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    NM - Nasdaq - Internet: Grausamer Tod der Börsengurus der New Economy! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.04.01 20:08:30 von
    neuester Beitrag 19.04.01 10:23:04 von
    Beiträge: 19
    ID: 378.988
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      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:08:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was sind eigentlich die Börsengurus der New Economy? Sie sind ein Neuzeitphänomen und befassen sich üblicherweise mit Prognosen der Entwicklungen auf den Finanzmärkten im Technologiebereich. Ihr wesentliches Attribut ist, dass sie eine Schar von hörigen Jüngern um sich scharen, neudeutsch „Lemminge“ genannt. Diese Gurus wurden als die größten Popstars des ausgehenden 20. Jahrhunderts gefeiert, als Botschafter der schier in die Unendlichkeit zu wachsen scheinenden New Economy, als Pharisäer einer Selfmade-Millionärs-Generation, als (Ver)führer ins Schlaraffenland. Sie wurden verehrt, bewundert, geliebt.

      Doch wie es solchen Megastars eigen ist, folgt einem steilen und kometenhaften Aufstieg in der Regel ein jäher Absturz. Im Jahr 2000 brach eine tödliche Krankheit aus, die fast alle Hightech-Börsengurus weltweit dahinraffte: Wie die Pest im Mittelalter teilweise 99% der Bevölkerung ganzer Städte ausradierte, so wurde im Jahr 2000 durch den Abschwung der Technologiebörsen 99% der Marktkapitalisierungen zahlreicher Unternehmen pulverisiert. Einen Guru nach dem anderen metzelte man daraufhin nieder, bis sie fast alle exekutiert waren. Die gleichen Lemminge, die einst vielstimmig das Hohelied auf ihre Götter sangen, vollzogen jetzt deren Hinrichtung, indem sie ihnen die Gefolgschaft verweigerten, weil die Weissagungen der Propheten nicht mehr wie erhofft eintraten.

      Die Antwort auf die Frage, wer den Krieg letztlich verlor, bleibt natürlich offen: War es Napoleon, der sein Heer in den Untergang trieb oder waren es doch eher seine Untergebenen, die die Komplexität der Denkstrukturen ihres über alle Maßen genialen Lenkers irgendwann einfach nicht mehr verstanden? Doch es sind nicht die großen Feldherren, wie etwa Alexander, Cesar, Napoleon oder andere, die die Gurus am stärksten inspirieren, ihre Mission hat tiefere Wurzeln: Die geistigen Väter sind eher der geniale Philosoph und Militärstratege Marcus Antonius oder der Lehrmeister in Sachen „Macht“ schlechthin, Niccolò Machiavelli! Im allgemeinen verachten Gurus übrigens Analysten und vor allem die Medien, nichtsdestotrotz bedienen sie sich derer, sofern es ihren Zwecken dient. Sie wissen zwar, dass der Krug nur solange zum Brunnen geht, bis er bricht; das hindert sie aber nicht daran, immer wieder zum Brunnen zu gehen – bei vielen brach aber nicht nur der Krug, es zerborsten ganze Porzellanfabriken!

      Die Liste der verendeten Gurus im Zusammenhang mit dem 2000er-Hightech-Crash ist lang – hier eine kleine Auswahl:

      Acampora, Ralph; gestorben 2000; Todesursache: Fahne zu oft in den Wind gehängt!
      Blodget, Henry; gestorben 2000; Todesursache: ML duldet keine permanenten Totalverluste!
      Frick, Markus; gestorben 2000; Todesursache: Seine sich überschlagende Stimme blieb ihm im Hals stecken!
      Förtsch, Bernd; gestorben 2000; Todesursache: Hat sich am Wort „dausend“ verschluckt!
      Harmon, Steve; gestorben 2000; Todesursache: -85% im Jahr 2000 für bezahlte Tipps waren zuviel!
      Maydorn, Alfred; gestorben 2000; Todesursache: -80% in zwei Monaten waren ebenfalls zuviel!
      Mary Meeker; gestorben 2000; Todesursache: Frauen sind eher beim Stricken erfolgreich!
      Ochner, Kurt; gestorben 2000; Todesursache: Hat sich totgepusht!
      Opel, Sascha; gestorben 2000; Todesursache: Im Knast gibt es keinen Internetanschluss!
      Prior, Egbert; gestorben 2000; Todesursache: Wechselte in den Bereich Kabarett!


      Doch es gab einen jungen Guru, den viele Beobachter als das Kulturphänomen der letzten Jahre schlechthin betrachten. Nicht wenige sehen in ihm den Auserwählten, seine Anhänger sprechen von der Rückkehr des Nazareners! Folgerichtig nagelte man ihn – wie sonst keinen anderen Guru – ans Kreuz:





      Von seinen teilweise maßlosen Kritikern wie von seinen Gefolgsleuten verraten, wurde er gerichtet und damit zum Blutzeugen, zum Märtyrer. Einstweilen konnte deshalb der Antichrist, der Gesandte des Satans, die Macht an sich reißen und die Aktienmärkte diabolisieren. Doch der König der Gurus wird zurückkehren, um die Börsen vom Bösen zu erlösen; der Urknall steht bevor – die Welt wartet darauf, neu erschaffen zu werden!





      Gigaguru
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:11:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schließ dich doch mit fsch und germanisti in den Container. Wir schalten dann die Kameras ab.

      Nur noch bekloppte unterwegs.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:18:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Gigaguru
      Der Aufwand für diesen genialen Beitrag hat sich gelohnt. Herzlichen Glückwunsch! Wenn es dereinst eine Zeitschrift mit dem Namen "Gigaguru" geben wird, ich werde da sein und sie kaufen.

      Gruß Al Iksir
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:28:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:30:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      Lieber Gigaguru , du bist zur Legende aufgestiegen.

      V.

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      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:31:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      3. Gerade im Internet ist das Recht auf Meinungsfreiheit von großer Bedeutung. Versuchen Sie deshalb niemandem Ihre Meinung aufzuzwingen. :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:31:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      Giga

      Hast Du Deine Wenigkeit (selbsternannt) nicht vergessen ?? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:04:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hier ein paar Tipps für diejenigen, die sich mit dem Gedanken tragen, eventuell Guru werden zu wollen:


      Die GoingPublic-Kolumne: Anleitung zum Guru-sein!

      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic) - Börsengurus kommen und gehen. Auf der einen Seite mögen Sie bedauern, wenn ihr Lieblingsguru gerade in der Boulevard-Presse zerfleischt wird, auf der anderen Seite liegt darin Ihre Chance! Sie können selbst ein Börsenguru werden - befolgen Sie die todsichere GoingPublic-Methode!

