checkAd

    Epochenwandel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.03 16:52:41 von
    neuester Beitrag 28.04.03 15:48:56 von
    Beiträge: 46
    ID: 711.392
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 2.672
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 16:52:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Liebe Goldfans, wir befinden uns Mitten in einer Epochenwende. Nichts bleibt wie es ist und die Zukunft ist ungewiß.
      Die Karten werden neu gmischt und der Mischvorgang läuft schon seit etwa 1990 auf vollen Touren. Welches Blatt wir (die Industrienationen)in Zukunft bekommen steht in den Sternen.

      Sicher ist meiner Ansicht nach nur, dass die Industriestaaten ihre Kosten nicht mehr lange "externalisieren" können und das neue Regionen und Kulturkreise in die Wachstumsphase gelangen, während wir uns im Übergang von der Sättigungs- in die Degenratiophase befinden.

      Der Krieg, die sich anbahnende neue (vorübergehnde) Weltordnung, die Globalisiierung - all dies sind klare Indikatoren der Epochenwende.

      Wenn man sich über Kleinigkeiten aufregt und gewisse regionale wirtschaftliche, politische und soziale Zuspitzungen registriert, kann man dies fast alles in den großen Zusammenhang stellen.

      Große Unsicherheit wird sich ausbreiten.

      Das dürfte den Goldpreis beflügeln. Die Frage ob es nocheinmal richtig runterrauscht oder ob wir gleich weiter durchstarten ist von untergeordneter Bedeutung.

      Möglich ist, dass sich der westliche Kapitalismus nocheinmal aufbäumt, bevor die Systeme zusammenbrechen. Dann nützt einem am Ende möglicherweise auch ein Goldvorrat nicht mehr viel!

      Ich glaube nicht, dass diese letzte Zukung länger als 5-10 Jahre überdauert.
      Man darf angeschossene Wildschweine jedoch nicht unterschätzen!
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 17:17:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      is mir schlecht
      :(
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 18:35:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      In dem Epochenwandel werden wir gezwungen sein einzelne Papiergeldwaehrungen kritisch zu ueberpruefen.
      Das gilt besonders fuer den Dollar.

      Saddam hat sein Todesurteil gesprochen, als er sein Oel
      gegen den Euro anstatt gegen Dollar abrechnen wollte.
      Auch der Iran bereitet derartiges vor.

      Gold wird in dem Epochenwandel wieder fuer Zuverlaessigkeit
      gelten.
      Ich sehe sonst keine andere Alternative.
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 18:47:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      hey i am a canadien that s questionning about gold, what makes you people think that gold will react right now instead of in ten years.
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 19:32:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      maybe the trust in the US and $ is running out.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1925EUR +3,22 %
      InnoCans LPT-Therapie als Opioid-Alternative?! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 20:14:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ist ein Gesellschaftssystem nicht mehr in der Lage sich den Veränderungen zu stellen und anzupassen, fand in der Geschichte immer ein Wechsel statt.Bisher gab es drei ganz große Epochenänderungen und einige kleinere Verschiebungen der Machtstruckturen.Eine Epochenänderung ging meistens mit erhöhter Gewaltbereitschaft und großen Veränderungen in der Wirtschaft u. d. Produkttivkräften einher.
      Die Globalisierung könnte ein Vorbote großer gesellschaftlichen Veränderungen bedeuten.
      Die Globalisierung ist kein Naturereignis und ist somit von der Menscheit steuerbar wie alle Epochenänderungen.
      Es ist hier nur die Frage wer am Steuer sitzt und wer alles mitfährt.
      Die meisten werden dies sowieso nicht mitbekommen und sich wie gewünscht als Fahrgast zufriedenstellen.
      Dies gilt nicht nur für Personen sondern auch für Länder
      und Bündnisse.
      Die Beeinflußung durch die globale Presse wird dabei eine entscheidende Rolle zufallen.
      Ein noch gute Informationbasis bildet hierbei das Internet was nicht so geplant war.

      Ich würde mir weitere Meinungen zu diesem Thread wünschen.
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 20:54:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      #4
      Greed
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 22:17:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      Bei der Vorbereitung des Krieges wurde

      viel am bisherigen status quo demoliert,

      was den Westen geschwächt hat.


      Jetzt mit dem Überfall wird der Islam

      in heilige Rage gebracht.

      Es geht alles flott.

      Ob man der "alten Zeit" ein Träne nachweint oder

      nicht; jedenfalls geht sie zu Ende.

      Time is up, Gentlemen.


      Gruss

      Tsuba
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 11:22:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      # 6

      Das ist gut gesagt.
      Ist ein Gesellschaftssystem nicht mehr in der Lage
      sich den Veraenderungen zu stellen und anzupassen,
      fand immer ein Wechsel statt.

      Es ist wie in unserem taeglichen Leben auch,
      wer die Herausforderungen des Lebens nicht
      annehmen kann, wer auf diese Herausforderungen
      nicht spontan reagieren kann,
      ohne seine Traumas der Vergangenheit hereinzubringen,
      bleibt auf der Strecke, wird abgehaengt.

      Die Einstimmung in das Leben, die Antwort darauf
      und nicht die Reaktion, dass heisst mit dem Leben zu sein.

      Was wir gerade erleben, die Entfaltung des Hassdaemonismus
      und der Ueberfall auf Laender,
      wie Afghanistan und Irak, dass ist eine blinde Reaktion
      und bruetet daher eine Epochenaenderung aus.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:20:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Veränderungen werden zeitlich auffallend immer kürzer.
      Früher vergingen hunderte Jahre bis eine neue Epoche ihren Anfang nahm. In der Technik ist hierbei die gleiche Entwicklung zu sehen.
      Um darauf besser zu agieren ist eine neue Strategie notwendig.
      Wir wissen aber noch nicht, was morgen von Wichtigkeit ist. Mathematik mit vielen Unbekannten!
      Ist es nun besser sich total nach allen Seiten abzusichern oder das Gegenteil.
      Es wird fast nichst so bleiben wie gewohnt.
      Die sich geformten Polarietäten in der Gesellschaft werden verschwinden,wie alle Grenzen und Wertevorstellungen unserer heutigen Zeit.
      Dies ist eine Notwendigkeit um solche Probleme wie die Sozialsysteme,Aufteilung derArbeit,Globalisierung,
      Wirtschaftszonen,Rohstoffe und anderes zu lösen.
      Dies muß man ganz nüchtern ohne politischen Einfluß
      betrachten, um in Zukunft nicht unter den Verlierer zu sein.
      Welche Rezepte gibt es dabei und was sollte man tuen.
      Ein wennig Gold wäre hierbei nicht das Schlechteste.
      Wie ist die Problematik Arbeitswelt in der Zukunft zu bewältigen. Aussteigen oder noch mehr arbeiten, in Deutschland oder überall, Bildung ja aber in welche Richtung, noch mehr unbewegliches Eigentum anhäufen oder die Freiheit von allem was uns eingeredet wird.
      Die Antworten darauf sind so unterschiedlich wie die Menschen, sie haben aber keine Zeit mehr.
      Ich hoffe auf weitere gute Beiträge.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:26:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      "Tomorrow`s Gold" von Marc Faber: Absolute Pflichtlektüre.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:46:39
      Beitrag Nr. 12 ()
      Dieses Interview aus dem Manager-Magazin mit L. Brown ist 2,5 Jahre alt.
      Es ist interessant es heute wieder zu lesen.

      Für Diejenigen, die etwas Zeit haben!

      M I L L E N N I U M - G E S P R Ä C H


      "Der Markt sagt nicht die Wahrheit"


      Umwelt und Ressourcen bleiben globale Problemfelder. Lester Brown, Präsident des Worldwatch Institute, plädiert daher für nachhaltiges Wirtschaften.

      mm*: Herr Brown, rufen Sie heute, am Ende des 20. Jahrhunderts, "Apocalypse now", wenn Sie an die globale Ökologie denken?
      Brown: Nein, nicht bei der Ökologie. Aber bei der Ökonomie. Die Weltwirtschaft ist total abhängig vom Ökosystem unserer Erde. Wenn dieses System ruiniert wird, geht die ganze Wirtschaft mit.




      Millennium-Gespräch
      Das magische Datum des Jahrtausendwechsels rückt näher, der Blick richtet sich nach vorn. In den vorausgegangenen Ausgaben hat sich das manager magazin daher zunächst in einem Millennium-Gespräch mit dem ehemaligen Automanager Daniel Goeudevert über die Zukunft des Kapitalismus unterhalten, dann mit Intel-Chairman Andy Grove über die Aussichten, die sich den Unternehmen bieten. Im letzten Beitrag der Millenniumsreihe geht es um die Nutzung der natürlichen Ressourcen durch die Industrie- und Schwellenländer, um einen Wohlstand im Einklang mit der Natur und um einen globalen Wertewandel.




      mm: Wie das?

      Brown: Betrachten Sie das mesopotamische Reich des Altertums: Die Mesopotamier haben ihr Bewässerungssystem nicht genügend auf die Gegebenheiten abgestimmt ­ was ihre Lebensbedingungen allmählich verschlechterte. Zunächst litt nur die Nahrungsmittelproduktion, dann brach die gesamte Zivilisation zusammen. Heute ist der Lebensraum dieser ehemaligen Hochkultur Salzwüste, praktisch unbewohnbar für Menschen.

      mm: Das Beispiel ist 4000 Jahre alt ...

      Brown: ... heute sagt der Markt etwa: Wenn die Menge gefangenen Fischs zurückgeht, dann muss sich die Fischerei-Industrie modernere Trawler zulegen. Investitionsziel ist also nicht der Erhalt der Fischbestände. Im nächsten Schritt gehen nicht nur die Fischereiumsätze zurück, sondern der ganze Wirtschaftszweig kollabiert. Die Konsequenz aus solchen Erfahrungen: Wir müssen die gesamte Weltökonomie umstrukturieren nach den Prinzipien einer ökologischen Nachhaltigkeit. Sonst geht es uns wie den Mesopotamiern.

      mm: Was sind die dringlichsten Probleme der globalen Ökologie?

      Brown: Erstens das Bevölkerungswachstum. Zweitens das Klima. Wenn wir diese beiden Entwicklungen nicht stabilisieren, können wir kein einziges Ökosystem der Welt retten. Wir können Zäune aufstellen, können Nationalparks, Biosphären-Reservate einrichten. Die Natur, was immer das sein mag, können wir dadurch jedoch nicht wirkungsvoll schützen.

      mm: Die Kurve des Bevölkerungswachstums ist in den vergangenen Jahren schon leicht abgeflacht.

      Brown: Stimmt. Eine Ursache ist der Rückgang der menschlichen Fruchtbarkeit. Die andere sind steigende Sterblichkeitsraten.

      mm: Wie kann es heute, im Zeitalter des medizinischen Fortschritts, zu höherer Sterblichkeit kommen?

      Brown: In der südlichen Hälfte Afrikas tragen 27 Millionen Menschen ein Todesurteil in sich, in Form einer HIV-Infektion. In Zimbabwe, Botswana, Südafrika sind mittlerweile 20 Prozent der Erwachsenen infiziert. Das heißt: Sofern wir kein medizinisches Wunder erleben, werden diese Länder im nächsten Jahrzehnt mindestens ein Fünftel ihrer menschlichen Produktivkraft einbüßen.

      mm: Nun könnte man sagen: Dies ist der natürliche Regulierungsprozess des globalen Bevölkerungsproblems.

      Brown: Tragödien von diesem epischen Ausmaß vertragen keine solch zynische Interpretation. In den Ländern mit hoher Infektionsrate verdoppeln, verdreifachen, vervierfachen sich gerade die Ausgaben im Gesundheitswesen. Manche der dort ansässigen Unternehmen, die noch vor kurzem ganz bequem schwarze Zahlen schrieben, schreiben heute tiefrote.

      mm: Kommen wir zum zweiten Punkt, der Klimaentwicklung. Für manche Politiker ist dies noch immer kein von Menschen gemachtes Problem.

