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    Weltwirtschaftliche Schieflage - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.11.03 15:04:19 von
    neuester Beitrag 24.11.03 14:57:55 von
    Beiträge: 30
    ID: 798.351
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      schrieb am 22.11.03 15:04:19
      Beitrag Nr. 1 ()






















      Bitte vergleicht die Rohstoffpreise 1999-2000 mit dem Dow 1999-2000.
      Das Ungleichgewicht ist nicht deutlicher aufzuzeigen. In der Boomphase waren die Rohstoffpreise zum Teil niedriger wie jetzt.






      Fehlende Investitionen, Margendruck und höchste Rohstoffpreise vernichten die schon so niedrigen Margen.

      Kosteneinsparungen werden zunehmend verpuffen.
      Die Firmen haben sich bis auf die Substanz zusammen gespart.
      Wenn Arbeitsplätze entstehen, dann "Billig-Arbeitsplätze".

      Dem Konsumenten sind keine höheren Preise zumutbar.
      Zunehmender Druck auf Löhne und steigende Lebenshaltungskosten tragen nicht gerade zur Verbesserung der Konsumnachfrage bei.

      Preisschlachten, wie sie früher dem Winter- und Sommerschlussverkauf vorbehalten waren, finden heute das ganze Jahr über statt, und daran wird sich nichts mehr ändern. „Rabatte sind wie Drogen“, sagt Karstadt-Vize Best, „einmal daran gewöhnt, ist es schwer, die Dosis wieder zu senken.“
      Sein Konzernchef Wolfgang Urban bezeichnete Preisnachlässe kürzlich als „kollektiven Selbstmord“ – weil sich mit ihnen zwar Umsätze halten oder sogar kurzfristig steigern lassen, parallel aber die Rendite sinkt.

      Preise und Image werden indes ruiniert, wenn teure Markenprodukte auf Grabbeltischen angeboten werden.

      Wer zahlt noch an die hundert Euro für ein Herrenhemd , wenn diese aus China kommen und für weniger als die Hälfte angeboten werden?

      Was machen die Konzerne? Bilanzänderungen, ausbuchen von versteckten Kosten.
      In ansehbarer Zeit sind keine Preissteigerungen durchsetztbar,diese brauchen aber die Konzerne um zu überleben, daß heißt, die Kostensenkungen verpuffen mit der Zeit, Billig-Produkte überschwemmen Europa, Amerika und treiben noch mehr Firmen in Billiglohnländer,daß wiederum setzt noch mehr Arbeitsplätze frei o. treibt Firmen in den Ruin.

      Löhne werden zwangsläufig weiter sinken müssen.

      Höhere Konsumentenpreise sind nicht!! durchsetztbar, die Verschuldung der US-Konsumenten läßt dies auf unabsehbare Zeit nicht zu, genaus steigende Zinsen, weil die Verschudung am höchsten ist und das auch noch bei historisch niedrigen Zinsen.

      Irgend wann müssen die zinsen steigen, dann kippt alles um.

      Die Weltwirtschaft befindet sich in einer dramatisch Schieflage.

      Wirtschaftspolitische Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert.

      Die verschuldeten Staatshaushalte brauchten dringend Steuererhöhungen, um die erdrückende Last abzubauen.
      Dies sollte in naher Zukunft nicht durchsetztbar sein, da sonst noch mehr der Konsum einbricht.


      Vom Umsatz allein hat noch kein Konzern auf Dauer überlebt.


      Der Bärenmarkt ist noch lange nicht vorbei, es geht erst einmal noch richtig los, auch wenn wir jetzt in einer Erholungsphase stecken, die mit Sicherheit ihr Ende gefunden hat. Also schminkt euch solchen Blödsinn wie Dow 10.000 etc. ab, dies ist alles Geschrei der Banken und Analysten.
      Um hohere Preise druchzusetzen, sind Lohnsteigerungen notwendig,aber das Gegenteil ist der Fall, zu dem kommen höhere Kosten auf die Verbraucher im Gesundheits- und Rentensystem zu.
      In den USA können, ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung , ihre Krankenkassenbeiträge nicht bezahlen.

      Automobilhersteller kündigen weiter Preissenkungen an.

      Das Weihnachtsgeschäft kündigt massive Preisnachlässe an.

      In den Randmärkten können zwar einige Firmen ihre Absatzzahlen steigern und so ein wenig dieVerluste kompensieren, aber das Preisniveau ist dort sehr niedrig und somit auch keine kurzfristige Lösung.
      Wo bitte schön ist ein Aufschwung.

      Die Politik verlange Flexibilität von der Arbeitern, doch bei den hohen Lebenshaltungskosten ist ein Niedriglohn ohne schwerwiegende folgen auf die Gesamtwirtschaft nicht durchsetzbar.

      Im Klartext:
      In den nächsten Jahren wird es dramatische Globale Wirtschaftliche Auseinandersetzungen geben.

      Viele wundern sich über die plötzlich auftauchenden euphorischen Unternehmensgewinne. Man kommt aus den staunen gar nicht mehr heraus.
      Die letzten zwei Jahre waren dramatisch schlecht und plötzlich zaubern alle Wirtschaftswachstum und Gewinne aus dem Hut.

      Kosteneinsparungen und Bilanzänderungen sind der Hauptgrund, für die momentane positive Situation, welche aber bald ein rasches Ende finden wird und die Realität wieder zurück kehrt.

      Billigflieger von Frankfurt nach London für 1 € bzw. 2 € hin und zurück. Auf Dauer nicht durchsetzbar. Dies sind alles Maßnahmen zur aufrechterhaltung des Betriebes.
      Die Frage lautet, wie lange könne die Firmen das durch halten?
      Solange keine deutlichen und klaren Signale kommen, bleibt der Schutzhelm auf.
      Alles andere sind nur "Durchhalte-Parolen" und Zweck-Optimismus, aber keine ehrlichen und realen Fakten.
      Schon grnicht ein solider und stabiler Wirtschaftsaufschwung.

      Wir drehen uns im Kreis.
      Ein "reinigendes Gewitter" hat noch nicht statt gefunden.
      Man darf gespannt sein wie alles enden wird.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 15:13:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ausgerechnet


      Ein Kommentar zum
      jüngsten Rechentrick des Instituts der deutschen Wirtschaft
      von Egon W. Kreutzer 07.11.2003



      Holger Schäfer, der Arbeitsmarktexperte des vermutlich vollkommen unabhängigen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat ausgerechnet, dass die Verlängerung der Wochenarbeitszeit um 1 Stunde nicht nur das deutsche Bruttosozialprodukt um 1,5 Prozent steigen ließe, sondern dass damit auch 60.000 Arbeitsplätze geschaffen würden.

      Das ist absurd.




      Herr Schäfer kann rechnen und abschätzen und vermuten, was immer er will: Ob eine Arbeitszeitverlängerung Arbeitsplätze schafft und wie viele das sein könnten, ist nicht seriös vorhersagbar.

      Warum Herr Schäfer bei anderen, handfesteren und leichter berechenbaren Folgen der geforderten, unbezahlten Mehrarbeit darauf verzichtet, Zahlen zu nennen, wenn er ausgerechnet die Arbeitsplatzwirkung ziemlich exakt vorherzusagen wagt, soll sein Geheimnis bleiben.

      Hier der Versuch, die tatsächlichen Folgen aufzuzeigen:


      Zu Ende gerechnet


      Die Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde erhöht die Zahl der jährlich geleisteten Arbeitstunden in Deutschland um ca. 1,6 Milliarden.

      Das ist schon für den Einzelnen mehr als eine Woche unbezahlter Arbeit, für die gesamte Volkswirtschaft entspricht es der Jahresleistung von 1 Million Vollzeitbeschäftigten. Diese Mehrleistung würde übrigens ausreichen, das Bruttosozialprodukt um 2,85 Prozent zu steigern, immer vorausgesetzt, man findet für diese Mehrleistung auch die zusätzliche Nachfrage.

      Auf dem Binnenmarkt ist dafür jedoch kein Platz, denn durch eine Stunde Mehrarbeit ohne Lohnausgleich wird keine zusätzliche Kaufkraft geschaffen, es bleibt also nur der Export.

