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    Anlagestrategie für die kommende Woche (05. bis 10. August) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.08.02 22:58:19 von
    neuester Beitrag 10.08.02 23:46:30 von
    Beiträge: 22
    ID: 615.415
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      Avatar
      schrieb am 03.08.02 22:58:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Am Ende kommt es immer anders als man denkt
      (Goldonly, dem Sinne nach ... ;)

      Seit gestern Abend lese ich mich hier nun quer durch die
      einschlägigen threads und bald platzt mir der Kopf.

      Vielleicht sind die Professionals hier im board ja mal
      so gütig, Ihre Anlagestrategie - keine Minenempfehlungen bitte -
      für die nächsten Tage zu verraten.

      Nicht, das ich - und vielleicht noch ein paar andere Lemminge hier
      zu feige sind, eigene Entscheidungen zu treffen, - nein, es geht
      einfach darum, mal ganz konkret Vergleiche anstellen zu können.

      Also:

      1.
      Wie hoch haltet Ihr - prozentual gesehen - Eure Barreserven ?

      2.
      oder sollte man besser alles glatt stellen und Freitag
      den 13. September abwarten ? ;)

      3.
      Was tun am Montag ? - bis 14 Uhr (PPT-Time) warten und dann "adhoc" entscheiden ?

      4.
      Bei konservativen "Leitwerten" wie z.B. NEM und PAAS :
      Welche Stopkurse setzt ihr ?

      5.
      Jetzt wirklich und tatsächlich physisches Gold kaufen
      (keine "Absichtserklärungen" ;) ) – und wenn ja wie viel ?

      6.
      Investieren auch in Alternativen ? - Eurocalls ? (siehe Paule 2 - Thread)
      – und wie sieht`s aus mit Ölaktien und anderen Rohstoffen ?

      7.
      und welcher Wein empfiehlt sich für den Fernsehabend mit
      den Blutbadberichten aus New York ? ;)

      Bitte lasst mich (uns) nicht dumm sterben
      Danke im voraus

      konradi :)
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 00:04:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      1. Z.Z. 25 - 30%

      2. Das nächste interessante Datum wird der 14.August sein. Denn da müßen die US-Wirtschaftsbosse in die Bütt und auf ihre Bilanzen schwören.

      4. PAAS ist eher ein spekulativer Wert. Stoppkurse setze ich grundsätzlich nicht. Stellt sich heraus, daß eine Aktie nichts mehr taugt wird sie zu jedem Kurs verkauft. Kurzfristige Kurschwankungen sind unbedeutend, da bei guten Werten grundsätzlich wieder eine Erhohlung eintritt. NEM sehe ich auf Sicht 1 - 3 Jahre als ein sehr aussichtsreiches Investment an.

      5. Ja. Physisches Gold hat aber höhere Transaktionskosten als Minenaktien und eignet sich daher eher als längerfristige Anlage. Es ist günstiger zu verschiedenen Zeitpunkten zu kaufen, um so die Schwankungen des Goldpreises besser ausgleichen zu können. 5 - 25%, je nach persönlicher Situation.

      6. Euro ja. Sollten die nächsten Wochen an den Weltbörsen noch turbulent werden, fallen auch die Kurse der Ölaktien. Bei einem abzusehenden Angriff der Amerikaner auf den Irak ist im Vorfeld mit einem stark anziehenden Ölpreis zu rechnen. Zu favorisieren sind dann Ölwerte, die keine Förderquellen im Nahen Osten haben wie bspw. die italiensiche ENI. Weitere Alternativen kurzfristig: CASH. Sollte es im Sommer zum Sellout kommen können deutsche und europäische Standardaktien wieder attraktiv sein. Langristig: zum Einsteigen noch viel zu früh, ansonsten wird der Energiesektor (Brennstoffzelle) sehr interessant werden.

      7. Da muß ich passen.
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 08:45:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Blutbadberichte mit dem passenden Wein? Gehts nicht n o c h Geschmackloser ?
      J2
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 09:47:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ jeffery2

      ich habe mich nur dem hier
      oft noch viel drastischer zum Ausdruck
      gebrachten Zynismus angepasst.

      Aber Okay, wenn dich dies von einer Antwort
      abhält: Punkt 7 wird gestrichen ... ;)

      konradi
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 11:25:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      Diversifikation!
      In einem gut diversifizierten Depot gehören meiner Meinung nach alle nachfolgenden Werte im Moment zu gleichen Teilen, z.B. $10.000,- Einsatz pro Unternehmen oder anders ausgedrückt. Nimm dein gesamtes Tradingkapital, teile es durch 40, dann erhällst du 2,5% und deinen Einsatz pro Unternehmen.
      Agnico-Eagle Mines, Anglogold, ASA, Ashanti Goldfields, Barrick Gold, Cambior, Cia de Minas Buenaventura, Coeur Dalene Mines, Crystallex International, Durban Roodeport Deep, Glamis Gold, Gold Fields, Goldcorp, Golden Star Resources, Harmony Gold Mining, Hecla Mining, Kinross Gold, Meridian Gold, Newmont Mining, Pan American Silver, Placer Dome, Randgold & Exploration, Richmont Mines, Royal Gold, Silver Standard Resources und Stillwater Mining. Da es nur 26 Unternehmen momentan sind, halte dir den Rest offen für weitere Minen. (Festgeld).
      Falls ich bei einem von diesen Werten aussteigen sollte, was in absehbarer Zukunft wohl nicht sein wird, werde ich das unter diesem Wert am gleichen Tag posten.

      peter.wedemeier1

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      Avatar
      schrieb am 04.08.02 12:23:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      @konradi

      1. Barreserven - 4 % (da ich ein paar Goldminen wie z.B. Richmont auf margin gekauft habe)

      2. Einzelne Termine haben keine besondere Bedeutung mehr; der Marktabschwung wird unverändert weitergehen.

      3. Wenn das PPT den Goldpreis basht: Goldminen nachkaufen, ansonsten vielleicht noch etwas abwarten

      4. Ich setze KEINE Stopkurse. Entweder man glaubt ans Gold und an Newmont, oder man läßt die Sache ganz bleiben!

      5. Ich halte kein physisches Gold. Der Aktienmarkt wird weiterexistieren, der Hebel sitzt in den Minenaktien.

      6. Habe meine Ölexplorer jüngst ebenfalls rausgehauen. Gold is the name of the game.

      7. (jeffery 2 bitte nicht weiterlesen).