      Brown: Weltweit wird keine anerkannte wissenschaftliche Institution die Treibhaushypothese ablehnen.




      mm: Zumindest die Ölkonzerne haben lange Zeit abgestritten, dass das Verbrennen fossiler Treibstoffe einen Klimawandel hervorruft.

      Brown: Es gibt auch noch Leute, die glauben, die Erde sei eine Scheibe. Aber niemand, der bereit ist, sich mit den wissenschaftlichen Beweisen auseinander zu setzen, wird das Treibhausmodell substanziell bezweifeln.

      mm: Sie scheinen sich da sicherer als manche Meteorologen.

      Brown: Der Treibhauseffekt ist nicht strittig, er besteht aus dem kleinen Einmaleins der Physik: Wenn die von der Sonne ausgesendete Energie die Erde erreicht, dann wird ein bestimmter Anteil der Strahlung nahe der Oberfläche in Wärme umgewandelt. Das Abstrahlen dieser Wärme wird durch den CO2-Anteil in der Atmosphäre behindert. Und da die CO2-Konzentration steigt, nimmt auch dieser Effekt zu. Es gibt präzise Daten über den Anstieg der CO2-Konzentration seit 1959.

      mm: Dennoch wird der Zusammenhang zwischen diesem Anstieg und der globalen Temperaturentwicklung noch immer debattiert.

      Brown: Mit Messungen beweisen lässt sich die globale Erwärmung erst, wenn es zu spät ist. Die wärmsten 15 Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1866 liegen alle nach 1980. Der sprunghafte Anstieg im vergangenen Jahr hat sogar die Skala gesprengt. Wir mussten den Maßstab verändern und die Kurven neu zeichnen.

      mm: Welche ökonomischen Probleme hängen mit diesen Entwicklungen direkt zusammen?

      Brown: Etwa der volkswirtschaftliche Schaden durch Hurrikane, Taifune, Überflutung. Gemeinsam mit der Münchener Rückversicherung hat unser Institut den weltweiten Schaden für 1998 abgeschätzt. Wir kamen auf 92 Milliarden Dollar, 54 Prozent mehr als im vorausgegangenen Rekordjahr 1996. Ein weiteres Problem sind die Vertreibungen. Im vergangenen Jahr wurden 300 Millionen Menschen durch Wetterkatastrophen von ihren Wohn- und Arbeitsplätzen vertrieben, die Hälfte davon aus dem chinesischen Yangtse-Becken, es traf aber auch Menschen in Indien und Bangladesh.

      mm: Wer ist schuld an dieser Entwicklung?

      Brown: Sie und ich. Wir alle.

      mm: Aber wer ist der Verantwortliche?

      Brown: Den gibt es nicht.

      mm: Es muss doch politische Zuständigkeiten geben.

      Brown: Schauen wir nach China. Dort kann man wunderbar studieren, was passiert, wenn eine große Menge ehemals armer Menschen plötzlich zu größerem Wohlstand kommt. Seit neuestem propagiert die chinesische Regierung Rindfleischkonsum. Wollte sie dabei US-Standards erreichen, wären das 49 Millionen Tonnen jährlich. Um so viele Rinder zu züchten, müssten rund 350 Millionen Tonnen Getreide verfüttert werden ­ etwa die amerikanische Jahresproduktion inklusive des Anteils für menschlichen Verzehr.

      mm: Regulieren sich solche Prozesse nicht von allein auf dem Weltmarkt?

      Brown: Nicht unbedingt. Nehmen wir die Automobilbranche, sie wurde 1994 von der chinesischen Regierung zum zentralen Wachstumsbereich ernannt. Sollte in China jemals ein Auto in jeder Garage stehen, dann bräuchte das Land ­ wenn man den amerikanischen Durchschnittsverbrauch hochrechnet ­ 80 Millionen Barrel Öl pro Tag. Derzeit werden weltweit 72 Millionen Barrel täglich produziert.

      mm: Was lernen wir daraus?

      Brown: Das westliche Modell industrieller Entwicklung, das auf fossilen Brennstoffen, Automobilen und Wegwerfprodukten basiert, taugt nicht für Länder wie China. Auch nicht für die übrigen zwei Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern. Auf Dauer taugt es nicht mal für uns. Die Frage ist nur: Wie gelingt es uns, den wirtschaftlichen Fortschritt auf eine nachhaltige Entwicklung zu lenken?











      Das Worldwatch Institute





      mm: Ist der Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie sozusagen systemimmanent?

      Brown: Ja. Unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem bringt das Weltklima durcheinander, es entwaldet den gesamten Globus, zerstört die Artenvielfalt in Flora und Fauna, führt zu massiver Bodenerosion, verschmutzt Luft und Wasser. In vier Fünftel aller chinesischen Flüsse gibt es keine Fische mehr. Offenbar zerstören wir unsere Lebenserhaltungssysteme.

      mm: Sind das nicht nur regionale Probleme, die auch regional gelöst werden sollten?

      Brown: Ja. Aber sie können globale Konsequenzen nach sich ziehen. Der zentralasiatische Aralsee zum Beispiel ist tot. Vor 30 Jahren wurden dort pro Jahr noch 40.000 Tonnen Fisch gefangen. Oder nehmen Sie die indonesischen Regenwälder. Definitionsgemäß sollten die nicht komplett abbrennen können. Doch der indonesische Dschungel fällt bei jeder Trockenheit den Flammen zum Opfer, weil er durch Holzfäller, durch Rodung und so weiter gelichtet und somit geschwächt wurde. Und in Indien wird derzeit doppelt so viel Grundwasser abgepumpt, wie durch Niederschläge nachfließen kann. All dies summiert sich zu globalem Ausmaß und zu Fragen der globalen Entwicklung.

      mm: Ist das alles über Nacht passiert, ohne Vorwarnung?

      Brown: Der Hintergrund etwa für das dritte Beispiel ist die Verbreitung leistungsfähiger Diesel- und Elektropumpen. Damit kann man jetzt Wasser praktisch aus jeder Tiefe hochholen. Jetzt fallen die Grundwasserspiegel ­ nicht nur in fast ganz Indien, sondern auch überall im chinesischen Flachland, in Saudi-Arabien, im Südwesten der USA und in den Präriestaaten, teilweise auch in Europa. Das macht Angst.

      mm: Was kann man dagegen tun?

      Brown: Meine Vision ist die einer umweltverträglichen, also nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Die basiert nicht mehr auf fossilen Brennstoffen, sondern auf solar- und wasserstoffbetriebenen Technologien. Unser Begriff von Sonnenenergie schließt Windkraft ebenso ein wie Solarthermie und Photovoltaik.

      mm: Was heißt das praktisch?

      Brown: Ein Konsortium, angeführt von Shell und DaimlerChrysler, macht aus Island bereits das erste Wasserstoff-Wirtschaftssystem der Welt. Gemeinsam mit der Regierung werden die natürlichen Energieressourcen wie Geothermie und Wasserkraft vermehrt zur Stromerzeugung genutzt. Mit diesem Strom wird Wasser elektrolysiert, der so gewonnene Wasserstoff speist Brennstoffzellen.

      mm: Hört sich futuristisch an.

      Brown: Shell bewegt sich bereits in Richtung Wasserstoff-Wirtschaft. Die benutzen Island als Testfeld für die Erprobung und Weiterentwicklung ihrer Technologien zur Wasserstoffproduktion und -lagerung sowie für den Vertrieb. DaimlerChrysler will Island zum Testmarkt für seine Brennstoffzellen-Autos machen, die in fünf Jahren marktreif sein sollen.

      mm: Island ist eine subpolare Inselrepublik mit nur 274.000 Einwohnern ­ kaum ein Modell für einen weltweiten Strukturwandel der Wirtschaft. Haben Sie sonst noch etwas auf der Liste?

      Brown: Wir müssen die städtischen Transportsysteme umstellen. In Bangkok verbringt der durchschnittliche Autofahrer umgerechnet 44 Arbeitstage im Stau. In London kommen Autos heute kaum schneller voran als die Pferdekutschen der Jahrhundertwende. Da muss uns doch etwas Besseres einfallen. Ein Transportsystem, das Mobilität garantiert ohne Umweltverschmutzung. Das also nicht auf Automobilität basiert, sondern auf Fahrrädern und Schienenfahrzeugen.

      mm: Okay, halten wir fest: Solarzellen, U-Bahnen und Fahrräder. Was noch?

      Brown: Neue Energiequellen erobern den Markt. Der Einsatz von Windkraft wächst weltweit um 22 Prozent pro Jahr. Wenn man es richtig macht, könnte die in Texas, in Nord- und Süd-Dakota verfügbare Windenergie den gesamten Elektrizitätsbedarf der USA decken.

      mm: Aber Strom aus Windkraft ist teurer als aus Öl- oder Kohlekraftwerken.

      Brown: Nicht, wenn man modernste Hightech-Windräder einsetzt. In manchen Regionen kommt Windkraft als Stromquelle dann sogar unter die Preise für Kohle.

      mm: Nicht in Deutschland.

      Brown: Haben Sie die enormen Subventionen mitgerechnet?

      mm: Nein. Aber Öl ist nicht subventioniert. Trotzdem ist Strom aus Ölkraftwerken billiger als aus Windrädern.

      Brown: Kalkulieren Sie die Kosten ein, die durch Klimaschädigung und durch sauren Regen entstehen?

      mm: Das macht niemand.

      Brown: Eben. Der Markt sagt nicht die Wahrheit. Wenn wir eine Ökonomiediskussion führen, muss aber die Wahrheit ans Licht.

      mm: Wir sprachen von internen Kosten, nicht von externen.

      Brown: In den Vereinigten Staaten haben die Tabakkonzerne jetzt zum ersten Mal im großen Stil akzeptiert, dass so genannte externe Kosten übernommen werden müssen. Sie haben eingewilligt, 251 Milliarden Dollar an einzelne Staaten zu zahlen. So sollen die medizinischen Folgekosten erstattet werden, die durch die Gesundheitsschäden beim Rauchen entstehen.

      mm: Kann man von diesem Vorgang Parallelen zur Umweltdebatte ziehen? Oder konkreter: Können Ökosteuern beitragen zu Ihren Plänen eines Wirtschaftswandels hin zur Nachhaltigkeit?

      Brown: Ja, solange Ersparnisse bei der Einkommensteuer und bei den Lohnnebenkosten die zusätzlichen Ökosteuern ausgleichen. Das deutsche Modell könnte das richtige sein.

      mm: Bislang ist der Wettbewerb die zentrale Triebfeder unseres Wirtschaftslebens; Wachstum war das Motiv. Können Sie auch künftig ein Wirtschaftswachstum akzeptieren?

      Brown: Nichts gegen Wachstum ­ solange es nicht zur Selbstzerstörung führt. Wir können doch so viel Sonnenenergie nutzen, wie wir wollen. Die schädigt weder das Klima, noch verursacht sie Umweltverschmutzung.

      mm: Die meisten Menschen setzen eine Verbesserung der Lebensverhältnisse mit mehr Konsum gleich. Sie wollen schickere Kleidung, besseres Essen, größere Autos, mehr Klimaanlagen.

      Brown: Sie sprechen die Frage an, wie man Lebensqualität definiert. Wenn es nur darum geht, dass jeder ein Auto besitzen soll und jederzeit benutzen kann, dann kann ich nur sagen: Die meisten Menschen stecken nicht gern im Stau.

      mm: Stimmt. Trotzdem glauben die meisten unserer Zeitgenossen, die Versorgung mit materiellen Gütern müsse sich stetig verbessern, das Leben sei eine ewige Party.

