Deutschland + Biotech - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 22.05.02 13:00:16 von
neuester Beitrag 23.10.02 16:12:40 von
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Wiesbaden (ots) - Das Statistische Bundesamt hat heute erstmals
Eckzahlen zur Biotechnologie in Deutschland, und zwar für das Jahr
2000, veröffentlicht. Die Zahlen resultieren aus einer Umfrage auf
freiwilliger Basis bei Unternehmen der Biotech-Branche , die von
November 2001 bis Februar 2002 durchgeführt wurde. "Durch die sehr
gute Beteiligung der Unternehmen und einen neuen methodischen Ansatz
ist es gelungen, zuverlässige statistische Daten über die
Biotech-Branche vorzulegen", sagte der Präsident des Statistischen
Bundesamtes, Johann Hahlen, anlässlich eines Pressegesprächs in
Frankfurt am Main.
In der Pilotstudie hat das Statistische Bundesamt Eckdaten für fünf Unternehmenskategorien ermittelt, um erstmals die Biotechnologielandschaft in Deutschland in ihren wesentlichen Zügen abzubilden. Auf Grund der hochgerechneten Ergebnisse der Umfrage schätzt das Statistische Bundesamt die Zahl der Unternehmen mit ausgeprägten Biotech-Aktivitäten im Jahr 2000 auf 1 100 bis 1 200. Davon sind
- 500 bis 550 Biotech-Kernunternehmen, die vorrangig mit modernen biotechnischen Verfahren arbeiten,
- 350 bis 400 Ausrüster bzw. Zulieferer der Biotech-Kernunternehmen und anderer Forschungseinrichtungen,
- 50 Unternehmen, die als Biotech-Kernunternehmen und Ausrüster tätig sind,
- 50 besonders große Unternehmen überwiegend der chemischen Industrie, die auch in nennenswertem Umfang biotechnologische Verfahren entwickeln und anwenden (Life Sciences Industrie) und
- 150 bis 200 Berater und Finanzdienstleister der Biotech-Branche.
Aus den beantworteten Fragebogen errechnen sich nachfolgende
Ergebnisse, die 55 bis 60 % des geschätzten Berichtskreises
abdecken.
Die 313 Biotech-Kernunternehmen, die geantwortet haben,
beschäftigten im Jahr 2000 insgesamt 9 906 Personen, davon arbeitete
knapp die Hälfte in 21 Firmen mit 100 und mehr Beschäftigten. 34 %
der Beschäftigten in Biotech-Kernunternehmen (3 337) arbeiteten in
Forschung und Entwicklung, in den kleineren Unternehmen mit fünf bis
unter zehn Beschäftigten waren es sogar fast zwei Drittel. Im Jahr
2000 erzielten die Biotech-Kernunternehmen einen Gesamtumsatz von
rund 594 Mill. Euro, d.h. 60 000 Euro je Mitarbeiter. Rund 400 Mill.
Euro wurden für biotechnologische Forschung und Entwicklung
ausgegeben (40 000 Euro je Mitarbeiter).
Insbesondere die größeren Unternehmen der Life Sciences Industrie
tragen wesentlich zur Wirtschaftskraft der Biotech-Branche in
Deutschland bei. So haben die 24 Unternehmen dieser Kategorie, die
sich an der Umfrage beteiligt haben, im Jahr 2000 einen Umsatz mit
Produkten der Biotechnologie in Höhe von rund 3,5 Mrd. Euro erzielt.
Bei diesen Unternehmen gab es 8 933 Beschäftigte im Bereich
Biotechnologie, davon etwa 27 % oder 2 401 Personen in Forschung und
Entwicklung. Insgesamt waren im Jahr 2000 bei den
Biotech-Kernunternehmen und den größeren Unternehmen der Life
Sciences Industrie, die den Fragebogen beantworteten, 18 839
Personen in der Biotechnologie beschäftigt, davon 5 738 in Forschung
und Entwicklung (30 %).
Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen darüber hinaus, dass sich die
Biotech-Unternehmen in den Ländern Bayern, Baden-Württemberg,
Nordrhein-Westfalen und Hessen konzentrieren. Als größere
Biotech-Standorte treten auch die Region Berlin/Brandenburg sowie
Niedersachsen in Erscheinung. Die meisten Unternehmen (285) sind auf
dem Gebiet der "roten", also der medizinischen und pharmazeutischen
Biotechnologie tätig.
Diese und weitere Ergebnisse sowie eine Beschreibung der Methodik
enthält die Broschüre "Unternehmen der Biotechnologie in Deutschland
- Ergebnisse einer Pilotstudie für das Jahr 2000", die auch
kostenlos im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de abrufbar ist.
Weitere Auskünfte erteilt: Alois Macht,
Telefon: (0611) 75-2352,
E-Mail: alois.macht@destatis.de
mfg
MK
Eckzahlen zur Biotechnologie in Deutschland, und zwar für das Jahr
2000, veröffentlicht. Die Zahlen resultieren aus einer Umfrage auf
freiwilliger Basis bei Unternehmen der Biotech-Branche , die von
November 2001 bis Februar 2002 durchgeführt wurde. "Durch die sehr
gute Beteiligung der Unternehmen und einen neuen methodischen Ansatz
ist es gelungen, zuverlässige statistische Daten über die
Biotech-Branche vorzulegen", sagte der Präsident des Statistischen
Bundesamtes, Johann Hahlen, anlässlich eines Pressegesprächs in
Frankfurt am Main.
In der Pilotstudie hat das Statistische Bundesamt Eckdaten für fünf Unternehmenskategorien ermittelt, um erstmals die Biotechnologielandschaft in Deutschland in ihren wesentlichen Zügen abzubilden. Auf Grund der hochgerechneten Ergebnisse der Umfrage schätzt das Statistische Bundesamt die Zahl der Unternehmen mit ausgeprägten Biotech-Aktivitäten im Jahr 2000 auf 1 100 bis 1 200. Davon sind
- 500 bis 550 Biotech-Kernunternehmen, die vorrangig mit modernen biotechnischen Verfahren arbeiten,
- 350 bis 400 Ausrüster bzw. Zulieferer der Biotech-Kernunternehmen und anderer Forschungseinrichtungen,
- 50 Unternehmen, die als Biotech-Kernunternehmen und Ausrüster tätig sind,
- 50 besonders große Unternehmen überwiegend der chemischen Industrie, die auch in nennenswertem Umfang biotechnologische Verfahren entwickeln und anwenden (Life Sciences Industrie) und
- 150 bis 200 Berater und Finanzdienstleister der Biotech-Branche.