      Ich hatte gestern einen Amarone della Valpolicella, genauer gesagt ein 96er Marano aus dem Hause Boscaini. ;)
      Ein sehr schöner Wein: Dunkel (wie die Zukunft der Wall Street), tiefgründig . Dazu gesellt sich eine für diesen Wein charkteristische leicht bittere Noten (angesichts der weltweit verbitterten Anleger ist das ebenfalls passend). Dieser Wein aus der Region Venezien strahlt mE wie diverse andere italienische Weine (wie Barolo) eine gewisse "Morbitität" aus, also genau passend für die Börse.
      Für besonders schlechte Tage an der Wall Street (Dow minus 500 Punkte), empfehle ich zur Steigerung des Effekts noch die richtige Musik: Wagner`s Walkürenritt ist da schon angebracht, wie ich meine ;)

      Gruß

      Sovereign
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 12:31:06
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ SOVEREIGN

      merci ! :kiss:
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 15:09:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      Montag 15 Uhr PPT-Arbeiten
      abgebrochen, verschoben oder eingestellt ? ;)
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 15:29:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 19:22:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich dachte immer der Mann ivestiert in Silber ... ;) ?

      Who is buying?

      Buffett is !


      OMAHA, Neb. (AP) - It`s feeding time for billionaire investor Warren Buffett.
      Billionaire investor has taken a particular interest in beat-down telecom and energy stocks.
      August 2, 2002: 6:23 PM EDT


      The Oracle of Omaha is gobbling up assets on the cheap while many in the investment world are retreating or frozen with fear.
      "When people are scared, he wants to be buying, and when they are greedy he will sell back to you," said Andy Kilpatrick, a stockbroker in Birmingham, Ala., and author of "Of Permanent Value, the Story of Warren Buffett."
      Buffett has taken a particular interest of late in the severely beaten-down telecom and energy sectors.
      On Thursday, Buffett`s Berkshire Hathaway Inc. (BRK.A: Research, Estimates) and Lehman Brothers Holdings Inc. gave troubled energy company Williams Cos. (WMB: Research, Estimates) a $900 million loan. The collateral: Substantially all of Williams` oil and gas interests at Barrett Resources, which Williams acquired last year in a deal valued at about $2.6 billion.
      Earlier in the week Buffett`s MidAmerican Energy Holdings Co. agreed to buy struggling Dynegy Inc.`s 16,600-mile Northern Natural Gas Pipeline for $928 million in cash. Analysts said Dynegy (DYN: Research, Estimates) prized the pipeline as a moneymaker for the future, but the company`s financial problems forced the sale.
      That was the second pipeline acquisition by Buffett this year. MidAmerican bought Williams` Kern River Gas Transmission Co. for $450 million in March.
      In the telecom sector, where overcapacity from the 90s boom has laid waste to dozens of companies and forced several to seek bankruptcy protection, Buffett invested $100 million last month in struggling fiber-optic cable company Level 3 Communications Inc. of Broomfield, Colo. The transaction, made in conjunction with a $400 million investment by two other investors, immediately boosted Level 3 stock more than 50 percent on the day of the announcement.
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 11:39:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      Doomsday wird abgesagt, die Märkte heilen sich selbst -
      und wer es glaubt wird mit einem POG 290 "belohnt" ...;)


      cnn / n-tv Montag, 5. August 2002

      Es besteht Hoffnung

      von Frank Braun

      Vor dem Hintergrund einbrechender Aktienkurse rund um den Globus wird eine lebhafte Diskussion darüber geführt, wie es weiter geht mit der Weltwirtschaft. Im Zentrum stehen folgende Fragen:

      - Ist die Entwicklung an den Börsen eine Vorschau auf das, was in der realen Wirtschaft folgen könnte, also möglicherweise eine Rezession in Kombination mit einer Deflation?

      - Sind die zahlreichen Bilanzskandale verantwortlich oder handelt es sich um eine „irrationale Übertreibung“ der Anleger nach unten, eine Korrektur der Spekulationsblase also, die die Kurse bis März 2000 auf ein bislang nicht gekanntes Niveau getrieben hat?

      - Wie gut oder schlecht ist der Zustand der Wirtschaft, insbesondere der amerikanischen als Lokomotive der Weltwirtschaft, und welche Perspektiven zeigen sich hier auf?

      Aktuelle Lage

      Die derzeitige Situation wird durch ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren geprägt:

      - Vertrauenskrise an den Aktienmärkten

      - Rezessionsängste und

      - Sorgen um eine mögliche Deflation.

      Meldungen, wonach Manager in den Bilanzen ihrer Unternehmen „ungünstige“ Entwicklungen offenbar nach Belieben ausblenden, sowie die Pleiten von Enron und WorldCom haben das Vertrauen von Investoren nachhaltig erschüttert, weil sie Milliarden von Anleger-Kapital vernichtet haben.

      Die „bloße“ Geldvernichtung ist zwar schlimm, die Folgen daraus könnten aber noch dramatischer sein. Denn das vernichtete Geld kann nicht mehr für Konsumgüter ausgegeben werden. Einen steigenden privaten Verbrauch aber könnte die amerikanische Wirtschaft in der aktuellen Schwächephase dringend gebrauchen – schließlich macht er in den USA sage und schreibe zwei Drittel der gesamtwirtschaftlichen Leistung aus.

      Diese Sorge, dass dieser Motor der größten Volkswirtschaft der Welt als Folge der fallenden Aktienkurse ins Stottern geraten oder sogar ganz ausfallen könnte, beschäftigt Wirtschaftsexperten zunehmend. Ganz grundlos ist diese Angst vor einer Rezession nicht, denn die Amerikaner sind in weitaus stärkerem Maße an den Börsen engagiert als das in Europa der Fall ist. In der klassischen Definition spricht man dann von einer Rezession, wenn die Wirtschaft zwei Quartale hintereinander ein negatives Wachstum zeigt.

      Geradezu beruhigend erscheint in diesem Zusammenhang der Umstand, dass im Juli in den USA rund 47 Milliarden Dollar aus Aktienfonds abgezogen wurden. Die Anleger haben also ihre Konsequenzen aus den fallenden Kursen gezogen und retten ihr Geld vor möglichen weiteren Verlusten. Im Idealfall geben sie es sogar aus und helfen ihrer heimischen und der Weltwirtschaft damit auf die Sprünge.

      Dabei war die wirtschaftliche Entwicklung in den USA bislang besser als ihr Ruf. Die Wachstumsrate für 2001 musste zwar von 1,2 auf 0,3 Prozent nach unten korrigiert werden. Allen Rezessionsängsten zum Trotz ist die amerikanische Wirtschaft damit aber nicht geschrumpft. Der Einfluss der Terroranschläge vom 11. September wurde dabei möglicherweise überschätzt, denn bereits davor zeichnete sich eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung ab. Die amerikanische Notenbank Fed hat hierauf mit sieben Leitzinssenkungen bis Ende August reagiert. Insgesamt wurde der Zielsatz für Tagesgeld im Jahr 2001 elf Mal auf 1,75 Prozent gesenkt und damit auf das niedrigste Niveau seit 40 Jahren.

