Begräbnis für den Neuen Markt - Wer wird gewinnen, wer verlieren? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 27.09.02 08:36:41 von
neuester Beitrag 27.09.02 14:32:43 von
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Begräbnis erster Klasse für den Neuen Markt
Gespaltenes Echo auf die Auflösung / "Wachsende Volkswirtschaft braucht Börse für Wachstumstitel"
ham./mag. FRANKFURT/MÜNCHEN, 26. September. Verfall der Ideen, Verfall der Sitten, Verfall des Marktumfeldes, Verfall der Kurse. Die Anleger haben mit den Füßen abgestimmt. Sie haben, so sah es zeitweise aus, die Aktien des Neuen Marktes als Ganzes abgestraft. Seit eineinhalb Jahren ziehen sich mehr Unternehmen vom Neuen Markt zurück, als er anzieht. Deshalb muß der Neue Markt als Marke abtreten.
"Der Neue Markt hat einen unbegründet schlechten Ruf", sagt Henning Gebhardt, Leiter deutsche Aktien von der Fondsgesellschaft DWS. "Die Regeln sind führend in Europa und richtungweisend für das neue Premiumsegment." Viele Technologie-, Internet- und Biotechnologieunternehmen seien allerdings nicht börsenreif gewesen. "Ein einmaliges Marktumfeld, eine Goldgräberstimmung hat ihnen den Börsengang ermöglicht - schon kurz nach der Gründung, trotz unangemessener Strukturen. Künftige Gewinne wurden zeitweise sehr hoch bewertet."
In der Tat. Schon neun Monate nach dem Start des Neuen Marktes im März 1997 war wegen der hohen Kursschwankungen vom Zockermarkt die Rede. Das jüngst nur durch staatliche Hilfe vorerst gerettete Telekommunikationsunternehmen Mobilcom, mit Bertrandt zusammen das erste Unternehmen am Neuen Markt, steigert seinen Unternehmenswert im ersten Börsenjahr um 2800 Prozent. In dieser Hinsicht unerreicht: das Medienunternehmen EM.TV, mit dessen Aktie Anleger sehr reich wurden. Wer am ersten Börsentag im Oktober 1997 für 100 Euro Aktien kaufte und zum Höchstkurs Anfang 2000 verkaufte, sackte 33 000 Euro ein. Der Firmengründer Thomas Haffa war gerngesehener Talkgast in Fernsehshows. Am 4. November wird er vor Gericht erscheinen, um sich Vorwürfen zu stellen, er habe Kursbetrug begangen und die Verhältnisse von EM.TV falsch dargestellt. 30 Insolvenzen gibt es inzwischen am Neuen Markt. Die erste Pleite baute Gigabell, dessen Vorstand von einem ehemaligen Schlagersänger geführt wurde.
Damals, im September 2000, galt Gigabell als Einzelfall. Investoren waren überzeugt, daß die sogenannte New Economy, also das Internet, neue Medien und später die Biotechnik ganz andere Regeln des Wirtschaftens erforderten. Aktienanalysten überschlugen sich, anstelle der traditionellen Bewertungskennziffer Kurs-Gewinn-Verhältnis neue Bewertungsrelationen wie Kurs-Nutzer-Verhältnis zu erfinden. 140 Unternehmen gingen im Verlauf des Jahres 1999 an den Neuen Markt, im Jahr 2000 waren es 138. In diesem Jahr war es bislang ein einziges.
Weil eine wachsende Volkswirtschaft die Börse als Finanzierungsinstrument braucht, sind die Reaktionen auf die Pläne der Deutschen Börse am Donnerstag gespalten. 170 000 Arbeitsplätze sollen von Unternehmen des Neuen Marktes abhängen. "Wachstumsunternehmen werden künftig untergehen", befürchtet Reinhild Keitel von der Schutzgemeinschaft für Kleinaktionäre. Der Neue Markt habe immerhin den Zweck erfüllt, Wachstumsunternehmen mit hohem Risiko, aber auch großen Chancen eine Finanzierungsquelle zu bieten. Die Schutzgemeinschaft bedauert, daß die Deutsche Börse nicht die Reparatur des Neuen Marktes zum Beispiel durch die Verschärfung der Zulassungskriterien fortgesetzt hat. Die DWS hingegen hält die Pläne der Deutschen Börse für konsequent und für eine richtige Anpassung an ein verändertes Marktumfeld. "Technologieaktien haben rund um den Globus viel verloren. Es gibt zu viele Börsensegmente. Eine Straffung ist sinnvoll."