Aus den beantworteten Fragebogen errechnen sich nachfolgende
Ergebnisse, die 55 bis 60 % des geschätzten Berichtskreises
abdecken.
Die 313 Biotech-Kernunternehmen, die geantwortet haben,
beschäftigten im Jahr 2000 insgesamt 9 906 Personen, davon arbeitete
knapp die Hälfte in 21 Firmen mit 100 und mehr Beschäftigten. 34 %
der Beschäftigten in Biotech-Kernunternehmen (3 337) arbeiteten in
Forschung und Entwicklung, in den kleineren Unternehmen mit fünf bis
unter zehn Beschäftigten waren es sogar fast zwei Drittel. Im Jahr
2000 erzielten die Biotech-Kernunternehmen einen Gesamtumsatz von
rund 594 Mill. Euro, d.h. 60 000 Euro je Mitarbeiter. Rund 400 Mill.
Euro wurden für biotechnologische Forschung und Entwicklung
ausgegeben (40 000 Euro je Mitarbeiter).
Insbesondere die größeren Unternehmen der Life Sciences Industrie
tragen wesentlich zur Wirtschaftskraft der Biotech-Branche in
Deutschland bei. So haben die 24 Unternehmen dieser Kategorie, die
sich an der Umfrage beteiligt haben, im Jahr 2000 einen Umsatz mit
Produkten der Biotechnologie in Höhe von rund 3,5 Mrd. Euro erzielt.
Bei diesen Unternehmen gab es 8 933 Beschäftigte im Bereich
Biotechnologie, davon etwa 27 % oder 2 401 Personen in Forschung und
Entwicklung. Insgesamt waren im Jahr 2000 bei den
Biotech-Kernunternehmen und den größeren Unternehmen der Life
Sciences Industrie, die den Fragebogen beantworteten, 18 839
Personen in der Biotechnologie beschäftigt, davon 5 738 in Forschung
und Entwicklung (30 %).
Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen darüber hinaus, dass sich die
Biotech-Unternehmen in den Ländern Bayern, Baden-Württemberg,
Nordrhein-Westfalen und Hessen konzentrieren. Als größere
Biotech-Standorte treten auch die Region Berlin/Brandenburg sowie
Niedersachsen in Erscheinung. Die meisten Unternehmen (285) sind auf
dem Gebiet der "roten", also der medizinischen und pharmazeutischen
Biotechnologie tätig.
Diese und weitere Ergebnisse sowie eine Beschreibung der Methodik
enthält die Broschüre "Unternehmen der Biotechnologie in Deutschland
- Ergebnisse einer Pilotstudie für das Jahr 2000", die auch
kostenlos im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de abrufbar ist.
Weitere Auskünfte erteilt: Alois Macht,
Telefon: (0611) 75-2352,
E-Mail: alois.macht@destatis.de
mfg
MK
BB Biotech interessant
27.05.
--------------------------------------------------------------------------------
BB Biotech langfr. interessant
TradeCentre.de
Den Analysten vom Börsenbrief "TradeCentre.de" zufolge ist die Aktie der BB Biotech (WKN 888509) ein langfristig interessantes Investment.
Die Biotechs hätten gerade in den letzten Wochen zu den am Stärksten gebeutelten Branchen an der Nasdaq gehört. An der Möglichkeit viel Geld in diesem Sektor zu verdienen, habe sich jedoch kaum etwas verändert. Im Telefonat mit Roland A. Maier, berichte der Manager des Milliarden Fonds BB Biotech, dass er auch in Zukunft mit einem überdurchschnittlichen Wachstum der Branche rechne. Ende 31.03 hätten die Schweizer eine Cashposition von 7 Prozent gehalten. Maier habe diese bereits deutlich reduziert und wolle bei den derzeitigen Kursen seine liquiden Mittel in den nächsten Wochen weiter abbauen. "Das Risiko nach unten halte ich für begrenzt, der Boden dürfte erreicht sein."
Vor allem bei seiner Kernbeteiligung IDEC Pharmaceuticals sehe Maier weiterhin Potential. Vor kurzem habe die FDA Zevalin, ein Medikament zur Behandlung von Lymphknotenkrebs, zugelassen. Zevalin sei weltweit der erste radioaktiv aktivierte Antikörper zur Behandlung von Krebs. Für 2003/2004 liege das KGV bei etwa 20. Ansonsten fänden sich in dem Portfolio klangvolle Namen wie etwa MedImmune. Das Unternehmen entwickele Präparate zur Therapie von Virusinfektionen und Schuppenflechten. Hoch gewichtet sei auch Amgen, das größte Biotechnologieunternehmen der Welt.
Von den am Neuen Markt notierten Biotechs halte die schweizerische Beteiligungsgesellschaft keine Anteile. Maier sehe auch in Zukunft am deutschen Wachstumssegment kein geeignetes Investment für BB Biotech. Die Unternehmen seien sehr klein und hätten kein Medikament am Markt. Maier setze lieber auf amerikanische und europäische Unternehmen, die bereits Geld verdienen und mit vielversprechenden Produkten schon in der Pole Position stünden.
Wer ein Engagement in Einzeltitel scheut und an der Boombranche Biotech mitverdienen will, dem empfehlen die Analysten von "TradeCentre.de" langfristige Engagements in BB Biotech-Aktien.
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www.BioTech-World.de
Gruß
MK
27.05.
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BB Biotech langfr. interessant
TradeCentre.de
Den Analysten vom Börsenbrief "TradeCentre.de" zufolge ist die Aktie der BB Biotech (WKN 888509) ein langfristig interessantes Investment.
Die Biotechs hätten gerade in den letzten Wochen zu den am Stärksten gebeutelten Branchen an der Nasdaq gehört. An der Möglichkeit viel Geld in diesem Sektor zu verdienen, habe sich jedoch kaum etwas verändert. Im Telefonat mit Roland A. Maier, berichte der Manager des Milliarden Fonds BB Biotech, dass er auch in Zukunft mit einem überdurchschnittlichen Wachstum der Branche rechne. Ende 31.03 hätten die Schweizer eine Cashposition von 7 Prozent gehalten. Maier habe diese bereits deutlich reduziert und wolle bei den derzeitigen Kursen seine liquiden Mittel in den nächsten Wochen weiter abbauen. "Das Risiko nach unten halte ich für begrenzt, der Boden dürfte erreicht sein."