      Weitere Entwicklung

      Nach robusten Konjunkturdaten Anfang des Jahres 2002 rechneten Experten bereits in der zweiten Jahreshälfte wieder mit Zinserhöhungen. Die Wirtschaftsdaten aus den USA zeigten im weiteren Jahresverlauf aber zunehmend Schwäche und haben Fachleute zu einer Kehrtwende in ihren Vorhersagen bewogen. Inzwischen ist für viele von ihnen eine Erhöhung der Leitzinsen in weite Ferne gerückt, einige – darunter die Investmentbank Goldman Sachs – erwarten sogar eine weitere Reduzierung bis Ende des Jahres 2002 auf 1,0 Prozent.

      Die massive Reduzierung der Leitzinsen in 2001 konnte der US-amerikanischen Wirtschaft bislang offenbar keine nachhaltigen Impulse verleihen. Aller Erfahrung nach beträgt die „Latenzzeit“ von Leitzinssenkungen circa sechs bis neun Monate und die sind inzwischen vorbei. Auch die umfangreichen fiskalpolitischen Maßnahmen der US-Regierung, wie z. B. Steuergeschenke, verpufften wirkungslos.

      Geld- und Fiskalpolitik der USA stehen damit vor keiner ganz leichten Aufgabe. Denn: Alle bisherigen Einschätzungen der weiteren konjunkturellen Entwicklung haben sich nicht bestätigt und der Spielraum für weitere Maßnahmen wird angesichts historisch niedriger Zinssätze und hoher Staatsverschuldung zunehmend enger.

      Die aktuelle wirtschaftliche Situation ist eine Kombination aus minimalen Wachstumsraten und niedriger Inflation, also einer Entwertung des Geldes, die durch einen stetigen Anstieg der Preise für Güter und Dienstleistungen in Verbindung mit einer wachsenden Geldmenge ausgelöst wird.

      Sollte es tatsächlich zu einer Rezession kommen, dann würde sie sich von allen bisherigen rezessiven Phasen in der Nachkriegszeit dadurch unterscheiden, dass ihr keine Periode wachsender Inflation vorausgegangen ist. Eine mögliche Rezession hätte ihre Ursachen vielmehr darin, dass Unternehmen ihre Investitionen bereits seit Ende 2000 zurückfahren, nachdem sie in den neunziger Jahren dank produktivitätssteigernder Technologien Überkapazitäten geschaffen hatten.

      Damit aber steigt zugleich das Risiko einer Deflation, ein Überangebot von Gütern und Dienstleistungen also, die niemand kaufen will mit der Konsequenz (weiter) fallender Preise – eine Entwicklung, wie sie an den Börsen bereits zu beobachten ist. Und eine Situation, wie sie in Japan bereits seit mehreren Jahren vorherrscht. Dort allerdings mit der Besonderheit, dass vorhandene Überkapazitäten auf Unternehmensseite bis dato nicht beseitigt wurden. Angeschlagene Firmen werden „durchgefüttert“ und vor allem dem Bankensektor mit einer Vielzahl so genannter „fauler“ Kredite steht eine konsequente Bereinigung noch bevor.

      Ähnliche Verhältnisse erscheinen in den USA indes wenig wahrscheinlich. Dafür sprechen beispielsweise die Pleiten von Enron und WorldCom. Denn der Markt und seine Selbstheilungskräfte sind hier besser intakt als in Japan, weil sich der Staat zurückhält und angeschlagene Unternehmen nicht unterstützt. Im Zweifel ist diesem „Ende mit Schrecken“ der Vorzug zu geben vor einem japanischen „Schrecken ohne Ende“.

      Die Chancen, dass die Wirtschaft in den USA und damit auch die Wirtschaft weltweit wieder wächst, sind besser als befürchtet. Der Kapazitätsabbau der Unternehmen dürfte abgeschlossen sein und der private Verbrauch hat sich in der Vergangenheit vergleichsweise robust gezeigt, auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

      Hilfreich wäre auf jeden Fall eine weitere Zinssenkung der Notenbank. Auch wenn dies die Bereitschaft der Unternehmen zu Investitionen kurzfristig nicht erhöhen wird, es ist auf jeden Fall ein wichtiges Signal an die Verbraucher in den USA. Denn die dürften angesichts ihrer hohen Verschuldung auch in Zukunft vorwiegend auf Pump konsumieren.

      Auch die derzeitige Entwicklung an den Aktienmärkten sollte nicht überbewertet werden. Nach Einschätzung zahlreicher Experten handelt es sich um den Ausgleich früherer Übertreibungen nach oben. Nach Rückkehr von Wirtschaft und Aktienmarkt auf den Wachstumspfad – möglicherweise schon Anfang 2003 – dürfte die Entwicklung an den Kapitalmärkten jedenfalls wieder deutlich ruhiger verlaufen als dies in den späten neunziger Jahren der Fall war – mit einem durchschnittlichen Wachstumstempo bei Aktien von acht bis zehn Prozent pro Jahr.
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 12:05:45
      Beitrag Nr. 12 ()
      und hier ist das "Gegengift" :

      IMF sees more U.S. economic risks

      International lender sees an increased chance that the U.S. recovery will be weaker than expected.
      August 5, 2002: 5:25 PM EDT

      WASHINGTON (Reuters) - The slump in equity markets, a host of accounting scandals, and an uncertain outlook for business profits have increased the chances the U.S. economic recovery will be weaker than expected, the International Monetary Fund said Monday.
      In its annual review of the world`s richest economy, the Washington, D.C.-based lender gave a fairly gloomy assessment, noting shaken confidence, a much bleaker budget picture, overly optimistic Bush administration economic forecasts and trade decisions that were counterproductive.
      In preparing the report, the IMF said it had envisaged the U.S. economy would expand by 2.5 percent this year and by 3.25 percent in 2003 after a tepid 1.2 percent advance in 2001, when the economy slipped into a mild recession.
      "However, recent data releases and other developments, including the sharp decline in equity prices in recent weeks, have exacerbated the downside risks to the outlook for both personal consumption and business investment," the IMF said.
      "The likelihood, therefore, is that downward revisions to the growth projections would be made in the ... forthcoming World Economic Outlook," the lender said, referring to its next round of global forecasts, to be published in late September.
      The IMF endorsed the U.S. Federal Reserve`s stance of leaving interest rates unchanged for now. But a number of IMF directors said they saw "room for further easing if consumer and business confidence falters or if liquidity strains arise in financial markets."

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      allerdings:

      sowohl der Krieg gegen den Irak wie auch die wirtschaftliche
      Entwicklung in Südamerika wird den Dollar stärken.
      Die Südamerikaner werden nicht in den Euro flüchten !
      Und dies wiederum dürfte sich negativ auf den Goldpreis auswirken...

