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Von Andreas Braun


"Wir sind die Nummer zwei"


Der Anbieter von Hochgeschwindigkeitszugängen ins Internet, QSC, sieht sich für den Wettbewerb im Zukunftsmarkt DSL gut gerüstet. Nach der Fertigstellung des eigenen Netzwerkes geht es für das Unternehmen 2002 vor allem darum, seine Produkte erfolgreich zu vermarkten, sagt Finanzvorstand Markus Metyas im Gespräch mit sharper.de. Im Jahr 2004 will QSC erstmals einen positiven Cash Flow erzielen.

Andreas Braun

sharper.de: Herr Metyas, der Erfolg eines Internet-Providers steht und fällt mit seiner Kundenzahl. Wie sieht die Entwicklung bei QSC aus?
Metyas: Zunächst muss man klarstellen, dass es bei uns nicht allein um die reine Zahl der Anschlüsse geht. Wir bieten ja ganz unterschiedliche Produkte mit unterschiedlichen Preisen und Margen für verschiedene Zielgruppen an. Von Hause aus sind wir ein Geschäftskundenprovider, der auch das Premium Privatkundensegment bedient Nach über 27.000 Leitungen zum 30. September gehe ich von einer deutlichen Steigerung zum 31. Dezember aus. Auch unser Umsatz und Ergebnis für das abgelaufene Jahr wird unseren Erwartungen entsprechen. Das bedeutet einen Umsatz zwischen 26 und 34 Millionen Euro und einen Ebitda-Verlust zwischen 85 und 100 Millionen Euro.
sharper.de: Wie verteilen sich denn die Anschlüsse auf Ihre unterschiedlichen Kundengruppen?
Metyas: Bis Ende des dritten Quartals 2001 haben sich unsere Kunden je etwa zur Hälfte auf unser Produkt Q-DSL home für Privatkunden und unseren Business-Tarif aufgeteilt. Das dürfte auch für das Gesamtjahr 2001 entsprechend aussehen.

Schwerpunkt liegt auf Vertrieb und Marketing


sharper.de: QSC hat in den vergangenen Jahren stark in den eigenen Netzausbau investiert. Steht Ihr Netz Anfang 2002 vollständig?
Metyas: Ja. Der Netzaufbau ist abgeschlossen. Wir erreichen in 46 Ballungszentren in Deutschland rund 25 Prozent der Bevölkerung und mehr als ein Drittel der mittelständischen Betriebe. Weitere Investitionen werden deshalb nur noch für die Instandhaltung unseres Netzes anfallen. Der Schwerpunkt liegt jetzt für uns darin, unsere Netzkapazitäten zu verkaufen, also Marketing und Vertrieb auszubauen.
sharper.de: Wie sehen Ihre Vorhaben dabei aus?
Metyas: Es gibt vielfältige Initiativen. Wir versuchen vor allem über Kooperationen und Vertriebsvereinbarungen die Zahl unserer Kunden zu erhöhen. Zum Beispiel werden Q-DSL-Anschlüsse in allen Vobis-Shops in Zukunft vermarktet. Zusammen mit Tiscali werden wir unsere Anschlüsse in Elektronik-Ketten wie Saturn und Mediamarkt anbieten. Dabei wird ein gemeinsames Produkt mit Tiscali angeboten. QSC wird dabei aber eindeutig erkennbar bleiben.



Tiscali als strategischer Partner


sharper.de: Was bedeutet das für die Planung Ihrer Kundenzahlen, die Sie 2002 erreichen wollen?
Metyas: Genaue Planzahlen für das laufende Jahr werden wir Ende Januar bekannt geben. Es ist aber kein Geheimnis, dass allein Tiscali plant, in diesem Jahr rund 20.000 Kunden mit unserem gemeinsamen Produkt zu gewinnen.
sharper.de: Die Investitionen vor allem in die Netzinfrastruktur haben Ihnen im Jahr 2001 hohe Verlust beschert. Entsteht nicht durch erhöhte Ausgaben in Marketing und Vertrieb ebenso hoher Druck auf Ihre Kasse?
Metyas: Nein. Ein Großteil unserer Marketingausgaben ist erfolgsabhängig. Das heißt, dass Aufwendungen für Provisionen und DSL-Modems auch mit Umsätzen verbunden sein werden. Das ist ein prinzipieller Unterschied zu den Vorleistungen, die wir durch den Netzaufbau vorgenommen haben. Übrigens waren diese Investitionen auch schon im vergangenen Jahr rückläufig. In den ersten beiden Quartalen lagen die Aufwendungen bei jeweils 14 Millionen Euro, im dritten Quartal nur noch bei 8,9 Millionen Euro.



Cash Burn Rate wird zurückgefahren


sharper.de: Immer noch ziemlich viel für ein Unternehmen, das in den ersten drei Quartalen 2001 insgesamt nur rund 20 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet hat.
Metyas: Richtig, aber unsere Kassenlage zeigt, dass wir dabei gut im Plan lagen. Zum Ende des dritten Quartals 2001 hatten wir einen Kassenbestand von rund 175 Millionen Euro. Auch das Gesamtjahr 2001 wird zeigen, dass wir unsere Cash Burn Rate von Quartal zu Quartal zurückgefahren haben.
sharper.de: Und wann ist nach Ihrer Planung bei QSC die Gewinnschwelle erreicht?
Metyas: Wir wollen im Laufe des Jahres 2003 erstmals auf Basis des Gewinns vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) den Break Even schaffen. Im Jahr 2004 sind dann schwarze Zahlen auf Basis des Cash Flows und des Jahresgewinns geplant.



Vertrag mit Telekom spart Zeit


sharper.de: Ende Dezember haben Sie einen Vertrag zum "Line-sharing" mit der Telekom geschlossen und diesen Vertrag dann sofort wieder angefochten. Wozu dieses Manöver?
Metyas: Dieses Verfahren spart ganz einfach Zeit. Hätten wir keinen Vertrag abgeschlossen, hätte es noch viel länger gedauert, bis die Regulierungsbehörde Maßnahmen gegen die Preispolitik der Telekom beim Line-sharing ergriffen hätte.
sharper.de: Ab wann wird QSC das gemeinsame Nutzen bestehender Leitungen mit der Telekom nutzen?
Metyas: Wir rechnen im Laufe des Jahres damit. Umsatzbeiträge werden daraus aber wohl erst im vierten Quartal 2002 anfallen.

Stand:12.01.2002
© 2002 sharper.de

[myanmar]

Wo sind denn da die news???