      Angehende Börsengurus sollten sich nach den folgenden Regeln richten. Wer lange genug übt und sich streng an die Vorgaben hält, hat gute Chancen in den Olymp der Börsengurus aufzusteigen:

      1. Es kann nicht schaden den "Mann (oder die Frau) von der Straße" zu mimen. Die meisten Börsengurus des Neuen Marktes waren damit sehr erfolgreich - und brauchten sich nicht einmal zu verstellen.

      2. Sie benötigen eine Plattform auf der Sie Ihre Lemminge versammeln können. Die 3sat-Börse ist DER Inkubator für Börsengurus. Bis Sie soweit sind, versuchen Sie es einmal mit einer Aktienzeitung , einem Pusher-Newsletter oder
      auf einem bekannten Neuen-Markt-Board

      3. Es gab nur einen Börsenguru, der ohne konkrete Aktientips erfolgreich war. Sollten Sie mit dem Gedanken spielen ohne Aktientips zum Börsenguru zu werden, müssen Sie schon verdammt gute Anekdoten erzählen können.

      4. Weit erfolgreicher werden Sie sein, wenn Sie ihrer hungrigen Fangemeinde regelmäßig Aktien zum Fraß vorwerfen. Dabei müssen Sie allerdings die Punkte 5 und 6 genauestens beachten.

      5. Die Auswahl der Aktienempfehlungen ist eine besondere Kunst. Es gibt hierzu zwei Kernstrategien. Die erste: Sortieren Sie alle Werte des Neuen Marktes nach der Marktkapitalisierung des Free Float. Fertig ist die Empfehlungsliste! Arbeiten Sie diese einfach von klein nach groß ab. Die zweite Strategie: Empfehlen Sie Aktien in Boombranchen die sich kürzlich bereits verdoppelt oder verdreifacht haben. Der Hype auf Ihre Aktie muß schon im Markt sein. Sie geben nur noch den letzten Kick - und ab geht`s!

      6. Die Wahl des Kursziels ist entscheidend für die Wirkung Ihrer Empfehlung. Wer will schon Aktien kaufen, die "nur noch" Verdopplungspotential haben? Dabei läßt sich das richtige Kursziel so einfach basteln: Hängen Sie einfach eine Null an den aktuellen Aktienkurs.

      7. Tragen Sie die Insignien des Erfolges, auch wenn Sie gerade erst am Anfang stehen. Bewahren Sie das "Image des Erfolges" auch dann, wenn die Welt um Sie zusammenbricht (roter Schlips kommt immer gut).

      8. Lernen Sie zu vergessen. Empfehlungen von "damals" sind Schnee von gestern. Was zählt ist der nächste 1000%-Tip.

      9. Halten Sie sich fit. Nur wer in Form ist, hat beim "Frontrunning" auf Dauer die Nase vorn.

      10. Hochmut kommt vor dem Fall. Da Ihr "Fall" aber ohnehin irgendwann kommt, gilt es die Zeit des Hochmuts in vollen Zügen zu genießen!

      Was wäre die Börse ohne Gurus - den Orakeln der Neuzeit? Deshalb heißt es für Sie nun: Üben, üben, üben! Tschakaa!! Sie schaffen das!
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 22:03:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      fsch for President
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:25:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Alles über den Oberpusher und Lemmingschlächter Bernd Förtsch im Thread: Der Hannibal Lecter des Neuen Markts!: Der Hannibal Lecter des Neuen Markts!

      Gigaguru
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:37:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      Alles über den Oberpusher und Lemmingschlächter Gigaguru im

      Thread: Sensation: Weltpremiere im Ragingbull-Board!!!



      DER THREAD SCHLECHTHIN - BEREITS JETZT EINE LEGENDE



      MAN NANNTE IHN AUCH DEN RADEBRECHER-GURU !
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 00:14:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      Werde reich! Die Lehren der Gurus


      "Erfolg ist das Ergebnis richtiger Entscheidungen. Richtige Entscheidungen sind das Ergebnis von Erfahrung. Erfahrung ist das Ergebnis falscher Entscheidungen."

      Haben Sie verstanden ? Wenn nicht sind Sie vielleicht ein Fall für den amerikanischen Psycho-Guru Anthony Robbins. Auf seine Tipps hört US-Präsident Clinton. Gurus haben Rat für alle Lebenslagen. Auch für Anlageentscheidungen. Das Geschäft boomt. Das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt dabei auch den Guru-Markt.

      Das Angebot

      Was sind Gurus? Das Wort "Guru" kommt aus dem Hindi und bedeutet "Lehrer". Früher war der Begriff im Deutschen negativ besetzt. Inzwischen hat sich die Bedeutung erweitert. Mit Guru wird jetzt auch ein Experte bezeichnet, der sich regen öffentlichen Interesses erfreut.

      Gurus sind zunächst Profis. Sie haben dem Laien zwei Dinge voraus: Expertenwissen und eine öffentliche Plattform. Börsen-Gurus wie Henry Blodget, Abby Joseph Cohen oder Peter Lynch bewegen mit ihren Empfehlungen Kurse und entscheiden über Wohl oder Wehe von Aktiengesellschaften. Es gibt aber auch Gurus, die mit ihren Tipps vor allem die eigenen Taschen füllen und die sich selbst zum Heilslehrer ernennen. Die bekanntesten Vertreter dieser Spezies in Deutschland sind Egbert Prior und Bernd Förtsch.

      Für beide führte der Weg zum großen Geld über die Fernsehsendung "3Sat.Börse". Prior startete seine Karriere als Journalist bei "Capital" und beim "Handelsblatt". Danach ging er zum "Platow-Brief". Kurz darauf gab er Anlagetipps in der 3Sat-Börse. Tausende Anleger kauften von August 1997 bis Juli 1998 nach seinen Prognosen Aktien. Was für Prior spannende Unterhaltung war, rief die Staasanwaltschaft auf den Plan. Ihr Vorwurf: "Frontrunning". Darunter versteht man "Vornwegkaufen": erst die Aktien kaufen, dann die Aktien empfehlen und sich an den Kurssteigerungen bereichern. Das Verfahren gegen Prior wurde eingestellt. Das Urteil des OLG Frankfurt: "Kein Tatverdacht". Prior gibt jetzt seinen eigenen Börsenbrief heraus. Seinen 3Sat-Platz nahm in der Folgerunde Bernd Förtsch ein. Der ehemalige Autoverkäufer hat eine einzigartige Medienmacht aufgebaut. Er ist im Fensehen und in der Presse ständig präsent. Förtsch tritt zum Beispiel in der ARD-Sendung Ratgeber Geld auf und schreibt in der Lifestyle-Gazette Max. Mit der Kulmbacher Börsenmedien AG besitzt der umtriebige Franke einen eigenen Medienkonzern. Förtschs Zentralorgan ist der "Aktionär". Vor fünf Jahren startete das Blatt mit einer monatlichen Auflage von 10.000 Exemplaren. Heute erscheint der Aktionär wöchentlich, die Auflage beträgt 142.878 Exemplare (Stand August 2000). Förtsch verdient sich mit Fondsmanagment für die Hauck & Aufhäuser Investmentgesellschaft und die Universal Investment ein kleines Zubrot. Er ist Fondsmanager, Verleger und Medienstar in einer Person. In den USA wäre solche eine Machtballung undenkbar. Doch die umstrittenen Hirten wären ohne willige Schäfchen machtlos. Warum sind wir empfänglich für die Botschaften der Börsengurus ?

