Warschauer Pakt aufmachen, dieses Mal in Ermangelung Warschaus vielleicht: Kreml-Pakt oder Rolex-Pakt (um dem Altbundeskanzler, der eigentlich vor ein Gericht wg. Korruption und Landesverrats gehoerte) die gebuehrende Referenz zu erweisen.
      Avatar
      schrieb am 19.08.08 10:43:24
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.749.340 von PresAbeL am 18.08.08 14:53:12wird die Geschichte immer nur zur Haelfte erzaehlt

      Du sagst es und bis jetzt passiert auch genau das. Schon komisch, dass in 90% aller Foren und Kommentare die Leute von amerikanischen Intrigen mit Georgien als Werkzeug sprechen (Auch die Zeitungen wie die Times, Guardian, WP, Züricher), bis auf die Politiker. Die Politiker sind da komplett und geschlossen anderer meinung.
      Man kann sich das gestrige Interview mit stellv. Regierungsprecher Stegt auf der Zungen zergehen lassen. Auf die Schuldfrage antwortet er, dass die Schuldfrage nicht vorangig ist, das sie sich erst um die Flüchtlinge kümmern müssen. Reporter hackt nach mit dem Vorwand, dass da ein Machwort in Richtung Saakashvili doch wenigstens gesprochen werden muss. Stegt dazu: wir betrachtet die aktuelle Situation, wo russen in einem demokratischen Staat einmarschiert sind und das ist nicht zu dulden. (In der Nacht die schlafende Stadt mit Rakete bewerfen ist also durchaus zu dulden).
      Dazu noch das passende Bild von Merkel und Bush zwischen den beiden auf der Wand im Hintergrund.

      Ueberfall der (georgischen!) Provinzen
      Du kannst dir mal die georgischen Landkarten ansehen, wie dort Abchasien und Südossetien dargestellt sind. Der Status ist dort nicht so klar, wie du denkst. Übrigens ist Kosovo nicht auf dem Serbischen Land? Und wo wir schon über Kosovo sprechen vielleicht sich kurz daran erinnern, was NATO 1999 mit Belgrad angestellt hat. Und die Präsenz der Friedenstruppen im Land war danach durchaus berechtigt.

      dass die Buerger der Provinzen schon vor Monaten mit frischen russischen Paessen ausgestattet worden warenSieht schon wie ein Trick aus, muss ich zugeben. Allerdings wurden die Leute dazu nicht gezwungen und als angeblich georgische Staatsbürger könnten die das auch ablehnen und officiell Georgier sein. Der Haken ist nur, dass die Südosseten (wie die Abchasen) die Georgier, gelinde ausgedrückt, nicht mögen, spätestens seit dem Krieg anfang der 90-ger. Übringens kommt das Budget des Landes aus RU, Georgien rührt dort kein Finger für die Leute, weil es für die Georgier die Opportunisten, Drogenhändler und Aufständische sind.

      die Demokratie in seinem Land vorwaerts gebracht und die Korruption eingedaemmt. Hier muss ich schmunzeln, würdest du wahrscheinlich auch, wenn du die letzten "demokratischen" Wahlen beobachten würdest. Innerhalb des letzten Jahres sind zwei Oppositionelle auf seltsamer Weise von uns gegangen, und einer von denen war sogar durchaus proamerikanisch. Der Dritte musste während der Wahlen in die Alpen flüchten. Von den Demos und Unruhen in der Hauptstadt abgesehen, aber diese haben auch die neutralen Wahlbeobachter garnicht gesehen.

      Und zur Person Saakashwili muss man nicht mal viel sagen. Einfach nur beobachten. Seine Gestik, seine Mimik bei den Reden. Sein Flüchten von den Russen, sein Kauen an der Krawatte, seine Volksanprachen auf englisch. Wäre das ganze nicht Georgien würde man ihn mit einem kleinen afrikanischen diktator vergleichen. Als Präsident seines Landes muss man zum Wohl des Volkes handeln und sich nicht als Aussenpolitiker abgeben und aus dem wichtigsten Nachbar und Partner einen Feind machen.
      Avatar
      schrieb am 19.08.08 10:52:20
      Beitrag Nr. 22 ()
      Meine Meinung als Europäer ist:

      Kaukasus sollte nicht das Problem von NATO und EU sein. Es ist ein Hexenkessel, man hier ja schon die verschiedenen Völker hier angemerkt, die sich alle untereinander nicht mögen und die nur wegen Russland nicht seit 20 Jahren ständig bekriegen.
      Ich will nicht, dass mein Land (was auf die russische Energie angewiesen ist) in einer Ausseinandersetzung mit Russland verwickelt ist wegen etnischen Minderheiten deren Namen die Sicherheitsratmitglieder nicht mal buchstabieren können.

      Jeder deutsche oder westliche Expert, der die Vorgeschichte und Zusammenhänge zu verstehen scheint, dessen Meinung ich bis jetzt gelesen habe, äußert sich klar gegen Saakashwili. Auf wunsch könnte ich mir die Mühe machen und die entpr. Links raussuchen. Es ist nich mal Georgien an sich, sonder der beklopte Präsident.
      Avatar
      schrieb am 20.08.08 11:21:26
      Beitrag Nr. 23 ()
      Der Kaukasus-thread lässt sich nicht öffnen. Ich hoffe nicht, dass die Meinungsfreiheit auch hier schon im vollen gange funktioniert..:laugh:

      Habe leider keinen Link, aber interessant für die interessierten:

      «Saakaschwili liebt nur die Macht»

      Der Politologe ANDREAS GROSS kennt den Kaukasus und Russland als Europarats-Abgeordneter

      Herr Gross, russische Panzer sind in Georgien eingerollt – andere Staaten, die einst zur Sowjetunion gehörten, vor allem die Ukraine und die baltischen Staaten, befürchten, dass sie als Nächste dran sind. Ist diese Angst begründet?