Bei Unternehmen des Nemax 50, die als solide gelten, sind die Reaktionen überwiegend positiv. Der CD-Anlagenbauer Singulus hofft, daß das Premiumsegment gegenüber dem Neuen Markt eine Aufwertung ist. Sprecherinnen des Softwareherstellers Ixos und des Vakuumpumpenherstellers Pfeiffer Vacuum halten vor allem für vorteilhaft, daß die Regeln des Premiumsegments künftig in der Börsenordnung verankert statt nur privatrechtlich vereinbart sein werden. "Das wird helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen, und dazu beitragen, daß die Anleger wieder Vertrauen gewinnen", sagt die Ixos-Sprecherin. Ixos und Pfeiffer Vacuum sehen sich im Premiumsegment richtig aufgehoben. Ixos erwartet, als Mitglied des Nemax-50- und Software-Index auch in dem neuen Technologie index vertreten zu sein. Der Finanzvorstand des Anbieters optischer Netzwerklösungen Adva Optical, Andreas Rutsch, sagte hingegen: "Es ist enttäuschend, daß die Börse so schnell kapituliert hat. Damit stellt sie sich eine Bankrotterklärung aus." Die neuen Regeln schienen die alten im neuen Kleid zu sein.
Auch ein Sprecher des gefallenen Börsenstars EM.TV bedauerte das Ende des Neuen Marktes. "Die Idee für dieses Marktsegment war und ist richtig. Der Neue Markt hätte eine zweite Chance verdient gehabt," sagte der EM.TV-Sprecher. "Die Vertrauenskrise hätte überwunden werden können, wenn sich die Konjunktur wieder bessert und die Unternehmen ihre Sanierung umsetzen". Der Schritt der Börse sei aber nachvollziehbar. Welches Segment EM.TV anstreben werde, müsse noch geprüft werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.09.2002, Nr. 225 / Seite 21
Gespaltenes Echo auf die Auflösung / "Wachsende Volkswirtschaft braucht Börse für Wachstumstitel"
ham./mag. FRANKFURT/MÜNCHEN, 26. September. Verfall der Ideen, Verfall der Sitten, Verfall des Marktumfeldes, Verfall der Kurse. Die Anleger haben mit den Füßen abgestimmt. Sie haben, so sah es zeitweise aus, die Aktien des Neuen Marktes als Ganzes abgestraft. Seit eineinhalb Jahren ziehen sich mehr Unternehmen vom Neuen Markt zurück, als er anzieht. Deshalb muß der Neue Markt als Marke abtreten.
"Der Neue Markt hat einen unbegründet schlechten Ruf", sagt Henning Gebhardt, Leiter deutsche Aktien von der Fondsgesellschaft DWS. "Die Regeln sind führend in Europa und richtungweisend für das neue Premiumsegment." Viele Technologie-, Internet- und Biotechnologieunternehmen seien allerdings nicht börsenreif gewesen. "Ein einmaliges Marktumfeld, eine Goldgräberstimmung hat ihnen den Börsengang ermöglicht - schon kurz nach der Gründung, trotz unangemessener Strukturen. Künftige Gewinne wurden zeitweise sehr hoch bewertet."
In der Tat. Schon neun Monate nach dem Start des Neuen Marktes im März 1997 war wegen der hohen Kursschwankungen vom Zockermarkt die Rede. Das jüngst nur durch staatliche Hilfe vorerst gerettete Telekommunikationsunternehmen Mobilcom, mit Bertrandt zusammen das erste Unternehmen am Neuen Markt, steigert seinen Unternehmenswert im ersten Börsenjahr um 2800 Prozent. In dieser Hinsicht unerreicht: das Medienunternehmen EM.TV, mit dessen Aktie Anleger sehr reich wurden. Wer am ersten Börsentag im Oktober 1997 für 100 Euro Aktien kaufte und zum Höchstkurs Anfang 2000 verkaufte, sackte 33 000 Euro ein. Der Firmengründer Thomas Haffa war gerngesehener Talkgast in Fernsehshows. Am 4. November wird er vor Gericht erscheinen, um sich Vorwürfen zu stellen, er habe Kursbetrug begangen und die Verhältnisse von EM.TV falsch dargestellt. 30 Insolvenzen gibt es inzwischen am Neuen Markt. Die erste Pleite baute Gigabell, dessen Vorstand von einem ehemaligen Schlagersänger geführt wurde.
