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    ►►Stockstreet: aktuell - informativ - konsequent - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.08.03 00:27:37 von
    neuester Beitrag 10.08.03 20:59:17 von
    Beiträge: 29
    ID: 761.738
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      schrieb am 06.08.03 00:27:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo WO-User!

      Wir, das Team von Stockstreet, wollen in diesem Thread verschiedene Analysen veröffentlichen und somit zu einer Diskussion anregen.
      Aber zuerst wollen wir uns kurz vorstellen.
      Das Team besteht aus M.Jansen (u.a. tätig für Charttec und TI), J.Steffens (Wirtschaftsjournalist bei FID und Verfasser des Investor-Daily) und meiner Person (früher u.a. als freier Autor bei Tradecentre tätig).


      Nun aber zum Wesentlichen: Der Börse!

      Beim Nasdaq100 ist der seit März bestehende Aufwärtstrend gebrochen und auch der Dow brach aus seiner Konsolidierungsformation nach unten aus. Interessant dabei war, dass dies alles in Folge von guten Konjunkturdaten geschah. Man sieht also, dass der Markt erschöpft und ausgepowert ist.
      Sie dürfen jetzt aber nicht von stark und sehr schnell fallenden Kursen ausgehen. Es ist eine Rallye und die Bullen werden kämpfen, aber ein Trendbruch bleibt ein Trendbruch!
      Zu dem charttechnisch schlechten Bild der Märkte kommen auch schlechte Nachrichten aus den Anleihemärkten. Momentan sieht alles danach aus als würde die Blase bei den Anleihen anfangen zu platzen.
      Ist es Zufall, dass auch jetzt gerade die charttechnisch wichtigen Zonen brechen???

      Nun aber zu Aktien:

      Unser Favorit ist ein Short-Zertifikat auf Infineon:
      Im unteren Chart sieht man, dass Infineon an seinem seit April 2001 bestehenden Abwärtstrend angelangt ist. Dort ist ebenso ein starker Wiederstand und stellt somit einen Kreuzwiederstand dar.
      Aktuell sollte man Short-Positionen aufbauen und bei einem klaren Bruch des Abwärtstrends auf Schlusskursbasis glattstellen.



      Eine weiter interessante Aktie ist Schwarz-Pharma.

      Hierzu ein Bericht unseres Kollegen J.Steffens:
      Schwarz Pharma bekommt Konkurrenz

      von Jochen Steffens

      Die Aktie des Pharma Unternehmens Schwarz-Pharma (ISIN DE0007221905)musste heute deutliche Kursverluste hinnehmen. Grund dafür ist die Nachricht eines Konkurrenten, Mylan Laboratories. Dieser Konkurrent will nun ein Nachahmerprodukt für das Magenmittel Omeprazol herausbringen.

      Kurz darauf hat Schwarz Pharma ein Gewinnwarnung herausgegeben und es hagelte Herabstufungen. Es rechnet kaum noch jemand damit, dass das Unternehmen seine Jahresprognosen einhalten kann. Solche Nachrichten
      sind die Fußangeln des Börsengeschäfts. Leider kam man sich davor kaum schützen.

      Mit so einer Nachricht hatte ich zwar nicht gerechnet, doch der Chart deutete an, dass keine weiteren Kurssteigerungen folgen und generierte somit Verkaufssignale.

      Am 28. Juli hatte ich zur Vorsicht gemahnt, da die Aktie ein Doppeltop unter 42 Euro auszubilden schien. Am nächsten Tag kam es zu deutlichen Verkäufen, ein klares Anzeichen dafür, dass die 42 Euro Marke nicht überwunden wird. Das wäre das erste Verkaufsignal gewesen. Am Freitag folgte dann ein zweites Verkaufssignal.

      Ich kann im Rahmen dieses Newsletters natürlich die Aktien, die ich hier aufgrund ihrer Unternehmensnachrichten erwähne, nicht weiter verfolgen und bei jedem Verkauf/Kaufsignal warnen (es wären auch zu viele). Dafür müssten Sie schon auf unsere Börsendienste
      zurückgreifen.

      Die traurige Folge dieser Nachricht: Die Aktie sackte auf 27 Euro.

      Doch was sollen Sie machen, wenn Sie in einer solchen Aktie investiert sind?

      Das hängt zum Einen von ihren Einstiegskursen ab. Wenn Sie immer noch im Puls sein sollten, dann setzen Sie einen Stopp knapp im Gewinn.
      Wenn Sie hingegen deutlich im Minus sind, empfehlen sich Teilverkäufe:
      Jedoch nur, sobald sich die negative Entwicklung fortsetzt.

      Meistens kommt es nach solchen Kurseinbrüchen zu Gegenreaktionen ...
      Diese sollten Sie nutzen, um aus der Aktie (vielleicht noch im Plus)herauszukommen. Auf jeden Fall sollten Sie jetzt einen persönlichen Stop Kurs festsetzen, bei dem Sie, egal was passiert, verkaufen.
      Lieber mal mit Verlust verkaufen, als einen Verlust Tag für Tag auszuweiten.


      Im unteren Chart kann man den Absturz von Schwarz-Pharma schön sehen.
      Der Kurs testete heute fast die letzte Unterstützung bei 25€. Der Schlusskurs war zum Glück noch über 26,75€.

      Die nächsten Unterstützungen sehe ich bei 25€ und dann 20€.
      Man kann natürlich morgen erste Stücke aufbauen und Nachkauflimits bei 20€ legen.
      Allerdings immer an einen engen SL denken.



      So, das war es dann mal.
      Ich würde mich freuen, wenn sich einige Leute an der Diskussion beteiligen würden.

      Viele Grüße,
      Torsten Reidel
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 00:37:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      der marktbericht gefällt mir gut.

      die these das der richtige ausstiegspunkt von den einstiegskursen abhängt, hätte ich mir selber zugetraut, aber von einem fachmann hätte ich so etwas nicht erwartet!!

      ich weiss es ist schwer sich von depotleichen zu trennen, und mir fällts auch immer schwer, aber es ist dumm!

      ist das nicht eine der 10 goldenen regeln ?
      man muss zu seinen fehlern stehen!

      by the way, ist für eine verkaufsentscheidung nur die zukünftige entwicklung relevant.

      wer also denkt schwarz pharma erholt sich, kauft oder bleibt investiert!!

      was hat das mit dem einstiegskurs zu tun ?
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 00:49:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      @sulay!

      Danke für das Lob (Marktbericht)!

      Wie mein Kollege das nun genau gemeint hat, kann ich natürlich nicht sagen, aber ich denke, dass jeder für sich eine "Schmerzgrenze" festlegen und bei Erreichen dieser "ohne Wenn und Aber" verkaufen sollte.
      Natürlich gehört das zu den 10 goldenen Regeln, aber wer hält sich an die?

      Jeder??

      NEIN!

      Sonst wäre die Abzocke 2000 nie passiert.
      Es gab genug die eine EM.TV bei 100 gekauft und jetzt immernoch im Depot haben.
      Und warum?
      Weil sie immer gehofft haben, dass es wieder nach oben geht. Ihre Schmerzgrenze war aber schon lange erreicht und sogar überschritten.

      Das war nur meine Sicht. Ich kann natürlich nicht sagen, ob mein Kollege genau dies damit ausdrücken wollte.

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 00:54:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      ok.
      bloss halte ich es eben für einen sehr schlechten tipp, wenn auch allzu menschlich, sich bei seinen Verkaufskursen an seinen Einkaufskursen zu orientieren.

      Wichtiger sind Aussichten und Charttechnik.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 00:56:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      4,

      naja; so schlecht ist das orientieren am Einstiegskurs nun auch nich. Klar auch Tech.+Aussicht, aber: Money Management ;)

      Gruss b2

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      Avatar
      schrieb am 06.08.03 00:57:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      Natürlich hast du Recht, dass man erst einmal auf die Aussichten und Charttechnik achten sollte, aber auch die Verlustminimierung ist sehr wichtig.