      Konradi
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 14:27:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Aktienmärkte suchen das politische Signal
      von Felix Pieplow,

      Die Aktienmärkte suchen das politische Signal

      Aus Sicht der Markttechnik bestehen derzeit große Ähnlichkeiten mit der Lage Ende September 2001, als die Aktienmärkte nach heftigem Fall einen Boden fanden. Der Grad der Überverkauftheit ist jetzt ähnlich groß, sowohl was Intensität als auch was Marktbreite betrifft. Die marktpsychologischen Faktoren zeigen ebenfalls ein gleich hohes Niveau an Angst, was sich in den Optionspreisniveaus ablesen lässt und im gestiegenen Anteil pessimistischer Berater.

      Gerade diese Ähnlichkeit wird von vielen Beobachtern der Finanzmärkte erkannt, mit dem Hinweis auf eine bevorstehende Wende. Die impliziten Volatilitäten, z.B. das Niveau des VDAX, werden in den Finanzmedien derzeit so häufig behandelt wie selten zuvor. In den letzten vier Jahren war es ja auch eine fruchtbare Handelsstrategie, bei hohen Volatilitäten Aktien zu kaufen, und bei entsprechend niedrigen zu verkaufen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass je mehr Marktteilnehmer eine bestimmte Regel verfolgen, die Wahrscheinlichkeit steigt, diese damit außer Kraft zu setzen. Dies würde bedeuten, dass die Volatilitäten stärker ansteigen könnten, auf ein Niveau mit dem die Mehrheit der Analysten nicht rechnet. So lag dieses während des 87er Crashs drei mal höher als heute.

      Eine andere Bedingung, die heute noch auf sich warten lässt, war im September/Oktober 2001 zusätzlich gegeben: Die konzertierte politische Aktion.

      Konzertierte politische Aktion im Oktober 2001

      Sie bestand darin, dass man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln von politischer Seite aus versuchte, die Aktienmärkte zu stützen. Die Maßnahmenpakete beinhalteten einen großen transatlantischen Währungs-Swap, der die Devisenmärkte für genau ein halbes Jahr beruhigte. Außerdem kurbelte man die Aktiennachfrage künstlich an, indem man die Rückkaufsquote eigener Aktien ausnahmsweise erhöhte, so dass die Unternehmen selbst den Kurs ihrer Aktien durch Käufe stützen konnten. Zusätzlich machte man bei Pensionskassen und Versicherungen weltweit Werbung, die Aktienquote deutlich zu erhöhen. Und, man verlieh ebenfalls in konzertierter Aktion keine Aktien mehr neu seitens der Pensionskassen und Versicherungen. Die Maßnahmen waren erfolgreich und führten zu steigenden Kursen.

      Heute gibt es zwar auch erste Adressen, wie ABP, die größte niederländische Pensionskasse, die keine Aktien mehr zusätzlich verleihen, aber es fehlt ein politische Koordinator und somit für Beobachter und potenzielle Käufer die Garantie, dass von dieser Seite her die Short-Verkäufer wirklich unter Druck geraten und eindecken. Der Gruppe der Pensionskassen und Versicherungen fehlt derzeit noch der Mut, zu kaufen. Konnten sich Vertreter dieser Branche im Oktober 2001 noch durch die konzertierte Aktion moralisch absichern, würden sie jetzt mit Aktienkäufen vorpreschen und hätten wegen der schlechten Nachrichtenlage enormen Rechtfertigungsbedarf. Deswegen hält man sich von dieser Seite her zurück.
      Die resultierende Kaufzurückhaltung spricht gegen steigende Kurse.

      Andere Symptome erreichen uns von der Peripherie des Weltfinanzsystems. Die Liquiditäts- und Vertrauenskrise in Süd-Amerika spitzt sich zu. Überall mangelt es an Liquidität. So hat kürzlich JP Morgan den US-Asset Backed Securities Market zum Verkauf gestellt. Also kann einmal mehr eine weitere Gattung von Wertpapieren einbrechen.

      Parallelen zur Liquiditätskrise 1998

      Damit werden Parallelen zur Krise von 1998 erkennbar. Damals war bei Bonds weltweit die Liquidität weggebrochen, was zur Pleite des LTCM-Fonds führte, der auf Spread-Verengung bei Anleihen spekuliert hatte. Gleichzeitig stürzten asiatische Tigerländer, wie Korea und Thailand in eine Abwärtsspirale. Außerdem meldete Russland Zahlungsunfähigkeit an.
      Erst als man damals eine politische Lösung fand, sowohl für Russland (Versprechung des Westens, die Ölförderung dort zu intensivieren), für Asien (Aktionen des IWF), als auch für den LTCM-Fonds (Rettungsaktion unter Leitung der Federal Reserve Bank of New York), konnte ein Boden bei Aktien gefunden werden.

      Von den für eine politische Aktion in Frage kommenden Akteuren ist zur Zeit noch nichts zu hören. Hatten nach dem 11.9.2001 Zentralbankchefs und Finanzminister weltweit noch positive Worte für die Aktienmärkte gefunden, bleiben jetzt nur Aussagen in der Erinnerung haften, wie die des EZB-Chefs Duisenberg von Mitte Juni, der Effekt des 11.9.01 auf die Aktienmärkte würde schwinden (gemeint war wohl ein Auslaufen der Schutzmaßnahmen der Zentralbanken), oder der vom Bundesbank-Vorsitzenden Welteke von Anfang Juli, Aktien seien immer noch zu hoch bewertet. Von dieser Seite fehlt ein klares Signal.

      Mögliche Szenarien

      Die Möglichkeit ist gegeben, dass Aktien weltweit auf die Kursniveaus von Anfang 1995 zurückfallen. Diese Niveaus liegen im EuroStoxx 50 bei 2300, im Dax bei 2000 bis 2300, im SMI bei 2500 bis 3250, im S&P 500 bei 450 bis 500, und im Dow Jones bei 4000 bis 5000 Punkten. Bis dorthin sind in sämtlichen Aktienindizes keine nennenswerten Unterstützungen auszumachen, weshalb ein möglicher Kursrutsch recht schnell vonstatten gehen kann.

      Dennoch besteht derzeit aus Sicht der technischen Analyse die Chance auf die Bildung einer unteren Wende. Wenn man im Bereich der Tiefs vom 24.7.02 kauft –gemeinsam mit frühen und starken Käufern (hohe Volumina)- , kann man auf eine Erholung hoffen, die zumindest bis in den Bereich der Anfang Juli gebrochenen 20-jährigen Aufwärtstrends führen kann. Spätestens dort sollte man sich vorsichtshalber wieder von seinen Aktien trennen. Der Dax hatte diese Bewegung schon letzte Woche bis auf ein Niveau über die Stopp-Marke von 3900 Punkten hinaus vorexerziert.