Vor allem bei seiner Kernbeteiligung IDEC Pharmaceuticals sehe Maier weiterhin Potential. Vor kurzem habe die FDA Zevalin, ein Medikament zur Behandlung von Lymphknotenkrebs, zugelassen. Zevalin sei weltweit der erste radioaktiv aktivierte Antikörper zur Behandlung von Krebs. Für 2003/2004 liege das KGV bei etwa 20. Ansonsten fänden sich in dem Portfolio klangvolle Namen wie etwa MedImmune. Das Unternehmen entwickele Präparate zur Therapie von Virusinfektionen und Schuppenflechten. Hoch gewichtet sei auch Amgen, das größte Biotechnologieunternehmen der Welt.
Von den am Neuen Markt notierten Biotechs halte die schweizerische Beteiligungsgesellschaft keine Anteile. Maier sehe auch in Zukunft am deutschen Wachstumssegment kein geeignetes Investment für BB Biotech. Die Unternehmen seien sehr klein und hätten kein Medikament am Markt. Maier setze lieber auf amerikanische und europäische Unternehmen, die bereits Geld verdienen und mit vielversprechenden Produkten schon in der Pole Position stünden.
Wer ein Engagement in Einzeltitel scheut und an der Boombranche Biotech mitverdienen will, dem empfehlen die Analysten von "TradeCentre.de" langfristige Engagements in BB Biotech-Aktien.
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www.BioTech-World.de
Gruß
MK
29.05.2002 - manager-magazin
B I O T E C H - K A R R I E R E
Gesuchte Spezies
Von Michael Leitl und Stefan Raulf
Naturwissenschaftler mit Kaufmannsdenke sind in Biotech-Unternehmen heiß begehrt. manager-magazin.de zeigt, wie Sie sich auf die Managementkarriere in der Boombranche vorbereiten können.
Nadelstreifen trifft Reagenzglas: Wer als Biologe, Chemiker oder Arzt den Spaß am Management entdeckt, kann schnell aufsteigen
Hamburg - "Ich weiß nicht mehr, wo ich die Leute für das Business Development hernehmen soll." So ein Stoßseufzer aus dem Munde eines Headhunters ist selten. Doch die Nachfrage nach qualifizierten Wissenschaftlern mit kaufmännischer Expertise ist in der Biotech-Branche ungewöhnlich hoch. So hoch, dass sogar Headhunter ins Schwitzen kommen und die Biotech-Firmen hohe Gehälter hinblättern (siehe: "Was die Biotech-Branche zahlt").
Die Karrierechancen sind atemberaubend für angehende Biologen, Chemiker oder Mediziner, die neben einer Promotion und möglichst fließenden Englischkenntnissen auch kaufmännische Fähigkeiten mitbringen. Verhandlungsgeschick, Rechtskenntnis, Erfahrung im Projektmanagement - das sind die wichtigsten Fertigkeiten. Und damit beginnt das Problem. Eine Ausbildung für die speziellen Anforderungen im Biotech-Management gibt es nicht.
Knackpunkt kaufmännisches Wissen
Eigene Studiengänge für Biotechnologie existieren zwar bereits seit einigen Jahren, kaufmännisches Wissen wird aber auch dort in den seltensten Fällen gelehrt. So müssen angehende Biotech-Manager sich ihr Wissen selbst organisieren. Wer Lust an Vertrieb, Kundenkontakt, Unternehmertum verspürt, sollte sich frühzeitig mit diesen Gebieten vertraut machen.
Etwa durch ein wirtschaftsorientiertes Aufbaustudium. Wie Nicola Hennenberg. Die promovierte Biologin ist heute Leiterin der Abteilung Business Development bei Medigene in München. Ihr war am Ende des Biologiestudiums klar, dass sie keine wissenschaftliche Karriere machen wollte. Also studierte sie während der Promotion an der Export-Akademie im baden-württembergischen Reutlingen Betriebswirtschaft. Das verschaffte ihr den Einstieg in die kaufmännische Seite der Branche.
Eine Promotion ist inzwischen nicht mehr durchgehend erforderlich. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass es auch anders geht. Etwa durch ein Studium an einer Fachhochschule und der Kombination mit einem Fernstudiengang während des ersten Jobs.
Gruß
MK
B I O T E C H - K A R R I E R E
Gesuchte Spezies
Von Michael Leitl und Stefan Raulf
Naturwissenschaftler mit Kaufmannsdenke sind in Biotech-Unternehmen heiß begehrt. manager-magazin.de zeigt, wie Sie sich auf die Managementkarriere in der Boombranche vorbereiten können.
Nadelstreifen trifft Reagenzglas: Wer als Biologe, Chemiker oder Arzt den Spaß am Management entdeckt, kann schnell aufsteigen
Hamburg - "Ich weiß nicht mehr, wo ich die Leute für das Business Development hernehmen soll." So ein Stoßseufzer aus dem Munde eines Headhunters ist selten. Doch die Nachfrage nach qualifizierten Wissenschaftlern mit kaufmännischer Expertise ist in der Biotech-Branche ungewöhnlich hoch. So hoch, dass sogar Headhunter ins Schwitzen kommen und die Biotech-Firmen hohe Gehälter hinblättern (siehe: "Was die Biotech-Branche zahlt").
Die Karrierechancen sind atemberaubend für angehende Biologen, Chemiker oder Mediziner, die neben einer Promotion und möglichst fließenden Englischkenntnissen auch kaufmännische Fähigkeiten mitbringen. Verhandlungsgeschick, Rechtskenntnis, Erfahrung im Projektmanagement - das sind die wichtigsten Fertigkeiten. Und damit beginnt das Problem. Eine Ausbildung für die speziellen Anforderungen im Biotech-Management gibt es nicht.
Knackpunkt kaufmännisches Wissen
Eigene Studiengänge für Biotechnologie existieren zwar bereits seit einigen Jahren, kaufmännisches Wissen wird aber auch dort in den seltensten Fällen gelehrt. So müssen angehende Biotech-Manager sich ihr Wissen selbst organisieren. Wer Lust an Vertrieb, Kundenkontakt, Unternehmertum verspürt, sollte sich frühzeitig mit diesen Gebieten vertraut machen.
