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    Kommunikator an allen Fronten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.05.02 16:19:18 von
    neuester Beitrag 21.05.02 00:49:11 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 20.05.02 16:19:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der "WELT AM SONNTAG", ist wohl schon vom 02.12.01, aber dennoch interessant und wurde m.W. noch nicht gepostet!
      http://www.welt.de/daten/2001/12/02/1202fi299507.htx


      "Kommunikator an allen Fronten
      Welche Tendenz Nachrichten auch haben: Karsten Pierschke, Investor-Relations-Manager beim Softwarehaus PSI, muss sie "der Börse" vermitteln. In Zeiten wie diesen ein harter Job

      Von Michael Höfling
      Berlin - Der Mann liebt seine Heimat. "Wenn die beiden Hochhäuser dort drüben nicht im Wege stünden, hätten wir einen Traumblick auf den Berliner Dom", schwärmt Karsten Pierschke beim Fototermin auf dem Dach des Bürohauses in der Nähe des Alexanderplatzes. "Und da, der Fernsehturm, ist das nicht herrlich?" Vorzüge anpreisen, das gehört auch zum Job des 35-Jährigen. Pierschke kümmert sich als Investor-Relations-Manager beim Softwarehaus PSI um die Beziehung zu den Aktionären und solchen, die es werden wollen.

      Der Job muss schon mal angenehmer gewesen sein. Die Dauerbaisse hat auch die PSI nicht verschont, noch dazu notiert die Aktie am Neuen Markt, dessen Image im Zuge von Skandalen, Pleiten und sonstigen Pannen arg ramponiert wurde. "Ich höre oft von Kollegen, die inzwischen total gefrustet sind", sagt Pierschke. "Ich kann das nicht ganz verstehen." Sicher sei es nicht angenehm, schlechte Nachrichten kommunizieren zu müssen und "dafür dann die Prügel einzustecken". Aber es sei eben gerade dann wichtig, in die Offensive zu gehen, "zu sagen: Klar machen wir Fehler, aber wir lernen daraus".

      Pierschke ist recht lange im Geschäft. Seit Anfang 1994 bei der PSI, übernahm er kurz nach dem Börsengang im August 1998 seine Aufgabe. Kaum war er im Amt, hatte sich die Aktie gegenüber ihrem Ausgabekurs auch schon auf über 100 Euro vervierfacht. "Auf Drängen unserer Emissionsbegleiter hatten wir dem Markt unsere Story allein auf Basis des Produkts PsiPenta verkauft", sagt Pierschke. "Das war ein Fehler."

      PsiPenta ist eine Unternehmenssoftware für das so genannte Enterprise Resource Planning (ERP), im Vorfeld des befürchteten Software-Crashs zum Jahreswechsel 1999/2000 ein Geschäftsfeld mit irrer Wachstumsphantasie. Die Parole von der "zweiten SAP" machte die Runde. Doch noch bevor der Neue Markt so richtig ins Laufen kam, zogen erste Wolken auf. Mit Baan nahm ein hochgelobter SAP-Konkurrent Kurs auf die Pleite, und auch mit PsiPenta deuteten sich Probleme an. Der PSI-Kurs fiel, die Schwierigkeiten wuchsen, und schließlich geriet die Aktie auch in den allgemeinen Baisse-Strudel. Inzwischen notiert sie bei rund neun Euro.

      "Natürlich gibt es bitterböse Briefe, Faxe und E-Mails von Privatanlegern, zum Teil auch anonym", sagt Pierschke. "Beim ersten Mal hat mich das auch getroffen, aber man muss lernen, das nicht an sich heranzulassen." Die Herausforderung sei es, einen vernünftigen Dialog mit den Investoren zu initiieren. So hatte ein Anleger angekündigt, zur Hauptversammlung anzureisen und forderte als Entschädigung für die enttäuschende Kursentwicklung, mit der Direktions-Limousine am Bahnhof abgeholt zu werden, da die Firma ja offenbar mit solchen Dingen ihr Geld verschwende. "Ich schrieb ihm zurück, dass unser Vorstand mit der S-Bahn zur Arbeit kommt, und bot an, nachzufragen, ob unser Boss für den betreffenden Tag seine Jahreskarte zur Verfügung stellen würde." Der Aktionär war baff. "Er schrieb mir zurück, unsere originelle Antwort habe ihm gefallen", sagt Pierschke.