      Nach dem gleichen Prinzip der Vorsicht sollte man aus heutiger Sicht im EuroStoxx 50 bei 2700, im SMI bei 5300, im S&P 500 bei 900 bis 920 und im Dow Jones bei ca. 8700 Punkten spätestens Gewinne mitnehmen. Zusätzlich sind enge Stopp-Loss-Marken knapp unterhalb der Mittwoch-Tiefs wegen der extrem hohen Volatilität unersetzlich (Dax bei 3268, EuroStoxx 50 bei 2300, SMI bei 4380, S&P 500 bei 775, Dow Jones bei 7700). Halten die Mittwoch-Tiefs, so besteht die Chance auf Bildung einer unteren Wende in Form eines Doppel-Bottoms.

      Fazit: Zwar deuten Indikatoren aus den Bereichen der technischen Analyse und der Marktpsychologie auf die Möglichkeit einer Wende an den Aktienmärkten, doch fehlen für eine eindeutige Umkehr klare politische Signale, so wie dies zum Ende der letzten beiden Liquiditätskrisen 1998 und 2001 der Fall war. Wegen des Risikos einer Fortsetzung des Kursrutsches sollten Engagements in Aktien nur innerhalb klar definierter technischer Marken eingegangen werden.

      erstellt in Zusammenarbeit mit Stephan Dahlem, Finanzmarkt- und Wirtschaftsanaylst in St. Gallen, 5.8.2002
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 20:10:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      Reuters, 07.08.02 17:31


      London, 07. Aug (Reuters) - Gold hat am Mittwoch an den europäischen Edelmetallmärkten markant zugelegt. Händlern zufolge unterstützten von Sorge über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft getriebene Fonds-Käufe und Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed das gelbe Metall. Letzteres würde Terminverkäufe für Goldproduzenten weniger attraktiv machen.

      Zudem profitierte Gold von den wieder erholten Bergbauaktien. Auch die im am Dienstag im Verlauf von den Tageshochs wieder merklich abbröckelnden Aktienkurse an der Wall Street halfen, sagten Händler.

      In London erfolgte das zweite Fixing bei 312,20 Dollar je Feinunze nach 307,80 Dollar am Vormittag und 305,75 Dollar am Dienstagnachmittag. Der Spotpreis lag zuletzt bei 312,35/312,85 Dollar nach 305,65/306,15 zum Vortagesschluss in New York.

      Silber schloss sich der Rally von Gold an und notierte in London zuletzt bei 4,67/4,69 Dollar nach 4,61/4,63 in New York. Platin befestigte sich auf 530/534 Dollar von 527/531 und Palladium notierte bei 317/323 Dollar nach 315/327.
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 22:19:24
      Beitrag Nr. 15 ()
      zum Thema: wer kauft Gold ?

      Moskau - Der massive Kursverfall des US-Dollar sorgt in Russland für Nervosität. 63 Prozent der Russen, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts VZIOM, fürchten ernsthaft um den Wert des Dollar, der heimlichen Leitwährung im Land. "Vermeiden Sie unüberlegte Aktionen. Eine massive Dollarabwertung wäre das Schlimmste, was uns allen passieren könnte", warnte Regierungssprecher Alexej Volin vor einem Run auf die Wechselstuben. Ein Euro kostet laut offiziellem Zentralbankkurs 31,9401 Rubel, während ein Dollar schon für 31,5395 zu haben ist.

      Der Dollar dominiert seit den Perestroika-Zeiten die russische Wirklichkeit. Schließlich galt er angesichts dreier Währungsreformen und eines Rubelcrashs im vergangenen Jahrzehnt als stabiler Rückhalt. Zwischen 50 und 70 Mrd. Dollar bewahren die russischen Sparer bevorzugt unter Matratzen und in Einmachgläsern auf. Auch die Währungsreserven der Zentralbank, die bei 42 Mrd. Dollar liegen, sind durch den Greenback gesichert: Im Devisenkorb befinden sich gerade fünf Prozent Euro.

      Russland lebt mit dem Dollar. Bei Immobilien- oder Autoanzeigen ist der Kaufpreis in der amerikanischen Währung und nie in Rubel angegeben. Schwarzarbeit und nicht ganz legale Gehälter werden in mit grünen Scheinen gepolsterten Umschlägen bezahlt. Natürlich wird auch das Vermögen des reichsten Russen, Ölbaron Michail Chodorkowskij, auf 7,8 Mrd. Dollar taxiert.

      Der Euro, in Russland "Jewro" ausgesprochen, wurde anfangs skeptisch beäugt, hat aber an Akzeptanz gewonnen und wird zunehmend zu einer Alternative zum Dollar. Trotzdem werden noch immer neun Mal mehr Dollar als Euro gehandelt.

      Ökonomen streiten sich, ob der Vormarsch des Euro gut oder schlecht für die russische Wirtschaft ist. Peter Westin von der Investmentbank Aton sagt, die Wettbewerbsfähigkeit russischer Unternehmen könne nun um "zehn bis 13 Prozent" steigen. Die Importe aus der Euro-Zone - sie machen 40 Prozent der Einfuhren aus - dürften bei hohem Euro-Kurs geringer ausfallen. Russischen Firmen böte sich dadurch eine Chance auf dem heimischen Markt.

      Andrej Illarionow, Topberater von Präsident Wladimir Putin, rechnete jedoch vor, dass Russland durch die Dollarschwäche drei Mrd. Dollar verloren hat - allein durch die Abwertung der Devisenreserven. Problematisch für Russlands Staatshaushalt: Öl- und Gasexporte, die Haupteinnahmequellen für den Staat, werden in Dollar kassiert. Die russischen Auslandsschulden hingegen - in diesem Jahr müssen etwa 14, im kommenden Jahr etwa 18 Mrd. Euro bezahlt werden - werden bevorzugt in der europäischen Gemeinschaftswährung bedient. Jedes Cent, um das der Euro steigt, kostet Russland 100 Mio. Dollar an der Schuldenfront.

      Im Finanzministerium heißt es schon, Russland müsse neue Schuldverschreibungen im Inland auflegen, um die Auslandsverbindlichkeiten bedienen zu können. An die Vorhersage des Milliardärs George Soros, der Euro werde gegenüber dem Dollar weiter zulegen, will Finanzminister Kudrin lieber nicht glauben. "Von einer Langfristtendenz kann keine Rede sein."