      Nachfrage

      Warum haben wir überhaupt Rat notwendig ? Man kann zwischen objektiven und subjektiven Gründen unterscheiden. Objektiv steht jeder Anleger einer Flut von Informationen gegenüber. Der Information-Overkill erzeugt einen Wunsch, den der Soziologe Niklas Luhman "Bedürfnis nach Reduktion der Komplexität" genannt hat. Die Börsengurus befriedigen mit ihren Empfehlungen die Bedürfnisse nach sinnvoller Ordnung der chaotischen Börsenwirklichkeit.

      Subjektiv betrachtet kann die Informationsfülle Ohnmachtsgefühle erzeugen, Gefühle des Ausgeliefertseins und ein Bedürfnis nach Führung. Anthropologen meinen, das Verhalten der heutigen Menschen sei durch ihre stammesgeschichtliche Entwicklung geprägt. Jahrtausende durchstreiften Menschen in kleinen Horden die Wälder und Savannen. Ein Führer, der die Zusammenarbeit der Gruppenmitglieder koordinierte, erhöhte die Überlebenschance der Sippe. Die Bereitschaft, sich führen zu lassen, scheint deshalb zur anthropologischen Grundausstattung der Menschen zu gehören.

      Die Spezies Mensch ist durch eine weitere Besonderheit gekennzeichnet: eine ausgedehnte Kindheit. "Ein ähnlich starkes Bedürfnis aus der Kindheit wie das nach dem Vaterschutz wüßte ich nicht anzugeben." schreibt Sigmund Freud in seinem Essay "Das Unbehagen in der Kultur". Freud untersucht darin die "infantile Hilflosigkeit und die durch sie geweckten Vatersehnsucht". Einen Vater, der die komplizierte Welt der Börse erklärt, brauchen offenbar viele Anleger. Ein Beispiel: die 3Satbörse, Freitagabend. Da lobt ein Börsenguru schon mal die Aktie einer kleinen deutschen Biotech-Firma auf 1.000 Euro hoch. Am Montag stürzen sich die Anleger auf die Aktie und treiben die Kurse tatsächlich nach oben. Die Direktanlagebank hat jetzt sogar am Samstag geöffnet, um ihren Kunden den Aktienkauf gleich nach der Sendung zu ermöglichen. Freitags die Empfehlung, samstags oder montags der Kauf, ab Dienstag Kursgewinne, besonders für die, die schon am vorherigen Donnerstag gekauft haben, hier hat sich zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Börsenguru-Markt eine merkwürdige Ordnung herausgebildet. Wie schreibt Freud: "Die Ordnung ist eine Art Wiederholungszwang; die durch einmalige Einrichtung entscheidet, wann, wo und wie etwas getan werden soll, so dass man in jedem Falle Zögern und Schwanken erspart."
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 10:31:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      Der Spiegel, 16. Oktober 2000

      Der Guru des Neuen Marktes

      Er ist einer der mächtigsten Fondsmanager des Landes: Kurt Ochner treibt die Kurse seiner Börsenlieblinge in ungeahnte Höhen. Wer in seiner Gunst steht, gilt als gemachter Mann. Die Anleger profitierten von seinen umstrittenen Methoden - bis vor kurzem.

      In seiner Heimat im Odenwald konnte Kurt Ochner, 48, im vergangenen Jahr so viele Äpfel und Birnen wie nie zuvor ernten. Aus 3000 Liter Maische destillierte der Hobby-Schnapsbrenner mehrere hundert Flaschen hochprozentigen Schnaps. "Die Rekordernte ist mein Hedge für schlechte Tage an der Börse", sagt Ochner, der als Fondsmanager der Julius Bär Kapitalanlage in Frankfurt Starstatus genießt. Als Hedge bezeichnen Börsianer eine Art Versicherung gegen fallende Kurse. Schlechte Tage hat die Börse seither viele gesehen. In den vergangenen Wochen platzte eine gigantische Spekulationsblase bei den kleinen Technologiewerten, auf die Ochner gern setzt. Die Kurse vieler Unternehmen am Frankfurter Neuen Markt, der Börse für Wachstumswerte, fielen senkrecht nach unten.

      Auch Ochner, den viele bewundernd "Mr. Neuer Markt" nennen, konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Sein Milliardenfonds, der Julius Bär Special German, sauste mit in den Strudel. Seit den Höchstständen im März ist der Kurs um rund 40 Prozent gesunken. Vielleicht wird Ochner die Schnapsvorräte bald brauchen. Noch verehrt seine Fangemeinde den Fondsmanager als "König der Nebenwerte", noch genießt der "Großmeister des Geldes", so der Berliner "Tagesspiegel", in Fernsehsendungen und Börsenmagazinen den Ruf eines Gurus. Aber wie lange noch? Der ehemalige Fallschirmjäger Ochner verdankt seinen Erfolg auch dem Boom am Neuen Markt. Der Special German Stock Fund legte seit 1996 um mehr als 500 Prozent im Wert zu, weil er frühzeitig auf kleine, weitgehend unbekannte Firmen setzte. Dank des Erfolgs von Ochner stieg das von Julius Bär in Deutschland betreute Fondsvolumen von wenigen hundert Millionen Mark auf bis zu zwölf Milliarden Mark.

      Ochner gilt als einer der mächtigsten Männer am Neuen Markt - und er weiß diese Macht zu nutzen: Ochner kann Kurse in die Höhe treiben oder fallen lassen - je nachdem, ob ihm ein Unternehmen besonders am Herzen liegt oder nicht. Seine Gunst kann mit entscheiden, ob ein Börsengang ein Erfolg wird. "Er tritt wie der Pate des Neuen Marktes auf", sagt ein Investmentbanker, der lieber anonym bleiben will. Kein Wunder, dass die Jungunternehmer, die vom großen Geld am Neuen Markt träumen, zu Ochner in den 32. Stock des Frankfurter "Pollux" pilgern. Wer den Fondsmanager für seine Story einnehmen kann, hat viel gewonnen. "Ich kümmere mich um die Unternehmen, wenn die Banken schon längst wieder abgezogen sind", beschreibt er seinen unkonventionellen Stil.