      Natürlich sind es nicht allein die Kleinanleger, um deren Belange sich der Diplom-Kaufmann zu kümmern hat. Betreut werden wollen auch die institutionellen Investoren, wie Fondsgesellschaften, Vermögensverwaltungen und Versicherungen. "Zu meinen Grundsätzen zählt, alle Anleger unabhängig von der Größe ihres Engagements gleich zu behandeln", sagt Pierschke.

      Bei den "Großen", die er neben telefonischem Kontakt ein-, zweimal jährlich besucht, ist der Job allerdings zurzeit auch eher schwierig - viele Fondsgesellschaften lassen eine Aktie, zumal vom Neuen Markt, schon nach der ersten Enttäuschung wie eine heiße Kartoffel fallen. Sie zurückzugewinnen ist eine Sisyphusarbeit. Zumal es eine besondere Herausforderung ist, die PSI-Geschäftsfelder leicht verständlich darzustellen, eine "Story" daraus zu machen. "Es ist in diesem Umfeld nicht einfach, zu argumentieren", sagt Pierschke. "Wir sind 30 Jahre am Markt, schreiben schwarze Zahlen, und unsere Aktie notiert auf ihrem Buchwert. Trotzdem landen wir häufig mit den Skandalfirmen in einem Topf."

      Da hilft nur: weiter an guten Nachrichten arbeiten. "Man entwickelt mit der Zeit ein Gefühl dafür, was sich verkaufen lässt und was nicht", sagt Pierschke. Wie zum Beispiel Auftragsmeldungen in der Öffentlichkeit wahrgenommen würden, hänge nicht unbedingt vom Volumen ab. "Der russische Energieproduzent Lukoil hat bei uns eine Software gekauft, mit der sich Lecks an Ölpipelines feststellen lassen", berichtet der IR-Manager. "Um diese Meldung gab es einen richtigen Medienwirbel, während gewöhnliche, aber umfangreichere Aufträge einfach ignoriert wurden."

      Es gibt eine Gruppe von Aktionären, die diese Meldungen richtig einschätzen können. Pierschke begegnet ihnen, sobald er sein Zimmer verlässt: Auf dem Flur, im Fahrstuhl, im Konferenzraum. Es sind die eigenen Kollegen. "Sie halten rund zehn Prozent am Unternehmen", sagt Pierschke. "Die kommen auch ständig auf mich zu, wollen Gründe und Hintergründe für den Kursverlauf wissen."

      Wer so kontinuierlich ansprechbar sein muss, freut sich natürlich auch auf die Zeit nach dem Job. Die ist bei Pierschke für seine Ehefrau und sein größtes Hobby reserviert - das Rudern. "Dabei kann ich abschalten, soziale Kontakte pflegen und bin auch noch an der frischen Luft." Auch für Kino, Kunst und Kultur ist Pierschke zu haben. "Mein Lieblingsfilm ist Billy Wilders ‚Eins, zwei, drei`", sagt Pierschke. Klar, dass in dieser Parodie auf den Kalten Krieg seine geliebte Heimatstadt eine zentrale Rolle spielt."

      Pierschke 35jährig? Ist wohl ein Zahlendreher. Und wer von Euch wollte sich denn da mit der PSI-Limousine abholen lassen :D ?
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 16:37:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      @Anky habe ich auch schon mal gepostet, aber es ist immer wieder schön diesen Artikel zu lesen, man spürt förmlich wie normal diese Firma ist und nicht zu den Blendern und Aufschneidern vom NM gehört.

      PS: Ich komme auch mit der S-Bahn zur HV sonst kann ich mit Physik doch nichts trinken :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 16:39:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ne Quatsch U-Bahn die HV ist ja im Interconti, und da ist U-Bahn besser ;)
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 19:30:45
      Beitrag Nr. 4 ()
      aber anschließend fahren wir nach Mitte, h2b2! Mit der S-Bahn. Da kommen wir bei PSI vorbei. Und da sind die besseren Kneipen.

      Good trades!
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 00:49:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Da freu ich mich besonders drauf :D


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