      Brown: Kann sein. Doch haben sich auch hier die Maßstäbe verändert. Meine Eltern, die noch geprägt waren von der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre, hielten zum Beispiel das Steak für den klassischen Hauptbestandteil eines jeden Festtagsessens ­ so groß, dass es über den Teller lappte. Heute sehen wir das anders. Längst haben wir unsere Ernährungsgewohnheiten geändert in Richtung einer vielseitigeren Kost mit weniger tierischen Fetten und Proteinen.

      mm: In Ihrem Modell einer nachhaltigen Wirtschaftsordnung gibt es also keinerlei Notwendigkeit für Verzicht?

      Brown: Nein, überhaupt nicht.

      mm: Warum ist Ihr Vorschlag dann nicht viel populärer?

      Brown: Die meisten Menschen haben sich mit dem modernen Leben bereits so weit abgefunden, sie sehen nicht mehr die damit verbundenen Paradoxien. In den USA fahren täglich hunderttausende mit dem Auto zum Fitness-Studio, um sich dort für eine halbe Stunde auf ein Trainingsfahrrad zu setzen. Danach gehen sie kurz unter die Dusche und fahren wieder im Auto den ganzen Weg zurück nach Hause. Einziger Grund: Es ist entweder nicht sicher oder nicht bequem genug, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Oder auf der Arbeit gibt`s keine Dusche. Nach meiner Ansicht wird durch dieses Vorgehen die Umwelt massiv verschmutzt, natürliche Ressourcen und persönliche Energien werden vergeudet. Dabei ließe sich alles leicht ändern ­ ohne dass dadurch Unannehmlichkeiten entstünden.

      mm: Aber das passt doch mit keiner Vorstellung eines wachsenden Lebensstandards zusammen.

      Brown: Noch einmal: Ich habe nichts gegen Wachstum. Ich sorge mich jedoch, weil unser derzeitiges Wirtschaftssystem jede Nachhaltigkeit vermissen lässt. Und weil uns seine Entwicklung nicht dorthin bringt, wo wir hinwollen.

      mm: Kann die Menschheit, wenn sie noch so weitermacht, überhaupt überleben?

      Brown: Wir werden nicht als gesamte Spezies verschwinden. Aber wenn wir so weitermachen wie bisher, mit dieser selbstzerstörerischen Ökonomie, wird es mit der Zivilisation, wie wir sie kennen, nicht mehr lange weitergehen.

      mm: Lässt sich diese Entwicklung noch aufhalten oder ändern?

      Brown: Es herrscht doch schon globales Problembewusstsein. Zum Beispiel innerhalb der Weltwährungssysteme: Für sich genommen ist weder die Währung von Indonesien, Russland oder Brasilien entscheidend für die Weltwirtschaft. Dennoch könnte jeder Einzelcrash das Gesamtsystem schädigen. Wir wissen nicht genau, was passiert, wenn die Klimakatastrophe plötzlich die Wetterbedingungen global umkrempelt, wenn Meeresströmungen und Windsysteme umkippen würden. Aber die politischen und wirtschaftlichen Großmächte werden sich dieser bohrenden Fragen bewusst.

      mm: Gibt es dafür Beispiele?

      Brown: Der National Intelligence Council, die Dachorganisation aller amerikanischen Geheimdienste, hält eine fertige Studie über die chinesische Weltmarktpolitik unter Verschluss. Die Volksrepublik könnte die Preise für Getreide durcheinander bringen. Würde sie plötzlich große Mengen Getreide einkaufen, könnte das zu einer globalen Verteuerung führen, die die ganze Dritte Welt destabilisiert. Die Länder dort könnten keine Importe mehr bezahlen. China hätte hierfür jederzeit das Geld. Allein der Handelsüberschuss mit den USA beträgt über 40 Milliarden Dollar pro Jahr.

      mm: Offenbar gibt es in Umweltbelangen ein großes Vollzugsdefizit. Wer könnte das abbauen?

      Brown: Sie und ich. Die Politik sind wir. Wenn wir etwas wollen, müssen das unsere politischen Führer auch umsetzen. Wenn wir uns nicht darum kümmern, dann tun sie nichts.

      mm: Ist das nicht ein wenig zu einfach gedacht?

      Brown: Zugegeben: Die neuen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, das künftige Steuersystem, all das verlangt nach politischer Führung. Andererseits könnte alles noch viel einfacher sein: Wenn wir nur dazu kommen, dass der Markt die wahren Verhältnisse wiedergibt. Das würde 90 Prozent unserer Probleme lösen.

      mm: Warum waren globale Konferenzen wie Rio, Kyoto oder Kairo so wenig erfolgreich?

      Brown: Der wichtigste Effekt solcher Konferenzen ist das Wecken von Aufmerksamkeit.

      mm: Sie sprechen von Public Relations. Wir fragten nach konkreten Wirkungen.

      Brown: Bevor man aktiv werden kann, muss erst einmal die Aufmerksamkeit für die Fragen und Probleme im jeweiligen Aktionsfeld geweckt werden. Wir vom Worldwatch Institute wollen hauptsächlich das öffentliche Verständnis verbessern, etwa über das Bevölkerungswachstum, über das Verbrennen fossiler Treibstoffe und den daraus resultierenden Klimaeffekt. Dazu wollen wir Alternativen aufzeigen.

      mm: Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Umweltprobleme in den 70er und 80er Jahren eine viel größere öffentliche Resonanz fanden als heute. Was ist da schief gelaufen?

      Brown: (seufzt) Wir, also das Worldwatch Institute und die Gesellschaft insgesamt, waren noch nicht erfolgreich genug. Vielleicht braucht das öffentliche Bewusstsein eine Art heilsamen Schock.

      mm: Wird die Menschheit also weiter warten auf immer größere Umweltkatastrophen, auf die nächsten Hurrikane und Hungerkatastrophen?

      Brown: Vielleicht. Auf der anderen Seite wird aber auch schon vieles besser. Ich erhalte zum Beispiel viel mehr Einladungen für Vorträge, etwa auf den Hauptversammlungen von Banken oder Investmentfirmen. Auch meine Honorare entwickeln sich erfreulich: Vor drei Jahren bekam ich höchstens 20.000 Dollar. Heute ist mein Spitzensatz 50.000. Den erziele ich nicht oft, aber warum sollten etwa die Ölindustrie oder große Anlagegesellschaften einem Umweltfachmann 50.000 Dollar für einen Vortrag bezahlen, wenn sie nicht wirklich Bedarf für dessen Ideen hätten?

      mm: Möglicherweise sind Sie nur ein Feigenblatt.

      Brown: Der chinesische Premierminister Zhu Rongji ist nicht unbedingt berühmt für den Einsatz teurer Feigenblätter. Dennoch benutzte er nach dem verheerenden Hochwasser des Jangtse im vergangenen Jahr ein Motto, das wir jahrelang propagiert haben: "Bäume, die noch stehen, sind dreimal mehr wert als gefällte Bäume." Wenn Zhu Rhongji diese Erkenntnis jetzt übernimmt, dann halte ich das für einen echten Fortschritt.

      mm: Umgekehrt sagte der jüdisch-deutsche Philosoph Hans Jonas im Hinblick auf die Umweltproblematik, man dürfe "ganz bestimmt nicht darauf rechnen, dass der Mensch Vernunft annehmen wird". Was also könnte der Motor für weitere Veränderungen sein?

      Brown: Die kommen nicht von allein, und die Zeit hat bislang nicht für unsere Seite gearbeitet. Doch manchmal treten Veränderungen ganz schnell ein, sobald eine bestimmte Schwelle überschritten ist. Denken Sie etwa an den Zweiten Weltkrieg, an den blitzartigen Umbau der gesamten US-Wirtschaft nach Pearl Harbor.

      mm: Das ist fast 60 Jahre her.

      Brown: Aber auch heute gibt es noch solche schlagartigen Umstellungen. Bei der Windenergie hat zum Beispiel die nordspanische Region von Navarra den Nutzungsanteil in den vergangenen drei Jahren von null auf 22 Prozent des Stromverbrauchs gesteigert. Parallel wurde die gesamte Wirtschaft verjüngt ­ ein Modellprojekt für ganz Spanien. Dort gibt es noch enorme Potenziale für Windenergie, etwa an der Straße von Gibraltar. Ähnliche Projekte entwickeln sich in den USA: In Minnesota und Iowa werden gerade riesige Windparks konzipiert.

      mm: Sie hören sich an wie ein professioneller Optimist.

      Brown: Jeder, der wie ich 25 Jahre im Öko-Geschäft gearbeitet hat, muss per definitionem Optimist sein.

      Das Interview führten die Redakteure Wolfgang Kaden und Michael O. R. Kröher in einem Hotel in Innsbruck.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:09:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12
      sehr gut!!!!
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 18:59:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die chinesische Situation erklärt auch vieles was heute
      abläuft im Kampf um die Rohstoffe.
      Chinesen wohnen weltweit fast an jedem Ort und lassen bestimmt keine der üblichen Beeinflußungen wie andere Völker zu.
      In ca.3 Jahren werden sie auch einen nicht geringen Einfluß im Internet und somit der Meinungsbildung haben.
      Andere Länder wie z. B.Indien, Brasilien und Indonesien
      werden folgen.
      Die Machtzentren haben sich in den Jahrhunderten schon oft verschoben.
      Für jeden gilt,sich selber von den Rohstoffen unabhängiger
      zu machen und das für jede Planung in der Zukunft.
      Die Versorgung der Bevölkerung mit rießigen Anfahrtswegen
      und die heutigen Wege zur Arbeit wird es in diesem Umfang
      nicht mehr geben.
      Die neuen Energiequellen werden nicht den heutigen Hunger
      nach Energie abdecken.
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:29:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ob Weltbevölkerung,Konsum und Wachstum, Warenangebot, Freizeitmöglichkeiten, Fernsehprogramme, Neuerscheinungen im Musik- oder Buchmarkt oder Energieverbrauch. Wir sehen zur Zeit überall die peaks oder haben sie gerade überschritten.

      Die vielen Krisenherde werden buchstäblich "Öl ins Feuer gießen"

      Nicht nur die Märkte sind gesättigt und die Senken sind voll - langsam sickert durch, dass Öl knapp wird.
      Die Preise werden weiter stark ansteigen - denn die Elastizität der Nachfrage ist aufgrund verpasster Chancen bei anderen Energieformen sehr gering.

      Dazu kommt noch, dass die Anspruchsmentalität der Menschen in den Industrie-Ländern ein Nivau erreicht hat, dass schon in der Endphase des römischen Reiches erreicht war.
      Nicht mehr anstrengen und sich kümmern sondern abzocken und prassen. Aber damit ist es bald vorbei - die Eliten haben sich längst vom Konsum verabschiedet - wer was auf sich hält kaut sich eine saubere Umgebung, Kultur und Zeit.
      Wenn die Massen erkennen wie dämlich der Massenkonsum wirklich ist, werden sie die jetzt (noch) vorherrschende Kaufwut aufgeben.

      Wir sind mitten in einem epochalem Wandel mit allen Gefahren und Chancen. Niemand kann diesen Wandel aufhalten- die durchgeknallten Zocker ebenso wenig wie ihr Guru Greenspan.

      In wenigen Jahren sieht die Welt anders aus!

      Wie weiss ich natürlich auch nicht.

      Gebt es zu, schaut euch all die exponentiellen Kurven an -ein großer Down-Move ist angesagt - der Übergang von der Erlebnis in die Survival-Gesellschaft.

      Wenn es jetzt noch einmal raufzuckt, erhöht das nur die Fallhöhe.