      Auf dem Weltmarkt ist aber bei unveränderten Preisen auch nicht mehr abzusetzen als heute (das wissen wir, denn sonst hätten wir schon längst weniger Arbeitslose), weshalb Holger Schäfer wohl vorsichtig annimmt, dass von den erwarteten 2,85 Prozent Leistungs- und Mengenwachstum durch Nachlässe und Preissenkungen 1,35 Prozent aufgezehrt werden, so dass tatsächlich nur 1,5 Prozent als Wachstum des Umsatzwertes übrig bleiben.

      Was heißt das im Klartext?

      Wir wissen: Mit der Leistung von 1 Million Vollzeitbeschäftigter Menschen lässt sich das BSP um 2,85 % steigern.

      Wenn davon nur 1,5 % tatsächlich in der Statistik ankommen, also 1,35 % nur über den Weg der Preissenkung verkauft werden können, dann muss davon ausgegangen werden,

      dass 757 Millionen Stunden, bzw. die Jahresleistung von 474.000 Menschen an die Abnehmer im Ausland verschenkt werden sollen.



      Der Rest, nämlich 843 Millionen Stunden, bzw. die Leistung von 526.000 Menschen hat aber auch keinerlei positive Wirkung auf die Beschäftigung und ebensowenig auf die Sozial- und Steuerkassen.


      Die Jahresleistung von weiteren 526.000 Menschen wird dreist gefordert, um die Gewinne der deutschen Wirtschaft zu erhöhen.
      (Ach so: Die Erhöhung der Gewinne beläuft sich nach dieser Rechnung auf jährlich ungefähr 14 Milliarden Euro. Das lohnt sich also schon.)




      Dass diese Forderung nach zusätzlichen Gewinnen mit der völlig unbegründeten Hoffnung auf 60.000 zusätzliche Arbeitsplätze garniert wird, ist schon mehr Hohn, als nur heillose Spekulation.

      Warum und wieso die Reduzierung der Preise der deutschen Industrie am Weltmarkt eine weitere Steigerung des BSP um ausgerechnet 0,17 Prozent (entspricht 60.000 Jobs) nach sich ziehen sollte, das bleibt Holger Schäfers Geheimnis. Außerdem ist der Wert so lächerlich klein gewählt, dass er sich jeder seriösen Nachprüfung entzieht, weil er schlicht und einfach im gesamtwirtschaftlichen Rauschen untergeht.

      Nur zum Vergleich: Seit Oktober letzten Jahres wurde der Abbau von 1.175.000 Arbeitsplätzen in Deutschland öffentlich angekündigt. Die Zahl alleine der bezahlten Überstunden entspricht ebenfalls rund 1 Million Vollzeitbeschäftigter - wie soll da jemals der Nachweis über den Verbleib von 60.000 zusätzlich versprochenen Stellen geführt werden?

      Dass aber die geforderte kostenlose Arbeit von 526.000 Menschen die Gewinne der Unternehmen um runde 14 Milliarden Euro erhöhen würde, das ist ziemlich sicher, das geht auch nicht im Rauschen unter, und wird von Holger Schäfer in seinen für die breite Öffentlichkeit bestimmten Absonderungen vorsichtshalber nicht erwähnt.



      Es lassen sich übrigens auch noch ganz andere und viel folgerichtigere Folgen der Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich denken, man muss dazu nur das Verwirrspiel um die erwartete Steigerung des Bruttosozialprodukts um 1,5 Prozent beiseite lassen. Dann wird schnell klar: Die wahrscheinlichste Wirkung ist, dass es 1 Million zusätzlicher Arbeitsloser geben wird. So lassen sich die Gewinne der Wirtschaft nämlich nicht nur um lausige 14, sondern um volle 26 Milliarden Euro steigern, und das ganz ohne jede zusätzliche Anstrengung, auf dem Weltmarkt noch konkurrenzfähiger anzubieten.

      Das ist doch die allerbeste Lösung: Alles bleibt, wie es ist, nur die Arbeit wird billiger.

      Ich habe jedenfalls noch von keinem Unternehmer gehört, der so blöd wäre, dass er sich ohne Not mit einem Gewinn von 14 Milliarden begnügen würde, wenn er mit geringerem Aufwand auch 26 Milliarden einfahren kann.

      Leider habe ich aber von viel zu vielen Politikern gehört, dass sie die Forderungen der Wirtschaft nach längeren Wochen-, Tages-, Jahres- und Lebensarbeitszeiten vorbehaltlos unterstützen. Wissen sie nicht, dass es noch nie in der Geschichte das Ziel der Einführung unbezahlter Zwangsarbeit war, die Lebensbedingungen der Sklaven und Zwangsarbeiter zu verbessern.

      Den Nutzen haben die Nutzer, nicht die Benutzten.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 15:23:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      today INSIDE 21.11.2003

      Meinungen gehen von "deutlich stärkerem Wachstum" bis "etwa gleich" wie Europa
      Malik: US-Daten nicht verfälscht, sondern falsch


      Fredmund Malik (links im Bild) hält an seiner Meinung fest: Korrigiert man die US-Wachstumszahlen um bestimmte Effekte (siehe Ende dieses Beitrages) liegen die USA in etwa gleichauf mit Europa. Jeder eifersüchtige Blick nach Übersee, alle plakativen Schlagzeilen der letzten Wochen, wären demnach also hinfällig bis peinlich.

      Thiemes Einladung

      Erste Episode dieser Meinungsverschiedenheit war ein BLUeBULL today-Interview mit Heiko Thieme, der nicht nur anerkannter Börsenexperte ist, sondern auch – quasi vor Ort – in New York lebt. Wie schätzt er vor Hintergrund, dass Fredmund Malik die "amerikanischen Zahlen, für weitgehend falsch" hält, das hohe US-BIP-Wachstum ein? Thieme dazu: „Es ist richtig, dass Statistiken in den USA teilweise anders aufbereitet werden als in Europa. Zum Beispiel bemessen wir in den USA das Bruttoinlandsprodukt auf das Quartal, vergleichen es mit dem voran-gegangenen Quartal und multiplizieren dann diese Wachstumszahl mit vier. Das ist eine reine statistische Bewertungsbasis. Verfälschung ist das nicht, weil hier die Fakten gleich sind. Ferner steht fest, dass die USA, egal welche Bewertungsmethodik man hier ansetzt, deutlich stärker wachswn als Europa. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen die Steuersenkung, die viele Experten in Europa nicht verstehen. Denn ein Staat, der sich verschuldet um die Wirtschaft anzu-kurbeln, handelt richtig. Zum anderen wird immer das US-Handelsbilanzdefizit angegriffen, auch das ist falsch. Amerika ist derzeit die Wachstumslokomotive für die ganze Welt und kann sich beide Defizite leisten.

      Die US-Zahlen sind auf keinen Fall verfälscht, man muss sie nur verstehen und richtig analysieren. Und wer dies öffentlich sagt, und das noch als Professor einer Universität, der befindet sich meines Erachtens auf einer äusserst gefährlichen Gratwanderung. Ich würde mich gerne einmal mit Herrn Malik öffentlich darüber unterhalten, damit man beide Seiten sehen kann.“

      Einladung angenommen

      Der damit angesprochene Fredmund Malik hat nun diese Einladung angenommen und gegenüber BLUeBULL today gemeint: „Die Meinung von Herrn Thieme zeigt ein sehr eingeschränktes Verständnis der ökonomischen Zusammenhänge. Er vertritt die übliche Mainstream-Interpretation, wie man sie täglich in den einschlägigen Gazetten lesen kann.
      Die permanente Wiederholung macht sie nicht richtiger. Sie vermittelt ein falsches Bild des tat-sächlichen Zustandes der amerikanischen Wirtschaft. Es wird sich jetzt rasch zeigen, wie desolat der Zustand der US-Wirtschaft ist. Die Börsenerholung ist vorbei, und damit werden die Realitäten sichtbar." Und Malik weiter: "Ich sagte im übrigen nie, dass die US-Zahlen verfälscht sind, sondern dass sie falsch sind. Das sind zwei verschiedene Dinge. Es lässt sich beweisen, dass sie falsch sind.“