      Als im vergangenen Herbst der Börsengang der Biotech-Firma Evotec am mangelnden Interesse der Anleger zu scheitern drohte, retteten Fondsmanager unter Führung von Ochner die Emission. "Ochner hat mir versichert, dass er und seine Partner bis zu 50 Prozent der Aktien übernehmen können", erinnert sich Karsten Henco, der Vorstandsvorsitzende der Evotec. Die Banken ließen sich durch die Protektion der Fondsmanager beeindrucken und brachten Evotec an die Börse. Bei der Zuteilung haben Ochner und die anderen Fondsmanager dann im Rahmen der Zuteilungskriterien einen angemessenen Anteil Aktien erhalten. Auch bei den Neue-Markt-Unternehmen Novasoft und NorCom, so Ochner, wurde ein Großteil der Aktien wegen mangelnder Nachfrage aus dem Publikum ausgewählten Großinvestoren zugeteilt. Dann reichen schon kleine Handelsaufträge von Privatanlegern, die bei der Vorabverteilung nicht zum Zuge gekommen sind, um die Kurse nach oben zu treiben.

      Unternehmer, die sich auf Ochner einlassen, müssen allerdings Demut mitbringen. Schon bei der Emission beharrt er oftmals auf einem großen Aktienanteil, da häufig am ersten Handelstag erhebliche Kurssteigerungen locken. Banker, die schon viele Börsenkandidaten betreut haben, berichten von Unternehmern, die Ochner größere Aktienpakete zum Emissionskurs versprochen haben, um seine Gunst zu gewinnen. "Als Gegenleistung für einen günstigen Emissionskurs stellen wir unser Netzwerk zur Verfügung", wirbt Ochner für seinen Service. Er verwaltet nicht nur Milliarden der Julius Bär Kapitalanlage, sondern beeinflusst auch die Investitionsentscheidungen anderer Fondsmanager.

      Ein wichtiger Verbündeter des Fondsmanagers Ochner ist Marian von Korff, der bis Anfang 1999 bei "Focus" die Geldmarktseiten verantwortete. Der Journalist betätigte sich schon während seiner Zeit bei "Focus" als Berater für den VMR Strategie Quadrat Fonds. Er kaufte sich über die Firma Fair Invest in Internet-Unternehmen wie Ricardo und I:Fao ein, die später an den Neuen Markt kamen. Zwischen dem Journalisten und dem Fondsmanager entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit. "Korff hat mich oftmals auf Investitionsideen aus dem Münchner Bereich hingewiesen", lobt ihn Ochner. Er habe sich dafür revanchiert und ihn als Co-Investor bei den Emissionsbanken eingeführt.

      Als Michael Kölmel, der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns Kinowelt, Ende 1998 einen Investorentermin bei Ochner hatte, staunte er nicht schlecht, dass ihm zusammen mit dem Vorstandsmitglied der deutschen Julius Bär Kapitalanlage auch der Fondsberater und Wirtschaftsredakteur Korff gegenübersaß. Mit von der Partie war auch Kerstan von Schlotheim, ein Fondsmanager der Adig, der heutigen Fondsgesellschaft der Commerzbank. Seit rund einem Jahr ist die Zusammenarbeit zwischen Korff und Ochner offiziell. Ochner berät Korffs VMR Strategie Quadrat. Die Julius Bär Kapitalanlage erhält dafür nach Angaben Ochners ein jährliches Honorar von über 100 000 Mark. "Wenn Korff Beratungsbedarf hat, schickt er seine Depotaufstellung mit der Bitte um Kommentierung", beschreibt Ochner die Zusammenarbeit.

      Die beiden interessieren sich besonders für die kleinen marktengen Werte, bei denen noch nicht so viele Aktien an der Börse umlaufen. Beide verstehen sich als aktive Investoren, die wissen, dass sie mit Käufen und Verkäufen die Kursentwicklung beeinflussen. Da ist es praktisch, wenn wenig Aktien im Umlauf und möglichst viele in festen Händen sind. Bei den kleinen Werten des Neuen Marktes, so Ochner, "reicht eine Order von weniger als einer Million Mark, um den Kurs innerhalb eines Tages um zehn Prozent nach oben oder nach unten zu drücken".

      Schon 1998 favorisierten die beiden Investoren häufig dieselben Unternehmen. Ende 1998 lagen 22,4 Prozent der Gelder des VMR Strategie Quadrat bei einer einzigen Firma, dem Münchner Medienunternehmen EM.TV. Auch privat kaufte Korff Aktien der Filmhändler, bei dem sein Freund Florian Haffa Vorstandsmitglied und ein großer Aktionär ist. Ochner seinerseits besaß 1998 nach eigenen Angaben zeitweise bis zu einem Drittel der umlaufenden Aktien von EM.TV. Auch Schlotheim von der Fondsgesellschaft Adig stieg später bei dem Medienunternehmen ein. Der Free Float, der Anteil der noch im Umlauf befindlichen Aktien, war gering. Schon relativ kleine Kaufaufträge reichten aus, den EM.TV-Kurs nach oben zu treiben.

      So wurde 1998 aus einem sehr kleinen Unternehmen, das in diesem Jahr einen Umsatz von 81 Millionen Mark erzielte, der Börsenstar des Jahres - mit einer Kurssteigerung von 3400 Prozent. Mit dem inflationierten Börsenwert im Rücken gingen die beiden Haffa-Brüder auf Einkaufstour. Ende 1998 beteiligten sie sich mit 50 Prozent für 500 Millionen Mark beim Medientycoon Leo Kirch an dessen gesamter Bibliothek an Kinder- und Jugendfilmen. In dem Joint Venture mit Kirch, das unter Junior-TV firmiert, sind nunmehr 15 000 Sendestunden enthalten.

      Seit Anfang dieses Jahres zeigt der Kirch-Sender Sat.1 wöchentlich zehn Stunden Junior-TV, darunter Uralt-Serien wie "Fred Feuerstein" oder "Schweinchen Dick". Junior-TV kassiert dafür innerhalb von fünf Jahren 201 Millionen Mark, es ist die mit Abstand größte Gewinnquelle von EM.TV. Viele Filme schreibt EM.TV linear innerhalb von 20 Jahren ab. Da der aktuelle Wertverlust auf das eigene Filmlager damit sehr niedrig angesetzt ist, konnten die Filmhändler aus Unterföhring einen höheren Gewinn ausweisen. "Solche Abschreibungsmethoden sind einfach unseriös", sagt Andrea Keidel vom Münchner Medienunternehmen RTV. Im wechselhaften Filmgeschäft ändern sich die Moden zu schnell. RTV schreibt deshalb seine Filme innerhalb von zehn Jahren ab und will den Abschreibungszeitraum 2001 sogar auf fünf Jahre halbieren. Auch Michael Kölmel, Chef des ebenfalls am Neuen Markt notierten Medienunternehmens Kinowelt, plädiert für vorsichtigere Bilanzierungsmethoden, auch wenn manche Großinvestoren das anders sehen. Er weigerte sich, seine konservativen Abschreibungsregeln für neue Filme zu ändern und damit mehr Gewinn auszuweisen. Als Kölmel zudem öffentlich auf die niedrigen Abschreibungen von EM.TV hinwies, reagierte Ochner empfindlich. Er habe ihn mehrfach erfolglos darauf hingewiesen, solche geschäftsschädigenden Äußerungen zu unterlassen, sagt Ochner. Wenn er sich weiter über die Wettbewerber äußere, müsse er mit ernsten Konsequenzen für seinen Börsenkurs rechnen.