      Das letzte Gefecht

      Hinter dem Geschrei um die Verteidigung unserer Zivilisation steckt der nackte Kampf um Rohstoffe für ein veraltetes Wirtschaftssystem




      Denken Sie noch manchmal an den Umweltschutz? Ist ja irgendwie lächerlich, Energiesparbirnen in die Lampen drehen, wenn in Afghanistan Millionen Dollar an Bomben in den Sand gesetzt werden. Oder brav die Salatblätter in den Kompost zusammenkehren, während die hungernden Flüchtlinge bequem von unseren Abfällen leben könnten.

      Das Thema Umwelt hat ja schon länger keine besondere Konjunktur. Und seit "Bio" nicht mehr mit gesunder Kost, sondern mit kranken Waffen assoziiert wird, traut man sich endgültig nicht mehr, den deutungsschweren Zivilisationsanalysen noch kleinkarierte Gedanken über käfigfreie Hühner oder rußfreien Diesel unterzuschieben. Zumal selbst die Grünen so tun, als hätten sie mit der Materie nicht das Geringste zu tun. Dabei hat sich an der Sache selbst nichts geändert. Auch der Krieg in Afghanistan und der Terror wurzeln im Raubbau der Erde. Zuerst der Imperialismus: die Unterwerfung und Plünderung im Dienste der Industrialisierung einer Minderheit – kein Wunder, dass das "Wertesystem" einiger Kulturen damit nicht Schritt halten konnte. Es wurde überrollt. Und dann der Kampf um die fossilen Rohstoffe, die unsere Maschinen befeuern. Nicht nur den Amerikanern geht es um das Öl in Zentralasien, auch den Russen, selbst Bin Laden, und bei den Chinesen ist anzunehmen, dass sie sich bei ihrer neuen heiligen Allianz mit dem Rest der Großmächte auch weniger um die Rote Bibel sorgen als um Xinjiang, die aufrührerische Westprovinz, wo uigurische "Terroristen" um ihre Unabhängigkeit – und um das Petroleum im Boden – kämpfen.

      Den "Angriff auf die Zivilisation" muss man durchaus auch so verstehen: als Beginn des Zusammenbruchs eines Wirtschaftssystems, das die Welt ruiniert, weil es völlig unökonomisch mit seinen Ressourcen umgeht. Ob George W. Bush schon mal jemand die Geschichte der Vorfahren von Saddam Hussein erzählt hat? Als die erste Hochkultur der Welt in Mesopotamien unterging, weil die Böden durch überzogene Bewässerung total versalzen waren? Was will er eigentlich machen, wenn er alle widerspenstigen Vasallen mit den Segnungen des Kapitalismus abgefüttert hat – in 30 Jahren aber das Öl ausgeht?

      1 Milliarde Menschen haben derzeit auf der Erde keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser – während wir hysterisch ausrechnen, wie viel Anthrax-Keime notwendig sind, um einen Speichersee zu verseuchen. Hundertmal mehr Wasser verbraucht ein jüdischer Siedler als ein palästinensischer – da bekommt der Kampf David gegen Goliath eine neue Deutung, so verheerend die Mittel dazu sein mögen. Syrien und der Irak verloren auf einen Schlag ein Drittel ihres kostbaren Flusswassers, als der Nato-Partner Türkei 1992 am Oberlauf des Euphrat den Atatürk-Staudamm fertig stellte. Die Baustellen und Mauern weiterer 20 Staudämme und Kraftwerke schützt er mit Boden-Luft-Raketen – nicht erst seit dem 11. September. Und während die Jordanier mit jedem einzelnen Wassertropfen haushalten, züchten die von den USA beschützten reichen Saudis mitten in der Wüste auf künstlich bewässerten Weiden Rinder. "Small is beautiful" – noch so ein verstaubtes Buch in meinem Regal.
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 20:06:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      Solange es solche Menschen gibt wie bislang in diesem Thread, möchte ich nicht ganz aufgeben und an die Veränderbarkeit von Teilen der Menschheit glauben.
      Ich selber habe einen kleinen Epochenwandel erlebt und das hautnah.
      Die Symptome in der Schlußphase waren die gleichen.
      Der Verzweiflungskampf der Macht und ihre Lösungswege
      waren in Osten von Deutschland ähnlich.
      Das römische Reich zerbrach wie das mongolische am Ende
      seiner größten Macht ohne große Fremdeinwirkung.
      Auch die Bibel erzählt uns div. Beispiele wie der Bau des Turm von Babel oder von Sodom und Gomorrha
      Einige Weltreiche führten am Ende ihrer Zeit entlose Krieg die die eigene Wirtschaft zerstörten.
      Alle Fälle haben eine Gemeinsamkeit, diese liegt in der Hemmungsloßigkeit und Verzweiflung den Lauf der Geschichte aufzuhalten.
      Ein gutes Merkmal dafür ist auch die Sittenlosigkeit, Werteverfall, Kriege und steigende Korruption.
      Diese Entwicklung befällt alle Gesellschaftsstruckturen unabhängig von ihren Glauben und geistigen Vermögen.
      Nur ein kleiner Teil der Geselschaft erkennt den Epochenwandel und versucht das Beste daraus zu machen.
      Er wird dabei oft vom Rest verspottet.
      Wir werden noch ein schnelles Hoch an den Börsen erleben
      wo viele ganz schnell, ihre drei Jahre alten Verluste
      minimieren werden und die Realität hinderher wird der von Japan sehr ähnlich sein.
      Die nächste Blase sind die Immobilien und die immer noch zu hoch bewerteten Aktien in den USA.
      Ein Krieg stellt im eigentlichen Sinne nichst her,er kostet nur Steuern. Es sei den, man spart die Verschrottungskosten von Waffen ein und findet gleichzeitig einen Benutzer der alles bezahlt.
      Nicht zu unterschätzen ist die Waffenschau und Einschüchterung als PR-Aktion der Macht.
      Es sollte aber dabei nichst in die Hose gehen.
      Der Fall einer selbstherlichen Macht leidet oft einen Epochenwandel ein (z. B. Sowjetunion u. auch andere ).
      Was für eine Rolle spielt das Gold dabei?
      Ich glaube es wird in der Zukunft wieder an Bedeutung gewinnen.
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 10:00:52
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ein Gewinner: Der Goldpreis

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      Ein Bombardement durch feindliche wirtschaftliche Daten hat die Kräfte der Wirtschaftserholung in die Bunker gejagt. Die US-Auftragseingänge für dauerhafte Güter fielen im Februar das dritte Mal in vier Monaten, und die Verkäufe neuer Häuser fielen auf das niedrigste Niveau seit über zwei Jahren.

      Laut dem Handelsministerium fielen die Auftragseingänge für dauerhafte Güter insgesamt um 1,2 %, während die Auftragseingänge für nicht-defensive Güter ohne Flugzeuge sogar mehr als doppelt so stark fielen. Mit anderen Worten: Der private Sektor bleibt sehr zurückhaltend ... und potenzielle Hauskäufer warten ab.

      Die Verkäufe neuer Häuser gingen im Februar um 8,1 % zurück, und das bestehende Angebot an neuen Häusern stieg auf ein 5-Monats-Hoch. Das ist das höchste Angebot an Häusern auf dem Markt seit 1996, was darauf hinweist, dass der US-Immobilienmarkt abkühlt. Vielleicht läuft es sogar auf eine Tiefkühlung hinaus.

      Die meisten amerikanischen Ökonomen machen den Irakkrieg für die schleppende Performance der US-Wirtschaft verantwortlich. Vielleicht werden sie irgendwann entdecken, dass es für die Wirtschaftslage nicht gerade förderlich ist, wenn 75 Mrd. Dollar (oder vielleicht auch 175 Mrd. Dollar) dafür ausgegeben werden, dass Häuser in der irakischen Wüste in die Luft gepustet werden. Allerdings könnte dies für den Goldpreis förderlich sein.

      In den Monaten vor Beginn des Irakkriegs schien es für viele Leute eine gute Idee zu sein, sich ein paar Goldbarren zuzulegen. Von Anfang Dezember bis Anfang Februar stieg der Goldpreis um rund 20 %, nur um diese Gewinne in den folgenden Wochen komplett wieder abzugeben.

      Als die amerikanischen Kriegsvorbereitungen an Momentum gewannen und ein schneller amerikanischer Sieg wahrscheinlich schien, fiel der Goldpreis deutlich zurück. Zuerst wollte uns der US-Verteidigungsminister weismachen, dass die "Shock and Awe"-Kampagne das irakische Regime schneller stürzen würde, als man "Udai Hussein" sagen könnte. Aber zuletzt hat er seinen Ausblick revidiert, um nicht das Gesicht zu verlieren, falls die irakische Kampagne sogar ein paar Monate dauern würde. Angesichts der unsicheren Dauer und Schwere des Irakkriegs könnte das Gold bald wieder an Attraktivität gewinnen. In diesem Fall würden die Leute wieder gerne ein paar Goldbarren unter ihren Betten stapeln.

      Und man sollte den US-Dollar nicht vergessen. Auch ohne den teuren Krieg im Irak würde der Dollar unter dem riesigen amerikanischen Leistungsbilanzdefizit leiden. Der Dollar ist seit Monaten auf dem Weg nach unten, und, wie jeder Goldanhänger weiß: Die Schwäche des Dollar ist die Stärke des Goldes.

      Der Grund, warum man Gold haben sollte, ist nicht die Schlacht um Bagdad, sondern der angeschlagene US-Dollar. So John Hathaway, Manager des Tocqueville Gold Fund. Er ist der Ansicht, dass die ausländischen Investoren die riesigen US-Defizite nicht auf Dauer finanzieren werden. Und wenn sie sich von ihren US-Anlagen trennen wollen, dann wird der Dollar fallen, was den Goldpreis steigen lassen wird.

      Mein Freund Jay Shartsis sagte mir am Mittwoch, dass die Goldminenaktien seiner Meinung nach vor einem deutlichen Anstieg stehen würden. Jay tradet seit Jahren erfolgreich mit Optionen, und gelegentlich schreibt er für eine Kolumne im Barron`s Magazin. Er sagte mir, dass die Leute verstärkt Put-Optionen auf Goldminenaktien kaufen. Das spiegelt seiner Meinung nach einen verbreiteten Pessimismus gegenüber diesen Titeln wider, was er als Kontra-Indikator auffasst und deshalb als Kaufsignal bewertet.

      Normalerweise geht ein extremer Pessimismus einer starken Aufwärtsbewegung vor. Shartsis zeigte mir, dass die Umsätze mit Put-Optionen Ende Oktober 2002 ihr höchstes Niveau erreicht hatten – unmittelbar danach ging die Rally los. Und er sagte mir, dass besonders auf Newmont Mining sehr viele Put-Optionen gekauft würden – "so viele wie seit mehreren Jahren nicht mehr." Goldinvestoren, aufgepasst!

