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    Bischof flog Kampfeinsätze - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.10.01 20:06:28 von
    neuester Beitrag 08.10.01 16:44:19 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 07.10.01 20:06:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Robert Bowman über den Terrorismus

      Robert Bowman flog 101 Kampfangriffe in Vietnam. Heute ist er Bischof der Vereinigten Katholischen Kirche in Melbourne Beach, Florida/USA. Von ihm stammt der folgende, bemerkenswert scharfsinnige Aufsatz.

      Wenn wir uns weiterhin ueber die wahren Hintergruende des Terrorismus taeuschen lassen, wird er uns so lange weiter bedrohen,
      bis wir vernichtet werden. Die Wahrheit ist, dass keine unserer tausend Atomwaffen uns vor dieser Bedrohung schuetzen kann.


      Kein Star-War-System - ganz egal wie technisch hochentwickelt, ganz egal wie viele Milliarden Dollar hineingesteckt worden sind - kann uns vor einer Atomwaffe schuetzen, die in einem Segelboot oder in einer Cessna, in einem Koffer oder in einem Mietwagen ankommt. Nicht eine einzige Waffe in unserem riesigen Arsenal, nicht ein Cent der 270 Milliarden Dollar, die wir jaehrlich fuer sogenannte Verteidigung ausgeben, kann uns gegen eine Terroristenbombe schuetzen. Das ist eine militaerische Tatsache.



      Als Oberstleutnant im Ruhestand und jemand, der haeufig Vortraege zum Thema nationale Sicherheit gibt, habe ich oft den Psalm 33 zitiert: "Wenn ein Koenig in der Schlacht den Sieg erringt, dann verdankt er das nicht seiner grossen Armee; und wenn ein Krieger heil davonkommt, dann liegt es nicht an seinen starken Muskeln."



      Die Frage ergibt sich: "Was koennen wir dann tun? Gibt es denn nichts, wodurch wir unseren Buergern Sicherheit bieten koennen?


      Doch? Aber um das zu begreifen, muessen wir die Wahrheit ueber die Bedrohung kennen. Als Praesident Clinton dem amerikanischen Volk
      erklaerte, warum wir Afghanistan und den Sudan bombardierten, sagte er nicht die Wahrheit. Er sagte, wir waeren das Ziel des
      Terrorismus, weil wir fuer Demokratie, Freiheit und Menschenrechte stehen. Unsinn!


      Wir sind das Ziel der Terroristen, weil unsere Regierung fast weltweit fuer Diktatur, Sklaverei und Ausbeutung steht. Wir sind das Ziel der Terroristen, weil wir gehasst werden. Und wir werden gehasst, weil unsere Regierung hassenswerte Taten begangen hat. In wievielen Laendern haben die Vertreter unserer Regierung Fuehrer, die
      von der Bevoelkerung gewaehlt waren, abgesetzt und durch Militaerdiktatoren ausgetauscht, die nichts anderes als Marionetten und bereit waren, ihre eigenen Buerger an amerikanische Grosskonzerne zu verkaufen?


      Wir taten dies im Iran, als die US Marine und das CIA Mossadegh absetzten, weil er die Oelindustrie nationalisieren wollte. Wir
      ersetzten ihn durch den Schah, und wir bewaffneten, trainierten und bezahlten dessen gehasste Geheimpolizei, die die Menschen im Iran versklavte und terrorisierte nur um die finanziellen Interessen unserer Oelkonzerne zu schuetzen. Ist es da ein Wunder, dass es Leute im Iran gibt, die uns hassen?


      Wir taten dies in Chile. Wir taten dies in Vietnam. Und es ist noch nicht so lange her, da versuchten wir, es auch im Irak zu tun.
      Und natuerlich, wie oft haben wir es in Nicaragua getan und in all den anderen latein-amerikanischen Bananenrepubliken?


      Wieder und wieder haben wir angesehene Fuehrer verdraengt, die den Reichtum des Landes unter den Leuten, die dafuer gearbeitet haben, verteilen wollten. Wir ersetzten sie durch moerderische Tyrannen,
      die ihre eigenen Leute verkauften, sodass der Reichtum des Landes durch Konzerne wie Domino Sugar, Folgers und Chiquita Banana
      ausgebeutet werden konnte.