      Es ist ein faustischer Pakt, auf den sich Unternehmen einlassen, wenn sie von Ochners Kapital abhängig werden. Der Fondsmanager kann Kurse beeinflussen, aber seine Gunst genauso schnell auch wieder entziehen. Ein typischer Ochner-Wert ist der Chipbroker CE Consumer, der mit Halbleitern für die Computer- und Mobilfunkindustrie handelt. Dessen Vorstandsvorsitzender Erich Lejeune, der vordem vor allem durch seine zahl- und wortreichen Talkshow-Auftritte aufgefallen war, hat dem Duo Ochner/Korff viel zu verdanken: Seine Firma CE Consumer entwickelte sich nicht zuletzt durch große Investitionen der beiden Fondsmanager zum Börsenrenner. Die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Der Fonds VMR Strategie Quadrat, den Korff berät, investierte gut zehn Prozent seiner Mittel in Lejeunes Unternehmen. Dem Aufstieg der CE-Consumer-Aktien dürfte es auch nicht geschadet haben, dass "Focus" auf seinen damals von Korff betreuten Geldseiten mehrfach positiv über das Unternehmen berichtete.

      Auch Ochner investierte in großem Stil in das Chip-Unternehmen, das den Bundesligaclub Spielvereinigung Unterhaching sponsert. Der Unternehmer und Buchautor Lejeune ("So verkaufen Sie sich reich") revanchierte sich, indem er einen großen Teil seines Erlöses aus demBeteiligungsverkauf von Ende 1998 in den Julius Bär Special Fonds steckte. Das hatte Methode: Auch der Popunternehmer Jack White und die E-Commerce-Unternehmer von Buecher.de legten - wie viele andere Börsengänger - einen Teil des Emissionserlöses in Form von Wertpapierspezialfonds bei der Julius Bär Kapitalanlage an, die auch in festverzinsliche Wertpapiere investiert.

      Es ist ein wechselseitiges Geben und Nehmen. In einer Werbekampagne zum Börsengang legte sich Ochner in großformatigen Anzeigen für den Internet-Buchhändler Buecher.de ins Zeug. Eine solche Interessenverquickung zwischen Unternehmen und Fondsmanagement gilt in der Finanzbranche allerdings als äußerst unfein. "Mir wäre gekündigt worden, wenn ich das getan hätte", sagt Karl Fickel, bis vor kurzem Fondsmanager von Invesco. Auch bei der Augusta Technologie AG, die in rund ein Dutzend kleinerer Hightech-Unternehmen investiert, funktioniert das Zusammenspiel zwischen Ochner und seinen Alliierten - Ex-"Focus"-Mann Korff wies sich auf einer Internet-Seite seiner FI-Firmengruppe sogar als Miteigentümer bei der Augusta aus. Inzwischen wird das Unternehmen nur noch als Partnerunternehmen geführt. Die Augusta kauft kleine mittelständische Betriebe beispielsweise in der Software-Industrie oder der Sensorik auf und will diese irgendwann gewinnbringend an die Börse bringen. Bevor die Beteiligungsgesellschaft 1998 an die Börse ging, stand in "Focus" (18/1998) auf der Geldmarktseite, für die Korff damals zuständig war, unter der Überschrift "Sechs auf einen Streich" im Duktus einer Werbebotschaft: "Bei einem Emissionskurs von 65 Mark wäre das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14. Anleger, die bei der Emission nicht zum Zug kommen, sollten bei Kursen um 150 Mark noch zugreifen."

      Fondsmanager Ochner musste sich nicht so weit hinten anstellen wie die Kleinaktionäre. "Ich war seit der Börseneinführung von Anfang an dabei", sagt er. In seinem Julius Bär Special lagen am 31. Dezember 1999 laut Geschäftsbericht 399 378 Augusta-Aktien, sein Creativ Fonds war im Mai mit 44 559 Aktien dabei. Bei Korff, dessen Fonds mittlerweile viele 100 Millionen Mark eingesammelt hat, war die Augusta Ende 1999 sogar die wichtigste Aktie im Depot. Wie gut die Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern läuft, zeigte sich auf den Hauptversammlungen der Augusta. Am 9. Juni 1999 vertrat Reinhard Bellet, einer der Geschäftsführer aus Korffs FI-Gruppe, die Interessen der Fondsanleger von Julius Bär gleich mit. Ochner hatte die Stimmrechte, die er als Großinvestor besitzt, einfach an den Kollegen abgetreten.

      Lange Zeit funktionierte das System Ochner nahezu perfekt. EM.TV avancierte mit einer Börsenkapitalisierung von in der Spitze 14 Milliarden Euro zum internationalen Shootingstar. Selbst Lejeune, dessen Frau als Finanzvorstand schon mal Cash Flow, eine Gewinngröße, und Free Float, die nicht in festem Besitz befindlichen Aktien, verwechselte, brachte es bezogen auf den Emissionspreis auf ein Plus von gut 700 Prozent. Doch seit die Börse ihren Höhenflug abrupt beendete, entweicht hörbar Luft aus den Werten, die Ochner einst groß gemacht hat. EM.TV verlor seit den Höchstständen im Frühjahr 64 Prozent, CE Consumer 71 Prozent, Augusta 43 Prozent.

      Selbst ein Fernsehauftritt Ochners bewirkte nur noch ein kurzfristiges Strohfeuer. Als Ochner Ende Juni in der N-tv- "Telebörse" für EM.TV trommelte, stieg der Kurs um 8,1 Prozent, um danach wieder abzusacken. Auch eine zeitweise Aufnahme von EM.TV, CE Consumer, Augusta und anderen Korff-/Ochner-Werten in das Musterdepot von "Focus Money" bewegte die Kurse nur kurz. "Ich bin überzeugt, dass sich der Kurs bald wieder verdoppelt", prophezeite der damalige EM.TV-Finanzvorstand Florian Haffa im Juni dieses Jahres in einem Interview mit "Focus Money". Solche Behauptungen halten manche Aktienhändler "für ein Verbrechen an den Anlegern". Das Wachstum werde bei EM.TV nur noch mit teuren Unternehmenskäufen vorangetrieben.