Etwa durch ein wirtschaftsorientiertes Aufbaustudium. Wie Nicola Hennenberg. Die promovierte Biologin ist heute Leiterin der Abteilung Business Development bei Medigene in München. Ihr war am Ende des Biologiestudiums klar, dass sie keine wissenschaftliche Karriere machen wollte. Also studierte sie während der Promotion an der Export-Akademie im baden-württembergischen Reutlingen Betriebswirtschaft. Das verschaffte ihr den Einstieg in die kaufmännische Seite der Branche.
Eine Promotion ist inzwischen nicht mehr durchgehend erforderlich. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass es auch anders geht. Etwa durch ein Studium an einer Fachhochschule und der Kombination mit einem Fernstudiengang während des ersten Jobs.
Gruß
MK
Biotechwerte weiter im Abwärtstrend
Biotechtechwerte setzen ihren Abwärtstrend am Neuen Markt fort. Die
Branche sei momentan bei den Anlegern "out", so ein Händler. Nachrichten
gebe es keine. Bis 11.15 Uhr verlieren GPC 7,2 Prozent auf 4,64 EUR,
Morphosys 2,7 Prozent auf 23,69 EUR und Qiagen 5,2 Prozent auf 14,46 EUR.
Insbesondere bei Qiagen realisierten einige Anleger noch Gewinne.
+++ Manuel Priego Thimmel
vwd/11.6.2002/mpt/tw
11.06.2002 - 11:24 Uhr
Gruß
MK
Biotechtechwerte setzen ihren Abwärtstrend am Neuen Markt fort. Die
Branche sei momentan bei den Anlegern "out", so ein Händler. Nachrichten
gebe es keine. Bis 11.15 Uhr verlieren GPC 7,2 Prozent auf 4,64 EUR,
Morphosys 2,7 Prozent auf 23,69 EUR und Qiagen 5,2 Prozent auf 14,46 EUR.
Insbesondere bei Qiagen realisierten einige Anleger noch Gewinne.
+++ Manuel Priego Thimmel
vwd/11.6.2002/mpt/tw
11.06.2002 - 11:24 Uhr
Gruß
MK
In der gestrigen Ausgabe der F.A.Z. ist ein Artikel über eine Studie von Ernst & Young erschienen:
Ernst & Young: Deutscher Biotechnologie-Report 2002
Neue Chancen für die deutsche Biotech-Industrie
Branche verzeichnet deutliche Wachstumsraten / Weitere Stabilisierung und Reifung der Unternehmen erforderlich
Berlin, 7. Mai 2002 – Das Jahr 2001 war erneut ein Wachstumsjahr für die Biotechnologie-Industrie in Deutschland. Bei den wichtigen Kennzahlen Mitarbeiter, Mitarbeiter in FuE und Umsatz ist eine Steigerung von über 30 Prozent zu verzeichnen. Neben der positiven Entwicklung der Kennzahlen sind neue Chancen gegeben durch neue Geschäftsmodelle, weitere Produktentwicklungen sowie die Stärkung existierender und Entstehung neuer Biotech-Zentren. Zu diesem Ergebnis kommt der dritte deutsche Biotechnologie-Report, den Ernst & Young heute in Berlin vorgestellt hat. Für die Studie wurden deutsche Core-Biotech-Unternehmen untersucht, die ausschließlich moderne Methoden der Biotechnologie entwickeln oder anwenden.
"In vielen Unternehmen und auch in der Politik sind die richtigen Entscheidungen getroffen worden, so dass wir vielfältige neue Chancen für die dynamisch wachsende deutsche Biotechnologie-Industrie erkennen", kommentierte Alfred Müller, Vorstandsmitglied von Ernst & Young in Deutschland und zuständig für den Bereich Health Sciences, die Ergebnisse der Studie. Als spezifische Stärke des Standortes habe sich gezeigt, dass jahrelang bestehende Schwächen inzwischen weitgehend beseitigt wurden. So seien ungünstige gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland mittlerweile teilweise verbessert worden und die Akzeptanz der medizinisch orientierten "roten" Biotechnologie stünde heute außer Frage. Nicht zuletzt gebe es in den Firmen selbst tatkräftigen Unternehmergeist. Dennoch dürfe sich mit Blick auf den starken globalen Wettbewerb in der Biotech-Industrie nicht auf dem Erreichten ausgeruht werden.
Über 30 Prozent Wachstum der Mitarbeiter- und Umsatzzahlen
In der deutschen Core-Biotech-Industrie wurden im vergangenen Jahr 3.735 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt wurden 14.408 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Pro Biotech-Unternehmen stieg die durchschnittliche Beschäftigtenzahl von 23 im Jahr 1997 über 29 (1999) und 32 (2000) auf schließlich 39 (2001) konstant an. Allerdings beschäftigten in der Realität rund drei Viertel aller Firmen jeweils nur bis zu 30 Mitarbeiter, weitere 22 Prozent stellten zwischen 30 und 100 Arbeitsplätze. "Wenige Unternehmen haben mindestens 100 Mitarbeiter und damit eine kritische Masse etwa für einen Börsengang", fügte Müller hinzu.
Beim Gesamtumsatz erzielten die deutschen Core-Unternehmen ein Wachstum von 33 Prozent und erreichten mit 1.045 Mio. Euro erstmals die Größenordnung von einer Milliarde. "Allerdings fällt über die Hälfte des Gesamtumsatzes der Branche auf die wenigen börsennotierten Core-Biotech-Unternehmen", erläuterte Müller. Bei den meisten Firmen sei die Forschungsintensität sehr hoch, so dass noch keine signifikanten Umsätze erzielt würden.
Besonders legte der Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) im vergangenen Jahr zu. Hier wurde mit einer Ausgabensumme von 1.228 Mio. Euro eine Zuwachsrate von 71 Prozent gegenüber 2000 erzielt und ebenfalls erstmals die Milliarden-Grenze überschritten. Zugleich stieg die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich um 37 Prozent auf 7.858. Insgesamt sind die Ausgaben für FuE höher als der Umsatz, den die Branche erzielt.
Weniger Neugründungen deuten auf Konsolidierung der Branche hin
Der Zuwachs der Beschäftigtenzahlen insgesamt und speziell im FuE-Bereich ist ein Zeichen für die zunehmende Reife der deutschen Biotech-Firmen. Zugleich deutet der verhaltene Anstieg der Firmenneugründungen in der Biotechnologie auf eine beginnende Konsolidierung der Branche hin. So stieg die Gesamtzahl der Core-Unternehmen in der Branche im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 10 Prozent auf insgesamt 365, während in den Vorjahren noch doppelt so hohe Wachstumsraten zu verzeichnen waren. Der geringere Anstieg ist jedoch auch auf eine langsam beginnende Zunahme von Insolvenzfällen zurückzuführen. Diese Entwicklung wurde beispielsweise in den USA bereits durchschritten, dort ist die Zahl der Biotech-Firmen seit einigen Jahren konstant.