      "Gewinne laufen lassen und Verluste gering halten!"
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 01:09:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      wichtig ist ja, das man sein geld immer so rentabel wie möglich investiert, um den grösstmöglichen gewinn zu erzielen.

      also, aktien mit schlechten aussichten sofort verkaufen, und aussichtsreichere kaufen. sonst arbeitet das geld ja nicht, auf jeden fall nicht rentabel, vielleicht fürs ego ;)

      also wer ne aktie im depot hat, die ihm -90% gebracht hat, der sollte den fehler eingestehen, mit -90% aussteigen und umsteigen. aber man kann auch 10 jahre warten und hoffen das man wieder einstiegskurse erreicht, dann bei +-0% aussteigen, sich freuen das man nicht unter Kaufkurs verkaufen musste, welch demütigung, und sich sicher sein das man sein Kapital 10 Jahre lang sehr dumm eingesetzt hat.

      wie auch immer...
      ihr seid wirtschaftsjournalisten, experten und sicher länger dabei als ich, und ich will da nicht neun mal klug klingen.

      wahrscheinlich schon zu spät ;)
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 01:13:38
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das hat gar nichts mit Wirtschaftsjournalisten und Experten zu tun.
      Jeder hat seine Meinung und jede Meinung wird respektiert.

      Ich habe auch früher "Anfängerfehler" gemacht und die Aktie zu weit ins Minus laufen lassen.

      Wenn die Aktie 50% verliert, dann musst du ja erst mit einer anderen Aktie 100% machen, damit du mit 0 rauskommst.

      Aus diesem Grund zerreist es viele Depots. Sie lassen die Werte zu weit ins Minus laufen. Lieber mit 10% verkaufen und abhacken als zu probieren einen 50% oder 80% Verlust aufzuholen.

      Aber jeder hat seine eigene Strategie!
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 07:14:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      Platow

      Siemens verkauft Infineon


      Gerüchten zufolge will der Elektronikriese Siemens
      (49,65 Euro; DE0007236101) noch im August
      damit beginnen, seinen Anteil an Tochter Infineon
      (11,90 Euro; DE0006231004) kräftig abzubauen. Gut
      informierte Händlerkreise berichten uns, dass der
      Anteil von knapp 39% auf zunächst unter 30% sinken
      soll. Gelingt der Deal reibungslos und vor allem markt-schonend,
      sollen bis Ende des Jahres sogar noch wei-tere
      Verkaufsaktionen folgen, hören wir.
      Ein Siemens-Sprecher wollte auf Platow-Nachfrage
      die Gerüchte, wonach die schon lang angekündigte
      Platzierung nun unmittelbar bevorstehe, nicht kom-mentieren.
      Auch Infineon hielt sich auf Nachfrage
      bedeckt. Infineon-Aktionären raten wir in den nächsten
      Tagen jedenfalls zu erhöhter Wachsamkeit. Die Aktie
      sieht technisch zwar sehr gut aus. Gestützt haben über-dies
      die Q2-Zahlen (+10% ggü. Vj.; +3,2% gü Vq.) von
      Chip-Branchenverband SIA sowie die Aussage von
      CEO Ulrich Schumacher, im kommenden Jahr eventu-ell
      eine Dividende zahlen zu wollen. Doch die (Höhe
      der) Siemens-Abgaben könnte überraschen! Stauben
      Sie bei max. 10 (Stopp 7,50) Euro ab.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 10:54:57
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi!

      Unsere 2 Trading-Chancen sind genau aufgegangen.

      IFX ist heute unter den Tagesverlierern.




      Schwarz-Pharma legt gegen den Trend zu! SL würde ich auf gestriges Tief nachziehen!



      Viele Grüße
      Torsten Reidel
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 11:01:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      Schwarz Pharma: Kaufen
      06.08.2003 10:00:38
      In ihrer Analyse vom 5. August stufen die Analysten von Independent Research Aktie von Schwarz Pharma mit „Kaufen“ ein.
      Der Markt sei gestern von der Meldung überrascht worden, dass mit Mylan ein zweiter Anbieter eines Prilosec-Generikums den Eintritt auf dem US-amerikanischen Markt plane. Aufgrund der Annahme, dass Mylan in 2003 den Markteintritt in den USA vollziehen und einen signifikanten Marktanteil erringen werde würden die Analysten ihre Schätzungen nach unten anpassen. Die Aktie sei mit einem geschätztem 2004er KGV von rund 7 aber weiterhin günstig gepreist.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 13:20:54
      Beitrag Nr. 12 ()
      Schwarz Pharma-Vorstandschef kauft eigene Aktien

      Monheim, 06. Aug (Reuters) - Der Vorstandschef des Arzneimittelherstellers Schwarz Pharma, Patrick Schwarz-Schütte, hat nach deutlichen Kursverlusten der Aktie in den vergangenen beiden Tagen für rund eine Million Euro Schwarz-Pharma-Papiere gekauft.

      Insgesamt habe der Vorstandschef am Dienstag 36.500 Papiere zu einem Preis von 27,13 Euro je Aktien erworben, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch. Damit habe er sein Vertrauen in die Aktie demonstrieren wollen. Das im MDax notierte Papier hatte in den vergangenen beiden Tagen deutlich an Wert verloren, nachdem in den USA überraschend ein Konkurrent für das umsatzstarke Magenmittel Omeprazol aufgetaucht ist. Schwarz Pharma kann deswegen das Gewinnziel für 2003, einen Gewinn in Höhe von 250 Millionen Euro zu erzielen, möglicherweise nicht einhalten.

      sag/nro
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 13:21:26
      Beitrag Nr. 13 ()
      Cisco-Prognose drückt Infineon-Aktie

      Der vorsichtige Ausblick des US-Netzwerkausrüsters Cisco hat nach Einschätzung von Händlern am Mittwoch die Titel des Halbleiterherstellers Infineon belastet. Zudem wirkten noch immer die am Vortag erneut aufgekommenen Gerüchte um eine Platzierung von Infineon-Aktien durch Siemens nach.

      rtr FRANKFURT. „Infineon dürfte unter dem schwachen Cisco-Ausblick leiden. Wennn so ein großer Tech-Wert enttäuscht, belastet das den ganzen Sektor. Das sieht man auch an den Kursverlusten bei SAP“, sagte ein Frankfurter Händler. Infineon-Aktien fielen um fast fünf Prozent auf rund elf Euro. Die Titel des Softwarekonzerns SAP verloren rund zwei Prozent auf 101,16 €. Der Dax lag ebenfalls mit zwei Prozent im Minus.

      Cisco hatte am Vorabend zwar einen wie erwartet gestiegenen Quartalsgewinn ausgewiesen. Cisco-Chef John Chambers hatte sich allerdings „vorsichtig optimistisch“ über die weitere Wirtschaftsentwicklung geäußert.

      Ein anderer Börsianer sagte, neben Cisco lasteten weiterhin die Gerüchte um eine Infineon-Platzierung durch Siemens auf der Aktie. Am Dienstag hatten diese Spekulationen die Infineon-Aktien fast zwei Prozent ins Minus gedrückt. Siemens wollte die Marktgerüchte nicht kommentieren. Der Börsenbrief „Platow Börse“ hatte berichtet, Siemens wolle seinen Anteil an der früheren Tochter zunächst auf unter 30 % von derzeit knapp 39 % senken. Gelinge die Transaktion reibungslos und marktschonend solle bis Jahresende noch ein weiterer Verkauf folgen, hieß es unter Berufung auf gut informierte Händlerkreise.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 18:13:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hi Leute!

      Das war ja mal ein Super-Trading-Tag für uns!

      Schwarz-Pharma hat heute ca. 10% vom Eröffnungskurs zugelegt und IFX hat brav abgegeben.

      Allerdings würde ich jetzt eher in einen Call wechseln, da der S&P momentan auf der wichtigen Unterstützung bei 960 angelangt ist. Den SL würde ich unter diese Unterstützung legen.