      Avatar
      schrieb am 30.03.03 21:47:11
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die USA hatten am Ende Ihres letzten großen Krieges über 500000 Soldaten im Einsatz und was hat es geholfen.
      Damals wollte man Vietnam in die Steinzeit bomben.
      Allerdings war die Ausrüstung der Vietnamesen besser und sie hatten die Natur mehr auf ihrer Seite.
      Obwohl die Wüste im Sommer auch nicht ohne ist.
      Hierbei geht es aber um die Länges eines Krieges, die sich
      gleichmaßen auf die Wirtschaft negativ auswirken sollte.
      Positive Meldungen gab es immer bis zum bitteren Ende.
      Wer aber zwischen den Zeilen liest wird das nahe Kriegsende bald bemerken.
      Dies ist der Zeitpunkt für ein nächstes Hoch aller Edelmetalle.
      Die finanziellen Belastungen für jeden Staat sind hierbei von höchster Wichtigkeit und die Rechnung wird bezahlt werden egal von wem..
      Viel Banken haben ihr Tafelsilber bereit verscherbelt, so wie der Staat bereits kaum noch Werte vergangener Zeiten besitzt.
      Die soz. Systeme befinden sich in der gleichen Gangart.
      Das Volk wartet auf Antworten die diese Epoche nicht mehr beantwortet.
      Dieser Prozeß wird immer schmerzhafter, um so später die Einsicht kommt.
      Wichtig ist dabei wohin geht die Richtung der neuen Epoche.
      Die Geschicht zeigt uns auch kurzzeitige Rückschritte sind nicht ausgeschloßen, da die alten Kräfte Oberwasser bekommen können.
      Für das persönliche Leben eines jedem ist das kein Idealfall dies mitzumachen.
      Nach reichen folgen arme Zeiten und umgekehrt wie es in der Bibel steht.
      Der Club von Rom hat in den 60-iger Jahren schon vieles dieser Entwicklung vorher gesehen.
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 22:34:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      Der Club von Rom hat sich nur mit der interpolation von Trends geirrt und damit den Zeitpunk zu früh gesetzt.
      Kein Trend setzt sich beliebig fort, sonder erleidet einen Trendbruch.
      Aber jeder Trend kann seine Richtung wiedergewinnen.

      Gruß Basic
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 20:48:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      #19 >natürlich hast Du recht<
      Die div. Regeln über die Grenzen des Wachstums können aber
      immer noch angewand werden.
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 23:58:08
      Beitrag Nr. 21 ()
      Die Party nach dem Sieg des Kapitalismus über den Kommunissmus ist zu Ende. Der Krieg wird das nicht aufhalten! Schaut nicht nur auf die Börsen. Die ganze Entwicklung ist Bestandteil eines sich gerade erst abzeichnenden gewaltigen Trends. Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der nächsten Jahrzehnte. Gleichzeitig geht der Jugendkult und die Spassgesellschaft ihrem Ende entgegen denn auch die Erlebnisgesellschaft wird sich an den Erfordernissen realer Problemlösungen anpassen. Die "normative Kraft des Faktischen" wird sich durchsetzen.

      Energieversorgung, Weltbevölkerung, Artensterben, Erosion, Seuchen, Fanatismuss, Verknappungen, Wohlstandsschere usw. werden die Weltwirtschaft und die Politik herausfordern.

      "Jetzt" sind die guten, alten Zeiten, nach denen wir uns zurücksehnen werden!
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 19:13:34
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21Nur solche ganz nüchterne Aussagen helfen uns weiter,
      ganz ohne einer Parteilinie.
      Wir werden in der Zukunft alle mit weniger auskommen müssen, unsere Vorfahren mußten dies auch.
      Mit neuen Befriedigungsfeldern und einer neuen Einstellung zum Leben muß nicht einmal die Qualität dabei leiden.
      Ich habe den Kommunismus mit seiner Mangelwirtschaft überlebt und die Wegwerfgesellschaft sollte kein größeres Problem darstellen.
      Ich haben das Sterben einer Gesellschaftsform durch ihre
      eigenen Fehler und Selbstherlichkeit hautnah erlebt.
      Das Glück der Menschen ist nicht davon alleine bestimmt,
      auch unter weniger Reichtum können die Menschen lachen und singen.
      Wichtig dabei sind keine zu großen sozialen Verwerfungen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zueinander.
      Diese Situation schweißt div. Gruppen und Menschen durch mehr Abhängigkeit der selben zusammen ,wie die Großfamilien unser Großeltern.
      Die Einsparungen im soz. Bereich wären sehr groß.
      Viele Dinge die man im Leben kauft, haben nach ganz kurzer Zeit kaum einen größeren Sinn mehr.
      Uns wird seit der Kindheit diese Lebenseinstellung jediglich eingeredet.
      Die Schränke zu Hause sind voll mit Sachen die kaum zum Einsatz kommen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 21:20:38
      Beitrag Nr. 23 ()
      Dazu fällt mir ein Artikel von 2001 aus der Zeit wieder ein:

      E S S A Y



      Kleines Lob der Rezession

      Erfindungsreiche Armut prägte die Nachkriegszeit. Den Glauben an die Chancen des Mangels haben wir allerdings verloren. Warum eigentlich? Heute könnte er wieder nützen

      Von Jan Ross



      Im Spectator, der Zeitschrift des etwas frecheren britischen Konservativismus, war vor einigen Wochen eine überraschend optimistische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage zu lesen. Nicht dass der Autor Andrew Gimson die neuerdings überall angstvoll diagnostizierte Wachstumsschwäche angezweifelt hätte. Nur bestritt er, dass ein Konjunktureinbruch und selbst eine Rezession wirklich eine so furchtbare Katastrophe wären. Der Boom der vergangenen Jahre hat schließlich auch eine Menge Unsinn mit sich gebracht, Wohlstandsplunder und Angeberallüren; Gimson ist, als offenbar leidgeprüfter Vater, besonders schlecht auf die an Rüstungswettläufe erinnernde Verwöhnkonkurrenz unter Eltern zu sprechen, bis hin zu Kindergeburtstagen mit professionellen Entertainern. Wäre es nicht geradezu eine Erlösung, wenn dieses enthemmte Anspruchs- und Verschwendungswesen zusammenbräche?

      Natürlich, Rezession hieße Arbeitslosigkeit und damit Unglück für viele. Aber man könnte sich auch mit bescheidenen Ersparnissen wieder ein Eigenheim leisten, Krankenschwestern und Polizisten müssten nicht mehr als arme Irre am Fuße einer von Web-Designern und Investmentbankern in schwindelnde Höhen getriebenen Einkommenspyramide herumkriechen, und vielleicht würden die Leute ein bisschen mehr Zeit auf Freunde und Familie verwenden, statt pausenlos mit Geldverdienen und Geldausgeben beschäftigt zu sein.

      Das klingt ziemlich extravagant, übrigens in Tony Blairs Großbritannien wahrscheinlich kaum weniger als in Gerhard Schröders Deutschland. Vor zwanzig Jahren hätte es zumindest hierzulande so befremdlich nicht gewirkt; da waren Wachstumsskepsis und Konsumkritik gang und gäbe. Die ganze Gedankenwelt von Bescheidenheit und Selbstbeschränkung, die Idee des "Weniger wäre mehr" scheint seither gründlich aus der Mode gekommen zu sein. Dabei ist der Verdacht, dass Wohlstand den Menschen verdirbt, keine Erfindung übellauniger Grüner, sondern uraltes Kulturgut. Jesus lehrte bekanntlich, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr kommt als ein reicher Mann in den Himmel.

      Sparta unter Heucheleiverdacht

      Auch in der Literatur und der Philosophie der klassischen Antike wird gern über die bedenklichen Folgen des Luxus räsoniert, über Verweichlichung und Dekadenz, die der Bürgertugend abträglich sind. Das knauserige Sparta stand unter den Denkern des Altertums höher im Kurs als das üppige Athen. Freilich hat keiner von ihnen in diesem viel gerühmten Sparta gelebt oder Anstalten gemacht, dorthin zu ziehen. Das ist die Hauptcrux der Reichtumskritik: der Hang zur Verlogenheit; moralisch gefährdend scheinen vor allem die Glücksumstände der anderen zu sein, man selbst fühlt sich den Versuchungen des Wohllebens durchaus gewachsen. So auch jene DDR-Intellektuellen, die ihren Landsleuten in der Wendezeit die Gier nach dem glitzernden West-Tand verübelten, während sie selbst dank ihrer Devisen und Ausreisevisa sich seit Jahr und Tag auf dem Kurfürstendamm und anderswo versorgen konnten.

      Es fragt sich, ob die These von der korrumpierenden Wirkung des Überflusses eigentlich zutrifft und nicht vielmehr umgekehrt der Mangel die Sitten verdirbt. Dem Sprichwort nach lehrt Not zwar beten, in Wirklichkeit aber oft genug auch stehlen und morden. "Kein Einwand wird mich davon abbringen, zu glauben", hat Ludwig Erhard das Wirtschaftswunder gegen den Materialismusvorwurf verteidigt, "dass die Armut das sicherste Mittel ist, um den Menschen in den kleinen materiellen Sorgen des Alltags verkümmern zu lassen. Vielleicht mögen Genies sich über solche Drangsale erheben; im Allgemeinen aber werden die Menschen durch materielle Kümmernisse immer unfreier und bleiben gerade dadurch materiellem Sinnen und Trachten verhaftet. Wir können daher den Prozess der Vermehrung und Verbreitung des Wohlstandes mit Geduld und Zuversicht abrollen lassen, denn was sich heute gelegentlich als ein Missbrauch ausprägt, trägt zugleich den Keim der Heilung in sich. Erst wenn die materielle Basis der Menschen geordnet ist, werden diese selbst frei und reif für ein höheres Tun."

      Das alles ändert freilich nichts daran, dass das unbestreitbar eindrucksvolle Wirtschaftswunder im kollektiven Gedächtnis der Bundesrepublik zugleich als peinliche Erinnerung fortlebt, als grobe und stumpfe Zeit; hässliche Worte wie die "Fresswelle" zeugen davon. Der Boom ist kein reiner Segen und oft alles andere als ein schöner Anblick; er kann Land und Leute ziemlich entstellen. Deutschland hat das schon in der Gründerzeit nach 1871 erlebt, als durch die französischen Reparationszahlungen Geld im Überfluss zu Verfügung stand und in allerlei abenteuerliche Unternehmungen und neureiche Protzbauten strömte. Die Spekulationsblase ist bald geplatzt, die Architektur hat als Dokument von Großspurigkeit und schlechtem Geschmack überdauert. Die Nation musste später viel schlimmere Erfahrungen mit den Folgen von Elend und Not machen; jedes Kind weiß, wie erst die Inflation, dann Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit zum Scheitern der Weimarer Republik und zur Heraufkunft des Nationalsozialismus beitrugen. Es mag sogar sein, dass es bis heute nicht allein die Allerweltsangst vor Wahlniederlagen ist, die deutsche Politiker derart besorgt auf die Konjunkturdaten starren lässt. Es gibt immer noch so etwas wie eine halb bewusste Tiefenüberzeugung, dass hierzulande Wirtschaft in besonderem Maße Schicksal ist, dass Wohlstand, Stabilität und Freiheit in einem prekären Zusammenhang stehen. Niemand glaubt, dass eine Rezession die Demokratie gefährden würde, aber ganz geheuer ist die Sache nach wie vor nicht.

      Unternehmer im Klonfieber

      Ganz geheuer mochte einem allerdings auch die Schlaraffenlandideologie der vergangenen Jahre nicht sein, das Dasein in einer ökonomischen Märchenwelt, in der die Inflation ein "erloschener Vulkan" war, die New Economy dank unerschöpflicher technologischer Erfindungsgabe die lästigen Konjunkturzyklen überwunden hatte und Alan Greenspan im Hintergrund mit sicherer Hand alles zum Besten lenkte. Und wozu das Ganze? Um immer bessere Handys und immer mehr Sushi-Bars hervorzubringen. Etwas eigentümlich Leerlaufendes und Langweiliges ist dieser Dynamik eigen, ein Moment der Sterilität trotz aller Innovationsrhetorik. Vielleicht ist es kein Zufall, dass sich die öffentliche Fantasie gegenwärtig so fasziniert vom Motiv des Klonens zeigt, der identischen Reproduktion, der Vermehrung ohne Überraschung. Berlin-Mitte etwa weist deutliche Anzeichen solcher Klonhaftigkeit auf mit seinen Werbeleuten, die auch Jungparlamentarier oder Popliteraten sein könnten, es vielleicht sogar waren oder doch morgen sein werden.