      Maliks Konter

      Neben dem Hobby Bergsteigen haben Malik, der ein „crashartiges Einbrechen der Aktienkurse“ für hochwahrscheinlich hält, und Thieme, der im BLUeBULL today-Gespräch 2004 einen Dax Anstieg in Richtung 5000 für möglich hält, nicht viel gemeinsam. Doch zumindest die Hochrechnung der US-Wachstumsraten auf Jahressicht wird von beiden gleichermassen angeführt. Malik jedoch verweist noch auch weitere Kritikpunkte in einer seiner Kolumnen. Er macht darauf aufmerksam, dass die zweithöchste Position "Ausrüstung und Software" ist, die mit 15,4% angegeben wird. „Diese Zahl ist mit Sicherheit hedonisch um einen Faktor 5 - 10 zu hoch ausgewiesen“, so der Schweizer Experte. Ausserdem seien die Staatsausgaben nur mit 1,3% ausgewiesen – „vermutlich um einiges zu gering.“ Im Vorquartal waren es 8,5%. Zusammengefasst macht Malik darauf aufmerksam, dass die US-Wirtschaft um bisher rund 300 Mia $ gewachsen ist, also um rund 3%, besser als Europa. Hierbei seien jedoch die Auswirkungen der hedonischen Statistik nicht angezogen. Korrigiere man um diese Effekte, so lägen die USA etwa gleich auf wie Europa. Es gäbe somit gar keine Chance, dass das Jahr 2003 eine Wachstumsrate von der jetzt publizierten Grössenordnung haben wird, wie das durch die Schlagzeilen suggeriert werde.

      Entscheidung fällt an den Börsen

      Wem letztendlich die Entwicklung recht gibt, kann hier und heute natürlich nicht entschieden werden. Doch Heiko Thieme hat nicht unrecht, wenn er über sich selbst sagt: „Ich bin glücklich, in einem Bereich zu arbeiten, in dem Resultate messbar sind, so dass ich jederzeit überprüfen kann, ob ich mit meinen Einschätzungen und mit meiner Marktmeinung richtig liege.“ Und so wird zumindest ein Blick auf die weitere Börsenentwicklung indizieren, wer bei dieser Frage näher an der Wirlichkeit lag: der Optimist, oder der - freundlich ausgedrückt - Realist. So sagte Heiko Thieme Ende November im BLUeBULL today Interview: „Die Hausse, die in Europa am 12. März begonnen hat, wird mindestens bis zum Ende des nächsten Jahres dauern.“ Fredmund Malik hingegen hat Anfang November von einem nahendem „crashartigen Einbruch“ der Börsen gesprochen, wobei es möglich sei, dass zuvor nochmals neue Hochs erreicht werden, im DJ könne es knapp über 10.000 gehen./7P (malik.ch, heikothieme.com)

      Quelle: http://www.bluebulltoday.com
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 15:33:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      zum Thema Bilanzen und Wirtschaftszahlen, verweise ich freundlichst auf die Bilanzskandale Enron und Co. und die jetzigen Skandale an der Wall-Street, außerdem an die auf Höchststände notierenden Insiderverkäufe !
      Wirtschaft boomt auf dem Papier aber nicht in der Realität
      ;)

      Avatar
      schrieb am 22.11.03 16:24:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      Alles kein Problem.Deutschland ist ein reiches Land.




      Bundesregierung unterstützt Bushs Wiederaufbaupläne

      Bundeskanzler Schröder hat US-Präsident Bush erstmals massive finanzielle Unterstützung beim Wiederaufbau des Irak signalisiert. In einem SPIEGEL-Interview plädierte Schröder für eine Umschuldung der Kredite in Höhe von 116 Milliarden Dollar. Auch einen Schuldenverzicht nannte er denkbar. Der Irak schuldet Deutschland rund vier Milliarden Euro.




      Hamburg - In einem SPIEGEL-Gespräch plädierte Bundeskanzler Gerhard Schröder für eine Umschuldung der 116 Milliarden Dollar Auslandsschulden des Irak. "Nach meiner Überzeugung ist jetzt der Pariser Club der Gläubigerstaaten gefordert. Der muss sich mit einer langfristigen Umschuldung befassen, Deutschland wird da hilfreich sein. Wir haben nicht vergessen, was nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland geholfen hat: Ohne die großzügige Streckung der deutschen Auslandsschulden, die damals übrigens auf Initiative der Amerikaner zu Stande kam, hätte es den Wiederaufbau und das `Wirtschaftswunder` so nicht gegeben"

      Auch einen Schuldenerlass hält Schröder für denkbar: "Ich will auch einen teilweisen Erlass von Schulden nicht ausschließen. Wichtig ist, dass diese Debatte endlich begonnen wird." Entwicklungshilfe-Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hatte eine die Entschuldung Iraks erst kürzlich abgelehnt: "Einen völligen Schuldenerlass schließe ich aus", hatte die SPD-Politikerin im Interview mit der Financial Times Deutschland gesagt. Eine solche Hilfe sei den am höchsten verschuldeten ärmsten Staaten mit guter Regierungsführung vorbehalten.

      Ende Oktober hatte Weltbank-Präsident Jim Wolfensohn einen großzügigen Verzicht auf die Rückzahlung der irakischen Altschulden gefordert. Mehr als Zwei-Drittel der Auslandsschulden des Landes müssten erlassen werden um das Wirtschaftswachstum im Irak anzukurbeln, hatte Wolfensohn gesagt.. Nach Angaben des Weltbankpräsidenten schuldet der Irak den Ländern des Pariser Clubs, dem neben den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich und Japan noch 20 weitere Staaten angehören, zusammen rund 40 Milliarden Dollar. Bei Deutschland bestehen Außenstände von 4 Mrd. Euro. Hinzu kämen mindestens 80 Milliarden Dollar, die das arabische Land anderen Ländern in der Region schulde.

      Auch Frankreich und Japan hatten in den vergangenen Wochen einen teilweisen Erlass der irakischen Auslandsschulden in Aussicht gestellt.

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      schrieb am 22.11.03 16:49:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      Es wird nur noch so mit Milliarden rumgeschmissen.Ab 2005 dürfte Hayo Biers Szenario Wirklichkeit werden.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 17:16:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      USA warnen vor "verheerenden" Terroranschlägen

      Die USA haben ihre Bürger in aller Welt erneut vor möglichen Terroranschlägen gewarnt. Dabei könnten auch noch verheerendere Anschläge verübt werden als die vom 11. September 2001, teilte das Aussenministerium in Washington am Freitag mit.

      [sda] - Die befürchteten Anschläge würden "möglicherweise auch mit nichtkonventionellen Waffen wie chemischen oder biologischen Kampfstoffen", heisst es in der Erklärung weiter. In jüngster Zeit verdichteten sich Hinweise, dass das Terrornetzwerk El Kaida Anschläge auf US-Ziele im Ausland plane.

      Aber auch ein Angriff in den USA könne nicht ausgeschlossen werden. Deshalb seien auch an die gefährdeten Einrichtungen im Inland Sicherheitsanweisungen ausgegeben worden.

      "Die US-Regierung ist nach wie vor in grosser Sorge um die Sicherheit ihrer Bürger in Übersee", heisst es in der Erklärung weiter. El Kaida und die mit ihr verbündeten Organisationen haben im Mittleren Osten in Riad und in Europa in Istanbul angegriffen.

      Deshalb glaube man, dass andere Orte Schauplatz für "die nächste Runde von Angriffen" werden könnten. Vor allem Plätze, an denen US-Bürger und andere Ausländer sich versammeln, seien mögliche Ziele. Besonders gefährdet seien Hotels, Schulen, Strände oder christliche Kirchen.
      22.11.2003information

      jetzt schon Wahlkampf ?:yawn:
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 17:49:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      zu # 2:

      Das Ergebnis der Überlegungen von Schäfer ist keineswegs "absurd".

      Egon W. Kreutzer, der Kritiker von Schäfer, hat nur keine Ahnung:

      Eines der Probleme der deutschen Wirtschaft ist, daß die Herstellungskosten (das gilt für die
      variablen Kosten, noch mehr aber unter Vollkostengesichtspunkten) der in Deutschland produzierten
      Güter aufgrund der hohen Lohnkosten und der geringen Auslastung der Kapazitäten so hoch sind, daß die
      zu diesen Kosten produzierten Güter wegen der niedrigen Preise der ausländischen Wettbewerber auf dem Weltmarkt nicht abgesetzt
      werde konnten.