      Viele Grüße
      Torsten Reidel
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 18:37:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      Zu den Einstiegskursen:

      Wenn eine sehr schlechte Nachricht kommt, wie bei Schw.Pharma, und man ist mit seiner Position im Gewinn, sollte man auf jeden Fall verhindern, dass man mit dieser Position noch ins Minus fällt. Das ist doch offensichtlich. Wäre doch totaler Blödsinn dann nicht zu verkaufen?

      Aber man kann doch eine Gegenbewegung abwarten und seinen Gewinn durch einen Stopp abnsichern?

      Wenn man in Minus ist, dann sind Teilverkäufe nach einer Erholung sinnvol und dann abwarten.... und Stops drunter...

      Also ich denke nicht, dass das gegen irgendwelche goldenen Regeln verstößt und wenn, dann stimmen die Regeln nicht :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 19:59:01
      Beitrag Nr. 16 ()
      Mittwoch, 6. August 2003

      Schwache Nachfrage nach US-Regierungsanleihen

      von Jochen Steffens

      Kaum brechen die Trends, mehren sich in den Medien positive Stimmen.
      Mich hatte es auch verwundert, dass in der Nähe der Hochs in dieser
      Aktienrallye auf einem bekannten Fernsehsender skeptische Töne zu
      hören waren. Jetzt ist meine Welt wieder in Ordnung. Ich mag diesen
      Sender, denn er erinnert mich immer wieder daran, die Dinge mit Humor
      zu nehmen.

      Positive Stimmen: Die Skeptiker könnten sagen: "Ist doch klar, da
      steckt eine Absicht hinter, die Kleinanleger sollen in den Markt
      getrieben werden." Andererseits kenne ich ein paar Analysten, von
      denen ich sicher weiß, dass keine Absicht hinter ihrer bullishen
      Einschätzung steht. Außer die, ihr Kapital zu vermehren. Doch es ist
      wie immer: Beide Seiten, Bullen wie Bären, suchen Argumentationen, die
      ihre Auffassung stützen. Wer könnte sich davon frei machen? Die Kunst
      besteht darin, die "zutreffenden" Argumentationen herauszufiltern. Oft
      genug haben jedoch beide Seiten Recht. Dann muss die "Gewichtung" der
      Argumente überprüft werden.

      So ist es gerade im täglichen Börsengeschäft immens wichtig, immer
      wieder seine Einschätzung zu überprüfen. Die Börse ist 400 Punkte
      weiter gelaufen, als ich vor und nach dem Irak-Krieg als mögliches
      Ziel prognostiziert hatte (immerhin hatte ich Sie seit Anfang des
      Jahres auf diese Kriegsrallye hingewiesen). Diese 400 Punkte sind zwar
      unschön, aber jedes Mal, wenn ich meine Einschätzung überprüft habe,
      kam ich zu dem gleichen Schluss. Im Moment beginnen die ersten
      Prognosen, die mich zu dieser Einschätzung gebracht hatten,
      einzutreffen. Zum Beispiel der Crash am Anleihenmarkt (Dazu auch Eric
      Fry gleich mehr).

      Aber es wird noch krasser: Der sogar für mich als Bär überraschend
      starke Abverkauf bei den amerikanischen Indizes gestern, hing mit dem
      Anleihenmarkt zusammen. Die Nachfrage nach US-Anleihen geht bedenklich
      zurück. Bei der Auktion der dreijährigen US-Anleihen, hatte man mit
      einem wesentlich höheren Interesse gerechnet. Diese Erwartungen wurden
      enttäuscht. Ausländische Investoren verlieren offenbar das Interesse
      an US-Anleihen.

      Heute werden die fünfjährigen, morgen die zehnjährigen Anleihen
      emittiert. Sollte sich diese Tendenz auch hier fortsetzen und davon
      ist auszugehen, wird es eng. Sehr eng. Steigende Zinsen könnten die
      Folge sein - schlecht für die Aktienmärkte. Auch der Hypothekenboom
      könnte darunter leiden. Hier zeigen sich sowieso schon erste Risse.
      Kein Wunder, dass gestern selbst der sehr gute ISM-Index bei diesen
      Nachrichten "unterging".

      Wie ich sagte, solche "Blasen" sind kein Zeichen einer gesunden
      Entwicklung. Sie sind Zeichen dafür, dass sich der Aktienmarkt immer
      noch mitten im Chaos befindet. Dunkle bedrohliche Wolken ziehen gerade
      auf. Es zeigt sich, dass die Anzeichen in den letzen beiden Wochen,
      gute Konjunkturdaten wurden verkauft, begründeten Anlass zur Sorge
      gaben.

      Wen wundert es, dass ausgerechnet Bill Gates am Freitag wieder eine
      Millionen Aktien unters Volk gebracht hat. Seit dem 23.Juli hat er nun
      acht Millionen Aktien seiner Firma verkauft. Die Insiderverkäufe gehen
      demnach weiter.

      Aber noch ein weiterer Aspekt wirkt sich aktuell schwächend auf die
      weltweite Konjunktur aus. Durch den Bombenanschlag in Jakarta und die
      Unsicherheiten durch Anschläge und Sabotageakte im Irak, stiegen die
      Ölpreise wieder deutlich. So kletterte die Nordsee Sorte Öl Brent
      wieder über die 30 Dollar Marke.

      Und mal wieder zur Charttechnik: Heute hat der Dax seinen
      Aufwärtstrend auch im linearen Chart gebrochen. Ein weiteres
      schlechtes Zeichen.

      Beim Nasdaq100 kam es gestern nach dem Bruch des Vortagestiefs, wie
      erwartet zu weiteren Verkäufen. Wenn Sie den Intradayverlauf
      beobachtet haben, konnten Sie den Kampf um diese Marke erkennen. Heute
      geht es dann weiter abwärts. Die Abwärtsbewegung ist allerdings wieder
      einmal zu heftig. Mal schauen, wann sich die erste technische
      Gegenreaktion andeutet. Vielleicht sehr bald, denn der S&P ist bei
      seiner wichtigen Marke von 960 Punkten angekommen (ich hatte darauf
      schon mehrfach hingewiesen.) Ein kurze Reaktion nach oben ist denkbar.
      Sollte diese Marke jedoch brechen, hat der S&P Platz bis zunächst 910
      Punkte.

      34,5 Grad im Schatten. Die Raumtemperatur in meinem Arbeitszimmer
      erreicht Saunatemperaturen. Südseite! Ich überlege in ein Zimmer auf
      der Nord-Ostseite umzuziehen. Was mich abschreckt ist die Hitze, denn
      nicht einmal Nachts möchte ich mein notwendiges Equipment von einem
      Raum in den anderen schleppen - zu heiß. Doch was sind schon meine
      Probleme, gegen die von Bill Bonner. Ich hoffe nicht, dass mich bei
      meinem nächsten Besuch dort, eine Geisterstadt erwartet ...
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 20:26:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      Commerzbank: Hohe Risikovorsorge verunsichert Markt

      von Jochen Steffens

      Im zweiten Quartal konnte die Commerzbank (ISIN DE0008032004) den
      höchsten Gewinn seit fünf Quartalen erwirtschaften. Der Gewinn vor
      Steuern stieg von 38 Mio. Euro im Vorquartal auf nunmehr 164 Mio.
      Euro. Nach Steuern wurde ein Gewinn von 70 Mio. Euro erzielt.
      Analysten hatten lediglich mit 53 Mio. Euro gerechnet. Begründet wurde
      dieses Ergebnis mit einem deutlichen Plus im Handels- und
      Zinsergebnis. Immerhin betrug das Handelsergebnis 278 Mio. Euro nach
      231 Mio. Euro im Vorjahr.

      Negativ fiel auf, dass die Risikovorsorge für faule Kredite von zuvor
      252 Mio. Euro auf 303 Mio. Euro erhöht wurde. Hier zeigten sich
      Analysten verunsichert.