      Man findet die Vermehrung des Immergleichen ebenso in der Provinz, wo inzwischen jede bessere Hauptgeschäftsstraße zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen allen anderen zum Verwechseln ähnlich sieht, mit Apollo-Optik, Nordsee-Fischgeschäften und Douglas-Parfümerien. Es ist sinnlos und albern, sich darüber aufzuregen; aber man wird es nicht bedauern, wenn sich dieser Prozess der Verödung durch Prosperität für eine Weile etwas langsamer vollzieht.

      Trotz der Exzesse am Aktienmarkt ist der lange Aufschwung der jüngsten Vergangenheit keine Zeit der rohen Gier gewesen. Niemand wird ein Defizit an Wertediskussionen oder Geschichtsdebatten feststellen können, an Gleichstellungseifer oder Menschenrechtsinteresse. Besonders bemerkenswert war die nimmermüde Markt- und Wirtschaftskritik, der rege Austausch über den "Terror der Ökonomie", während es den meisten Lesern solcher Bücher oder Zuhörern bei den einschlägigen Vorträgen keineswegs schlecht ging, oft sogar immer besser. Von seinen kruderen Vorgängern unterscheidet sich der zeitgenössische Wohlstand durch die Integration von Widerspruch, Distanz, Gewissen.

      Die Symbolgestalt dieser Jahre hat der amerikanische Journalist David Brooks geschaffen mit dem "Bobo", der Kombinationsfigur aus Bourgeois und Bohemien, kapitalistischen Erfolg und alternative Sensibilität harmonisch verbindend: viel Geld verdienen, aber ohne Schlips in die Firma gehen und bei "Amnesty" Mitglied sein. Ist die moderne Informationswirtschaft nicht auch ressourcenschonend und unhierarchisch und insofern ein ideales Tätigkeitsfeld für den umweltbewussten Emanzipationsfreund? Die Gefahr, die hier droht, ist ein neues Spießertum, ein Syndrom aus materieller und moralischer Selbstzufriedenheit. Scheinbar abenteuerlustig und zu jeder neuen Herausforderung bereit, waren der Prototyp der fetten Clinton-Jahre und seine europäischen Verwandten in Wahrheit im Kern bequem.

      Die Krise dagegen regt zum Denken an. Die Siebziger sind über weite Strecken als mühsame, sogar beunruhigende Jahre im Gedächtnis. Es war die Zeit des Ölschocks und der "Stagflation", einer neuartigen Verbindung von wirtschaftlicher Lähmung und unaufhaltsamem Preisanstieg. Aber aus dem Ungenügen an der bürokratischen und industriegesellschaftlichen Erstarrung, aus dem Ächzen unter dem "großen Packeis" (Ralf Dahrendorf) wurden die beiden belebenden Ideen des letzten Jahrhundertviertels geboren, die "Grenzen des Wachstums" und der Thatcherismus, Aussteigertum und Kasinokapitalismus, der grüne und der marktradikale Protest gegen einen ausgelaugten sozialdemokratischen Konsens. Es gibt immer Einzelne, die an der Vortrefflichkeit der bestehenden Verhältnisse zweifeln. Doch damit sie Gehör finden und eine größere Anhängerschaft sammeln können, braucht es offenbar eine fühlbare Störung des kollektiven Wohlbefindens.

      Niemand weiß, wie viel Krise die kommenden Monate und Jahre bringen mögen, und erst recht ist keine Prognose möglich, ob dadurch wirklich Scharfsinn, Neugier und Fantasie angeregt werden. Aber dass an der in letzter Zeit eingerissenen Vorstellung von einer kontinuierlichen Wohlstandsexpansion ohne ernsthafte Rückschläge etwas nicht stimmt - das ist gewiss. Diese Vorstellung ist unrealistisch, so funktioniert die Welt nicht, sie ist eben doch kein Schlaraffenland. Es mag aber auch gut sein, dass sie so nicht ist, sie würde sonst unheimlich wie ein Dauerfest ohne Alltag und Kater, ein Tanzvergnügen, bei dem die Musik niemals mehr zu spielen aufhört. Wie alle sonst erträumten oder ausprobierten Paradiese auf Erden wäre auch das Wachstumsmärchenreich nicht frei von höllischen Zügen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.03 21:52:12
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich gehe davon aus, daß auch die jetzige Lebens- und Wirtschaftsform, die kapitalistisch geprägt ist, nicht das "Ende der Geschichte" sein wird. Wir stecken genau in den Umbruchprozessen, die anzeigen, daß ihr "Maß" erreicht ist. Bisher konnte der Kapitalismus seinen Zusammenbruch hinauszögern, weil er - im Unterschied z.B. zur Maya-Kultur - in immer wieder neue Bereiche expandieren kann, um deren Lebenskräfte zu "verwerten" und um Kosten zu externalisieren.

      Der aktuelle Krieg ist auch einer der letzten, verzweifelten "Externalisierungs-Versuche", zu deren scheinheiliger Begründung groteske Scheinargumente herangezogen werden. Im Grunde geht es darum, ein scheintotes System eine weitere Dekade am Leben zu erhalten.

      Karl der Kojote ist schon längst über die Klippe hinausgestürmt. Bevor er merkt, dass er keinen Boden mehr unter den Füßen hat, läuft er noch eine Weile durch die Luft und stürzt dann, mit Panik in den Augen, senkrecht ab. Ähnlich wie im Zeichtrickfilm funktioniert das auch mit der Weltwirtschaft. Es stellt sich die Frage, wie lange die Blindheit, die Gier, die Gewalttätigkeit, der Siegestaumel und die Korruption noch dafür sorgen können, dass man "durch die Luft läuft"!

      Der Epochenwandel kommt auf jeden Fall!
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 18:30:54
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ausgeliehen bei sttin bull inv:


      Vorstellung des "Dritten Weges" / Alternative zu Kapitalismus und Kommunismus / Vollendung der freien und sozialen Marktwirtschaft
      Von Matthias Miguel Braun und Bijan Nowrousian

      Wir haben uns schon fast daran gewöhnt: Jeder Tag bring neue Hiobsbotschaften mit sich. Hungerkatastrophe in Afrika, Vernichtung der EG-Lebensmittelüberschüsse, wachsende Armut auch in den Industriestaaten, Obdachlosigkeit, Haushaltsdefizite, Abholzung der Regenwälder, Ozonloch ... diese Liste ließe sich beliebig lange so fortsetzen. Angesichts solcher Meldungen empfinden immer mehr Menschen Hilflosigkeit und resignieren.

      Wird aber System in diese Fülle von Katastrophen und Fehlentwicklungen gebracht, so kristallisieren sich neben der drastischen Zunahme der Weltbevölkerung folgende Problemgruppen heraus:

      Eine weltweit zunehmende Arbeitslosigkeit bei theoretisch durchaus vorhandenen Beschäftigungsmöglichkeiten (z. B. Verbesserung der Infrastruktur in Osteuropa).
      Eine weltweit steigende Gesamtverschuldung (öffentliche und private Haushalte, Unternehmen).
      Ein ständiges Auseinanderdriften der Einkommen von immer mehr Armen und immer weniger Reichen, sowohl global, als auch innerhalb der einzelnen Nationen.
      Eine bedrohliche Umweltzerstörung, vor allem als Folge einer zwanghaften Zunahme von Produktion und Verbrauch (Umweltzerstörung wird letztendlich in Kauf genommen, um die Konjunktur, d. h. ein möglichst ständiges Wachstum der Wirtschaft zu garantieren).
      Tabuisierte Bereiche aufbrechen
      Welche Diagnose würde ein Arzt unserer Erde, diesem kranken Organismus, stellen? Wo sind die Ursachen dieser Entwicklung? Es mag an dieser Stelle verwundern, wenn wir nun von Geld- und Bodenordnung reden werden, denn weder in der öffentlichen Diskussion, noch in wissenschaftlichen Fachkreisen, wird ein Zusammenhang zwischen den oben beschriebenen Phänomenen und der Problematik der Geld- und Bodenordnung gesehen. Aber scheitert nicht gerade die gesamte herkömmliche Volkswirtschaftslehre mit ihren Denk- und Erklärungsschemata bei dem Versuch, brauchbare Lösungsvorschläge zu erarbeiten?

      Es ist daher unumgänglich, bisher ausgeklammerte und tabuisierte Bereiche unserer Wirtschaftsordnung auf ihre Funktionsweise und ihre Bedeutung für die Wirtschaft hin zu untersuchen. Alle Güter müssen, sobald sie hergestellt worden sind, auch angeboten werden: Wer eine Kiste Äpfel besitzt, muß diese möglichst schnell auf den Markt bringen, da sonst die Äpfel verderben. Aber auch Produkte, die nicht verderben, müssen möglichst bald angeboten werden, da sie zum Beispiel Lagerhaltungskosten verursachen, oder die Nachfrage nachläßt oder von anderen befriedigt wird. Man kann also bei allen Gütern einen Angebotszwang feststellen.

      Lediglich das Geld unterliegt keinem Angebotszwang. Es verdirbt nicht, verursacht keine Lagerkosten und wird jederzeit nachgefragt. Dies macht es, neben seiner Universalität, allen anderen Gütern überlegen. Insofern ist eine Hortung von Geld theoretisch möglich. Die Folge einer solchen Hortung ist aber, daß das Geld dem Wirtchaftskreislauf entzogen wird und somit nicht mehr dem Austausch von Waren dienen kann; Geld besitzt also eine "Streikfähigkeit". Für jede Volkswirtschaft ist es jedoch von höchster Wichtigkeit, daß das Geld im Umlauf bleibt. In unserem jetzigen Wirtschaftssystem wird dies auf zweierlei Weise erreicht: Durch das "Zuckerbrot" der Zinsen und die "Peitsche" der Inflation.

      Inflation = "Peitsche"
      In einem Wirtschaftssystem mit inflationärer Währung ist jedes Wirtschaftssubjekt daran interessiert, ob der drohenden Entwertung das Geld so schnell wie möglich wieder auszugeben. In einem solchen Falle unterliegt also auch das Geld einem Angebotszwang. Die Aufgabe der Inflation als Umlaufsicherung des Geldes ist einer der Gründe dafür, daß keine Währung der Welt ohne Inflation auszukommen scheint. Dies hat allerdings den Nachteil, daß das Geld seine Funktion als stabiler Preismaßstab und als gleichbleibendes Wertaufbewahrungsmittel, die ihm eigentlich neben seiner Funktion als Tauschmittel zukommen sollte, verliert. Deshalb ist diese Art der Umlaufsicherung allein ihrer sozialen Ungerechtigkeit wegen für die gesamte Gesellschaft äußerst negativ.

      Die zweite Art der Umlaufsicherung in unserem Wirtschaftssystem ist der Zins. Dabei bekommt das Wirtschaftssubjekt, welches sein Geld nicht hortet, sondern dem Wirtschaftskreislauf über den Bankensektor erneut zur Verfügung stellt, eine Prämie. John Maynard Keynes sprach in diesem Zusammehang vom Zins als "Liquiditätsprämie". Um Wesen und Wirkung des Zinses darzustellen, müssen wir etwas weiter ausholen, als dies bei der Beschreibung der Inflation notwendig war.

      Zuerst muß verdeutlich werden, daß Zins über den Zinseszins-Effekt zu einem exponentiellen Anwachsen der Geldvermögen führt. Dies sei an folgendem Beispiel kurz erläutert:

      Hat man eine Spareinlage von 10 000 Mark bei einer jährlichen Verzinsung von 6%, so hat man nach 50 Jahren alleine durch den einfachen Zins (Verzinsung nur des Grundkapitals, also jedes Jahr 6% Zins für 10 000 Mark) einen Kapitalzuwachs von 30 000 Mark. Durch den Zinseszins (Verzinsung des Grundkapitals plus bisher angefallener Zinseinkommen) kommt dazu noch einmal ein Betrag von 134 000 Mark. Innerhalb von 50 Jahren hat sich das Guthaben also von 10 000 auf 174 000 Mark erhöht!!