Trend hin zu Produkten
Auch qualitativ verbesserten sich die deutschen Biotechnologie-Unternehmen. Bei den Geschäftsmodellen steht immer mehr die Entwicklung von Produkten und immer weniger das Angebot von Technologie-Dienstleistungen im Focus. Die Ernst & Young-Studie ergab, dass sich 46 Prozent der untersuchten Firmen auf Produkte konzentrieren, 41 Prozent eine Kombination aus Service und Produkt anbieten und lediglich 13 Prozent sich ausschließlich auf ein Serviceangebot beschränken.
Bei der Kategorisierung der Produkte zeigte sich, dass bei den Geschäftsfeldern die "rote", medizinisch orientierte Biotechnologie mit Therapeutika, Molekulardiagnostika, Drug-Delivery-Systemen und Tissue-Engineering-Produkten dominiert. 83 Prozent aller Firmen beschäftigen sich mit diesem Bereich. Insgesamt liegen als Geschäftsfeld die Therapeutika mit 115 Nennungen weit vorne, gefolgt von Molekulardiagnostika, auf die 55 Nennungen entfielen, und Drug Delivery (26 Nennungen). Die Zahl der Therapeutika in der Entwicklungs-Pipeline der deutschen Core-Biotech-Unternehmen hat sich im Vergleich zu 1999 fast verdoppelt auf 183 im Jahr 2001. Noch hat zwar kein deutsches Biotech-Unternehmen ein Bio-Therapeutikum auf den Markt gebracht, doch befinden sich drei solcher Produkte bereits in der Zulassungsphase.
Zweitstärkster Bereich mit 11 Prozent der Geschäftsfeld-Nennungen ist die "grüne" Biotechnologie, die Anwendungen in Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie umfasst. Transgene Pflanzen, auf die etwa ein Drittel der Aktivitäten entfällt, sind neben molekularen Lebensmitteldiagnostika die Hauptprodukte der "grünen" Biotechnologie. Ein in der Zukunft wichtiges Anwendungsgebiet von transgenen Pflanzen ist die Herstellung von Therapeutika, was auch als "molecular pharming" bezeichnet wird.
Zur "grauen" Biotechnologie, bei der Anwendungen in Industrie und Umweltschutz im Mittelpunkt stehen, zählen lediglich 6 Prozent der Geschäftsfeld-Nennungen, etwa gleichmäßig verteilt auf die Felder Feinchemikalien und Umwelt. Molekulare Umweltdiagnostika sind derzeit ein wesentlicher Schwerpunkt der modernen "grauen" Biotechnologie.
Erheblich mehr Patente und Auslizensierungen zeigen gewachsene Stärke der Branche
Wie stark die moderne Biotech-Industrie in Deutschland geworden ist, zeigt auch der deutliche Zuwachs der Patentanmeldungen und Auslizensierungen. Die Zahl der angemeldeten Patente stieg in den letzten zwei Jahren um 88 Prozent. Die Lizenzvergaben stiegen gegenüber dem Vorjahr sogar um 173 Prozent. Dabei überwiegt der Anteil der Produktauslizensierungen im Vergleich zu Technologieauslizensierungen deutlich. Gleichzeitig wurden im Jahr 2001 von den untersuchten Biotechnologie-Unternehmen fast doppelt so viele Kooperationen geschlossen wie im Vorjahr. In etwa gleichem Maße haben dabei die Technologie- und die Produkt-Allianzen zugenommen.
Im Bereich der Fusionen und Akquisitionen sind derzeit noch weniger Aktivitäten zu verzeichnen. "In Zukunft ist jedoch eine steigende Zahl von Mergers & Acquisitions zu erwarten, mit denen schlagkräftigere Unternehmen gebildet werden", erläuterte Müller. Denn mit den Akquisitionen im Ausland, die den Hauptteil der Aktivitäten ausmachen, sicherten sich die Unternehmen vor allem internationale Präsenz. Ein Novum und zugleich ein Zeichen zunehmender Reife seien die bereits durch deutsche Biotech-Unternehmen abgeschlossenen Akquisitionen von Firmen in den USA und in Großbritannien.
Venture-Capital war im Jahr 2001 Haupt-Finanzierungsquelle der Branche
Die am stärksten vertretenen Investoren der Biotechnologie in Deutschland sind immer noch Venture-Capital-Geber sowie Beteiligungsgesellschaften. Sie konzentrieren sich vor allem auf die Start-up-Phase (86 Prozent der Investoren) sowie die Expansionsphase der Unternehmen (76 Prozent der Investoren). Bevorzugter Exit der Investoren sind der Börsengang und der Verkauf der Beteiligung an ein anderes Unternehmen. Während 1999 noch lediglich 175 Mio. Euro Risikokapital in Biotech-Unternehmen flossen, hat sich diese Summe mit 565 Mio. Euro im Jahr 2000 mehr als verdreifacht und ist mit 525 Mio. Euro in 2001 auf dem selben Niveau geblieben.
Das "Börsenfenster" ist für die Biotechnologie seit Herbst 2000 weitgehend geschlossen. Seitdem stand für die Branche weniger Kapital zur Verfügung. Da aus der Geschäftstätigkeit nur bedingt ein Ausgleich des Mittelzuflusses geschaffen werden konnte und zugleich die FuE-Ausgaben stark gestiegen sind, ist der Gesamt-Verlust der Branche um 66 Prozent von - 247 Mio. Euro (2000) auf - 411 Mio. Euro (2001) gestiegen. "Ob die hohen Verluste, die aufgrund der erheblichen Anfangsinvestitionen nicht ungewöhnlich sind, verringert werden können, wird die Entwicklung in den nächsten Jahren zeigen", erklärte Müller. Dennoch gelte die Biotechnologie auch nach der deutlichen Kurskorrektur der Biotech-Aktien als Wachstumsbranche mit langfristig guten Investmentchancen.