      Wenn nun in Deutschland bei unveränderten Lohnkosten mehr gearbeitet und damit mehr produziert wird, sinken
      die Stückkosten der produzierten Güter mit der Folge, daß deutsche Güter am Weltmarkt vermehrt abgesetzt werden könnten.

      Die erhöhte Produktions-/Absatzmenge führt angesichts der niedrigen Preise auf dem Weltmarkt (meist wohl durch
      Verdrängung von nun teureren Mitbewerbern)zu weiterer Nachfrage: Dies erfordert - zunächst im Produktionsbereich - weitere Arbeitskaft und führt dadurch zur Entstehung von Arbeitsplätzen. Außerdem entstehen in nachgelagerten Bereichen (Verpackung, Transportwesen) durch das erhöhte Güteraufkommen weitere Arbeitsplätze.

      Das ist doch alles gar nicht so schwer zu verstehen; ganz simpel, sozusagen.

      P.S.: Und was die Politiker angeht, die die Forderungen nach längerer Arbeitszeit ohne Lohnausgleich unterstützen:
      Alle Achtung; hätte ich so nicht gedacht.
      Diese Politiker sind doch besser als der Ruf der Gesamtheit der Politiker.
      Schön wäre es für Deutschland, wenn die Arbeitszeitverlängerungsbeführworter die Mehrheit der Politiker ausmachen würden.
      Dann wäre die Lösung des Beschäftigungsproblems ein Stück wahrscheinlicher geworden.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 18:08:41
      Beitrag Nr. 9 ()
      Leben wir über unsere Verhältnisse?

      Oder mal anders gefragt:

      Kann eine Volkswirtschaft über ihre Verhältnisse leben?

      Kann ich ein Auto fahren, das nicht gebaut wurde, kann ich ein Brot essen, das noch nicht gebacken ist?

      Kann also eine Volkswirtschaft mehr verbrauchen als sie selber herstellt hat?

      Ja das ist möglich.

      Sie müsste dauerhaft mehr importieren als exportieren.

      Das trifft auf Deutschland nun aber gerade nicht zu.

      Wir exportieren seit Jahrzehnten mehr Güter als wir importieren, wir sind Exportweltmeister.

      Haben wir bis jetzt also gar nicht über sondern unter unseren Verhältnissen gelebt?

      Bringt uns der dauerhafte Exportüberschuss einen Vorteil oder ist das ein verschenkter Arbeitsaufwand?

      Natürlich verschenken wir nichts. Das Ausland muss die Güter die sie von uns importiert ja bezahlen.

      Dabei fließt Geld vom Ausland zu uns und verknappt somit das Geldangebot bei dem Land das unsere Güter abkauft.

      Nun, wir sind ja keine Unmenschen, wir verleihen unser Geld nun an diese Volkswirtschaften, damit diese wieder mit genügend Zahlungsmittel ausgestattet sind. Das dabei ein geringer Zins notwendig ist versteht wohl auch jeder in diesem Forum.

      Wie nun die Zins- und Zinseszins- Ströme hierzulande verteilt werden darüber kann jeder selbst spekulieren.


      Fakt ist:

      Es gibt bei uns in Deutschland also Personengruppen die am Exportüberschuss expotentiell profitieren und somit mehr verbrauchen als sie selbst erwirtschaften.

      So ist aber die Feststellung einiger Politiker nicht gemeint gewesen, wenn sie behaupten:

      “Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt und müssten nun den Gürtel enger schnallen!“


      Quelle:
      http://www.feldpolitik.de

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 18:25:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      #8

      Das klappt aber nur wenn mit der "gewonnenen" Arbeitszeit mehr produziert wird. Es ist jedoch zu erwarten das die hier kostenfrei erhaltene Arbeitszeit zu nun möglich gewordenen Entlassungen genutzt wird.

      Dies hat dann steigende Lohnnebenkosten zur Folge; welche dann zu Abwanderungsbewegungen der Firmen in das kostengünstigere Ausland führen.

      Welcher Konzern rechnet denn zur Zeit mit Produktionssteigerungen? Ich höre immer nur von Kostenreduzierungen!

      MfG Ursusmaritimus
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 18:42:30
      Beitrag Nr. 11 ()
      Sollten tatsächlich 1,5 Std. Mehrleistung/Arbeitnehmer bei uns kommen (was überhaupt [noch]nicht durchsetzbar wäre), dann bin ich sicher, dass die Politiker aufgrund dieser Tatsache sofort neue Schulden und neue Steuern erfinden würden, mit all ihren Nebentüren und Fallstricken, mit all ihren Gutachten, Finanzbeamten, Gerichtsurteilen, usw.
      Nicht 1,5 Arbeitstunden Mehrleistung ist notwendig, sondern die konsequente Entlastung der Wirtschaft von Bürokratie, Kammern und Steuerwirrwar. Dort kann man Arbeitsstunden (die eigentlich nichts Verwertbares oder Exportfähiges produzieren) ohne Ende einsparen. Ein Steuerberater kostet einen mittelständischen Betrieb etwa 1-2% des Umsatzes pro Jahr.
      Beamte, die in Komunen, Bundewehr und anderen staatlichen Institutionen mit Schilda-streichen oder Korruption Steuergelder verschwenden, müssen empfindliche Gehaltskürtzungen erfahren. Weit mehr als 50% der Weltsteuerrechtsliteratur (!) ist deutsch. Eine Steuerreform verdient erst dann ihren Namen, wenn mind. die Hälfte aller Steuerberater in kurzer Zeit ihre Daseinsberechtigung einbüssen und Konkurs gehen. Und wenn ergo in den Folgejahren die Finanzämter ihr Personal runterfahren. 1 Euro, den der Staat ausgibt, muss durch 3-4 Euro Steuereinnahmen gegenfinanziert werden, der Rest verschwindet auf dem Weg dorthin via Bürokratie. Wir sind darin Weltmeister. Alleine die Diskussion über neue (alte)Steuern verunsichert schon und verhindert Investitionen.
      Wenn hier der Dreh angesetzt würde, wird ein Schuh daraus.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 19:18:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11: Nein; bzw. zunächst mal nein:

      Noch vor der Bürokratieentrümpelung (ist sicher vorteilhaft; aber das
      an die deutschen Bürokraten gezahlte Geld bleibt immer noch im Lande)
      muß Deutschland aus diesem jämmerlichen Gebilde "EU" heraus,
      damit die jährliche -zig Millierden-Geldverschleuderei endlich ein Ende hat
      und Deutschland die erforderlichen Entscheidungen wieder
      selbst treffen kann.

      Danach können wir gerne die Bürokratie abschaffen.
      Aber wirklich erst danach.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 19:34:56
      Beitrag Nr. 13 ()
      Kein Staat würde D außerhalb der EU dulden, da sich damit
      auch gleichzeitig die Gefahr wiederaufkeimender Großmacht-
      gedanken knüpfen könnte.
      D gehört unter die Knute der EU damit von D keine Gefahr
      ausgeht, insofern ist den Nachbarländern ein wirtschaft-
      lich geschwächtes D beileibe lieber. Dies birgt halt nur
      die Gefahr ausbleibender Zahlungen in sich - aber ganz so
      schlimm ist es ja (noch) nicht.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 19:36:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die Lösungsvorschläge für die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland - ebenso wie anderen Ländern - sind vielfältig, die Argumente, die gegen diese Vorschläge sprechen, allerdings genauso.

      Das mag allerdings daran liegen, daß weiterhin nur versucht wird, an den Symptomen herumzudoktern statt eine grundlegende Veränderung auch nur in Betracht zu ziehen.