      Dieses Beispiel verdeutlicht zuerst einmal, daß es sich beim Zins eben nicht, wie häufig angenommen, um eine einfache Bezahlung der Dienstleistung des Geld-zur-Verfügung-Stellens handelt.

      Entscheidend jedoch ist die Frage, wem der Guthabenbesitzer aus unserem Beispiel seine wundersame siebzehnfache Geldvermehrung denn eigentlich verdankt. Den Zinseinnahmen muß schließlich auch eine Arbeitsleistung gegenüberstehen. Die Banken sind ja keine selbstlosen Wohltäterinnen, die aus einem unerschöpflichen Füllhorn Geldgeschenke an sparsame Bürger verteilen. Allen Zinseinnahmen müssen daher auf der anderen Seite Schulden, d. h. Zinsenlasten, gegenüberstehen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß nicht nur Schuldner Zinsen zahlen, sondern wir alle! Insofern nämlich alle Unternehmer gezwungen sind, die Zinsenlasten ihrer Kredite auf den Preis umzuschlagen, zahlt auch jeder indirekt Zins. Zur Zeit beträgt der Zinsanteil im Warenpreis durchschnittlich 30%! Man muß also mehr als 30% seines Einkommens aus Zinsgewinnen bestreiten, um zu den Gewinnern des Systems zu gehören.

      Der Zins führt lediglich zu einer ständigen Umverteilung des Geldes von den Ärmeren zu den Reicheren, von der Arbeit zum Besitz. Insofern also auf der einen Seite die Zinsvermögen und Zins-einnahmen, auf der anderen Seite aber auch die Zinsenlasten und damit der Geldbedarf ständig steigen, handelt es sich hierbei um einen "positiv rückgekoppelten Kreislauf", d. h. eine sich selbst beschleunigende Entwicklung. (Die nachfolgende Grafik verdeutlicht diesen Sachverhalt noch einmal)

      Neben den bereits erklärten Phänomenen des ständigen Auseinanderdriftens von Arm und Reich sowie der ständig wachsenden weltweiten Verschuldung ist auch der Wachstumszwang, dem unsere Wirtschaft unterliegt, eine Folge dieses monetären Teufelskreises: Insofern die Verschuldung, wie gezeigt, ständig wächst, wächst auch der Anspruch des Zinses auf die Arbeitseinkommen. Ein immer größerer Teil des Einkommens muß aufgewendet werden, um den Zins zu bedienen. Will man die dadurch vorprogammierte Verarmung breiter Bevölkerungsschichten verhindern, ist man gezwungen, die Arbeitsleistung ständig zu steigern. In einem Zinssystem ist die Wirtschaft also gezwungen, ständig zu wachsen, um den wachsenden Zins zu bedienen (in Deutschland ist die "Notwendigkeit" zum Wachstum sogar per Gesetz, dem Gesetz für Stabilität und Wachstum, festgelegt). Vergegenwärtigt man sich nun jedoch, daß die Ressourcen der Erde, auf deren Verarbeitung letztendlich jede Wirtschaft beruht, begrenzt sind und daß in einem begrenzten Raum kein unbegrenztes Wachstum möglich ist, erkennt man, daß ein fortwährendes Wirtschaftswachstum zwangsläufig zur Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen führt.

      In dem bestehenden System bleibt demzufolge nur die Wahl zwischen dem ökologischen oder dem sozialen Kollaps.

      Phänomen Arbeitslosigkeit
      Wenn der Leser sich nun an die vier eingangs aufgelisteten Problemfelder erinnert, so wird deutlich, daß die unter 2. bis 4. erwähnten Probleme (Verschuldung, Auseinanderdriften von Arm und Reich, Umweltzerstörung/Wachs-tumszwang) bereits erklärt sind.

      Einer Erläuterung bedarf nur noch das Phänomen der Arbeitslosigkeit. Auch hier spielt der Zins eine wichtige Rolle: Bei jeder volkswirtschaftlichen Investi-tion ist man gezwungen, mindestens soviel Gewinn zu machen, wie das Kapital bringen würde, wenn es verzinst auf der Bank läge. Kann ein wirtschaftliches Unterfangen diese Bedingung nicht erfüllen, so ist es so gut wie unmöglich, Geld dafür zu bekommen. Das Kapital verweigert sich, der Zins wird zum Investitionshemmer. Man spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten Rentabilitätsprinzip (das Gegenteil dazu ist das Wirtschaftlichkeitsprinzip, d. h. ein Unterfangen lohnt sich bereits dann, wenn es sich selbst trägt).

      Die fatalen Folgen dieses Prinzips lassen sich gerade in Deutschland gut erkennen: Es gibt über vier Millionen Arbeitslose, obwohl es an Aufgaben, die gemacht werden müßten, gerade in den neuen Ländern wahrlich nicht mangelt. Das Kapital jedoch, anstatt sich bei geringerer Rendite dem Aufbau in den neuen Ländern zur Verfügung zu stellen, zieht renditeträchtige Langzeitverzinsungen der Devisen- und Aktienspekulationen vor. Wo das Geld wirklich gebraucht wird, ist es nicht, und wo es ist, wird es eigentlich nicht gebraucht.

      Neben der ungerechten Geldordnung ist die herrschende Bodenordnung das zweite Grundübel unseres Wirtschaftssystems. Diese wird genausowenig wie die Geldordnung als Problem erkannt, da das Recht auf Bodenbesitz vielen Menschen ebenso selbstverständlich ist, wie das Recht auf den Besitz an Gütern. Boden ist aber in vielerlei Hinsicht nicht mit anderen Gütern zu vergleichen: Zum einen ist Boden ein Gut, das jeder Mensch zum Leben braucht, zum anderen ist Boden nicht vermehrbar. Da man Boden also weder herstellen, noch verbrauchen kann (es sei denn, man vergiftet ihn!) sondern er eigentlich nur genutzt wrden kann, dürften am Boden eigentlich nur Nutzungsrechte bestehen. Dabei sollte jeder nur soviel Boden bekommen, wie er braucht bzw. bearbeiten kann.

      Diesen Forderungen wird die heutige Bodenordnung nicht gerecht. Boden wird als spekulative Kapitalanlage mißbraucht, durch Zurückhaltung künstlich zusätzlich verknappt und ist Quelle ungerechtfertigter Bereicherung einzelner. Über Mieten, Pachten und damit letztendlich allen Preisen entsteht auch hier, wie beim Zins, ein Geldstrom von der Arbeit zum Besitz.

      Die heutige Geld- und Bodenordnung, die ungerechtfertigte, arbeitsfreie Einkommen einiger auf Kosten der Allgemeinheit zur Folge hat, ist mithin die eigentliche Ursache zahlreicher Probleme unserer Zeit!

      Dritter Weg
      Es stellt sich nun natürlich die Frage, welcher Weg aus dieser Situation herausführen kann. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus fällt dieser als Alternative weg. Daß es jedoch ein Trugschluß ist, anzunehmen, der Kapitalismus sei nun wohl oder übel das einzig funktionierende Systm, das halt trotz seiner "kleinen Fehler" akzeptiert werden müsse, zeigt sich an der offenen und verdeckten Ratlosigkeit, mit der sich Wissenschaft und Politik den Problemen "mutig" stellen. So hat z. B. der Nobelpreisträger für Ökonomie von 1976, Milton Friedman von der renommierten Chicago School, vor kurzem angeregt, den monetären Problemen durch eine staatlich kontrollierte Hyperinflation beizukommen!!

      Das Ende des Kommunismus bedeutet also nicht etwa den Sieg des Kapitalismus, sondern vielmehr sein Übrigbleiben!

      Um den Lösungsansatz, den die sogenannte freiwirtschaftliche Schule bietet und den wir hier als "dritten Weg" vorstellen, nachvollziehen zu können, ist es notwendig, sich noch einmal daran zu erinnern, was ganz zu Beginn über das Geld gesagt wurde: Geld unterliegt keinem Angebotszwang, kann folglich dem Wirtschaftskreislauf entzogen werden. Insofern dieses für eine Volkswirtschaft höchst schädlich ist, besteht prinzipiell immer die Notwendigkeit, es mit einer Umlaufsicherung zu belegen, d. h. die Wirtschaftssubjekte dazu zu bringen, ihr Geld dem Kreislauf erneut zur Verfügung zu stellen. In unserer Wirtschaft geschieht dies durch Inflation und Zinsen, mit allen daraus resultierenden Folgen.

      Der freiwirtschaftliche Lösungsansatz besteht nun darin, die schädliche Umlaufsicherung Zins und Inflation durch eine andere Umlaufsicherung zu ersetzen: Geld muß, wie alle anderen Güter auch, einem Angebotszwang unterworfen werden. Es müssen "Lagerhaltungskosten" für das Geld eingeführt werden, indem Gebühren für Geld entstehen. Konkret kann dies zum Beispiel bedeuten, daß Geldscheine nur dann gültig sind, wenn der jeweilige Besitzer am Monatsende eine zu erwerbende Marke darauf klebt (wie in Freigeldversuchen der 30er erfolgreich praktiziert wurde), oder daß bestimmte Geldserien nach dem Zufallsprinzip von der Notenbank aufgerufen (laut Bundesbankgesetz kann die Bundesbank schon heute Geldserien einziehen) und gegen einen etwas geringeren Betrag eingetauscht werden. Um die Grundidee noch einmal ganz deutlich zu machen: wurden bisher diejenigen, die ihr Geld dem Kreislauf erneut zur Verfügung stellten, "belohnt" (mittels Zins), so sollen nach freiwirtschaftlichen Vorstellungen diejenigen, die ihr Geld nicht erneut dem Kreislauf zur Verfügung stellen, "bestraft" werden (mittels Nutzungsgebühr). Jeder wäre also gezwungen, sein Geld entweder direkt dem Kreislauf zur Verfügung zu stellen, indem er es ausgibt, oder indirekt, indem er es bei einer Bank zinsfrei anlegt, die es dann zinsfrei gegen geringe Gebühren verleiht. (Es bestünde also kein Konsumzwang!)

      Damit das Geld aber auch seine Funktion als Wertmaßstab und Wertaufbewahrungsmittel erfüllen kann, muß es inflationsfrei sein. Diese Forderung ist in einer freiwirtschaftlich organisierten Wirtschaft schon deswegen viel leichter zu realisieren, da die Inflation in ihr ihre Funktion als Umlaufsicherung verliert. Daneben bedarf es einer unabhängigen Notenbank, die mittels einer Beobachtung des Großhandelsindex die Geldmenge dem Bedarf ständig anpaßt und so eine Entwertung des Geldes verhindert (Der Großhandelsindex beziffert die Preise, die der Großhandel für Produkte zahlt. Er reagiert sehr viel schneller auf Veränderungen, so daß die Geldmenge angepaßt werden kann, bevor die Verbraucherpreise sich ändern.).

      Die Bodenfrage läßt sich sowohl steuer-, als auch sachrechtlich lösen, indem entweder ungerechtfertigte Gewinne durch Steuern abgeschöpft werden, oder auf evolutionärem Wege mittels Erb- und Bodenrecht das Privateigentum an Boden durch ein Erbpachtsystem ersetzt wird.

      Während der Kapitalismus das private Eigentum und die private Nutzung an Boden vorsieht und der Kommunismus das staatliche Eigentum und die staatliche Nutzung, sieht die Freiwirtschaft einen gemeinschaftlichen Besitz (z. B. durch die Gemeinden) und private Nutzung (Erbpacht) vor.

      Die Durchführung dieser Reformen wäre problemlos im Rahmen des Grundgesetzes möglich: Lediglich das Bundesbankgesetz sowie Passagen des Erb-, Boden- und Wirtschaftsrechtes müßten geändert werden, um aus der kapitalistischen eine freiwirtschaftliche Ordnung zu machen!