Der Biotech-Standort Deutschland
Nach wie vor ist Bayern das Bundesland mit der größten Dichte von Core-Biotech-Firmen in Deutschland (88 Firmen), gefolgt von Baden-Württemberg (64) und Nordrhein-Westfalen (43). Bei dieser regionalen Verteilung scheint sich der BioRegio-Wettbewerb von 1996 weiter auszuwirken, denn die siegreichen Wettbewerbs-Regionen dieser Länder wiesen bereits damals die beste Infrastruktur auf und konnten ihre Position seitdem festigen. Neben den Regionen München und Rhein-Neckar-Dreieck sowie dem Rheinland und Berlin gibt es heute weitere Zentren mit einer Konzentrierung an Biotech-Firmen in Regensburg, Freiburg, Stuttgart/Tübingen, Rhein/Main und Hamburg sowie Göttingen/Hannover.
mfg
MK
Ernst & Young: Deutscher Biotechnologie-Report 2002
Neue Chancen für die deutsche Biotech-Industrie
Branche verzeichnet deutliche Wachstumsraten / Weitere Stabilisierung und Reifung der Unternehmen erforderlich
Berlin, 7. Mai 2002 – Das Jahr 2001 war erneut ein Wachstumsjahr für die Biotechnologie-Industrie in Deutschland. Bei den wichtigen Kennzahlen Mitarbeiter, Mitarbeiter in FuE und Umsatz ist eine Steigerung von über 30 Prozent zu verzeichnen. Neben der positiven Entwicklung der Kennzahlen sind neue Chancen gegeben durch neue Geschäftsmodelle, weitere Produktentwicklungen sowie die Stärkung existierender und Entstehung neuer Biotech-Zentren. Zu diesem Ergebnis kommt der dritte deutsche Biotechnologie-Report, den Ernst & Young heute in Berlin vorgestellt hat. Für die Studie wurden deutsche Core-Biotech-Unternehmen untersucht, die ausschließlich moderne Methoden der Biotechnologie entwickeln oder anwenden.
"In vielen Unternehmen und auch in der Politik sind die richtigen Entscheidungen getroffen worden, so dass wir vielfältige neue Chancen für die dynamisch wachsende deutsche Biotechnologie-Industrie erkennen", kommentierte Alfred Müller, Vorstandsmitglied von Ernst & Young in Deutschland und zuständig für den Bereich Health Sciences, die Ergebnisse der Studie. Als spezifische Stärke des Standortes habe sich gezeigt, dass jahrelang bestehende Schwächen inzwischen weitgehend beseitigt wurden. So seien ungünstige gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland mittlerweile teilweise verbessert worden und die Akzeptanz der medizinisch orientierten "roten" Biotechnologie stünde heute außer Frage. Nicht zuletzt gebe es in den Firmen selbst tatkräftigen Unternehmergeist. Dennoch dürfe sich mit Blick auf den starken globalen Wettbewerb in der Biotech-Industrie nicht auf dem Erreichten ausgeruht werden.
Über 30 Prozent Wachstum der Mitarbeiter- und Umsatzzahlen
In der deutschen Core-Biotech-Industrie wurden im vergangenen Jahr 3.735 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt wurden 14.408 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Pro Biotech-Unternehmen stieg die durchschnittliche Beschäftigtenzahl von 23 im Jahr 1997 über 29 (1999) und 32 (2000) auf schließlich 39 (2001) konstant an. Allerdings beschäftigten in der Realität rund drei Viertel aller Firmen jeweils nur bis zu 30 Mitarbeiter, weitere 22 Prozent stellten zwischen 30 und 100 Arbeitsplätze. "Wenige Unternehmen haben mindestens 100 Mitarbeiter und damit eine kritische Masse etwa für einen Börsengang", fügte Müller hinzu.
Beim Gesamtumsatz erzielten die deutschen Core-Unternehmen ein Wachstum von 33 Prozent und erreichten mit 1.045 Mio. Euro erstmals die Größenordnung von einer Milliarde. "Allerdings fällt über die Hälfte des Gesamtumsatzes der Branche auf die wenigen börsennotierten Core-Biotech-Unternehmen", erläuterte Müller. Bei den meisten Firmen sei die Forschungsintensität sehr hoch, so dass noch keine signifikanten Umsätze erzielt würden.
Besonders legte der Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) im vergangenen Jahr zu. Hier wurde mit einer Ausgabensumme von 1.228 Mio. Euro eine Zuwachsrate von 71 Prozent gegenüber 2000 erzielt und ebenfalls erstmals die Milliarden-Grenze überschritten. Zugleich stieg die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich um 37 Prozent auf 7.858. Insgesamt sind die Ausgaben für FuE höher als der Umsatz, den die Branche erzielt.
Weniger Neugründungen deuten auf Konsolidierung der Branche hin
Der Zuwachs der Beschäftigtenzahlen insgesamt und speziell im FuE-Bereich ist ein Zeichen für die zunehmende Reife der deutschen Biotech-Firmen. Zugleich deutet der verhaltene Anstieg der Firmenneugründungen in der Biotechnologie auf eine beginnende Konsolidierung der Branche hin. So stieg die Gesamtzahl der Core-Unternehmen in der Branche im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 10 Prozent auf insgesamt 365, während in den Vorjahren noch doppelt so hohe Wachstumsraten zu verzeichnen waren. Der geringere Anstieg ist jedoch auch auf eine langsam beginnende Zunahme von Insolvenzfällen zurückzuführen. Diese Entwicklung wurde beispielsweise in den USA bereits durchschritten, dort ist die Zahl der Biotech-Firmen seit einigen Jahren konstant.
Trend hin zu Produkten
Auch qualitativ verbesserten sich die deutschen Biotechnologie-Unternehmen. Bei den Geschäftsmodellen steht immer mehr die Entwicklung von Produkten und immer weniger das Angebot von Technologie-Dienstleistungen im Focus. Die Ernst & Young-Studie ergab, dass sich 46 Prozent der untersuchten Firmen auf Produkte konzentrieren, 41 Prozent eine Kombination aus Service und Produkt anbieten und lediglich 13 Prozent sich ausschließlich auf ein Serviceangebot beschränken.