      Der in letzter Zeit häufiger geäußerte Vorschlag, die Wochenarbeitszeit zu verlängern würde zwar die Lohnkosten der Unternehmen verringern, da sie dann " mehr Arbeitsleistung zum gleichen Preis" bekommen würden, dies würde allerdings auch den Bedarf an Arbeitskräften verringern, da zur Erledigung der gleichen Arbeitsmenge weniger Personal benötigt würde. Die Überlegung, daß durch das eingesparte Geld - sprich: die entlassenen Mitarbeiter - neue Arbeitsplätze geschaffen würden, ist nur theoretisch, da die Nachfrage auf diesem Weg kaum steigen würde. Außerdem hätten Menschen, die weiterhin einen Arbeitsplatz besitzen, weniger Zeit, Geld auszugeben, was sich gerade auf den Freizeitsektor negativ auswirken dürfte.

      Der Umkehrschluß, die Forderung nach einer weiteren Absenkung der Arbeitszeit, scheint allerdings kaum besser geeignet. Hierdurch würde sich der Preis für die Arbeitsleistung verteuern, so daß einerseits Unternehmen schließen oder ins Ausland abwandern würden, andererseits die Preise für die Produkte steigen würden, was den Konsum weiter einschränken und ausländische Waren begünstigen würde. So würden wiederum Arbeitsplätze verloren und die Situation verschlechtert werden.

      Auch der vorgeschlagene Weg, die Lebensarbeitszeit zu verlängern, scheint kaum als Problemlösung geeignet. Zwar bilden die Sozialabgaben sowohl für Arbeitnehmer als auch für die Arbeitgeber einen großen Kostenfaktor und ein späteres Renteneintrittsalter könnte theoretisch die Rentenkassen entlasten, dies würde aber nur die Arbeitslosenzahlen weiter ansteigen lassen, da schon für die derzeitige Zahl der Arbeitsuchenden nicht genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Folglich würden " als Ausgleich" die Kassen für Arbeitslosengeld und Sozialhilfe stärker belastet, so daß insgesamt keine Verringerung der Sozialabgaben möglich sein dürfte. Außerdem würde dem Wirtschaftskreislauf hierdurch ein weiterer Teil des für den Konsum zur Verfügung stehenden Kapitals entzogen.

      Die Kürzungen bei den Sozialversicherungen können kaum als ernstzunehmender Lösungsansatz bezeichnet werden. Möglich, daß immer weitergehende Einschränkungen bei der Krankenversicherung mittel- bis langfristig zu einer leichten Entlastung der Rentenkassen führen, allen gemein ist aber in jedem Fall, daß sie die Unsicherheit und die Zukunftsängste in der Bevölkerung verstärken und die Menschen so zu einer weiteren Einschränkung des Konsums bringen, um Kapital " für Notfälle" anzusparen.

      Die Regelung, die Rente zukünftig am Monatsende statt wie bisher am Monatsanfang auszuzahlen, zeigt, wie verzweifelt man innerhalb der Politik mittlerweile nach Lösungen sucht, egal wie kurzfristig diese auch sein mögen. Durch diese Änderung gewinnt der Staat nur einen einmaligen Zahlungsaufschub von einem Monat, ändert aber nichts an dem Mißverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben.

      Die Forderung, Politikerbezüge einzuschränken, ist sicherlich verständlich und wäre als symbolische Geste auch angebracht, würde aber kaum etwas zur Lösung des Problems beitragen, da die Aufwendungen hier im Verhältnis eher gering sind. Trotzdem sollte im Rahmen des Gleichheitsgrundsatzes hier eine Regelung gefunden werden, die Politikern Pensionen erst nach einer wesentlicher längeren Amtszeit zugesteht, das Innehaben von Posten in der Wirtschaft während ihrer Amtszeit verbieten und nach der Amtszeit wie bei jedem Rentner das entsprechende Einkommen mit der Pension verrechnen. All dies wäre aber eher ein Zeichen an die Bevölkerung, daß Politiker nicht einer elitären Kaste angehören und eine Maßnahme um Interessenkonflikten vorzubeugen als eine grundlegende Lösung. Realistisch betrachtet wird diese Änderung aber kaum jemals erfolgen, da die durch sie Benachteiligten auch für die Abstimmung hierüber zuständig wären.

      Zumindest einen sehr großen Anteil an dem gesamten Problem haben die immer weiter steigenden Schulden des Staates, aber auch der Unternehmen und der Privathaushalte. Ein immer größer werdender Anteil der Steuereinnahmen - bzw. des Unternehmensgewinns oder des Einkommens - muß für die Bezahlung der Zinsen für das geliehene Kapital - auch indirekt - aufgewendet werden. Häufig werden daraufhin neue Kredite aufgenommen, da die fälligen Zinszahlungen nicht mehr genügend Kapital übriglassen.

      Diesen Kreislauf könnte die Einführung von Freigeld durchbrechen. Da Zinsen hierbei praktisch abgeschafft und sogar eine " Strafgebühr" für das Zurückhalten von Geld aus dem Wirtschaftskreislauf zu entrichten wäre, könnte dies tatsächlich eine Lösung des Problems darstellen. Tatsächlich existieren mittlerweile mehrere regionale Initiativen, die diesem System folgend arbeiten, allerdings erfordert eine grundlegende Problemlösung eine landesweite Einführung. Weitere Informationen zum Thema " Freigeld" werden auch hier geboten.

      Tatsächlich existieren Berichte, daß Japan, ein Land, das noch schwerwiegendere wirtschaftliche Probleme hat, die Einführung von Freigeld in Betracht zieht.

      In anderen Ländern sind die Regierungen allerdings offensichtlich noch nicht bereit, eine derart grundlegende Änderung der Wirtschaftsordnung auch nur in Betracht zu ziehen, sondern ziehen es vor, weiter über " Lösungsansätze" zu sprechen, der Mindesthaltbarkeit spätestens nach der nächsten Wahl abgelaufen ist.

      Natürlich würde auch die Einführung von freigeld Probleme mit sich bringen, so würde sich beispielsweise die Frage stellen, wie mit bereits abgeschlossenen Kreditverträgen zu verfahren wäre. Auch die Tatsache, daß der Kapitalmarkt international ist, würde eine Einführung in nur einem Land sicherlich erschweren, bisher haben Politiker das gesamte Thema aber komplett ignoriert, ohne über mögliche Lösungen nachzudenken.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 19:39:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      So was nun??

      Gold, Immobilien und Land kaufen und finger weg von Aktien!

      Gold wird noch in 5 Jahren bei über 800 $ stehen
      Grüße
      Marco
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 20:02:51
      Beitrag Nr. 16 ()
      #13,

      Das stimmt nicht. Vor Jahren war D auch außerhalb der EU.
      Was sollte ein Staat (oder mehrere) denn machen, wenn D aus diesem Kasperle-Verein austreten würde?
      Gar nichts.

      Warum läßt sich D von diesen Politiker-Deppen der Vergangenheit auch noch seine Zukunft vermasseln?

      Richtig, weil die heutigen Politiker keineswegs besser belichtet sind.

      Wirklich schlimm ist jedoch, das diese EU-Befürwortungspolitiker nicht abgewählt werden, weil es unter
      den Wahlberechtigten wohl mehrheitlich Naivlinge gibt, die glauben, der Euro bringe uns voran und die EU Vorteile.
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 20:18:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      EU-Studie: Vor- und Nachteile der Osterweiterung

      Die Osterweiterung der Europäischen Union wird nicht zu Spannungen auf den Arbeitsmärkten der EU-Mitgliedsstaaten führen. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie der EU-Generaldirektion Arbeit und Soziales.



      Das hohe Gefälle in den Pro-Kopf-Einkommen zwischen der EU und den Mittel- und Osteuropäischen Ländern (MOEs) wird der Studie zufolge noch Jahrzehnte bestehen. Da es sich bei den Beitrittskandidaten um eher kleine Länder handele, würden Handel und Kapitalverkehr mit diesen Ländern die Güter- und Faktorpreise in der EU nicht beinträchtigen.