      Am vergangenen Montag stürzte die Aktie der Filmhändler um knapp 30 Prozent nach unten. An einem einzigen Börsentag verlor das Unternehmen über vier Milliarden Mark an Wert, weil viele Großanleger den Bilanzkapricen des Medienkonzerns nicht mehr länger zuschauen wollten. "Da ist ein kompletter Vertrauensverlust", sagt Annelie Hoppe, Finanzanalystin von WestLB Panmure (siehe Kasten Seite 132). Selbst Ochner setzt auf neue Favoriten. Beim Julius Bär Special hat er während der ersten sechs Monate die Positionen bei EM.TV und CE Consumer deutlich abgebaut. In seinem neuen Fonds, dem im Dezember aufgelegten Creativ Fonds, war er im Mai weder bei EM.TV noch bei CE Consumer investiert. Stattdessen versucht er mit marktengen Werten wie Biodata, MWG Biotech oder TV Loonland einen Neuanfang nach bewährtem Muster.

      Biodata, das keine Biotechnik, sondern Sicherheitssoftware für Computer herstellt, ging im Februar an den Neuen Markt. Ochner wurde beim Börsengang großzügig bedient und kaufte ordentlich nach. Der Börsenkurs verfünffachte sich gegenüber dem Emissionskurs innerhalb eines Tages, "eine märchenhafte Börsenbewertung", urteilte die "Wirtschaftswoche" über das Unternehmen, das 1999 auf 16,1 Millionen Mark Umsatz kam. Seit es am Neuen Markt nicht mehr so gut läuft, ist der Fondsmanager im Dauereinsatz, um Biodata und die anderen Unternehmen zu schützen, in die er investiert hat. Der "Frankfurter Allgemeinen" vertraute er am 28. März an, dass Biodata, MIS, das Internet-Portal Web.de und das Medienunternehmen TV Loonland zu seinen Lieblingstiteln gehören. Die "Welt" meldete am 19. April, Ochner präferiere zurzeit CyBio oder MWG Biotech. An allen genannten Unternehmen war Ochners Creativ Fonds stark beteiligt.

      Doch die Kurspflege über die Medien wirkte, wenn überhaupt, nur kurzfristig - das Umfeld war zu schlecht: Es kam am Neuen Markt zu einem regelrechten Ausverkauf. Ochner setzte nach eigenen Angaben Ende Juli insgesamt 40 Millionen Mark zufließende Mittel in Unternehmen wie MWG, Biodata, CyBio und Buecher.de ein. Als im Juli einer von Ochners Lieblingen, MWG Biotech, auf einer der so genannten "Todeslisten" mit potenziellen Pleitekandidaten erschien, griff der Fondsmanager persönlich ein. "Ich signalisiere den schwachen Händen im Markt, dass sie ihre Papiere bei mir abliefern können", schildert Ochner seine Intervention. Tatsächlich stieg der Kurs von MWG Biotech kurzfristig. "Ochner kontrollierte zeitweise knapp ein Drittel der am Markt befindlichen Aktien", erklärt der Aktienhändler einer Frankfurter Großbank das Phänomen.

      Doch mittlerweile nützen auch Ochners Interventionen nicht mehr viel. Der Kurs von MWG Biotech sackte inzwischen unter seinen Kurs von Ende Juli. Die Aktie des Internet-Buchhändlers Buecher.de, für dessen Börsengang Ochner geworben hatte, gab es am vergangenen Freitag für rund sechs Euro. Beim Börsengang im Herbst 1999 hatte das Unternehmen noch mehr als das Dreifache gekostet. Ochners System funktioniert in guten Börsenzeiten. Sobald er in Zeiten der Krise einen Teil seiner Anlagen liquidieren muss, rächt sich seine Investitionspolitik, massiv in marktenge Werte zu investieren. Aktienpakete von Unternehmen wie Buecher.de oder Biodata, von denen an normalen Tagen nur wenige tausend Aktien gehandelt werden, sind nahezu unverkäuflich. Sobald Ochner verkaufen muss, droht ein Kurssturz.

      Es wäre nicht das erste Mal, dass Ochners System implodiert: Schon einmal musste er erleben, dass er die Aktien, die er eingesammelt hatte, nicht mehr rechtzeitig loswurde. Als Fondsmanager bei der mittlerweile aufgekauften Hamburger Privatbank SMH hatte sich Ochner schon Ende der achtziger Jahre als Experte für deutsche Nebenwerte ausgewiesen. Zwar investierte er auch in Großunternehmen wie BASF oder Deutsche Bank und frühzeitig bei SAP. Nicht unbeachtliche Kursgewinne aber brachten kleine Unternehmen wie die Leonischen Drahtwerke (heute Leoni) und die Maschinenfabrik Müller-Weingarten, von denen am Tag oft nur wenige Aktien gehandelt wurden. Auch hier stiegen die Kurse wie von selbst, wenn der Meister der Nebenwerte mit seinem Fonds einstieg. Sein SMH-Special gehörte Ende der achtziger Jahre zu den erfolgreichsten Fonds. Bei der Leoni, die seit dem Jahr 1700 existiert und so handfeste Dinge wie Kupferdrähte und Kabelsätze herstellt, verdoppelte sich zwischen dem 30. September 1988 und dem 30. September 1990 beinah der Aktienkurs. Ochner kaufte ausweislich des Geschäftsberichts in dieser Zeit rund 16 000 Aktien auf.

      Bei dem Pressenhersteller Müller-Weingarten verdreifachte sich der Aktienkurs sogar im gleichen Zeitraum. Ochner besaß ausweislich der Vermögensaufstellung seines Fonds am 30. September 1991 über 13 000 Aktien. Das war ein gut Teil der frei verfügbaren Aktien auf dem Markt. Denn 80 Prozent des Herstellers von hydraulischen und mechanischen Pressen befanden sich damals in den Händen der Esslinger Fritz Müller GmbH. Bei weiteren, damals wie heute weitgehend unbekannten Unternehmen wie dem Progress-Werk Oberkirch oder der Oelmühle Hamburg hielt Ochner relativ große Positionen und konnte mit seinen Kauf- oder Verkaufsaufträgen maßgeblich den Aktienkurs beeinflussen. Das ging so lange gut, wie Ochner nicht gezwungen war, diese Positionen zu liquidieren. Doch 1992 brach der Markt ein, die kleinen Werte erholten sich lange nicht mehr. "Ochners Fonds sah bald aus wie ein verhungerter Luftballon", erinnert sich ein Banker. Während am 30. September 1991 noch 582 Millionen Mark im Fonds investiert waren, waren es zwei Jahre später nur noch 372 Millionen Mark.

      Anleger brachten ihr Geld in Sicherheit, gleichzeitig sank die Wertentwicklung des Fonds. Im Geschäftsjahr 1991/92 gab es ein Minus von 13,4 Prozent. Kleinlaut heißt es im Rechenschaftsbericht: "Die bereits in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 1991/92 eingeschlagene Strategie, den Fonds stärker auf marktbreitere Aktien umzuschichten, wurde fortgesetzt. So wurden weitere 8 Positionen aufgelöst und Bestände an Mannheimer Versicherung, Progress-Werk Oberkirch, Revell und Deutsche Verkehrs Bank deutlich reduziert."