      Das dürfte auch der Grund für den Kursrückgang sein. Die Aktie der
      Commerzbank sank um 5,72 % auf 13,34 Euro.

      Beim Ausblick zeigt sich die Commerzbank zuversichtlich im Gesamtjahr
      schwarzen Zahlen zu erreichen. Eine genaue Prognose wurde jedoch nicht
      abgegeben. Das hat zur Skepsis geführt.

      Nach dem Kursanstieg von 5.22 Euro im März auf nun über 14 Euro im
      Hoch, ist der heutige Kursverlust allerdings eher als "gering"
      einzustufen. Bei der Commerzbank wird es erst unter 11,30 Euro
      kritischer.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 20:26:58
      Beitrag Nr. 18 ()
      Selloff am US-Anleihenmarkt

      von unserem Korrespondenten Eric Fry im glücklicherweise kühleren
      Manhattan

      Die Investoren mögen zwar Aktien kaufen - aber REDEN tun sie über
      Anleihen. Das skandalöse Verhalten des US-Anleihenmarktes ist an der
      Wall Street derzeit das Gesprächsthema Nummer 1. Was ist mit dem
      Anleihenmarkt, den wir kennen, passiert? "Warum verhält sich der
      Anleihenmarkt so schlecht?" fragen sich die alarmierten Kleinanleger.
      "Und wird sein schlechtes Verhalten andere Finanzmärkte beeinflussen,
      wie den - schluck - Aktienmarkt?"

      Das Wall Street Journal hat endlich bemerkt, dass steigende Zinsen
      schlecht für die Finanzierung von Unternehmen sein könnten. Auf der
      Titelseite des Abschnitts "Money and Investing" bringt das Blatt drei
      Geschichten über die Nachteile von schnell steigenden Zinssätzen. Wie
      üblich ist das Wall Street Journal mal wieder zu spät dran. Aber
      zumindest haben die Redakteure es überhaupt erkannt. Wir vom
      Investor`s Daily hingegen haben das schon Wochen vorher erkannt ...
      wie Sie an meinen alten Beiträgen sehen können.

      Ich würde niemals den Zorn der Finanzmarkt-Götter erwecken wollen,
      indem ich sagen würde "Ich habe es Ihnen gesagt." Aber es stimmt, dass
      ich seit einiger Zeit intensiv auf die Risiken des US-Anleihenmarktes
      hingewiesen habe. Am 21. Mai schieb ich - weniger als 3 Wochen vor dem
      Wendepunkt am Anleihenmarkt: "Das New Yorker Büro des Investor`s Daily
      ist fest davon überzeugt - falsch, bis jetzt -, dass der amerikanische
      Anleihenmarkt einer der größten `Verkäufe` in der Welt der globalen
      Finanzen ist. Es ist natürlich möglich, dass die Rendite der
      10jährigen Anleihen noch auf unter 3 % fallen wird, bevor sie nach
      oben marschiert. Dennoch würde ich wetten (mit kleinen Beträgen), dass
      die Rendite der 10jährigen Anleihen in einem Jahr höher als heute
      stehen wird."

      Einen Monat später - und nur 10 Tage nach dem Erreichen des
      Höhepunktes am Anleihenmarkt - zitierte ich Donald Straszheim von
      Straszheim Global Advisors, als ich schrieb: "Wir denken, dass die
      Anleihenkurse ihren Zenit überschritten haben. Investoren würden gut
      daran tun, auf diesem Niveau - der niedrigsten Rendite seit 40 bis 50
      Jahren - nicht zu gierig zu sein ... der Anleihenmarkt der Jahre
      2002-2003 beginnt, so auszusehen wie die Nasdaq von Juni 1999 bis März
      2000. Zu weit, zu schnell. Zu gut, um von Dauer sein zu können."

      "Wenn Erinnerungen und ihre Lektionen verblassen", so Straszheim
      damals weiter, "dann zahlen die Investoren den Preis. Die letzte
      Verdoppelung des Nasdaq-Composite brauchte lediglich 9 Monate (2524
      Punkte am 18. Juni 1999 bis zum Topp von 5048 am 10 März 2000). Auch
      der Anleihenmarkt hat es übertrieben ... die Rendite der 5jährigen
      Staatsanleihen (Treasuries) liegt bei 2,21 % - nach 6,35 % im Juni
      2000 und 4,34 % im Juni 2002. Was für eine Bewegung! Das sieht für uns
      wie ein Topp aus."

      Gute Einschätzung, Donald! Die Anleihenkurse sind seitdem nur noch
      gefallen. Andere Frage: Hat der spektakuläre Kollaps des
      US-Anleihenmarktes jetzt meine Einschätzung geändert, so dass ich zu
      seinem Anleihen-Bullen geworden bin? Hmmmm ... nein. Vielleicht bin
      ich jetzt 120 Basispunkte weniger bearish als ich es zu dem Zeitpunkt
      war, als die Rendite der 10jährigen US-Anleihen bei 3,09 % stand. Aber
      ich bin ganz bestimmt nicht bullish.

      Der selloff bei den Anleihen sieht wie der Beginn vom Ende des
      spektakulären, 2 Jahrzehnte dauernden Bullenmarktes bei amerikanischen
      Anleihen aus. Es ist deshalb auch der Beginn vom Ende des epischen
      Hypothekenbooms ... und das könnte ein kleines Problem für die
      US-Volkswirtschaft sein, oder zumindest für die 87 % von ihr, die von
      den Konsumausgaben abhängig sind.
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 21:14:22
      Beitrag Nr. 19 ()
      Eine der schwersten Entscheidungen: Aussteigen!
      Was meistens deutlich schwerer fällt als der Einstieg in eine Aktie, ist der Ausstieg! Wird der Wert noch weiter steigen? Wird der Wert sich erholen oder weiter fallen? Diese Frage wird jeden Anleger beschäftigen.
      Es gibt einen Weg, diese Entscheidung alleine von der Aktie treffen zu lassen:

      Das nachgezogene Stop-Loss!

      Wir folgen mit einem nachgezogenen Stop-Loss der Börsenweisheit:

      "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen!"

      Und so funktioniert das nachgezogene Stop-Loss: gleich mit dem Kauf des Wertes legt man sich eine bestimmte Verlustgrenze fest. Dies soll der maximale negative Erfolg des Wertes sein. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob ein solches Stop-Loss je nach Volatiliät des Papiers einen größeren Abstand zum Papier haben soll oder nicht. Dies überlasse ich dem Geschmack und der Risikobereitschaft des Anlegers. Ich wähle oft einen tolerierbaren Anfangsverlust von 10%. Der Wert der Aktie liegt z.B. bei 100,- EUR, das Stop-Loss bei 90,- EUR.

      Im schlimmsten Falle wird der Wert nach dem Kauf gleich unter das Stop-Loss fallen. Da ich das Stop-Loss meist nur im Kopf setze und nicht als Bankauftrag abgebe (bei fallenden Kursen in engen und volatilen Märkten könnte ein Verkauf "bestens" böse Überraschungen mit sich bringen!), werde ich also wohl oder übel eine limitierte Verkaufsorder leicht unter dem Intraday-Kurs abgeben und mich zähneknirschend von meinem Wert trennen (und mich vielleicht einen Monat später freuen, daß mir ein weit größerer Verlust erspart geblieben ist.) In letzter Zeit gebe ich aber das Stop-Loss häufiger wieder direkt an die Bank. So muß dann die Bank reagieren und nicht mehr ich selbst!

      Im anderen Falle wird der Wert jedoch nach meinem Kauf steigen, sagen wir mal um 10%. Meiner Meinung nach völlig falsch wäre es, jetzt mit 10% zufrieden zu sein und auszusteigen! Im Gegenteil, ich riskiere von den 10% Gewinn fünf Prozentpunkte und ziehe mein Stop-Loss um 5% nach oben! Der Wert der Aktie liegt also jetzt bei 110,- EUR, das Stop-Loss bei 105,- EUR.