      Jens Hartmann "DIE WELT"
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      schrieb am 08.08.02 00:42:51
      Beitrag Nr. 16 ()
      Chefstratege von Morgan Stanley empfiehlt Einstieg in Aktien

      London 07.08.2002

      Die konjunkturelle Lage ist so unübersichtlich, dass selbst in den großen Investmenthäusern heftig über Prognosen gestritten wird. Jüngstes Beispiel ist Morgan Stanley. Während Chefvolkswirt Steve Roach seit Wochen vor einem neuerlichen Abschwung in den USA warnt, widerspricht ihm sein Kollege Robert Pelosky deutlich. Der Aktien-Chefstratege des New Yorker Bankhauses sagte am Dienstag in London: "Ich sehe nur eine leichte Korrektur der Wachstumszahlen nach unten." Der entsprechende Abschlag sei aber bereits in den aktuellen Aktienkursen enthalten.

      So empfiehlt Pelosky den internationalen Investoren sogar wieder, ihren Aktienbestand im Portfolio aufzustocken. "Das ist das erste Mal seit zwei Jahren", wie der Amerikaner betont. "Das Risiko eines ,Double Dip´ ist zwar gestiegen", räumt er ein, fügt jedoch mit Verweis auf seinen pessimistischen Kollegen Roach hinzu: "Bislang erwarten wir ein weltweites Wirtschaftswachstum von vier Prozent im kommenden Jahr. Wenn es nur 3,5 oder 3,0 werden, ist das doch keine neuerliche Rezession."

      Bei der Aktienanlage geht es nach Ansicht von Pelosky künftig um das Fundamentale, also um Gewinne und Dividenden. Nach dem "tiefsten Gewinneinbruch der letzten 30 Jahre" wird es aber nach Ansicht des Chef-Strategen in den nächsten fünf Jahren wieder aufwärts gehen - freilich nur gemächlich. Die Gewinne pro Aktie dürften in den kommenden fünf Jahren jeweils maximal um sieben Prozent zulegen, meint er. Knapp ein Drittel davon werde sich jedoch nicht in den Kursen niederschlagen.

      Derweil sieht der Amerikaner das Erholungspotenzial allerdings nicht in erster Linie in den USA. "Anleger sollten sich auf Europa und Asien konzentrieren." Für Pelosky sind die Märkte in Amerika immer noch wesentlich höher bewertet als auf dem alten Kontinent. "Die Erholung der Unternehmensgewinne in Europa ist noch nicht eingepreist", lautet sein Resümee.

      Außerdem sieht der Aktienstratege ein deutliches Abwertungsrisiko für den Dollar. Er beziffert es sogar mit bis zu 15 Prozent gegenüber dem Euro. Dazu trage insbesondere das "weiterhin viel zu hohe" Außenhandelsdefizit der Vereinigten Staaten bei. Obendrein bestehe die Gefahr eines "Teufelskreises": Verlieren die US-Investoren weiter Vertrauen in den heimischen Kapitalmarkt, werde der außenwirtschaftliche Druck auf den Dollar noch durch einen vom Kapitalmarkt getriebenen verstärkt. "Die Geschichte deutet daraufhin, dass eine europäische ,Outperformance` mit einem schwachen Dollar zusammenhängt."

      Bei der Branchengewichtung geht der Morgan-Stanley-Mann außergewöhnliche Wege. Pelosky hält im Gegensatz zu vielen anderen Experten die Anlage im Konsumsektor, bei Telekom-Werten und Finanzdienstleistern für attraktiv. "Ich weiß, Banken sind zurzeit nicht gerade beliebt", meint Pelosky. Doch die Bemühungen der Geldhäuser um den Abbau ihrer Risikokredite haben den Aktien-Strategen beieindruckt: "Bis vor kurzem waren die Banken ein Lagerhaus für Risiken, inzwischen haben sie sie an die Verursacher zurückgegeben."

      Trotzdem warnt Pelosky vor einer Euphorie am Aktienmarkt: "Für eine ganze Weile werden Aktien und Anleihen in etwa gleiche Renditen erzielen."
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      schrieb am 08.08.02 10:40:45
      Beitrag Nr. 17 ()
      Geldanlage: Acht Regeln für die Baisse

      Von Richard Davidson (Leiter der Europa-Strategie von Morgan Stanley) - 8.8.2002


      Die aktuelle Krise übersteigt fast alle bisher da gewesenen. Doch es besteht kein Grund zur Resignation.

      Der aktuelle Bärenmarkt ist heftiger und dauerhafter als der von 1973/74. Doch man kann mehr tun als Aktien abstoßen oder vom Markt fernbleiben. Hier meine acht Baisse-Regeln, die sich bereits bewährten:

      1. Geduld. Heißt: skeptisch bleiben; erst auf klare Hinweise warten, dann handeln; Verluste vermeiden. Dass immer mehr auf eine Stabilisierung des Aktienmarktes und eine Wende beim Gewinnzyklus hindeutet, macht Mut.


      2. Überreaktion wegen früherer Fehler. So verständlich eine Verkaufspanik sein mag, Tatsache ist: Aktien sind so günstig wie erst zweimal seit 1970.


      3. Preise müssen nicht rational sein. Wie schon Keynes sagte: "Die Märkte können länger irrational bleiben als du solvent."


      4. Das letzte der vier Stadien eines Bärenmarktes (das wir nun durchleben) ist stets das brutalste. Die Panik setzt ein, verzweifelte Verkäufer treffen auf einen Käuferstreik - so geschehen 1974 oder beim Nikkei von 1990 bis 1992.


      5. Zinssenkungen oder Fiskalpolitik müssen Aktien nicht nützen. Erst eine Wende bei den Fundamentaldaten abwarten, dann Vertrauen fassen.


      6. Disziplin bewahren, auch in harten Zeiten. So meldet unser Bewertungsindikator, der sich auch für Japan in den 90ern bewährte, für Europa klare Kaufsignale.


      7. Wichtig: Dividenden machen langfristig ein Drittel der Gesamtrendite von Aktien aus - was so bleiben dürfte. Umsatzwachstum, freier Cash-Flow und Dividendenrendite bleiben die drei Schlüsselkriterien für die Aktienauswahl.


      8. Action! Nun ist ein guter Zeitpunkt, Aktien zu kaufen, auch wenn wir in den nächsten fünf Jahren wohl mit geringen Renditen werden leben müssen. Auch am Ende früherer Bärenmärkte gab es keine sofortige, V-förmige Erholung der Kurse, sondern eine Stabilisierungsphase von bis zu drei Monaten, in der das Vertrauen langsam wuchs und in einen Aufschwung mündete. Die Stabilisierungsphase scheint nun sehr nahe. Anfang 2002 rechneten wir mit Kurssteigerungen bis Jahresende und einem Rückgang im Jahr 2003. Nun erwarten wir für 2003 einen Aufwärtstrend. Barclays, HSBC, Credit Suisse, Glaxo oder auch Novartis empfehlen wir mit "buy".
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      schrieb am 08.08.02 10:53:46
      Beitrag Nr. 18 ()
      Gold startet einen neuen Anlauf

      FAZ - 8. Aug. 2002

      Mit einer überraschenden und eindrucksvollen Vorstellung hat sich am Mittwoch das Gold zurückgemeldet. Mit einem Plus von 2,9 Prozent auf 316,10 Dollar verbuchte die Feinunze das größte Tagesplus seit dem 5. Februar.