Damals, im September 2000, galt Gigabell als Einzelfall. Investoren waren überzeugt, daß die sogenannte New Economy, also das Internet, neue Medien und später die Biotechnik ganz andere Regeln des Wirtschaftens erforderten. Aktienanalysten überschlugen sich, anstelle der traditionellen Bewertungskennziffer Kurs-Gewinn-Verhältnis neue Bewertungsrelationen wie Kurs-Nutzer-Verhältnis zu erfinden. 140 Unternehmen gingen im Verlauf des Jahres 1999 an den Neuen Markt, im Jahr 2000 waren es 138. In diesem Jahr war es bislang ein einziges.
Weil eine wachsende Volkswirtschaft die Börse als Finanzierungsinstrument braucht, sind die Reaktionen auf die Pläne der Deutschen Börse am Donnerstag gespalten. 170 000 Arbeitsplätze sollen von Unternehmen des Neuen Marktes abhängen. "Wachstumsunternehmen werden künftig untergehen", befürchtet Reinhild Keitel von der Schutzgemeinschaft für Kleinaktionäre. Der Neue Markt habe immerhin den Zweck erfüllt, Wachstumsunternehmen mit hohem Risiko, aber auch großen Chancen eine Finanzierungsquelle zu bieten. Die Schutzgemeinschaft bedauert, daß die Deutsche Börse nicht die Reparatur des Neuen Marktes zum Beispiel durch die Verschärfung der Zulassungskriterien fortgesetzt hat. Die DWS hingegen hält die Pläne der Deutschen Börse für konsequent und für eine richtige Anpassung an ein verändertes Marktumfeld. "Technologieaktien haben rund um den Globus viel verloren. Es gibt zu viele Börsensegmente. Eine Straffung ist sinnvoll."
Bei Unternehmen des Nemax 50, die als solide gelten, sind die Reaktionen überwiegend positiv. Der CD-Anlagenbauer Singulus hofft, daß das Premiumsegment gegenüber dem Neuen Markt eine Aufwertung ist. Sprecherinnen des Softwareherstellers Ixos und des Vakuumpumpenherstellers Pfeiffer Vacuum halten vor allem für vorteilhaft, daß die Regeln des Premiumsegments künftig in der Börsenordnung verankert statt nur privatrechtlich vereinbart sein werden. "Das wird helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen, und dazu beitragen, daß die Anleger wieder Vertrauen gewinnen", sagt die Ixos-Sprecherin. Ixos und Pfeiffer Vacuum sehen sich im Premiumsegment richtig aufgehoben. Ixos erwartet, als Mitglied des Nemax-50- und Software-Index auch in dem neuen Technologie index vertreten zu sein. Der Finanzvorstand des Anbieters optischer Netzwerklösungen Adva Optical, Andreas Rutsch, sagte hingegen: "Es ist enttäuschend, daß die Börse so schnell kapituliert hat. Damit stellt sie sich eine Bankrotterklärung aus." Die neuen Regeln schienen die alten im neuen Kleid zu sein.
Auch ein Sprecher des gefallenen Börsenstars EM.TV bedauerte das Ende des Neuen Marktes. "Die Idee für dieses Marktsegment war und ist richtig. Der Neue Markt hätte eine zweite Chance verdient gehabt," sagte der EM.TV-Sprecher. "Die Vertrauenskrise hätte überwunden werden können, wenn sich die Konjunktur wieder bessert und die Unternehmen ihre Sanierung umsetzen". Der Schritt der Börse sei aber nachvollziehbar. Welches Segment EM.TV anstreben werde, müsse noch geprüft werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.09.2002, Nr. 225 / Seite 21
Was passiert mit nemax fonds?
schmeißen sie alles auf dem Markt?
Wer kennt sich aus?
schmeißen sie alles auf dem Markt?
Wer kennt sich aus?
na, wo sind all die Experte?
na?
ist die Frage so dumm, oder einfach zu schwer?
ich wiederhole:
Was passiert mit nemax fonds?
verkaufen sie alles?
haben wir mit Verkaufswelle zu rechnen?
dankend vorraus,
humm
ist die Frage so dumm, oder einfach zu schwer?
ich wiederhole:
Was passiert mit nemax fonds?
verkaufen sie alles?
haben wir mit Verkaufswelle zu rechnen?
dankend vorraus,
humm
gut, ich werde euch helfen:
singulus und Pfeiffer Vacuum werden gewinner sein, denn die neue fonds werden sie kaufen müssen
Ixos?
singulus und Pfeiffer Vacuum werden gewinner sein, denn die neue fonds werden sie kaufen müssen
Ixos?
gibts eigentlich schon noch neue-markt-fonds?!
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