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    Frage zu den Target2 Salden und mögliche Konsequenzen bei Abschreibung. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.06.12 14:59:36 von
    neuester Beitrag 21.06.12 15:56:01 von
    Beiträge: 2
    ID: 1.175.031
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      Avatar
      schrieb am 21.06.12 14:59:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich habe mich ein wenig mit dem Thema der Target2 Salden beschäftigt.

      Bevor ich zu meinen Frage dazu komme muss ich aber erstmal sicher gehen das ich die Bildung der Salden innerhalb des Target-System korrekt verstanden habe, hierzu eine kurze Erklärung anhand eines Beispiels so wie ich es verstanden habe:

      Forderungen/Verbindlichkeiten im Target System entstehen u.a. wie folgt:


      Forderung zu Gunsten der Bundesbank
      Einer spanischen Bank liegt eine Auslandsüberweisung für einen deutschen Zahlungsempfänger bei einer deutschen Bank vor über 1 Millionen Euro. Hintergrund könnte z.B. ein Geschäftvorgang zw. Unternehmen sein oder einfach auch nur das ein reicher Spanier sein Geld ins vermeintlich sichere Deutschland schafft.

      Nachdem das Geld vom Konto des Zahlers durch seine spanische Hausbank abgebucht wurde geht die Überweisung weiter zur span. Notenbank diese belastet das Zentralbankkonto der entsprechenden span. Geschäftsbank. Nun geht die span. Notenbank bei der EZB eine Verbindlichkeit ein und die Bundesbank erhält eine Forderung gegenüber der EZB, dafür das Sie das Geld auf dem Konto der deutschen Geschäftsbank dann gutschreibt, diese schreibt es dann wiederum auf dem Konto des letztlichen Zahlungsempfängers gut.

      Verbindlichkeit zu lasten der Bundesbank

      In normalen Zeiten hätte sich das dann evtl. ausgeglichen damit das die gleiche oder eine andere Deutsche Bank der spanischen Bank einen Kredit über 1 Mio. gewährt.
      Also macht die deutsche Geschäftsbank eine Auslandsüberweisung in Höhe des gewährten Kreditbetrags, die spanische Notenbank sorgt dafür, dass das Geld dem Konto der spanischen Geschäftsbank ankommt, erhält dafür dieses mal eine Forderung gegenüber der EZB und die Bundesbank erhält eine Verbindlichkeit bei der EZB.

      Kapitalkreislauf wird zur Einbahnstraße

      Somit wären Forderungen und Verbindlichkeiten wieder ausgeglichen. Solange diese Art Kreislauf funktioniert ist alles gut.

      Problem ist allerdings das durch die Krise spanische oder andere Geschäftsbanken der Eurokrisenländer nicht mehr in dem Maße Kredite aus Deutschland erhalten wie Geld von Spanien oder aus anderen Eurokrisenländern nach Deutschland abfließt. Folge die Verbindlichkeiten der Krisenländer bei der EZB wachsen und die Forderungen Deutschlands steigen.

      Aus dem Kreislauf ist sozusagen ein Fluss geworden der wie eine Einbahnstraße ist.

      Dadurch das die EZB/Bundesbank und unsere Politiker das zugelassen haben bzw. weiter zulassen wird de facto Geld erzeugt(gedruckt) was nicht existiert.

      So jetzt zu meinen Fragen:

      Was würde passieren, wenn die Bundesbank diese Salden ganz oder teilweise „abschreiben“ müsste entweder durch einen Austritt eines oder mehrerer Krisenländer oder einer Währungsreform?

      Also bitte berichtigt mich wenn ich falsch liege aber ich sehe es doch richtig das die Bundesbank ihrerseits keine Gläubiger dafür hat, welche auf diese ausstehende Forderung aus dem Target System wartet, denn die Geschäftsbank hat ihr Geld ja längt ausgezahlt bzw. auf Ihrem Zentralbankkonto gutgeschrieben bekommen.

      Man müsste nur aufklären zu was die Target Salden tatsächlich geworden sind nämlich zu einem Instrument der Geldschöpfung mit dem die Geldmenge ausgeweitet wurde.
      Avatar
      schrieb am 21.06.12 15:56:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was würde passieren, wenn die Bundesbank diese Salden ganz oder teilweise „abschreiben“ müsste entweder durch einen Austritt eines oder mehrerer Krisenländer oder einer Währungsreform?

      Da die EZB ja Geld schöpft/schöpfen kann, kann eine Forderung gegen die EZB (in Euro) theoretisch immer beglichen werden.;)

      Man müsste nur aufklären zu was die Target Salden tatsächlich geworden sind nämlich zu einem Instrument der Geldschöpfung mit dem die Geldmenge ausgeweitet wurde.

      Exakt
      Die EZB hat ja die Forderung gegen die nationale Notenbank und diese wiederum eine Forderung gegen die entsprechende Geschäftsbank. Die "Pleite" der EZB resultiert letztlich aus der Pleite der Geschäftsbank, womit die Forderung der EZB wertlos werden würde.
      Letztlich ist der dem geschöpften Geld gegenüberstehende Vermögensstock (Forderung gegen Bank) geschrumpft, das Geld aber bleibt im Umlauf (realer Wertverlust/Verwässerung des Geldes).

      Die Pleite der spanischen Bank sollte im Normalfall nur deren Gläubiger und Einleger tangieren. Verlören diese ihr Geld/Kapital würde auch die Geldmenge schrumpfen. Der Verlust wäre auf den entsprechenden Personenkreis beschränkt. Durch die Möglichkeit der "targetfinanzierten" Kapitalflucht retten alle Eurobürger den Anlegern in den Krisenländern den Arsch auf Kosten der Werthaltigkeit des Euros.
      Wobei Inflation zu Lasten der sonstigen Deflation natürlich nicht unmittelbar ins Auge fallen.


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