      Silvio Gesell
      Die oben ausführlich dargestellten Vorschläge wurden zum erstenmal von Silvio Gesell (1862 - 1930) in seinem 1916 veröffentlichten Buch "Die natürliche Wirtschaftsordnung" NWO unterbreitet. In diesem Buch forderte er u. a. auch damals völlig utopische Dinge wie die Abschaffung der Golddeckung der Währung und eine unabhängige Notenbank sowie eine Indexwährung. Heute sind diese Dinge selbstverständliche Realität.

      Dies spricht ebenso für die Realisierbarkeit freiwirtschaftlicher Ideen wie die Freigeldversuche zu Beginn der 30er, von denen insbesondere der erfolgreiche Versuch in der österreichischen Marktgemeinde Wörgl/Tirol zu nennen ist, der gerade wegen seines Erfolges von der Regierung per Erlaß beendet wurden (da sich ca. 170 weitere Gemeinden für das Experiment interessierten, sah die Nationalbank ihr Monopol gefährdet!).

      Wir halten diese Ideen für äußerst beachtenswert. Auch wenn die Details für eine Durchführung in einer ganzen Volkswirtschaft natürlich noch nicht ganz ausgereift sein mögen, so glauben wir doch, daß sich hier tatsächlich ein Ausweg auftut.
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 21:26:57
      Beitrag Nr. 26 ()
      #25 Nach Deinen umfangreichen u. guten Threads ist es schwer auf alles einzugehen.
      Das Geld unterliegt aber noch anderen Faktoren, wie Währungstausch und Währungsverlusten.
      Der Währungstausch ist oft ein Mittel zur Beseitigung von zuviel Papier,was durch die Zinspolitik, Inflation, Kriege(z. B. Kriegsanlehen)usw. entstanden ist.
      Durch Währungsverlusten wird ebenfalls Kapital in Form von Papier vernichtet.
      Das gleiche ist bei Börsenblasen der Fall und vorallem bei Spekulationen mit geborgten und verzinsten Geld.
      Diese Methoden dienen sozusagen als Rettungsanker des Kapitalismus und sind das staatlich, sanktionierte System mit ungewissen Ausgang.
      Würde jeder auf der ganzen Welt sein Geld an einem Tag gegen Ware umtauschen , die Währung würde zusammen brechen.
      Der Gegenwert von Ware zu Geld ist schon lange nicht mehr vorhanden und wird nur durch immer mehr imaginäres Wachstum ( Spaßgesellschaft) verschleiert.
      Die Golddeckung einer Währungen hatte nicht ohne Grund ihre Darseinsberechtigung.
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 20:33:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      Eine Möglichkeit den Epochenwandel zu verzögern ist der Krieg.
      Nach Kriegen ist meistens ein hohes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen.
      Diese Kriege können aus den verschiedensten Gründe nicht mehr vor Ort in den Industrienationen geführt werden.
      Die Waffen bezahlt der Steuerzahler vor Ort und weiterhin entstehen keine Verschrottungskosten durch deren Einsatz und der Rüstungssektor hat kurze Zeit Vollbeschäftigung.
      Nach dem Sieg muß das Einsatzland alle Schäden selber bezahlen und die Waren kommen vom Sieger.
      Die Wirtschaft der Siegermacht erhält positive Impulse und ist in der Lage ihren Einfluß längere Zeit zu halten.
      Dies ist weiter fortsetzbar durch erneute Kriege.
      Die Welt neu Aufzuteilen ist eigentlich ein alter Hut.
      Der nächste Krieg ist in diesem Fall sicher.
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 21:14:18
      Beitrag Nr. 28 ()
      Weitere Hinweise auf einen schnellen Epochenwandel sind in der Konzentration der wirtschaftlichen Macht und Meinungsbildung zu finden.
      Schon K. Marx erkannte in der Konzentration der wirtschaftlichen Macht auf ein oder zwei Unternehmen den Totengräber des Systems.
      Das Wichtigste ist der unternehmerische Wettbewerb der damit absortum geführt wird.
      Diese Fehler war die Hauptursache des Niederganges des
      Sozialismuses und ähnlicher Ideen.
      Mit dem soz. Wettbewerb war kein Blumentopf zu gewinnen.
      Die Gleichschaltung der Presse hat ähnliche Auswirkungen
      in der Kultur,Forschung,Bildung und in neuen Ideen.
      Nur ein sehr großer Wettbewerb aller Zweige der Gesellschaft bedeutet eine Eigendynamik der selben.
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 21:11:47
      Beitrag Nr. 29 ()
      Museum in Bagdad ungeschütz und ausgeraubt.
      Das Land hat schon soviele Kriege erlebt,aber die Kulturschätze haben tausende Jahre überstanden.
      Diese Schätze stammen aus Zeiten da gab es die Siegermächte als Staaten noch lange nicht.
      Die Zerstörung von Kulturschätzen ist zur Normalität der letzten Kriege geworden.
      Wer aber selber keine alte Kultur hat, macht sich über den Schutz dieser scheinbar keine Gedanken.
      Dies ist auch ein Zeichen des Epochenwandels.
      Dabei werden die menschlichen Verluste von mir nicht ignoriert.
      Auch die Tragöden in den Tiergärten der jeweiligen Länder bleibt fast außen vor.
      Der Verfall der Moral und der Sitten ist der beste Intikator eines Epochenwandels.
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 21:28:45
      Beitrag Nr. 30 ()
      Epochenwandel ist schön neutral und

      "wissenschaftlich" formuliert.

      Ist wohl eher ein "epochenrückschritt"

      Richtung "Simplicissimus" 30´ig jähriger

      Krieg.

      Oder sieht jemand Licht am Ende des Tunnels??

      Gruss

      Tsuba
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 00:15:05
      Beitrag Nr. 31 ()
      Ich wäre gern Optimist, aber ich weiß nicht wo ich mich anlehnen kann!

      stormwatch - Vater von 2 Kindern
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 19:25:58
      Beitrag Nr. 32 ()
      Das finstere Mittelalter war auch keine fortschrittliche
      nachfolgende Epoche.
      Für gute Gedanken in diesen Thread in jeder Form wäre ich dankbar.
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 22:17:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 21:14:35
      Beitrag Nr. 34 ()
      #33 lesenswert !!!
      Avatar
      schrieb am 16.04.03 21:32:59
      Beitrag Nr. 35 ()
      Avatar
      schrieb am 21.04.03 20:04:24
      Beitrag Nr. 36 ()
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 19:32:14
      Beitrag Nr. 37 ()
      n-tv meldet:
      In Spanien soll Antikriegsdemonstrationen verboten werden und mit hohen Strafen belegt werden.
      Ein wahrer Fortschritt in Sachen bürgerlicher Demokratie.
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 22:31:36
      Beitrag Nr. 38 ()
      # 32 Golddistel

      Der Epochenwandel findet auch in uns statt.
      Wenn wir geboren werden,
      sind wir vòllig mit dem Leben,
      wir sind in einer totalen Meditation.
      Wir sind eins mit den Empfindungen des Bewusstseins.
      Da ist reine Wahrnehmung, die Gesinnung hat sich noch nicht
      eingeschaltet.
      Wir sind unbewusste Buddhas.

      Wir kònnen diese Epoche als Goldenes Zeitalter betrachten.

      Dann verlieren langsam wir diese Buddhaschaft.
      Zur Geschlechtsreife geht die vertikale Buddhaenergie
      nach unten, in das Sexualcentrum.
      Wir werden eher grob.

      Das mag als Mittelalter bezeichnet werden.

      Wenn alles gutlàuft, schliesst sich spàter der Kreis.
      Das Goldene Zeitalter mag wiederkommen.
      Diesesmal werden wir abermals wie die Kinder,
      jedoch bewusste Buddhas.

      Das gilt nur als kurze Antwort, das Thema ist recht
      umfangreich, soll aber zeigen, dass das Mittelalter
      auch seinen wichtigen Platz in der Evolution des Bewusstseins hat. :cry:
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 23:23:55
      Beitrag Nr. 39 ()
      Daneben bedient auch der user ombaba das Thema: Zeitenwende
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 07:58:51
      Beitrag Nr. 40 ()
      @kyron: dachte beim ersten lesen du seist ombaba!!!!!

      Culo
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 12:42:40
      Beitrag Nr. 41 ()
      Culo

      In der Welt zàhlt wer ist wer?

      In der Transzendenz kann gefragt werden,
      wer ist wer nicht?
      Avatar
      schrieb am 23.04.03 13:01:30
      Beitrag Nr. 42 ()
      OT @#41, hallo kyron,
      es gibt da eine sehr schoene geschichte von gustav meyrink zum thema, "ta twam asi", ich glaube in "Des deutschen Spießer`s Wunderhorn, 1913" in der ein erleuchtungshungriger kapitalist nach vielen esoterischen muehen lernt, dass er ruhig seine arbeiter ausbeuten darf, denn letztlich, wie gesagt, "ta twam asi" ;).
      Hat mir immer gefallen, diese geschichte... im uebrigen ist meyrink gar kein schlechter tipp, fuer die, die sich mit epochenwechseln beschaeftigen.

      als info fuer unsere goldbugs: meyrink war u.a. privatbankier und hat auch mal mit dem goldmachen geflirtet. ist aber schon verjaehrt...
      frohe erleuchtung wuenscht
      -nemo-
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 19:06:27
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo kaepntnemo

      Gustav Meyrink habe ich gerne gelesen,
      besonders den "Engel des Westlichen Fensters."

      Ein Alchemistenleben beschreibend,
      einer der den Stein der Weisen sucht
      und Gold zu machen gedenkt.

      Dazu um Hilfe betet, aber die Hilfe kam von der
      anderen Seite...

      Beschreibt das gelehrte Leben im Mittelalter,
      auf dem Hof des Deutschen Kaisers zu Prag.

      Es ist ein erstklassiger Unterhaltungsroman.
      Harry Potter, etc. ist dagegen reiner Schwachsinn.

      Der Epochenwandel wird sich besonders in neuen
      Orientierungen auswirken.
      Es mag eine Bewegung in erleuchtete Bereiche geben.
      Buddha hat dies schon vor 2500 Jahren vorhergesagt.
      Das Dharma wird von dem Westen angenommen werden.
      Er hatte recht!
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 19:13:09
      Beitrag Nr. 44 ()
      Rente jetzt ab 70 Jahren und in welcher Höhe, wer soll das schon wissen.
      Sozialabbau wo man hinschaut. Gold wird als Altersabsicherung immer wichtiger.
      Das Alter mit Papier und Aktien abzusichern ob auf der Bank oder wo anders, macht einen Angst.
      Avatar
      schrieb am 24.04.03 19:13:17
      Beitrag Nr. 45 ()
      Gold wird in dem Epochenwandel daher eine besondere Rolle spielen.
      Gold hat eine besondere Schwingung, es ist vertikal in seiner Energie, es steht in der unbelebten Materie
      daher fùr die Erleuchtung.
      Aber nur das reine, das unvermischte Gold.

      Es soll also in seiner voller Reinheit getragen werden,
      24.o Karat.
      Dann kann es seine Wirkung auf den Tràger entfalten.
      Die Wirkung ist besonders, ich scheue mich tiefer
      darauf einzugehen.
      Aber vielleicht hat schon ein Goldfreund(in) eine Beobachtung gemacht?
      Avatar
      schrieb am 28.04.03 15:48:56
      Beitrag Nr. 46 ()
      40- Hollywood Stars auf schwarzer Liste wegen Ihrer Kretik am Irak Krieg.
      Zum Epochenwandel wäre das Verbrennen von Büchern eine weiterer Fakt.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Epochenwandel