Bei der Kategorisierung der Produkte zeigte sich, dass bei den Geschäftsfeldern die "rote", medizinisch orientierte Biotechnologie mit Therapeutika, Molekulardiagnostika, Drug-Delivery-Systemen und Tissue-Engineering-Produkten dominiert. 83 Prozent aller Firmen beschäftigen sich mit diesem Bereich. Insgesamt liegen als Geschäftsfeld die Therapeutika mit 115 Nennungen weit vorne, gefolgt von Molekulardiagnostika, auf die 55 Nennungen entfielen, und Drug Delivery (26 Nennungen). Die Zahl der Therapeutika in der Entwicklungs-Pipeline der deutschen Core-Biotech-Unternehmen hat sich im Vergleich zu 1999 fast verdoppelt auf 183 im Jahr 2001. Noch hat zwar kein deutsches Biotech-Unternehmen ein Bio-Therapeutikum auf den Markt gebracht, doch befinden sich drei solcher Produkte bereits in der Zulassungsphase.
Zweitstärkster Bereich mit 11 Prozent der Geschäftsfeld-Nennungen ist die "grüne" Biotechnologie, die Anwendungen in Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie umfasst. Transgene Pflanzen, auf die etwa ein Drittel der Aktivitäten entfällt, sind neben molekularen Lebensmitteldiagnostika die Hauptprodukte der "grünen" Biotechnologie. Ein in der Zukunft wichtiges Anwendungsgebiet von transgenen Pflanzen ist die Herstellung von Therapeutika, was auch als "molecular pharming" bezeichnet wird.
Zur "grauen" Biotechnologie, bei der Anwendungen in Industrie und Umweltschutz im Mittelpunkt stehen, zählen lediglich 6 Prozent der Geschäftsfeld-Nennungen, etwa gleichmäßig verteilt auf die Felder Feinchemikalien und Umwelt. Molekulare Umweltdiagnostika sind derzeit ein wesentlicher Schwerpunkt der modernen "grauen" Biotechnologie.
Erheblich mehr Patente und Auslizensierungen zeigen gewachsene Stärke der Branche
Wie stark die moderne Biotech-Industrie in Deutschland geworden ist, zeigt auch der deutliche Zuwachs der Patentanmeldungen und Auslizensierungen. Die Zahl der angemeldeten Patente stieg in den letzten zwei Jahren um 88 Prozent. Die Lizenzvergaben stiegen gegenüber dem Vorjahr sogar um 173 Prozent. Dabei überwiegt der Anteil der Produktauslizensierungen im Vergleich zu Technologieauslizensierungen deutlich. Gleichzeitig wurden im Jahr 2001 von den untersuchten Biotechnologie-Unternehmen fast doppelt so viele Kooperationen geschlossen wie im Vorjahr. In etwa gleichem Maße haben dabei die Technologie- und die Produkt-Allianzen zugenommen.
Im Bereich der Fusionen und Akquisitionen sind derzeit noch weniger Aktivitäten zu verzeichnen. "In Zukunft ist jedoch eine steigende Zahl von Mergers & Acquisitions zu erwarten, mit denen schlagkräftigere Unternehmen gebildet werden", erläuterte Müller. Denn mit den Akquisitionen im Ausland, die den Hauptteil der Aktivitäten ausmachen, sicherten sich die Unternehmen vor allem internationale Präsenz. Ein Novum und zugleich ein Zeichen zunehmender Reife seien die bereits durch deutsche Biotech-Unternehmen abgeschlossenen Akquisitionen von Firmen in den USA und in Großbritannien.
Venture-Capital war im Jahr 2001 Haupt-Finanzierungsquelle der Branche
Die am stärksten vertretenen Investoren der Biotechnologie in Deutschland sind immer noch Venture-Capital-Geber sowie Beteiligungsgesellschaften. Sie konzentrieren sich vor allem auf die Start-up-Phase (86 Prozent der Investoren) sowie die Expansionsphase der Unternehmen (76 Prozent der Investoren). Bevorzugter Exit der Investoren sind der Börsengang und der Verkauf der Beteiligung an ein anderes Unternehmen. Während 1999 noch lediglich 175 Mio. Euro Risikokapital in Biotech-Unternehmen flossen, hat sich diese Summe mit 565 Mio. Euro im Jahr 2000 mehr als verdreifacht und ist mit 525 Mio. Euro in 2001 auf dem selben Niveau geblieben.
Das "Börsenfenster" ist für die Biotechnologie seit Herbst 2000 weitgehend geschlossen. Seitdem stand für die Branche weniger Kapital zur Verfügung. Da aus der Geschäftstätigkeit nur bedingt ein Ausgleich des Mittelzuflusses geschaffen werden konnte und zugleich die FuE-Ausgaben stark gestiegen sind, ist der Gesamt-Verlust der Branche um 66 Prozent von - 247 Mio. Euro (2000) auf - 411 Mio. Euro (2001) gestiegen. "Ob die hohen Verluste, die aufgrund der erheblichen Anfangsinvestitionen nicht ungewöhnlich sind, verringert werden können, wird die Entwicklung in den nächsten Jahren zeigen", erklärte Müller. Dennoch gelte die Biotechnologie auch nach der deutlichen Kurskorrektur der Biotech-Aktien als Wachstumsbranche mit langfristig guten Investmentchancen.
Der Biotech-Standort Deutschland
Nach wie vor ist Bayern das Bundesland mit der größten Dichte von Core-Biotech-Firmen in Deutschland (88 Firmen), gefolgt von Baden-Württemberg (64) und Nordrhein-Westfalen (43). Bei dieser regionalen Verteilung scheint sich der BioRegio-Wettbewerb von 1996 weiter auszuwirken, denn die siegreichen Wettbewerbs-Regionen dieser Länder wiesen bereits damals die beste Infrastruktur auf und konnten ihre Position seitdem festigen. Neben den Regionen München und Rhein-Neckar-Dreieck sowie dem Rheinland und Berlin gibt es heute weitere Zentren mit einer Konzentrierung an Biotech-Firmen in Regensburg, Freiburg, Stuttgart/Tübingen, Rhein/Main und Hamburg sowie Göttingen/Hannover.
mfg
MK
23.10.2002
B I O T E C H N O L O G I E
Beben in der Branche
Viele Unternehmen in Deutschland stecken in der Krise. Gewinnwarnungen, Kursstürze, Fusionszwang oder Zusammenbruch kennzeichnen derzeit das Bild. Nach schlechten Nachrichten straft die Börse am Mittwoch Evotec und Morphosys gnadenlos ab.
Die Branche steckt in der Krise.
Frankfurt - In der Biotechnologiebranche wird die Luft für eine ganze Reihe von Unternehmen immer dünner. Ein erheblicher Teil der deutschen Biotech-Firmen kämpfe derzeit um die Anschlussfinanzierung. "Es wird eine Marktbereinigung in der Branche geben und die Konsolidierung gewinnt weiter an Fahrt," sagte Analyst Alexander Burger von der Landesbank Baden-Württemberg vor dem Hintergrund neuer schlechter Nachrichten aus der Branche.