      Schließlich zog die Geschäftsführung von SMH die Konsequenzen. "Der Fonds war vor die Wand gefahren", sagt Hans-Jürgen Segbers, der an Stelle von Ochner Anfang 1993 den Fonds übernahm. Er habe neun Monate gebraucht, um Ochners teilweise abenteuerliche Positionen zu bereinigen, sagt Segbers. Bei Aktien wie der Oelmühle Hamburg war dies besonders schwer, es gab auch bei Discountpreisen kaum jemand, der die Aktie haben wollte.

      Ochner sieht die damaligen Vorgänge bei SMH deutlich anders. Die Fondsgesellschaft habe den SMH-Special in einen Fonds für marktbreite Werte umwandeln wollen. Ihm sei dafür ein Nebenwertefonds anvertraut worden. Dieser SMH Small Cap Fonds sei 1994 der beste deutsche Publikumsfonds geworden. Die Neuausrichtung des Fonds hatte jedenfalls ihren Preis. Der Aktienkurs der Leonischen Drahtwerke halbierte sich. Beim Glasfabrikanten Oberland Glas, wo Ochner im September 1992 44 000 Aktien hielt, sank der Aktienkurs von Ende 1991 bis Ende 1992 von 364 auf 160 Mark.

      Statt eines Plus von 30,6 Prozent, den der Deutsche Aktienindex erzielte, brachte es der SMH-Special während des Geschäftsjahrs 1992/93 nur auf ein Plus von 8,3 Prozent. "Die geringe Wertentwicklung ist im Wesentlichen in der - nunmehr abgeschlossenen - Umstrukturierung hin zu eher marktbreiten Aktien begründet", hieß es diesmal im Rechenschaftsbericht.
      "Wer kontrolliert Ochner heute?", fragt sein Nachfolger Segbers, der jetzt bei der Dresdner-Bank-Tochter DIT arbeitet. Denn bei der Schweizer Bank Julius Bär ist Ochner nicht nur wie bei SMH Fondsmanager, sondern auch der für die Kapitalanlagen verantwortliche Vorstand der deutschen Fondstochter. In der Regel muss er nur seinem Schweizer Aufsichtsrat berichten.

      Bei Ochners jetzigem Hauptfonds, dem Julius Bär Special, könnte es zu einer ähnlichen Entwicklung kommen wie vor sieben Jahren beim SMH-Special. Das vermuten zumindest seine Kritiker. Dann wären wieder die Kleinanleger, die spät eingestiegen sind und nicht den rechtzeitigen Absprung schaffen, die Opfer. Seit dem Frühjahr schrumpften die Anlagen von dreieinhalb Milliarden auf zweieinhalb Milliarden Mark zusammen. Der Julius Bär Special musste einen Kursverlust von rund 40 Prozent hinnehmen.

      Besser lief Ochners Creativ Fonds, der seit seiner Auflage im Dezember ein Plus von rund 100 Prozent machte. Allerdings profitierten davon nur wenige: Wer von Anfang an dabei sein wollte, musste eine Mindestanlage von einer Million Euro mitbringen. Ganz anders dagegen sieht die Rechnung für die Kleinanleger aus. Sie durften erst im Frühjahr in den Creativ Fonds investieren. Seither ging dessen Kurs um rund 15 Prozent zurück.

      CHRISTOPH PAULY
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 14:29:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      die größten Möchtegerngurus hier im Board sind: Körschgen u.Forum!
      Im Grunde genommen sind sie windige Taschengeld-Trader!!
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 20:36:23
      Beitrag Nr. 15 ()
      Aktueller Stand beim Internationalen Musterdepotwettbewerb der Jahresdepots 2001, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Börsengurus (Thread: Die Jahrtausend-Depots - Musterdepotwettbewerb 2001: Gigaguru - Fuchs Ede!):


      1. Gigaguru +3,8%

      2. Fuchs Ede -40,4%

      3. Merrill Lynch (u.a. Henry Blodget) -41,4%

      4. Der Aktionär (u.a. Bernd Förtsch) -45,1%


      Als Benchmark die Performance einiger wichtiger Technologieindizes seit Jahresanfang:

      Nemax All Share -40%
      Nasdaq Composite -23%
      DJ Composite Internet Index -45%


      Nasdaq: Charttechnisch alles im Lot - 300% Aufwärtspotenzial! Thread: Nasdaq: Charttechnisch alles im Lot - 300% Aufwärtspotenzial!

      Gigaguru
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 10:27:06
      Beitrag Nr. 16 ()
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 11:55:58
      Beitrag Nr. 17 ()
      Bei einer kürzlich abgehalten Seance soll ein korsich-französischer Geist folgendes gesagt haben:

      „Ein junger deutscher Guru ist mir sehr ähnlich: Wie auch ich damals, ersetzt er an der Board-Front 50.000 User auf dem Feld! Auch Gigaguru hat seine Verbannung nach Elba und sein Waterloo inzwischen hinter sich; möge ihm St. Helena einstweilen noch erspart bleiben. Doch egal was kommt, für ihn gilt (und auch in dieser Hinsicht sind wir Seelenverwandte): Er wird ewig leben, denn ein Mythos stirbt nie!“



      Gigaguru
      Avatar
      schrieb am 18.04.01 20:20:57
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wallstreet Online-Nachricht

      Mittwoch, 18.04.2001, 17:37

      Greenspan senkt Zinsen - Börsen explodieren

      Die US-Notenbank hat am Nachmittag überraschend die Leitzinsen um 50 Basispunkte gesenkt. Währungschef Alan Greenspan macht unter anderem die langsame Konjunktur in Europa dafür verantwortlich. An den Börsen setzt ein selten gesehenes Kursfeuerwerk ein.

      Greenspan, Chef der US-Notenbank und von vielen als Währungsguru bezeichnet, begründet den Schritt mit weiteren Abwärtsrisiken für die amerikanische Wirtschaft. Schwache Kapitalinvestitionen und ein unsicherer Geschäftsausblick der US-Unternehmens seien weitere Faktoren. Der Zinssatz für Tagesgeld beträgt nun 4,50%. Die Entscheidung fiel einstimmig.

      Forderungen nach einer schnellen Zinssenkung noch vor der nächsten Sitzung des finanzpolitischen Entscheidungsgremiums der Fed, dem Offenmarktausschuss, am 15. Mai sind vor rund zwei Wochen erstmals aufgetreten. Damals waren es vor allem die unter Druck geratenen Aktienmärkte, die schnelles Handeln ratsam erscheinen ließen. Doch seit dem jüngst eingesetzten Aufschwung an den Technologie-Börsen hatte die Forderung wieder etwas an Nachdruck verloren.