      Arbeitsmarkt bewältigt Immigration
      Sollte die Freizügigkeit zwischen EU und MOEs im Jahr 2002 eingeführt werden, ist mit einer Nettoimmigration von 335000 Menschen in die Länder der EU zu rechnen. Den Arbeitnehmeranteil an den Einwanderern schätzt die Studie auf unproblematische 35 Prozent. Nachteile durch die Osterweiterung entstehen voraussichtlich in Grenzregionen zu den MOEs und in Wirtschaftssektoren, die stark der osteuropäischen Importkonkurrenz ausgesetzt sind.

      dhz/hmf
      Datum: 25.05.2000 / Quelle: handwerk-info.de





      Eine deutschsprachige Zusammenfassung der Studie ist zu finden unter
      http://europa.eu.int/comm/dgs/employment_social/enlargement_…


      soviel zur Kompetenz der Wirtschaftsforscher
      (man beachte das Datum)

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 20:26:31
      Beitrag Nr. 18 ()
      # 17:

      "... Ergebnis der EU-Generaldirektion..."

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 21:31:26
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wasser_für_alle.

      ``Leben wir über unsere Verhältnisse``.

      Schon.Dank des Exportüberschusses dürften wir eigentlich nicht über unsere Verhälnisse leben.Ein Otto Normal Verbraucher mit einem Einkommen 30.000-40.000€.Brutto lebt natürlich nicht über seine Verhältnisse es sei den er Verschuldet sich noch zusätzlich bis über den Kopf.
      Aber,wir haben ein marodes Land übernommen was unmengen an Geld gekostet hat.Zudem verdienen andere(manager usw.) viel zu viel.Oder das ganze Schmierentheater mit Abfindungen in mehrfacher Millionenhöhe,korrupte Geschäfte Geld auf schwarzen Konten im Ausland 50% Nettozahler in die EU.
      Schmarotzer die auf kosten des Staates leben und und und... das alles fehlt am anderen Ende.Wie soll ein Leihwerker mit 7€.Stundenlohn die Wirtschaft ankurbeln?
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 10:34:55
      Beitrag Nr. 20 ()
      aus einem anderen board


      *g, das US Wachstumsmärchen: ... mT - 17/11/2003 - 17:31 Nr. 1148823


      "Wirtschaftswunder" durch Zahlenfälschung
      Die US-Regierung behauptet, obwohl die Arbeitslosigkeit rasant weitersteigt, gebe es in Amerika ein Rekordwachstum. Die Wirklichkeit sieht anders aus.


      --------------------------------------------------------------------------------
      Wachstum wie im Märchenland
      Das seltsam "bereinigte" BIP
      Nicht Wachstums-, sondern Schuldenrekord!
      --------------------------------------------------------------------------------

      US-Finanzminister John Snow ist begeistert. "Wir haben in diesem Jahr definitiv die Kehrtwende gesehen, und der Aufschwung gewinnt deutlich an Stärke", verkündete Snow bei einem öffentlichen Auftritt im Washingtoner Wirtschaftsclub am 5. November. Das Bruttoinlandsprodukt sei im dritten Quartal um 7,2% angestiegen, so viel wie in keinem anderen Quartal in den letzten 19 Jahren. "Es scheint, wir sind in eine neue Phase wirtschaftlicher Expansion eingetreten." Man habe es diesmal nicht mit einem "vergänglichen Hoffnungsschimmer" zu tun, denn es gebe "starke Muskeln hinter dem Wachstumstrend". Natürlich gebe es da weiterhin Probleme mit Arbeitsplätzen, mit dem Wohlstand und mit dem Industriesektor. Aber all das habe eine gemeinsame Ursache, die außerhalb des amerikanischen Territoriums liege, nämlich "die Weltwirtschaft". Insbesondere das "stagnierende" Japan und das "gelähmte" Europa müsse man dafür verantwortlich machen.

      Der irrationale Überschwang, den der amerikanische Finanzminister hier an den Tag legte, erinnert frappierend an Präsident George W. Bushs Flugzeugträgershow, als dieser im April einen großartigen Sieg und das Ende der Kampfhandlungen im Irak verkündete. Doch anders als im Falle des Irak hat es in Sachen US-Aufschwung den Anschein, als gingen wieder einmal Scharen von Anlegern und die überwiegende Mehrheit der internationalen Medienlandschaft den Versprechungen eines neuen amerikanischen Wirtschaftswunders auf den Leim. Auch wenn die Aktienbewertungen noch sehr weit von den Höchstständen des Frühjahrs 2000 entfernt sind, so hat in den letzten sechs Monaten doch eine neuerliche Blasenbildung an den Börsen eingesetzt. Nicht nur in New York, auch in Frankfurt, London und Tokio werden die Kurse von amerikanischer Aufschwungseuphorie nach oben getrieben. Der allgemeinen Hochstimmung dürfte aber schon bald eine Phase der Ernüchterung folgen. Dann drohen schwere Beben an den Weltfinanzmärkten.


      Wachstum wie im Märchenland
      Die sensationelle Nachricht kam am 30. Oktober. Das Büro für Wirtschaftsanalysen der US-Regierung gab bekannt, daß die amerikanische Wirtschaft im dritten Quartal 2003 um sage und schreibe 7,2% gewachsen ist, während der Rest der Welt im Umfeld des Nullwachstums herumdümpelt. Noch nicht einmal während der Hochphase der "New Economy" in den späten 90er Jahren hatte es jemals ein Quartal mit einem derart explosiven Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegeben. Haben die USA nun China als die dynamischste Region der Weltwirtschaft abgelöst? Wachstumsraten von 7% kennt man bislang eigentlich nur von Volkswirtschaften, in denen neue Unternehmen und damit zugleich unzählige neue Arbeitsplätze wie Pilze aus dem Boden sprießen und das ganze Land umkrempeln.

      Davon ist in den USA aber nicht viel zu sehen. Obwohl ständig Millionen unbeschäftigte Amerikaner aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik herausfallen, weil sie schon längere Zeit arbeitslos sind oder weil sie für ein paar Stunden pro Woche einen Minijob gefunden haben, ist die Zahl der offiziell Arbeitslosen auf fast 9 Millionen geklettert. Selbst nach den geschönten Statistiken der Regierung sind seit Amtsantritt von George W. Bush netto 3,3 Millionen Arbeitsplätze in der US-Wirtschaft verloren gegangen.

      Auch in jüngster Vergangenheit hat der Arbeitsplatzschwund, trotz der märchenhaft tollen Wachstumszahlen, keineswegs aufgehört. So berichtete am 5. November die Job-Agentur Challenger, Gray & Christmas, daß die großen amerikanischen Unternehmen allein im Monat Oktober den Abbau von insgesamt 172 000 Arbeitsplätzen angekündigt haben. Das sind doppelt so viel wie im Vormonat, dreimal so viel wie man erwartet hatte und mehr als in jedem Monat seit Oktober 2002. Der Automobilsektor gab im Oktober die Streichung von 28 000 Arbeitsplätzen bekannt, im Einzelhandel und im Telekomsektor waren es jeweils 21 000. Und 78% der befragten Personalchefs erwarten für die nächsten neun Monate nicht den geringsten Aufschwung bei Neueinstellungen. Kein einziger Personalchef, so die Job-Agentur, erwartet eine Verbesserung der Arbeitsplatzsituation im jetzigen oder im darauffolgenden Quartal.


      Das seltsam "bereinigte" BIP
      Aber was ist es dann, was da in der amerikanischen Wirtschaft so fulminant wächst? Die Antwort ist die gleiche wie zu Zeiten der "New Economy": Das einzige, was wirklich wächst, sind Schulden und Bilanzfälschungen. Letzteres betrifft die Unternehmen wie die Regierung.

      Nehmen wir die BIP-Zahlen für das dritte Quartal unter die Lupe. Den Regierungsstatistikern zufolge stieg das "reale" BIP - also nach allen möglichen saisonalen, inflationsbedingten und sonstigen "Bereinigungen" - von 9629 Mrd. Dollar im zweiten Quartal auf 9797 Mrd. Dollar im dritten Quartal. Zunächst einmal sind das ziemlich große Zahlen für ein Quartal, wenn man bedenkt, daß das reale BIP im ganzen letzten Jahr 9440 Mrd. Dollar betrug. In der US-Statistik gibt es aber die Gewohnheit, sämtliche Quartalszahlen auf das Jahr hochzurechnen, d.h. sie mit einem Faktor 4 zu multiplizieren. Das sieht dann schon viel imposanter aus. Für das prozentuale Wachstum ist es allerdings ohne Belang. Wenn man nun aber den Anstieg um 168 Mrd. Dollar vom zweiten auf das dritte Quartal in Wachstumsraten ausdrückt, kommt ein handelsüblicher deutscher Taschenrechner lediglich auf magere 1,7% Zuwachs. Die 7,2% erhält man nur dann, wenn man auch das Wachstum vom Quartal auf´s Jahr hochrechnet - eine Praxis, die außerhalb der USA kaum üblich ist.