So gab Evotec Chart zeigen eine Umsatz-und Gewinnwarnung für das Gesamtjahr 2002 heraus. Morphosys Chart zeigen erklärte die Fusionsverhandlungen mit dem Konkurrenten British Biotec für gescheitert. Die im Nemax 50 notierten Aktien gaben bis Mittag jeweils mehr als 20 Prozent nach.
Bis zu 20 Prozent der rund 365 Biotech-Unternehmen in Deutschland könnten durch Insolvenz vom Markt verschwinden, sagte Analyst Burger. Umbrüche und zeitweise Zusammenbrüche seien jedoch Teil eines gesunden Prozesses, urteilt der Experte unter Anspielung auf den Ökonomen Schumpeter und sein Konzept der schöpferischen Zerstörung.
Von der Lieblingsbranche zum Sorgenkind
Zuerst schien es, als würde die Biotech-Branche den Zusammenbruch der so genannten New Economy deutlich besser verkraften als die glitzernden Dotcom-Start-ups. Doch der tiefe Fall der einstigen Biotech-Hoffnungsträger ImClone Systems Chart zeigen und Elan, die nur noch durch Skandale der Führungsriege von sich reden machten, hat die Branche schwer getroffen. Investoren und Risikokapitalgeber werden deutlich vorsichtiger. Verfehlte Prognosen, Rückschläge in der klinischen Forschung, nicht tragfähige oder wenig überzeugende Geschäftsmodelle und der Sparzwang im Pharmasektor haben die Lieblingsbranche der Anleger aus den Jahren 1999 und 2000 zunehmend zum Sorgenkind werden lassen.
In der Boomzone der Biotechnologie, in Martinsried bei München, stehen nach dem Aufschwung erstmals Flächen leer. Zwei dort angesiedelte Unternehmen, Connex und Elegene, ereilte die Insolvenz. In Berlin gingen bei GenProfile und Theragen die Lichter aus. Über die börsennotierten deutschen Biotechs sagt Fondsmanager Markus Manns: "Viele sind so bewertet worden, als ob die Wahrscheinlichkeit, mit der Produktkandidaten auf den Markt kommen, deutlich über der tatsächlichen Erwartung liegen werde."
Zweifel an der Tragfähigkeit der Geschäftsmodelle
Zweifel an dem Geschäftsmodell stellt sich für Analyst Burger beispielsweise für das Jenaer Medizintechnik-Unternehmen Biolitec Chart zeigen: "Die bisherige Entwicklung weckt bei uns deutliche Zweifel an der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells, insbesondere was die Weiterentwicklung der Medikamente angesichts der begrenzten finanziellen Mittel angeht," urteilt Burger.
mfg
MK
B I O T E C H N O L O G I E
Beben in der Branche
Viele Unternehmen in Deutschland stecken in der Krise. Gewinnwarnungen, Kursstürze, Fusionszwang oder Zusammenbruch kennzeichnen derzeit das Bild. Nach schlechten Nachrichten straft die Börse am Mittwoch Evotec und Morphosys gnadenlos ab.
Die Branche steckt in der Krise.
Frankfurt - In der Biotechnologiebranche wird die Luft für eine ganze Reihe von Unternehmen immer dünner. Ein erheblicher Teil der deutschen Biotech-Firmen kämpfe derzeit um die Anschlussfinanzierung. "Es wird eine Marktbereinigung in der Branche geben und die Konsolidierung gewinnt weiter an Fahrt," sagte Analyst Alexander Burger von der Landesbank Baden-Württemberg vor dem Hintergrund neuer schlechter Nachrichten aus der Branche.
So gab Evotec Chart zeigen eine Umsatz-und Gewinnwarnung für das Gesamtjahr 2002 heraus. Morphosys Chart zeigen erklärte die Fusionsverhandlungen mit dem Konkurrenten British Biotec für gescheitert. Die im Nemax 50 notierten Aktien gaben bis Mittag jeweils mehr als 20 Prozent nach.
Bis zu 20 Prozent der rund 365 Biotech-Unternehmen in Deutschland könnten durch Insolvenz vom Markt verschwinden, sagte Analyst Burger. Umbrüche und zeitweise Zusammenbrüche seien jedoch Teil eines gesunden Prozesses, urteilt der Experte unter Anspielung auf den Ökonomen Schumpeter und sein Konzept der schöpferischen Zerstörung.
Von der Lieblingsbranche zum Sorgenkind
Zuerst schien es, als würde die Biotech-Branche den Zusammenbruch der so genannten New Economy deutlich besser verkraften als die glitzernden Dotcom-Start-ups. Doch der tiefe Fall der einstigen Biotech-Hoffnungsträger ImClone Systems Chart zeigen und Elan, die nur noch durch Skandale der Führungsriege von sich reden machten, hat die Branche schwer getroffen. Investoren und Risikokapitalgeber werden deutlich vorsichtiger. Verfehlte Prognosen, Rückschläge in der klinischen Forschung, nicht tragfähige oder wenig überzeugende Geschäftsmodelle und der Sparzwang im Pharmasektor haben die Lieblingsbranche der Anleger aus den Jahren 1999 und 2000 zunehmend zum Sorgenkind werden lassen.
In der Boomzone der Biotechnologie, in Martinsried bei München, stehen nach dem Aufschwung erstmals Flächen leer. Zwei dort angesiedelte Unternehmen, Connex und Elegene, ereilte die Insolvenz. In Berlin gingen bei GenProfile und Theragen die Lichter aus. Über die börsennotierten deutschen Biotechs sagt Fondsmanager Markus Manns: "Viele sind so bewertet worden, als ob die Wahrscheinlichkeit, mit der Produktkandidaten auf den Markt kommen, deutlich über der tatsächlichen Erwartung liegen werde."
Zweifel an der Tragfähigkeit der Geschäftsmodelle
Zweifel an dem Geschäftsmodell stellt sich für Analyst Burger beispielsweise für das Jenaer Medizintechnik-Unternehmen Biolitec Chart zeigen: "Die bisherige Entwicklung weckt bei uns deutliche Zweifel an der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells, insbesondere was die Weiterentwicklung der Medikamente angesichts der begrenzten finanziellen Mittel angeht," urteilt Burger.
mfg
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