      Das Spiel beginnt jetzt wieder von vorne: fällt der Kurs unter 105,- EUR verkaufe ich limitiert, steigt der Kurs auf 120,- EUR ziehe ich mein Stop-Loss auf 110,- EUR nach oben. Und so weiter...

      Ganz wichtig bei dieser Strategie ist Disziplin! Ist das Stop-Loss erreicht, sollte ich nicht anfangen nachzudenken! Noch einen Tag warten? Das Stop-Loss nach unten setzen usw. Ich habe in 90% dieser Fälle meinen Verlust durch mein Zögern vergrößert!

      Was jedem selbst überlassen bleibt ist, in welcher Art und Weise man das Stop-Loss nach oben korrigiert und wie weit es vom Kurs entfernt ist! Ich ziehe z.B. bei einem bedenklichen Umfeld ein Stop-Loss eher nach oben, als in einem starken Trend. Wenn ich eine allgemeine Schwäche des Marktes erwarte, kann ich so schneller reagieren! Aber wie gesagt: das bleibt jedem selber überlassen...

      Erstes Beispiel:


      Bei diesem Wert handelt es sich um einen Wachstumswert, der "niemals fallen kann"! Man ist im 1. Quartal `98 eingestiegen und hat bereits jede Menge Buchgewinn eingefahren. Arbeitet man mit einem Stop-Loss und macht dies z.B. am unteren Trendkanal fest (auch eine gute Möglichkeit! Aber immer daran denken: ein Stop-Loss wird NIE tiefergesetzt!) wird der Wert schweren Herzens verkauft, da das Stop-Loss gebrochen ist. Man freut sich aber über den realisierten Gewinn und weint eventuell entgangenem Gewinn nicht nach!
      Oder man denkt sich: ach der Markt konsolidiert etwas, der Wert ist fundamental gut, ich könnte vielleicht sogar nachkaufen, auf jeden Fall behalte ich den Wert und lasse mir so die kommenden Gewinne nicht entgehen!



      Wenige Wochen später ist der gesamte Buchgewinn flöten! Der Wachstumswert konnte halt doch fallen, die Konsolidierung wurde zum Crash und wer aussitzt, sitzt heute noch, oder (noch schlimmer) hat Ende des ersten Quartals `99 entnervt verkauft!

      Zweites Beispiel:


      Auch bei diesem Wert handelt es sich um einen Wachstumswert. Wir haben den Wert seit Oktober im Depot und machen uns keine Gedanken um Stop-Loss und so einen Quatsch. Im Januar ist jetzt die Stimmung etwas mies, der Wert entwickelt sich nicht so richtig und läuft eigentlich nur Seitwärts. Jetzt kommt auch noch so ein blöder Abwärtshaken dazu! Die untere Trendlinie ist so weit weg, also steige ich aus und kaufe unten wieder ein! Schließlich habe ich schon einige Gewinne gemacht und ich bin eigentlich zufrieden!



      Und schon wieder dumm gelaufen! Hätte man ein Stop-Loss gesetzt und nachgezogen, hätte man deutlich mehr Gewinn erwirtschaftet und wäre Mitte April rechtzeitig ausgestiegen! Wohlgemerkt: die Entwicklung nach dem Ausstieg (im April 1999!) bis Anfang Mai hätte auch anders laufen können (siehe SAP!)

      Fazit: auch diese Strategie ist natürlich nicht das absolute Allheilmittel! Man wird immer wieder in Situationen kommen, wo das Stop-Loss zu einem wirklich schlechten Zeitpunkt auslöst: nämlich wenige Prozentpunkte über dem Tiefstpunkt mit einem anschließenden Kursfeuerwerk! In meinem Duell- und Musterdepot sind einige Werte mit genau diesen Konstellationen ausgestoppt worden (z.B. Carrefour und Jyra um nur zwei zu nennen!) Ich habe den Ausstieg aber nie wirklich bereut! Hätte ich 1987 schon mit Stop-Loss gearbeitet...

      Noch ein Punkt zum Aussitzen von Verlusten:

      Verlust benötigter Gewinn
      5% 5,26%
      10% 11,11%
      15% 17,65%
      20% 25,00%
      25% 33,33%
      50% 100,00%
      75% 300,00%
      90% 900,00%


      Wenn man also bei Neueinsteigern oft hört, daß Verluste in der Größenordnung zwischen 20% und 50% ausgesessen werden sollen, muß ich mir die Frage stellen, bei welchem Wert ich in angemessener Zeit mit einer solchen Performance sicher rechnen kann! Welcher Wert wird erst um 50% fallen, um dann in angemessener Zeit um 100% zu steigen, nur damit ich ohne Verlust verkaufen kann?

      Quelle:www.charttec.de
      Avatar
      schrieb am 06.08.03 22:23:42
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ T.Reidel:)/TR Joe:)


      Viel Erfolg Euch weiterhin:)!!!



      MfG:)


      THE CANADIEN
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 08:29:27
      Beitrag Nr. 21 ()
      Vielen Dank Canadien! :)

      Gruß
      Torsten
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 08:36:41
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die 5 jährigen Anleihen gingen wohl was besser weg...
      Aber es wird eng...

      Das sind deutliche Anzeichen, dass die Kapitalströme sich nach Europa ausrichten...

      Die Auslandsordern nach Kapitalgüter in Deutschland sind im 8 % gestiegen..

      Klar hier kriegt man die besseren Renditen...

      Die Amis werden sehr bald Schwierigkeiten kriegen, ihre Staatsanleihen loszuwerden.

      Das heißt steigende Zinsen, das heißt kollabierender Hypothekenblase... Daraus folgt, dass die Amis ihre Schulden nicht mehr bezahlen können.. also die einzelnen das geht auf Kosten des privaten Konsums

      87 % der amerikanischen Wirtschaft sind direkt oder indirekt vom privaten Konsum abhängig, wenn der wegbricht, dann weia.

      Gestern verkaufte wieder das smart money... Das geht nun seit 2 Wochen so...

      So lange es nach 21.30 zu fallenden Kursen kommt, wird es weiter abwärts gehen

      Alle ! großen Indizes haben ihre Aufwärtstrend gebrochen.

      Wenn nun der S&P die 960 bricht, dann war es das... Deswegen ist er gestern auch da abgeprallt....

      Dort is Deadline...

      Das zum Morgen..
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 14:02:42
      Beitrag Nr. 23 ()
      "Gebt ihnen, was sie haben wollen !" – Die Wall Street droht zu kippen
      (07.08.2003)

      In diesen Tagen lohnt sich ein Blick auf den amerikanischen Aktienmarkt nicht nur als Leithammel für die anderen Börsen in der Welt. Vieles spricht dafür, dass an der Wall Street in sehr naher Zukunft entscheidende Würfel fallen, die weit über die Aktienmärkte hinaus wirken.

      Es besteht eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass den Aktienmärkten sehr bald die aufgesetzte Maske des Optimismus, ja des wiedererweckten "irrationalen Überschwangs", heruntergerissen wird.

      Die seit März beobachteten Kurssteigerungen waren aus rein technischer Sicht vorgezeichnet, doch haben sie eine Ausdehnung angenommen, die seriöse Beobachter der Szene nicht vorausgesehen hatten. Doch so verhält es sich fast immer. Wenn Märkte erst einmal in Bewegung geraten, gewinnen sie eine Eigendynamik, mit der sie alle rational ergründbaren Grenzen niederwalzen.

      Die Kurssteigerungen waren auch hilfreich, um den ursprünglich abgrundtiefen Konjunkturpessimismus zu verdrängen. Die amerikanische Notenbank hat wenigstens indirekt einiges unternommen, um den Stimmungswandel zu fördern.

      Seit Anfang Juni kommen die hoch kapitalisierten Indizes nicht nur an der Wall Street nun aber nicht mehr weiter nach oben voran. Daran haben selbst massive Zuflüsse privaten Kapitals in Aktienfonds nichts ändern können. Die Indizes treten in fest etablierten Spannen auf der Stelle, schinden Zeit und verschleißen dabei viel Kraft (=Kapital).