      In einem Land nach dem anderen hat unsere Regierung Demokratie vereitelt, Freiheit unterdrueckt und ist auf den Menschenrechten
      herumgetrampelt. Deswegen wird sie rund um die Welt gehasst. Und deswegen sind wir das Ziel der Terroristen.


      In Kanada geniessen die Menschen Demokratie, Freiheit und Menschenrechte; ebenso die Menschen in Norwegen und Schweden. Hast
      du schon mal von einer kanadischen Botschaft gehoert, die bombardiert wurde? Oder von einer norwegischen oder schwedischen?


      Wir werden nicht gehasst, weil wir Demokratie ausueben, Freiheit schaetzen oder die Menschenrechte unterstuetzen. Wir werden gehasst, weil die amerikanische Regierung diese Dinge den Menschen in den
      Dritte-Welt-Laendern versagt, deren Rohstoffe von unseren Grosskonzernen begehrt werden: Der Hass, den wir saeten, ist
      zurueckgekommen, um uns in der Form des Terrorismus zu bedrohen - und in der Zukunft: Atomterrorismus!


      Sobald die Wahrheit erkannt ist, warum diese Bedrohung besteht, wird die Loesung klar: Wir muessen unsere Richtung aendern. Unsere
      Atomwaffen loszuwerden - gegebenenfalls einseitig - wird unsere Sicherheit erhoehen, und eine drastische Aenderung unserer
      Aussenpolitik wird sie garantieren.


      Anstatt unsere Soehne und Toechter um die Welt zu schicken, um Araber zu toeten, damit wir das Oel, das unter deren Sand liegt, haben koennen, sollten wir sie senden, um deren Infrastruktur wieder in Stand zu setzen, reines Wasser zu liefern und hungernde Kinder zu fuettern. Anstatt damit weiterzumachen, tagtaeglich Hunderte von
      irakischen Kindern durch unsere Sanktionen umzubringen, sollten wir den Irakern helfen, ihre Elektrizitaetswerke, ihre Wasseraufbereitungsanlagen und ihre Krankenhaeuser wieder aufzubauen - all die Sachen, die wir zerstoerten und deren Wiederaufbau wir verhinderten.


      Anstatt Terroristen und Todesschwadronen auszubilden, sollten wir die School of Americas schliessen. Anstatt Aufstand, Zerruettung, Mord und Terror weltweit zu unterstuetzen, sollten wir den CIA
      abschaffen und das Geld Hilfsorganisationen geben.


      Kurzum, wir sollten Gutes tun anstelle von Boesem.


      Wer wuerde versuchen, uns aufzuhalten?

      Wer wuerde uns hassen?

      Wer wuerde uns bombardieren wollen?


      Das ist die Wahrheit, die die amerikanischen Buerger - und die Welt - hoeren muessen.

       


      (Erschienen Fruehjahr 1999 in "DER PFLUG" - Publikation der Bruderhoefe, hg. von: The Plough Publishing House of The Bruderhof Foundation, Spring Valley Bruderhof, Farmington PA 15437, USA Darvell Bruderhof, Robertsbridge, East Sussex, TN32, 5DR, UK)
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 20:17:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      @peace_boxer,

      was soll dies jetzt noch ?
      Avatar
      schrieb am 07.10.01 20:37:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      na ja, der Wille zum Frieden setzt sich ganz langsam durch, sogar bei einigen Militärs.
      Hoffnung hab ich noch immer, das die "Predigt" von diesem Bischof eines Tages mehr Gehör findet.
      Avatar
      schrieb am 08.10.01 16:44:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      an peace-boxer,

      Du schreibst, der Wille zum Frieden setzt sich langsam
      durch, sogar bei einigen Militàrs.
      Vielleicht mùssen die dumpfen und manipulierbaren
      Massen, so oft getàuscht werden, so oft ihr Leben
      und Gesundheit aufs Spiel setzen,
      bis auch der Dùmmste von ihnen begreift,
      dass er wieder mal einer perfekten Manipulations-
      und Propagandashow aufgesessen ist,
      um fùr einige die goldenen Kastanien aus dem Feuer zu holen.


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