      Greenspan macht allerdings auch die Wirtschaftsentwicklung in Europa für die Entscheidung verantwortlich. Die jüngst vorgelegten Daten, die auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum schließen lassen als bisher vermutet, könnten auch negative Folgen für die US-Wirtschaft haben, so Greenspan.

      Die Fed zeigt mit dieser Entscheidung auch, dass sie nicht in erster Linie handelt, um den Aktienmärkten unter die Arme zu greifen. Doch vielleicht sehen die Experten mittlerweile deutlicher, dass sinkende Aktienkurse auch eine nachlassende Nachfrage vor allem privater Konsumenten zur Folge haben. Das wiederum wirkt sich mit kurzer Verzögerung auf die gesamte Konjunktur aus. Die Stützung der Börsen ist somit kein Selbstzweck. Allerdings steht zu befürchten, dass die Fed mehr weiß als wir. Denn die Konjunkturdaten der vergangenen Tage deuteten eher auf eine leichte Besserung der Situation. Vielleicht werden die Zahlen zum Verbrauchervertrauen, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden, einiges erklären.

      Die Nasdaq steht eine halbe Stunde nach dem Coup mit über 8% im Plus, der Dow Jones notiert 300 Punkte besser. Auch die deutschen Börsen legen kräftig zu: Der Dax überwindet spielerisch die Marke von 6.100 Punkten, der Neue Markt verbucht prozentuale Zuwächse im zweistelligen Bereich.

      Zuletzt hat die Fed den Leitzins am 20. März um 0,50 Prozentpunkte gesenkt. Am 3. Januar meldete Greenspan einen damals völlig überraschenden Zinsschritt nach unten von ebenfalls 50 Basispunkten. Die Nasdaq reagierte mit einem Plus von über 14%, dem größten Tagesgewinn ihrer 30-jährigen Geschichte.
      Avatar
      schrieb am 19.04.01 10:23:04
      Beitrag Nr. 19 ()
      Auch im Buch der Bücher, der Bibel, wird über die Börsengurus und deren Treiben geschrieben. Karfreitag der 13. ist nun vorbei und es wird sich bald zeigen müssen, ob der Stellvertreter von Luzifer oder der des Nazarener die Macht übernehmen wird. Der Tag der Entscheidung naht! Halbgott Superspan hat sich bereits auf die Seite des Guten geschlagen, doch noch ist der Satan nicht besiegt. Im folgenden einige Passagen aus der Offenbarung des Johannes, die sich auf Wesen und Wirken des Gurudaseins übertragen lassen und die derzeitige Situation recht gut kennzeichnen – der Ausblick ist vielversprechend, was Hoffnung macht, denn die prophetische Kraft der Heiligen Schrift ist ungebrochen:


      Die beiden Tiere: (13, 1-18)

      Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren. Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul wie das Maul eines Löwen. Und der Drache hatte ihm seine Gewalt gegeben, seinen Thron und seine große Macht. Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach. Die Menschen warfen sich vor dem Drachen nieder, weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte; und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen?

      Und es wurde ermächtigt, mit seinem Maul anmaßende Worte und Lästerungen auszusprechen; es wurde ihm Macht gegeben, dies zweiundvierzig Monate zu tun. Das Tier öffnete sein Maul, um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung und alle, die im Himmel wohnen. Und es wurde ihm erlaubt, mit den Heiligen zu kämpfen und sie zu besiegen. Es wurde ihm auch Macht gegeben über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, deren Name nicht seit der Erschaffung der Welt eingetragen ist ins Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet wurde.

      Wenn einer Ohren hat, so höre er. Wer zur Gefangenschaft bestimmt ist, geht in die Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert getötet werden soll, wird mit dem Schwert getötet. Hier muss sich die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue der Heiligen bewähren.

      Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache. Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Auge aus. Es brachte die Erde und dessen Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war. Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen. Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Wunderzeichen, die es im Auftrag des Tieres tat; es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam. Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, so dass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild nicht anbeteten. Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. Kaufen und verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist 666.


      Sieg über das Tier und seinen Propheten: (19, 11-21)

      Dann sah ich den Himmel offen, und siehe, da war ein weißes Pferd, und der, der auf ihm saß, heißt „Der Treue und Wahrhaftige“; gerecht richtet er und führt er Krieg. Seine Augen waren wie Feuerflammen, und auf dem Haupt trug er viele Diademe; und auf ihm stand ein Name, den er allein kennt. Bekleidet war er mit einem blutgetränkten Gewand; und sein Name heißt „Das Wort Gottes“. Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden; sie waren in reines, weißes Leinen gekleidet. Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Völker schlagen. Und er herrscht über sie mit eisernem Zepter, und er tritt die Kelter des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den Namen: „König der Könige und Herr der Herren“.

      Dann sah ich einen Engel, der in der Sonne stand. Er rief mit lauer Stimme allen Vögeln zu, die hoch am Himmel flogen: Kommt her! Versammelt euch zum großen Mahl Gottes. Fresst Fleisch von Königen, von Heerführern und von Helden, Fleisch von allen, von Freien und Sklaven, von Großen und Kleinen!

      Dann sah ich das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem Reiter und seinem Heer Krieg zu führen. Aber das Tier wurde gepackt und mit ihm der falsche Prophet; er hatte vor seinen Augen Zeichen getan und dadurch alle verführt, die das Kennzeichen des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen. Die übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund des Reiters kam; und alle Vögel fraßen sich satt an ihrem Fleisch.


      Die Tausendjährige Herrschaft: (20, 1-6)

      Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange – das ist der Teufel oder der Satan –, und er fesselte ihn für tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden.

      Dann sah ich Throne; und denen, die darauf Platz nahmen, wurde das Gericht übertragen. Ich sah die Seelen aller, die enthauptet worden waren, weil sie an dem Zeugnis Jesu und dem Wort Gottes festgehalten hatten. Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet, und sie hatten das Kennzeichen nicht auf ihrer Stirn und auf ihrer Hand anbringen lassen. Sie gelangten zum Leben und zur Herrschaft mit Christus für tausend Jahre. Die übrigen Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt. Sie werden Priester Gottes und Christi sein und tausend Jahre mit ihm herrschen.


      Der endgültige Sieg über den Satan: (20, 7-10)

      Wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis freigelassen werden. Er wird ausziehen, um die Völker an den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, zu verführen und sie zusammenzuholen für den Kampf; sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer. Sie schwärmten aus über die weite Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und Gottes geliebte Stadt. Aber Feuer fiel vom Himmel und verzehrte sie. Und der Teufel, ihr Verführer, wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, in alle Ewigkeit.


      Das Gericht über alle Toten: (20, 11-15)

      Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der auf ihm saß; vor seinem Anblick flohen Erde und Himmel, und es gab keinen Platz mehr für sie. Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren; und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus, die in ihnen waren. Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: Der Feuersee. Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.


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