      Aber auch die 168 Mrd. Dollar sind geschwindelt. Denn der bedeutendste Faktor sind hier die Computerkäufe, die angeblich von 354,9 auf 390,3 Mrd. Dollar anstiegen. Der Bericht der US-Regierung gibt zugleich unumwunden zu, daß die real stattgefundenen Computerkäufe lediglich von 82,4 auf 88,3 Mrd. Dollar angestiegen sind. Wie erklärt sich der Unterschied? Nun, die Statistiker meinen, daß ein heutiger Computer im Wert von tausend Dollar im Jahre 1996 wohl über 4000 Dollar gekostet hätte, wenn er theoretisch dann schon vorhanden gewesen wäre. Bei der Berechnung des "realen" BIP will man aber alles, um die Preisinflation herauszunehmen, "in Preisen von 1996" ausdrücken. Also geht man hin und multipliziert den ganzen Umsatz im Computersektor mit einem Faktor, der ständig größer wird und sich momentan auf 4,42 beläuft. Mit anderen Worten: Wenn ein US-Unternehmen heute für tausend Dollar einen Computer kauft, dann steigt allein durch diesen Kauf das US-Bruttoinlandsprodukt rechnerisch um 4420 Dollar an. Eine tolle Sache: Auf diese Weise wird ein Anstieg um 5,9 Mrd. Dollar in einen Anstieg um 35,4 Mrd. Dollar verwandelt, eine glatte Versechsfachung mittels statistischer Tricks. (Für das ganze Verfahren, genannt "hedonische" Preisanpassung, gibt es natürlich höchst "wissenschaftliche" Begründungen.)


      Nicht Wachstums-, sondern Schuldenrekord!
      Der andere entscheidende Faktor ist die ungehemmte Schuldenproduktion. Der Privatmann nimmt immer höhere Hypotheken auf´s Haus, reizt sämtliche Kreditkartenspielräume aus und läßt beim Autohändler anschreiben. Auch die Regierung macht inzwischen rekordhohe Schulden, über 500 Mrd. Dollar pro Jahr. Und der Unternehmenssektor stellt die privaten Haushalte und die Regierung bei der Anhäufung neuer Schulden noch in den Schatten.

      Alles in allem kommen so jedes Jahr rund 2000 Mrd. Dollar an zusätzlichen Schulden zusammen. Dagegen fällt der auf das Jahr hochgerechnete und durch kreative Buchführung aufgeblähte Zuwachs des BIP in Höhe von 168 Mrd. Dollar recht mickrig aus. Sollten demnächst die Zinsraten von ihrem 50-Jahres-Tief abheben, dann wird sich der nunmehr 33 Billionen Dollar schwere US-Schuldenberg in eine hochexplosive Sprengladung für die Weltwirtschaft verwandeln.

      Schon viel früher könnte an den weltweiten Aktienmärkten ein neues Ungewitter losbrechen. Wirtschaftsprofessor Fredmund Malik von der Hochschule St. Gallen faßte die Lage am 2. November folgendermaßen zusammen: Die Stimmung an den Aktienmärkten ist "grotesk und steht in krassem Widerspruch zur tatsächlichen Lage". Was Anleger wie Medien gegenwärtig charakterisiere, sei eine "Blindheit gegenüber Fakten, das Ausblenden aller Information, welche die gute Stimmung stören könnte". Malik ist daher der Auffassung, daß "ein crashartiges Einbrechen der Aktienkurse hochwahrscheinlich ist - und zwar innert der nächsten Tage oder Wochen".

      Lothar Komp

      MfG
      igelei
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 10:53:33
      Beitrag Nr. 21 ()
      Die Dollarkrise
      ++ Warnlampen leuchten ++
      Von Claus Vogt
      Erinnern Sie sich an die Mexikokrise des Jahres 1995? Die Krise zahlreicher asiatischer Länder 1997? Rußland 1998? Argentinien? Brasilien? Die 1990er Jahre lieferten zahlreiche Beispiele für die verheerenden Folgen fehlgeleiteter Wirtschaftspolitik. Trotz der weitverbreiteten Überraschung, mit der die jeweilige Krise von großen Teilen der Öffentlichkeit wahrgenommen und kommentiert wurde, und trotz anderslautender Behauptungen ähnelten diese Entwicklungen nicht dem sprichwörtlichen Blitz aus heiterem Himmel. Vielmehr gab es im Vorfeld klare Warnzeichen. Wer sehen wollte, der konnte durchaus erkennen, daß sich die betroffenen Länder auf einen ökonomischen Weg begeben hatten, der langfristig nicht tragfähig ist. Folglich gab es auch ein paar Experten, allerdings nur sehr wenige, die die Krisenzeichen frühzeitig erkannten und das jeweilige und unvermeidliche böse Erwachen prognostizierten. Gehör wurde ihnen natürlich kaum geschenkt, ihre warnenden Stimmen galten als verschrobene Außenseitermeinungen. Verständlich, denn während die ökonomischen Fehlentwicklungen ihren Lauf nahmen, schien aus Sicht des oberflächlichen Betrachters die Welt durchaus in Ordnung zu sein.
      Einer der bekanntesten US-Ökonomen, der große Wirtschaftspopulist Paul Krugman, Professor an der renommierten Princeton University, widmete Mitte Oktober seine Kolumne in der New York Times diesem heiklen und spannenden Thema. Hochdefizitäre Staatshaushalte, große Leistungsbilanzdefizite und eine insgesamt stark steigende Verschuldung heißen die Indikatoren, die auf eine bevorstehende Finanzkrise eines Landes hinweisen. Alle oben genannten Zweit- oder Drittweltländer erlebten zuerst eine deutliche Verschlechterung dieser Indikatoren, bevor die Ungleichgewichte zu der unvermeidlichen und schmerzhaften Anpassungskrise führten.

      Derzeit gibt es ein Land, bei dem alle genannte Warnlampen tiefrot aufleuchten und somit auf untragbare Ungleichgewichte hinweisen: die USA. Müssen wir uns also Sorgen machen? Noch nicht, so Krugmans Beurteilung der Lage. Schließlich lauten die Auslandsschulden der USA auf US-Dollar. Noch können die USA die strukturelle Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen durch das Aufnehmen immer neuer Schulden überbrücken. Von Dauer sei diese Lösung aber nicht. Früher oder später würden Steuererhöhungen und Kürzungen staatlicher Ausgaben unvermeidlich sein, so Krugman. Sollten die Politiker sich dieser Einsicht auch weiterhin verschließen und an der derzeit eingeschlagenen Politik festhalten, dann werde es allerdings zu einer schlimmen Finanzkrise kommen, gekennzeichnet durch stark steigende Zinsen und einen deutlich fallenden US-Dollar. „In the worst-case scenario, the government‘s access to borrowing will be cut off, creating a cash crisis that throws the nation into chaos." (Im schlimmsten Fall wird die Regierung ihre Kreditfähigkeit einbüßen, wodurch eine Geldkrise ausgelöst würde, die die Nation in ein Chaos stürzen würde.). Ohne das Wort zu benutzen, beschreibt Krugman hier also den Staatsbankrott der USA. Einige Jahre, so seine beruhigende Vermutung, trennten uns aber noch von diesem bitteren Tag der Erkenntnis. Hochentwickelte Länder wie die USA genössen schließlich an den Finanzmärkten einen Vertrauensvorschuß und prinzipiell verfüge Amerika über die Ressourcen, um sich aus der gegenwärtigen Bredouille befreien zu können, es müsse lediglich der politische Wille vorhanden sein. Vielleicht, Herr Krugman, um nicht zu sagen hoffentlich, denn wir alle sitzen in einem gemeinsamen Boot, gewissermaßen in einem US-Dollar-Boot. Einen bedeutenden Unterschied gibt es zwischen der aktuellen Situation der USA und den eingangs genannten ehemaligen Krisenherden, den natürlich auch Krugman nennt. Während die Verschuldung der Letzteren in der Fremdwährung US-Dollar aufgehäuft wurde, verschulden sich die USA in ihrer eigenen. Fed Governor Bernanke ließ bekanntlich jeden, der zuhören wollte, bereits Ende vergangenen Jahres wissen, daß die US-Regierung über eine Gelddruckmaschine verfügt und beliebig viele Dollar drucken kann, nahezu umsonst. Damit verfügt Amerika also über einen Problemlösungsmechanismus, der anderen Ländern nicht zur Verfügung stand. Die USA können folglich ihre Handelspartner, die die US-Verschuldung finanzieren, großzügig an der Begleichung ihrer Rechnung beteiligen, indem sie ihre Schulden mit frischgedruckten Dollar zurückzahlen. Amerika, du hast es besser. Aufgrund dieser Sonderstellung der USA können die Verläufe der Finanzkrisen anderer Länder kaum als Beispiel für das dienen, was den USA widerfahren mag.