      Die späten Kursgewinne an der Wall Street bewirkten am Mittwochvormittag inzwischen zwar wieder einen Rückgang bis auf 312,65 Dollar. Doch der zuvor gesehene Kurssprung drängt die Frage auf, ob die Renaissance des Edelmetalls nun doch wieder Fahrt aufnimmt oder nicht.

      Zuversicht der Minenbetreiber stützt

      Auslöser für die Vortagesgewinne waren Spekulationen im Markt über Rückkäufe durch die Goldminengesellschaften. Bestärkt wurden Beobachter in dieser Annahme durch die jüngsten Aussagen des Vorstandes von Newmont Mining. Demnach setzt der weltgrößte Minenbetreiber weiter fest auf steigende Goldnotierungen.

      Wie bei anderen Unternehmen führt dies dazu, dass früher zur Preisabsicherung in starkem Umfang getätigte Goldverkäufe am Terminmarkt rückabgewickelt werden. So hat Newmont im zweiten Quartal diese Aktivitäten um 724.000 Unzen verringert. Und im zweiten Halbjahr soll das sogenannten Hedge-Buch um weitere eine Millionen Unzen verringert werden.

      Konjunktursorgen helfen dem Goldpreis ebenfalls

      Getrieben wurde der Goldpreis den Angaben vom Marktkennern zufolge außerdem von der Sorge über den Zustand der US-Konjunktur und den damit verbundenden Fonds-Käufen. Als förderlich erwiesen sich auch die anhaltenden Zinssenkungsspekulationen in den USA. Denn dies würde Terminverkäufe für Goldproduzenten weniger attraktiv machen.

      Der Funke des steigenden Goldpreises ist natürlich auch sofort wieder auf die Goldminenaktien übergesprungen. So kletterten am Donnerstag die Aktien von Lihir Gold in Australien um 6,5 Prozent auf 1,15 Austral-Dollar. Trotz des Lebenszeichens sollten vorsichtige Anleger sich nicht sofort wieder auf Gold und Goldminenaktien stürzen. Dafür sind die negativen Erfahrungen aus der jüngsten Konsolidierungsbewegung, die auch bei den Goldminen scharfe Kurskorekturen hervorriefen, noch zu frisch.

      Besonnene Anleger achten auf das Jahreshoch

      Auf der analytisch sichereren Seite, dass das Gold tatsächlich wieder in Schwung kommt, sind Anleger erst, wenn die Feinunze das bisherige Jahreshoch bei 326,60 Dollar überwindet. Erst dann wäre rein charttechnisch gesehen die jüngste Verschnaufpause abgeschlossen und der Weg nach oben freigeschaufelt. Ob die Kraft dazu ausreicht, wird sich aber erst noch zeigen müssen und unter anderem auch stark davon abhängen, ob das Gold wieder seinen Joker ziehen kann. Dieser besteht darin, dass das Edelmetall in schwierigen Börsenzeiten als vermeintlich sicherer Hafen gehandelt wird.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 12:46:55
      Beitrag Nr. 19 ()
      Boston (Bloomberg) / Die Welt 08.08.2002


      Der US-Aktienmarkt durchlebt viertlängsten und achtschlimmsten Bärenmarkt der Börsengeschichte.
      Ein Blick in die Vergangenheit kann Aufschluss geben.


      Wenn ein Bärenmarkt als ein Verlust von 20 Prozent oder mehr bei wichtigen Aktienindizes definiert wird, erleben die Börsen in den USA gegenwärtig die fünfzehnte Abwärtsbewegung seit 1919. Sie dauert jetzt 28 Monate und damit länger als die letzten 15 Bergabfahrten, die im Schnitt 18 Monate anhielten. Am längsten war der Kurseinbruch, der 1938 einsetzte und 42 Monate dauerte. Auf Platz zwei und drei kommen die Baisse-Phasen von 1946 und 1929. Wenn der gegenwärtige Bärenmarkt noch sechs Monate dauert, landet er auf Platz drei.

      Mit minus 29 Prozent seit dem Höchststand im Januar 2000 sind die Verluste beim Dow am achtschlimmsten seit 1919 und am viertschlimmsten seit 1950. Der Börsencrash von 1929 drückte den Dow innerhalb von drei Jahren um 89 Prozent nach unten. Beim Kurseinbruch von 1973 bis 1974, als Ölkrise und Watergate-Skandal zu Zynismus und Verunsicherung unter den Anlegern führten, betrug der Verlust 45 Prozent. Die Talfahrt an den Börsen damals und heute war extrem rasant, weil die Kurse von einem sehr hohen Niveau abrutschten. Nach Maßstäben wie Kurs/Gewinn-, Kurs/Buchwert- und Kurs/Umsatz-Verhältnis war 1972 eines der teuersten Börsenjahre in der Geschichte. Hohe Bewertungsniveaus wurden außerdem 1929, 1962, 1987 und insbesondere im Jahr 2000 erreicht.

      Der gegenwärtige Kursrutsch hat auch Vorzeigewerte nicht verschont. Seit dem Höchstkurs sind Microsoft um 63 Prozent und IBM um 51 Prozent eingebrochen. Aber noch erschreckender sieht es bei den Aktienbewertungen zu Beginn und zum Ende eines Bärenmarktes aus. Auf dem Höhepunkt wurden die Aktien in der Regel zum Zweifachen vom Buchwert gehandelt. Bei den Tiefpunkten notierten sie beim 1,1-fachen. Derzeit liegen die Aktien etwa beim vierfachen Buchwert - weit entfernt vom typischen Tiefpunkt und fast das Vierfache des normalen Tiefstwertes.

      Ähnlich sieht es bei den Dividendenrenditen aus. Zu Beginn des Markteinbruchs betrugen sie im Schnitt 3,6 Prozent und stiegen bis Ende der Talfahrt auf sechs Prozent. Durch die sinkenden Aktienkurse steigen bei unveränderter Dividende die Renditen. Heute kommen die Aktien auf magere 1,8 Prozent. In Börsentiefs betrug das KGV in der Regel etwa elf. Heute weist der S & P-500 ein KGV von 31 und der Dow einen Wert von 21 auf. Kurz gesagt: Die Bewertungen sind von einem schwindelerregenden Niveau im März 2000 lediglich auf ein hohes gesunken.