      Sicher nicht. Weder im Baltikum, das fest in der EU verankert ist, noch in der Ukraine. Diese muss freilich selber einiges tun, um nicht auseinanderzufallen. Ge­wiss sind viele Nachbarn Russ­lands, wie auch viele andere Eu­ropäer, irritiert und verunsichert. Doch um Russlands Politik, auch die Anmassungen seiner Füh­rung, verstehen zu können, müs­sen wir lernen, uns und unsere Politik mit deren Augen anzuse­hen. Nur so machen wir keine neuen Fehler.

      Heisst das nicht einfach, Russ­lands Drohungen nachzugeben?

      In keiner Weise. Gerade wer nicht möchte, dass Russland wieder ein Imperium wird, wie es seine Füh­rung teilweise vielleicht will, muss analysieren, welchen Verlet­zungen es sich ausgesetzt fühlt: die Erniedrigungen Russlands durch den Westen in den 1990er­Jahren, seine grossen innenpoli­tischen Probleme und die man­gelnde Empathie der Bush-Admi­nistration.

      Wie sehen Sie den Konflikt zwischen Georgien und Russland?

      Grundsätzlich haben beide ihre mehrmals in den letzten 15 Jahren eingegangene Verpflichtung ver­letzt, die bekannten Konflikte oh­ne ihre Armeen zu lösen. Hunder­te unschuldiger Menschen haben dies mit dem Leben bezahlt, über hunderttausend ihr Zuhause ver­loren. Das ist inakzeptabel.

      Viele Beobachter meinen, die russische Führung habe den Konflikt gezielt geschürt und nur auf die Gelegenheit gewartet zuzuschlagen.

      Es hat seit Jahren auf beiden Sei­ten immer wieder gegenseitige Provokationen gegeben. Doch sie vernebeln die Sicht auf das Grund­sätzliche. Auf beiden Seiten ha­ben wir es mit Staaten zu tun, de­ren heterogene Gesellschaften sich teilweise seit Jahrhunderten fremdbestimmt fühlen. Ossetien gehörte seit 1774 zum russischen Reich, nach dessen Zusammen­bruch 1917 reklamierte Georgien den südlichen Teil für sich, Tau­sende starben oder flohen. 1921 setzte sich die Sowjetunion mit Gewalt durch, 1922 schlug Stalin Südossetien als autonomen Teil der Sowjetrepublik Georgien zu. Das war die Basis des Krieges 1989 bis 1992, als die Sowjetuni­on zusammenbrach und Georgien unabhängig wurde: wieder Tote und Flüchtlinge. 1992 schlossen Russland und der damalige geor­gische Präsident Schewardnadse einen Waffenstillstand. Das hiess: kein Krieg mehr, aber auch kein Frieden und ein weiterhin unge­löstes Problem.

      Sie kennen Präsident Michail Saakaschwili – was hat ihn dazu getrieben, die militärische Konfrontation zu suchen?

      Das frage ich mich auch. Er ist gleichsam ein leidenschaftlicher Autokrat, der von der Demokra­tie nur die Macht liebt, jedoch nicht sieht, dass man diese in ei­ner Demokratie teilen muss. So konnte er viel zu schnell zu viel entscheiden und hat einen ganz grossen Fehler gemacht. Er hat wohl auch viel zu sehr auf die CIA und seine Freunde in der US-re­publikanischen Partei gehört und zu wenig die Geschichte Finn­lands und Kanadas oder Ghandi studiert, der sich bewusst war, dass man sich nicht von einem Imperium befreien kann, wenn man den Kampf dort sucht, wo es am stärksten ist – auf dem Gebiet des Krieges und des Militärs.

      Was kann Europa jetzt zur Beruhigung der Region tun?

      EU und Europarat sind leider ge­spalten. Der Kaukasus gehört zu Europa, hat aber auch für Russ­land und die USA eine enorme strategische Bedeutung. Die EU und der Europarat müssen sich in jeder Beziehung politisch und wirtschaftlich engagieren, aber sich auch von den imperialen As­pekten der Politik der USA und Russlands emanzipieren. Sie müs­sen die Regimes in den betref­fenden Ländern danach beurtei­len, ob sie den dortigen Völkern wirklich dienen oder sich die Interessen der Grossmächte zu eigen machen.

      Was will eigentlich Putin?

      Das weiss wohl auch keiner so richtig. Dass sich die russische Re­gierung den Angriff Saakaschwilis auf den nicht von Georgien kont­rollierten Teil Südossetiens nicht gefallen lassen konnte, ist ver­ständlich; inakzeptabel ist aber die unverhältnismässige Reaktion, vor allem die Besetzung anderer Teile Georgiens. Sein ungeheurer Energiereichtum verleitet das rus­sische Regime dazu, mit Hard­power wettzumachen, was ihm an Softpower mangelt, an der Kraft, andere mit den eigenen Werten gewaltlos zu überzeugen. Dass die USA, die über so viel Softpower verfügen, doch immer wieder mit ihrer Hardpower spielen, hilft den Russen natürlich nicht, diesen Irr­tum zu vermeiden.
      INTERVIEW URSULA ZENGER


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