      ++ Rückkehr der Inflation ++
      ++ Warnlampen leuchten ++
      [ Dienstag, 11.11.2003, 16:06 ]

      Quelle: http://www.instock.de/Kommentare/10135842.html
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 11:02:51
      Beitrag Nr. 22 ()


      es gibt keinen grund zur annahme, daß der euro wieder zur parität zurück fällt.
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 11:03:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 11:47:00
      Beitrag Nr. 24 ()
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 12:42:53
      Beitrag Nr. 25 ()
      #19


      wer mehr exportiert als importiert verschenkt seine Arbeitsleistung.
      Nicht leicht einzusehen, aber es ist so.
      Von fremdem Geld kann man nicht leben, man könnte dafür was kaufen, also Güter importieren.
      Aber das hat man nicht.
      Drum gibt es ja den Export Überschuss.
      Das ist da Ergebnis des volkwirtschaftlichen Tunst, seit Jahrzehnten !!!.

      Wem nutzt der Export Überschuss ?
      Dem Volk nicht, es hat mehr gearbeitet und weniger konsumiert .

      Wer hat den Nutzen ????

      Auch die "DDR" hatte einen Exportüberschuss:
      Richtung Osten.

      Quelle:
      http://www.feldpolitik.de

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 13:10:54
      Beitrag Nr. 26 ()
      #19

      es gibt auch kein "nachhaltiges Wachstum".

      Der II. Hauptsatz der Thermodynamik, das Entropiegesetz (nach Albert Einstein ein Naturgesetz, das nicht falsifiziert werden kann), erklärt, warum aus jeder ökonomischen Aktivität unweigerlich nicht mehr verwertbare Abfallwärme, Abfall, Abgas und Abwasser entstehen. Das Entropie-Gesetz ist selbstverständlich auch nicht durch ökonomische Theorien außer Kraft zu setzen (z. B. DÜRR 1994, SCHNEIDER 1987, 1991).

      Daher kann es auch kein "nachhaltiges Wachstum" geben.



      Quelle:
      http://www.feldpolitik.de

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 21:57:14
      Beitrag Nr. 27 ()
      zu #3

      Meine Antwort an Herrn Thieme wurde am 21. 11. in diesem Forum von einem Teilnehmer veröffentlicht. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Herr Thieme hat die typische Denkweise eines Bulls. Meines Erachtens kann man an den Märkten nur erfolgreich sein, für sich oder seine Kunden, wenn man mit derselben Selbstverständlichkeit beide Seiten, Hausse und Baisse, beherrscht. Wer auf eine Seite fixiert ist, wird über kurz oder lang scheitern.

      Vielleicht noch ein Hinweis: Herr Thieme scheint zu glauben, dass Gelder, die auf Sparbüchern sind, dort bzw. in der Bank untätig herumliegen. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Spargelder werden via Bankensystem in die Wirtschaft gesteuert. Deshalb sind Sparbücher auch nur Forderungen an die Bank und nicht etwa ein Depot. Was auf der Passivseite der Bank an Spargeldern aufscheint, findet sich auf der Aktivseite in diversen Ausleihungen. Wohin die Gelder gehen, hängt von der Bank und der Wirtschaftslage ab. Es ist somit ein Irrtum, zu glauben, dass Geld nur über die Börse "aktiv und dynamisch" gemacht werde. Es ist ein Irrtum, der unermüdlich in den Gazetten verbreitet wird. Auch bezüglich der hohen Assets der Amerikaner ist Herr Thieme im Irrtum. Und die Vorstellung, dass Immobilienpreise sinken könnten, wird von ihm einfach als unrealistisch abgetan. Ein Blick nach Japan könnte ein solche Auffassung leicht korrigieren.

      Und was er dann noch über Geldentwertung, Sparen und Gold sagt, ist zumindest irreführend, im Grunde aber ökonomisch falsch. Eine Deflation, und das heisst u. a. auch sinkende Aktien und Immobilien, bewirkt das Gegenteil von einer Geldentwertung. Sie führt zu einer Geldaufwertung. Die Kaufkraft des Geldes steigt in einer Deflation. Daher ist Sparen richtig, und zwar echtes Sparen, und nicht jenes der Amerikaner. Ein Problem ist dabei allerdings die Bonität der Bank, bei der man spart. Wenn diese fragwürdig wird, werden die Leute Geld in Noten, also als Bargeld, halten. Erst danach, wenn die Lage politisch aussichtslos geworden ist, wird es zur Geldentwertung kommen - und dann ist Gold wichtig, falls man uns erlauben wird, solches zu besitzen. Die von Herrn Thieme für ihre freien Märkte gelobten USA haben beim letzten derartigen Debakel den Besitz von Gold verboten, nicht hingegen die Schweiz.
      F. Malik


      Quelle:
      http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/236183.htm


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 10:35:33
      Beitrag Nr. 28 ()
      @wasser für alle

      "Die von Herrn Thieme für ihre freien Märkte gelobten USA haben beim letzten derartigen Debakel den Besitz von Gold verboten, nicht hingegen die Schweiz."
      Ich wäre dir dankbar, wenn Du noch näheres über das Verbot des Besitzes von Gold hättest. Wann war das und das Umfeld. Dies ist mir neu.


      Danke im voaus

      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 14:01:58
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28


      Das Goldverbot in den USA

      1933, die Weltwirtschaftskrise war im vollem Gang, verbot der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt für alle amerikanischen Staatsbürger im In- und Ausland den Besitz von Gold per Gesetz.

      Die Konfiszierung des Goldes wurde am 5. April 1933 rechtskräftig und betraf sämtliche Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate die bis zum 1. Mai 1933 bei der FED abgegeben werden mussten.
      Bei Zuwiderhandlungen konnten Haftstrafen von bis zu 10 Jahren oder/und bis zu 10.000 US$ Strafe (für damalige Zeit sehr viel Geld) verhängt werden.
      Im Gegensatz zur freiwilligen Abgabe, wo die US-Bürger für Gold eine minimale Zwangsentschädigung erhielten, wurde das Gold, das bei staatlich angeordneten Durchsuchungen gefunden wurde, entschädigungslos konfisziert.
      Die USA schreckten bei der Suche nach Gold auch nicht vor der gewaltsamen Öffnung von privaten Bankschließfächern zurück, die größtenteils systematisch durchsucht wurden.

      Das Goldverbot für US-Bürger, das fast 40 Jahre gültig (!) war, wurde erst mit dem Untergang des Bretton-Woods-System Anfang der 70-iger Jahre aufgehoben.


      Weiter:
      http://www.goldseiten.de/geschichte/standard.htm

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 14:57:55
      Beitrag Nr. 30 ()
      @wasser

      Ich habe in der zwischenzeit Deine Aussagen bestätigt gefunden. Danke für Deine Mühe. Machmal wünscht man sich eine Parallelwelt, in der wichtige Entscheidungen anders getroffen wurden und man heute die Auswirkungen sich anschauen könnte. Berechnungen was gewesen wäre wenn.. hinken in der Ökonomie stark.


      Gruß
      N`Schlumpf


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      Weltwirtschaftliche Schieflage