      Insgesamt lässt sich sagen, dass der gegenwärtige Bärenmarkt bereits länger dauert als normal und von mittlerer Stärke ist. Die Bewertungen sind ein Negativfaktor, aber die niedrigen Zinsen sind ein starker Pluspunkt. Wenn die Talfahrt an den Börsen wie erhofft bald zu Ende geht, wird es aber dauern, bis Gewinne und Dividenden gegenüber den Bewertungen aufgeholt haben. Daher kann der Markt noch ein oder zwei Jahre wackelig bleiben.
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 13:42:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      da dieser thread offenbar kaum auf Interesse stößt halte ich mich jetzt zurück.

      Als Abschluß ein Beitrag von Holger Zschäpitz / Die Welt :


      Börsianer warten auf den Schwur von 943 US-Unternehmenslenkern am 14. August. Experten erhoffen sich davon eine reinigende Wirkung für die Börsen


      „Vorwärts immer – rückwärts nimmer.“ Nach der Lieblingsmaxime Erich Honeckers leben auch die Börsianer. Die Vergangenheit lässt sie kalt, sie interessieren sich nur für die Zukunft. Doch diesen Sommer ist alles anders. Jetzt zählt auch die Vergangenheit. Bis zum 14. August müssen die Chefs der führenden US-Konzerne rückwirkend auf ihre Bilanzen schwören. Und dabei könnte – fürchten Börsianer – noch so manche Bilanzbombe hochgehen. „Die Angst vor weiteren ‚Kellerleichen‘ ist es auch, die die Märkte in den vergangenen Monaten kräftig durcheinandergewirbelt hat“, sagt Gottfried Heller, Chef der Fiduka Vermögensverwaltung.

      Tatsächlich kann die fast abgelaufene US-Quartalssaison nicht für die jüngsten Kurskapriolen an den Börsen verantwortlich gemacht werden. Denn die Zahlen sind durch die Bank erfreulich ausgefallen. Es folgte eine Hochstufung der andern. Mittlerweile haben 442 der 500 größten US-Unternehmen ihr Zahlenwerk für das zweite Quartal und ihren Ausblick vorgelegt. 60 Prozent und damit über die Hälfte der Konzerne konnte die selbst gesteckten Ziele sogar mehr als erfüllen. Lediglich jedes sechste Unternehmen verpasste die Erwartungen der Wall Street.

      Doch die Zahlen finden bei den Anlegern keinen rechten Anklang. Viele Investoren stellen nach den diversen Bilanzskandalen die Qualität der Daten in Frage. Und die Sorgen scheinen nicht unberechtigt. Erst gestern musste der Telekommunikationskonzern Worldcom weitere Fehlbuchungen in Milliardenhöhe kleinlaut zugeben. Und auch die Investmentbank Merrill Lynch konstatiert im Rahmen einer umfassenden Analyse der führenden US-Unternehmen eine oftmals mangelnde Bilanzqualität. Und so ist der 14. August im Kalender jedes Wall-Street-Börsianers rot angestrichen.

      Bis dahin müssen die Bosse aller Unternehmen mit mehr als 1,2 Mrd. Dollar Umsatz unter Eid auf ihre Bilanzen schwören. Gleichzeitig besteht bis zu diesem Datum die letzte Chance, Ungereimtheiten in den Zahlenwerken öffentlich zu machen. Bilanzfrisierer, die die Frist verstreichen lassen, müssen mit drakonischen Strafen von bis zu 20 Jahren Gefängnis rechnen.

      „Der Countdown läuft“, sagt Thomas McManus, Stratege der Banc of America. Die Spannung wird auch dadurch gesteigert, dass bisher erst 88 von insgesamt 943 Unternehmenslenkern einen Schwur auf ihre Bilanzen abgelegt haben. „Wir erwarten, dass viele erst in letzter Minute mit dem Eid herauskommen“, sagt McManus.

      Experten erhoffen sich vom 14. August eine reinigende Wirkung für die weltweiten Börsen. Fondsmanager Heller sieht sogar eine regelrechte Zäsur. „Es wird sich zeigen, dass nur die wenigsten Unternehmer mit gezinkten Karten gespielt haben“, so Heller. Die Nervosität werde nach dem magischen Datum deutlich zurückgehen. „Dann können sich die Anleger wieder auf die Fundamentaldaten konzentrieren, die so schlecht nicht sind.“

      Doch viele Investoren bezweifeln, dass nach dem 14. August alles gut wird. Zum einen dürfen sich über 200 Unternehmer mit ihrem Schwur mehr Zeit lassen, weil sie wie etwa Cisco ein vom normalen Kalender verschobenes Geschäftsjahr haben. Zum anderen bleiben noch weitere Unsicherheiten. So ist längst noch nicht klar, ob die Gesellschaften künftig die Aktienoptionsprogramme für die Mitarbeiter in ihre Gewinn- und Verlustrechnung aufnehmen müssen. Dies würde die künftigen Ergebnisse zum Teil kräftig belasten. Zum anderen dürfte die Unsicherheit über die Gewinne in Zukunft deutlich zunehmen, da die Firmenlenker nun weniger Spielraum haben, sich in den Bilanzen schön zu rechnen. „Früher waren Gewinne, die jedes Quartal die Schätzungen übertrafen, das Ideal. Heute wird das als unrealistisch betrachtet und man macht sich fast schon verdächtig“, schreiben die Experten von Merrill Lynch. Ihrer Ansicht nach ist die Vorhersehbarkeit der Gewinne auf einem 60-Jahrestief angekommen.

      ---

      Mit einem XAU von 66 ist es für die Trader wohl mal wieder höchste Zeit auszusteigen, und es gibt ja ernst zu nehmende
      Stimmen, die den wohl durch Rückkaufe von Newmont und Barrick entstandenen Preisanstieg als ein "letztes Aufbäumen" vor der Kapitulation sehen.

      Ich warte mit Magenschmerzen erst mal ab. Vielleicht sieht Ende Oktober ja doch alles ganz anders aus ...

      Dank an alle Leser - Konradi :)
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 15:58:57
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Konradi

      Wenn man Angst hat oder Magenschmerzen bekommt von
      Aktien etc. sollte die Finger davon lassen.

      Laß es also.
      Ist gut gemeint !!

      Gruß

      GO
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 23:46:30
      Beitrag Nr. 22 ()
      zu #20
      NEUE BÖRSENREGEL

      Nur wenige haben bislang den SEC-Eid geleistet

      Die US-Unternehmen verspüren offenbar wenig Neigung, den verschärften Regeln der US-Börsenaufsicht SEC nachzukommen. Lediglich etwa 100 von insgesamt 947 Unternehmen haben bisher ihre Finanzberichte beeidet.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,209008,00.html


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