      Dieser Prozess stellt eine Umverteilung dar: Aktien gehen von starken Händen in schwache über. Das "Smart Money" macht Kasse und gibt seine Aktien jenen, die nicht anders können oder wollen, als optimistisch zu sein.

      Der Begriff "Smart Money" meint aber nicht nur gewiefte Anleger, sondern schließt auch die Vorstände von Unternehmen mit ein, die sich Kapital beschaffen wollen oder müssen. Sie haben selbst bemerkt oder es von den sie betreuenden Investmentbanken gehört, dass man heute an der Wall Street wieder alles verkaufen kann.

      "Gebt ihnen, was sie haben wollen!" So lautet ein alter, zweifellos zynischer Spruch an der Wall Street. Mit "sie" ist die trüben Instinkten folgende Masse der Anleger gemeint, wobei nicht wenige institutionelle Anleger bedenkenlos eingeschlossen werden können. Und sie kriegen es inzwischen auch von allen Seiten, bis sie unter der übernommenen Last und wegen Kapitalschwunds in die Knie gehen.

      Viele technische Indikatoren vom amerikanischen Aktienmarkt weisen seit einiger Zeit so lausige Werte aus, dass es einem Angst und Bange werden kann. An den europäischen Börsen dürfte es sich nicht anders verhalten, doch dies lässt sich wegen unzureichenden Datenmaterials bedauerlicherweise nur behaupten. Hinzu kommt, dass sich der August in den vergangenen 15 Jahren durchweg als der schlechteste Börsenmonat eines Kalenderjahres offenbart hat.

      Bei allem Negativen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Optimisten doch noch einmal aufraffen und die Indizes in die Nähe ihrer zyklischen Hochs oder sogar noch etwas über diese Hochs hinaus treiben. Doch das dürfte dann das "letzte Hurra" sein, bevor es massiv abwärts geht.


      Arnd Hildebrandt

      Herausgeber
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 19:46:35
      Beitrag Nr. 24 ()
      Das "Netz"

      von Jochen Steffens

      Normalerweise gehen die 3-jährigen Staatsanleihen wesentlich besser
      weg, als die 5- oder 10- jährigen. Sie kennen meine Devise: An den
      Börsen kann alles passieren - auch das Gegenteil. Diesmal wurden wider
      Erwarten die 5-jährigen besser nachgefragt. Das hatte vielleicht neben
      einigen andern Gründen (z.B. ISM Index) auch eine recht simple
      Ursache: Die stark fallenden Börsen.

      Unter anderem hatte die geringe Nachfrage am Montag den Nasdaq100 zum
      Bruch seines Aufwärtstrends gebracht. Den chartverliebten Amerikanern
      dürfte das nicht entgangen sein. Zudem zeigt sich der Nasdaq100
      insgesamt relativ schwach, er verlor von seinem Jahreshoch bereits
      wieder 110 Punkte oder knapp 10 %. Die Anleger reagierten verschreckt:
      Aktien erscheinen wieder unattraktiver, Anleihen wieder attraktiver?

      Ein schönes Beispiel, wie verschiedenen Aspekte aufeinander
      stabilisierend einwirken. Alles hängt miteinander zusammen. Es ist
      vergleichbar mit einem riesigen, aufgespannten Netz von Faktoren, die
      die Börsen und sich gegenseitig beeinflussen. Wenn sich das Netz an
      einer Stelle bewegt (geringe Nachfrage bei Anleihen) ist die
      Schwingung weltweit zu spüren. So weiter die Kausalverknüpfung vom
      Ereignishorizont entfernt ist, desto schwächer natürlich.

      Die verschiedenen Verknüpfungen - die Verwobenheit des Netzes,
      verhindert, wie in unserem Fall, dass sich ein einzelner Knoten zu
      stark bewegt. Er muss, um sich zu bewegen, sozusagen ganz viele andere
      Knoten "mit" bewegen. Das Netz als Ganzes versucht immer in den
      Zustand der "Ausgeglichenheit" zu gelangen.

      Ich glaube, spätestens vor ca. sieben Jahren geriet das Netz mit dem
      Aktienboom in eine sich gegenseitig verstärkende "Extremsituation".
      Einzelne "Knoten" des Netzes entfernten sich sehr weit von ihrer
      eigenen "Mitte". Im März 2000 erreichte diese Bewegung den Hochpunkt,
      seitdem versucht das Netz wieder zur Ruhe zu kommen. Doch die
      Schwingungen, die im Gesamtnetz sind, sind noch bei Weitem zu stark.

      Stellen Sie sich vor, sie nehmen einen Knoten und ziehen ihn mit aller
      Kraft in eine Richtung, dann lassen Sie diesen Knoten los. Dieser
      Knoten wird in die Tiefe rauschen, weit unter die "goldene Mitte".
      Dabei gerät das ganze Netz in heftige Schwingungen. Während dieser
      Knoten in die Tiefe rauscht werden zum Beispiel einige andere nach
      oben gedrückt, wieder andere mit in die Tiefe gezogen. So war es mit
      den Aktienkursen. Nach einer Übertreibung rauschten sie in die Tiefe,
      in anderen Bereichen entstanden Übertreibungen. Nun schnellen die
      Aktienkurse wieder in die Höhe, die anderen Übertreibungen, wie zum
      Beispiel der Anleihenmarkt, platzen.

      An dieser Stelle befinden wir uns gerade. Aber dieses Beispiel zeigt,
      dass noch viel zu viel "Energie" im Netz vorhanden ist. Das müsste
      sich erst ausgleichen. Für die Aktienkurse bedeutet das, sie würden
      wiederum abwärts schnellen.

      Es wird etwas dauern, bis das Netz sich beruhigt hat. Man munkelt,
      dass der Prozess der Stabilisierung immer 16-20 Jahre gebraucht hat,
      sollte es diesmal anders sein?

      Das meine ich, wenn ich sage, dass alles noch zu "chaotisch" ist, dass
      noch zu viele Übertreibungen vorhanden sind, die Bewegungen noch zu
      hektisch sind. Eine nachhaltige vernünftige (konjunkturelle)
      Entwicklung entsteht aus der "Ausgeglichenheit" des Netzes.

      Zu einem anderen Thema, obwohl es auch passt:

      "Terminator, rette uns". Arnold Schwarzenegger hat nun bekannt
      gegeben, dass er sich in Kalifornien zur Wahl stellen will. Auch dass
      ein Terminator zum Gouverneur gewählt werden könnte, kann man als Teil
      dieses stark schwingenden Netzes sehen. Wenn es Menschen schlecht
      geht, suchen Sie den starken Menschen und Anführer, in der Hoffnung
      aus dem Chaos herausgeführt zu werden. Wer eignet sich da besser als
      ein Terminator, der schließlich oft genug bewiesen hat, dass er
      Probleme lösen kann. Ob da nicht Wirklichkeit mit dem Schein
      Hollywoods verwechselt wird?

      Nein, ich wollte heute nicht über die Hitze reden - zu spät.
      Außentemperatur in Köln 36,5 Grad.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 23:04:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hi T.Reidel,

      netter Artikel in #23 ;)



      Gruss b2 :kiss:
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 23:59:06
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich sehe keine robuste, gesunde Erholung

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Heute hebe ich meinen Kopf und schaue mich um.

      Wo bin ich?

      Die Investoren haben kein Navigationssystem; sie müssen raten. Und ich
      weiß, dass die meisten Leuten DENKEN, dass sie wissen, wo wir uns
      befinden: Sie denken, dass wir uns in einer Erholungsphase befinden,
      die einer Reihe von Schocks gefolgt ist - dem Platzen der
      Spekulationsblase bei den Technologie-Aktien, dem 11. September 2001,
      dem Krieg gegen den Irak, Unternehmensbetrügereien und so weiter.

      Wer könnte das bezweifeln? Alan Greenspan sagt es schließlich. Und
      US-Finanzminister Snow nickt zustimmend. "Amen", sagt der Chor des
      Restes der Bush-Administration.

      Und hier ist der Beweis: Der Dow Jones hat seit seinen Märztiefs rund
      20 % zugelegt. In Großbritannien, Frankreich und Japan beträgt das
      Plus mehr als 25 %. Und in Deutschland sind die Aktien seit den
      letzten Tiefs sogar um 54 % gestiegen!

      Jeder will das glauben. Eine ganze Generation von Amerikanern ist in
      dem Glauben aufgewachsen, dass die Dinge immer besser werden ... und
      dass die Aktien langfristig immer steigen. Sie glauben, dass sich
      Exzesse schließlich wieder Richtung "fairer Wert" korrigieren - aber
      für sie ist ein "fairer Wert" ein jährlicher Gewinn des Aktienmarktes
      und ihrer Immobilien von 12 % bis 18 %.

      Aber wenn ich mich in den USA umsehe, dann sehe ich keine Anzeichen,
      die für eine robuste, reiche Nation sprechen. Ich sehe eine Nation,
      die so lebt, wie sie es mittlerweile gewöhnt ist, aber eigentlich kann
      sie sich das nicht leisten. Ich sehe bei ausgeschriebenen Stellen, die
      kaum mehr als vor 30 Jahren einbringen, Schlangen von Bewerbern. Ich
      sehe Ehepaare, die regelmäßig Überstunden machen, um die Illusion von
      finanziellem Reichtum am Leben zu erhalten; sie erhöhen die Hypotheken
      ihrer Häuser und lassen ihre Kindern den ganzen Tag fernsehen. Ich
      sehe ein Handelsbilanzdefizit der USA, das bei 5 % des US-BIPs
      liegt ... und Richtung 8 % läuft. Ich sehe China, das amerikanische
      Jobs und amerikanische Gewinne in Luft auflöst. Ich sehe die
      US-Bundesregierung, die einen prognostizierten Haushaltsüberschuss von
      5,6 Billionen Dollar (über die nächsten 10 Jahre) in ein Defizit von
      mindestens 4 Billionen Dollar verwandelt hat, in nur 24 Monaten.

      Ich sehe, dass auf die Spekulationsblase der Nasdaq eine
      Spekulationsblase am Anleihenmarkt gefolgt ist ... und eine beim
      Hypothekenmarkt. Ich sehe eine Volkswirtschaft, die massiv von neuen
      Hypotheken gestützt wurde, und ich sehe, dass die Summe der neuen
      Hypotheken um 50 % zurückgeht.

      Ich sehe Konsumenten und Unternehmen, die so stark wie nie zuvor
      verschuldet sind. Sie sind dennoch so furchtlos und kaufen wieder
      Hightech-Aktien - zu absurden Preisen ... und sie kaufen Rentenfonds
      mit absurd niedrigen Renditen. Die gesamte Kleinanlegerschaft Amerikas
      scheint bereit für ihren Untergang zu sein - und nicht bereit dafür,
      reich zu werden. Und ich frage mich: Wie ist es möglich, auf so einem
      schwachen Fundament eine wirkliche Erholung aufzubauen?

      Am wahrscheinlichsten ist es, dass die "Erholung" im laufenden Jahr
      eine so große Enttäuschung wie 2002 und 2001 sein wird. Ich denke,
      dass wir uns immer noch in einem großen Bärenmarkt befinden, der 2
      Dekaden steigender Kurse korrigieren wird - so wie er das in Japan
      getan hat. Die Aktienkurse werden fallen, bis der Dow Jones in der
      Nähe von 3.000 Punkten notiert ... oder bis man alle Aktien, die im
      Dow Jones enthalten sind, mit einer Feinunze Gold kaufen kann.

      Auch der 20jährige Bullenmarkt am US-Anleihenmarkt ist vorbei, laut
      meiner Einschätzung. Die langfristigen Renditen sind in den letzten 2
      Monaten um 100 Basispunkte gestiegen. Es gab einige Erholungen, ein
      Hin und Her geben, mehrere Jahre lang - aber der Bullenmarkt ist
      vorüber.

      Aber es gibt eine noch größere Korrektur, die noch vor uns liegt: Die
      des Systems des Dollarstandard.

      "Was wird passieren, wenn der Dollar bis auf 1,50 gegenüber dem Euro
      fällt?" fragte mich gestern ein neugieriger Reporter.

      "Der Lebensstandard in den USA wird fallen", erklärte ich ihm. "Der
      Goldpreis wird steigen. Was sonst noch sein wird - das weiß ich nicht.
      Depression, Krieg, Revolution, Hungersnot, Überschwemmungen,
      Hyperinflation, Pest, Hillary Clinton ... alles ist möglich."

      "Das hört sich nicht nach einer guten Zeit für die Amerikaner an", so
      der Reporter weiter.

      "Vielleicht nicht", so mein Fazit, da ich das Gespräch beenden wollte,
      "aber es wird nicht sterbenslangweilig sein. Die USA nehmen
      wahrscheinlich den Weg, den Argentinien gegangen ist ... vollständig
      wäre es mit Evita Clinton im Weißen Haus. Zumindest können wir dann
      Tango tanzen."

      Richtig, Eric?
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 00:05:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      Ich habe es immer noch nicht verkraftet ...

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      *** Ich bin weiterhin fasziniert von den Parallelen zwischen der
      Situation in den USA und der in Japan. Alles, was in Japan passiert
      ist, scheint mit einer Zeitverzögerung von 10 Jahren auch in den USA
      zu passieren.

      Ein Beispiel: Vor 10 Jahren stiegen die japanischen Aktien um 30 % in
      4 Monaten, nachdem die Zinsen gesenkt und die Staatsausgaben erhöht
      worden waren, um die Wirtschaft zu stimulieren. Aber ... oh, ah ...
      die Rally lief aus, und dieselben Aktien sind heute deutlich billiger
      als 1993.

      *** Ich habe es immer noch nicht verkraftet; der Dollar ist gegenüber
      dem argentinischen Peso in den letzten 12 Monaten gefallen. Und die
      japanischen Aktien sind dieses Jahr stärker gestiegen als die
      amerikanischen Papiere. Hat sich die Welt auf den Kopf gestellt?

      *** "Ein weiterer Todesfall", sagte mir mein Gärtner Damien gestern
      Nachmittag. Aber diesmal grinste er und zeigte auf den alten Traktor,
      der seinen Geist mitten auf der Straße aufgegeben hatte.

      "Er konnte die Hitze nicht vertragen", erklärte er.

      *** Ich lerne, mit der Hitze zu leben. Wir leben in einem Steinhaus,
      und tagsüber muss man Türen und Fenster geschlossen halten, dann ist
      es schön kühl darin. Wir öffnen die Fenster und Türen erst am Abend.
      Deshalb ist es im Haus so angenehm, dass meine Jungs gar nicht
      rausgehen wollen. Stattdessen sitzen sie im verdunkelten Haus und
      spielen Schach. Mein Sohn Henry hat zu seinem Geburtstag letzte Woche
      ein Schachspiel erhalten, und er wird gerade zum Familien-Champion in
      Schach.

      *** "Zu den dümmsten Dingen, die ich je gesehen habe", kommentierte
      ein französischer Architekt, "gehört die Art, wie ihr Amerikaner eure
      Häuser baut. Selbst auf der Südseite haben die amerikanischen Häuser
      keine Rollladen. Deshalb kann man die heiße Sonne im Sommer nicht
      abhalten. Stattdessen haben die Leute dünne Vorhänge, die sie
      vorziehen, und dann schalten sie einfach die Klimaanlage ein. Das ist
      nicht nur sehr ineffizient, es ist auch nicht sehr stilvoll."

      "Ich erinnere mich an die Altstadt von New Orleans ... dort hatten die
      alten Häuser noch Fensterläden, die benutzt werden, und dieser
      Stadtteil hat wirklich Charme. In den Häusern kann man die Helligkeit
      ändern, indem man die Fensterläden mehr oder weniger weit öffnet."

      "Aber außerhalb der Altstadt von New Orleans werden keine Rollladen
      oder Fensterläden benutzt. Stattdessen gibt es nur Plastikrollos - die
      lächerlich aussehen und nicht nützlich sind."

      "Bill, wenn Du wirklich etwas Gutes tun willst, dann hör auf, für den
      Investor`s Daily zu schreiben, und starte stattdessen eine Kampagne
      für die Rückkehr der Fensterläden nach Amerika. Wenn Du Erfolg hast,
      dann sollte Dir irgendwo ein Denkmal errichtet werden."
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 00:07:39
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hypothekenbanker vor Entlassungen

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan

      Die Erklärung des Tages für die Abwesenheit von Anleihenkäufern waren
      der "überraschend" stark ausgefallene ISM-Index. Der stieg von 60,6
      Punkten im Juni auf 65,1 Zähler im Juli. Das ist das höchste Niveau
      seit Oktober 1997. Interessanterweise hat die Index-Komponente "Bank
      and Finance" den Anstieg angeführt. Aber ich bezweifle, dass sich
      dieser Sektor wegen der gestiegenen Zinsen auch im August so gut
      entwickeln wird.

      Eine andere plausible Erklärung für den Kursrückgang bei den
      US-Anleihen ist die Tatsache, dass die Investoren immer mehr Angst
      haben, so niedrig verzinsliche Papiere der US-Regierung zu halten, die
      sich so wenig darum zu kümmern scheint, wieviel Geld sie sich vom Rest
      der Welt leiht. Die sich auch keine großen Sorgen darum macht, wie
      viele Dollar sie drucken muss, um ihre Gläubiger bezahlen zu können.

      Vielleicht machen sich die Anleihenbesitzer auch wegen der
      hartnäckigen Vitalität der Rohstoffpreise Sorgen. So ist z.B. das
      Rohöl (Liefertermin: September) wieder deutlich über die Marke von 30
      Dollar gestiegen, auf 32,45 Dollar je Barrel.

      Was auch immer der Grund dafür ist: Die Renditen am US-Anleihenmarkt
      steigen weiter, und die einst so guten Aussichten der Hypothekenbanken
      lösen sich in Luft auf. In den letzten 7 Wochen sind die Zinssätze für
      30jährige Hypotheken um fast einen Prozentpunkt auf 6,14 % gestiegen -
      von 5,21 % Mitte Juni.

      Also was passiert mit den Hypothekenbanken, wenn die Zinssätze rapide
      steigen? Nun, der idyllische "Hypothekensee" trocknet sofort aus. Und
      es würde mich nicht überraschen, wenn der daneben gelegene "Berg
      Immobilienmarkt" daraufhin abbröckeln würde.

      Die Summe der neuen Hypotheken wird nach Schätzungen (Mortgage Bankers
      Association of America) in diesem Jahr den Rekordwert von 3,39
      Billionen Dollar erreichen, und dann im nächsten Jahr auf 1,9
      Billionen Dollar fallen.

      "Der dramatische und plötzliche Kollaps des Booms bei den Hypotheken
      sendet Schockwellen durch den Immobilienmarkt und die damit verwandten
      Sektoren der Wirtschaft", so die Immobilien-Homepage Inman News.

      "Bei den Hypothekenbanken werden Banker entlassen." Der Boom bei den
      Hypotheken ist so schnell geplatzt, dass Contrary Investor mit
      massiven Entlassungen bei den Hypothekenbanken rechnen. "Seit Ende
      2000 wurden ungefähr 125.000 Hypothekenbanker in diesem Land
      eingestellt", so Contrary Investor. ( ...) Und während der großen
      Zyklen der späten 1990er wurde die Zahl der Hypothekenbroker um
      mindestens 70.000 reduziert ... ohne dramatisch klingen zu wollen,
      sind wir derzeit mit der Schlussfolgerung konfrontiert, dass das
      Platzen der größten Spekulationsblase bei den Hypotheken durchaus zum
      Verlust von ein paar Hunderttausend Arbeitsplätzen in dieser Branche
      führen könnte ( ...). Und da die Zinsen für 30jährige Hypotheken um
      über 100 Basispunkte gestiegen sind ( ...), könnte das schneller der
      Fall sein, als die meisten für möglich halten würden."

      "Werden die Hypothekenbanken Leute entlassen, während der Rest der
      US-Wirtschaft Leute einstellt? Wird das insgesamt für den Arbeitsmarkt
      ein Nullsummen-Spiel werden? Oder schlimmer? Mit jeder Erhöhung der
      Renditen wird die Sicherheit der Arbeitsplätze der Hypothekenbanker
      geringer."
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 20:59:17
      Beitrag Nr. 29 ()
      10.08.2003 09:43


      WOCHENAUSBLICK: Endspurt in der Berichterstattung - Verschnaufpause im DAX

      FRANKFURT (dpa-AFX) - An den deutschen Aktienmärkten legt die Berichterstattung der Unternehmen in der kommenden Woche einen Endspurt ein. So werden die Zahlen von sieben DAX-Unternehmen erwartet, unter ihnen auch die Lufthansa und die Deutsche Telekom.

      Kurzfristig erwarten die Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz in Mainz eine Verschnaufpause mit einer Seitwärtstendenz des DAX . Der deutsche Leitindex leide unter Gewinnmitnahmen, die nicht selten sogar von guten Unternehmensergebnissen ausgelöst werden nach dem Motto "sell on good news", urteilen die Experten der Commerzbank. "Allerdings dürfte das weitere Abwärtsrisiko inzwischen gering sein, da sich im DAX bei etwa 3.200 Punkten eine gute Unterstützung zeigt." Diese Ansicht vertritt auch Händler Theodor Schabicki von der Degussa-Bank in Frankfurt, der allerdings auch auf die inzwischen stark abgenommenen Handelsaktivitäten verweist. "Die Sommerpause ist mittlerweile bemerkbar", sagte er.

      Nach den Halbjahreszahlen des Energieversorgers RWE am Dienstag, wird am Mittwoch die Lufthansa berichten. Analysten gehen davon aus, dass das Quartal kräftig unter dem Irakkrieg und der Lungenseuche Sars gelitten hat. Sie erwarten einen operativen Verlust, nachdem im entsprechenden Vorjahresquartal noch ein Gewinn von 320 Millionen Euro erzielt wurde. Auch beim Nettoergebnis rechnen die Experten mit roten Zahlen. Zugleich werden auch Quartalszahlen von MAN AG erwartet.

      Am Donnerstag steht die Bilanz der Deutschen Telekom im Fokus der Anleger. Von dem Bonner Telekom-Konzern erwarten die Analysten ein Wachstum von 10 Prozent beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Kostenreduzierungen und vor allem eine gute Entwicklung bei der Mobilfunktochter T-Mobile dürften daran den Löwenanteil haben. Analysten rechnen mit einem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im zweiten Quartal zwischen 4,27 und 4,49 Milliarden Euro nach 3,98 Milliarden im Vorjahr. An diesem Tag geben auch der Versorger E.ON , der Industriekonzern ThyssenKrupp und der Spezialgase-Hersteller Linde Einblick in ihre Zahlen.

      Außerdem stehen noch zahlreiche Unternehmensdaten aus der zweiten Reihe im Rampenlicht. Unter anderem wird die im TecDAX notierte Telekomtochter T-Online International AG Quartalszahlen vorlegen. Hier rechnen Experten mit einer Anhebung der konservativen EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr. Zugleich rechnen die Analysten im zweiten Quartal jedoch mit einem EBITDA unter dem Rekord-Niveau des ersten Quartals. Am selben Tag werden zudem mobilcom , ELMOS Semiconductor , Jenoptik

      und EVOTEC OAI Zahlen veröffentlichen. Im MDAX berichten im Wochenverlauf auch Beiersdorf , MEDION und Fraport

      ./ck/tw ---Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX---

      Quelle: DPA-AFX


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